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Was ist Glück?

von

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Freundschaft

Kouta und Yuka fuhren erschrocken herum, als sie den lauten Knall hörten.

„Das klang wie ein Pistolenschuss“, überlegte Kouta laut.

„Hoffentlich wurde Shou nicht verletzt“, fügte Yuka dazu.

Wie versteinert standen sie vor der Pension und starrten atemlos auf den Eingang.

Nichts geschah mehr, kein Laut war zu hören, niemand kam heraus.

„Was ist da drinnen passiert?“

Sie sahen sich an, nickten sich zu und gingen wieder hinein.
 

***
 

Nomura starrte ungläubig auf Shou, der sich sein verletztes Auge hielt, seine Vektoren waren verschwunden, er jammerte leise. Vorsichtig ging sie näher, ließ die Pistole dabei sinken. „Shou? Ist... ist alles okay?“

Sie hasste sich dafür, dass ihre Stimme dabei zitterte.

Er schüttelte heftig seinen Kopf, seine Stimme wurde von trockenen Schluchzern unterbrochen. „Es tut so weh, so weh.“

Nomura ließ die Pistole fallen und legte ihre Hände auf seine Schultern. „Shou, zeig mal her. Komm schon.“

Vorsichtig nahm sie seine Hand herunter. „Oh... oh mein Gott.“

Die Kugel hatte sein rechtes Auge getroffen, es blutete nicht, aber eine weiße, geleeartige Flüssigkeit lief heraus.

Plötzlich regten sich Schuldgefühle in ihr. Sie hätte das nicht tun dürfen.

Die Tür öffnete sich und die beiden Bewohner von vorhin standen da.

„Was ist passiert?“, fragte der Junge sofort.

Nomura sah ihn an, ihre Augen waren feucht. „Ein Krankenwagen, bitte, schnell.“

Der schwarzhaarige Junge sah seine Freundin an. „Yuka!“

Das Mädchen nickte und rannte zum Telefon, zumindest hoffte Risa das.

Sie sah wieder Shou an, der immer noch leise wimmerte. Jetzt gab es nur noch einen, der Shou ein wenig helfen konnte.

Nomura griff nach ihrem Handy, um Sakera anzurufen.
 

***
 

Bandou lachte auf. „Toller Plan, Kleiner. Wie willst du das machen? Auch wenn du ein Angestellter dort bist, kannst du wohl nicht einfach in das Büro spazieren und ihn erschießen, oder?“

Sakera seufzte. „Stimmt, das geht nicht. Deswegen brauche ich die Hilfe von zwei Diclonius.“

Hatchiko stand auf. „Du kannst dich jederzeit auf mich verlassen!“

Lucy runzelte ihre Stirn. „Wenn ich es richtig verstanden habe, ist dieser Kakuzawa der Kerl, der mich einsperren ließ. Stimmt's? Gut, dann bin ich auch dabei.“

Sakera nickte den beiden dankbar zu. Nana schluckte schwer. „I-ich... ich weiß nicht, ob...“

„Du musst nicht mitmachen“, sagte er zu ihr. „Genauer genommen wäre es mir sogar lieber, wenn du dich raushalten würdest. Du bist anders als Lucy oder Hatchiko, du hast wirklich eine Chance in dieser Welt.“

Nana nickte erleichtert, vielleicht sogar ein bisschen dankbar.

Plötzlich klingelte Sakeras Handy. „Es ist Risa...“

Er hob ab. „Was ist los, Risa?“

„Yoshiro, es ist Shou, er...“

„Was hat er? Risa, was hast du getan?“

Er hörte wie sie schluckend schluchzte. „Ich... ich habe auf ihn geschossen...“
 

***
 

Eine halbe Stunde später befand sich die Gruppe um Sakera im Krankenhaus, lediglich Bandou hatte beschlossen, draußen zu warten. Lucy blieb im Foyer, wo sie sich auf ein Sofa setzte und eine Zeitschrift durchblätterte.

Nervös strebten die verbliebenen drei dem Zimmer von Shou entgegen. Nomura saß zitternd und schluchzend auf der Bank vor dem Zimmer.

Als sie die Schritte hörte, sprang sie auf. „Yoshiro!“

Sie lief auf ihm zu und fiel ihm um den Hals. „Es tut mir Leid, es tut mir so Leid!“

Sakera strich ihr über den Rücken. „Scht, ganz ruhig. Beruhige dich. Erzähl mir, was passiert ist.“

In aller Schnelle erzählte sie ihm von ihrer Begegnung mit Shou. Sakera nickte verstehend. „Wie geht es ihm?“

„Die Ärzte sagen, dass er nicht schwer verletzt ist, aber sein rechtes Auge konnten sie nicht mehr retten. Und ich glaube, seine Vektoren funktionieren auch nicht mehr richtig.“

Sakera schloss seine Augen. „Wahrscheinlich ist das nur vorübergehend. Kann ich zu ihm?“

Sie nickte und ließ ihn wieder los.

