dôsei-ai no von ScarsLikeVelvet ================================================================================ Gone with the Sin ----------------- Kaoru wurde wach, als er Schritte hörte und blinzelte müde, sah Kyo kurz in der Tür stehen, ehe er zurückwich und ins Haus verschwand. Er blinzelte abermals, gähnte und reckte sich ein wenig, ehe er merkte, dass er von jemandem festgehalten wurde. Erschrocken riss er die Augen auf und fluchte leise.   Kyo hatte sich inzwischen wieder einigermaßen gefangen, war ins Schlafzimmer gegangen, suchte seine Klamotten zusammen, ehe er ins Kinderzimmer verschwand und auch von seinen Töchtern Sachen zusammensuchte, sie dann anzog und ins Auto brachte. Er hinterließ keine Notiz, kein gar nichts, verschwand einfach nur mit einem bedeutungsschweren Türknallen.   Unterdessen hatte Kaoru sich aus Yoshikis Armen gewunden und sich angezogen, war auf dem Weg ins Haus, als er die Tür knallen hörte. Er rannte durchs Haus, riss die Haustür wieder auf. "Kyo…warte doch…", rief er ihm hinterher.   Der Blonde stand schon vor der geöffneten Wagentür, sah mit einem sehr verletzten Blick zu Kaoru, schüttelte nur leicht den Kopf und stieg ein, verriegelte die Türen von Innen, nicht das er noch auf die Idee kam ihm hinterher zu steigen. Dann startete er den Motor.   Kaoru rannte zum Auto und stellte sich direkt davor. Da der Wagen vor der Garage parkte, hatte Kyo keine Möglichkeit weg zu fahren, es sei denn er überfuhr ihn.   Damit hatte er auch gerade keinerlei Probleme, ließ also die Kupplung kommen. Ernsthaft würde er ihn ohnehin nicht verletzen können in dem Schritttempo.   Er schlug mit der Hand auf die Motorhaube, blickte bittend zu Kyo, wich dann aber zurück, als er merkte, dass er im Augenblick ohnehin nicht mit ihm würde reden können.   Das einzige was er von Kyo noch zu sehen bekam, war ein ausgestreckter Mittelfinger, dann war der Vocal auch schon verschwunden. Wohin genau er wollte, wusste er noch nicht, aber er rief über die Freisprechanlage schon mal seinen Ältesten an.   Verschlafen angelte Seiichiro nach seinem Handy, küsste Keiji unterwegs nochmals sanft auf die Lippen, ehe er sich nach einem Blick aufs Display meldete. "Ist was passiert?", wollte er wissen, da sein Dad ihn sonst nie anrief. Kaoru blieb in der Einfahrt stehen, hielt den Kopf gesenkt und fluchte leise, dafür aber ziemlich unflätig.   "Wie man's nimmt. Ich ruf nur an um dir zu sagen, dass ich mit den Kleinen erst mal ne Weile bei Oma bleibe. Alles Weitere klärt sich, wenn ich nicht mehr das Bedürfnis habe deinen Vater zu vierteilen…"   "Was um Himmelswillen hat er gemacht, dass du so wütend bist?", wollte er wissen, setzte sich ruckartig im Bett auf.   "Ich weiß es nicht und ich will es auch nicht so genau wissen. Aber heute morgen lag er nackt unter Yoshiki im Poolhaus..", erklärte er mit einem leisen Knurren in der Stimme.   Seiichiro schluckte. "…okay…dafür gibt es bestimmt eine gute Erklärung…zumindest hoffe ich das…für euch beide…", sagte er leise.   "Ich hoffe es für die Beiden. Naja… ich brauch erst mal n bisschen Zeit, um mich zu beruhigen. Aber wenn was ist, dann kannst du mich erreichen…"   "Ist okay, Dad…du weißt, dass ich dich lieb hab, ne…", sagte er leise, wollte das sein Vater wusste, dass er bei ihm sein würde.   "Hai ich weiß. Ich hab dich auch lieb…", sagte er mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen. "Grüß die anderen von mir. Und Keiji…", meinte er noch, ehe er das Gespräch beendete, wenige Minuten später bei seiner Mutter auf der Matte stand.   Die stellte auch nicht viele Fragen, sondern ließ ihren Sohn einfach rein, freute sich ihre Enkelkinder zu sehen. Kao hatte sich unterdessen ins Haus getrollt und saß am Küchentisch.   Wo Dai ihn ein wenig verplant ansah. Irgendwie hatte er tierische Kopfschmerzen, wusste aber nicht woher sie kamen. "Morgen…", brummelte er leise. "Wo hastn Kyo gelassen?"   "Morgen…frag nicht…", erwiderte Kaoru nur leise.   "Eh… okay…", er sah auf seinen Kaffee, schwieg dann aber.   Kaoru brauchte erst einmal eine ganze Weile, um selbst auf den Pinsel zu kriegen, was da gestern passiert war beziehungsweise ob da überhaupt irgendwas passiert war zwischen ihm und Yoshiki, aber er kam zu dem Schluss, dass, außer dass sie sich zweimal geküsst hatten, nichts war.   Dai verabschiedete sich schließlich, wollte zu Hause in Ruhe seinen Kater auskurieren, dafür kam Yoshiki jetzt in die Küche, schenkte sich ebenfalls einen Kaffee ein. "Warum so trübselig?", fragte er an Kaoru gerichtet.   Kao hob seinen Kopf von der Tischplatte und blickte zu Yoshiki. "…Kyo ist weg…er hat die Zwillinge mitgenommen…", erwiderte er nur ganz leise.   "Was? Wieso denn das?", er sah verwirrt drein.   "Ich nehme an, er hat uns gesehen…", sagte er knapp, nahm jetzt endlich einen Schluck Kaffee.   "Aber wir haben doch gar nichts gemacht…", er setzte sich. "Naja. Er wird sich schon wieder beruhigen.."   "Wird wohl für ihn anders ausgesehen haben…immerhin hab ich nackt unter dir im Bett gelegen…"   "Ach du kennst doch Kyo. Wenn er sich wieder beruhigt hat und du es ihm vernünftig erklären kannst, dann ist es bestimmt schon wieder in Ordnung…", er strich ihm leicht über die Schulter.   