Es kann nur einen geben von Hotepneith (Zwei Hundebrüder und ein mörderisches Turnier) ================================================================================ Kapitel 9: Verhängnisvolles Duell --------------------------------- Ja, das Turnier nähert sich der Finalrunde. Oder? 9. Verhängnisvolles Duell Der Ordensmeister nickte: „Ihr beide habt diese Prüfung erfolgreich beendet. Ich grüße euch als Überlebende. – Von den vierzehn Prüflingen, die diese Arena betreten haben, sind nun noch sechs am Leben, euch eingerechnet. Das ist die beste Quote seit langem. Für gewöhnlich überleben zwei, höchstens vier diese Runde.“ Inuyasha presste die Lippen zusammen. Dieser miese Kessel. Solch eine Verschwendung von Leben, auch, um ehrlich zu sein, von mächtigen Youkai. Wer hatte dieses dämliche Turnier nur erfunden? Den Kessel geschmiedet? Und was hatte dieser Typ sich davon versprochen, alle paar Jahrtausende so einen Massenmord zu begehen? „Der Abend ist nahe. Ihr werdet wieder in den Raum geführt, in dem ihr gestern die Nacht verbracht habt. Bei Sonnenaufgang geht es in die nächste Runde. Es wird nur noch zwei Runden geben, ehe das Turnier abgeschlossen ist. Morgen wird auch der Kessel hier oben stehen. Ich will nicht sagen, dass er zuschauen will, aber so ist es üblich.“ „Wieso schleppt ihr das Teil eigentlich überhaupt mit euch rum? Das ist doch sicher schwer?“ fragte Inuyasha prompt. „Wir tragen ihn nicht. Er bewegt sich selbst von Ort zu Ort. Wir reisen mit seiner Hilfe. Hast du dich nicht gewundert, wie wir immer schon vor euch an den Stellen sein konnten, an denen die Prüfungen stattfinden?“ „Schon.“ Dann war das jetzt wenigstens geklärt. „Geht nun.“ Der Hanyou zog sich sein Schwert aus dem Gürtel und ließ sich nieder. Sesshoumaru blieb stehen, warf einen Blick aus dem Fenster, das sich fast unter der Decke befand. Man konnte nur ein Stück des Sternenhimmels sehen, aber immerhin. „Wenn sie uns hier zusammensperren, werden unsere Leben morgen wieder aneinander gebunden sein“, sagte Inuyasha: „Zuerst, jedenfalls.“ Sein Halbbruder sparte sich eine Antwort. So fuhr der Hanyou fort: „Ich gehe davon aus, dass wir beide den Endkampf bestreiten werden. Und ich gewinnen werde.“ Er warf einen Blick auf den Hinterkopf des Hundeyoukai: „Egal, auch, wenn es anders ausgeht: ich will dich noch etwas fragen. Wieso hast du versucht mich umzubringen? Und komm jetzt nicht mit Tessaiga daher. Du hast es auch schon versucht, als du noch nicht wusstest, dass ich es habe. Andererseits hast du mich aber nach Mutters Tod in Vaters Schloss aufgenommen, erziehen lassen. Es wäre doch viel einfacher gewesen, mich zu erledigen, als ich ein Baby war.“ „Inuyasha.“ Er drehte sich nicht um: „Ich hätte dich als Baby getötet, wäre nicht Vater genau aus dem Grund gestorben, dass du am Leben bleibst. Solange du dich nicht wehren konntest, wäre es unehrenhaft gewesen. Aber natürlich habe ich nie vergessen, dass du und deine Menschenmutter schuld an seinem Tode seid.“ „Na, toll. Und jetzt hast du gesagt, du willst dir den Stärksten bis zum Schluss aufheben, den Kampf mit mir?