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Es kann nur einen geben

Zwei Hundebrüder und ein mörderisches Turnier
von

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Lehrerjagd

25. Lehrerjagd
 

Hope, you´ ve got your things together,

Hope, you’re quite prepared to die.

Looks like we’re in for nasty weather.

One eye is taken for an eye.
 

(Creedence Clearwater revival: “Bad moon rising”)
 


 

Die beiden Halbbrüder wanderten durch ein weites, grünes Tal im Rückengebirge, das sich vor ihnen verengte. Ein Youkai, den sie getroffen hatten, hatte auf intensive Nachfrage versichert, dort hinten läge die Höhle, in die sich Akado zurückgezogen hatte. So hatten sie Ah-Un zurückgelassen und suchten nun die Witterung des alten Youkai.

Sesshoumaru hob etwas den Kopf. Inuyasha hatte es bemerkt und prüfte ebenfalls die Luft, sah dann zur Seite: „Das könnte er sein.“

Immerhin hatte er seit langer Zeit diesen Geruch nicht mehr in der Nase gehabt. Allerdings war da eine Witterung dabei, die unangenehm war, ein wenig nach Verwesung. War der alte Akado etwa gestorben?

Da der Hundeyoukai ohne Antwort dem Geruch folgte, betrachtete das der jüngere Halbbruder als Zustimmung.
 

Sesshoumaru blieb stehen, als er vor sich den Eingang zu einer Höhle entdecken konnte. Er verspürte keine Lust, mit dem alten Akado zu reden, nur, um Adressen der anderen Lehrer zu bekommen: „Inuyasha.“

„Ja? Soll ich etwa allein da rein?“

„Angst?“

„Keh!“ Das war ja wohl wieder typisch. Der Hanyou ging weiter. Immerhin flackerte ein Feuer in der Höhle. Und es roch nicht so intensiv nach Tod, wie es hätte tun müssen, wäre Akado schon ins Jenseits eingegangen. „Hallo?“ fragte er am Eingang nach. „Akado?“

„Wer ist da?“ fragte eine matte Stimme: „Willst du mich holen?“

„Wohin denn holen?“ Inuyasha ging in die Höhle. Im Schein eines Feuers erkannte er eine liegende Gestalt. Und er erschrak fast, als er erkannte, wie hinfällig der alte Lehrer aussah. So meinte er im Nähergehen: „Dir geht es wohl nicht gut, Akado? Bist du krank?“

„Wer bist du?“

„Erkennst du mich nicht wieder?“ Inuyasha war ein bisschen enttäuscht.

Der alte Youkai merkte es, denn er sagte: „Dann sollte ich dich kennen? Verzeih. Ich kann nichts mehr sehen. Der Tod hat schon seine Fühler nach mir ausgestreckt.“

„Ich bin Inuyasha.“ Der Hanyou ließ sich nieder: „Du siehst auch ziemlich schlecht aus.“

„Inuyasha. Dann hast du überlebt?“

„Klar doch. Wieso?“

„Du bist weggelaufen, hörte ich. Vor langer Zeit.“ Akado rang nach Atem: „Aber du bist wohl recht stark. Nun ja, bei dem Vater.“

„Ich bin stark. Ja. Sag mal, weißt du zufällig, wo die anderen Lehrer wohnen, ich meine, die nach dir meine Ausbildung übernommen haben?“

„Besuchst du alte Lehrer?“ Das klang fast amüsiert: „Wie schön, kleiner Inuyasha…nein, so klein bist du ja wohl nicht mehr. Es ist lange her…..sehr lange.“

„Ja. Also?“

„Ich weiß nicht….Kannst du nicht im Schloss nachfragen?“

„Das hat Sesshoumaru schon. Aber die wussten nur was von dir.“

„Sesshoumaru? Noch ein alter Schüler…“ Akado seufzte. „Aber ich hörte, ihr würdet euch...nicht mögen. Schön, dass das nicht stimmt.““

„Er steht vor der Höhle.“ Inuyasha hatte das Gefühl, dass man dem hinfälligen Alten ja nicht alles erzählen musste.

