Es kann nur einen geben von Hotepneith (Zwei Hundebrüder und ein mörderisches Turnier) ================================================================================ Kapitel 4: Jeder gegen jeden ---------------------------- Die Vorrunde des Turniers läuft also. Die nächste Prüfung ist die erste Kampfstation. 4. Jeder gegen Jeden It’s the eye of the tiger, It’s the cream of the fight Risin up to the challenge of our rivals. And the last known survivor stalks his prey in the night And he’s watching us with the eye of the tiger (Survivor: “Eye of the tiger”) „Ich grüße die Überlebenden“, begann der Ordensmeister: „ Dort drüben liegt die Insel von Baiu. Ihr werdet dort hingelangen, sie überqueren, dann weiter in Richtung auf das Gebirge gehen. Auf der Insel selbst gilt die Friedenspflicht nicht mehr. Jeder von euch darf gegen jeden kämpfen. Bis ihr die Insel erreicht und sobald ihr sie wieder verlassen habt, gilt allerdings wieder Frieden. Ihr solltet also genau aufpassen, wann ihr jemanden aus eurem Kreis angreift. Wir treffen uns wieder im Tal von Hanma. Dort liegt ein verlassenes Kloster der Menschen. Von dort aus beginnen dann Einzelprüfungen, für diejenigen, die es erreichen. Der Zeitraum, in dem ihr das tut, ist egal.“ Wunderbar, dachte Inuyasha. Jeder gegen jeden? Da konnte er sich schon mal an allen Fingern abzählen, wie viele ihr Glück zuerst bei dem einzigen Hanyou weit und breit probieren wollten. Und da war immer noch die Sache, wie er auf die Insel kommen sollte. Schwimmen? Das konnte er mehr schlecht als recht und ganz sicher nicht über diese Strecke, über einen offenen See. Sein einziger Trost war, dass die Zeit keine Rolle spielte. So würde er sich mal aufmachen, am Seeufer ein Dorf oder so etwas suchen, ein Boot besorgen. Er hoffte, dass doch einige seiner Gegner in dieser Zeit auf der Insel die Geduld verlieren, sich gegeneinander wenden würden. Möglicherweise würden sie ihn dann übersehen, oder zumindest, nicht abfangen. Er wandte sich ab und verschwand in der Nacht. Er sucht ein Boot, dachte Sesshoumaru. Natürlich. Er kann ja nicht fliegen. Kein Hanyou kann das, nicht einmal Abkömmlinge von Vogelyoukai. Sie waren einfach schwach, diese Mischlinge. Warum nur gab es immer wieder welche? Diesen Gedanken schob er nach hinten. Das war gleich. Wichtiger war, dass er hinüber auf diese Insel gelangte und dann weiter zu dem Kloster. Wenn sich ihm jemand in den Weg stellen würde, würde er ihn beseitigen. Ansonsten überließ er es diesen ganzen Youkai gern, sich gegenseitig umzubringen. Er warf einen raschen Blick umher. So, wie es aussah, suchten sich einige schon ihre Gegner aus. Und er müsste sich schwer irren, wenn nicht etliche dabei auch an Inuyasha dachten. Kaum jemand würde sich so früh in der Prüfung schon an ihn wagen, dessen war er sicher. Er kannte schließlich seinen eigenen Ruf. Inuyasha konnte niemanden wittern, der ihm folgte, was ihn ein wenig beruhigte. Wenn tatsächlich alle Youkai fliegen konnten, würde kaum jemand daran denken, dass er das nicht schaffte und mit einem Boot ankommen musste. Und daher würde ihm auch kaum einer auflauern. Er wanderte immer weiter. Seltsamerweise gab es hier keinen Hinweis auf Menschen, kein Dorf, keine Felder. War die Gegend zu öde und abgelegen? Immerhin stieg ihm ein willkommener Geruch in die Nase. Honig. War hier etwa ein Stock von Wildbienen? Er hatte ja schon einige Zeit nichts gegessen, und, auch wenn er noch nichts benötigt hätte, konnte