“ Sesshoumaru schwieg. Nur im Kampf mit den Stärksten konnte er sich verbessern, konnte er mächtiger werden. Aber das würde der Hanyou nie verstehen. Der kämpfte um sein Leben, für seine Menschenfreunde, für was auch immer, aber nie aus dem Grund, ein besserer Kämpfer zu werden. Sonst hätte er sich doch schon einmal an einen Schwertkampfmeister gewendet, um zu lernen. So aber suchte er neue Techniken für sein Schwert – nie für sich selbst. „Dann…auf einen guten Kampf morgen.“ Inuyasha lehnte sich zurück und schloss die Augen. Sein Halbbruder hatte schon eigenartige Ansichten. Ob das immer bei Youkai so war? Oder war das einfach Sesshoumaru-typisch? Immerhin hatte er ihm geantwortet. Allein deswegen sollte man sich den Tag merken. Der Hundeyoukai hörte, wie der Atem des Jüngeren ruhig wurde. Er war eingeschlafen. Auf einen guten Kampf, ja. Und wenn der Hanyou ausgeruht war, würde es gewiss ein guter Kampf werden. Vier andere Gegner waren noch zu schlagen, aber er ging davon aus, dass sie zwar gut wären, sonst hätten sie nicht bis hierher überleben können, aber kaum gut genug waren. Je nach dem, wie der Kampf morgen ablaufen sollte, würden sie jedoch wohl eher auf Inuyasha losgehen, in der Annahme, er sei der leichtere Fall. Zum einen wäre es ganz amüsant, den lieben Bastardbruder ins Schwitzen kommen zu sehen, zum anderen freute er sich eigentlich auf das Duell mit ihm. Er würde also eingreifen, wenn die Lage für Inuyasha zu kritisch wurde. Er sah durch das Fenster wieder zum Sternenhimmel auf. Die sechs letzten Teilnehmer des mörderischen Turniers trafen sich am Morgen in der Arena. Oben auf der Empore stand heute auch der Kessel, als ob er Zeuge sein wollte, wie auch die letzten starben. Sesshoumaru musste plötzlich an die weibliche Youkai denken, die sich lieber von ihm hatte töten lassen, als von etwas gefressen zu werden oder sonst wie umzukommen. Von ehrenhaftem Kämpfen hielt dieser Kessel, oder eher sein Schmied, wohl nichts. Wenn er dieses Turnier gewonnen hatte, würde er die Ordensmitglieder einmal fragen, wer eigentlich der Schmied gewesen war und wer dieses Turnier begründet hatte. Es musste jemand mit mächtiger Magie gewesen sein, um Youkai seiner Stärke dazu zwingen zu können, hieran teilzunehmen. Und es müsste doch eigentlich möglich sein, diesen Kessel irgendwie zu vernichten. Der Ordensmeister nickte leicht. Heute sahen auch alle Ritter des Kessels zu. Immerhin würden die nächsten beiden Runden die Entscheidung bringen, wer der neue Hüter des Kessels sein würde: „Ich grüße die Überlebenden! – Wie ihr gewiss bemerkt habt, seid ihr nun noch zu sechst. Ich nehme an, dass ihr euch einen Plan überlegt habt, für das, was heute wohl auf euch zukommen wird. Ja? Dann werde ich euch eine Enttäuschung bereiten müssen. Jeder Plan, den ihr, vielleicht sogar mit eurem gestrigen Partner geplant habt, ist sinnlos. Es heißt nun jeder gegen jeden. Wenn nur noch zwei am Leben sind, wird dieser Kampf abgebrochen. Falls die letzten beiden so verletzt sein sollten, dass sie nicht weiter kämpfen können, wird eine Pause gewährt, um sich zu erholen. Dann wird das letzte Duell stattfinden. Denn es kann nur einen Hüter des Kessels geben.