Passionate Feelings von abgemeldet (One-shots, Shika/Ino, Neji/Ten, (Naru/Hina), Sasu/Saku + einige etwas speziellere Pairings (30th one shot is on!!)) ================================================================================ Kapitel 26: Freundschaft ------------------------ Freundschaft Stumm lauschte Hinata dem Regen, der gleichmässig und ruhig gegen die Scheibe klatschte. Sie fühlte sich ein bisschen, als wäre sie unter Wasser und jegliches Geräusch war bloss noch dumpf vernehmbar. In ihrem Zimmer war es dunkel, passend zu ihrer Kleidung und vor allem zu ihrer Stimmung. Draussen auf dem Gang herrschte grosser Umtrieb. Die Menschen rannten hin und her. Trugen Blumen, hatten die Köpfe gesenkt und waren ganz in Schwarz gehüllt. Unter den vielen Trauernden gab es zwei, die einmal kurz vor Hinatas Tür Halt machten. Die jüngere der beiden Gestalten blickte den Mann unsicher an. Kraftvoll klopfte Neji an die Tür. „Hinata, mach auf.“ Doch Hinata rührte sich nicht. Sie konnte nicht. Etwas in ihrem Inneren war zu Eis erstarrt und machte es ihr nicht möglich, sich zu bewegen. Nicht einmal den Mund konnte sie öffnen. Warum? Diese Frage war schnell beantwortet. Nicht der Tod ihres Vaters lähmte sie. Es war etwas anderes. Etwas, dass sie viel lieber in Nejis Händen gewusst hätte. Vor der Tür sprang Hanabi unruhig von einem Fuss auf den anderen. „Jetzt komm schon raus! Bitte, Hinata!“ Sie hatte ihre Schwester nicht mehr gesehen, seit sie zusammen am Totenbett ihres Vaters gewacht hatten. Und im Moment wünschte sie sich nichts mehr, als ihre grosse Schwester bei sich zu wissen, ihre schützende Hand über sich zu spüren. Sie wollte, dass Hinata sie in den Arm nahm und ihr sagte, dass alles wieder in Ordnung kommen würde. So, wie sie es sich schon so oft von ihrem Vater gewünscht hatte. Hinter den beiden Hyugas erklang ein Stimmengewirr. Drei ihnen sehr bekannte Mädchen wurden von einem Mitglied des Nebenhauses zu Hinatas Tür begleitet. In den Händen hielten sie die verschiedensten Dinge. Stoff, Make-up, Haarklammern und weiteres lagen in Inos, Sakuras und Tentens Armen. Vor der Tür stoppten sie. Verwirrt blickten die drei Neuankömmlinge zwischen Neji, Hanabi und der Tür hin und her. „Ist Hinata in ihrem Zimmer? Warum steht ihr wie angewurzelt da?“, fragte Sakura als Erste und bemühte sich, so nett wie möglich zu klingen. „Sie macht nicht auf. Gestern Abend hat sie sich in ihrem Zimmer verbarrikadiert und ist seither nicht mehr heraus gekommen.“, antwortete Neji tonlos. Wie er zu der ganzen Situation stand, hatte bis jetzt nicht einmal Tenten in Erfahrung bringen können. War er vielleicht sogar eifersüchtig auf Hinata? „Lass uns das mal machen!“, meinte Ino plötzlich impulsiv. Sie schob Neji und Hanabi von der Tür weg und klopfte, wobei sie laut rief: „Hinata, du machst jetzt sofort diese Tür auf, hast du mich verstanden? Mach, was ich sage, oder Neji bricht die Tür auf.“ Bei ihren letzten Worten kassierte Ino einen etwas schrägen Blick von Neji, der es sich jedoch verkniff, etwas zu sagen. Sie war halt Ino, da konnte man nichts machen. Hinata begann leicht zu zittern, als sie Inos Stimme vor der Tür vernahm. Aufmachen? Nie im Leben! Sie hatte viel zu viel Angst vor dem, was passierte, wenn sie die Tür öffnete. Aber, was würde werden, wenn sie die Tür gar nicht öffnete? Schon seit Stunden zermarterte sie sich das Hirn darüber, was sie denn jetzt am Besten tun sollte? Vielleicht sollte sie Neji fragen. Andererseits, der würde sie bloss wieder für ihre Schwäche belächeln. Jetzt konnte sie auch Tentens und Sakuras Rufe vernehmen. Warum wollten sie unbedingt, dass sie diese vermaledeite Tür aufmachte? Warum konnte sie nicht einfach hier bleiben, ohne an ihr kommendes Schicksal zu denken? Warum war das Leben so verdammt unfair? Einzelne Tränen liefen ihr über die Wangen. „Vater, warum hast du mich mit dieser Bürde allein gelassen?