Passionate Feelings von abgemeldet (One-shots, Shika/Ino, Neji/Ten, (Naru/Hina), Sasu/Saku + einige etwas speziellere Pairings (30th one shot is on!!)) ================================================================================ Kapitel 16: Kirschblütenfest (Neji/Ten) ---------------------------------------- Kirschblütenfest Wieder einmal wurde in Konohagakure eine alte Tradition gefeiert. Das Kirschblütenfest. Bereits seit Tagen waren Duzende von Helfern damit beauftragt, die Stände und Attraktionen aufzustellen. Es sollte Spiele, Musik, Essen und ein Feuerwerk geben. Und wie jedes Jahr führten die Männer ihre Angebetete aus. Oder sie versuchten es zumindest. „Sakura! Jetzt warte doch! Überleg es dir noch einmal. Geh mit mir zum Kirschblütenfest! Bitte, Sakura.“, flehte Lee und rannte dem Mädchen nach. Von einem schattigen Plätzchen aus wurde er von seinen Teamkameraden und Sensei Gai beobachtet. „Ich wette mit dir um eine Schüssel Ramen, dass Sakura ja sagt, bloss damit Lee endlich Ruhe gibt.“, wandte sich Tenten an Neji. „Darauf geh ich nicht ein. Naruto hat mir gesagt, dass Sasuke und Shikamaru heute von ihrer Mission zurückkehren sollen.“ „Zum Glück! Wenn Ino mich noch einmal voll quatscht, dann dreh ich der den Hals um!“ Tenten machte eine erleichterte Miene. „Was redest du hier von Glück? Wenn Sasuke wieder da ist, beginnt bloss dieser olle Wettkampf wieder von vorne. Schlussendlich wird der Uchiha irgend so ein hässliches Entlein heiraten. Und dann schauen beide in die Röhre. Tse.“ Wieder einmal typisch, wie Neji reagierte. Teilweise war es auch verständlich. Er war nicht der Einzige, der Sakuras und Inos Streit um Sasuke nicht mehr sehen konnte. Das war ja so was von nervig. Etwas, wo sich das Genie des Hyugaclans und Shikamaru einig waren. Tenten kicherte, als sie Nejis Antwort hörte. „Scheint so, als wärst du nicht auf dem Laufenden. Ino hat ein neues Objekt der Begierde.“ Nun wurde Neji hellhörig. Eigentlich interessierte es ihn nicht wirklich, aber er hatte gerne die Kontrolle über alles und die hatte man nun mal am Ehesten, wenn man über alles informiert war. Und Kontrolle über Ino war immer gut. „Rate. Du hast drei Versuche. Kommst sicher nicht drauf.“ Tenten fand es ganz witzig, wie Neji sich plötzlich ihr zuwandte und sie musterte. Raten war nicht sein Ding. Nicht, dass er schlecht war im Raten. Er mochte es bloss nicht. Raten hiess, dass man unsicher war. Und ein Neji Hyuga war niemals unsicher. Tenten konnte es förmlich hören, wie ihr Gegenüber das sagte. „Na los. Komm schon!“ Seufzend fügte er sich seinem Schicksal. „Shino.“ „Nein!“ „Ähm…Kankuro?“ „Ich frag dich jetzt nicht, wie du auf Kankuro kommst, ja? Aber auch hier: nein. Ach, Neji, willst du mir im Ernst sagen, dass es dir noch nie aufgefallen ist?“ „Ich?“ Jetzt war Neji doch etwas unruhig geworden. Die Blonde hatte es doch hoffentlich nicht auf ihn abgesehen. Doch Tentens Reaktion belehrte ihn sofort eines Besseren. Sie liess den Kopf hängen und massierte sich die Schläfen. Und dann hiess es wieder, sie würde sich nicht für andere interessieren! „Shikamaru! Ino steht auf Shikamaru! Deshalb hat sie mich zugetextet. Hast du das wirklich nie bemerkt? Offensichtlich ist es ja schon lange!“ „Was interessiert mich schon die Beziehung von Ino und Shikamaru?