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Wolfsmond

Adieneira-Saga II
von

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Runenträger

Titel: Feuermond

Teil: 21/ ~ 5o - 6o

Autor: Wolfsorceress aka Lady Silverwolf

Anime: Beyblade

Warning: OOC, Shounen-ai

Disclaimer: Die Hauptcharaktere gehören nicht mir und ich verdiene kein Geld mit dieser Fanfic.
 

„…“ reden

//…// denken
 

~~~~~~~
 

Ja, ich weiß, ich habe euch lange warten lassen und das tut mir auch furchtbar leid. u__ù Sorry. Aber ich hab auch meine Gründe dafür(neben dem Grund, dass mich meine Muse verlassen hat und ich dementsprechend diese letzten Monate nicht wirklich irgendetwas geschrieben habe... Außerdem ist/war mein PC am Arsch. Oò)
 

Mit diesem Kapitel hatte ich teilweise ziemlich Probleme, vor allem, es vollzukriegen. Darum sind auch 2 ziemlich sinnlose Szenen drin, aber die sind ehrlich gesagt meine Lieblingsszenen hier und haben auch am meisten Spaß gemacht zu schreiben(vor allem die Hiromi-Szene. ^^''' Ich liebe dieses Mädel einfach.)

Und die anderen...naja... >__>
 

BTW, was haltet ihr von Ozuma x Mariam? ^^'''
 

Außerdem hab ich ein klitzekleines Problem. ^^''' Ich hab die Übersicht verloren, welche der Kommentare ich bereits beantwortet habe und welche nicht. Dass ich nicht geantwortet habe, liegt halt daran. >__> Sorry!
 

~~~~~~~
 

Runenträger
 

Kein Mitglied von Nachsturm war wirklich begeistert, als Kai und die anderen mit ihrer ‚Jagdbeute’ zurück ins Dorf kamen. Vielmehr gab es nicht einen, der kein langes Gesicht zog, als sein Blick auf die noch immer bewusstlose Gestalt fiel, die auf der behelfsmäßigen Trage ruhte.

Kai konnte es ihnen nicht verübeln. Er hätte an ihrer Stelle auch nicht anders reagiert. War Yuriy doch ihr größter Feind, weil der zukünftige Anführer des Volkes, das bei Màns Kindern so verhasst war.

Er war eher verwundert, dass niemand lautstark Protest erhob, als sie kamen und auch, dass Ozumas Erklärung von allen nur mit einem zustimmenden Murmeln quittiert wurde. Andereseits war diese Reaktion etwas, was er hätte erwarten sollen, nachdem er gesehen hatte, wie widerspruchslos Dunga und Rick geholfen hatten, den Prinzen zu tragen.

Trotzdem konnte er die zornigen, hasserfüllten Blicke der Klanleute auf dem Thissalier ruhen sehen.

Konnte er es ihnen verübeln?

Konnte er ihnen sagen, sie durften es nicht?
 

Wollte er es überhaupt? Sie waren Màn Suatha, es war ihr Recht, ihre Pflicht, die Thissalier zu hassen. Und damit, und insbesondere auch ihren Prinzen. Kai bezweiflete, dass es irgendwem Leid tun würde, wenn Yuriy die schwere Verletzung nicht überleben würde. Ob irgendwer einen zweiten Gedanken daran verschwenden würde.

Er fragte sich, ob es ihm Leid tun würde. Und er entschied sich dafür, dass er nicht wollte, dass es ihm Leid tat. Was ging ihn Thissalias Prinz an? Selbst bei allem, was er fühlte, bei allem, was geschehen war, auch im Steinkreis… Was ging ihn der Prinz an, der sein Feind war?

Es waren keine drei Tage vergangen, seit sie den Prinzen gefunden hatten. Sie hatten die Jagd auf der Stelle abgebrochen, ihre Sachen zusammengesucht und sich auf direktem Weg zurück ins Dorf begeben. Der Zustand des Prinzen hatte sich nicht verändert. Yusuf zufolge war das nicht unbedingt eine schlechte Sache. Zeigte es doch, dass der Rothaarige dem Tod nicht näher kam.

Aber ob das wirklich so gut war?
 

Der Thissalier würde noch Streit verursachen, darüber waren sich Ozuma und Kai im Klaren. Die Suatha würden es für das Erste dulden, einen Feind im Dorf zu haben, da er ein Gast war. Aber so wie Kai sich die Sache ausrechnete, würde der Prinz den Winter über bei ihnen bleiben müssen.

Er war nicht ein Mal zur Besinnung gekommen, Yusuf zufolge würde dies auch noch einige Zeit so bleiben. Keine Aussicht darauf, dass er sich wie durch ein Wunder erholte. Selbst wenn er nicht in dieser schlechten Verfassung gewesen wäre, hätte er kaum eine Chance gehabt, den Nachtgesang vor dem Frühling zu verlassen.

Denn während ihres Rittes ins Dorf zurück hatte es begonnen zu schneien.

Sanfte, fedrige Flocken segelten vom Himmel herab, schneeweiß und dick. Sie legten sich wie eine kuschelige Decke über den Boden. Doch Kai wusste, dass der Schein trügte. Der Schnee war nicht warm und kuschelig. Wer sich hineinlegte und schlief, würde nicht mehr aufwachen.

Er bedeckte das Land so schnell, dass sie schon gegen Mittag durch eine tiefe Schneedecke stapften, während am Morgen der Himmel noch klar und wolkenlos gewesen war. Ohne Zweifel würden am nächsten Tag die Pässe in den Süden zugeschneit sein und es gab kein Durchkommen in das Herz von Thissalia.
 

Darum hatte Ozuma auch entschieden, keinen Boten nach Rhiawen zu schicken oder nur der Jagdgesellschaft hinterher, um den Thissaliern zu sagen, dass ihr Prinz immer noch lebte und sich stur wie ein Esel an sein Leben klammerte. Anscheinend wollte er nicht so schnell sterben. Kai vermutete, dass es pure Willenskraft war, dass die Rotgeflügelte den Thissalier noch nicht geholt hatte.