Kaoru lehnte sich leicht in die Berührung und seufzte. "Hoffen wir's mal."   "Bestimmt…", er lächelte ihn zuversichtlich an.   "Yo-chan…ich glaub, er denkt, wir hatten Sex…", sagte er leise.   "… glaubst du wirklich? Ich mein… er weiß doch das da nie was sein würde…", er setzte sich neben ihn, grübelte ein wenig.   "…ich glaub allerdings, dass das heute Morgen tatsächlich danach aussah…", wisperte er leise.   "Was war denn heute morgen?", er konnte sich nicht wirklich dran erinnern, war erst aufgewacht, als Kaoru schon unter ihm weggekrabbelt war.   "Ich hab splitternackt in deinen Armen gelegen, Yoshiki…mich an dich gepresst, wie ich es normalerweise bei ihm tue, wenn ich will, dass er mit mir schläft oder mit mir geschlafen hat…", sagte er.   "uh…", er sah ihn ein wenig verstört an, biss sich auf die Unterlippe. "Wir hätten den Absinth vielleicht doch nicht trinken sollen…"   Er schüttelte den Kopf. "Ist nicht mehr zu ändern…und ich kann nicht sagen, dass ich's bereue dich geküsst zu haben…", murmelte er leise und strich mit seinem Finger über Yoshikis Unterlippe, um sie zu befreien, lächelte dann leicht.   Yoshiki hielt seine Hand fest, drückte sie weg. "Kaoru. Du solltest das lassen…", sagte er ernst. "Was glaubst du wie verletzt Kyo wäre, wenn er wüsste, dass du das auch nur gedacht hast? Du solltest Niemanden küssen wollen außer ihn…"   Er schüttelte den Kopf. "Ich kann nichts daran ändern, Yoshiki…in meinem ganzen Leben war niemand für mich sexuell attraktiv. Ich war total auf Kyo fixiert, aber seit Karen uns über Monate getrennt hat, habe ich angefangen wahrzunehmen, dass es auch andere attraktive Männer gibt…", sagte er leise.   Yoshiki seufzte tief auf, musterte ihn genau. "Trotzdem… selbst wenn es sich so entwickelt hat, glaubst du, Kyo hat es dann wirklich verdient, dass du ihm so wehtust? Ich meine… wenn du andere sexuell attraktiv findest, dann solltest du vielleicht mit ihm darüber sprechen…"   Er schüttelte den Kopf. "Das hat er nicht…und ich will ihm auch nicht wehtun…ich liebe Kyo…ohne wenn und aber und das wird sich auch nicht ändern…und trotzdem…"   "Naja… wie auch immer, du solltest mit ihm sprechen… in ein paar Tagen…"   Er nickte leicht. "Ich weiß…er muss erstmal zur Ruhe kommen…", sagte er leise und sah zu Yoshiki. "Gomen nasai, wenn ich dir zu nahe gekommen bin…", entschuldigte er sich dann.   "Das ist schon okay. Ich mach mir nur mehr Sorgen um dich..", er lächelte leicht.   "Warum?", fragte er leise, trank noch einen Schluck seines Kaffees.   "Na weil du dich so veränderst…", er lächelte. "Aber ich mein es nicht negativ. Aber du solltest dich ein bisschen auf das Wesentliche konzentrieren und nicht zu sehr umher schweifen…"   "…hm, warum darf ich nicht umherschweifen? Vielleicht brauche ich das ja…"   "Weil es eurer Beziehung, glaub ich, nicht so gut tun wird. Oder sagen wir es anders, du solltest vielleicht nur in deinen Gedanken abschweifen…"   "Hmm…wahrscheinlich hast du Recht…aber trotzdem…ich möchte wissen, wie es ist, wenn jemand anders mich berührt.", wisperte er leise.   "DAS solltest du definitiv mit deinem Koi erörtern…"   Er seufzte leise. "Vielleicht sollte ich das erst Mal mit Karen erörtern…ich hab nämlich null Plan, wie ich das Kyo beibringen soll…", sagte er leise.   "Meinetwegen auch so. Aber nicht auf eigene Faust machen…", er lächelte, wuschelte ihm durch die Haare. "Wird schon werden…"   "Hmmm…ich denke auch.", sagte er und stahl Yoshiki einen Kuss, bevor er sich wehren konnte. Dann stand er auf und sagte: "Ich fahr zu Karen-san…wartest du hier auf die Kids?"   Yoshiki grummelte leise, nickte dann aber. "Mach ich. Ruf an, wenn irgendwas ist.. und ich sag bescheid, wenn Kyo sich melden sollte…"   "Okay…", sagte er, war dann auch schon aus dem Haus verschwunden. Er fuhr zur Klinik und stürmte regelrecht in Karens Büro.   Die war ziemlich überrascht, starrte Kaoru an. "Kaoru-san... was tun sie denn hier?"   "…ich brauch mal n Rat…", meinte er und fuhr sich durchs Haar.   "Worum geht es?", sie bot ihm an sich zu setzen.   Das tat er auch. "…Kyo denkt, ich bin fremd gegangen…zumindest nehme ich an, dass er das denkt…wobei verübeln kann ich’s ihm nicht…"   Fragend zog sie eine Augenbraue hoch. "Wieso sollte er das denn denken?"   "Naja…wir haben gestern Abend alle gemeinsam gefeiert…also…Diru und Yoshiki-san…und…uhm…Kyo ist irgendwann schlafen gegangen…und…betrunken wie ich war, hab ich Yo-chan geküsst…und…ich weiß noch, dass ich schwimmen gegangen bin…und als ich heut Morgen wach wurd, stand Kyo in der Tür zum Poolhaus…und ist dann abgehauen…und…ja…irgendwie…ich lag jedenfalls nackt mit Yoshiki im Bett und irgendwie hielten wir uns aneinander fest und keine Ahnung…ich bin Kyo jedenfalls hinterher….und er hätt mich fast mit dem Auto überfahren und ist jetzt weg…", gestand er.   Karen hörte aufmerksam zu, zog hin und wieder mal die Stirn kraus, unterbrach ihn aber nicht. "Und sie sind sicher, dass sie nicht wirklich fremdgegangen sind?", fragte sie nach. Das Kyo schon immer impulsiv war, das wusste sie ja inzwischen schon, also wunderte sie die Autoaktion auch nicht sonderlich.   