„Ich...verstehe. Mir fällt nur ein Lehrer ein. Den…wie heißt er…ihr hattet bei ihm Schreiben…“

„Hidan.“

„Er lebt auf dem Berg, den die Menschen Teufelsspitze nennen und schreibt da Gedichte. Und Yoshi..ja, Yoshi wohnt auf der Insel Hijo.“ Der alte Lehrer tastete neben sich.

Der Hanyou begriff und nahm die Hand, spürte nur zu deutlich, wie schwach Akado schon war. „Teufelsspitze und Insel Hijo“, wiederholte er. Nun, das war doch schon mal etwas. „Bist du krank?“ erkundigte er sich dann: „Dann sollte ich dich vielleicht ins Schloss bringen...“

„Nein, lass nur, Inuyasha. Diesen Gedanken gibt dir sicher deine menschliche Seite ein. Aber wenn ein Youkai zu alt ist, ist es eben Zeit zu gehen. – Trotzdem bin ich froh….dass du hier bist.“ Akado konnte kaum noch sprechen. Er fühlte sich matt, müde und alles in ihm sehnte sich danach, einzuschlafen. Und trotzdem war er froh, nicht mehr allein zu sein, froh auch, dass es Inuyasha geschafft hatte, am Leben zu bleiben und noch immer freundlich zu sein. Der alte Lehrer wusste nur zu gut, wie schwierig es für einen Hanyou im Leben draußen sein musste. Schön, dass sich die Halbbrüder verstanden, schön, dass es Inuyasha geschafft hatte… Er atmete ein. Allein das war nun schon anstrengend. „Du bist ein guter Junge…Inu…yasha….“

Das war kaum mehr als ein Hauch.

Der Hanyou hörte es noch, spürte, wie sich der Griff um seine Finger lockerte. „Musst du gehen?“ fragte er vorsichtig. Er hatte noch nie einen Youkai anders als im Kampf sterben gesehen.

Akado antwortete nicht mehr. Ein Wind fauchte durch die Höhle, der Inuyasha unwillkürlich ein Schaudern über den Rücken jagte. Aber er ließ den Blick nicht von Akado. Der begann sich aufzulösen, schien in winzige Schmetterlinge zu zerfallen. Diese flogen zum Ausgang.

Und dann war nur noch eine Matte da.
 

Sesshoumaru hatte den Windstoss gespürt. Als nun die Schmetterlinge aus der Höhle kamen, sich im Sonnenlicht auflösten, wusste er, was geschehen war. Hoffentlich hatte Inuyasha noch daran gedacht, die Informationen zu besorgen. Sonst mussten sie doch mit Tamahato anfangen. Er sah sich um. Da sein Halbbruder langsam aus der Höhle kam, etwas gedrückt aussah, sagte er: „Wo sind die anderen?“

„Das ist alles, woran du denkst? – Hidan ist an der Teufelsspitze und Yoshi auf der Insel Hijo. Mehr konnte er mir nicht mehr sagen. Er lag schon im Sterben, als ich kam.“ Mit ein bisschen Wehmut fügte er hinzu: „Armer alter Akado. Immerhin war er dabei nicht allein.“

„Komm. Die Teufelspitze ist näher.“

„Ja, schon gut.“ Was erwartete er auch von seinem Halbbruder? Trauer? „Du kennst beide Orte?“

„Natürlich. Sie liegen hier im Westen.“ Er setzte sich in Bewegung. Der Hanyou war sofort an seiner rechten Seite.
 

Die Teufelsspitze trug ihren Namen nicht zu Unrecht. Wie eine Nadel ragte sie aus dem umgebenden Hügelland auf, fast wie ein Turm. Sesshoumaru blieb stehen. Das Licht des Halbmondes verriet nicht viel, aber er erkannte halbhoch an der Teufelsspitze eine Unregelmäßigkeit, eine künstliche Veränderung.