Bei ihrer Ankunft hatten sie sich sofort um den Prinzen gekümmert. Igraine selbst hatte die Sache in die Hand genommen und Dunga und Rick, die sich um die Trage mit dem Rothaarigen gekümmert hatten, eilig ins Haus und in die Heilerquartiere geführt.

Ozuma und Kai sahen ihnen kurz nach, ließen ihre Blicke über die ärgerlichen Suatha, die ihre Ankunft beobachtet hatten, schweifen und schauten sich kurz an. Sie wussten, dass ihnen ein harter und sehr schwieriger Winter bevor stand. In nicht nur einer Hinsicht.
 


 


 

In der großen Halle roch es nach gebratenem Fleisch, Suppe, Blut und arbeitenden Menschen. Kai genoss die wohlige Wärme, die das große Feuer verbreitete und die Kälte aus seinem Körper vertrieb. Gemeinsam mit Ozuma holte er sich einen Napf mit Suppe und ein Stück Fleisch, ehe sie sich in eine Ecke setzten, wo sie ungestört waren.

Nicht nur zum Essen. Sie hatten einige Probleme zu bereden, um die sie sich kümmern mussten, solange sie Zeit hatten. Jetzt, nachdem die Ponys versorgt waren, ihre Beute bearbeitet wurde, niemand mehr zu aufgebracht über ihr ‚Mitbringsel’ war und noch keine neue Arbeit anstand, hatten sie Zeit.

„Was meinst du, wie oft wir jemanden davon abbringen müssen, ihn umzubringen, wo wir ihn schon durchgebracht haben?“, wollte Ozuma beinahe amüsiert wissen und biss von einem Stück Brot ab.

„Du meinst, falls wir ihn durchbringen?“

„Aye. Falls.“
 

Kai hatte das Gefühl, dass sein Blutsbruder die ganze Sache auf einmal ungeheuer lustig fand. Und wenn er genauer darüber nachdachte, dann war sie das vielleicht auch. Wäre doch Ironie des Schicksals, wenn der Prinz diesen Anschlag überleben würde, nur um mit einem verärgerten Nachtsturmkrieger in Streit zu geraten und dabei erschlagen zu werden.

Wäre schade um den Krieger… Darauf, Gäste zu verletzen, stand die Acht.

Er lachte auf, fasste sich aber schnell wieder und zwang sich dazu, ernst zu bleiben. Ozuma hatte diese Frage nicht als Scherz gestellt, sondern weil er es wirklich wissen wollte.

„Hm… Kommt darauf an, wie sich unser Gast verhält.“

„Du meinst diese Arroganz, die sie an den Tag legen?“

Er musste nicht nachfragen, wer mit ‚sie’ gemeint war. „Aye. Genau die.“

„Mir schien er vernünftig zu sein.“ Der Grünäugige starrte sinnend das Fleisch an, das er in den Händen hielt. „Du weißt, bei Gotheir. Ohne ihm und Charya wäre es zu einem blutigen…Wasauchimmer gekommen. Zu Toten.“
 

Kai gab ein zustimmendes Geräusch von sich. Wenn er es sich genau überlegte, dann hatte Ozuma natürlich Recht. Hieß das, dass sie sich keine Sorgen darüber machen mussten, ob der Prinz nun von sich einen Kampf provozierte?

Dass der Prinz sich zurückhalten würde?

Aber wie weit würde diese Zurückhaltung gehen?

Weit genug, dass er den Winter überlebte und schließlich nach Rhiawen zurückkehren würde?

Und wie lange würden die Suatha einen Thissalier unter sich dulden ohne einem Kampf?

„Weißt du, was wir vergessen haben?“ Ozumas Stimme schreckte ihn auf.

„Hm?“

„Dass er unter uns leben wird. Mit uns. Entweder, wir machen uns jetzt zu viele Sorgen oder er wird den Winter tatsächlich nicht überleben. Aber ich werde keinen meiner Leute mit der Acht behängen, nur weil er…einen Thissalier getötet hat.“

„Aber es ist das Gesetz.“ Sie wussten beide, dass an diesem Gesetz nicht zu rütteln war. Es war uralt, es war heilig, es war. Wer das Gastrecht nicht ehrte, war Abschaum.
 

„Aye. Aye, ich weiß und da liegt das Problem.“ Ozuma sah ihn an. „Ich will keinen meiner Leute verbannen müssen, nur weil ein Thissalier…“ Er ballte die Hand zur Faust.

Kai seufzte. Er verstand den anderen nur zu gut. Auch er hatte nicht das Bedürfnis irgendwen aus seinem Klan aufgrund eines Feindes zu verlieren. „Wir werd…“

„Ozuma! Kai!“ Yusufs Stimme riss sie aus dem Gespräch. Der Junge war in die Halle gestürtzt gekommen und sah aufgeregt drein. Sein Gesicht war mit Blut verschmiert – wohl Yuriys – und die Kleidung noch immer schmutzig. Anscheinend war er noch nicht dazu gekommen, sich umzuziehen. Igraine musste ihn als Hilfe dabehalten haben.

„Igraine sagt, ihr sollt schnell kommen. Sie und Charya haben etwas entdeckt.“ Er wedelte mit den Armen und wirkte noch aufgeregter.

Die beiden Thane warfen sich beunruhigte Blicke zu, stellten ihr Essen beiseite und erhoben sich hastig. Die in der Halle anwesenden Suatha sahen ihnen nach, als sie dem Jungen rasch folgten.
 

Yusuf führte sie in den Bereich des Hauses, wo die Kranken und Verletzten untergebracht waren, die Domäne der Druiden. Die Leute kamen selten hierher, es sei denn, sie gehörten in die drei genannten Kategorien oder sie kannten jemanden davon.