Er nickte. "Hai…ich bin mir sicher…da ist nicht mehr als küssen gelaufen…Yoshiki hatte schließlich Hemd und Hose noch an…und er würde niemals den Bottom machen…", sagte er.   "Na da kenn ich mich nicht so aus…", sie lächelte leicht. "Und jetzt ist Kyo also wieder weg? Und was wollen sie nun von mir? Soll ich ihn anrufen?"   "Uhm, ne…mein eigentliches Problem is…dass ich Yo-chan ziemlich attraktiv find….ich mein…ich hatte immer nur Augen für Kyo…aber…seit Kyo in der Klinik war…hab ich gemerkt…dass es noch mehr attraktive Männer gibt…und na ja…"   "uh…", sie nickte verstehend. "Also wissen sie nicht genau, was sie jetzt machen sollen? Ich würde ihnen ja raten ihrem Gefühl nach zu gehen, aber wenn das so wirr ist, hab ich auch Sorge, dass es keine gute Idee ist…"   "…genau deswegen bin ich ja hier…", sagte er und fuhr sich durchs Haar. Zumindest verfiel er nicht in Panik wie früher, obwohl es eine ziemlich unangenehme Situation war.   "Aber ich glaube ich kann ihnen bei der Entscheidung nicht wirklich helfen. Das müssen sie schon mit sich ausmachen. Wenn Kyo sie nicht mehr reizt, ist es vielleicht besser die Beziehung noch mal richtig zu überdenken.."   "Ich liebe Kyo…aber ich habe nie die Möglichkeit gehabt, jemand anderes kenn zu lernen…ich weiß nicht, wie es ist von jemandem berührt zu werden…außer von Kyo…und…und meinem Vater…", wisperte er leise.   "Wollen sie es denn wirklich wissen? Oder ist es eher nur Neugierde? Dann würde ich ihnen raten diese zu zügeln, denn ich kann mir gut vorstellen wie ihr Koi darauf reagieren wird.."   Er zuckte mit den Achseln. "Als Kyo hier in der Klinik war, war Yoshiki die ganze Zeit an meiner Seite und wir haben oft gekuschelt…einfach weil mir Kyos Nähe fehlte…und jetzt…habe ich ihn geküsst…und ich bereue es nicht…ich weiß nicht, was mir das sagen soll…", wisperte er.   "Das kann ich ihnen auch nicht sagen, Kaoru. Das hat was mit Gefühlen zu tun. Und die kann ich schlecht beeinflussen…"   "Ich weiß, dass ich Kyo liebe…aber das ich auch mehr als Freundschaft für Yoshiki empfinde…aber das ist verkehrt…oder? Ich tue Kyo damit weh und das will ich nicht…" Er vergrub sein Gesicht in seinen Händen.   Karen stand auf, kam um ihren Schreibtisch herum und legte ihm sanft eine Hand auf die Schulter. "Ja ich denke schon, dass sie ihm damit wehtun…"   "…und was soll ich jetzt tun?"   "Ich weiß nicht. Das müssen sie schon allein entscheiden. Sie sind ein erwachsener Mann und ich denke, dass sie die Konsequenzen sehr wohl erahnen können…"   Kaoru seufzte. Jetzt war er immer noch nicht weiter, als vor seinem Besuch bei Karen. "Hm…also bleibt mir nichts anderes, als zu warten, dass Kyo sich meldet und mit ihm zu reden…", sagte er leise.   "Sie können sich doch auch bei ihm melden. Den Kopf abreißen wird er ihnen wohl egal wann…"   Er lachte humorlos auf. "Danke, aber ich warte lieber, bis er sich ein wenig abgeregt hat.", sagte er.   "Wenn sie meinen…"   "Wenigstens ein paar Stunden…", meinte er und stand dann auf. "Ich werde dann mal heimfahren und schauen, ob schon irgendeines meiner Kids zuhause eingetrudelt ist…", murmelte er.   "Gute Idee. Und bleiben sie einfach ruhig. Dann wird sich das schon alles klären…"   "Hai…das hoffe ich auch.", sagte er und lächelte dann leicht. "Also…ich werde dann mal los…" Er stand langsam auf und tappste zur Tür.   "Viel Glück…", sie lächelte ihm zu, hoffte wirklich das alles glatt laufen würde.   Kaoru fuhr wieder zurück nach Hause. Er suchte Yoshiki und fand ihn in der Küche. "Hey…", sagte er leise. "…bin wieder da…"   "Hey… und?", er schob eine Tasse Kaffee zu ihm rüber, sah ihn fragend an. "Hat Karen ne Lösung gehabt?"   "…ich soll mit ihm reden…", sagte er leise und trank einen Schluck Kaffee. "..und mir überlegen, ob es mir das wert ist…meine Familie zu verlieren…nur weil ich…mich ausprobieren will…"   "Hm…gute Idee soweit. Wann willst du's machen? Schon ne Idee?", fragte er leise. "Oder willst du dir noch n bisschen Zeit lassen und nachdenken?"   "Hm…wenn er sich meldet…"m murmelte er leise. "Ah okay. Na ich glaub nicht, dass es so lange dauern wird… kann man dich allein lassen?", fragte er dann noch, hatte noch ein paar Termine.   Er nickte leicht. "Hm…hai…aber…küsst du mich zum Abschied?", fragte er leise.   Yoshiki sah ihn an, schüttelte den Kopf. "Nicht jetzt. Vielleicht irgendwann mal…", er lächelte, drückte ihn zum Abschied sanft, ließ ihn dann aber allein.   Kao kuschelte sich kurz an ihn, löste sich dann aber von ihm und während Yoshiki zu seinem Termin fuhr, ging Kao in sein Büro und begann zu arbeiten.   Lange hatte er dazu nicht Zeit, denn der Vocal meldete sich früher als erwartet, rief zu Hause an. Er wollte mit Kaoru sprechen und alles klären. So schnell wie möglich.   Als das Telefon klingelte, zuckte er zusammen und nahm dann ab. "Niikura desu.", meldete er sich ruhig, zog sich seinen Notizblock heran, weil er annahm, es wäre ein Mitarbeiter der Plattenfirma. "Ich bin's…", sagte er schlicht, strich nebenbei seiner schlafenden Tochter sanft über den Rücken. "Hast du Zeit? Wir müssen reden?"   "…sicher hab ich Zeit.", sagte er und lehnte sich zurück, blickte an die Zimmerdecke.   "Gut. Was war das heute Morgen?"   "…ich hab mit Yo-chan in einem Bett gepennt…mehr nicht.", sagte er leise.   "Hm. Nackt. Verarschen kann ich mich alleine, Kaoru. Und was war mit dem Kuss gestern Abend? Glaubst du eigentlich ich bin blöd? Oder blind?"   "Ich war noch schwimmen…und…muss eingeschlafen sein…ich hab jedenfalls keinen Sex mit ihm gehabt, wenn du das denkst…und der Kuss…ja…ich hab ihn geküsst…", erwiderte er.   Einen Moment schwieg er, traf ihn dieses Kussgeständnis doch mehr, als er es zugeben wollte. "Und warum? Warum bist du nicht ins Bett gekommen? Zu mir?"   Er seufzte. "Ich weiß es nicht, Kyo…ich zerbrech mir schon den ganzen Tag den Kopf, wie ich dir erklären soll, was in mir vorgeht…" Kaoru nahm einen Schluck von seinem Kaffee. "…weißt du…das mit dem Kuss…ich war neugierig…wie es ist jemand anderen zu küssen…außer dir…ich liebe dich, Kyo…ohne Frage…und daran wird sich auch so schnell nichts ändern…aber…ich bin nicht mehr…ich weiß nicht, wie ich es ausdrücken soll, ohne das es verletzend für dich klingt…ich sag es jetzt einfach…und bitte nimm es mir nicht krumm…aber ich bin nicht mehr abhängig von dir…ich hab gelernt allein zu leben…auf eigenen Beinen zu stehen…und dabei ist mir bewusst geworden…dass ich seit wir damals zusammen kamen, niemals jemand anderen geküsst oder berührt habe…dass ich nie erfahren habe…wie es ist…", versuchte er zu erklären.   Kyo hörte ihm schweigend zu, auch wenn er zwischendurch gerne mal unterbrochen hätte. Als Kaoru geendet hatte, seufzte er leise. "Nein… ich versteh es nicht, Kaoru. Kein bisschen. Aber wenn du dich ausprobieren willst, dann tu das. Ich werde dir da nicht im Weg stehen, aber ich werde dann auch ganz sicher nicht daneben stehen und zusehen. Du weißt das Treue bei mir ein ganz großes Thema ist…"   Er fuhr sich durchs Haar. "Ich weiß, Kyo…und ich möchte weder dich noch die Kinder verlieren…aber ich weiß im Moment auch nicht, was ich tun soll…", sagte er nach einigen Augenblicken des Schweigens.   "Gut. Ich weiß auch nicht, was du tun sollst. Aber ich werde dir sagen, was ich tue. Ich kümmer mich jetzt erst mal um mein Soloprojekt. Ich hab ohnehin noch n paar Termine, die ich abarbeiten muss und vielleicht hast du dir ja in zwei Wochen überlegt, was du nun willst oder nicht. Die Kleinen nehme ich mit…", fügte er noch hinzu. Kaoru hatte ihn gerade wirklich verletzt und er fragte sich, ob er sich das noch weiter antun musste oder wollte.   "…okay…kann ich dich auf dem Handy erreichen, falls irgendwas sein sollte? …und darf ich meine Töchter in den zwei Wochen sehen oder ist es mir nicht gestattet?" Er klang unterschwellig angegriffen, aber er konnte es Kyo nicht verübeln.   "Du kannst bei meiner Mutter anrufen, wenn irgendwas ist. Mit ihr kannst du dann auch absprechen ob und wann du vorbeikommen kannst. Vorzugsweise dann, wenn ich nicht da bin…", auch er klang nicht besonders freundlich, fühlte sich gerade, als würde Kaoru ihm die Schuld dafür geben.   Er schnaubte leise. "Ist in Ordnung.", brummte er dann. "Ich werde mich dann um die Kids und um das Albumrelease kümmern. Ich wünsch dir noch ne schöne Zeit." Damit legte er auf, fuhr sich durchs haar.   Kyo sah sprachlos auf den Hörer in seiner Hand, knallte ihn dann an die nächstbeste Wand. "Arschloch…", knurrte er leise. Er war wirklich verletzt, immerhin hatte Kaoru ihm gerade erklärt, das er mit dem Gedanken spielte, Fremd gehen zu wollen. Er musste hart schlucken, als ihm das richtig bewusst wurde.   Kaoru legte den Hörer hin und ließ seinen Kopf auf die Tischplatte sinken. "…das ging ja besser als erwartet…", murmelte er leise. Immerhin hatte er damit gerechnet, dass Kyo ihn verlässt.   Darüber grübelte der Blonde Vocal auch gerade nach, war sich aber nicht sicher, ob er es durchziehen wollte. Kaoru schien ihn ja nicht mehr sonderlich begehrenswert zu finden. Zumindest nicht mehr als andere Leute. Er sah auf seine Kleine, die noch auf seinem Schoß lag, schluchzte leise und drückte sie an sich. Es tat einfach nur verdammt weh, so etwas von seinem Partner hören zu müssen.   In den nächsten Tagen sah Kaoru nicht viel von seinen Kindern, die mehr oder weniger ihre eigenen Wege gingen. Er leitete das Albumrelease ein und dachte ansonsten viel nach. Er schottete sich von allen ab, sah nur einmal zwischendrin nach den kleinen Zwillingen. Von Kyo hörte und sah er nichts und er wusste immer noch nicht, was er tun sollte. Er liebte Kyo noch immer abgöttisch und hielt ihn auch nicht für weniger attraktiv als früher. Schließlich, zwei Tage bevor Kyo zurückkehren würde, fasste er einen Entschluss.   Kyo lebte die Tage nur vor sich hin, stürzte sich regelrecht in seine Arbeit und kümmerte sich hauptsächlich nur noch darum. Er lenkte sich damit eigentlich nur von seinen Gedanken ab, wusste nicht, was er sonst tun würde. Er hatte auch keine Ahnung, ob er wirklich zurückgehen würde.   Kaoru rief bei seiner Schwiegermutter an, wartete, dass diese abnahm.   "Niimura?", meldete sie sich auch gleich, war gerade dabei etwas zu Essen zu machen, denn in den letzten Tagen hatte ihr Sohn nicht sonderlich viel gegessen.   "Ich bin's, Kao…ist Kyo da?", wollte er wissen.   "Oh Kaoru. Hallo. Ja da ist er, ich frag ihn mal eben, ob er dich sprechen will…", sie hielt die Sprechmuschel zu, trat dann zu ihrem Sohn und fragte nach. Wenig später meldete Kyo sich. "Ja?"   "Hey…wie geht's dir?", fragte er leise.   "Ganz gut. Warum rufst du an? Ist was mit den Kindern?", wollte er sofort wissen.   "Nein…den Kindern geht's allen gut. Ich … ich wollte dich fragen, ob du morgen Abend mit mir essen gehst.", sagte er.   Kurz schwieg er, biss sich leicht auf die Unterlippe. "…okay. Wann und wo?"   "18 Uhr…ich hol dich ab, okay?" "Okay. Dann bis morgen…", was genau Kaoru mit ihm besprechen wollte, würde er wohl erst morgen erfahren, trotzdem machte er sich schon so seine Gedanken.   "…bis Morgen, Kyo…", wisperte er leise und legte auf. Am nächsten Abend machte er sich fertig. Er hatte einen Tisch bei ihrem Lieblingsitaliener reserviert und fuhr jetzt gerade zu Kyo. Beim Blumenhändler hatte er noch einen Strauß roter Baccararosen gekauft. Er wollte Kyo romantisch ausführen und ihm zeigen, dass er ihn liebte und dass er bei ihm bleiben wollte. Er stand jetzt mit dem Rosenstrauß in den Händen vor der Tür seiner Schwiegermutter und klingelte.   Kyo hatte sich auch schon fertig gemacht, wusste ja das seine Kleinen gut aufgehoben waren und so öffnete er die Tür, sah Kaoru mit gemischten Gefühlen entgegen, wusste nicht so recht was ihn erwarten würde. Als er die Rosen sah, runzelte er leicht die Stirn. "Hey…"   "Hey…" Er trat zu ihm, hauchte ihm einen schüchternen Kuss auf die Wange. "Hier…die sind für dich.", sagte er lächelnd.   Er nahm die Rosen an, erwiderte das Lächeln leicht. "Danke…"   Sanft sah er ihn an. "Möchtest du sie noch reinbringen?", wollte er wissen.   "Hai… warte kurz…", er verschwand noch einmal rein und stellte die Blumen ins Wasser, dann trat er nach draußen, folgte Kaoru zum Wagen. "Und wo geht’s hin?"   Er öffnete Kyo die Autotür. "Zum Italiener.", sagte er lächelnd.   "Aha…", er nickte leicht und stieg dann ein, atmete kurz durch. Er wusste immer noch nicht so genau, wo das hier enden würde.   Kaoru wollte erst beim Essen mit Kyo reden, sah aber bei der Fahrt zum Restaurant immer wieder zu ihm rüber und lächelte leicht. Er freute sich, dass er Kyo wieder sah. Vor allen Dingen wurde ihm bewusst, dass er niemand anderen wollte, außer Kyo. Es war mehr Neugierde, als alles andere, was ihn dazu bewogen hatte, Yoshiki zu küssen.   Kyo hing seinen eigenen Gedanken nach, kaute ein wenig nervös auf seinem Lippenpiercing herum und sah dabei aus dem Fenster.   "Hey, Träumerle…wir sind da.", sagte Kaoru lächelnd, stupste Kyo sanft an.   Etwas verwirrt sah er auf, bemerkte dann dass sie schon da waren und nickte leicht, schnallte sich ab und stieg aus. Er streckte sich ein wenig, folgte Kaoru dann aber in das Restaurant, setzte sich an den schon reservierten Tisch, sah zu seinem Koi hinüber. "Ich darf essen, was ich will?"   "Natürlich. Warum? Hab ich dir jemals irgendwas vorgeschrieben, was du essen sollst?", fragte er und setzte sich, lächelte ihn an. "Wein?"   "Hätte ja sein können, das du auf dein Geld achten musst..", er grinste leicht. "Wein hört sich gut an… aber nicht so n schweren. Das macht mein Magen glaub ich nicht mit…"   Kao teilte es dem Kellner mit, ließ sich einen Wein empfehlen und lächelte leicht. "Nein…ich möchte dich richtig verwöhnen, Kyo.", sagte er sanft.   "Ahja…", er lächelte leicht, sah dann weiter auf die Karte und überlegte, was er essen wollte.   Kaoru hatte sich für Lasagne entschieden und einen Salat als Vorspeise, wartete jetzt auf Kyo und seine Entscheidung.   Der brütete noch immer vor sich hin, entschied sich dann aber doch schließlich für Tortelloni in Champignon-Sauce und legte die Karte beiseite.   Als der Kellner den Wein brachte, bestellte Kaoru für sie beide.   Kyo bedankte sich brav, nahm dann sein Glas in die Hand, sah kurz zu Kaoru hinüber und stieß mit ihm an ehe er einen Schluck nahm, leicht lächelte. "Schmeckt echt gut…"   "Hm…freut mich, wenn er dir schmeckt.", erwiderte Kaoru und streckte dann seine Hand nach Kyos aus.   Der sah nur auf Kaorus Hand, zog seine Eigene aber nicht weg, sah ihn nur fragend, ein wenig stutzig an. Kaoru glaubte doch nicht wirklich, das mit einem Essen alles wieder okay war?!   "Du wolltest, dass ich innerhalb von 14 Tagen meine Entscheidung fälle…", begann er, sah Kyo zögernd an.   "Ja. Wollte ich…", sagte er etwas gedehnt. "Aber du hast mir deine Entscheidung noch nicht mitgeteilt…", noch immer machte er keine Anstalten die Hand anzunehmen.   "…ich möchte, dass alles so bleibt, wie es war.", sagte er leise und neigte den Kopf leicht zur Seite. "…das heißt, wenn du mich noch willst…"   "Hm…", er schwieg einen Moment, betrachtete Kaoru genau. "Und wer garantiert mir, dass du nicht wieder so was machst? Wir werden immer mit Yoshiki zu tun haben und ich werde immer Angst haben, dich mit ihm allein zu lassen… das sollte dir bewusst sein…"   "Zwischen ihm und mir ist außer dem Kuss nichts passiert, Kyo…", sagte er leise.   "Ja das würde ich sehr gerne glauben. Aber mein Kopf spinnt mir da leider ganz andere Bilder zusammen…", er seufzte tief. "Ich hab einfach Angst dich zu verlieren an Jemanden, der dich vielleicht glücklicher machen kann…"   Er schüttelte den Kopf. "Du bist der einzige Mensch, der mich je glücklich machen kann. Es war reine Neugierde…betrunkene Neugierde…"; sagte er leise.   "Mein Verstand versteht, was du sagst Kaoru. Aber mein Herz nicht…", er fuhr sich durch die Haare. "Weißt du wie weh es getan hat, als ich dich so gesehen hab? Mit einem anderen Mann?"   Abermals schüttelte er den Kopf. "…ich werde es niemals nachempfinden können, Kyo…", wisperte er und senkte den Blick.   "Hai.. ich hoffe auch, dass ich dich niemals in eine solche Situation bringen werde…", er nahm nun sanft Kaorus Hand. "Ich liebe dich, Kaoru. Mehr als alles andere aber… ich glaub es braucht ein wenig, bis ich das Vertrauen wieder habe… gib mir einfach nicht noch mehr Gründe misstrauisch zu sein…bitte…"   "Ich werde die größte Mühe geben.", sagte er leise und lächelte ihn sanft an.   Er nickte kurz, atmete einmal durch. Es war ihm schwer gefallen das zuzugeben. "Ano… ich steh kurz davor nen weiteren Vertrag abzuschließen..", lenkte er dann das Thema um. Er war noch nicht ganz sicher, ob er es wirklich machen wollte, aber wenn doch, dann musste er ohnehin mit Kaoru darüber sprechen.   "Hm…was für nen Vertrag?", wollte er wissen, trank einen Schluck Wein und musterte seinen  Koi.   "Für mein Soloprojekt. Würde, wenn ich es mache ne Single beinhalten, ein neues Poem-Book und ne kleine SoloTour durch ein paar ausgewählte Clubs.."   "Hm…solang es der Sommertour nicht in die Quere kommt…", meinte er nur lächelnd.   "Ne ich glaub nicht wirklich. Kann höchstens sein das ihr fertig seid und ich dann gleich weiter mache. Aber das seh ich dann ja noch..", er lächelte leicht, sah dann zum Kellner der ihr Essen brachte, nahm die Serviette von seinem Teller und leckte sich die Lippen als er sein Essen vor sich hatte. "Yummy…"   Kaos Augen leuchteten beim Anblick des Essens. "Hm…na ja…solang ich daheim bin und auf die Kinder achten kann, ist es ja auch in Ordnung.", sagte er leise   "Ja genau. Einer muss ja die Nanny machen..", er grinste, nahm dann aber sein Besteck auf und fing an zu essen, seufzte zufrieden auf. "Lecker…", stellte er mit vollem Mund fest.   Er erwiderte das Grinsen. "Hm…mach ich doch gern.", sagte er leise und begann zu essen.   "Ja, das kennen wir ja schon..", er grinste breit. "Dann werde ich morgen wohl wieder zu Hause auflaufen. Aber du solltest Yoshiki in nächster Zeit trotzdem besser von mir fernhalten…"   Er nickte. "Ist okay…werde ich tun.", sagte er ruhig und ließ sich seine Lasagne schmecken.   Kyo erwiderte diese Geste, vernichtete dann aber genüsslich seine Nudeln, lehnte sich erst zurück, als er auch den letzten Rest Soße vom Teller gekratzt hatte.   Kao lächelte. "Nachtisch?", wollte er wissen.   "Hm… n Eis wäre ganz cool…", er strich sich leicht über den Bauch. "Das passt immer noch irgendwo dazwischen…"   "Wie immer einen Erdbeerbecher?", wollte Kaoru von ihm wissen.   "Ne… irgendwas mit Schokolade…"   Er zog eine Augenbraue hoch. "Schokolade? Du…seit wann?"   "Hab irgendwie grad Hunger drauf… weiß auch nich…", er zuckte leicht mit den Schultern.   "Okay…aber ich ess n Erdbeerbecher.", sagte er und winkte dem Kellner.   "Mach das…", als der kam, äußerte er ebenfalls seinen Wunsch, nahm noch einen Schluck aus seinem Weinglas.   Kaoru lehnte sich zurück und seufzte leise. "Das war lecker…"   "Hm.. und sehr füllend…", er lachte leise. "So viel zum Diätplan…"   Er musterte ihn und lächelte leicht. "Weißt du…du könntest ihn doch über Bord schmeißen…ich mein, du hast es nicht nötig.", sagte er sanft.   Kyo sah an sich hinab, dann wieder zu Kaoru. "Ja eigentlich schon. Aber so wie ich mich kenne, fang ich dann wieder an alles in mich rein zu stopfen.."   "Hmm…dann kaufen wir eben nix mehr zum Reinstopfen", meinte er.   "Oh du kennst mich, Kao. Dann fahr ich halt einkaufen oder ich bestell mir was..", er lachte leise. "Ne. Das ist schon ganz okay so wie es ist… vielleicht locker ich ihn einfach nur ein wenig und geh einfach nur noch nach ner bestimmten Kalorienanzahl…"   "Ganz wie du willst…ich ernähr mich ja ohnehin nur noch von…wie hat Ryoma das genannt…Kaninchenfutter…" Tatsächlich hatte er ziemlich abgenommen.   "Naja… du wirst schon wissen, wann es reicht…", er lächelte leicht.   "Hmm…", machte er nur leise und futterte dann seinen Erdbeerbecher.   "Zumindest hoffe ich das?", hakte er nach, machte sich über seinen eigenen Eisbecher her.   Er hob fragend eine Augenbraue.   "Ich mein das so wie ich das sage… abgenommen hast du in letzter Zeit nämlich immer weiter. Obwohl du eigentlich konstant hättest essen sollen. Aber ich schieb das jetzt einfach mal auf den Stress und hoffe das du das im Griff hast.."   