Monster von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 4: Communication ------------------------ Kapitel 4: Communication Huh, ein neues Kap ein neues Glück, hoffe ich jedenfalls, also auf geht’s! Draco lehnte sich an die Wand, die der Zellentür gegenüber lag und starrte ins Dunkel. Er würde es auch vor sich selbst nicht zugeben wollen, aber er hatte zwei kleine Probleme. Zum einen wusste er nicht genau, was er jetzt eigentlich mit dem Gefangenen anfangen wollte, jetzt wo er ihm gegenüberstand, zum anderen war er auch nur ein kleines, klitzekleines Bisschen eingeschüchtert, so allein hier unten, auch wenn er wusste, dass er keinesfalls etwas zu befürchten hatte. Ein leises Geräusch ließ ihn zusammenzucken und riss ihn aus seinen Überlegungen, der Schatten bewegte sich nach vorn und die Ketten rasselten dabei. Gerade außerhalb des Lichtkreises der kalten blauen Fackeln verharrte die Gestalt und eine auf dem Boden aufgestützte Hand tauchte ihm fahlen Schein auf. Draco fühlte sich von einem glühenden Blick durchbohrt, taxierte aber seinerseits, was er erkennen konnte. Die Gestalt schien weder besonders groß, noch kräftig zu sein, auch wenn das in dem zusammengekauerten Zustand schwer einzuschätzen war. Die schlanken Finger sahen im Licht blass und jung aus, aber eindeutig männlich. Ein Junge vielleicht, möglicherweise nicht viel älter als er selbst, zu diesem Ergebnis kam Draco. Er beugte sich leicht vor und kniff die Augen zusammen, sein Gegenüber zeigte keine Regung. „Ich wüsste zu gern, was du angestellt hast, um hier zu landen.“ Er wartete einen langen Moment, bekam aber keine Antwort, nicht dass er wirklich sofort mit einer gerechnet hätte. Ein gesprächiger Gefangener hätte ihm schon längst Verwünschungen oder Gebettel entgegengeworfen. Aber er wäre nicht Draco Malfoy, wenn er sich nicht der ausgefeilten Kunst rühmen könnte, andere aus der Reserve locken zu können. „Was mich aber noch mehr interessiert ist, wie du es geschafft hast so wichtig zu sein, dass der Herr des Hauses dich zweimal am Tag persönlich beehrt.“ Eine leichte Gewichtverlagerung und ein Rasseln der Ketten kam Draco wie ein amüsiertes Schnauben vor. Als wüsste er nicht wovon er sprach.. oder mit wem. Diese wortlose Unterstellung konnte er natürlich nicht auf sich sitzen lassen. „Was ist denn los mit dir, hast du etwa deine Zunge verschluckt?“ Die Anspielung hatte anscheinend, obwohl ins Blaue gefeuert, voll ins Schwarze getroffen. In der Zelle hatte das abrupte Zischen der Ketten auf dem Fußboden auf eine schnelle Bewegung hingewiesen, vielleicht war er zusammengezuckt. Womit Draco allerdings nicht gerechnet hatte war, dass der Gefangene sich in den Lichtkreis der Fackel bewegen würde... und dabei immer noch aussah, als wäre er ein Schatten. Draco sah aber sofort, dass der pechschwarze Umhang daran schuld war. Die Kapuze war tief ins Gesicht gezogen und die Ärmel waren zu kurz und ausgefranst, als hätte er sie zerrissen. Die Kette, die um das Handgelenk lag klackerte an die Eisenstäbe, als sich eine Hand durch die Gitter schob und Draco eine einladende Geste bot. Draco starrte die ausgestreckte Hand an, während er sich unwillkürlich ein bisschen mehr in die Wand hinter ihm drängte. Einen Moment lang blinzelte er unschlüssig ob der Tatsache, was das wohl zu bedeuten hatte. Natürlich wusste er, was die Geste zu bedeuten hatte, aber er konnte sich nicht wirklich vorstellen, dass... „Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich darauf reinfalle, oder? Ich komm bestimmt nicht näher ran.