Man kam durch einen unauffälligen Felsbogen hinein, doch in den Stein waren Runen eingeritzt. Kai wusste nicht, was sie bedeuteten – nur die Druiden und die Legendenhüter hatten das Wissen über jene geheimnisvollen Symbole – doch selbst er konnte die magische Macht, die von ihnen ausging, spüren.

Jedes Mal, wenn er durch den Torbogen trat, durchlief ein unangenehmes Kribbeln seinen Körper. Er wusste, dass es den meisten Leuten nicht andes ging. Nur jene, die vollkommen blind und taub gegenüber Suatha-Magie waren, spürten nichts.

Charya hatte ihm erklärt, dass diese Runen dazu dienten, böse Geister fernzuhalten sowie die Heilerunterkünfte vor magischen Attacken von außerhalb zu schützen. Kai wusste nicht, wozu das gut sein sollte, denn Magie wurde längst nicht mehr auf diese Weise genutzt. Aber diese Schutzrunen waren so alt wie die Suatha selbst und vor tausend Jahren mochte es angebracht gewesen sein, sich so zu schützen.
 

Die Heilerunterkünfte erstreckten sich in einigen nah beieinander liegenden Zimmern, die durch mehrere verwinkelte Gänge miteinander verbunden waren. Man erreichte sie nur durch jene eine Tür.

Die Wände waren bedeckt von Kohlezeichnungen, deren Sinn Kai nicht verstand. Eiserne Fackelhalter waren in regelmäßigen Abständen in den Mauern eingelassen und die Fackeln darin spendeten genug Licht, dass es taghell erschien, obwohl es keine Fenster nach außen gab, da die Zimmer im Herzen des Hauses lagen.

Es roch nach Kräutern und Medizin, gleichzeitig aber auch nach purer Magie. Nirgends im Haus oder der Umgebung wurde so oft gezaubert wie hier unten. Es war nun einmal das Reich der Druiden und die Druiden waren die Magier der Suatha.

Man hatte den Prinzen in einer kleinen Kammer untergebracht, die nur eine aus dem Stein herausgehauene Liege sowie einen grob zusammengezimmerten Tisch enthielt. Auf dem Boden stand eine Kohleschüssel, die genug Wärme spendete und Fackeln an den Wänden erhellten den Raum.

Igraine saß neben dem Thissalier auf einem niedrigen Schemel und hatte sich über die Wunde gebeugt, Charya kauerte nahe der Kohleschüssel am Boden und rührte in einem Napf.
 

Der Prinz selbst war bleich wie der Tod und das rot des Blutes, das seinen Körper befleckte, bildete einen starken Kontrast dazu. Igraine hatte ihn bis auf die Hose entkleidet und sein Gesicht war angespannt. Seine muskulöse Brust hob und senkte sich im Rhythmus seines hastigen, aber flachen Atems.

„Nun?“, fragte Ozuma, als die drei eintraten. „Was ist? Und wie geht es unserem…Gast hier?“

Kai bemerkte das kurze Zögern, ehe der Grünäugige das Wort ‚Gast’ aussprach.

„Nun…“, begann Igraine und drehte sich zu ihnen um. „Es steht nicht sonderlich gut um ihn. Ich kann nur hoffen, dass er es schafft, aber er scheint sehr stark zu sein.“ In der Hand hielt sie eine Nadel. Sie warf einen kurzen Blick auf den bewusstlosen Prinzen, dann zuckte sie die Schultern. „Ich vermute schon, dass er es schafft. Wenn nicht…“

„…dann haben wir nicht sonderlich viel verloren.“, beendete Kai den Satz. Seine Stimme war kühl. Er löste seinen Blick vom Gesicht des Prinzen, wo er geruht hatte, seit sie die Kammer betreten hatten. Er bemerkte, dass Charya ihn ansah, konnte aber den Ausdruck in ihren Augen nicht deuten.

Ozuma blickte ihn kurz an und wandte sich dann wieder Igraine zu. „Das ist wahr. Nun? Yusuf sagte, ihr habt etwas entdeckt?“
 

„Entdeckt… So kann man das nennen.“, murmelte die Druidin und drehte sich zu ihrem Patienten um.

„Er trägt eine Rune.“, sagte sie.

Charyas Kleider raschelten, als sie sich erhob.

„Wie bitte?“, entfuhr es Ozuma zweifelnd und er blickte von einer zur anderen. Weder er noch Kai verstanden, was die Druidin damit meinte. Sie wussten nur, dass es eine große Bedeutung haben würde…

Igraine nickte. „Die Narben.“ Sie nickte in die Richtung der Brust des Prinzen.

Kai blinzelte, als er dem Blick folgte. Warum war ihm das nicht eher aufgefallen? Der Körper des Rothaarigen war entstellt von Narben, die sich kreuz und quer über seinen Oberkörper zogen. Wo er die wohl alle her hatte…? Eine Schlacht, ein Kampf stand außer Frage. Es waren andere Narben.

„Aye?“, hakte Ozuma nach, ungeduldig, weil er Igraine jedes Wort aus der Nase ziehen musste und Charya nicht einen Ton sagte.

„Einige von ihnen bilden eine Rune.“
 

„So?“ Die Blutsbrüder warfen sich einen kurzen Blick zu. War das ernst zu nehmen? Hatten sie sich auf einen weiteren Wink der Götter einzustellen?

„Zufall?“, fragte Kai.

„Nein. Unmöglich.“ Igraine hielt die flache Hand kurz über die Brust des Prinzen, berührte sie aber nicht. „Ich kann die Magie spüren. Sie ist jedoch sehr schwach.“

„Es kann niemals Zufall sein.“, mischte sich Charya leise ein und ihre Stimme klang ruhig. Sie bückte sich und fuhr mit dem Finger durch die Asche am Rande der Kohlenschüssel.

„Schaut.“, sagte sie, trat neben den Prinzen und fuhr mit dem schwarzen Finger über seine Brust, hinterließ rußige Striemen. Nahezu fasziniert beobachtete Kai die ruhigen Bewegungen seiner Mutter, bis sie zurücktrat.

