Passionate Feelings von abgemeldet (One-shots, Shika/Ino, Neji/Ten, (Naru/Hina), Sasu/Saku + einige etwas speziellere Pairings (30th one shot is on!!)) ================================================================================ Kapitel 15: Verlust (Shino/Ino) -------------------------------- Verlust Wieder einmal standen sie vor dem Gedenkstein. Und wieder wurde jedem von ihnen vor Augen geführt, wie vergänglich das Leben doch war. Sie waren die Letzten, die von ihrem Jahrgang übrig geblieben waren. Naruto Uzumaki, Hinata Hyuga, Shino Aburame und sie, Ino Yamanaka. Ihre Gedanken schweiften zurück an den Tag, da sie ihre Freunde verloren hatten. Die Teams 7, 10, 13 und Guy wurden zusammen auf eine Mission geschickt. Es ging darum, eine Gruppe Nuke-Nin auszuschalten, die auf dem Weg nach Konoha waren. Nach Angaben eines Spähers handelte es sich um einen 17 Mann starken Trupp. Geführt wurden sie von Shikamaru, der einen wasserdichten Schlachtplan entwickelt hatte. Sie sollten ihre Feinde umkreisen und würden dann alle gleichzeitig auf einer grossen Lichtung zuschlagen. Den Gegnern schon von Anfang an die Fluchtwege abschneiden. Anfangs lief auch alles wie geschnürt. Sie näherten sich dem Trupp ohne Probleme, waren nicht mehr weit von der Lichtung entfernt. Auf Shikamarus Zeichen hin schlugen sie zu. Doch als sie auf die Lichtung traten, warteten nicht wie erwartete, 17, sondern über 40 Ninjas auf sie. Viele trugen das Zeichen Orochimarus. Sie waren direkt in einen Hinterhalt getappt. Fliehen konnten sie nicht mehr, denn mit einer unmenschlichen Geschwindigkeit hatten sie die Feinde umzingelt. Es war ein Massaker. Die Konoha-Nins waren klar im Nachteil gewesen, versuchten einfach so gut es ging, ihre Haut zu retten. Es hatte zu regnen begonnen und der Waldboden verwandelte sich zu Matsch. Ino hatte versucht, sich auf Shikamarus Befehl hin, so gut es ging, von den Angreifern fern zu halten und ihr Chakra zu schonen. Denn sie sollte die Verletzten heilen. Sie war über Choji gebeugt und versuchte, ihre Tränen zu unterdrücken, als sie seine leeren Augen schloss. Plötzlich hörte sie, wie jemand ihren Namen rief. Erschrocken hob sie den Kopf und konnte gerade noch mit ansehen, wie Shikamaru sich schützend über sie gestellt hatte. Langsam ging er vor ihr in die Knie. Blut rann ihm aus dem linken Mundwinkel hinab zum Kinn. Ino fing ihn auf, bevor er zu Boden fiel. In seinem Rücken steckten mehrere Shuriken. „Flieh. Verschwinde, Ino. Du musst zurück und Tsunade warnen. Der Späher war ein Spion. Pass auf dich auf.“ Seine zuvor schmerzverzerrten Züge begannen sich zu entspannen und in ein feines Lächeln zu verwandeln. Kurz barg Ino ihren Kopf an der Brust ihres toten Freundes, liess ihren Tränen für einen Moment freien Lauf. Dann hob sie den Kopf und sah sich um. Das Schlachtfeld war über und über bedeckt mit ihren Feinden. Und mit ihren Freunden. Ausser ihr kämpften nur noch sechs andere. Neji stand über Tentens totem Körper und mähte in blinder Wut jeden nieder, der ihr zu nahe kam. Sasuke stand schützend vor Sakura. Shino stand auf der anderen Seite der Lichtung zwei Gegnern gegenüber und war bereits sehr angeschlagen. Naruto und Hinata hatten sich Rücken an Rücken über dem schwer verletzten Kiba aufgestellt. Sanft legte Ino Shikamarus leblosen Körper zu Boden, gleich neben seinen besten Freund, Choji. Dann stand sie auf. Sie griff nach ihren Kunai und Shuriken. Mit einem verzweifelten Schrei auf den Lippen stürzte sie sich in den Kampf, riss gleich zwei überraschte Gegner in den Tod. Von weitem konnte sie sehen, wie Neji in die Knie sank. Sofort sprang sie zu ihm, doch es war zu spät. Als sie den Kopf drehte, um nach ihren restlichen Freunden zu sehen, musste sie mit ansehen, wie Sakura und Sasuke von einem Katana durchbohrt wurden. Sich noch im Tode aneinander klammernd, sanken sie in den Dreck. Derjenige, der sie niedergestreckt hatte, entdeckte Ino und kam, die Leichen zu seinen Füssen nicht beachtend, auf sie zu. Ino versuchte, sich zu erheben, doch rutschte sie im Schlamm aus. Es war ein Oto-Nin, der ihr jetzt immer näher kam. Durch den Schlamm krabbelnd versuchte sich Ino zu retten, doch rutschte sie immer wieder aus. Ein Grinsen breitete sich auf dem Gesicht ihres Gegners aus, als er über ihr stand. An seinem Katana klebte noch immer das Blut ihrer Freunde. Verzweifelt tastete sie im Schlamm umher, hoffte, etwas zu finden, mit dem sie sich verteidigen könnte. Und dann streiften ihre Finger ein Schwertheft. In dem Moment, da der Oto-Nin sein Schwert auf sie hinabsausen liess, zog sie das Schwert aus dem Schlamm und rammte es ihm in den ungeschützten Bauch. Der Nuke-Nin stockte kurz in der Bewegung, grinste dann aber böse und meinte: „Wenn ich gehen muss, dann nehme ich dich mit, Blondie.