“ Wie immer, wenn er im Raten versagt hatte, stellte er auf stur. Nein, interessieren musste es ihn nicht. Waren ja nicht seine Freunde. Wieso sollten sie auch? Er gab sich nie mit ihnen ab. Jedenfalls nicht freiwillig. Tenten kam nicht umhin, verzweifelt zu seufzen. „Ich gehe. Sobald die Strassen voll sind, brauche ich fast eine Stunde, bis ich zu Hause bin. Darauf hab ich keinen Bock.“ Mit diesen Worten erhob sich Tenten und wandte sich zum Gehen. Neji liess es geschehen, doch als er von Sensei Gai einen kräftigen Tritt in die Seite bekam, fragte er dann doch. „Gehst du heute Abend auf das Fest?“ Gai schüttelte nur verständnislos den Kopf. Sowohl Lee, als auch Neji waren völlig unfähig, einem Mädchen anständig den Hof zu machen. Vielleicht sollte er das noch in seinen Trainingsplan für die nächste Zeit mit einbauen. Wie würde er denn bei Kakashi dastehen, wenn gerade seine zwei Schützlinge für immer Single blieben? Tenten hatte sich nochmals umgedreht. Sie war wirklich erstaunt, dass Neji sie so etwas fragte. „Nein. Wieso fragst du?“ Es kam ihr auf Anhieb eigentlich nur ein Grund in den Sinn, weshalb er sie fragte, ob sie auf das Fest ging. Aber das konnte nicht sein. Nie im Leben. Vorher würde sie Naruto knutschen! „Würdest du mit mir da hin gehen?“ Neji hatte sich dazu bequemt, aufzustehen und Tenten in die Augen zu sehen. Gai musste sich zusammenreissen, um keine Freudensprünge zu machen. Diese Einladung war schon besser. Vielleicht war ja doch noch nicht alles verloren! Hoffen war ja zum Glück immer erlaubt. Zuerst musste sich Tenten von der Frage erholen. Sie war mehr als froh, dass sie die Floskel mit Naruto nicht laut ausgesprochen hatte. Denn eigentlich hatte sie keine Lust, Naruto zu knutschen. Schon deswegen nicht, weil ihr etwas an ihrer Freundschaft zu Hinata lag. „Ja. Sehr gerne.“ Endlich hatte sich Tenten zu einer Antwort durchringen können. „Ich hol dich dann um Acht ab.“ Während Tenten sich davon machte, klopfte Gai Neji anerkennend auf die Schulter. „Zwar hattest du einige Startschwierigkeiten, aber auf der Zielgeraden hast du nochmals Vollgas gegeben. Ich bin richtig stolz auf dich!“ Mit seinem üblichen Zahnpastalächeln blickte Gai seinen Schüler an. Leider war Neji nicht Lee, was bedeutete, dass anstatt der gewünschten Umarmung bloss ein etwas schräger Blick die Reaktion auf das Gesagte war. Na ja, vielleicht, wenn er so weiter machte, würde Neji eines Tages in Lees Fussstapfen treten. Wie gesagt, hoffen war immer erlaubt. Pünktlich um Acht klopfte es an Tentens Haustür. Tenten rannte gestresst durchs Haus. Sie hatte nicht gedacht, dass es so lange dauern würde, sich zu Recht zu machen. Die Folge davon war, dass sie noch immer ihren Seidenmorgenmantel trug. Hektisch riss sie die Tür auf. Hätte sie die Zeit gehabt, sie hätte über Nejis verwirrten Gesichtsausdruck gelacht, doch leider hatte sie diese Zeit nicht. „Fünf Minuten. Dann bin ich fertig.“ Und schon war sie wieder in ihrem Zimmer verschwunden. Kopfschüttelnd blickte Neji ihr hinterher und liess sich auf einem Sessel im Wohnzimmer nieder. Während Tenten sich beeilte, nahm Neji das Zimmer etwas genauer unter die Lupe. Es war eigentlich nicht gerade sehr gemütlich. Nicht, weil etwa die Möbel fehlten. Nein, mehr, weil man das Gefühl hatte, dass hier niemand lebte. Lag wahrscheinlich daran, dass Tenten allein hier lebte und sie die meiste Zeit unterwegs auf Missionen war. Eines der wenigen Anzeichen für einen Bewohner waren vier Photos auf einem kleinen Tisch. Das erste Photo kannte Neji. Er