„Na so was, “ sagte Inuyasha: „Wenn das Hidan war, hat er sich eine Art Ausguck gebaut.“ Wie ein überdachter Balkon ragte etwas in die Luft, Feuerschein flackerte. „Aber wie kommt man dahin? Kann Hidan fliegen?“

Eine Menge unnützer Bemerkungen, dachte der ältere Halbbruder unwillkürlich, ehe er sich auf seine guten Vorsätze besann: „Er ist ein Hirschyoukai. Und kann daher nicht fliegen.“

„Dann müssen wir die Treppe suchen“, schloss Inuyasha, erfreut, eine sachliche Erklärung bekommen zu haben. Es ging ja wirklich. „Und wenn da ein Bannkreis ist, werde ich ihn mit Tessaiga zerlegen.“

Das mochte für einen Hanyou nötig sein, denn Sesshoumaru war überzeugt, durch jeden Bannkreis zu kommen, den solch ein minderwertiger Hirschyoukai gelegt hatte. Aber er ging nur schweigend weiter.
 

Hidan, der Gelehrte und Dichter, wie er sich selbst sah, saß in seinem selbstgebauten Arbeitszimmer und blickte in die weite, nächtliche Landschaft. Auf seinem Schoss lag ein Blatt Papier mit vier Zeilen, in seiner Hand hielt er eine Feder. „Rotbraun? Ahornrot…nein. Fuchsrot?“ murmelte er vor sich hin: „Nein. Die Farbe einer Mandarine. Genau das ist es.“ Erfreut nahm er die Feder zur Hand und schrieb die Zeichen: „Endlich.“

„Endlich was?“ fragte jemand hinter ihm.

„Endlich fertig.“ Er sah sich um, um seinen Besucher zu betrachten. Ein wenig erstaunt erkannte er zwei weißhaarige junge Männer. Dann bemerkte er das Fell über der Schulter: „Ach, welche Überraschung, Sesshoumaru…Sesshoumaru-sama und du bist doch Inuyasha? Ich bin endlich fertig mit meinem Gedichtband. Dreihundert Jahre habe ich nun gebraucht.“ Er warf einen stolzen Blick auf das Papier in seiner Hand: „Endlich habe ich den Zyklus der Jahreszeiten vollendet.“

„Dreihundert Jahre? Gedichtband?“ echote Inuyasha überrascht.

„Ja, ihr seid gerade passend gekommen. Ich werde es euch gern vorlesen.“

Die Halbbrüder warfen sich einen Blick zu, ehe der Hanyou sagte: „Das ist nicht der Grund, warum wir gekommen sind, Hidan.“

„Nicht, schade.“ Der Hirschyoukai sah zu ihm: „Gerade du hast doch immer solch ein Talent gehabt. Ich erinnere mich noch an ein Haku, das du einmal geschrieben hast. Sechserlei verschiedene Farben in fünf Zeilen...das war wirklich genial.“

„Lass den Unsinn.“ Sesshoumaru klang kühl: „Was war das damals mit Mawashi?“

„Mawashi? Mawashi? Ach, euer Lehrer für Kampf. Ja, der war recht nett, nicht wahr? Immer so hilfsbereit.“

Das war nicht das Wort, das die Brüder mit dem Kampfmeister in Verbindung brachten. So meinte Inuyasha: „Der und nett?“

„Aber ja doch. – Grüne Haare…froschgrün oder doch grasgrün? Nun, egal.“ Hidan erhob sich. Er sah nicht, wie seine Besucher unwillkürlich zum Schwert griffen, als er sich umwandte, stolz auf das Regal an der Hinterwand zeigte: „Da, meine ganzen Gedichtbände.“ Er trat hinüber und sie entspannten sich: „Ich habe Jahrhunderte gebraucht, aber nun ist es fertig. Und Mawashi hat mir damals, als ihr meine Schüler wart, einige Arbeit mit euch abgenommen, gerade mit dir, Inuyasha. Er war immer so nett, sagte, ich könne meinen Gedichtband weiterschreiben...“

