Broken Silence von Dissident (*~ Naruto xXx Hinata ~*) ================================================================================ Kapitel 3: Gebete an Kami-sama ------------------------------ Gebete an Kami-sama Es war Samstagabend. Eine ganze Woche war vergangen seit Naruto seinen Engel im Schlaf entdeckt hatte. Und ja, er nannte sie 'seinen' Engel. Wie schön es doch klang. Sein Engel. Er hatte sie noch einmal zu den Hokagefelsen gebracht. Es war schön gewesen. Wie immer eben, wenn er bei seinem Engel war. Er seufzte träumerisch. Die heutige Mission war wieder zu Ende gegangen. Neben ihm stand Sakura am Haupttor zu Konoha. „Sakura-chan, soll ich dich noch nachhause begleiten?“ fragte der Blonde seine Kameradin. Die Rosahaarige grollte genervt und drehte sich zu ihm, um ihm eine patzige Antwort entgegen zu bringen. „Du lässt ni-“ sie stockte. Er war nicht wie üblich auf die Knie gefallen. Und nein, er war auch nicht wie immer am Betteln. Seine Hände waren in die Hosentaschen gesteckt, sein Blick gerichtet zu der untergehenden Sonne. Wo blieb bei diesem Anblick der kleine Naruto, der immer hinter ihr her gerannt war? „Von mir aus.“ Antwortete sie dann doch zögernd. Sie fühlte sich seltsam anders. Die beiden gingen monoton nebeneinander her. Kein Naruto der auf dem Weg zu ihr nachhause sie mit Fragen bombardierte. Kein Naruto der versuchte sich an sie zu nähern. Sakura fühlte sich wirklich nicht gut. Diese Angewohnheit, dass sie, seit sie denken konnte, jemand immer begehrt hatte. Es war so anders. Hinata. Die Grünäugige erinnerte sich, Naruto und Hinata vor einigen Tagen zusammen gesehen zu haben. Die beiden hatten Händchen gehalten. Sie hatten gelacht. „Naruto, ist zwischen dir und Hinata eigentlich etwas?“ Sie sah wie er hellhörig bei ihrem Namen wurde. Er schaute sie warm an. „Nein. Warum fragst du?“ Sakura verspürte Erleichterung. Warum war sie eigentlich erleichtert? Ihr konnte es doch egal sein. „Ich habe euch gesehen. Draußen.“ „Sakura-chan, zwischen mir und Hinata-chan läuft nichts. Aber ich glaube, ich habe mich in sie verliebt. Deswegen werde ich dich heute auch nicht fragen ob du mit mir morgen ausgehst, denn ich werde mit Hinata ausgehen.“ Naruto zögerte nicht zu antworten und ihr die Wahrheit zu sagen. Er hatte sich wirklich in sie verliebt. Er liebte sie mehr als sein eigenes Leben. Und Sakura? Hatte sie sich da verhört? Er bevorzugte Hinata? Ja. Er bevorzugte sie wirklich. Ein Stich in ihrem Herzen schmerzte für kleine Augenblicke. Warum fühlte sie sich so? „Verstehe…“ Schon wieder legte sich zwischen den beiden eine Stille. Sie wusste, dass Naruto irgendwann verliebt sein würde. Nicht schwärmen, sondern richtig verliebt sein. Und sie wusste auch, dass sie das nicht sein würde. Niemals. Diese Umstellung, keinen Verehrer mehr am Nacken zu haben. Es war so anders. Doch sie freute sich. Sie freute sich so sehr. Ihr kleiner Bruder hatte eine Freundin. War es nicht von Anfang an klar gewesen, dass die beiden irgendwann zusammen sein würden? „Was denkst du fühlt Hinata für dich?“ „Ich weiß es nicht.“ „Hmm. Ne, Naruto? Weißt du was? Ich glaube, sie fühlt genauso wie du.“ Naruto blieb stehen und blinzelte verwirrt zu seiner Freundin. Die beiden waren an ihrem Haus angekommen. „Warum glaubst du das?“ „Baka!“ Sie ging zu ihm und zwickte ihn an seiner Backe „Bist du so blind? Sie liebt dich schon so lange, lange bevor wir überhaupt Ninja wurden! Gute Nacht und verpass deine Chance nicht.