„Oh.“, machte Yusuf leise, erstaunt. Er als Druide nach der Ersten Weihe konnte natürlich Runen lesen.

Ozuma und Kai jedoch starrten unwissend auf die schwarzen Linien, die zu einem eckigen Symbol verschmolzen waren. Zwei Dreiecke, die sich an der Spitze berüherten.
 

„Was…bedeutet sie?“, fragte Ozuma schließlich.

„Das ist Daeg.“, sagte Igraine. „Sie steht für das Licht.“

„Licht?“ Kai war verwirrt. Was sollte Licht mit dem Prinzen zu tun haben? Den Thissaliern? Den Suatha?

„Aye. Das Licht des Tages.“ Igraine nickte. „Das ist eine Auslegung dieser Rune. Es gibt noch eine zweite, sehr alte und nahezu vergessene Bedeutung.“

„Und die wäre?“, wollte Ozuma wissen, in der Ahnung, dass sie mit der Aufregung der beiden Frauen zu tun hatte. Kai warf Yusuf einen kurzen Blick zu, doch der schien ebenfalls keine Ahnung zu haben. Entweder er hatte diese Sache wieder vergessen oder niemand hatte ihm davon erzählt.

„König.“, antwortete Igraine. „Diese Rune trug der König.“

Die bedeutungsschwere Stille in dem Raum wurde nur vom Knistern des Feuers unterbrochen. Sie machte Kai das Atmen schwer und es war, als flatterte es vor seinen Augen.

„Und…das bedeutet?“, fragte Yusuf und seine Stimme war klein und nahezu ausdruckslos.

„Nichts.“, murmelte Kai. Auch seine Stimme klang leise, nichts, was er beabsichtigt hatte. Er räusperte sich und sprach weiter, lauter und klarer diesmal. „Die Màn Suatha haben keinen König. Seit vielen Generationen nicht mehr. Und dies wird auch so bleiben.“
 

„Das ist wahr.“, murmelte Ozuma und blickte von Igraine zu Charya.

Die Druidin nickte. „Aye. Die Màn Suatha haben weder einen König, noch brauchen sie einen.“ Sie blickte von einem zum anderen. „Aber die Thissalier haben einen. Und die Schicksalssprüche haben uns einen Prinzen versprochen.“

„Es gibt einen Unterschied zwischen einem König und einem Prinzen.“, protestierte Ozuma und Kai fragte sich, ob sie sich weigerten, etwas zu akzeptieren, was wichtig für ihre Zukunft war. Ob sie etwas Bedeutendes ignorierten. Ob sie die Wahrheit verneinten.

Wenn die Götter ihnen diese Rune sandten, auf der Brust eines Thissaliers – war es an ihnen, das zu ignorieren? Oder hatten sie recht damit, denn… ein Prinz war nun einmal kein König? Und die Schicksalssprüche hatten von einem ‚Roten Prinzen’ gesprochen, nicht von einem König, der stolz und stark in ihr Dorf marschieren würde.

„In alter Zeit“, begann Charya leise. „gab es Könige und Prinzen. Aber…diese Begriffe waren vermischt. Ein Prinz war ein König so wie ein König ein Prinz war.“

„Also…sind die beiden Begriffe gleichwertig?“
 

„Aye. Ein Mann kann sowohl ein roter Prinz als auch ein roter König sein.“ Sie blickte zur Seite in das Gesicht des Thissaliers. „Ich bezweifle, dass es ein Zufall ist, dass wir ihn gefunden haben. Dass diese Narben für uns enthüllt wurden.“

„Also…ist er der ‚Rote Prinz’, den die Schicksalssprüche ansprachen?“, fragte Kai. Er wollte sicher sein. Er wollte wissen, ob es wirklich war. Ob das Schicksal der Suatha so eng mit dem Schicksal dieses jungen Thissaliers verbunden waren.

„So scheint es.“, bemerkte Igraine leise. Wieder legte sich jene Stille über die Kammer, die Kai schon vorher das Atem erschwert hatte.

Konnte es wirklich sein?

War es wirklich so, dass die Màn Suatha eine jahrtausende alte Fehde und jenen fressenden Hass begraben mussten?

War es so, dass sie nicht nur eine Schlacht Seite an Seite mit den Thissaliern schlagen mussten, sondern mehr, einen ganzen Krieg?

Einen Krieg gegen Feinde, die nicht aus dem Norden kamen, sondern aus dem Osten?

Was war im Osten außer dem Meer?
 

„Nun.“ Ozumas spröde Stimme durchbrach sie. „Ich weiß nicht, ob ich froh darüber sein soll oder nicht, dass wir jetzt einen weiteren Teil der Sprüche gelüftet haben. Auf jeden Fall müssen wir das in unsere Überlegungen miteinbeziehen.“

Er wandte sich der Tür zu. „Kai?“

Der Rotäugige drehte sich zu ihm um. „Ich komme.“ Er wollte sich in Bewegung setzten, als eine weitere Stimme ihn aufhielt.

„Kai?“

„Màthair?”

Charyas rote Augen schienen ihn zu durchbohren. „Kann ich nachher ebenfalls mit dir sprechen, mein Sohn?“

„Aye, Màthair.“ Er war verwirrt über ihre Förmlichkeit. Dann nickte er ihr zu, warf einen kurzen Blick auf das angespannte Gesicht des Prinzen auf der Liege und folgte seinem Blutsbruder nach draußen.
 


 


 

Der Wind war kalt und schneidend und bließ Hiromi den Schnee ins Gesicht. Sie blinzelte, um die Flocken aus den Augen zu bekommen und atmete heftig die kalte Luft ein. Kleine Wölkchen tanzten vor ihrem Gesicht, als sie wieder ausatmete.