Innerlich verdrehte Kaoru die Augen. Er hatte seine Klinge aufgegeben, aber bestrafen konnte er sich auch auf anderem Wege, aber das würde er Kyo nicht sagen. Er leckte seinen Löffel ab und ließ ihn ins Glas fallen, nickte dann leicht.   Kyo bedachte ihn noch mit einem ernsten Blick, sah dann aber wieder auf seine Portion Eis und aß weiter, legte den Löffel erst ab, als er fertig war, lächelte jetzt zufrieden.   Kaoru betrachtete ihn und lächelte leicht. "…magst du gleich noch am Strand spazieren gehen?", fragte er ihn nach einer Weile des Schweigens.   "Hm…", er überlegte kurz, nickte dann aber. Die Kleinen waren bei Oma ja sicher aufgehoben. Und ein bisschen Zeit ganz alleine mit Kaoru, war schon irgendwie eine schöne Vorstellung.   "Wollen wir dann?", wollte er wissen. Er wollte nicht einfach Zahlen und gehen, wollte Kyo überlassen, ob sie noch ein Weilchen hier blieben oder nicht.   "Ja… Gehen regt ja die Verdauung an..", er grinste, suchte schon mal seine Zigaretten aus der Jackentasche. Ja, er hatte wieder angefangen. Und momentan war es ihm auch egal, was Kaoru dazu sagen würde.   "Okay.", sagte er und winkte dem Kellner, bezahlte dann ihr Essen und stand auf. Er half Kyo in seine Jacke und zog kurz die Augenbraue hoch, ehe er seine eigenen Kippen zückte. War selten genug, dass er von den Kids weg war und Gelegenheit hatte zu rauchen.   Kyo bedankte sich leise, steckte sich sobald sie draußen waren eine Kippe an, seufzte wohlig auf. Es war nicht allzu kalt und so machten sie sich langsam auf den Weg zum Strand. Sie gingen dicht nebeneinander und schließlich gab er sich einen Ruck, schob seine Hand mit in Kaorus Manteltasche, verschränkte seine Finger mit seinen.   Kaoru lächelte, als Kyo das tat und sein Daumen streichelte sanft über Kyos Handrücken. Immer wieder warf er scheue Seitenblicke auf seinen geliebten Blondschopf, wollte er ihn doch so gern küssen.   Kurz schloss er die Augen und genoss die Berührung einfach nur, sah dann in den Nachthimmel, lächelte leicht. "Weißt du… ich hätte Yoshiki ohne mit der Wimper zu zucken umgebracht…", murmelte er dann leise, sah Kaoru an. "Du gehörst mir.. und nur mir…"   Er riss die Augen leicht auf. "…hai, ich gehöre dir…", wisperte er dann leise, fügte in Gedanken noch ein 'Herr' hinten an.   Kyo lächelte leicht, ging langsam mit ihm weiter, bis sie schließlich am Strand angekommen waren, ein wenig am Wasser entlang gingen.   Kaoru ließ Kyos Hand los und lächelte verschmitzt, zog sich dann seine Schuhe aus und krempelte seine Hosenbeine hoch, ehe er wie ein kleiner Junge zum Wasser rannte.   Kyo lachte leise und sah ihm nach, blieb selber aber in seine Jacke gemümmelt am Ufer stehen.   Er drehte sich zu Kyo um und lachte. "Komm her…es ist tatsächlich noch angenehm!", sagte er und drehte sich dann um sich selbst.   "Ne lass mal lieber…", er behielt seine Füße lieber trocken, hatte keine Lust sich ne Erkältung einzufangen. Stattdessen sah er Kaoru zu, der scheinbar unbeschwert war und einfach nur den Moment genoss. Ein Anblick, den er von ihm nicht wirklich kannte.   "Och komm…bitte~", sagte er und sah ihn mit einen ganz lieben Hundeblick an und wenn er gekonnt hätte, hätte er mit seinem Schwanz gewedelt.   Kyo schüttelte nur noch einmal den Kopf. "Nein. Im Sommer vielleicht. Wenn es richtig warm ist…"   Er schmollte ein wenig und rannte zu ihm, nahm ihn in die Arme und wirbelte ihn einmal sanft herum.   Der Blonde quiekte leise auf, als Kaoru ihn einfach so hochnahm, hielt sich dann aber an ihm fest. "Baka…", lachte er leise, wuschelte ihm durch die Haare.   "Ich weiß…", sagte er und drückte ihn sanft an sich.   Kyo sah zu ihm hinab, musterte ihn mit verliebtem Blick. Das war der Mann, den er liebte. Und er würde ihn nicht kampflos aufgeben. Wenn er ehrlich war, dann war die Erotik zwischen ihnen wirklich etwas eingeschlafen. Es verlief irgendwie alles nach bestimmten Mustern. Aber das würde er jetzt versuchen zu ändern. Zumindest nahm er es sich vor. Er beugte sich etwas hinab, streifte leicht Kaorus Lippen, leckte sanft darüber.   Er öffnete bereitwillig seine Lippen und drückte ihn noch enger an sich.   Es war nur ein kurzer, dafür aber inniger Kuss, den sie teilten, ehe Kyo sich wieder von den weichen Lippen seines Mannes löste, ihm leicht über die Wange strich. "Ich liebe dich…", hauchte er leise.   Kaorus Augen leuchteten auf und er erwiderte leise, aber voller Überzeugung "Ich liebe dich auch, Kyo." Dabei schmiegte er sich in die sanfte Berührung und streichelte Kyo über den Rücken.   Glücklich schmuste er sich an ihn, schloss für einen Moment die Augen.   Zärtlich kraulte er ihm durch den Nacken und seufzte wohlig.   Kyo genoss es einfach nur.   Sanft hielt er ihn fest, lief mit ihm ein Stück den Strand hinauf, wo der Sand trocken war und ließ sich mit ihm zu Boden sinken, küsste ihn dann sanft auf die Wange und kuschelte mit ihm.   Der Blonde ließ sich bereitwillig tragen, sah zu seinem Koi, als dieser sich so an ihn schmiegte, lächelte sanft.   Er streichelte sacht Kyos Hals. "Weißt du, wie schön du bist?", fragte er leise.   Kyo sah ihn grinsend an. "Du willst nur wieder Sex…"   Kao schüttelte leicht den Kopf und lehnte seinen Kopf an Kyos Schulter.   "Klar..", er puffte ihm in die Seite.   "Mir reicht es, dir so nah zu sein, Kyo.", erwiderte er nur leise.   "Uhum…", er sah zu ihm auf. "Wann geht unsere Tour eigentlich los?"   "Zwei Tage nach Start der Sommerferien.", antwortete er und streichelte über Kyos Rücken.   "Das ist ja gar nicht mehr so lange hin…", er grinste zufrieden. "Zwei Wochen oder?"   "Japp…zwei Wochen." Er lächelte ein wenig vor sich hin, streichelte seinen Koi weiterhin.   "Hm… dann muss ich ja noch überlegen was ich überhaupt anziehen will..", darüber hatte er sich bisher noch gar keine Gedanken gemacht.   "Solltest du wohl…", murmelte er.   "Uh man… wie anstrengend…", er schloss kurz die Augen. "Am besten irgendwas Cooles…"   "Du wirst schon was finden…und wenn nicht, dann stellen wir dich nackt auf die Bühne, dann haben wir alle was davon."   Kyo runzelte leicht die Stirn. "Vergiss es… ich find's nicht so sonderlich geil wenn mich tausende Weiber ansabbern…"   Er lachte. "Hmm…auch wieder wahr…aber ich darf dich ansabbern, oder?", wollte er wissen.   "Solange du das danach wieder abwischst, kann ich damit leben… aber ernsthaft. Ich hätte irgendwie mal Lust auf was ganz anderes. So ein bisschen weg vom Visu-Kram. Da fühl ich mich echt ein bisschen zu alt für…"   "Hmm…Totchi hat sich letzte Woche die Haare schwarz gefärbt…er meint auch, er wär zu alt für blaue Haare."   "Haare färben? Wäre auch mal wieder ne Idee..", er musterte seine blonden Strähnen.   Er hob die Augenbrauen skeptisch hoch. "Meinst du?", fragte er.   "Ja. Mal was Neues…", er lachte leise. "Ich kann ja n paar neue Strähnchen machen lassen…"   "Könntest du…hai.", sagte er leise und knuffte Kyo dann verspielt, wollte ein wenig mit ihm rumtoben.   "Hm… mal sehen. Ich kann ja morgen mal Yoko anrufen. Vielleicht hat sie ja Zeit für mich…"   "Spaßbremse…", murmelte er und löste sich von Kyo.   "Wieso? Weil ich keine Lust hab mich mit dir im Sand zu wälzen, so wie in unserer Hochzeitsnacht? Wo ich nachher ne Stunde in der Dusche verbracht hab um den Sand von und AUS mir zu waschen?", er lachte leise. "Ne danke…"   "Ich sag ja…Spaßbremse…du weißt genau, dass ich dir beim Waschen helfen würde.", sagte er.   "Tja, aber vielleicht will ich ja momentan gar nicht von dir gewaschen werden…"   Kaoru zog einen Schmollmund, nickte dann aber geschlagen und ließ sich rücklings in den Sand fallen. //Vielleicht hätte ich mich doch anders entscheiden sollen…NEIN…so darf ich nicht denken…//   Kyo sah zu ihm, sagte aber nichts dazu. Stattdessen wandte er den Blick wieder zum Himmel, besah sich die Sterne.   "…ich wünschte, ich könnte es ungeschehen zu machen…", wisperte er leise.   "Ich auch…", war seine schlichte Antwort, ehe er sich dann doch wieder aufsetzte. "Lass uns nach Hause fahren…"   Kaoru nickte und stand auf, zog ihn dann auch auf die Beine.   Kyo ließ sich ziehen, streckte sich etwas und ging dann mit Kaoru zusammen zurück zum Wagen.   Kaoru glitt in den Fahrersitz und brachte Kyo zurück zu seiner Mutter.   Der seufzte leise, als sie da waren. "Dann sehen wir uns morgen…", murmelte er leise und schnallte sich ab.   Er neigte den Kopf leicht. "Hai…schlaf gut. Und gib meinen beiden Mädchen einen Kuss von mir.", sagte er leise.   "Mach ich… bis morgen..", er lächelte, stieg dann aber aus, sah noch zu wie Kaoru weg fuhr, ging erst dann ins Haus.   Unsicher fuhr Kaoru davon. Er hoffte, dass er die richtige Entscheidung für ihre Zukunft gefällt hatte. Da war auch Kyo sich nicht sonderlich sicher, nahm sich aber vor erst mal darüber zu schlafen. Morgen würden sie ja ohnehin weiter sehen.   Kaoru fuhr nach Haus, betrat leise die Wohnung und ließ sich im Wohnzimmer auf der Couch nieder, schlug sich müde die Hände vors Gesicht.   Sein Ältester hatte schon gewartet, trat nun ins Wohnzimmer. "Alles okay? Oder ist er jetzt doch nach Übersee ausgewandert?"   "…er ist da…noch…", sagte er und seufzte.   "Na das ist doch gut…", er lächelte, setzte sich neben ihn. "Aber irgendwo ist n Haken, sonst wärst du nicht so deprimiert…", stellte er sachlich fest.   Kaoru sah auf. "…ich bin immer noch nicht sicher, ob meine Entscheidung richtig oder falsch war.", sagte er leise.   "Uhm… was sind denn die pro- und was die contra-Argumente?"   "Ich fürchte, das kann ich schlecht mit dir diskutieren.", seufzte er leise.   "Und warum nicht? Weil ich dein Sohn bin?", er lachte leise. "Glaubst du nicht, dass ich alt genug bin, um zu wissen was ich sage?"   "Nicht weil du zu jung bist…der Punkt ist, dass du so vieles über meine Vergangenheit nicht weißt…dass es schwer wäre, dir das zu erklären."   "Ah… auch gut", er schwieg einen Moment. "Aber entscheidet euch endlich. Dieses hin und her ist noch viel schlimmer, als wenn ihr euch wirklich trennen würdet…", sagte er leise, stand dann auf und ließ seinen Vater allein im Wohnzimmer zurück.   Kaoru schluckte. Er wusste, dass sein Sohn Recht hatte mir seiner Aussage, aber das erleichterte ihm absolut gar nichts. Also nahm er sein Telefon und  rief bei Yoshiki an.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)