„Und du hast dich nie gefragt, was er mit mir tat?“

„Was sollte er schon tun?“

Das klang so ehrlich erstaunt, dass der Hanyou ihm das glaubte. „Oh, er hat nur versucht, mich umzubringen.“ Er erinnerte sich, dass Hidan meist nicht einmal vom Blatt aufgesehen hatte, wenn der Trainer ihn zu einer der mörderischen Prüfungen geholt hatte.

„Umbringen? Ach nein, Prüfungen nennt man doch nicht so. Das ist kein Scherz, weißt du, Inuyasha. Das sagt man nur, wenn es sich um Krieg handelt…“

Ein erneuter Blickwechsel der Halbbrüder, ehe der Jüngere meinte: „Hidan? Huhu? Das ist kein Witz. Und wir suchen Mawashi, um ihn umzulegen.“

„Wie unhöflich! Er war doch einmal euer Lehrer. Umlegen ist übrigens auch kein Wort, dass sich für einen Prinzen ziemt.“ Der Schriftgelehrte schüttelte ein wenig den Kopf.

„Hidan!“ Sesshoumaru klang kalt: „Du willst damit sagen, du hast dich so wenig um deinen Schüler gekümmert, dass dir nicht aufgefallen ist, wie oft er verletzt war?“

„Er war oft krank, ja, aber Tamahato hat mir gesagt, dass läge daran, dass er ein Hanyou ist.“

So konnte man das natürlich auch nennen, dachte Inuyasha etwas verärgert: „Und du hast ihm das geglaubt.“

„Natürlich. Er ist doch Lehrer für magische Lebewesen und andere ausgefallene Geschöpfe. Wer, wenn nicht er, würde sich mit Hanyou auskennen? Seht nur…“ Er strich liebevoll über das Regal: „Die hier sind die Gedichte über den Frühling.“

„Fein.“ Der Hanyou starrte ihn etwas fassungslos an: „Hidan, zum Mitschreiben für dich: Mawashi und Tamahato haben während der Ausbildung dauernd versucht, mich zu töten. Und du sagst, du hast in dieser Zeit Gedichte geschrieben und nichts weiter mitbekommen?“

„Wenn ich Gedichte schreibe, konzentriere ich mich nur auf das. Außerdem…wieso hätten sie den Prinzen töten wollen sollen? Das wäre doch Hochverrat.“

„Das ist korrekt.“ Sesshoumaru stand plötzlich neben ihm, musterte ihn: „Und du hast dazu beigetragen, indem du mir nicht gesagt hast, was sie tun.“

Hidan bekam zum ersten Mal das Gefühl, dass das kein Höflichkeitsbesuch bei einem alten Lehrer war und wich einen Schritt zurück: „Aber…Sesshoumaru-sama, was hätte ich denn sagen sollen? Ich habe doch nichts gesehen.“

„Du hast nur das gesehen?“ Ein Kopfnicken zu dem Regal mit den Papieren.

„Ich habe gearbeitet, ja, an meinen Gedichten.“

„Dein Befehl lautete, Inuyasha etwas beizubringen.“

„Oh, ich habe doch mit ihm Gedichte geschrieben…“ Hidan spürte, wie ihm warm wurde. Irgendwie hatte er das Gefühl, in Schwierigkeiten zu stecken. Und seine Weltfremdheit ging nicht soweit, dass er nicht gewusst hätte, dass Schwierigkeiten mit Sesshoumaru gewöhnlich tödlich waren.