“ Grinsend ging die Medical-Nin nachhause und lies hinter sich einen, sich komisch fühlenden, Naruto zurück. Er war blind gewesen. Er war blind gewesen? Die Vorstellung, Hinata würde ihn auch lieben. Es war so unrealistisch. Wenn er jemanden auf diese Weise liebte, dann war es doch üblich, einfach normal gewesen, dass er nicht zurück geliebt werden würde. Oder war es doch nicht mehr so üblich? Das Verlangen, das puppillenlose Mädchen zu sehen wuchs mit jeder Sekunde. Sein Herz schlug mit jeder Sekunde schneller. Er musste sie sehen. Er musste sie jetzt einfach sehen. Und er wusste auch, wo er sie sehen konnte. Vielleicht, wenn er Glück hatte, konnte er sie, wie am letzten Samstag in ihrem Zimmer sehen, Genau! Das war der Plan des Jahrhunderts! Aufgeregt drehte der Blonde sich um und rannte los. Immer weiter die Straße entlang. Wenn er dann bei ihr angekommen war, dann könnte er sie fragen. Er musste es einfach wissen. So groß wie seine Neugierde war, konnte er einfach nicht länger warten. Wieso kam er eigentlich nicht endlich an? Ihm kam es so vor als ob der Weg sich verdoppelt, sogar verdreifacht hatte als normalerweise. Aber da sah er auch schon das Anwesen von der so berühmten Hyuuga-Familie. Wieder sprang er wie vor sieben Tagen über den kleinen Zaun der zum Garten der Hyuugas führte. Naruto konnte sich auch noch genau erinnern wo Hinatas Zimmer war. Hinter dem kleinen Apfelbaum. Er ging ungeduldig aber langsam, um kein Geräusch von sich zu geben zu dem Apfelbaum. Als er dort angekommen war, drückte er die Daumen und hoffte von ganzem Herzen, dass das Fenster offen war. Sonst wäre der ganze Sprint bis zu ihr um sonst gewesen. Nein, nein. Auf gar keinen Fall würde es umsonst gewesen zu sein. Für sie war nichts umsonst. Der Ninja schloss die Augen und drehte den Kopf in die Richtung des Fensters. Er machte die Augen wieder auf und- ein glückliches Lächeln legte sich auf seine Lippen. Das Fenster war doch tatsächlich offen! Schnell ging er zum Fenster und linste hinein. Der Schrank, das Schreibtisch, die Kommode und das Bett. Alles war wie beim ersten Mal. Außer: Das Mädchen war nicht in ihrem Bett drin! Verärgert darüber, wo sie um diese Zeit noch sein würde, sprang er hoch in den Raum hinein. Entschlossen ging er ans Bett und setzte sich darauf. Dann würde er eben warten bis sie wieder da war. Noch ungeduldiger als zu vor fing er an mit einem Bein zu wackeln. Wo trieb dieses Mädchen sich nur rum? Mit jeder Minute die verstrich wuchs seine Aufregung auch immer mehr. Nervös fing er nun auch noch an mit seinen Finger zu trommeln. Plötzlich hörte Naruto Schritte vor der Tür näher kommen. Hinata könnte sich auf was gefasst machen, so spät wie sie gekommen war, abgesehen davon, dass es erst sieben Uhr war, was man nicht wirklich als spät bezeichnen konnte. Die Schritte konnte Naruto nicht mehr hören, dafür aber ein leises Klopfen an der Tür. Der Junge zuckte irritiert mit seinen Augenbrauen. Wieso klopfte Hinata an die Tür? Schließlich war das doch ihr Zimmer. Außer- „Hinata, darf ich herein kommen? Ich muss dich etwas fragen!" 'Ach du heilige Scheiße!' Naruto wusste genau wessen Stimme das war. Das Oberhaupt des Clans! Und nein, das war definitiv nicht im Plan gewesen! 'Scheiße, scheiße, SCHEIßE!' Hastig stand Naruto auf und schaute sich im kleinen Zimmer um. Der Kleiderschrank war groß genug und ohne einen weiteren Gedanken zu verschwenden rannte er zu dem Schrank, riss regelrecht die Türen auf und zwang sich hinein. In dem Augenblick, als sich eine Hand auf die Türklinke legte, die Tür aufmachte und in das dunkle Zimmer hinein trat, schloss Naruto die Türen des kleinen Kleiderschrankes zu. Er hörte wie jemand in das Zimmer hinein ging und dort stehen blieb. Der Blonde Ninja zog die Luft ein. Und betete auf einmal zu Kami-sama, dass er ihn nicht erwischen sollte. Eigentlich betete Naruto recht selten, was man so neben bei erwähnen darf. Hiashi Hyuuga beäugte misstrauisch das Zimmer seiner Tochter. Er hatte doch etwas gehört gehabt? Verwirrt drehte der Mann sich um. „Doch nur verhört.