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silent killers

Reita x Kai
von

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| hanging on too long |

Ich weiß nicht mehr, wann wir damit angefangen haben.

Ich weiß nur, dass ich nicht mehr aufhören will.
 


 

"Darling, bist du wach?"
 

Dieser Name. Kai wusste nicht mehr genau, wann Reita ihm diesen Kosenamen verpasst hatte. Er wusste nur, dass er genau diesen Namen ausgewählt hatte, nachdem Ruki ihn mit dem Ausdruck "everybodys darling" bedacht hatte, als der Drummer wieder einmal mit strahlendem Lächeln den Proberaum betreten hatte.

Und seither hatte er seinen Spitznamen weg.

Ein Spitzname an sich war ja nicht sonderlich schlimm - unter normalen Umständen hätte es ihn vermutlich sogar stolz gemacht, dass sein Lover ihm einen Kosenamen verpasst hatte... aber warum gerade dieser Name..?

Darling...

So nannte man nur Leute, die man belächelte.

So wurden in Filmen Leute genannt, die von überstylten Dragqueens belehrt wurden... oder Leute, deren Großmutter in den Fünfzigern groß geworden war und nun eine Enkelin hatten, die sich unbeholfen die erste Schminke ins Gesicht geklatscht hatte.

Warum also ausgerechnet dieser Name?!
 

Kai rollte mit den Augen und murrte leise etwas Unverständliches vor sich hin, vergrub das Gesicht dann in dem großen, weiß bezogenen Kopfkissen.

"Okay, also wach bist du schon mal...", stellte der Bassist fest, der es sich inzwischen auf der Bettkante bequem gemacht hatte und Kai durch den brünetten Schopf flauschte. "..wie sieht's aus mit Frühstück?"

"Nee~"

"Und duschen?"

"Nee~"

"Ficken?"

"Reita!"
 

Ein amüsiertes Lachen folgte als Antwort und der Drummer spürte, wie das Gewicht neben ihm von der Matratze wich und hörte dann die leisen Schritte Richtung Küche. Noch immer müde rollte Kai sich auf die Seite, knurrte unter dem dadurch erweckten Schmerz leise auf und rieb sich den Schlaf aus den Augen, um einen Blick auf den Wecker zu werfen. "Halb zwölf?!", fragte er sich selbst entsetzt und begab sich rasch in die Senkrechte, wurde aber vom Schmerz in seinem Unterleib daran erinnert, dass er den heutigen Tag vielleicht lieber langsam angehen sollte...

Normalerweise schlief er nie so lange. Nicht einmal am Wochenende und auch nicht, wenn er gefeiert hatte, da er meistens sowieso nichts trank und auch keinen Kater bekam. Umso mehr wunderte es ihn, dass sein Freund schon wach war und offenbar bester Laune - wie ihm das leise, fröhliche Pfeifen aus der Küche verriet.

Langsam schob er sich die warme Daunendecke vom Körper, hob die Beine aus dem Bett und gähnte lang gezogen, bevor ihn ein leichter Schauer packte. Wieso war das Fenster denn schon auf..?

Wieder erschien ein blonder Haarschopf in der Tür und ein ausnahmsweise komplettes und unbedecktes Gesicht grinste ihm entgegen. "Doch frühstücken? Oder fick-" Ein Kissen, das ihm ins Gesicht flog unterbrach ihn.

"Aasgeier...", schnaubte Kai abfällig und zog einen Schmollmund, verschränkte die Arme. "Ich bin froh, wenn ich den Tag heute überstehe.. mein armer Hintern..."
 

"Hey, wenn du das nicht gewollt hättest, hättest du wohl nicht so sehr um mehr gebettelt~", konterte Reita trocken und trieb dem Brünetten die Schamesröte auf die Wangen. "Ja, weiß ich... Brauchst es nicht noch so zu betonen...", knurrte er leise und senkte den Blick, sah auf seine nackten Zehen.

"Soll ich dir als Wiedergutmachung Frühstück ans Bett bringen..?"
 