„Er ist ein Vollidiot“, stellte Inuyasha nüchtern fest: „Aber da hat er recht.“

Ohne den Kopf zu wenden, fragte der Hundeyoukai: „Hat er dich geschlagen?“

„Ja.“

Hidan schluckte: „Aber...aber das war doch erlaubt.“

„Ich kann mich nicht erinnern, dir das erlaubt zu haben“, kam es kalt.

„Aber Tamahato…Mawashi…sie sagten doch….“ stammelte der Schriftgelehrte, der langsam das Ausmaß seiner Probleme erfasste. Hochverrat - da ließ kein Fürst mit sich spaßen, von Attentaten auf den Thronfolger ganz zu schweigen.

„Keh!“ machte der Hanyou leise: „Die sind so gut wie tot.“

Hidan wich instinktiv einen Schritt zurück: „Hört mal…ich meine…ich…“

„Weißt du, wo Kiako ist?“ fragte Sesshoumaru.

„Der…euer Erdkundelehrer?“ Und da keine Antwort kam: „Er...er unterrichtet im Schloss des Herrn der Wälder, drüben, in Hakuno.“

„Und wo ist Mawashi?“

„Er hat eine Kampfschule im Osten, hörte ich. Aber ich weiß nicht, wo.“ Hidan bemerkte erschreckt die fast elegante Bewegung, mit der der Hundeyoukai seine Hand hob. Die Finger leuchteten grünlich: „Sess…sama...“ war alles, was er noch hervorbrachte. Er kannte die tödliche Wirkung der Giftklaue.

„Du hast dich nicht um deinen Schüler gekümmert, nur um deine Gedichte.“ Sesshoumaru betrachtete den Hirschyoukai: „Wie dumm von dir.“ Eine rasche Bewegung der Hand ließ grünes Gift regnen, das sich zischend in die Papiere fraß.

„Meine Gedichte!“ schrie Hidan auf.

„Immerhin lebst du noch“, sagte Inuyasha, der einigermaßen erleichtert darüber war. Irgendwie wäre es ihm doch unrecht vorgekommen, einen so weltfremden Schreiberling zu töten.

„Meine Gedichte!“ Fast schluchzend brach Hidan in die Knie, ohne den Blick von seinem zerstörten Werk nehmen zu können. Das würde Jahrhunderte dauern, bis er das wieder aufgearbeitet hatte. Als er aufsah, war er allein. Da erst kam ihm zu Bewusstsein, was die beiden hier gewollt, wohl nun auch mit anderen Lehrern vorhatten. Trotz seines Schmerzes um seine Gedichte wurde ihm klar, dass er froh sein musste, noch am Leben zu sein. Andere würden vielleicht nicht so viel Glück haben. Mühsam raffte er sich auf, ging in den Hintergrund seines Zimmers, suchte ein Pulver, das er ins Feuer streute: „Kiako?“

Im Feuer erschien ein Gesicht: „Hidan, alter Freund? Lange nichts von dir gehört. Was ist denn? Du siehst ja schrecklich aus.“

„Sie haben meine Gedichte zerstört!“ In der Stimme des Schriftgelehrten lag der Schmerz um sein Werk. „Immerhin haben sie mich am Leben gelassen. Aber sie wollen auch zu dir.“

„Wer denn? Was soll das?“

„Die...die Hundebrüder.“

„Wer? Kannst du dich nicht deutlicher ausdrücken? Du scheinst ja richtig in Panik zu sein.“

„Sesshoumaru und Inuyasha.“

„Der Hanyou lebt also noch? Ich hatte mal gehört, dass sich die beiden bekämpfen würden. Aber wieso haben sie deine Gedichte zerstört? Und was wollen sie von mir?“

„Sie...sie besuchen alle Lehrer, haben sie gesagt. Anscheinend hat Sesshoumaru jetzt mitbekommen, dass wir damals Inuyasha geschlagen haben.“

„Ja, aber das war doch erlaubt...“

„Nein. Mawashi und Tamahato haben das bloß gesagt. Und Inuyasha erzählte, sie hätten auch versucht, ihn zu töten.“