“ murmelte er während er hinaus ging und die Tür hinter sich schloss. Drinnen in dem Zimmer, in dem Kleiderschrank von Hinata atmete der Blauäugige Ninja erleichtert aus. Das war echt knapp gewesen. Wenn Hiashi ihn entdeckt hätte würde er denken, er wäre eingebrochen um Hinata etwas Schlimmes anzutun. Und dann würde Hiashi ihr verbieten sich mit ihm zu treffen. Das konnte der Junge sogar nachvollziehen. Bis jetzt hatte das Oberhaupt nichts gegen die Freundschaft der beiden Jugendlichen gehabt. Naruto legte seine Hände an die Türen des Schranks um es wieder zu öffnen. Doch er hielt inne. Verdammt, da waren schon wieder Schritte zu hören. Und schon wieder öffnete jemand die Tür. Diesmal hatte aber niemand an der Tür geklopft. Vielleicht war das ja Hinata die da rein kam? Doch Naruto wollte nichts riskieren, also blieb er im Schrank und rührte sich keinen Millimeter vom Fleck. Die Schritte kamen plötzlich sehr nah an den Schrank. Zu nah für Narutos Geschmack. Und auf einmal wurde die Tür des Schranks langsam geöffnet. 'Oh, verdammt' Als die Tür jedoch ganz offen war- Verschlug es Naruto die Sprache, sein Mund klappte auf und wollte nicht zugehen. Vor ihm stand tatsächlich das Mädchen seiner Träume. Jedoch nicht ganz in der Form wie er es sich gedacht hatte. Ihre langen Haare trieften auf ihre nackten Schultern. Wieso musste sie sich ausgerechnet heute, genau um diese Zeit duschen gehen? Ein knappes Handtuch um sich gewickelt stand sie fast splitternackt vor ihrer großen Liebe. Sein Herz fing an wie irrsinnig zu schlagen. Sein Kopf dröhnte und seine Wangen nahmen langsam aber sicher je mehr er diese Schönheit betrachtete die Farbe einer überreifen Tomate an. Hinata erging es nicht anders. Oft hatte sie sich Naruto in ihrem Zimmer vorgestellt. Aber doch nicht SO. So real. Und einfach so echt. Sie bemerkte, dass dieser Naruto keine Vorstellung war. Dieser Naruto war wirklich real. Blut schoss in ihre Wangen. Und sie stand vor ihm halbnackt da! Das Mädchen ging einige Schritte zurück, ihr Blick war immer noch in seine azurblauen Augen gefesselt, sie konnte sich davon nicht abwenden. Der Junge suchte seine Stimme, fand sie auch nach langer, verdammt peinlicher Stille. „Hina… ta… Ich… Es… Ach du… Verdammte… Oh man…“ Er schluckte. Die Suche war jedenfalls umsonst gewesen. Er stotterte. Peinlicher ging das nicht. Es ging einfach nicht. Unmöglich. Er hatte sich so richtig zum Idioten gemacht. Dies war in seinem Plan auch nicht drin gewesen. Was für ein dummer Plan war das eigentlich gewesen? Von wegen Plan des Jahrhunderts. Jetzt würde sie ihn hassen. Auch wenn sie ihn vor diesem Vorfall vielleicht geliebt hatte. Jetzt würde sie ihn einfach hassen! Nein, nein, nein! Er durfte noch nicht aufgeben. Solange er keine Antwort hatte, durfte er nicht aufgeben. Kurz aber heftig schüttelte Naruto seinen blonden Schopf mit geschlossenen Augen. Er versuchte zum zweiten Mal seine Stimme zu finden. Bemühte sich nicht zu stottern. „Hinata… Es tut mir Leid… Ich wollte nicht so… etwas machen… Ich meine… Eigentlich wollte ich dich etwas fragen. Dann bin ich auch ganz schnell weg, versprochen!