~
 

"Ich staune immer wieder darüber, dass du tatsächlich kochen kannst...", sagte Kai lächelnd und legte die Stäbchen neben seine leere Schüssel, wischte sich die Mundwinkel mit der bereitgelegten Serviette sauber. Ein Lächeln hatte seine Lippen in Beschlag genommen und steckte nun auch den Bassisten an, der ihm gegenüber im Bett im Schneidersitz saß und in Ruhe einen Tee trank.

Eine Zigarette steckte in seinem Mundwinkel, qualmte langsam vor sich her und glimmte zwischendurch immer wieder auf, als Reita daran zog und sie anschließend zwischen die Finger nahm, um die Asche im Aschenbecher abzuklopfen. "Es ist wirklich erschreckend, wie wenig du mir zutraust.", war seine knappe, trockene Antwort, die er mit einem charmanten Lächeln untermalte, als könne ihn heute nichts und niemand aus der Ruhe bringen.

Auch auf die Lippen des Drummers schlich sich ein Lächeln und er senkte den Blick auf das Tablett, das auf seinen in den Schneidersitz geschlagenen Beinen ruhte. Er nahm es hoch und stellte es zur Seite, bevor er sich wieder mehr in das Kissen hinter sich sinken ließ, leise seufzend.

"Alles okay?", fragte Reita leise und drückte die Kippe aus, stellte den Aschenbecher beiseite. "Hai, hai.. alles bestens...", nuschelte Kai und streckte langsam die Beine aus, um die Füße auf dem rechten Oberschenkel des Anderen zu betten, was diesen eine Augenbraue heben ließ. "Aha. Und deshalb werd ich glatt mal als Kissen missbraucht, ja?"

"So sieht's aus.", erwiderte Kai grinsend und schenkte dem Blonden einen Blick. "Das gehört immerhin zu deinen Aufgaben als mein Freund."

"Was denn? Sklaverei?"

Kai zog einen Schmollmund und haute ihm ein Kissen an den Kopf, verschränkte anschließend die Arme. "Sei nicht so gemein!"

"Das sagt ja der Richtige!", grummelte der Blonde und warf sich anschließend lachend auf den Drummer, um ihn auszukitzeln.

"Wa- wahahahaa~ Rei! haha.. aua... mein.. hihi... Hintern~!", presste der Brünette zwischen zwei Lachern hervor und ihm liefen vor lauter Lachen schon die Tränen über die geröteten Wangen.
 

Noch rangelten sie eine ganze Weile, bevor Reita sich doch erbarmte, Kai durchatmen zu lassen, wobei er sich selbst ein paar Lachtränen aus den Augen streichen musste. Seine Lippen waren von einem breiten Grinsen geteilt und in seinen Augen blitzte der Schalk auf, allerdings beugte er sich diesmal nur über seinen Freund, um ihn sanft zu küssen. "Bist bestraft."

Kais Augen funkelten leicht auf und seine Lider mit den langen, dunklen Wimpern senkten sich halb über seine braunen Iriden, während er die Arme um Reitas Schultern schwang. Er wusste nichts zu sagen, aber irgendwie gab der Andere ihm auch das Gefühl, dass es gerade jetzt einfach nicht nötig war. Sacht lächelnd vergrub er das Gesicht an dessen Schulter und sog den vertrauten Geruch ein, der warm auf der leicht gebräunten Haut lag und ihn mit den Gedanken abschweifen ließ.

Er wurde sich selbst ein immer größeres Rätsel, denn immerhin war er selbst derjenige gewesen, der sich gegen genau das hier gewehrt hatte. Wovor hatte er Angst gehabt?

Etwas fahrig glitten seine Fingerkuppen an Reitas Schultern über den dünnen Stoff seines Shirts, während seine Gedanken weiter wanderten.

Er hatte Angst gehabt, nur der Notnagel zu sein. Nur die zweite Wahl nach Reitas letzter Beziehung und vor allem nur ein Trostpflaster, um dem Liebeskummer zu entgehen... Und all das schien im jetzt so unheimlich sinnlos. Das Gegenteil hatte man ihm bewiesen - Warum also hatte er noch immer Probleme, sich fallen zu lassen..?

