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Criminal Lovestory

Eine Fanfiction ab Kap 100 von mir weitergedacht^^[kap 9 ist online! x3]
von

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Das Casting-Teil 1

So ich hoffe ihr kennt alle SB kap 100!!! Denn nur dann werdet ihr es nachvollziehen können. Diese Fanfiction schließt direkt daran an.^^

Ich habe mir da was nettes überlegt und hoffe es gefällt euch^^

also dann viel Spaß an der Story hoffe ich!!!*g*^^
 

Criminal Lovestory
 

Kap 1
 

Das Casting-Teil 1
 

Kyoko ging traurig und niedergeschlagen die Treppen von LME herunter. Den Aufzug wollte sie nicht nehmen, ihr war etwas nach Auslauf und die Treppen gaben ihr diesen, wenn auch nur knapp.

Gab es denn keinen Job für sie der eine Herausforderung darstellte? Musste sie immer die öde gewordene Mio spielen? Glaubten etwa alle, das war das einzige was sie leisten konnte? War DAS ihr Image geworden? War am Ende Mio Hongos Image ihres geworden? Aber wieso? Wieso konnte sie nicht in einem Feenkleid durch die schönen Wälder Japans rennen und damit Geld verdienen? Wieso musste sie eine düstere Person, die in allem nur das Schlechte und den Hass sieht spielen? Sie wollte das nicht mehr…und…wenn man ihr keinen Job anbot, der in die Richtung einer Dame aus reichem Hause, die unschuldig, naiv und nett wie sie selbst war, würde sie das selbst in die Hand nehmen!!!
 

Wild entschlossen und mit angefochtenem Kampfgeist bog sie um die nächste Ecke von LME und knallte direkt gegen den berühmtesten Schauspieler Japans.

„Ouch…oh Entschuldigung!!“, sagte Kyoko und rieb sich kurz den Kopf.

„Eh…KYOKO-CHAN?“, fragte Yashiro, der direkt hinter Ren stand.

Kyoko blinzelte auf und erkannte sofort den Mann in den sie rein gerannt war.

„Tsuruga-san!!! Yashiro-san!!!“, rief Kyoko freudig und strahlte richtig, als sie die beiden sah.

„Mogami-san…seit wann hast du wieder blonde Haare?“, fragte Ren etwas verwirrt und strich leicht durch eine blonde Strähne der Schauspielerin.

Kyoko jedoch wich zurück. „Haben sie was dagegen?“, fragte sie beleidigt.

Rens Gesicht wurde ernst: „Nein…ich finde dadurch wirkst du nur so erwachsen…nicht das es schlecht ist, dass du so wirkst!!! Nein…ich finde es gut so…“, gab er zu und schlug sich in Gedanken selbst dafür, dass er immer weniger redegewandt wurde, wenn er Kyoko gegenüberstand…ihre Anwesenheit machte ihn nervös…aber einfach unendlich glücklich…und die Mischung von beidem, verdrehten ihm einfach die Wörter im Satz…

Kyoko wurde leicht rot: „Danke! Aber…wenn ich sie fragen darf…was machen sie hier? Ich dachte sie wären bei einem Test für eine Rolle?“

„Ja…war ich…aber das ist fehlgeschlagen…daher bin ich früher hier…“, log Ren. Er hatte die Rolle bekommen, aber mit dem Regisseur vereinbart, dass es geheim bleiben würde…bis es irgendwann durch Zufall herauskommen würde…nun den Willen des Regisseurs ging er nur allzu gerne nach. So konnte er viel freier spielen…und außerdem wurde ihm keine Liaison mit einer Schauspielkollegin unterstellt.

Yashiro schaute ihn fragend an…dass er das nicht einmal Kyoko erzählte…diese Rolle schien ihm wichtig zu sein…und das obwohl er einen Verbrecher spielen musste…

„Fehlgeschlagen? Was war das für eine Rolle?“, wollte Kyoko wissen.

„Ich fand sie langweilig…und hab sie deshalb nicht angenommen…und wie steht’s mit deinen Angeboten?“, das war eigentlich nur eine höfliche Nachfrage…aber das Gesicht das Kyoko daraufhin zog…vergaß Ren wohl nie….

„Ich bekomme nur Angebote bei denen ich eifersüchtige böse Mädchen spielen muss…“, sagte sie niedergeschlagen. Ren grinste und war erleichtert, dass sie nur deswegen so ein Gesicht zog.