“ Wiederhole es nur noch mal, dachte Inuyasha wütend. Dieser Mistkessel scheint Freude daran zu haben, Leute umbringen zu lassen. Allerdings hatten die Ritter ja auch gesagt, dass sie von dem Kessel auserwählt wurden - und der eine Ablehnung ihrerseits ebenfalls mit dem Tod bestrafte. Nein. Auf den Orden war er nicht sauer. Nur auf den Kessel. Den Schmied dieses sadistischen Topfes würde er sich gern mal vorknöpfen. „Verteilt euch nun in der Arena.“ Instinktiv wichen die sechs Kandidaten an die Außenwände der Arena zurück, möglichst weit auseinander. Inuyasha wusste, dass er für seine Attacken Platz brauchen würde, wollte er sie mit aller Kraft einsetzen. Und genau das würde er mit Sicherheit tun müssen. Die Youkai hier hatten bislang nicht überlebt, weil sie sich durch außergewöhnliche Schwäche oder Dummheit auszeichneten. Immerhin war eine Frau dabei. Er war ein wenig überrascht, aber andererseits kannte er Sangos Kampfqualitäten. So betrachtete er die Youkai. Sie trug einen Brustpanzer und Schienbeinschoner, ein Schwert. Ihre langen Haare hatte sie zusammengebunden, vermutlich, um nicht bei einem Kampf zu stören. Sie musste gut sein. Vielleicht sollte er sie sich als erste vornehmen? Wer war denn wohl der schwächste Gegner? Aber das fragten sich sicherlich alle. „Gut“, sagte der Ordensmeister: „Auf einen guten Kampf. Und möge der Beste gewinnen!“ Im gleichen Moment legten alle fünf Youkai und der einzige Hanyou die Hände an die Schwerter. Für eine Sekunde herrschte Stille und Regungslosigkeit, ehe die ersten losrannten, schon im Laufen ihre Schwerter zogen. Sesshoumaru war ein wenig überrascht, als er feststellte, dass das Ziel der Angreifer nicht Inuyasha, sondern er selbst war. Aber im Grunde blieb es sich gleich. Er würde auch mit zweien zu Rande kommen. So zog er sein Schwert, machte einige Schritte vor, um nicht die Wand im Rücken zu haben. Im gleichen Augenblick bemerkte er, dass er einen Fehler gemacht hatte. Ganz offenkundig hatten sich die jeweiligen Paare in der Nacht abgesprochen. Und, was auch immer der Ordensmeister gesagt hatte, sie hatten einen Plan geschmiedet, an den sie sich nun hielten. Und ebenso eindeutig hatten sie alle vier beschlossen, auf ihn loszugehen, ihn zu zweit auszuschalten, da sie sich alleine nicht an ihn heran trauten. Und so kamen nun alle vier auf ihn zu. Er sprang hoch empor, um dem Quartett auszuweichen, machte einen Überschlag in der Luft und landete. Im gleichen Moment schlug er mit der Klinge auf den Boden, die unter seinem Youki aufleuchtete. Ein tiefer Spalt riss den Sand der Arena hinunter, raste auf die vier Youkai zu, die ebenfalls rasch weg springen mussten. „Keh!“ machte Inuyasha aufgebracht. Was sollte das denn? Nahm ihn denn keiner hier für voll? Und dafür gleich vier gegen seinen Halbbruder? Na schön, der war ein Mistkerl und stark, aber trotzdem. Einer der Youkai war bis knapp vor Sesshoumaru gesprungen, hatte ohne Zögern zugeschlagen. Die Klingen knirschten, als Stahl auf Strahl gedrückt wurde. Der Hundeyoukai verzog keine Miene, aber ihm entging nicht, dass die anderen drei ebenfalls jeden Moment zum Angriff übergehen würden. Zum Angriff auf ihn. Verdammt. An diese Möglichkeit hatte er nicht gedacht. Und mit nur einem Arm stand ihm auch nicht frei, mit links abzuwehren. Das würde schwerer werden als erwartet. „He! Ich bin auch noch da!“ schrie Inuyasha im gleichen Moment: „Und damit ihr das auch merkt: kaze no kizu!