Ein tonloser Seufzer glitt über seine Lippen und er merkte nicht, dass sein Liebhaber ihn die ganze Zeit schon wortlos musterte, ehe er den Blick etwas hob und genau in die Augen des Anderen traf.

"Alles in Ordnung..? Du warst grade irgendwie weg...", erklärte dieser leise und Kais Blick heftete sich auf seine Lippen, während er sprach.

"Ja.. ich glaub schon..."

"Du glaubst?"

"Ich hab ein bisschen nachgedacht... über das alles hier..." Kai wandte den Blick auf Reitas Halskette, die leicht vor und zurück balancierte. "..hast du mit ihm eigentlich auch die Sonntage im Bett verbracht..?"

Langsam zogen sich die Brauen des Bassisten zusammen und kurz erschien ein Fragezeichen über seinem Kopf, dann allerdings schien er die Frage doch zu verstehen und sein Blick wanderte zur Seite, als wäre der Nachttisch plötzlich furchtbar interessant.

"Ist das so wichtig..?"

Seine Lippen wurden plötzlich furchtbar trocken.

Er hatte damit gerechnet, dass Kai Fragen stellen würde, irgendwann. Nur noch nicht so früh.

"Für mich schon...", antwortete der Brünette leise und spielte abwesend mit den längeren Haaren in Reitas Nacken. Normalerweise hätte es dieser auch genossen, aber die Erinnerungen, die Kai gerade in ihm gezwungenermaßen wachgerufen hatte, waren mehr als unangenehm. "..haben wir vielleicht. Und wenn schon..."

"Hm... tut mir leid, ich bin irgendwie.. eifersüchtig... immer noch."

"Eifersüchtig?"

"Das ist unnötig und das weißt du auch, Darling."
 

"Hai, ich weiß... und nenn mich nicht Darling."



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Morumotto
2011-07-13T22:44:03+00:00 14.07.2011 00:44
keine ahnung wieso, aber ich hab ewig zu lesen gebraucht xD
ich bina aber echt gespannt wer oder was hinter reitas lezter bezihung stekt
lg mariko <3
Von:  Yoshiki_Deyama
2010-01-13T17:37:08+00:00 13.01.2010 18:37
So, hab heute alle Kapitel gelesen.
Mir gefällt deine FF sehr gut! Ich find deine Wortwahl auch sehr toll, z.B.: Iriden – ich würde auf so etwas nie kommen!
Ich bin auch schon sehr gespannt, wie es nun weitergeht!
lg ^__^

Von:  Rays
2008-09-22T12:22:08+00:00 22.09.2008 14:22
Yay neues Kapiii~ x3
*freu*
Nyu~
Ich fand das kapitel echt gut..
Und ich fänd es auch nicht toll wenn man mich "Darling" ruft o.O
Da kann ich ihn echt verstehen xD
*lach*
Freu mich aufs nächste Kapt ^o^
Von:  Rukis-Kuschelkissen
2008-09-21T14:08:54+00:00 21.09.2008 16:08
*gerade alle Kapitel gelesen hat*
*begeistert ist*
Dein Erzählstil gefällt mir sehr gut^^
Freue mich schon aufs nächste Kappi^^
Von:  -shiyuu
2008-09-19T12:27:49+00:00 19.09.2008 14:27
mh...
schön dass es weiter geht ^-^
ich mag die ff immer noch und fand das kapi richtig süß.
nur irgendwie glab ich nciht dass da schon friede freude eierkuchen ist. *sigh*
sonst hätte kai sich wohl kaum so über seinen kosenamen aufgeregt und solche fragen gestellt...
*drops*
hoffe es geht bald weiter ^-^
Von:  Ruki_
2008-09-16T11:59:54+00:00 16.09.2008 13:59
*grad alle kapis gelesen hab*
ich mag die ff *g*
gefällt mir sehr gut^^
und dein schreibstil ist auch klasse.
bis zum nächsten kapi^^

bai bai
Moe


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