“ Ein Herzschlag lang war alles still und er hielt den Atem an, dann hob der andere seinen Blick und Draco erhaschte einen Moment lang den Widerschein des Fackellichts in den Augen aus dem Schatten. Die Hand wurde langsam zurückgezogen und das leise Rascheln der Ketten war das einzige Geräusch, das die Bewegung begleitete. Draco biss sich auf die Unterlippe, er wusste genau, dass es gefährlich und dumm war, aber es war ein Angebot und vermutlich würde es sich nicht wiederholen. Wenn er jetzt aufgab, brauchte er auch nicht wiederzukommen, jemanden zu verspotten über den er nichts wusste und der nicht antworten würde, machte seinen Sommer genauso wenig besser, wie den ganzen Tag in seinem Bett zu liegen. Seine lose Zunge nahm seinem beschäftigten Hirn derweil schlicht die Entscheidung ab. „Warte!“ Die Hand hielt inne und Draco verfluchte sich dafür, keine besseren Hobbys zu haben, als sich in Schwierigkeiten zu bringen. Wenigstens hatte er seinen Zauberstab und ein gutes Repertoire an Flüchen. Er machte einen unsteten Schritt nach vorne, dann noch einen und streckte langsam seine eigene Hand aus. Zu seiner Befriedigung zitterte sie kein Bisschen, auch wenn in seinem Innern diesbezüglich recht widersprüchliche Emotionen tobten. Eine weitere Sekunde verstrich und er konnte schon die Wärme fühlen, die die Haut des anderen ausstrahlte. Draco hielt kurz inne, aber sein Gegenüber bewegte sich keinen Millimeter. Schließlich überwand er die letzten Skrupel und legte seine Hand in die andere. Im selben Moment umfasste ihn ein fester Griff und ein heftiger Ruck zog ihn auf die Knie und seinen Arm fast bis in die Zelle hinein, sodass sein Gesicht nur Zentimeter von den Gitterstäben entfernt zum Stillstand kam. Einen Augenblick stockte ihm der Atem, als ihm in den Sinn kam, dass dies ein fürchterlicher Fehler gewesen sein könnte und die bedrohliche Aura, die ihn plötzlich umgab schmälerte dieses Gefühl nicht im Geringsten. Er konnte den Atem auf seinem Gesicht spüren und fühlte wie sein ganzer Körper unter einer Gänsehaut erschauerte, als sein Blick einmal mehr von den wilden, schattenhaften Augen festgehalten wurde. Draco zwang sich dem Blick stand zu halten und rührte sich nicht, als selbst die Zeit den Atem anzuhalten schien, um zu sehen was als nächstes passierte. Wirre Gedanken rasten durch seinen Verstand.. sein Vater würde ihn spätestens am Morgen finden, die Stäbe waren mit Schutzzaubern versehen, die verhindern würden, dass er lebensgefährlich verletzt wurde; er hatte solche Angst, bei Gott, er würde sich ab jetzt der Langeweile verschreiben. Der Gefangene zog sich plötzlich wieder in den Schatten zurück, ließ seine Hand aber nicht los. In Erwartung des Schmerzes kniff Draco die Augen zusammen, um sie Sekunden später wieder ungläubig aufzureißen, als er Fingerspitzen an seinem Handgelenk spürte, die ihm in einer flüchtigen Bewegung über den Handrücken strichen. Seine Hand wurde umgedreht und die Finger malten etwas auf seine Handfläche. Zuerst blickte er vollkommen verdutzt, dann vollkommen verwirrt drein, wären der andere immer noch seine Fingerspitzen über seine Haut gleiten ließ. Er verstand nicht, was das sollte, bis ihm auffiel, dass es sich immer um das gleiche Muster handelte. Draco versuchte sich auf die Linie zu konzentrieren und... ein Fragezeichen.. was sollte er mit... AH! „Ich soll dich was fragen?“ Ein Antippen mit dem Finger und dazu ein Nicken, das er kaum wahrnehmen konnte. „Einmal tippen heißt ja?“ Wieder ein Tippen. „Und was heißt nein?“ Zweimal tippen... offensichtlich kein hochwissenschaftliches System, aber nichtsdestotrotz sehr praktisch. „Du wirst mir nicht wehtun?“ :N:E:I:N: „Gut, dass wir das geklärt haben... meine Güte es ist unbequem hier, ich sollte.. Moment!“ Draco holte seinen Zauberstab heraus, hielt ihn wohlweislich außer Reichweite des Gefangenen, der es sich ja anders überlegen könnte und verwandelte ein paar Spinnweben aus der nächsten Ecke in ein sauberes, wenn auch leicht pappiges Samtkissen. Die Spinne war überhaupt nicht begeistert, sein Hintern dafür über die Maßen, als er sich auf die neuerworbene Sitzgelegenheit plumpsen ließ, elegant versteht sich. Während er es sich bequem machte, krabbelten die Fingerspitzen unaufhörlich über seine Hand. „He.. ah, das kitzelt, was soll denn das... sag mal, lachst du über mich?