doch keiner sagen, wann sich wieder eine Gelegenheit ergeben würde. Und sei es auch nur etwas zu naschen. Er folgte der Witterung durch die Dunkelheit, blieb dann überrascht stehen. Es waren keine Wildbienen. Auf einer Lichtung stand er vor Bienenkörben. Im matten Sternenlicht erkannte er eine Hütte. Hm. Das war schlecht. Er hatte nur zu gut gelernt, wie schwer Menschen arbeiten mussten, um ihr Leben zu sichern. Da konnte er doch nicht einfach den Honig stehlen. Außerdem würde das Kagome sicher nicht gern sehen, und auch, wenn sie im Moment in seiner Seele eingeschlossen war, konnte er sich das „Osuwari“ Feuerwerk vorstellen, das über ihn hereinbrechen würde, wäre sie wieder draußen. „Wer ist da?“ fragte eine männliche Stimme aus der Hütte. „Ich wollte niemanden wecken“, sagte Inuyasha ehrlich: „Ich dachte nur, hier seien wilde Bienen.“ „Nein, die Bienen gehören uns.“ Er erkannte zwei Gestalten, die aus der Hütte kamen, ihn betrachteten. Das Misstrauen konnte er gut verstehen: „Ich…es ist schon in Ordnung. Ich hatte nur Hunger und dachte…“ „Hunger?“ Die Frau musterte ihn: „Du bist doch ein Youkai?“ „Nein. Ein Hanyou. Ich sagte ja schon, es ist...“ Er wandte sich ab „Warte. Du kannst von uns Honig und Brot haben. Was tauscht du denn dafür ein?“ Er drehte sich um: „Eigentlich nichts. Ich habe kein Geld.“ „Es muss ja kein Geld sein.“ Die Frau nickte leicht. „Was ist mit deinem Schwert“, schlug der Mann vor. „Nein.“ Instinktiv griff Inuyasha nach Tessaiga. War das hier etwa eine Falle? „Das…das ist mein einziger Schutz. Ich muss an so einem Turnier teilnehmen…“ „Oh, das Kesselturnier läuft wieder?“ Die Frau schien erstaunt: „Nun, dann behalte dein Schwert.“ „Ihr kennt das Turnier?“ „Wir sind Youkai. Hast du uns etwa für Menschen gehalten, junger Hanyou?“ Der Mann klang amüsiert: „Also, was kannst du uns sonst bieten?“ „Na ja…eigentlich...“ Warum fiel ihm nur plötzlich ein, was Sesshoumaru gesagt hatte? Von der Hälfte seines Blutes sei jeder Tropfen wertvoll? So meinte er: „Ich habe sonst nichts mehr, außer meinem Blut.“ „Einverstanden. Blut eines Hanyou ist gut bei bestimmten Zaubertränken. Und es ist selten.“ Der Mann nickte: „Meine Liebe, besorge ihm Brot und Honig, damit unser Gast essen kann. Und du komm zu mir, Hanyou. Hast du auch einen Namen?“ „Inuyasha.“ „Hundeblut, also. Oh, das ist gut. Da brauche ich nicht so viel. Ich werde zuerst mal einen Tropfen nehmen, um zu sehen, wie mächtig es ist.“ Der Mann wies zu der Bank vor dem Haus: „Hier. Setz dich und gib mir deine Linke. Du hältst dein Schwert doch in der Rechten?“ „Ja, also, meist mit beiden.“ „Aber bist Rechtshänder. Ich will ja nicht, dass du wegen mir bei dem Kesselturnier stirbst. - So. Ich schneide kurz.“ Ein Tropfen Blut fiel in eine kleine Schüssel. Der Mann roch vorsichtig daran: „Huh“, sagte er dann: „Hundeblut, ja. Aber was für eines.“ „Was meinst du, mein Lieber?“ Die Frau kehrte mit weißem Brot und Honig zurück und stellte eine Laterne vor die beiden. „Das ist das edelste Blut der Hundeyoukai. – Drei Tropfen, Inuyasha, bist du damit einverstanden? Und wir geben dir auch unser Boot, so dass du zur Insel gelangen kannst.“ „Nur drei Tropfen?“ sagte Inuyasha verwirrt: „Und deswegen auch noch das Boot?“ Hatte Sesshoumaru etwa von der Werteinschätzung her Recht gehabt? Komische Vorstellung, dass der je in irgendetwas Recht haben sollte. „Drei Tropfen nur?