“ Der Ninja versuchte sich auf die Beine aufzurappeln und ging aus dem Schrank raus. Sein Blick konnte er von dieser Schönheit, von seiner Schönheit nicht abwenden. Auch wenn er es wollte. Als er nun wackelig auf den Beinen stand rührte er sich nicht. Wenn er jetzt näher zu ihr kommen würde, würde sie sich wahrscheinlich erschrecken. „Hinata, ich wollte fragen, weil weißt du mir geht es nämlich SO, ob du vielleicht auch in mi-“ „Naruto-kun- Ich, ich, ich.. DREH DICH BITTE UM!“ schrie das Mädchen auf einmal hektisch, versuchte so viel wie möglich von sich zu verdecken. Der Chaos-Ninja drehte sich wie befohlen sofort um und presste die Lippen aufeinander. Den Blick aus dem Fenster, schaute er wie gebannt auf irgendetwas. Sie war sauer, sie war sauer, sie war sau- „Bitte bleib’ so, bis ich mich angezogen habe, Naruto-kun.“ „O-Okay“ War sie jetzt sauer oder nicht? Sie musste doch sauer sein! Wenn es Sakura gewesen wäre, dann hätte sie ihn mit einem Tritt auf die andere Seite des Erdballs befördert. Doch Hinata hatte ganz normal gesprochen. Wie immer halt. Nur, dass sie auch einwenig nervös klang. Aber sonst war alles wie immer. Plötzlich schoss ihm ein Bild in seine Gedanken, wie sie mit dem Handtuch bekleidet dort stand. Ohhh, das war einfach so unfair. Das war einfach zu viel für einen pubertierenden Jugendlichen wie ihn. Diese schönen Beine, diese schönen kleinen Brüste die sie auf diesem kleinen süßen Körper- „Naruto-kun… Jetzt… Jetzt darfst du wieder schauen…“ Er drehte sich um und sah wie sie auf ihrem Bett saß. Sie hatte sich eine kurze Hose und ein Top angezogen. Ihr Blick war auf den Boden geheftet. Sie schaute ihn nicht an, es war einfach zu peinlich. „Was wolltest du mich fragen, Naruto-kun?“ „Ach ja, genau!“ Deshalb war er doch überhaupt hierher gekommen! „Ich wollte fragen… ähm, ob du vielleicht… ICH WEIß ES NATÜRLICH NICHT! Ich meine… Entschuldige…“ Was war los mit ihm? Vorhin hatte es doch ganz einfach geklungen. Und verdammt, die Frage WAR auch einfach! Naruto sammelte seinen ganzen Mut zusammen. Sein Plan war sowieso schon vollkommen ruiniert. „Hinata, liebst du mich?“ kam es dann von ihm leise aber sicher. Der Schopf des Mädchens schoss in die Höhe als sie seine Frage hörte. Ihr Blick klebte an seinen Augen. Hatte sie sich verhört? Hatte er allen ernstes gefragt, ob sie ihn lieben würde? Oh, nein. Sie hatte Angst. Wie hatte er es herausgefunden? Was wenn er jetzt nicht mehr mit ihr befreundet sein wollte? Dann konnte sie einfach nicht mehr weiter leben. Beschämt sank ihr Kopf wieder runter. Sollte sie es ihm sagen? „Naruto-kun… ja, ich-“ „Warte, warte… Du hast ja gesagt nicht wahr?“ „Ja, habe ich Naruto-kun und es tut mir so leid!“ „Und du hast wirklich ja gesagt?“ „Ja, Naruto-kun, du bist jetzt sauer, aber ich wo- NARUTO-KUN!“ Der Junge war aus irgendeinem Grund schneller als sie es sehen konnte zu ihr gekommen und hatte sie in seine Arme genommen. In die festeste, engste und gefühlsvollste Umarmung, die sie je erlebt hatte. Und plötzlich griff er an ihre Schultern, schob sie so weit von sich weg, bis er in ihre Augen schauen konnte und lächelte sie an. Ein Lächeln, das so groß war, wie sie es noch nie gesehen hatte. Seine Hände glitten an ihre Hüfte und dann er sie und drehte sich wie verrückt in dem kleinen Zimmer mit ihr in seinen Armen um seine eigene Achse und lachte. Und wie glücklich er war. Er konnte es nicht beschreiben. Unbegreiflich wie sie seine Liebe erwidern konnte. Eigentlich konnte er es immer noch nicht fassen. Er fing an zu lachen, wirbelte das Mädchen immer noch mit sich herum. Und sie wusste nicht was los war. Wieso hatte er sie in seine Arme genommen? Wieso lachte er? Lachte er sie vielleicht aus? Aber so nah