“ Das Trio, das gerade ebenfalls auf den älteren Halbbruder losgehen wollte, fuhr herum, entkam mit Mühe der Windnarbe. „Nicht schlecht, Hanyou!“ rief einer: „Ich übernehme dich gern“ Und zu seinem Partner gewandt: „Ich komm gleich nach!“ Sesshoumaru war mit einem Seitwärtssprung aus dem Nahkampf gelangt, drehte sich nun um und jagte einen vollen Youki-Angriff auf seine drei Gegner, die rasch ausweichen mussten. Anscheinend verspürte keiner von ihnen Lust, auszuprobieren ob sie etwas entgegenzusetzen hätten. Nun gut. Sie alle hatten die Tests bestanden, waren gewiss nicht leichtfertig oder dumm. Inzwischen war der vierte Youkai direkt zu Inuyasha gelaufen, hatte zugeschlagen. Der Hanyou hatte mit Tessaiga pariert, setzte nun Kraft gegen Kraft. „Ich weiß nicht, wie du es bis hierher geschafft hast, Hanyou...“ brachte der Youkai hervor: „Aber du bist ganz schön stark für einen Bastard.“ „Das ist wohl der Grund.“ Inuyasha stemmte sich gegen seinen Widersacher. Wenn es seinem Gegner gelang, ihm Tessaiga aus der Hand zu schlagen oder auch zu ihm zurückzudrücken, war er tot: „Aber es könnte noch was anderes sein…“ Immerhin waren seine Freunde in Sicherheit, war Kagome in Sicherheit. Dieser dämliche Kessel hätte ohne mit der Wimper zu zucken …komisches Bild, dachte er gleichzeitig… auch Kagome umgelegt, Sango, Miroku. „Ach, und was?“ Der Youkai sammelte seine Kräfte. Er musste vergessen, dass das ein nichtsnutziger, lausiger Bastard war. Der war stark wie nur je ein vollwertiger Youkai. Und der Energieangriff zuvor war auch nicht von schlechten Eltern gewesen. „Ich bin…ein verdammt schlechter Verlierer!“ Mit aller Macht, allem Youki, über das er verfügte, schob er Tessaiga vorwärts. Sein Gegner bemerkte zu spät, dass er zwischen die Klinge und die Wand gepresst worden war, nicht mehr ausweichen konnte. In einer hellen Lichtexplosion verschwand der Körper des Youkai. Inuyasha fuhr herum. Warum nur überraschte es ihn nicht, dass Sesshoumaru nur noch mit zwei Gegnern kämpfte? Die Frau lag regungslos abseits. Für einen Augenblick blieb er stehen, dann rannte er hinüber: „Lass mir gefälligst auch noch was!“ „Wozu?“ erkundigte sich sein Halbbruder fast gelassen, als er einem Youki-Angriff auswich, gleichzeitig Stahl auf Stahl parierte, ruhig und überlegt. „Weil du nicht immer den ganzen Spaß für dich allein haben sollst! Und wenn diese Mistkerle meinen, sie brauchen nicht mit einem Hanyou zu kämpfen, dann haben sie sich geschnitten!“ Er hob Tessaiga und sprang neben seinen Halbbruder: „Kaze no kizu!“ Die Energie der Windnarbe raste auf den entfernter stehenden Youkai zu, der seine Klinge hastig mit seinem eigenen Youki auflud, um zu parieren, diese Macht zu dem Hanyou zurückzuschicken. „Na, so ein Glück!“ kommentierte Inuyasha: „Darauf habe ich doch gewartet: Bakuryuuha!“ Er schlug zu. „Misch dich nicht in meinen Kampf ein!“ Das reichte jetzt wirklich. Dieser unverfrorene Bastard! Sesshoumaru sprang etwas zurück, hob seine Klinge waagerecht vor sich, als er sie mit allem Youki auflud, über das er verfügte. „Ach du…“ machte sein jüngerer Bruder, der das schon kannte und fuhr herum. Im gleichen Moment explodierte das Youki des Hundeyoukai in der Arena. Der einzige der Gegner, der noch stand, wurde förmlich zurückgefegt. Auch Inuyasha flog in hohem Bogen rückwärts durch die Luft. Die Zeit war zu knapp gewesen, als dass er noch hätte versuchen können, die Bakuryuuha einzusetzen. Aber die Barriere seines Schwertes schien ihn zu schützen. Der Hanyou prallte hart gegen die Wand der Arena, Tessaiga noch immer zum Schutz vor sich, ehe er aufsah. „Verdammter Mistkerl!