Sie war sich sicher, ihre Nase war rot und ihre Lippen blau. Ihre Finger waren klamm und steif, trotz der dicken Handschuhe. Es war einfach zu kalt jetzt. Sie wusste es und darum war sie nahe daran, sich in die molligwarmen Häuser zurückzuziehen.

Der Wetterumschwung war plötzlich und heftig gewesen. Aber dennoch zu erwarten. Schon vor der Jagd hatten die Druiden gewarnt, dass sie sich beeilen mussten. Hiromi wusste, dass Ozuma und Kai sich wegen diesem Winter Sorgen machten. Bereits seit dem Tag, an dem festgestanden hatte, dass sie nach Rhiawen ziehen und dann neben dem Nebelblutkriegern kämpfen würden. Dieser Krieg hatte Zeit gekostet. Zu viel und zu wertvolle Zeit, die eigentlich dafür verwendet wurde, sich auf den Winter vorzubereiten.
 

Sie seufzte und senkte ihr Krummschwert. Es war nicht leicht, mitten in diesem Schneetreiben eine so schwere Waffe zu schwingen. Sie fragte sich, warum sie es überhaupt machte. Es war nicht so, dass sie es nötig hätte zu üben.

Vorsichtich und langsam löste sie die erstarrten Finger ihrer rechten Hand vom Heft der Klinge und führte sie zum Mund, um darauf zu pusten. Die Wärme ihres Atems drang durch den dicken Wollstoff der Handschuhe und vertrieb die Kälte für einen Moment. Es hielt nicht lange. Auch nicht bei ihrer linken Hand, aber es verschaffte eine kurzzeitige Erleichterung.

Dann packte sie das Schwert wieder mit beiden Händen und stellte sich in Positur. „Ist dir nicht kalt?“ Die hohe Kinderstimme schreckte sie aus der Konzentration.

Sie drehte sich um und bemerkte Daichi, der einige Meter von ihr entfernt stand und eine Kiste in den Händen hielt. Er blickte sie mit einem so unschuldigen Ausdruck im Gesicht an, dass sie sich sicher war, er meinte das nicht so, wie es sich anhörte.
 

Trotzdem sagte sie ruhig: „Doch. Was glaubst du denn?“

„Du siehst auch aus wie dieses halb gerupfte Huhn, dass ich mal in einem Teich eingefroren gesehen habe.“

Sie blinzelte. Was hatte er da gerade gesagt?! Sie zwang sich, ruhig zu bleiben. Sie war erwachsen. Sie war eine Schwertheilige. Sie war die Erste Schwertheilige Feuermonds. Sie stand weit über solchen Spötteleien. Sie hatte es nicht nötig, sich von einem kleinen Kind wie Daichi es war beleidigen zu lassen. Zudem einem Kind, das es genau darauf absah.

„Das ist Training.“, sagte sie so würdevoll wie möglich. „Es stählt den Körper und den Geist. Ich bin Kriegerin. Du bist nur ein kleines Kind, das vor ein paar Wochen zum ersten Mal eine richtige Waffe in der Hand hatte. Wovon hast du schon eine Ahnung?“ Sie wusste, sie plapperte dummes Zeug. Darum drehte sie sich weg und beschloss, mit der Übung aufzuhören. Sie schob das Schwert in die Scheide auf ihrem Rücken zurück.
 

Daichi stand noch immer an derselben Stelle, als sie sich wieder umdrehte. Sie wollte gerade fragen, ob er nichts zu tun hatte, als er den Mund öffnete und meinte: „Du siehst trotzdem aus wie ein gerupftes Huhn.“

„Du…! Kleine Ratte!“, brüllte sie und rannte hinter ihm her.

Daichi hatte längst die Flucht ergriffen, als er ihren plötzlich finsteren Gesichtsausdruck bemerkt hatte, und war schon fast hinter der nächsten Hausecke verschwunden. Wenn sie sich jetzt nicht beeilte, würde sie ihn nicht mehr so bald zu Gesicht bekommen. Zu allem Überfluss stolperte sie über die Kiste, die er hatte fallen lassen.

„Bleib stehen, du verdammte Ratte!“
 


 


 

„Ozuma? Wie kann das sein?“ Kai lehnte sich mit einem Seufzen an die Wand. Er fühlte sich mit einem Mal vollkommen ausgelaugt.

Was, wenn Igraine und Charya recht hatten wegen dieser Rune?

Sie hatten die Krankenquartiere verlassen und befanden sich nun in einem der Gänge, die kaum genutzt wurden. Nur hin und wieder kam jemand vorbei um nach den Fackeln zu sehen. Ozuma warf ihm über die Schulter einen kurzen Blick zu. Doch er sagte nichts.

„Dass die Götter über einen Thissalier gesprochen haben können?“

„Ich…weiß nicht.“ Ozumas gesamte Gestalt schien zusammenzusacken. Auch er schien müde zu sein, genauso ausgelaugt wie Kai sich fühlte. „Ich weiß im Moment gar nichts mehr.“ Er ließ sich neben Kai an der Wand zu Boden gleiten. Der Rotäugige blickte auf ihn hinab.

„Das ist alles…so kompliziert.“ Der Nachtsturmthan raufte sich die Haare. „Wo sind die guten alten Zeiten geblieben, als alles noch einfach war? Als das Leben noch aus jagen und kämpfen, essen und schlafen, lachen und singen bestand? Als wir uns noch keine Sorgen um die Zukunft machen mussten und wir uns nur Gedanken über die Gegenwart gemacht haben? Als andere Leute die Pflichten der Thane hatten und wir nur dumme, kleine Jungen waren? Wo sind diese wahrlich guten Zeiten geblieben?“
 

Kai lachte leise, rau, und tätschelte seinem Blutsbruder den Kopf. „Dort, wo wir unsere Kindheit gelassen haben.“

Ozuma sah zu ihm auf. Seine Augenbrauen waren bedrückt zusammengezogen, sein Blick ernst. Er seufzte. „Da hast du wohl recht. Wir sind jetzt keine Kinder mehr, was?“

„Nein. Schon lange nicht mehr.“ Kai richtete den Blick an die gegenüberliegende Wand.