“ Ein Tippen. :J:A: „Das ist ja wohl die Höhe! Warum...?“ Dann sah Draco sich in der Zelle um und bemerkte, dass sie offenbar nicht über solch grundlegende Angelegenheiten wie ein Bett verfügte. Ein feines Rot zog sich über seine Wangen und er hüstelte ein wenig. „Oh, ähm.. ja,..“ Mit einem Schwung seines Zauberstabes verlor eine weitere Spinne ihr Heim. Wenn das so weiterging konnten sie bald ein paar Zellen weiter ein Obdachlosenheim einrichten. Draco steckte ungeachtet der Sorgen von Kriechtieren seinen Stab ein und quetschte das Kissen zwischen den Gittern hindurch in die Zelle. „Es ist nicht besonders und wird auch wahrscheinlich nicht besonders lang halten. Ich bringe dir ein richtiges mit, wenn ich zurückkomme.“ Bei diesem Wort verstärkte sich der Griff um sein Handgelenk und die flinken Finger malten auf einmal Buchstaben auf seine Haut. Draco musste sich mühsam konzentrieren, aber er konnte sie entziffern. :Z:U:R:Ü:C:K:?: „Ja klar komm ich zurück, was hast du denn gedacht, du bist das Abenteuer meines Sommers!“ Er spürte ein Auge und einen Kreis darüber. „He, roll du bloß nicht mit den Augen, wenn du nicht rauskommen und es richtig machen willst. Wieso versteckst du dich überhaupt da unter deiner Kapuze und das auch noch im Dunkeln?“ In diesem Moment spürte Draco, wie der andere sich zurückzog und seine Hand sich aus dem Griff löste. Sofort wurde ihm klar, dass dies ein heikles Thema war und er ruderte zurück. „Halt, nein warte, so war das nicht gemeint, du musst nicht rauskommen. Du hast einen guten Grund, oder?“ :J:A: „Ist ok, ich muss nicht alles sofort erfahren, also eins nach dem anderen ja? Wenn.. wenn etwas nicht möglich ist, dann sagst du einfach Stop, ok?“ :O:K: Draco hatte nicht vor, das auf sich beruhen zu lassen, oh nein. Er wusste nur Bescheid über die Kunst der subtilen Manipulation. Wer wie ein Elefant im Porzellanladen in der Gefühlswelt anderer Leute herumtrampelte, hatte keine Chance etwas aus ihnen herauszubekommen, es sei denn, sie in die Folterkammer zu schleppen und das war nun wirklich nicht sein Stil. Aber fürs Erste würde er abwarten und einen geeigneten Moment abpassen. Er hatte schließlich immer noch keine Ahnung, mit wem er es hier eigentlich zu tun hatte, nur eine seltsame Aura von Vertrautheit ließ Draco irgendwie sicher sein, dass ihm nichts passieren würde. So sehr seinem Gefühl zu vertrauen war ganz und gar unmalfoyhaft, aber er konnte sich des Eindrucks einfach nicht erwehren. Dennoch wägte er seine nächste Frage genau ab. „Wie lange bist du schon hier unten?“ Ein kurzes Zögern, dann :1:0:E:S:S:E:N: „Hm, mal sehen, Paps kommt zwei Mal am Tag hier runter, das macht dann fünf Tage. Meine Güte, du musst ja sterben vor Langeweile. Wie alt bist du eigentlich?“ Nun dauerte es einen Moment länger bis die Antwort kam. Anscheinend war er sich nicht so ganz schlüssig, ob er es tatsächlich verraten sollte. :1:6: Draco stutzte. Genauso alt wie er selbst, was konnte sein Gegenüber denn getan haben, um in dieser Situation zu landen? Die Sache wurde immer spannender. Auf die Idee an das Offensichtlichste zu denken und seine Nase schleunigst in weniger gefährliche Angelegenheiten zu stecken, kam Draco in diesem Moment jedoch nicht. „Wie...