“ Die Frau sah überrascht zu ihrem Ehemann. „Drei Tropfen sind so magisch, wie ein Kännchen voll eines gewöhnlichen Youkai. Ich frage mich nur, wie du das aushalten kannst, Inuyasha. Ich hätte immer geglaubt, das Blut eines DaiYoukai sei zu stark für einen Menschenkörper.“ Inuyasha wollte wirklich nichts über Tessaiga erzählen: „Mein Körper ist auch nicht nur menschlich.“ Ein DaiYoukai, ein mächtiger Youkai, ein Herr unter den Youkai war sein Vater gewesen. Schon darum hatte er wohl das Turnier gewinnen können. Dann hätte diesmal wohl Sesshoumaru die besten Karten. Und er selbst natürlich, denn soweit er wusste, war er der Einzige, der es je geschafft hatte, seinen Halbbruder zu besiegen. Also sahen seine Chancen doch schon mal ganz gut aus. Außerdem schmeckte das Essen sehr gut und ein Boot hatte er auch noch in Aussicht. Seine Stimmung hob sich. Eigentlich war die Nacht schon besser gelaufen, als er zuvor angenommen hatte. Seine gute Laune hielt an, bis er lautlos mit dem Boot die Insel erreichte. Schon aus Entfernung hatte er wittern können, dass Blut geflossen war. Die Kämpfe hatten wohl frühzeitig begonnen. Möglichst leise sprang er an Land, versuchte, sich zu orientieren. Da war Wald, direkt vor ihm. Er bemerkte den Geruch von Blut von verschiedenen Youkai darin. Ganz schwach jedoch, jenseits des Wassers, konnte er ein Gebirge wahrnehmen. Dorthin musste er. Er machte sich auf den Weg. Für einen Moment war er versucht gewesen, das Boot zu benutzen, damit einfach um die Insel herumzufahren, dann drüben wieder über den See zu gelangen, aber das wäre nicht der Aufgabenstellung entsprechend. Da hatte es eindeutig geheißen: über die Insel. Mogeln wäre vermutlich ebenso tödlich wie Flucht. Leider konnte er das Boot nicht mittragen, falls er kämpfen musste. Wie er wieder von der Insel Baiu herunterkommen sollte, war ihm im Moment noch ein Rätsel, aber es würde sich hoffentlich etwas ergeben. Die drei Menschen in seiner Seele hatten alles mit ansehen können. „Blutmagie? Blut für Zaubertränke?“ fragte Kagome: „Das klingt schon gruselig genug. Aber wieso wollte der nur drei Tropfen?“ „Blut ist für bestimmte magische Tränke wichtig“, antwortete Sango: „Je mächtiger der Spender ist, umso weniger braucht man.“ „Außerdem dürfte er ein bisschen Angst vor Inuyasha gehabt haben.“ Und da Miroku bemerkte, wie ihn Kagome ansah: „Du hast es doch gehört: sein Vater war ein DaiYoukai. Wir vergessen das meistens.“ „Ja, schön, sein Vater war ein mächtiger Hundedämon aus dem Westen. Daran denken wir doch immer. Oder was meinst du?“ „Ein DaiYoukai ist nicht nur ein starker Dämon, im Sinn, dass er gut kämpfen kann.“ Sango nickte: „Ich verstehe, was du meinst, hoshi-sama. - Kagome-chan, ein DaiYoukai ist so etwas wie ein Fürst unter den Youkai, mächtig auch in der Magie. Darum hat Inuyasha ohne Tessaiga Probleme mit seinem Dämonenerbe.“ Und da sie merkte, dass das Mädchen aus der Zukunft noch immer verständnislos blickte: „Jinenjis Vater war auch ein Youkai. Und der braucht nichts, um seinen Körper und seinen Verstand zu schützen.“ „Das stimmt.“ Kagome dachte nach: „Das bedeutet, dass Inuyashas Dämonenseite stärker ist als die vollständige von vielen anderen reinblütigen Youkai. Das würde auch erklären, warum er zu diesem bescheuerten Turnier eingeladen wurde. – Aber: Moment mal. Das heißt doch dann aber auch, dass Sesshoumaru ein DaiYoukai ist, oder?“ „Schon ist oder noch werden wird.“ Der Mönch sah wieder zu den Bildern, die sie von der Außenwelt erfuhren: „Um unsretwillen und für Inuyasha würde ich hoffen, dass er es noch nicht ist.