“, flüsterte Hinata verzweifelt vor sich hin. Warum konnte nicht jemand anders den Hyugaclan führen? Warum war ihr Vater der Meinung gewesen, dass sie das am Besten könnte? Sie war dafür doch viel zu schüchtern und ängstlich! Hanabi wäre, trotz ihrer vierzehn Jahre, ein besseres Clanoberhaupt als sie selbst! Neji könnte es sowieso besser. Warum also sollte sie diesen Posten übernehmen? Wie sehr sich Hinata im Augenblick wünschte, sie könnte noch einmal mit ihrem Vater reden, ihn fragen, warum er sie für diesen Posten auserwählt hatte, warum er ihr so sehr zu vertrauen schien, dass er ihr das Wohl des gesamten Clans in die Hände legte. Sakura, Tenten und Ino hatten von Hanabi gerade einen starken, warmen Kaffee bekommen. Seit Stunden schon sassen sie vor Hinatas Tür und versuchten vergeblich, sie dazu zu bringen, die Tür aufzumachen. Wenn die drei ehrlich waren, dann waren sie sich nicht einmal sicher, ob Hinata überhaupt noch in diesem Raum war, hatte sie doch nicht einen einzigen Mucks von sich gegeben. „Wäre ich an ihrer Stelle, ich würde vor Angst sterben. Denkt doch bloss, was man alles falsch machen könnte! Und wie viele Menschen dann leiden würden!“, sagte Sakura nachdenklich zwischen zwei Schlucken. Die beiden anderen nickten zustimmend. „Aber überleg doch mal, was du als Clanoberhaupt alles tun kannst! Sie könnte endlich diese bescheuerte Aufteilung in Haupt- und Nebenfamilie auflösen.“, fügte Tenten nach einer Weile hinzu. „Und sie könnte immer die schönsten Klamotten tragen, weil sie ja das Geld dazu einfach von den Unteren einfordern könnte!“, träumte Ino vor sich hin. Sogleich riefen Sakura und Tenten im Chor aus. „Ino!“ Es war doch immer das Gleiche mit der Blonden. Und dennoch war sie ein wichtiger Teil ihres Lebens. Wenn man so eine ausgeflippte Barbie in der Clique hatte, dann blieb man selbst noch eher auf dem Boden der Tatsachen. Nach diesem eher kurzen Gespräch schwiegen sie wieder eine Weile. Sie wussten nicht mehr, was sie noch tun konnten. Eigentlich waren sie ja hergekommen, um Hinata einzukleiden und herzurichten, für ihre offizielle Vorstellung als neues Clanoberhaupt. Aber solange sie ihnen die Tür nicht aufmachte, konnten sie bloss warten. Plötzlich, Tenten, die an der Tür gelehnt hatte, konnte danach ein Liedchen singen, wurde die Tür schwungvoll geöffnet und Hinata blickte erstaunt zu ihren Freundinnen hinab. Tenten, die gerade schmerzhaft auf dem Rücken gelandet war, winkte Hinata von unter herauf zu. „Was macht ihr noch hier? Ich dachte, ihr wärt schon lange nach Hause gegangen!“, rief Hinata aus. Hätte sie gewusst, dass ihre Freundinnen die ganze Zeit über vor ihrer Tür gesessen hatten, sie wäre schon früher aus ihrem Zimmer gekommen, war es draussen auf dem Gang doch nass und kalt. Die drei Mädchen grinsten die Hyuga an. „Nach was sieht es denn aus? Wir warten, bis wir dich endlich herrichten können!