wie sie an ihm war, vernebelten ihre Gedanken schnell. Noch nie war sie so nah bei ihm gewesen. Auf einmal verlor Naruto sein Gleichgewicht. Als er merkte, dass er sich nicht mehr auf den Beinen halten konnte hielt er Hinata fest an sich gedrückt damit ihr nichts passieren konnte. Sanft landete er nicht auf dem Boden, sondern zu seinem Glück auf dem Bett. Und zog Hinata mit sich. Sie lag fast ganz über ihm. Der Junge rappelte sich etwas auf und sah, dass Hinata nichts passiert war. Doch er sah jetzt endlich ihre Augen. Sie spiegelten Verwirrtheit und etwas Schmerz wider. Ihm fiel ein, dass er selber noch gar nichts gestanden hatte. Das Mädchen richtete sich auch etwas auf, saß jetzt regelrecht auf seinem Schoß. „Hinata-chan, ich-“ „Nein, Naruto-kun sag bitte nichts, ich will es nicht hören. Vielleicht habe ich mich gerade lächerlich gemacht, ich weiß es nicht. Aber bitte, ich will nicht, dass unsere Freundschaft endet, ich will es wirklich nicht! Du kannst so wütend sein auf mich wie du willst aber bitte verzeih mich, ich wollte ni-“ „Hinata…“ Naruto legte seine Finger an ihre Lippen. Er sah in ihren Augen Tränen. Und es verletzte ihn so unglaublich schwer sie so zu sehen. Er nahm ihr Gesicht in seine Hände und wischte die aufkommen Tränen in ihren unendlich weißen Augen mit seinen Daumen weg. Sie sah ihn mit großen Augen an. „Hinata, ich liebe dich doch auch…“ Ihre Augen wurden nur noch größer, als sie seine leise Stimme vernahm. Wie lange hatte sie auf ihn gewartet? Wie oft hatte Tenten ihr gesagt, dass sie umsonst wartete? Wie oft hatten andere ihr gesagt, dass Naruto zu blöd wäre um auf sie aufmerksam zu werden? Also hatte sich das warten gelohnt. Es hätte sich sogar auch gelohnt, wenn er nicht einmal ihre Liebe erwidern würde. In ihre Augen schossen schon wieder Tränen. Sie war glücklich, in ihrem Körper fing das große Krabbeln an. „O- Oi, Hinata-chan, wieso weinst du?“ panisch sah Naruto seine Angebetete an. „Weil… Weil ich so… so glücklich bin… Naruto-kun…“ Und sein Blick wurde wieder weich. Mit jedem Augenblick, das verstrich, wuchs seine Liebe zu ihr. Es war für ihn eigentlich immer noch unbegreiflich wie sie es geschafft hatte in einer einzigen Woche seine ganze Liebe zu gewinnen. „Hinata-chan, ich-“ Er verstummte als er zum dritten Mal an diesem Tag Schritte vor Hinatas Tür vernahm und diesmal war der Sprichwort „Alle guten Dinge sind drei“ nicht auf seiner Seite, das wusste er. „Naruto-kun, du musst weg, bitte! Wenn, mein Vater oder Neji-niisan dich hier sehen dann würden sie mir verbieten, dass ich dich jemals wieder sehe!“ flüsterte das Mädchen besorgt. „Nicht bevor du mir ein Kuss gegeben hast. Und zwar hier.“ Er legte sein Zeigefinger an seine Lippen und grinste frech. Hinatas Augen weiteten sich augenblicklich. Zum Nachdenken blieb keine Zeit. „Aber Naruto-kun!“ „Komm schon Hinata, jetzt bist du meine Freundin, ein kleiner Kuss ist doch nicht schlimm.“ Die Schritte kamen immer näher. „Naruto-kun, bitte geh jetzt, ich-“ „Du willst mich nicht küssen?“ Naruto schaute gespielt verletzt in ihre Augen. Hinata wusste nicht was sie sagen sollte. „Nein, aber-“ „Na, also! Jetzt mach schon.“ „Aber ich…“ sie konnte nicht weiter sprechen. Die Schritte waren jetzt vor ihrer Tür stehen geblieben. Hinata schaute kurz zur Tür, dann wieder zu Naruto. Er ließ ihr wirklich keine Wahl, sie musste… Sie schloss die Augen. Schnell presste sie ihre Lippen an seine. Naruto riss weit seine Augen auf und hielt die Luft an. Sein Herz war grad am Platzen, das wusste er. Seine Lippen zitterten. Sein ganzer Körper zitterte. Er hätte nicht gedacht, dass sie es wirklich machen würde. Der Kuss dauerte nicht länger als ein Bruchteil einer Sekunde als- „Hinata?