Sakera ging in das Krankenzimmer hinein, die anderen blieben zurück.

Nana sah sich suchend um. „He, sind die anderen nicht hier?“

Nomura schüttelte ihren Kopf. „Nein, ich habe ihnen gesagt, dass sie zuhause bleiben sollen, hier konnten sie ohnehin nichts tun.“

„Verstehe...“

Einen Moment schwiegen alle, doch Nomura unterbrach die Stille wieder: „He, du bist Nana, oder?“

Die Angesprochene nickte. „Ja. Woher... warum fragst du das?“

„Ich glaube, du bedeutest Shou viel. Er hat immerzu nach dir und Yoshiro gerufen.“

Nana wurde rot. „Ich kenne ihn doch kaum...“

„Vielleicht... solltest du auch noch rein.“
 

***
 

Sakera schloss die Tür hinter sich. Shou war fast so weiß wie das Bettlaken auf dem er lag. Er trug einen Verband auf dem rechten Auge, sein linkes Auge war geschlossen. Er war an einen Tropf angeschlossen.

Leise setzte Sakera sich neben seinen Freund und nahm seine Hand, worauf der Kranke sein Auge öffnete. „Yosh? Du hier?“

Seine Stimme war leise und klang zerbrechlich. Es tat Sakera in der Seele weh seinen besten Freund so daliegen zu sehen. Er war nicht mehr der fröhliche und lebenslustige Junge von früher.

Sakera nickte. „Natürlich. Wie geht es dir?“

„Sie... sie kommen nicht mehr raus...“

Er wusste natürlich sofort, was Shou meinte. „Mach dir keine Sorgen, sie werden wiederkommen. Aber sei dann ein wenig vorsichtiger, du hast jetzt ja gesehen, was es dir gebracht hat.“

Plötzlich ging die Tür auf und eine zaghafte Nana lugte herein. „Darf ich?“

Sakera sah Shou an, welcher nur kurz blinzelte, das war Antwort genug. Sakera nickte ihr zu. „Komm ruhig rein, Nana.“

Sie trat ein und setzte sich ebenfalls ans Bett, jedoch ein wenig zögerlich. „Shou...“

Der Angesprochene sah sie lächelnd an. „Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, alles wird gut. Das hier war nicht so wichtig.“

Er zeigte auf sein rechtes Auge. Nana lächelte humorlos.

Shou wandte sich an Sakera: „Was hast du jetzt vor?“

Der Angesprochene lächelte sanft. „Was denkst du wohl? Es gibt nur eines, das ich will. Ich werde Kakuzawa töten und die Organisation vernichten.“

„Mein Vater wird dir helfen. Rede einfach mit ihm.“

„Danke.“

„Kann ich jetzt noch allein mit Nana sprechen?“

Sakera nickte. Er drückte noch einmal seine Hand und ging dann hinaus.

Shou wandte sich an Nana, die immer noch ein wenig verschüchtert dastand.

„Ich nehme an, Yoshiro hat dir meine Geschichte erzählt“, sagte er.

Sie nickte. „Ich habe nicht gedacht, dass... du wirklich schon als Kind mal jemanden umgebracht hast. Aber ich vermute, es war nur Notwehr, oder?“

„Nana, ich möchte, dass du eines weißt: Ich mag dich sehr und ich würde niemals dir oder einem deiner Freunde etwas antun. Und auch niemandem, der mir nichts tut.“

„Ich glaube dir.“

Sie lächelte. „Aber du solltest dich jetzt ausruhen. Ich werde dich morgen wieder besuchen kommen, ja?“

Shou nickte. Leise verließ sie den Raum.

Die anderen sahen sich teils ratlos an. Nana sah Sakera an. „Kümmere dich um Kakuzawa, ja?“

„Natürlich.“

„Ich werde helfen“, sagte Nomura. „Kakuzawa vertraut mir, ich werde euch einschleusen.“

„Danke, Risa.“

Gemeinsam wandten sie sich in Richtung Ausgang, um das Krankenhaus zu verlassen und ihren Plan in Angriff zu nehmen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2007-07-21T14:29:49+00:00 21.07.2007 16:29
Oho ^^ hast du vielleicht vor Nana und Shou zu verkuppeln? XD
Danke für die ENS übrigens :P hoffe du machst schnell weiter

Ave


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