„Wenn es dir nur darum geht…es gibt morgen ein Casting für die Rolle eines reichen Mädchens. Dafür musst du jedoch gut spielen können….und du solltest keine Vorurteile gegen Verbrecher haben…“, sprach er und hoffte innerlich einmal, dass sie hingehen würde und doch nicht… Es war das Casting zu seiner weiblichen Gegenrolle…

Nun für den Film musste er jedoch seine Stimme verstellen…und außerdem erschien ihm die Zusammenarbeit mit Kyoko Mogami als eine recht angenehme Situation…

„Das reiche Fräulein ist nett?“, fragte Kyoko misstrauisch…Mio Hongo war auch ein reiches Fräulein gewesen…aber ganz und gar nicht nett…

„Ja…nett, naiv…“, antwortete der Schauspieler und lächelte sie liebevoll an…//Eben genau wie du…//

„Wo findet das Casting statt???“, fragte Kyoko begeistert.

„Hier Studio 4…ich warne dich aber…ab der Hälfte bin ich Jurymitglied.“, lachte Ren und Kyoko verzog ihre Mine unerwartet schnell.

//Nein!!! Alles aber nicht das!!!!!!!! Ein strengeres Jurymitglied kann es doch gar nicht geben!!! Obwohl…Ren ist schon ewig nicht mehr so sadistisch…vielleicht ist es ja doch okay…//

Nach mehrerem hin und her denken und einem rasenden Minenwechsel, einem innerem Lachkrampf von Ren Tsuruga und Yashiros sorgendem Gesicht, hatte Kyoko sich darauf festgelegt, dass Ren als Jurymitglied eigentlich gar nicht so schlecht sein konnte und hatte ein freudiges Lächeln aufgesetzt.

Yashiros Mine wurde wieder sorglos, wenn auch verblüfft und Ren schenkte Kyoko ebenfalls ein Lächeln.

„Okay…wann ist das Casting?“, fragte sie wieder drauf los und holte einen anderen Love-Me-Notizblock aus ihrer Tasche. Obwohl sie nicht den dazugehörigen Overall trug, hatte sie ihre Love-Me-Utensilien immer dabei.

„Um 9.00 Uhr beginnt das Casting und es soll voraussichtlich um 15.00 Uhr enden.“, sagte Ren gelassen und freute sich darauf mal Kyokos Können in einem Casting begutachten zu dürfen.

Kyoko kritzelte es auf ihren Notizblock, wenn sie auch die Tatsache, dass es 6 Stunden dauerte verwirrte…man das war ein echt langes Casting…

„Irgendein besonderes Thema?“, fragte sie noch nach.

„Das wirst du morgen noch erfahren, genau wie all die anderen, ich gebe dir keinen Vorteil, will ja fair bleiben.“, grinste er verstohlen. Er wusste genau was auf die Teilnehmer zukam…das waren keine einfachen Aufgaben…

„Nun gut…aber eine Frage habe ich noch!!“, die Schauspielerin schaute ihn fragend an, als sie ihn so betrachtete, schoss ihr jedoch wieder das Bild der Umarmung in den Kopf…//Oh Gott!!! Kann das nicht ein Mal aufhören???? Verfluchtes Bild!!! Das war doch nichts!!! Gar nichts!!!//

„Kyoko? Alles in Ordnung? Deine Frage?“, hörte sie Rens Stimme und wurde aus ihren Gedanken gerissen.

„Äh ja…ja..also…warum sitzen sie eigentlich in der Jury?“, endlich hatte sie das ausgesprochen, was ihr die ganze Zeit schon auf der Zunge lag.

„Weil ich ein erfahrener Schauspieler bin.“, antwortete Ren knapp.

Kyoko warf ihm einen misstrauischen Blick zu, beließ es aber dabei, als sie Rens ernste Mine erblickte und seufzte nur kurz.

„Okay vielen Dank für die Information Tsuruga-san ich will sie nicht länger aufhalten und muss jetzt auch los…bis morgen!“, verabschiedete sie sich und lief zum Ausgang.

Ren starrte ihr noch kurz hinterher und warf einen Blick auf ihren flatternden Rock, er musste sich dann jedoch selbst ermahnen und schaute wieder weg. Sein Manager war seinem Blick gefolgt und grinste nun unverschämt in sich hinein.