“ „Dann schon.“ Sango seufzte leicht: „Ja, dann schon. Wenn wir wieder draußen sind, Inuyasha uns gerettet hat, sollten wir wirklich eher darauf hören, was er sagt. Wir unterschätzen ihn viel zu sehr.“ „Er treibt einen manchmal aber auch die Wände hoch“, verteidigte sich Kagome prompt: „Er ist unsensibel, ungehobelt…“ „Würdest du lieber mit seinem Bruder durch die Lande ziehen?“ „Der ist das hoch drei. Aber was meinst du, Sango-chan?“ „Ich glaube, wir behandeln Inuyasha zu oft wie einen von uns, wie einen Menschen.“ „Aber das will er doch. Er war so lange allein…Und jetzt hat er Freunde.“ „Ja. Aber er IST eben kein Mensch. Und wir alle neigen dazu, das zu vergessen, wenn wir so beisammen sind. Nicht im Kampf, da verlassen wir uns auf seine übermenschliche Stärke. Aber sonst…Ich glaube, wir sollten da alle ein bisschen nachdenken. Wir haben ihn sicher manchmal verletzt.“ „Jedenfalls“, sagte Miroku, um der Diskussion ein Ende zu setzen: „Wenn wir hier je wieder rauskommen, hat er mit Sicherheit übermenschliches geleistet. Überyoukaimäßiges gleich dazu.“ Sesshoumaru wanderte gemächlich durch den Wald. Er hatte trotz der Dunkelheit keinerlei Probleme, sich zu orientieren. Er konnte wittern, dass um ihn Blut vergossen wurde, aber noch war niemand so selbstmörderisch gewesen, sich ihm zum Kampf zu stellen. Es waren starke Youkai dabei, das gab er zu, aber er hatte noch bei keinem eine Macht feststellen können, die seiner gleichkam. Allerdings verstanden viele, ihre wahre Stärke zu verbergen. „Sesshoumaru-sama.“ Die höfliche Anrede einer Frau ließ ihn stehen bleiben, den Kopf wenden. Unter den Bäumen stand eine Youkai, mit einem Schwert bewaffnet, eine der Kandidatinnen. Wollte sie ihn herausfordern? Wenn sie auch nur einen Funken Verstand besaß, müsste sie wissen, dass sie keine Chance gegen ihn hatte. Aber so höflich sprach man eigentlich niemanden an, den man zu einem Kampf provozieren wollte. „Was willst du?“ Sie legte die Hand an ihr Schwert: „Ich würde mich geehrt fühlen, wenn Ihr gegen mich kämpfen würdet.“ Er zog etwas die Augen zusammen, legte aber die Rechte an den Schwertgriff. Täuschte er sich und war sie stärker, als es den Anschein hatte? Sie nickte und näherte sich: „Ich danke Euch.“ Sie zog, kam rasch auf ihn zugelaufen, schlug zu. Er hatte Tokejin schon in der Hand, parierte mühelos Stahl auf Stahl. War sie so täppisch oder unerfahren? Die Geschwindigkeit war hoch, aber er konnte den Angriff leicht abweisen. Sie tauschten einige Schläge. Plötzlich begriff er: sie setzte weder volle Kraft noch Youki ein. War sie so stark, dass sie ihn austesten wollte oder verfolgte sie einen anderen Plan? Aber das war eigentlich gleich. Er verspürte nicht die mindeste Lust, sich auf Spielchen einzulassen und sprang zurück. Die Youkai begegnete dem Blick ihres Gegners. „Genug“, sagte er kalt und streckte seine Klinge mit der Spitze gegen sie aus. Sie begriff, dass er jetzt wirklich ernst machen würde und hob ihr Schwert zur Verteidigung. Sie spürte die Youkai-Energie, die von ihm ausging, sich über seine Hand mit der seiner Klinge verbindend. Er war so stark, wie sie vermutet hatte. Dennoch wurde sie überrascht, als Druckwellen von seinem Schwert ausgingen, die Distanz zwischen ihm und ihr überbrückten – und sie wie kleine Klingen trafen. Sie stöhnte unwillkürlich etwas auf, als sie zurückgeschleudert wurde und hart auf den Boden prallte. Sie warf einen Blick an