“ Dann liess er sein Schwert niedersausen. Gerade noch rechtzeitig konnte Ino zur Seite rücken, bevor sich das Schwert in ihre Brust bohrte, doch dafür traf es ihre Schulter. Ein dumpfer Schmerz begann ihre Gedanken zu vernebeln. Um sie herum fing alles an, sich zu drehen. Doch plötzlich konnte sie Shino in ihrem Blickfeld ausmachen. Sie konzentrierte all ihre Gedanken auf den Aburame, um nicht in eine tiefe Ohnmacht zu sinken. Shino war zu ihr gehumpelt. Das linke Auge hatte er geschlossen, doch brauchte Ino nicht zu raten, weshalb. Die Blutspur, die sich auf seiner Wange abzeichnete, sagte genug. Als er neben ihr stand, legte er seine Hand an das Heft des Katanas, dass Ino am Boden festgenagelt hatte. Mit einem Ruck zog er es heraus und beugte sich dann zu ihr hinunter. Inos heilen Arm über seine Schulter gelegt, half er, ihr aufzustehen und gemeinsam traten sie zu Naruto und Hinata. Naruto hatte sich schnaufend zu Boden fallen lassen. Ein tiefer Schnitt zog sich über seine linke Gesichtshälfte und sein linkes Ohr war unter dem ganzen, verklebten Blut fast nicht mehr zu erkennen. Er streckte eine Hand nach Hinata aus und strich ihr die Haare aus dem Gesicht. Die Hyuga hielt ihre blutende, rechte Hand. Kiba, neben dem die Hyuga kniete, hatte aufgehört zu atmen. „Wir sollten verschwinden. Wer weiss, ob die nicht noch Verstärkung schicken.“, meinte Shino tonlos. Seit diesem Tag waren zwei volle Jahre vergangen. Jeder der vier hatte eine Erinnerung an diesen Kampf zurückbehalten. Eine breite Narbe zog sich quer über Narutos Gesicht von seinem linken Mundwinkel bis zu seinem Ohr, von dem nur noch die Hälfte da war. Hinatas rechter, kleiner Finger fehlte. Shino war auf dem linken Auge blind. Und Ino konnte seit diesem Tag ihren rechten Arm nicht mehr gebrauchten. Doch all diese Behinderungen störten die vier nicht. Wie auch? Denn an diesem Tag hatten sie etwas verloren, das viel wichtiger war als ein Auge oder ein Finger. Ihre Freunde. Ihre Teamkameraden. Die geliebten Menschen in ihrem Leben. „Ich muss wieder zurück. Bis bald.“, kam es von Naruto. Tsunade hatte ihn unter ihre Fittiche genommen und begann bereits, ihn in die Arbeit eines Hokage einzuführen. Hinata begleitete ihn. Eigentlich begeleitete sie ihn überall mit hin und er sie. Der Schmerz über den Verlust und die eigene Hilflosigkeit im Angesicht des Feindes hatten die beiden zu einem gefährlichen Duo zusammen geschweisst. Ino und Shino blieben noch einige Zeit vor dem Stein stehen. Die Blonde las immer wieder die Namen ihrer Freunde. Auch glitt ihr Blick kurz einige Zentimeter den Stein hoch zu den Namen ihrer Eltern. Kurz vor dieser verhängnisvollen Mission hatten auch ihre Eltern sie verlassen. „Weißt du, manchmal habe ich das Gefühl, als wären sie noch da.“, Ino flüsterte und strich dabei mit einem Finger über den kalten Stein, folgte den Ritzen auf der Oberfläche. Shino nickte. Er wusste genau, was sie meinte. Manchmal, wenn er die Strasse entlang ging, meinte er, dass jemand nach ihm rief. Und wenn er sich dann umdrehte, war die Strasse leer. Doch wusste er auch, dass es einen Moment gegeben hatte, da er die Strasse entlang ging, und jemand seinen Namen gerufen hatte. Und als er sich dann umgedreht hatte, war da Ino gewesen. An diesem dunklen Tag hatten sie viele ihrer Freunde verloren, doch nicht alle. „Wir sollten langsam zurück. Kein Laden macht so lange Mittagspause wie wir!“, versuchte Ino zu scherzen. Zusammen kehrten sie zurück in den Blumenladen. Shino arbeitete seit zwei Jahren bei ihr. Einerseits, weil Ino mit nur einem brauchbaren Arm die Arbeit nicht mehr geschafft hatte, andererseits weil Tsunade ihm wegen seines Auges keine Missionen mehr hatte geben wollen. Und vielleicht auch noch ein kleines bisschen, weil sie sich so beide nicht einsam fühlten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)