„Komm Yashiro, wir müssen Takarada-san von dem Plan des Regisseurs erzählen…Yashiro-sa-…ach vergiss es…“, er ging einfach vor, als er den Blick seines Managers gesehen hatte…der wollte schon wieder auf Kyoko hinaus…ganz sicher….darauf hatte er gerade keine Lust…

Yashiro folgte ihm immer noch mit diesem Blick auf dem Gesicht und behielt ihn sogar im Büro des Präsidenten auf, worauf Takarada kurz mit ihm dadurch Informationen austauschen konnte, wie es so in Rens Liebesleben zuging… Ren verfolgte das ganze stillschweigend und schlecht gelaunt. Danach erzählte er missmutig dem Präsidenten von dem Plan seine nächste Filmrolle geheim zu halten…
 

Kyoko war währenddessen nach Hause ins Daruma-ya geradelt und hatte auf den Weg dahin Bäume ausreißen können. Auch bei der Arbeit war sie extrem gut gelaunt.

„Kyoko-chan? Gab es etwas erfreuliches, oder bist du verliebt?“, fragte die Okami-san misstrauisch.

Kyoko verstummte kurz bei dem Vorwurf verliebt zu sein...und fing dann sofort an es abzustreiten.

„Nein ich bin nicht verliebt!!! Habe ich dir doch neulich schon mal gesagt!!!“, warf sie ihr vorwurfsvoll an den Kopf.

„Und ich bin so glücklich, weil ich eine gute Aussicht auf eine Rolle habe!!! Eine tolle Rolle!!! Endlich!!! Morgen ist das Casting!!! Ich freue mich so, ich könnte Bäume ausreißen!!!“, rief sie vergnügt und die Wirtin schenkte ihr ein fröhliches Lächeln.

„Dann verhau es nicht!“, sagte der Chef des Daruma-yas, als er kurz herein kam und damit Preis gab, dass er dieses Gespräch belauscht hatte.

„Und putze den Boden!“, er drückte ihr lächelnd einen Wischmopp und einen Eimer Wasser in die Hand.

Kyoko meinte daraufhin: „Ich werde es nicht verhauen!!! Ganz sicher nicht!!! Und ja…ich putze den Boden…“

Sofort begann sie auch damit und als sie an diesem Abend fertig mit all ihrer Arbeit war, schloss sie müde die Augen und schlief sofort auf ihrem weichen Bett ein.
 

Der Wecker piepste laut und Kyoko setzte sich erschrocken auf. Es war 7.00 Uhr. Ihr blieben 2 Stunden und dann musste sie in LME sein… Sie ging ins Bad und machte sich fertig, ging hinunter an dem wunderbar gedeckten Frühstückstisch und begrüßte ihre Ersatzeltern.

Sie hatte noch jede Menge Zeit, sie musste nicht hetzen…das kam ihr wirklich sehr gelegen…

Etwas Ruhe vor dem Sturm war wichtig…

Nachdem sie genügend gegessen hatte und sich von ihrer Okami und ihrem Chef, die ihr beide Glück wünschten, verabschiedet hatte, schwang sie sich im Love-Me-Outfit auf ihr Fahrrad und fuhr los in Richtung LME. Mit ihrem schmalen Rad kam sie locker durch alle Staus auf den Straßen Tokios hindurch und radelte schon nach wenigen Minuten zum Vordereingang von ihrem Arbeitsplatz.

Nun musste sie nur noch herausfinden wo Studio 4 war. Sie ging zu den Empfangsdamen, die sie freundlich begrüßten. „Studio 4? Du bist schon die 30te die fragt!! Hinter uns links und dann rechts halten.“, antworteten sie ihr und wünschten ihr ebenfalls viel Glück beim Casting.

Kyoko bedankte sich und folgte ihren Anweisungen.
 

Schon bald sah sie auch die Tür mit der Nummer 4 und betrat den Raum. Von außen mochte er vielleicht klein erscheinen…aber innen war er einfach riesig…

Und diese Menschenmenge…nein Mädchenmenge….gegen wen musste sie sich da alles behaupten??

Sie sah sich um und erkannte ein Podest, das sich vor ihnen hochragte, dahinter war eine Tür zu Studio 5. Ob die relevant war wusste sie jetzt noch nicht…Jedenfalls hockten 3 Jurymitglieder schon auf ihren Plätzen und Platz 4 war unbelegt…da sollte wohl Ren sitzen.

