Tokyo Girl von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 10: ------------ Kaoru taumelte. „Hey vorsichtig..“ sanft stützte Toshiya ihn ab. „Nur noch eine Treppe, dann bist du in deinem Bett.“ „Hm..“, murmelte Kao, dankbar, dass er sich abstützen konnte. Er hatte Mühe die Augen offen zu halten. Seit sie das alte Haus verlassen hatten und durch den Regen gewankt waren, hatte er ein seltsam schummriges Gefühl. Er war völlig am Ende. „So gleich haben wir’s geschafft.“ Sie bogen um die Ecke und trafen auf Reita der mit knallrotem Gesicht neben der Zimmertür auf dem Boden saß. Er schaute ihnen mit verklärtem Blick entgegen. „Was ist los?“, frage Toshiya. Reita deutete mit zittriger Hand auf die Tür. „Ich...wollte nicht...Tür auf...Kai und...Kyo....“Er schlug vor Scham die Hände vors Gesicht. „Omg... aber ich konnte ja nicht ahnen...mein Gott ist mir das peinlich...“ Okay, da gehst du nicht rein.“, meinte Toshiya nur und zog Kao weiter. Vor seiner eigenen Zimmertür erst blieb er stehen. „Miyavi wird schon nichts dagegen haben.“ „Aber..“ „Kein aber!“ Er schob Kao vor sich her ins Zimmer. „Meine Güte du zitterst ja! Du musst dringend unter die heiße Dusche sonst holst du dir ne dicke Erkältung!“ Kaoru unterdrückte ein Zähneklappern und ließ sich widerstandslos ins Bad ziehen. Haha wer würde nicht zittern nach so einer Nacht... ich kann’s immer noch nicht glauben.. Warum ich? Nachdem er sich notdürftig abgetrocknet hatte, ging er zurück ins Nebenzimmer. Toshiya hatte leise Musik angestellt und stand gerade mit dem Rücken zum Schrank. Jetzt drehte er sich mit einem T-Shirt und Boxershorts in der Hand zu ihm um. „Hier, hab dir was zum anziehen rausgesucht.“ Angesichts seines süßen Lächelns begann Kaorus Herz erneut schneller zu schlagen. Er zog sich schnell um, damit Toshiya die Röte auf seinem Gesicht nicht bemerkte und ließ sich dann von ihm ins Bett stecken. Besorgt schaute der Schwarzhaarige auf ihn herab. „ Hoffentlich wirst du wirklich nicht krank.“ Er fühlte ihm die Stirn. „Passt schon...“, murmelte Kaoru verlegen. Geh nicht weg... Toshiya ließ sich auf der Bettkante nieder und ließ seinen Blick durchs Zimmer schweifen. Kaoru würde ihn am liebsten zu sich ziehen und ihn küssen, doch er traute sich nicht. Die Angst war größer als die Versuchung. „Hm...“ Toshiya Blick ruhte wieder auf ihm und er versank beinahe in den dunklen tiefen seiner Augen. „Ich glaub es ist am besten du versuchst zu schlafen, ich les noch ein bisschen.“ „Okay...“ Und obwohl er gerne noch ein bisschen wach geblieben wäre um Toshiyas schöne Gestalt zu betrachten, war er ein paar Augenblicke später eingeschlafen. Als Miyavi kurz vor dem Morgengrauen heimkam musste er lächeln. Er nahm die Decke von der Couch und legte sie vorsichtig über Toshiyas schlanken Körper, der seitlich an der Wand heruntergerutscht war und jetzt neben Kaoru, allerdings auf der Bettdecke, friedlich schlummerte. Dann fischte er das Buch zwischen seinen Füßen hervor, stellte die Musik aus, und schlich, darauf bedacht die beiden nicht zu wecken, ins Bad. ......................................................................... Am nächsten Morgen erwachte Kaoru von einem sanften Druck auf seinen Lippen und blinzelte. Es lachten ihm zwei braune Augen an. Was..? Doch mit der Erkenntnis, dass die letzte Nacht wohl doch kein Traum gewesen ist, durchströmte ihn langsam ein warmes Glücksgefühl. Er lächelte zurück, noch angefüllt mit den Empfindungen, stöhnte aber dann leise auf. „Was?“ Sorge blitzte in den braunen Augen auf, was sie noch schöner machte. „Kopfweh...“ Er rieb sich die Augen. „Verdammt, ich fühl mich beschissen...“ Wie sich herausstellte hatte er sich eine dicke Erkältung eingefangen und Toshiya verbot ihm das Zimmer zu verlassen. Also verbrachte er die nächsten paar Tage in dessen Obhut..... (Kurz: Miyavi mied das Zimmer^^) ......................................................................... Gegen Ende der Woche ging es Kaoru dann soweit besser, das er wieder in sein eigenes Zimmer umsiedeln konnte. Er war grade dabei gemütlich durch die Gänge zu spazieren und Musik zu hören, als Kai ihn von hinten anfiel. „Kaooo!! Da bist du ja endlich wieder!! Wie geht’s dir?! Warum warst du so lange weg? Warst du wirklich bei Toshiya? Stimmt es was alle sagen?! Kao sag doch was!! Kao, was-“ Um die Ecke kam der eben genannte Blauhaarige geschlendert. Er schaute gedankenverloren in die Gegend, blieb neben den beiden stehen und gab Kao einen beiläufigen Kuss. Dann steckte er die Hände in die Hosentaschen und setzte seinen Weg gemächlich fort, er sah aus, als würde er über etwas Wichtiges nachgrübeln. Kai fielen beinahe die Augen aus dem Kopf. Er holte tief Luft und packte Kao am Ärmel um ihn in die nebenanliegenden Toiletteräume zu ziehen. Drinnen hockte er sich auf einen Klodeckel und brauchte eine ganze Weile um Worte zu finden, sprachlos starrte er auf die hellblauen Kacheln. Kaoru beobachtet die Szene mit einem amüsierten Grinsen auf den Lippen, vom Türrahmen aus. „Ich...du... was war DAS???