„Trotzdem, verdammt! Hatte Mawrigh solche Probleme wie wir?“, beschwerte sich Ozuma. „Nein. Er hat die Thissalier kaum getroffen. Und bei ihm gab es auch keine Sprüche.“ Leise vor sich hin murmelnd stand er wieder auf und klopfte sich nicht vorhandenen Staub von den Kleidern. „Die Zeiten waren ruhig damals.“

Kai verschränkte die Arme. „Die Zeiten ändern sich.“

Ozuma blickte ihn an.

„Sagt meine Mutter ständig.“

„Sie ist Legendenhüterin. Sie sollte es wissen.“ Sie schweigen einen Moment.

Dann fragte Kai: „Was sollen wir dem Klan sagen?“

„Über den Prinzen, die Rune und die Schicksalssprüche?“
 

„Aye.“

„Ich weiß nicht.“

„Ich sage, wir schweigen darüber.“

Überrascht blickte Ozuma ihn an. „Warum?“

„Weil…es schwer für sie wird zu akzeptieren, dass unsere Götter über unsere Feinde sprachen. Als Schutzherren.“

„Sie wussten es aber.“

„Nein.“ Kai besann sich, als er merkte, dass Ozumass Gedanken längst weitergewandert waren. „Was?“

„Dass wir mit den Thissaliern arbeiten müssen. Nicht nur für jene eine Schlacht auf der Ebene. Sondern für einen Krieg. Die Sprüche haben auch das gesagt.“

Der Rotäugige nickte langsam und wechselte dann abrupt wieder das Thema. „Wieviele der Sprüche sprechen über ihn?“ Schweigen brach aus, als sie in Gedanken die Weissagungen durchgingen.

„Drei.“, meinte Ozuma schließlich. „Drei Stück und jetzt liegen sie sehr klar vor uns.“

Er stieß sich von der Wand ab und ging hin und her, während er die entsprechenden Sprüche laut vorsagte:
 

Roter Prinz aus Eis,

Warte, deine Zeit kommt.

Vaters Thron ist bald verwaist,

Vor Alban Eiler im nächsten Jahr.

Aber sei nicht zu grausam,

Nicht zu kalt.

Phönix’ Feuer wärmt dein Herz,

Lass es geschehen.
 

Roter Prinz, traue

Deinen hohen Gästen,

doch achte

auf die Lügner unter ihnen.

Deiner Freundschaft sind nur

Jene wert, die glauben

An die Zukunft im Glück.
 

Du, Greif,

folge deinem Herzen,

Bleibe treu!

Dem Roten Prinzen

Und dann

Deinem Volk im

Mond des Feuers.
 

„Sein Vater wird ermordet werden, wahrscheinlich ehe er nach Rhiawen zurückkehrt.“, begann Kai mit der Deutung.

„Vor Alban Eiler, aye.“

„Außerdem hat er Gäste?“

„Die Sheyai und Shinazuki. Sie waren auch bei Gotheir dabei, erinnerst du dich?“

Kai nickte. „Scheinbar gibt es Verräter unter ihnen…“

„Das soll uns nicht stören.“

„Der Dritte ist anders. Er spricht nicht den Prinzen an, sondern einen ‚Greif’.“ Der Rotäugige blickte seinen Blutsbruder an.

Doch der schüttelte den Kopf. „Das bin nicht ich. Es hat scheinbar nichts mit dem Klanzeichen zu tun.“

Kai nickte. Solange sie nicht wussten, wer der Greif war, würde der Spruch keine Bedeutung haben. Dieser Greif – wer immer das auch war – würde schon die richtige Wahl treffen. Zumindest hoffte er das.
 

Ozumas Gedannken schweiften derweil in eine andere Richtung. „Kai, weißt du, was es bedeutet, dass Yuriy der ‚Rote Prinz’ ist?“

Der Angesprochene warf ihm einen scharfen Blick zu. Was meinte er? Sie hatten doch gerade darüber gesprochen…

„Ich meine, nicht für den Klan, nicht für uns, die Suatha, sondern für dich persönlich.“

Er zog eine Augenbraue hoch. Das war etwas, woran er nicht unbedingt dennken wollte. Es gab Dinge, über die schwieg man lieber. Doch Ozuma schien diese Sache nicht auf sich beruhen lassen zu wollen. Und er kannte Kai zu gut…

Er packte Kai an den Schultern und zwang ihn, ihm ins Gesicht zu blicken. „Phönix’ Feuer wärmt dein Herz, Lass es geschehen.“, zitierte er unbarmherzig. „Kai. Du hast selbst gesagt, du bist der Phönix. Und wir wissen beide, inwiefern es gemeint ist. Oder sein könnte. Und…ich habe nicht vergessen, was du mir im Steinkreis gesagt hast.“

Kai schlug mit der Faust gegen die Wand. Schmerz explodierte in seiner Hand. „Verdammt! Ich habe nicht darum gebeten!“

„Niemand macht dir einen Vorwurf. Zumindest ich nicht.“
 

„Aber andere werden es tun und…“

„…du machst dir auch welche?“

„Aye. Aye! Bei der Rotgeflügelten, wir hätten ihn liegen lassen sollen. Gast oder kein Gast.“

„Rede so nicht. Du kennst ihn noch nicht einmal.“

„Und ich weiß nicht, ob ich ihn überhaupt kennenlernen will. Und die Götter sagen, ich werde eine Bindung mit ihm haben und…“

„Aber du weißt nicht welche.“ Auch wenn sie von einer besonderen, ganz bestimmten Bindung ausgegangen waren, Ozuma hatte recht. Bindungen gab es auf verschiedene Arten und Weisen. Hatten er und Ozuma nicht auch eine? Waren sie nicht Blutsbrüder?