Sie sah sich um…nur Mädchen…nur Mädchen….eh? Moment!!! Wer war denn das? Ein großer junger Mann, schlank, muskulös, blond und blauäugig in einem schwarzen Gangsterhemd mit schwarzen Jeans stach einfach unangefochten aus der Mädchenmenge…vielleicht auch, weil er von ihnen angehimmelt wurde wie sonst Ren Tsuruga. Der Mann ging auf die Bühne und sprach ein wenig mit den Jurymitgliedern, ehe sein Blick plötzlich auf Kyoko fiel. Kyoko erstarrte, diese blauen Augen starrten sie an und schienen sie bis aufs Mark durchschauen zu wollen…wer war dieser Typ? Und warum kam er ihr so bekannt vor? Sie sah, wie ich auf einmal ein verspieltes Lächeln auf seinen Lippen bildete. Galt das etwa ihr? Wieso sah er sie so an? Und was machte er hier? Gehörte er zur Jury? Nein wohl nicht…er setzte sich nicht auf den vierten Platz…sondern auf den Tisch der Jury und sah über die Menge. //Komischer Typ…//

„Mogami-san?? Was machst du denn hier??“, fragte sie eine vertraute Stimme…

//Nein…nicht sie…// Sie schaute zur Seite und erblickte direkt in das Gesicht von…Mimori…oder auch liebevoll von Sho Fuwa „Fifi“ genannt…

„Beim Casting teilnehmen…was sonst…?“, antwortete Kyoko genervt.

„WAS????? DU WILLST MIR WIEDER MEINEN SHO NEHMEN!!!“, schrie Mimori aufgebracht.

„Wie kommst du denn jetzt darauf?“, fragte Kyoko geschockt.

„Alle Medien vermuten es!!! Guckst du nie Nachrichten?? Du lebst ja hinterm Mond!!!“, forderte sie Mimori auf einen Kampf heraus.

„Nur weil ich anderes zu tun habe, heiß das nicht, dass ich hinterm Mond lebe…aber du hast ja offenbar Zeit…“, besiegte Kyoko Mimori und sie ging beleidigt von dannen. Hatte eingesehen, dass es keinen Sinn hat…Kyoko war geistig eben stärker…(xP)

Plötzlich tippe noch jemand Kyoko auf die Schulter und das Mädchen drehte sich blitzartig um.

„Kanae???“, stellte sie verblüfft fest und erblickte einen weiteren pinken Overall und seinen Besitzer.

„Ja…man hat mir das Casting empfohlen und ich dachte mir ich mache einfach mal mit…“, grinste Kanae ihre besten Freundin zu.

„Wie ich sehe du auch. Da hinten musst du dich übrigens anmel-..“, weiter konnte Kanae nicht reden, eine laute kreischende und arrogante Stimme hatte sie unterbrochen.

„DU HAST KEINE CHANCE ICH BIN DAS EINZIGE MÄDCHEN AUS REICHEM HAUSE, DAS WIRKLICH AUS REICHEM HAUSE STAMMT!!!!“, schrie Erika Koenji, einmal ohne ihre drei Bodyguards direkt in Kanaes Ohr…

„Außerdem sitzt Ren Tsuruga in der Jury, den kann nur ich überzeugen…“, ergänzte sie selbst verliebt.
 

„Falsch Erika…den kann nur SIE überzeugen…“, Kanae deutete auf Kyoko, die ihr einen verdutzten Blick zuwarf.

„Was?? Niemals!!! Die kann doch nichts!!!“, meckerte Erika rum und Kyoko wurde ganz allmählich genervt.

„Mehr als so ein dummes und arrogantes Fräulein aus reichem Hause wie du jemals können wirst, Erika Koenji!“, rief sie ihr wütend entgegen.

Erika verschlug es die Sprache und sie starrte Kyoko mit offenem Mund an, selbst Kanae war verdutzt über Kyokos Wutausbruch…vielleicht kam er ja, weil Erika meinte Kyoko könne Ren niemals überzeugen…

Ein kleines Lächeln schlich sich auf das Gesicht von Kyokos bester Freundin und sie klappte Erika den Mund zu. „Mädchen aus reichem Hause müssen doch auf ihr Bild in der Öffentlichkeit achten, Koenji-san…da wirkt so ein aufgeklappter Mund aus dem Speichel läuft nicht gerade sehr fein…“, neckte sie sie obendrein und zog Kyoko dann, von ihrer tobenden, einstigen Rivalin weg und meldete sie an.

Nun hieß es warten…es war 15 Minuten nach neun und ein Gong ertönte. Alles Gemurmel und Geschnatter im Raum verstummte und die Blicke von Tausenden von Mädchen hefteten sich an das Pult. Kyoko fiel auf, dass der blondhaarige Typ nach hinten an die Wand verschwunden war und nun der Regisseur ein Mikro in der Hand hielt.