“ brachte er hervor, während er sich aufrappelte: „Hast du etwa gedacht, du könntest mich gleich mit erledigen?“ „Es kann nur einen geben.“ Sesshoumaru schob sein Schwert weg. Laut dem Ordensmeister wurde der Kampf abgebrochen, wenn es nur noch zwei Überlebende gab. Und immerhin war das Halbblut stark genug gewesen, natürlich unter Zuhilfenahme von Tessaiga, seinen Angriff zu überleben. „Du redest schon genauso wie dieser bescheuerte Kessel!“ Inuyasha erinnerte sich nun ebenfalls an das, was ihnen zuvor gesagt worden war und blickte zu den Rittern des Kessels und dem selbst empor, während er Tessaiga zurückschob. „Du solltest ihn nicht beleidigen!“ warnte der oberste Ritter: „Es wäre doch jammerschade, wenn du so weit gekommen bist, um wegen einer Regelverletzung getötet zu werden.“ „Ach, da gibt es eine Regel, nach der der Verursacher dieses ganzen dämlichen Turniers nicht beleidigt werden darf? Wie vorsorglich.“ Er war wirklich wütend: „Am liebsten würde ich den Kessel irgendwo einschmelzen, das sage ich dir. So viele Leute sind in den letzten Tagen gestorben, sinnlos, nutzlos, ohne dass sie auch nur die Chance hatten, nicht zu kämpfen oder aufzugeben. Und warum? Weil da irgendein Schmied verblödet genug war, das Teil herzustellen. Obwohl: ich denke, er wird schon einen guten Grund für diesen Massenmord an Youkai gehabt haben.“ „Gewiss.“ Sesshoumaru kam etwas näher: „Auf diese Weise wird der jeweils stärkste Youkai einer Generation an den Kessel gebunden. Und alle Gegenspieler sind ausgeschaltet.“ Ihm war das klar geworden, als Inuyasha jetzt den Kessel so beschimpft hatte. Der Schmied hatte wirklich einen ganz guten Grund gehabt. „In jedem Fall...“ Der Hanyou blickte kurz seitwärts: „Ich bin jederzeit bereit, dich umzulegen. Aber ehrlich gesagt, habe ich im Moment keine Lust dazu. Ich werde mal versuchen, ob man dem Topf da ein wenig zu Leibe rücken kann.“ Das war keine schlechte Idee. Den Hundeyoukai widerte es schon geraume Zeit an, dem Befehlen eines Kessels Folge leisten zu müssen. „Gut.“ „Ihr seid verrückt!“ beschwor der Ordensmeister die beiden: „Schweigt, sonst müsst ihr beide sterben!“ Im gleichen Moment hallte ein dröhnendes Lachen durch die Arena, das eindeutig aus dem Kessel kam. Die Ritter fuhren herum, starrten ihn an. Nie zuvor hatte der Kessel gezeigt, dass er eine Stimme besaß. „Wie überaus amüsant. Und das sind auch noch zwei Hundeabkömmlinge!“ „Ihr Vater hat das letzte Turnier gewonnen...“ sagte der Ordensmeister fast vorsichtig: „Es sind Halbbrüder.“ „So ist es nicht verwunderlich, dass sie es soweit geschafft haben.“ Die Stimme klang hohl und gleichzeitig metallisch: „Aber ich muss sagen, sie sind die Ersten. Die Allerersten in den Turnieren, die nachfragen. Selbst ihr Vater nahm an, es gehe bei diesem Turnier darum, wer der Stärkste sei, um so den Hüter des Kessels zu bestimmen. Nie zuvor haben Teilnehmer soweit gedacht. Das ist wirklich überaus amüsant.