“ „Vater, ich, es ist-“ sie wurde still als sie merkte, dass ihr neuer Freund, der vor einer Sekunde noch unter ihr gelegen war, sich nicht mehr dort befand. Erleichtert atmete sie auf und drehte sich zu ihrem Vater um. “Ich gehe schlafen Hinata… Geht es dir gut? Du siehst ein wenig rot aus. Du hast doch kein Fieber?“ Besorgt ging Hiashi zu seiner Tochter und legte seine Hand auf ihre Stirn. „Leg dich besser auch hin. Dir scheint es nicht besonders gut zu gehen.“ „Ja, Vater mache ich. Gute Nacht.“ „Gute Nacht, Hinata.“ Der Hyuuga drehte sich um und schritt zur Tür. Doch plötzlich blieb er stehen. Das Mädchen sah, dass er misstrauisch das Fenster beäugte. Naruto hatte sich doch nicht dort versteckt oder? Hinatas Vater ging jetzt zu dem offenen Fenster und blieb davor stehen. Er beugte sich etwas hinaus in die Luft und schaute nach rechts und links. Hinata hielt die Luft an. 'Bitte, Oh Kami-sama, lass ihn Naruto-kun nicht finden, bitte, bitte, bi-' „Hinata!“ Der Vater sah nach einer Weile mit einer undurchdringlichen Miene zu seiner Tochter. „Ja, Vater?“ „Mach lieber das Fenster zu, es zieht heute ein wenig.“ „Ja, Vater…“ Hiashi drehte sich um, schritt aus dem Zimmer und schloss die Tür hinter sich zu. Schon wieder atmete Hinata erleichtert aus. Sie stand auf, ging zu dem offenen Fenster und beugte sich etwas hinaus. „Naruto-kun?“ flüsterte sie leise in die Sommerbrise. „Ich bin hier…“ Seine Stimme kam irgendwie verzerrt und… über ihr? Sie schaute nach oben und entdeckte Naruto an der Wand. Fast so als ob er dort kleben würde. Und es musste sehr anstrengend sein, so wie es die Grimasse auf seinem Gesicht verriet. Sie kicherte als sie ihn dort so sah. Der Ninja sah das und sprang fließend auf die Erde. Von dort sah er zu ihr hinauf. Und wenn das jemand gesehen hätte, würde er an Märchen denken. Wie die Prinzessin ihren Prinzen oben vom Fenster aus um Hilfe bat und der Prinz sie vor dem bösen Drachen retten wollte. Obwohl es keine bösen Drachen in diesem Märchen gab. „Gute Nacht, Hinata, ich hol dich morgen früh ab.“ „Ja, Gute Nacht, Naruto-kun.“ Lange schauten sich die beiden an bevor Naruto ihr ein glückliches Lächeln zuwarf und sich zum Gehen umdrehte. Er fühlte sich toll. Einfach perfekt. Noch nie hatte er sich so gefühlt. Das war doch ernsthaft zum verrückt werden! Es war… Toll! Er sprang über den kleinen Zaun und ging seine so berühmte Straße entlang. Noch nie war er auf dieser Straße so glücklich wie jetzt Heim gegangen. Hinter ihm ließ er ein junges Mädchen, mit flatterndem Herzen auf den kommenden Tag warten. Hinata hatte sich wie so oft auf die Fensterbank gesetzt und schaute ihrem tollpatschigen Freund zu, der auf seinem Weg Freudensprünge und Saltos machte. Sie musste leise auflachen. Ihr innigster Wunsch war an diesem Tag in Erfüllung gegangen. Ihr ganzer Körper kribbelte noch immer wie verrückt. Sie legte ihre Finger an ihre Lippen. Ihren ersten Kuss hatte sie sich eigentlich ganz anders vorgestellt. Aber wenn sie mit Naruto zusammen war, konnte sie sich denken, sich an solche komischen Dinge zu gewöhnen. So seltsam es auch klingen mochte, sie hatte diesen Kuss geliebt. Es genossen. So kurz es auch gedauert hatte. Es war ein sensationelles Gefühl gewesen. Und sie wollte dieses Gefühl immer und immer wieder in ihren Fasern spüren. Noch lange hing sie an ihren Gedanken, bevor sie beschloss schlafen zu gehen, damit der morgige Tag schneller kam. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)