“ Kai starrte ihn entgeistert an. Kao runzelte die Stirn. „Ehm, das war Totchi.“ „’Totchi’...soso...“ Kai lehnte sich erschlagen zurück, nur um gleich wieder vorzuschnellen. Kaoru hatte Mühe sich das Lachen zu verbeißen. „Wie, wo was? Aber.. WAS bitte ist in den letzten Tagen passiert? Warum hast du mir nichts erzählt?! Wie kommt Toshiya dazu, ich mein Toshiya!!!“ Er stieß einen ungläubigen Pfiff aus. „Meine Güte, das hat mich jetzt echt umgehauen, du musst mir alles erzählen, jedes Detail, SOFORT!! Kao ich will alles wissen!! Mannoman.. angelt der sich einfach mal eben den geilsten Typen hier, so ohne mit der Wimper zu zucken und ohne was zu verraten... tsts...“ Er schüttelte den Kopf und brummelte vor sich hin. Kao konnte ein Grinsen nun nicht mehr unterdrücken. Kai sah einfach goldig aus, wie er da hilflos auf der Kloschüssel hockte und entgeistert auf den Boden starrte. Er hätte nicht gedacht dass es möglich ist, ihm die Sprache zu verschlagen. Nachdem Kai dann eine Viertelstunde später (fast) jedes Detail aus ihm herausgequetscht hatte, sprang er mit einem Atomgrinsen auf dem Gesicht auf, rief: „Das muss ich Kyo erzählen!!“ und verschwand. Mit einem verträumten Lächeln verließ auch Kaoru wenig später die Toilettenkabine und setzte seinen Spaziergang fort. Oh ja, in der halben Woche hatte sich viel verändert... Er musste sich eingestehen, dass er es sich immer wieder vor Augen führen musste, um es zu glauben. Abends fand er eine Nachricht von Toshiya vor, ob er nicht bei ihm schlafen wollte. (Was natürlich außer Frage stand^^) Und so machte er sich nach getaner Arbeit und einer heißen Dusche auf den Weg. „Totchi jetzt mach verdammt noch mal die Tür auf!!“ Schon von weitem vernahm Kaoru lautes Hämmern. „Bitte, ich hab’s eilig!! Komm schon Totch!!“ Als er um die Ecke bog, fand er einen verzweifelten Miyavi vor, der wie wild an ihre Tür klopfte. Er schaute ihn flehentlich an. „Hast dun Schlüssel??? Aaaargh, das darf doch nich wahr sein!!“ Als Kao verneinte ließ er sich mit dem Rücken an der Tür hinabgleiten. „Was ist denn los?“ „Ich hab ein Date...“ „Oh.“ Nachdem sie eine Weile schweigend nebeneinander an der Tür gelehnt hatten, hört man aus dem Nebengang Schritte und eine leise, gepfiffene Melodie drang an ihre Ohren. Kurz darauf, kam Toshiya um die Ecke geschlendert. Miyavi sprang auf, baut sich vor ihm auf und- kratzte sich verwirrt am Kopf. „Seit wann hörstn du Vivaldi?“ Kaoru starrte ihn an und Toshiya brach in Gelächter aus. „Keine Ahnung, das lief in dem Geschäft, in dem ich als letztes war. Wartest du schon lange?“, fragte er dann an Kao gewandt. „ER wartet noch nicht so lange wie ich es tue!!“, zeterte Miyavi. „Mach hinne schließ auf, ich komm viel zu spät!!“ Während Toshiya seinen Schlüssel aus der Tasche zog, fragte er. „Wieso hast du keinen Schlüssel?“ „Vorhin in der Eile liegen gelassen... Nun maach schon!!“ „Wohin kommst du überhaupt zu spät?“ „Er hat ein Date.“ Kaoru lehnte sich grinsend an die Wand. „Oho.. na wenn’s weiter nich is, die paar Minuten wird dein Kerlchen wohl verkraften.“, meinte Toshiya und verdrehte die Augen. „Miya?“ Er drehte sich zu ihm um, weil er einen Konter erwartet hatte. „Schau mich an!... Nein.“ Ein breites, ungläubiges Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit. „Gehe ich recht in der Annahme, dass es das Wort „Kerlchen“ es nicht so ganz trifft, ja?“ Er schien sich köstlich zu amüsieren. Miyavi brummelte irgendwas Unverständliches in seinen nicht vorhandenen Bart und verschwand möglichst unauffällig in Richtung Badezimmer. Kaoru verstand gar nichts mehr. Toshiya nahm ihm immer noch lachend zur Seite, drückte ihm einen Kuss auf die Lippen und erklärte dann. „Kannst du dich noch an den Abend erinnern, als Aoi und Reita ihn damit aufgezogen haben, dass er bi ist...?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)