“ „Ach ja?“ fauchte Inuyasha: „Und warum bringst du die ganzen Leute um?“ „Du willst eine Antwort? Dann hole sie dir. Ändern wir ein wenig die Regeln, für dieses eine Mal. Ihr seid die Ersten, die gedacht haben. Ich bin der Schmied dieses Kessels. Wenn ihr zu mir kommen wollt, Hundebrüder, müsst ihr es wie die Ritter machen und durch den Kessel springen.“ Er lachte: „Aber das ist für euch tödlich. Der Kessel ist von einem Bannkreis umgeben, so dass sich ihm kein Youkai nähern kann. Im Kessel selbst jedoch wird euch das Youki entzogen. Dort wird nämlich das Youki aller Youkai gespeichert, die jemals bei solch einem Turnier gestorben sind. Im Kessel und in mir, denn das ist nun meine Macht. Entscheidet euch. Springt in den Kessel. Oder kämpft miteinander. Oder ihr werdet beide durch die Macht des Kessels getötet.“ „Keh!“ machte Inuyasha: „Du glaubst wohl, du alter Spinner hast dich gut abgesichert, oder was?“ „Hanyou, auch dein Youki würde dir entzogen, sobald du in den Kessel springen würdest. Du magst es überleben, aber…Aber da ist der Bannkreis.“ „Inuyasha.“ Der sah seitwärts. War dem Hundeyoukai etwas eingefallen? Sesshoumaru nickte leicht zu Tessaiga: „Den Bannkreis überlasse ich dir.“ Und er sollte ihm den Rest überlassen? Das bedeutete, dass er ihm vertrauen müsste. Aber da Sesshoumaru vermutlich ebenfalls den Kessel und seinen Schmied erledigen wollte und nicht vorhatte, Selbstmord zu begehen, war es wohl durchaus angebracht. Nie wieder sollte so ein mörderisches Turnier stattfinden, Youkai getötet werden, um die Laune irgendeines Schmiedes zu erfüllen, der offenbar noch verrückter als der alte Toutousai war. So zog er Tessaiga, dessen Klinge sich rasch verbreiterte, rot wurde: „Haut mal ab, ihr Ritter, sonst bekommt ihr noch was um die Ohren.“ Er konnte den Bannkreis nicht sehen, aber da war sicher einer. So sprang er mit einem mächtigen Satz empor, schlug zu. Im gleichen Moment erkannt er, wie die Luft vor ihm vibrierte, als sich der Bannkreis auflöste. Und er spürte, wie sich etwas fest um ihn schlang, ihn gegen Metall presste. Instinktiv wollte er sich wehren, erkannte dann, dass es Sesshoumaru war, der mit ihm in seinem Fell eingewickelt zu dem Kessel sprang, in die Höhlung. „Was...“ brachte der Hanyou hervor, als er begriff. In der rechten Hand seines Halbbruders lag eine blau leuchtende, pulsierende Klinge. Tenseiga. Und der Hundeyoukai hielt das Schwert des Lebens dicht vor sie beide. Natürlich. Tenseigas Barriere würde in diesem Fall so, für sie beide lebenserhaltend wirken. Tja, dieser Schmied hatte sich wohl gehörig verschätzt. *********************************************************** Nun, auf alle Fälle hat er den Ärger höchstpersönlich zu sich eingeladen. Andererseits scheint der Schmied sicher zu sein, dass sie nie bis zu ihm gelangen werden. Im nächsten Kapitel "Falsches Spiel" erfahren die Halbbrüder mehr über den Ursprung des Turniers und den Schmied des Kessels. Und treffen auf das erste Problem. Wer so nett ist, mir einen Kommentar zu hinterlassen, erhält, wie gewohnt eine ENS, sobald ich sehe, dass das neue Kapitel freigeschaltet wurde. Frohe Ostern an euch alle! bye hotep Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)