„Also ich werde ihnen nun erst einmal erklären worum es in diesem Film geht. Es ist das Leben eines Verbrechers, der jahrelang exakt geplante Morde begeht und sich über das Geld seiner Opfer hermacht. Eines Tages beschließt der, von den Medien, wie New York Times, als „invincible murderer“ bezeichnete eine Entführung zu begehen. Gordon Taylor, der eigentliche Name des Verbrechers, sucht sich die Tochter der reichen Rhone-Familie aus. Emily Rhone. Er entführt sie eines Tages und verlangt ein extrem hohes Lösegeld. Er gibt ihrem Vater einen Monat Zeit, solange hält er Emily bei sich gefangen…und zwar wie einen ganz normalen Gast…den er nur ab und zu mit einer Waffe bedroht.“, ein leises Lachen entsteht im Publikum, „Das Mädchen verliert während der Zeit immer mehr den Verstand…und nähert sich dem Verbrecher unbewusst. Derjenige verliebt sich daraufhin in sein entführtes Opfer. Das heißt ihr solltet klar Sehnsucht und Liebe darstellen können, ob ihr fähig seit in dem Film diese Rolle zu spielen, werden wir nun heute testen. Bitte kommt auf die Bühne und stellt euch vor, wenn eure Nummer gerufen wird, jedem wird eine bestimmte Aufgabe zugeteilt. Niemand bekommt dieselbe. Wer das ganze am besten rübergebracht hat ist eine Runde weiter. Und ich warne jetzt schon. Es werden nur 60 Mädchen in die nächste Runde kommen. Also gebt euch Mühe!“, der Regisseur beendete seine Rede und setzte sich. Dann gab er das Mikro an seinen Kollegen, der schien der Co-Produzent zu sein.

„Nummer 1 bitte auf die Bühne.“, rief er in das Mikro und ein kleines schlankes Mädchen mit rotem gewelltem Haar betrat die Erhöhung.

„Deine Aufgabe ist es, diesen Verbrecher anzulächeln.“, er deutete auf den blonden Mann mit den blauen Augen und ein leichtes Seufzen ging durch die Reihen.

„Was für eine einfache Aufgabe…das ist ungerecht!“, ging schon das Gemeckere los, doch es verstummte abrupt, als der blonde Mann einen teuflischen und Angst einflößenden Blick aufsetzte.

Das kleine Mädchen konnte ihn nur eingeschüchtert angucken und ein sichtbar gequältes Lächeln erwidern. Die Jury machte sich Notizen und sagte ihr dann, sie könne wieder gehen.

Danach kam Nummer 2 dran. Und Kyoko wurde nun bewusst, wieso dieses Casting ein Zeitmaß von 6 Stunden brauchte…

Nummer 2 musste ihn umarmen, während er mit einer Pistole absolut ernsthaft auf sie zielte…sie schaffte es nicht und rannte hinaus aus dem Studio vor Angst.

Der Co-Produzent strich ihren Namen durch und rief Nummer 3 auf.

So ging es immer weiter einige schafften es den Ansprüchen der Jury gerecht zu werden und andere nicht…Mimori schaffte es, vielleicht in der Hoffnung Sho wäre 12 Zentimeter gewachsen…und Erika ebenfalls, wir wissen ja alle welchen Ansporn sie hat…

Dann kam Nummer 1.304 Kanae Kotonami.

Sie sollte dem Schauspieler einen Witz erzählen und danach nicht ein angsterfülltes Gesicht machen…das klang ja schon viel versprechend…erstmal musste ihr ein Witz einfallen…

Sie erzählte den langweiligsten und dämlichsten Witz den es nur gab und erntete von dem blonden Mann einen bitteren und gelangweilten Blick, der sich recht schnell in ein enttäuschtes und furchtbar wütendes Gesicht verwandelte. Kanaes Nackenhaare stellten sich auf, aber ihre Mine blieb stur und sie lächelte ihn freundlich an.

Die Jury grinste ihr zuversichtlich zu und sie konnte die Bühne wieder verlassen.

„Super Kanae!!!“, rief ihr Kyoko zu und sie schenkte auch ihrer Freundin ein Lächeln direkt aus dem Herzen.
 

„Nummer 1.344 bitte!“, schallte Kyokos Nummer durch den Raum und etwas Nervosität ergriff das Mädchen, ehe sie die Treppen zur Bühne hinaufstieg.

„Deine Aufgabe lautet: finde die richtige Lösung von seinen Annäherungsversuchen, du stehst noch am Anfang mit sämtlichem Verstand.“, sprach der Co-Produzent.