hatte auch eines in der Schublade seiner Kommode. Es war ihr Team vor etwa sechs oder sieben Jahren. Daneben stand ein neueres Photo, ebenfalls von ihrem Team. Das dritte Bild zeigte Tenten, als sie noch kleiner war, zusammen mit ihren Eltern. Es musste kurz vor ihrem Tod aufgenommen worden sein, denn, soweit er wusste, waren ihre Eltern schon seit über zehn Jahren tot. Das Vierte war ein Photo von ihm und Tenten. Auch das war nicht so alt. Es musste erst vor ein paar Wochen aufgenommen worden sein. Es zeigte sie, wie sie gemeinsam auf der Veranda des Hyugaanwesens sassen und Shogi spielten. Die Erinnerung an diesen Tag war noch ganz frisch. Tenten hatte ihn gebeten, ihr das Shogi spielen bei zu bringen. Wahrscheinlich hatte Hinata dieses Photo gemacht. „Bin fertig!“, rief Tenten aus ihrem Zimmer und zog so Nejis Aufmerksamkeit weg von dem Bild. „Du siehst hübsch aus.“ Neji kam nicht umhin, ihr das zu sagen. Es stimmte auch. Tenten sah wirklich sehr hübsch aus. Sie trug einen lavendelfarbenen Kimono, dessen unteren Rand weisse Blumen zierten, mit einem roten Obi. Ihr Haar hatte sie zu einem langen Zopf gebunden, der ihr jetzt über die linke Schuler fiel. Neji war von ihrem Anblick kurz so fasziniert, dass er fast etwas vergessen hätte. Als sie ihm aufgemacht hatte, hatte er es auf die Anrichte gleich neben der Tür gelegt. Dorthin trat er jetzt. Tenten war ihm gefolgt und beobachtete gespannt, wie Neji etwas aus einem Papier wickelte. Es war eine Brosche aus Kirschblüten. Vorsichtig steckte er ihr die Brosche an. „Dankeschön. Ich denke, jetzt können wir gehen, oder?“ Sie konnte nichts anderes tun als lächeln. Wie zuvorkommend er war! Sogar diese Brosche hatte er ihr mitgebracht. Auch die gehörte zu einer alten Tradition. Jeder Mann brachte seiner Begleiterin eine solche Brosche. Und zeigte so den anderen, dass sie nicht anzurühren war. Bei dem Gedanken an diese Tradition musste Tenten grinsen. Jetzt ‚gehörte’ sie also Neji. Wobei, so schlecht war das eigentlich gar nicht. Gemütlich wanderten sie zwischen den Ständen hin und her. Sahen sich hier etwas an, beobachteten dort etwas. Tenten hatte sich bei Neji untergehackt. Was auch nicht schlecht war, denn bei so vielen Leuten konnte man sich leicht verlieren. Von Zeit zu Zeit lief ihnen auch jemand über den Weg, den sie kannten. Und es gab nicht gerade wenige, die sie zwei mit grossen Augen anstarrten. Denn allein die Tatsache, dass Neji Hyuga ein Fest besuchte, war mehr als speziell. Dass er dann auch noch in Begleitung kam, setzte dem Ganzen die Krone auf. Plötzlich lichtete sich vor ihnen die Menge und sie kamen auf einen grossen Platz. In der Mitte dieses Platzes hatte man eine Tanzfläche aufgebaut. Diese war nun rappelvoll mit Pärchen, die lachten und scherzten. Und natürlich tanzten. Tenten konnte Nejis skeptischen Blick sehen, als er die Tanzfläche erblickte. Ein böses Grinsen zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab. Sie wollte nur zu gern wissen, ob Neji tanzen konnte. „Komm, wir gehen tanzen!“ Neji, der überrumpelt war, liess sich von Tenten einfach auf die Tanzfläche ziehen. Was sie da eigentlich genau machten, realisierte er erst, als er dann auch tatsächlich auf dem glatten Holz stand. „Tenten, ich kann nicht tanzen.“ „Kein Problem. Ich zeig dir, wie das geht.