„Aber das wäre Hochverrat.“ Der Erdkundelehrer schluckte: „Moment mal. Wir haben ohne Genehmigung einen Prinzen geschlagen und haben mehr oder weniger zugeguckt, wie jemand Attentate auf ihn verübt hat? Das …das ist die Todesstrafe.“

„Nach dem, was Inuyasha sagte, haben sie genau das vor.“

„Und warum lebst du noch?“

„Ich weiß es nicht“, gestand Hidan müde: „Aber sie haben meine schönen Gedichte zerstört. Alle.“

„Danke für die Warnung.“ Kiako unterbrach die Verbindung. Wenn er es sich so recht überlegte, hatte er doch schon lange vorgehabt, hier seinen Unterricht aufzugeben und eine weite Forschungsreise zu unternehmen. Das Festland wäre bestimmt gut.
 

Das Schloss des Herrn der Wälder von Haruno lag mitten in einem fast undurchdringlichen Forst. Kaum jemand verirrte sich hierher. Die Wachen am Tor bemerkten daher verwundert, wie sich zwei weißhaarige Besucher näherten.

Aber ein Posten sagte höflich: „Wollt Ihr zu unserem Herrn? Wen darf ich melden?“

„Still!“ Der andere verneigte sich: „Ich werde den Herrn unverzüglich von Eurer Ankunft in Kenntnis setzen, Sesshoumaru-sama.“ Er zog seinen Kollegen mit sich. „Bist du verrückt?“ zischte er: „Hast du den Hundeyoukai nicht erkannt?“

„Sesshoumaru? Der Sesshoumaru?“

„Gibt es noch einen? Du kannst froh sein, dass er dich nicht zerlegt hat.“

„Und wer ist der andere? Er sieht ihm sehr ähnlich.“

„Keine Ahnung. - Herr! Kazumichi-sama!“

Der Herr des Hauses aus der Familie der Bären sah erstaunt auf: „Was soll das? Warum kommt ihr zu zweit? Und lasst das Tor unbewacht?“

„ER ist da…Sesshoumaru.“

Mit einem Sprung war der Bärenyoukai auf den Beinen. Jetzt erkannte er auch die Menge an Youki, die sich da in seinem Schlosshof herumtrieb. Das konnte mächtigen Ärger bedeuten. Er hatte Besuche ja sehr gern - aber nicht unangemeldet und mit voller Energie. So beeilte er sich, in den Hof zu gelangen, um seinen Gast zu begrüßen. Höflich verneigte er sich schon in Entfernung. Ja, das war Sesshoumaru, kein Zweifel. Aber wer war der andere dabei? Er sah dem Hundeyoukai irgendwie ähnlich und dann doch wieder nicht. Jetzt fiel Kazumichi ein, dass er vor langer Zeit etwas von einem Halbblut gehört hatte. Konnte das ein Hanyou sein? Beide betrachteten ihn jedenfalls kühl. „Willkommen in meinem Schloss, Sesshoumaru-sama und…und auch Euer Bruder. Wie kann ich Euch behilflich sein?“

„Ist Kaiko bei dir?“ fragte Inuyasha prompt, ein wenig angetan von einer solchen Höflichkeit.

„Kaiko?“

„Hörst du schlecht? Ja, der Erdkunde – und Biologielehrer.“

„Äh….er war hier, ja, als Erzieher meiner Kinder, aber er ist vor wenigen Stunden zu einer überraschenden Reise aufgebrochen. Er sagte, er wolle auf das Festland, in eine Gegend namens Taklamakan.“

„Er war gewarnt“, konstatierte Sesshoumaru.