//Okay…ich hab die schwerste erwischt wie immer…//, dachte Kyoko bitter und beobachtete den Schauspieler vor ihr. Er hatte ein Grinsen aufgesetzt…das kam ihr noch bekannter vor…als irgendein anderes auf der Welt…sie kannte es doch…ganz sicher!!! Doch bevor sie weiter nachdenken konnte war der blonde Mann ein paar Schritte auf sie zugegangen und hatte begonnen ihren Hals entlang zu streicheln um ihn kurz darauf mit einem sanften Kuss zu liebkosen.

Kyokos Herzschlag stieg an, sie wurde rot…sie kannte diesen Geruch…sie kannte dieses Gefühl…aus Karuizawa von ihren Stalker Reino dem Sänger von Vie Ghoul…doch hier war es anders…das ganze kam ihr vertraut vor, obwohl sie den Schauspieler vor ihr doch gar nicht kannte…!! Was war da los??? Nein stopp!!!

Ohne zu überlegen hatte Kyoko dem blauäugigen Mann eine satte Ohrfeige verpasst.

Die Jury war erstaunt und kritzelte eifrig auf ihre Papierblätter.

Kyoko tat es Leid…und das war auch in ihrer ganzen Körperhaltung sichtbar und vor allem ihren Augen…//Na toll…Kyoko…das hast du super hinbekommen…deinem vielleicht zukünftigen Schauspielpartner eine satte Ohrfeige als Willkommensgruß gegeben…klasse…//

Doch die Jury lächelte ihr zu und klatschte wegen ihrer Reaktion.

„Gut gemacht! Wirklich!“

Kyoko starrte sie verdutzt an und langsam blickte auch der Schauspieler auf. Sein Gesicht zierte, neben einem Handgroßen roten Abdruck auf der linken Wange, ein Lächeln und er streckte Kyoko die Hand zu. Sie ergriff sie freudig //Gut…er nimmt es mir nicht übel…//, schüttelte sie kurz und ging dann wieder herab von der Bühne. Die nächsten sollten ja auch noch ihre Chance bekommen…
 

Es war soweit, die erste Castingrunde war bestanden…nun wurde genannt wer weiter kam.

„Nummer 304, Nummer 495, Nummer 496 … Nummer 1.304, Nummer 1.307 … Nummer 1.344 und Nummer 1456! Ihr habt die nächste Castingrunde erreicht, geht bitte in Studio 5!“
 

Kyoko war Kanae um den Hals gefallen, als ihre Nummer fiel und Kanae Kyoko, als auch die Nummer von ihr gefallen war. „SUPER!!!!!!“, kreischten beide gegenseitig und gingen gemeinsam ins Studio 5.
 

Der blonde Schauspieler verließ eilig die Bühne und ging auch herüber zu Studio 5, jedoch verließ er dieses gleich wieder und ging in den Außengang.

Kyoko hatte das ganze beobachtet und starrte ihm nach. Kanae tippte dem Mädchen leicht auf die Schulter: „He, hörst du überhaupt zu?“

„Oh tut mir Leid!!! Hat einer von denen was Wichtiges gesagt?“, sie schaute auf zu der jetzigen, ebenen Tischreihe auf denen Zahlen von 0 bis 9 lagen.

„Nun…Die Jury hat uns jetzt genau im Auge und wird auch unser sonstiges Verhalten beobachten. Außerdem kommt gleich ein neues Jurymitglied hinzu. Ach und dieses Mal werden sie mit Zahlen unser Können bewerten und es kommen nur noch 15 weiter…das wird hart…Die Aufgabe soll nun für alle gleich ausfallen…sie meinen das erhöht den Schwierigkeitsgrad für jeden…ich will jedenfalls nicht derjenige sein, der als letztes dran kommt…sie ziehen die Nummern….“, erklärte ihre Freundin ihr ausgiebig und Kyoko dankte ihr mit einem Lächeln.
 

„Ren? Man ich hätte dich fast nicht wieder erkannt!!!“, gab Yashiro erstaunt von sich, als er seinen blonden Schützling mit blauen Augen auf sich zulaufen sah.

„…und….was ist das für ein Abdruck da auf deiner linken Wange? Sieht aus wie eine…Hand…!“

Ren seufzte kurz, zog sich die blonde Perücke vom Kopf und nahm die blauen Kontaktlinsen aus seinen Augen um alles fein säuberlich in einem Regal seiner Umkleide zu platzieren. Dann wechselte er sein schwarzes Verbrecheroutfit in einen schwarzblauen Smoking mit Krawatte und durchfuhr seine, durch die Perücke flach liegenden Haare, mit einem Kamm und formte Volumen hinein.