„Nein. Noch nicht. Aber ein wird es sein und wir werden ja früh genug herausfinden, welche es ist, aye?“

Kai stieß ein trockenes Lachen aus. „Aye.“

„Du…“
 

„Kai?“ Mariams Stimme ließ die beiden herumfahren. Sie stand einige Meter von ihnen entfernt und stützte die Fäuste in die Hüften.

„Hn?“, entfuhr es dem Angesprochenen.

Sie wieß mit dem Kopf den Gang in hinunter. „Deine Mutter möchte mir dir sprechen.“

„Hn.“

„Wir sprechen uns noch mal, Kai.“ Dieser nickte und setzte sich in Bewegung, um Charya zu suchen.

Ozuma blickte Mariam an. Er wusste, er konnte ihr trauen – waren sie nicht Freunde von Kindesbeinen an? – trotzdem gab es Dinge, die sie noch nicht wissen sollte. Und die sie nichts angingen.

„Mariam?“

Sie hatte sich schon zum Gehen gewandt. „Was?”

„Was hast du gehört?”

„Wie bitte?!“ Sie runzelte die Stirn, nicht gerade erfreut über seinen Satz. Über sein Misstrauen. Am liebsten hätte er sich geohrfeigt. Das hätte er auch anders fragen können. Aber jetzt war es schon passiert. Es hatte keinen Sinn über vergossene Milch zu weinen.
 

„Bin ich jetzt schon zu unzuverlässig, dass du mir nicht mal traust, über Dinge zu schweigen, über die man schweigen soll?“, schnappte sie.

Ozuma blinzelte. War das nur er oder war sie tatsächlich etwas leicht zu reizen heute? „Tut mir Leid.“

„Ach ja? Jetzt auf einmal, wenn…“

„Mariam, bitte. Ich hätte das anders ausdrücken sollen, aber das ist nur eine Sache, die Kai angeht.“

„Jaja, ich weiß schon, Kai hier, Kai da.“ Sie breitete die Hände aus und zuckte mit den Schultern, sah zur Seite.

„Mariam, du…!“ Der Grünäugige unterbrach sich. Er war jetzt wirklich nicht in der Stimmung für einen Streit. „Er ist mein Blutsbruder, Mariam.“

„Ach ja? Als ob ich das nicht wissen würde.“

Warum musste sie immer nur so…schwierig sein? „Mariam… Bist du etwa…eifersüchtig?“ Er fragte sich, wo er diese Klarsicht plötzlich herhatte. Eigentlich war er nicht der Typ um auf solche Dinge einzugehen oder sie überhaupt zu bemerken.
 

Mariams Kopf fuhr herum. „Nein! Was denkst du?“

Er seufzte und fuhr sich durch das Gesicht. Er war müde, hungrig und besorgt. Er war zwar der Than und hatte über den Klan zu wachen, aber durfte er nicht auch mal einen schlechten Tag haben? Vor allem, nach dem, was geschehen war? Und darum hatte er auf keinen Fall vor, mit ihr zu streiten. Streits mit Mariam waren anstrengend. „Gar nichts. Im Moment ist alles zu viel für mich. Also?“

Sie schien besänftigt. „Nicht viel.”, meinte sie und zuckte die Schultern. „Aber… was hat Kai mit dem Thissalier zu tun? Was für eine…Bindung?“

//Du hast nicht viel gehört, aber das war schon zu viel, meine Liebe.// „Nichts, was dich angehen sollte. Und nichts, was er wünscht.“

Sie schwieg, schien nachzudenken. „Also schön. Ich frage nich weiter. Du kennst mich, ich tratsche nicht herum. Das hätte ich auch ohne deine Worte nicht gemacht.“ In den letzten Satz legte sie besonderen Nachdruck.

„Ja. Ja, ich weiß.“ Er brachte ein schwaches Lächeln zustande. „Ich kenne dich doch.“
 

„Aber…was hat der Thissalier mit den Sprüchen zu tun?“

//Sie hat wohl doch etwas mehr gehört…// „Er…ist gemeint.“ Es hatte keinen Sinn zu lügen oder ihr etwas zu verschweigen. Mariam war zu klug, um bei letzerem nicht zwei und zwei zusammenzuzählen und er weigerte sich, seine Freundin anzulügen. Vor allem, da das Wissen bei ihr in guten Händen war.

Mariam schwieg. Entsetzt, geschockt, verwunder, überrascht? Er konnte es nicht sagen, denn ihr Gesicht nahezu ausdruckslos. Nur die Augen waren groß und dunkel, umrahmt von diesen langen, geschwungenen Wimpern, die er schon immer so faszinierend gefunden hatte…

„Das ist erstaunlich.“, meinte sie schließlich und drehte sich weg. „Ich hätte nie gedacht, das…“

„Denkst du, einer von uns?“

„He, fühl dich hier nicht gleich angegriffen. Ich hab nur laut gedacht.“

„Tut mir Leid.“

„Du bist heute nur etwas überreizt, was?“
 

„So kann man das nennen.“ Ozuma blickte den Gang hinunter. „Ich bin müde, habe Hunger und meine Muskeln tun mir weh.“

„Och, das tut mir jetzt aber Leid.“ Ihre so wunderschöne Stimme klang belustigt, sogar leicht spöttisch. Sie lachte, rau und kehlig und schlag einen Arm um seine Schultern. Ihr Körper war warm und weich gegen seinen.

Er wollte sie von sich schieben. „Lass das. Ich bin jetzt nicht in der Stimmung für Scherze.“

Ein raues Lachen folgte. „Ich auch nicht.“ Ihre Stimme war kehlig und dunkel und ihn überlief ein Schauer.