“ Doch er wurde unterbrochen, als sich der Griff um sein Handgelenk plötzlich verstärkte und sich ein Wort formte, das seine Gedanken wild durcheinander wirbeln ließ. :D:R:A:C:O: Dann zeigte ein Finger über seine Schulter und bevor die Gelegenheit hatte, auf das Geschehene zu reagieren, vernahm er hinter sich ein Scharren und fuhr herum. Da stand eine der Hauselfen mit einem höchst sorgenvollen Gesichtsausdruck und rang mit den Händen. „Hab sie schon überall gesucht, Master Lucius will sie sprechen, jetzt gleich, Master wird ungehalten, wenn Flippy zu lange brauchen, ich bitten um Vergebung untertänigst!“ Damit fasste ihn die tolldreiste Elfe kurzerhand am Ärmel und in einer Wolke waren sie verschwunden. Draco schüttelte es, er HASSTE Elfenapparation. Wäre er nicht sofort gewahr geworden, dass er sich vor dem Arbeitszimmer seines Vaters befand, hätte er die Elfe wohl so in den Boden gestampft, dass sie eine ganze Weile gebraucht hätte, um alle ihre Finger zum Bügeln zusammenzufinden. Er klopfte kurz und trat dann ohne zu zögern ein. „Da bist du ja Draco! Man könnte meinen, Flippy musste dich im Kerkerlabyrinth ausfindig machen.“ Draco blitzte die kauernde Elfe mit einem Blick an, der eindeutig ‚KEIN WORT’ zu verstehen gab. Sein Vater schien jedoch diesen Austausch nicht zu bemerken und fuhr ungerührt fort. „Draco, deine Mutter und ich haben uns entschieden, dass wir ein wenig, wie soll ich sagen, Pärchenurlaub brauchen. Wir werden wohl nicht länger als eine Woche weg sein, aber ich habe Pflichten hier in der Manor, die persönlich einzuhalten sind. Ich erwarte von dir, dass du mich angemessen vertrittst. Traust du dir das zu?“ Draco antwortete mit einem knappen Nicken, die Nachricht, dass seine Eltern verreisen wollten, traf ihn völlig unvorbereitet, aber das merkte man ihm natürlich nicht an. „Sehr gut, nun, der Dunkle Lord hat mir etwas Wertvolles anvertraut, einen Gefangenen, der sich gegenwärtig in unserem Kerker befindet. Er hat unter allen Umständen am Leben zu bleiben und das einigermaßen unversehrt. Die Hauselfen haben Anweisungen, du wirst sie zweimal am Tag beaufsichtigen, wenn sie unserem Gast Essen bringen. Hast du verstanden?“ „Natürlich, Vater!“ „Gut... damit du nicht so lange alleine hier bist, hat deine Mutter sich die Freiheit genommen ein paar Besuche zu arrangieren. Die Hauselfen wissen Bescheid und werden dich morgen früh ausführlich informieren.“ Sein Vater stand auf und trat auf ihn zu. Er legte die Hände auf Dracos Schultern und musterte ihn einen langen Augenblick. Draco blickte ungerührt zurück, bis ein sanfter Druck und das Ende der Berührung ihm sagten, dass er für heute entlassen war. Er ging hinaus ohne sich noch einmal umzudrehen, doch als die Tür hinter ihm ins Schloss fiel, ballte er seine Hände zu Fäusten und versuchte seinen plötzlich stockenden Atem unter Kontrolle zu bringen. Während ihn seine Füße von ganz allein in Richtung seines Zimmers trugen, brach in seinen Gedanken das pure Chaos aus. Sein Name.. hatte er ihn irgendwann im Gespräch zufällig fallen lassen.. nein, hatte er sich das nur eingebildet, oder kannte ihn der andere irgendwoher? Seine Zimmertür schloss sich mit einem leisen Klacken hinter ihm und er schüttelte den Kopf. Es war schon spät und er würde heute sowieso nicht mehr zu einem vernünftigen Ergebnis kommen. Er beschloss, sich schlafen zu legen und die wirren Zusammenhänge auf morgen zu verschieben. Dann konnte er auch ungestört Pläne machen und überlegen, wie er es ausnutzen konnte, dass seine Eltern nicht da waren. Er legte sich ins Bett, nachdem er sich fertiggemacht hatte und fiel in einen leichten, unruhigen Schlaf, der nur langsam tiefer wurde, bis er fest schlummerte. So, Schluss für heute Mädels und Jungs. Ja, jetzt kommt die Story langsam richtig in Fahrt, das ist doch schon mal was. Ich hoffe, ihr habt alle durchschaut, wie Harry sich verständigt. Die Schrift ist so besonders, um ein bisschen zu verdeutlichen, wie langsam das eigentlich geht. Wenn diesbezüglich Fragen auftauchen, zögert nicht. Bis dann! Cat Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)