Er warf einen kurzen Blick auf die Uhr und entschied sich Yashiro doch davon zu erzählen während er sich zu dem Tisch mit dem Make-up setzte und versuchte den Handabdruck verschwinden zu lassen.

„Nun, das was du eben gesehen hast ist mein neues Kostüm für die Rolle…also gewöhn dich daran und der Handabdruck stammt von Kyoko-chan…sie hätte wirklich nicht so kräftig zuschlagen müssen…“, sagte Ren etwas enttäuscht aber mit einem leichten Grinsen auf den Lippen.

„Wie? Was hast du gemacht?“, fragte ihn sein Manager geschockt.

„Geschauspielert…das war für den Test, sie hat mit Bravour bestanden…“, lachte Ren.

„Das war dann wohl sehr authentisch…“, bemerkte Yashiro und stimmte in das Lachen des Schauspielers ein.

„Allerdings!“, fügte der noch hinzu und stand, als er sich sicher war, dass der Abdruck der Ohrfeige restlos abgedeckt war, auf und ging zur Tür.

„Aber bis jetzt war es für sie noch leicht...! Die nächsten Aufgaben sind wirklich kein Zuckerschlecken.“, sagte Ren ernst und ergriff den Türknauf.

„Vor allem nicht mit dir als Jurymitglied!“, ergänzte Yashiro wissend und warf seinem Schützling einen ernsten Blick zu.

„Bin ich so schlimm?“, fragte Ren geschockt nach.

„Kommt auf die Sicht an…aus Sicht der Jury, dass du kein Pardon kennst, bist du ein helfender Engel, der alle Fehlschläge aussortiert…aus Sicht der Bewerber…“, stellte sein Manager fest, „…bist du Satan höchstpersönlich…“

Der Schauspieler lächelte knapp und ging nun endgültig zu Studio 5.

Das Casting-Teil 2

Und Teil 2 hab ich auch schon^^(eigentlich wars ein kap...aber es war 11 seiten lang...^^°°°°)
 

Das Casting-Teil 2
 

„Ahhhhhhhh!!!!!!!!!“, ein Gekreische erfüllte den Raum, als ein Großgewachsener, braunhaariger und äußerst bekannter Mann den Saal betrat.

Er lächelte und winkte kurz den übrigen 60 Bewerberinnen, ehe er sich auf den freien 4ten Platz des Tisches hockte.

Kyoko hatte ebenfalls das Auftauchen ihres Senpais verfolgt und spürte nun innerlich, dass sie, wider erwartend um einiges angespannter wurde…Jetzt hieß es wohl endgültig zu beweisen, dass sie bei ihm vieles gelernt hatte…und sie hoffte ihn nicht zu enttäuschen…

Sie war jedoch plötzlich verwundert, als sie feststellte, dass nun 5 Plätze für die Jury da waren.

„Kanae…es sind ja 5 Plätze!!“

„Ja natürlich, Jurymitglied Nummer 5 kommt auch gleich…hatte noch einen Auftritt zuvor, der war ungeplant, daher auch die 4 Plätze vorhin.“, informierte Kanae ihre immer noch verdutzte Freundin.

„Wer ist Jurymitglied Nummer fü-“, wollte sie gerade fragen, als eine weitere Menge von Mädchen anfing wild durch den Raum zu kreischen.

//NEIN!!! DAS KANN DOCH NICHT!!!//, dachte Kyoko nun vollends geschockt und starrte in das grinsende Gesicht von Sho Fuwa, der sich wirklich einen Weg durch die Mädchen bahnte und auf den letzten freien Platz hockte.

„Das…das glaube ich nicht…“, kam es nur noch aus ihrem Mund…zu groß der Schock.

Kanae schaute selber verdutzt.

„Ich dachte…es sollte eigentlich…der Chef von Akatoki Agency kommen…“
 

„Guten Tag, liebe Bewerberinnen und Mitglieder der Jury!!//Bis natürlich auf dich Tsuruga…// Ich sollte für meinen Chef einspringen, er konnte jetzt letztlich nun doch nicht kommen. Daher hat er mich geschickt. Ich hoffe es ist in Ordnung.“, sprach der Sänger in ein Mikrofon und schaute den Leiter des Filmes neugierig an.

„Eh….ja…ja…natürlich…wir sind nur etwas überrascht…und nun…ich denke mal als erfahrener Sänger haben sie sicher auch einiges an Schauspielerfahrung! Daher dürfte das mit der Bewertung auch gehen. In Ordnung, willkommen in der Jury!“, begrüßte ihn der Regisseur und streckte ihm die Hand entgegen über Rens Kopf, der keine Anstalten machte, auch nur ein wenig auf Fuwa zuzugehen.