Sie setzte sich in Bewegung, ließ ihn aber nicht los, so dass er ihr folgen musste, wenn er nicht einfach mitgeschleift werden wollte. Dass sie das konnte, daran hatte er keinen Zweifel. Aber als sie leise mit rauchiger, kehliger Stimme zu singen anfing, hatte er auch keine Einwende mehr dagegen.
 

~~~~~~~
 

Nun... Ich denke, das nächste Kapitel kommt früher. (Will ich auch so machen...) Ich hab jetzt Semesterferien(nur noch die Hausarbeit, an der ich jetzt eigentlich sitzen sollte, statt das Kapitel zu schreiben. *hust*) und ich will mich während diesen freien Wochen auf Feuermond konzentrieren, soll heißen, ich arbeite vorrangig hierran. ^^
 

Ich will allerdings noch eine Naruto-FF anfangen... >__> (Ja, ich weiß, ich sollte erst die angefangenen FFs abschließen, aber irgendwie muss ich meine derzeitige Naruto-Sucht ausleben, ne?) Mein Problem dabei ist allerdings, ich hab 4 sehr reizvolle Ideen... Wer an einer Naruto-FF von mir Interesse hat, der sage mir Bescheid und ich schicke ihm Kurzbeschreibungen, welche er denn am liebsten lesen würde... ^-^ *bis jetzt nur 1 Stimme hab*
 

Also, bis zum nächsten Mal

Sorca~



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Kommentare zu diesem Kapitel (23)
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Von:  -Colonello-
2007-10-13T17:04:17+00:00 13.10.2007 19:04
einfach geil deine story!!!!!!!

lg
yami ni kiba
Von:  MikaChan88
2007-08-25T01:36:48+00:00 25.08.2007 03:36
das kapi is echt super!
mach bitte schnell weiter, bin schon total gespannt wie es weiter geht! ^-^

cu,
MikaChan
Von: abgemeldet
2007-07-16T17:19:34+00:00 16.07.2007 19:19
wow,
und wieder hat mich deine ff in ihren bann gezogen,
du machst mich süchtig^^
ich finds so toll, dass die suatha yuriy gerettet haben, obwohl er doch ihr feind ist.
das mag sich vielleicht nen bissel komisch anhören, aber ich finds auch gut, dass er narben hat, das macht ihn nicht ganz so perfekt.
bei den schicksalsprüchen krieg ich jetzt noch gänsehaut,
mach unbedingt weiter sonst platz ich noch vor neugier!
lg
Skye
ps: ozuma x mariam find ich klasse^^
Von:  Vava
2007-07-15T21:20:40+00:00 15.07.2007 23:20
juhuuuuuuuuuuuuu
ich hab es geschafft feuermond durchzulesen und hier das erste kappi ^^ *jetzt müde sei*
aber die ff ist voll toll
und ich freu michs chon wenn es weitergeht ^^
gibst du mir per ens beschied wenn ein neues kappi on ist? *liebguck*
by by freu mich aufs nächst kappi (ich wiederhole mich xD )
-Murky-
Von: abgemeldet
2007-06-12T12:30:29+00:00 12.06.2007 14:30
Oh man, wie kann man nur soviel Fantasie haben und das auch noch so toll umsetzen? Ich habe jetzt Stunden damit verbracht den Vorgänger zu lesen und jetzt auch dieses Kapitel.

Ich liebe dich jetzt schon dafür und hoffe das ich das Ende dieser Saga auch eines Tages erleben werde.

Normalerweise mag ich Yuriy nicht wirklich, aber in dieser Geschichte ist er mein persönlicher Held. Der Charakter an dem ich hänge. Mit dem ich mitleide, für den ich hoffe das sich alles zum besten wendet.

Danke, danke für diese wunderbare Geschichte. Spätestens jetzt hast du einen treuen Fan mehr.

LG
Kyrah23
Von:  Webwolf_Hanna
2007-03-07T18:27:26+00:00 07.03.2007 19:27
Das ist Klasse, meine Internetverbindung geht wieder und es neues Kappi. Echt gut gelungen.
Von: abgemeldet
2007-02-26T20:41:13+00:00 26.02.2007 21:41
man bin ich happy das nächste kapi ändlich auf dem bildschirm zu haben -
leider kann ich dir jetz keine lobrede auf deinen einzigartigen schreibstil tippen - bin vollkommen überarbeitet -.-
GuK, dad Katzenvieh
Von: abgemeldet
2007-02-25T20:15:15+00:00 25.02.2007 21:15
schön das es endlich weitergeht^^

hab mich riesig gefreut das es weitergeht..find deine story nämlich echt toll......
hoffe das das nächste kappi bald weitergeht......

bis demnächst

mützchen
Von:  phinix
2007-02-25T11:46:04+00:00 25.02.2007 12:46
endlich geht es weiter. und ich muss sagen ich bin super happy darüber.
dieses kapitel ist echt gut gelungen, auch wenn ich mich frage warum du eine neue FF angefangen hast. eine deutliche trennung zu "Feuermond" ist für mich nicht sichtbar.
trotzdem ist es gut geworden.
ich hoffe, du schreibst bald weiter, ich will nämlich wissens wie es weiter geht.
phinix
Von: abgemeldet
2007-02-25T08:48:14+00:00 25.02.2007 09:48
juhu...... endlich weider ein neues kapitel online. *total freu*

ich hab mich total gefreut als ich erfahren habe das du ein neues kapitel on gestellt hast. (ich hab sogar meinen pc repariert <- nur wegen einer ff!)

das kap hat mir echt gefallen. aber ich muss Lyos zustimmen. es wren wirklich viel geschenisse auf einmal. aber ich traue mich zu wetten das noch mehr von deiser sorte kommt. besonderst bei dem gespräch von kai und charya (schreibt man das so?).
ich könnte jetzt noch mehr schreiben aber ich habe irgendwie keine lust dazu.
also: lange rede, kurzer sinn. das kapitel war soooooooooooo toll. ich freue mich schon auf das nächste.

PS.: eine naruto ff zu schreiben finde ich toll. kannst du mir bitte deine ideen dazu schicken, hört sich interessant an. das würde mich echt freuen.

mfg eisokami


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