Irgendwie war das verwunderlich - und ein bisschen besorgniserregend. So meinte Kazumichi: „Ich…wollt Ihr vielleicht mit einem anderen Lehrer reden?“

„Nein.“ Inuyasha sah seitwärts: „Folgen wir ihm?“

Ein leiser Laut, der fast amüsiert klang, kam von dem älteren Halbbruder: „Taklamakan ist eine Wüste. Und Kaiko ein recht fauler Youkai. Das wird ihm gut tun.“

„Also Yoshi.“ Inuyasha drehte sich bereits um.

„Äh, Verzeihung“, brachte der Hausherr hervor: „Was wolltet Ihr denn von Kaiko?“

„Na, ihn umlegen“, sagte der Hanyou noch, ehe die Hundebrüder gingen und einen sprachlosen Kazumichi zurückließen.
 

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Hm. Da haben zwei wohl ziemlich Glück gehabt, dass sie als kleine Fische eingestuft wurden.Ob das Yoshi auch haben wird? Tamahato sicher nicht.

Das nächste Kapitel heisst dann: Mordsärger.
 

Wer so nett ist, mir einen Kommentar zu hinterlassen, erhält, wie immer, eine Info-Ens von mir, wenn ich sehe, dass das neue Kapitel freigeschaltet wurde.
 

bye
 

hotep



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Kommentare zu diesem Kapitel (33)
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Von:  GreatGoldenLioness
2007-07-21T09:29:09+00:00 21.07.2007 11:29
Wenigstens ein Lehrer der Inu Yasha mochte!
Tja da haben die beiden Lehrer ja nochmal Glück gehabt, dass sie damals nicht allzu gemein warn.
für die anderen sehe ich da allerding schwar´z *was das Überleben angeht*

freu mich schon riesig auf das neue kapi

^()^

Von:  Amrei
2007-07-21T09:11:45+00:00 21.07.2007 11:11
Ein schönes Kapitel!
Die beiden wurden also eher als Mitläufer eingestuft? Glück für sie, obwohl Akado einem ja direkt Leid tun konnte, obwohl er noch einmal Glück hatte und mit dem Leben davon gekommen ist.
'Mordsärger'... Hm, sieht wohl so aus, als ob die nächsten Lehrer nicht so viel Glück haben werden.
Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel!
LG
koharu
Von:  yamina-chan
2007-07-20T22:51:57+00:00 21.07.2007 00:51
*g*
Für die beiden Lehrer reicht das als Strafe ^^

Aber da gibt es zwei, die sicher mehr ärger bekommen! Und Yoshi? Jetzt muss ich direckt nachdenken...was war das noch mal für einer? Aber Akado tut mir leid.
Ansonsten... schönes Kapitel ^^
Ich freue mich auf mehr.
Von:  dice70391
2007-07-20T20:34:44+00:00 20.07.2007 22:34
Och schade...
Ich dachte die Hundebrüder würden es den Lehrern mal so richtig zeigen...naja eigentlich waren die ja bis auf Mawashi und Tamahato alle irgendwie wohl ein bisschen dumm...oder wie der Hirsch mitanderem beschäftigt...

Bin jetzt aber mal gespannt wie es weiter geht und ob sie auch Yoshi am Leben lassen...

dice
Von:  Lizard
2007-07-20T20:29:23+00:00 20.07.2007 22:29
Mit Akado bot das Kapitel einen unerwartet schönen Einstieg. Wenigstens einer der Lehrer war ein wirklicher und guter Lehrer. Irgendwie war es sehr rührend, wie er sich über das 'gute Verstehen' der beiden Hundebrüder freute und wie er in Inuyashas Beisein starb. Vielleicht hat er ja auch sehnlich darauf gewartet, dass jemand bei ihm ist, damit er friedlich und angstfrei sterben kann.