“, kam es im Chor. Ohne auf Hinatas Proteste zu reagieren, drängten die drei sie zurück ins Zimmer und schlossen die Tür. Neji und Hanabi, die das Ganze von Weitem beobachtet hatten, waren nicht eine Sekunde lang versucht, Hinata zu helfen. Wieso auch? Wenn sie nicht einmal das schaffte, dann würde sie keinen Clan führen können. Aber zumindest Hanabi war fest davon überzeugt, dass ihre grosse Schwester das schaffen würde. Nach über drei Stunden des Frisierens, Schminkens und Herrichtens fand Ino, dass sie ihr Kunstwerk beendet hätten. Hinatas zarte, natürliche Schönheit hatten sie mit hellem Make-up unterstrichen. Ihre blauen Haare waren kunstvoll hochgesteckt worden und in ihrem blassrosa Kimono hatte sie grosse Ähnlichkeit mit einer Prinzessin oder gar einer Königin. Und irgendwie war sie das jetzt ja auch. Immerhin, als Oberhaupt des Hyugaclans hatte sie beinahe ein Volk unter sich. Sakura hielt Hinata einen Spiegel hin, damit diese sich darin betrachten konnte. Die Hyuga starrte verwundert in den Spiegel. Obwohl Ino stundenlang mit irgendwelchen Pinseln in ihrem Gesicht herumhantiert hatte, sah sie nicht aus wie geschminkt. Eher, als würde sie jeden Morgen mit einem solch rosigen Teint aufstehen. Leise, einem Windhauch gleich, flüsterte sie: „Ich kann das nicht.“ In den letzten Stunden war sie so abgelenkt worden, dass sie nicht über ihr Dilemma hatte nachdenken können. Aber jetzt war alles wieder da. Ihre Selbstzweifel, die Angst vor Fehlern und die Angst davor, was andere denken würden. Hinata hielt den Kopf gesenkt. Die enttäuschten Blicke ihrer Freundinnen wollte sie nicht sehen. Auch sonst wollte sie eigentlich niemanden sehen. „Natürlich kannst du das.“ Einmal in ihrem Leben war Inos Stimme nicht schrill, laut und gebieterisch. Nein, sie hatte so leise gesprochen, dass sich alle verwundert zu ihr umdrehten. Die Yamanaka zeigte ja ganz neue Seiten an sich. „Hinata, wenn jemand den Hyugaclan führen kann, dann du. Dein Vater hätte niemals gewollt, dass du diesen Posten übernimmst, wenn er nicht gewusst hätte, dass du das meistern würdest.“ Dass gerade Ino so gut über den verstorbenen Hiashi sprach, erstaunte wirklich, hatte Hinatas Vater doch immer eine gewisse Abneigung gegen das verrückte, blonde Girly gehabt. „Ino hat Recht. Du wirst sehen, Hinata, wenn du jetzt da raus gehst, dann wirst du alle aus den Socken hauen. Du wirst ihnen zeigen, wie gut du dich als Clanoberhaupt machen wirst!“, stimmte Sakura zu. Tenten trat zu Hinata und legte ihr die Hand auf die Schulter. „Wir vertrauen dir. Und ein ganzer Clan tut dasselbe, sonst hätten sie sich schon längst gegen diese Entscheidung gewehrt. Und du weißt ja, wann immer du nicht mehr weiter weißt, wir sind für dich da. Ok, mit Fragen über Clans solltest du vielleicht lieber zu Uchiha gehen, wobei, nein, eigentlich eher nicht. Aber sonst, du weißt, wir haben immer ein offenes Ohr für dich.“ Zum ersten Mal seit Tagen legte sich ein echtes Lächeln auf Hinatas Züge. Schnell blinzelte sie, denn ihre Augen begannen zu brennen. Dass ihre Freundinnen so hinter ihr stehen würden, damit hätte sie nicht gerechnet. Dass sie ihr versuchen würden zu helfen, daran hatte sie nie gezweifelt. Aber dass sie ihr solch ein Vertrauen entgegenbrachten, berührte sie tief. „Jetzt fang bloss nicht an zu heulen, das Make-up ist nämlich nicht wasserdicht!“, rief Ino erschrocken aus, als sie sah, wie Hinata mit feuchten Augen blinzelte. Kurz herrschte Schweigen in dem Zimmer. Alle starrten die Yamanaka an. Vorbei war es mit Inos ‚schwacher’ Minute. Dann jedoch erklang ein leises Kichern. Ein Kichern, das schon lange nicht mehr erklungen war. Hinata. „Ist gut, ich gebe mir Mühe!“ „Worauf wartest du eigentlich noch? Du solltest schon längst draussen sein!