sich hinab. Dort, wo sie nicht die Rüstung geschützt hatte, war ihr Ärmel zerfetzt, ihre Haut, ihr Fleisch gerissen. Sie richtete sich auf, erhob sich mühevoll. Er kam langsam näher, die Spitze noch immer gegen sie ausgestreckt. Als sein Schwert erneut eine Druckwelle aussandte, wartete sie schon darauf. Aber sie konnte dem nichts entgegensetzen, obwohl sie unwillkürlich versuchte, sich zu verteidigen. Sie lud ihre Klinge mit ihrem Youki auf, aber das seine war so viel stärker, dass es sie überrannte, ihre Rüstung traf, die zum Teil zu Bruch ging. Schmerzlich stöhnte sie auf. Das hatte sie jedoch erwartet. Wieder ein Angriff, der an ihrer schwachen Verteidigung vorbeikam. Sie spürte, wie diese Youki-Klingen in ihren Körper schnitten, und keuchte auf. Blut rann über ihren Körper. „Wenn du dein Schwert nicht weglegst, wird es ein sehr langsamer Tod“, sagte er nüchtern. „Aber das hättest du wissen müssen.“ „Ja“, gab sie zu: „Aber ich wollte lieber ehrenhaft im Kampf von der Hand eines Youkai sterben, dessen Namen ich im Jenseits meiner Familie sagen kann. Mir war klar, dass ich dieses Turnier niemals überleben würde.“ Sie ließ ihre Klinge fallen. Wehrlos stand sie da, zum sterben bereit. Sie sah, wie er sich näherte, hörte, wie das Schwert durch die Luft pfiff, gegen ihren Hals gerichtet. Mit letzter Kraft schloss sie die Augen. Inuyasha spürte den Youkai und riss Tessaiga heraus. Der Unbekannte trat aus den Schatten des Waldrandes, die Hand am Schwert, betrachtete ihn kurz. „Da dich der Kessel ausgewählt hat, Hanyou, wirst du stark sein.“ „Willst du es ausprobieren?“ „Ich muss. Für gewöhnlich würde ich mir nicht die Hände an dir schmutzig machen.“ „Keh!“ Inuyasha hob sein Schwert: „Ich kann dir gerne zeigen, was ein Hanyou drauf hat.“ „Ich hoffe, doch einiges.“ Er zog blank: „Aber das meinte ich nicht. Du bist ja fast noch ein Kind. Wie alt bist du? Zweihundert Jahre oder so? Aber wenn du in diesem Turnier bist, ist das gleich. Du wirst sterben.“ Eine Armbewegung ließ eine Energieentladung auf Inuyasha zulaufen. Dieser sprang mit einem Überschlag zurück, griff aber an, sobald er gelandet war. „Kaze no kizu!“ Der überraschte Gegner schaffte es gerade noch, auszuweichen. Es sah nicht sonderlich elegant aus, da er im gleichen Moment sein eigenes Youki wieder losjagte, aber es war effektiv. Obwohl der Hanyou versuchte weg zu springen, wurde er von einigen Ausläufern der Dämonenenergie erwischt und rückwärts zu Boden geschleudert. Im nächsten Augenblick war der Youkai bei ihm und schlug mit dem Schwert zu. Inuyasha schaffte es gerade noch, Tessaiga schützend über sich zu reißen, mit beiden Händen Klinge gegen Klinge zu parieren. Ein erbittertes Kräftemessen um die letzten Zentimeter begann. Der Youkai versuchte, sein eigenes Schwert oder auch Tessaiga in Inuyashas Hals zu drücken, der wiederum setzte alle seine Kraft ein, um genau das zu verhindern. Es war ein leichtes Hin und Her, als es schließlich dem Youkai mit einer gewaltigen Kraftanstrengung gelang, Tessaigas Klinge auf wenige Millimeter an den Hals des Hanyou zu bekommen. Er lag oben und hatte somit den Vorteil, sein Körpergewicht mit einsetzen zu können. Verdammt, dachte Inuyasha. Das sah alles andere als gut aus. Und er hatte doch auch noch die Seelen seiner drei Freunde in sich. Wenn er hier versagte, getötet wurde, wären auch sie verloren. Kagome… Mit einer raschen Bewegung zog er die Knie an, bäumte sich auf. Sein Gegner wurde davon überrascht