Zu dem 'netten', posieliebenden Hirschyoukai und seinen Erdkunde-Bio-Kollegen kann ich nur sagen: Unwissenheit schützt vor Strafe nicht. Wegsehen kann auchauch eine Form des sich schuldig Machens sein... du hast die passende Strafe für beide gefunden und die haben dabei wirklich noch Glück gehabt.
Von: abgemeldet
2007-07-20T20:06:42+00:00 20.07.2007 22:06
Mal wieder 'n tolles Kap^^
Die beiden ersten haben ja schienbar echtes Glück gehabt^^
Na ja, irgendwie waren die ja auch ziemlich dumm. Da wird Inuyasha ständig vor ihrer Nase fast ermordet und die merken nix!
Freu mich schon auf dein nächstes Kap^^
Bye,
_Corchen_
Von:  chaska
2007-07-20T19:11:27+00:00 20.07.2007 21:11
Da haben die beiden ersten Kandidaten noch mal Glück gehabt. Der Bücherwurm kann sich die nächsten Jahrhunderte damit beschäftigen seine Gedicht neu zu schreiben und der andere lernt auf diese Weise eine der "schönsten" Landschaften kennen. Ob auch die andern soviel Glück haben? Das kann ich mir bei dem Titel des nächsten Kapitel nicht vorstellen.
Ich freu mich schon drauf
Liebe Grüße
chaska
Von:  Schalmali
2007-07-20T19:00:46+00:00 20.07.2007 21:00
Ah herrlich das nächste Kapitel nach einem langen Tag ^^
Das mit Akado war wirklich gut geschrieben. Er war auch noch verständnisvoll und so und man merkste dass er durchaus nichts gegen Inuyasha hatte - also nicht nur so handelte, weil Sesshoumaru ihn etwas mehr auf die Finger geguckt hatte als bei den anderen ;) Man merkt da aber durchaus noch wieder diese Differenz zwischen Youkai und Hanyou zwischen den Halbbrüdern tjaja.
Dann kam da der Gedichteschreiber... das war ja richtig putzig, aber auch ziemlich fies. Ein Poesie-Schreiber³ der eben nur Augen für seine Gedichte hatte und deshalb nichts mitbekam und wohl auch nicht sonderlich viel mitbekommen wollte. Jedenfalls haben Mawashi und Tamahato diese Lüge mit dem Schlagen verbreitet und die anderen wussten wohl gar nichts davon. Fands lustig dass du noch eingebracht hast, dass Inuyasha - so hab ichs verstanden - wohl auch gar nicht so schlecht in Gedichteschreiben war hehe. Ungeahnte Talente in unserem aufbrausendem Hanyou :D
Nun und jetzt ist der eine Lehrer vorgewarnt und blitzschnell verschwunden. War aber sehr lustig als Sesshoumaru meinte er sei faul und er könnte sozusagen ruhig bisschen in der Wüste schufften ehe sie ihn killen oder eben nicht ^^ Na mal schauen wie die anderen Lehrer jetzt schlechter davonkommen... naja Tamahato und Mawashi sind vermutlich auf jeden Fall des Todes...
Von:  angel-sama
2007-07-20T18:55:44+00:00 20.07.2007 20:55
Schade, haben die ein Glück. Aber schon allein für die Warnung gehört der Lehrer gestraft. :-> Mal sehen, ob die anderen Lehrer auch so viel Glück haben. *hoffe nicht^^*

Der arme alte Akado. War aber ne super Idee. Der war ja bestimmt schon voll alt.

Bin schon super gespannt wie es weiter geht. ^^

bis zum nächsten Mal. lol

angel-sama
Von: abgemeldet
2007-07-20T18:53:02+00:00 20.07.2007 20:53
So, hab gerade die beiden letzten Kapitel nachgeholt.
Wie ärgerlich den Lehrern jetzt noch hinterher jagen zu müssen. Und die Gedichte sind wahrlich ein geringer Preis. Jaja, blindes Vertrauen hat sich selten ausgezahlt. Und so eine Reise in die Wüste, na viel Spaß.

Aber das mit den fliegenden Hunde-Youkai, aber Hirsch-Youkai, die das nicht können, is schon ein wenig verwirrend...naja, künstlerrische Freiheit^^

Bis zum nächsten Mal!


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