“, bemerkte Sakura mit einem Blick auf die Uhr. Sofort sprang Tenten zur Tür und riss diese auf, damit Hinata auch ja nicht länger trödeln konnte. In dem Moment, da sie die Tür öffnete, fielen zwei Personen, die an eben dieser Tür gelauscht hatten, bäuchlings ins Zimmer. „Neji! Hanabi! Also wirklich! Man lauscht doch nicht!“, kam es von Hinata gespielt empört. Die beiden Hyuga, die sich schnell aufrappelten, taten so, als wäre nichts passiert. Wäre ja auch unter ihrer Würde gewesen, so etwas zu zugeben. „Jetzt aber los!“ Ino schob Hinata aus der Tür und gab dabei sowohl Neji als auch Hanabi einen Schubs, damit sie ihrem neuen Clanoberhaupt Platz machen würden. Wäre es jemand anders gewesen und nicht Hinatas Freundin, zumindest Neji hätte nicht nur mit einem ‚Hn’ reagiert. Als Hinata vor den versammelten Clan trat, konnte sie spüren, wie ihre Knie unter dem Kimono zitterten wie Espenlaub. Hoffentlich sah das niemand. Sie wollte ja nicht, dass man sie als schwach abstempelte. Denn das war sie nicht! Sie war nicht schwach, hatte sie doch Freunde, die an sie glaubten und ihr vertrauten. Freunde, die ein Leben lang zu ihr halten würden. „Heute übernehme ich offiziell alle Pflichten, die mein Vater innehielt. Ich, Hinata Hyuga, bin das neue Clanoberhaupt!“ Beinahe alle Versammelten starrten sie mit offenem Mund an. Nicht nur, dass Hinata zwei ganze Sätze gesprochen hatte, sie hatte weder gestottert, noch war sie rot geworden oder hatte geflüstert. Nein, im Gegenteil. Sie hatte sogar beinahe geschrieen. Sakura, Tenten und Ino standen etwas abseits und blickten mit einem gewissen Gefühl von Stolz zu ihrer Freundin auf. „Hört mal, wenn sie jetzt das Clanoberhaupt ist, meint ihr, dass wir trotzdem noch Pyjamaparties machen können?“, fragte Sakura besorgt. Verdutzt blickten Tenten und Ino zu der Blonden. „Hinata ist jetzt Clanoberhaupt und das ist alles, worüber du nachdenkst? Überleg dir doch nur mal all die Möglichkeiten, die wir jetzt in der Gesellschaft haben, mit ihr an unserer Seite!“ Das hatte ja von Ino kommen müssen. Die drei blickten sich an und lachten. Es war aber auch zu komisch, diese Vorstellung von Hinata als Clanoberhaupt. Aber, wenn sie ehrlich waren, dann machte die Hyuga das gar nicht schlecht. Schritte ertönten hinter ihnen. Eine blonde Frau mit gewaltiger Oberweite trat zu den drei Kunoichi. „Die Erste von euch hat ihren Platz gefunden. Ihr werdet ihr bald folgen und eure Stellung im Leben finden. Und doch verbindet euch vier etwas Besonderes und damit meine ich nicht, dass ihr die talentiertesten Kunoichi seit Jahren seid. Was euch verbindet, ist wahre Freundschaft. Passt also gut darauf auf.“ Ohne auf die Reaktion der drei Mädchen zu warten, setzten Tsunade ihren Weg fort, wollte sie doch dem neuen Oberhaupt des Hyugaclans ihre Ehrerbietung entgegenbringen. „Was haltet ihr von Nudelsuppe?“ Tenten war aufgestanden und wandte sich Richtung Ausgang. Ihren Teil hatten sie erledigt. Jetzt war Hinata dran und das würde sie sehr gut ohne sie meistern. „Klingt toll. Vielleicht treffen wir ja ein paar süsse Jungs!“, lachte Ino. Sakura schüttelte bloss den Kopf, als sie den beiden folgte. Und so was nannte sich erwachsen. Das war doch nicht zu glauben. Kurz blickte Hinata auf, als sie Tsunade die Hand gereicht hatte und konnte gerade noch sehen, wie ihre Freundinnen aus dem grossen Haupttor traten. Ein Lächeln zeichnete sich auf ihren Lippen ab und sie formte zwei Worte. „Bis später.“ dieser os ist Lily_Toyama gewidmet, hat sie sich doch etwas über die kunoichi gewünscht!! *knuddel* nimm es auch als dankeschön für deine ganzen lieben kommis!! 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