“ Noch während sie sprach, hatte sie seine Linke auf ihrer Hüfte platziert und die Rechte in ihre Hand genommen. Und dann zog sie ihn auch schon in die Menge. Nach zwei, drei Minuten hatte Neji den Dreh raus und übernahm die Führung. Immerhin war er ja auch der Mann. Sie hatten lange getanzt, doch irgendwann war beiden die Puste ausgegangen. Jetzt sassen sie auf einer Bank etwas abseits der Stände, wo es etwas ruhiger war, und assen. Neji hatte Hühnchen am Spiess und Tenten Frühlingsrollen. „Darf ich probieren?“, fragte Tenten mit einem gierigen Blick auf das Hühnchen. Wortlos hielt er ihr den Spiess hin und beobachtete Tenten dabei, wie sie vorsichtig ein kleines Stückchen Fleisch vom Spiess zog. Im Gegenzug hielt sie ihm eine Frühlingsrolle hin. Zwar zögerte Neji zuerst, senkte dann aber den Kopf, um ein Stück davon abzubeissen. „Und? Lecker, nicht?“ Tenten strahlte. Auch wenn Neji bloss nickte, ihr war das genug. Überhaupt, der ganze Abend war sehr schön gewesen. Und Neji hatte sie die ganze Zeit über behandelt wie eine Prinzessin. Genau so, wie es sich jedes Mädchen insgeheim wünschte! Vor Tentens Tür schwiegen sie einen Moment, standen einfach nur da und blickten hinauf zum Mond und den Sternen. Plötzlich konnte Tenten etwas Kühles an ihrem Hals spüren. Als sie danach griff, fühlte sie eine feine Kette mit einem kleinen Anhänger unter ihren Fingern. Erschrocken holte sie Luft. Konnte das sein? War das etwa die Kette, die sie vorhin so bewundert hatte, die ihr aber einfach zu teuer gewesen war? „Neji! Wann hast du die denn gekauft? Sie ist so wunderschön!“ Tenten staunte. Da dachte sie, sie kannte Neji und dann so etwas. Dass er sich so etwas gemerkt hatte! „Als ich uns Nachschlag geholt hab, hab ich schnell einen Abstecher dahin gemacht.“ Er blickte sie aus blinden Augen an. Für einen kurzen Moment schien Tenten, als hätte sie Freude darin gelesen. Freude darüber, dass ihr die Kette gefiel. Für jeden anderen waren Nejis Augen leer, doch Tenten konnte so vieles in ihnen erkennen und so tief in seine Seele sehen wie sonst kein anderer. Auf einmal begann es zu knallen. Das Feuerwerk. Doch von Tentens Haustür aus konnte man wegen den Bäumen und umstehenden Häusern nichts erkennen. Kurzerhand packte Neji Tenten um die Taille und sprang mit ihr hoch aufs Dach. Mit ihrem Kimono ging das einfach nicht so gut. Vom Dach aus hatten sie einen wunderbaren Blick auf das Feuerwerk. Fast eine halbe Stunde sassen sie da und bewunderten all die Farben und Formen. Tenten hatte sich an Neji angelehnt, der noch immer einen Arm um ihre Taille geschlungen hatte. „Das war ein wunderschöner Abend. Danke, Neji.“ Sie standen wieder vor Tentens Tür. Die braunhaarige Kunoichi stellte sich auf die Zehen und küsste Neji leicht auf die Wange. „Gute Nacht. Bis morgen.“ Mit diesen Worten verschwand Tenten im Haus. Als Neji nach Hause lief, wanderte seine Hand mehrmals zu seiner Wange an die Stelle, wo sie ihn geküsst hatte. Es war ein schönes Gefühl gewesen. Ihre Lippen waren weich und warm gewesen. Vor dem Hyugaanwesen begegnete er Hinata und Naruto. Ohne sich dessen wirklich bewusst zu sein, grüsste er die beiden und verschwand dann im Anwesen. Naruto und Hinata starrten ihm noch eine Weile nach. Dann brach der Blonde das Schweigen und fragte völlig verdattert: „Hat Neji uns gerade wirklich gegrüsst? Und hat er gesummt?“ Hinata zuckte nur verwirrt mit den Schultern. Nun, anscheinend war selbst Neji empfänglich für Frühlingsgefühle. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)