und stürzte seitwärts, rollte sich allerdings sofort ab, sprang auf. Auch der Hanyou stand schon wieder. Noch einmal durfte er sich auf solch einen Ringkampf nicht einlassen. Ohne weiter nachzudenken ließ er Tessaiga durch die Luft sausen. Die Macht der Windnarbe riss den Boden metertief auf. Der Youkai versuchte noch, weg zu springen, aber es war zu spät. Keuchend schob Inuyasha sein Schwert zurück. Das war knapp gewesen. ZU knapp, um ein Haar. Immerhin wusste er nun, wie stark die Gegner hier waren. Na ja. Das hätte er sich eigentlich denken können. Immerhin hatte es ja geheißen, dass der Kessel nur sehr starke Youkai überhaupt zu diesem Turnier auswähle. Im gleichen Moment fühlte er eine Bewegung hinter sich, einen Luftzug vor sich. Bevor er mitbekam, was genau los war, sich auch nur umdrehen konnte, schlang sich etwas Warmes, Festes um seinen Hals, seine Kehle. Er verlor das Gleichgewicht und fiel auf die Knie. Erschreckt fasste er mit beiden Händen nach dem Ding, was ihn würgte. Es fühlte sich an, wie eine Schlange oder so etwas, aber er war sicher, dass es nichts dergleichen war. Etwas drückte in seinen Rücken, bog ihn so zurück. „Wie leichtsinnig, Hanyou, “ flüsterte es an seinem Ohr: „Einen Kampf gewonnen und schon alle anderen Gegner ignorieren...“ Inuyasha versuchte, den würgenden Arm zu entfernen, zu zerreißen, aber er schaffte es nicht. Auch der Versuch, seinen Angreifer zu packen, schlug fehl. Hinzu kam, dass er von dem vorangegangenen Kampf noch immer ziemlich atemlos gewesen war. Das raubte ihm zusätzlich Sauerstoff. Er spürte, wie seine Lungen zu schmerzen begannen, in dem aussichtslosen Bemühen, doch noch Luft zu ergattern. Seine Kraft erlahmte. Verzweifelt versuchte er noch einmal, den feigen Angreifer zu fassen, einen Klauenangriff anzusetzen, aber er wusste ja nicht einmal, was das für ein Youkai war, wie groß er war, welche Form er hatte. Vor seine Augen traten dunkle Punkte, die zu tanzen schienen, sich immer mehr miteinander verbanden. Und dann eine grüne Helligkeit. Der würgende Arm erschlaffte. Wie eine zerbrochene Marionette fiel Inuyasha mit dem Gesicht auf die Erde, rang keuchend nach der Luft, die er schon nicht mehr erwartet hatte einzuatmen. Was war nur geschehen? Spielte der Unbekannte mit ihm? Mühsam drehte er den Kopf – und sah fassungslos, wie eine vertraute Gestalt sich von einem Toten abwandte und ging. „Sess…“ brachte er hervor. Sein Kehlkopf schmerzte und reden war fast ein Ding der Unmöglichkeit. Das konnte doch nicht wahr sein? Sein Halbbruder hatte seinen Angreifer getötet? Aber warum? Ohne sich umzudrehen oder im Schritt innezuhalten, sagte der Hundeyoukai: „Ich werde derjenige sein, der dich tötet.“ „Aber warum...“ Ja, warum hatte er es dann nicht jetzt gemacht? In diesem Zustand war er doch so gut wie hilflos? „Ich will gegen den Stärksten KÄMPFEN.“ Und Sesshoumaru verschwand in der Dunkelheit. Inuyasha starrte ihm nach, sicher, dass er sich gerade verhört hatte. ************************************************ Kämpfen, nicht einfach töten, also? Es fragt sich, ob das gut oder schlecht für Inuyasha sein wird. Im nächsten Kapitel: Todesmelodie beginnen nun die Einzelprüfungen. Und Inuyasha wird alles tun, seine Lebensschuld wieder loszuwerden. Wer so nett ist, mir einen Kommentar zu hinterlassen, schicke ich, wie immer, eine ENS, wenn ich sehe, dass das neue Kapitel freigeschaltet wurde. bye hotep Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)