Ganz im Gegenteil, als der Sänger sich nämlich wieder setzte, warf der Schauspieler ihm einen drohenden Blick zu.
 

Kyoko war währenddessen ebenfalls kurz vor einem Wutausbruch…//DER TYP HAT KEINERLEI SCHAUSPIERLISCHE ERFAHRUNG!!!!!! NICHT ANNÄHERND UND DER SOLL UNS BEWERTEN??????//, rasten ihre Gedanken und eine ungute Aura machte sich im Saal breit, was nicht unbemerkt von der Jury blieb. Nur konnten sie es nicht zuordnen, Kyokos wütenden Blick jedoch schon.

„Ist das nicht die Schauspielerin von Mio Hongo aus Dark Moon? Also ich muss sagen, diese Rolle beherrscht sie perfekt…aber ihre Wut muss sie zügeln können, wenn sie im Film mitspielen will…“, murmelte der Regisseur.

„Keine Sorge, das kann sie…“, beruhigte Ren ihn und dachte seinen Satz in Gedanken weiter…//das kann sie, wenn Fuwa abwesend ist. Ganz sicher…//

Kyokos Aura war immer noch im Raum verbreitet, Kanae versuchte schon sie zu beruhigen, doch sie hatte keine Chance…nicht wenn Hassobjekt Nummer 1 anwesend ist.

Die Jury bekam allmählich auch ein beklemmendes Gefühl, außer Ren. Doch der entschied sich dazu, endlich die nächste Runde zu beginnen.

Er nahm das Mikro, räusperte sich kurz, worauf die Aura spurlos verschwand und zwei wutlose und aufmerksame Augen auf Ren gerichtet waren. Viele andere Augenpaare folgen Kyokos Beispiel und der Raum wurde komplett still, sodass Ren eigentlich gar kein Mikro mehr gebraucht hätte.

„Nach Fuwa-sans Unterbrechung, erst einmal einen guten Morgen von mir, schön dass so viele Interesse an dem Casting gefunden haben. Aus den vielen Bewerberinnen 60 rausgefischt zu haben, war sicher nicht leicht gewesen.“, er lächelte der Jury zu und sie grinste zurück, außer der Unwissende von ihnen, Sho Fuwa.

„Nun habe ich die Ehre die zweite Aufgabe zu verkünden und eure Verschnaufpause damit zu beenden.“, er setzte sein bestes Gentlemanlächeln auf und Kyoko bemerkte, wie eine der Bewerberinnen von ihrer Freundin aufgefangen werden musste, weil sie in Ohnmacht gefallen war...//Wenn die wüsste…//, dachte Kyoko und begutachtete sie mitleidig, wandte dann aber ihren Blick wieder hoch zu Ren.

„Ihr müsst es schaffen, tiefste Verzweiflung zu schauspielern. Stellt euch irgendeinen Grund dafür vor und nennt ihn uns später...“, er schaute durch die Mädchenreihen und blieb mit seinem Blick bei Kyoko hängen. „Ich wünsche euch viel Glück.“, beendete er das Gespräch und wandte seinen Blick nicht von Kyoko ab.

Das Mädchen hatte einen sehr nachdenklichen Blick aufgesetzt. Kam sie mit der Aufgabe zurecht?

„Okay!“, begann der Co-Produzent wieder anzusagen, wer drankäme und kramte in einem Bottich mit 60 beschrifteten weißen Zetteln.

„Nummer 677 bitte!“, ein blondes Mädchen mit roten Strähnen und kristallblauen Augen trat vor die Tische der Jury. Sie überlegte kurz und sank dann auf die Knie, sie heulte ein paar Krokodilstränen und schluchzte kurz. Dann stand sie wieder auf.

Die Jury war nicht sehr begeistert, doch fragten sie sie höflich, was sie sich denn nun vorgestellte habe.

„Mein Chihuahua ist mir weggelaufen!!!...Jedoch vergaß ich, dass er nur bei der Nachbarin war…“, antwortete sie ehrlich.

Die Jury begann nun ihre Wertung durch die Schilder zu nennen, sie lag bei dem äußersten rechten Jurymitglied, vielleicht dem Verleger bei 5, der Co-Produzent hielt ein Schild mit der Aufschrift 4 hoch und der Regisseur selber hielt eine 3 hoch. Ren hatte sich die 2 rausgefischt und Sho eine 6…da sah man, wer am besten einschätzen konnte… Das Mädchen erhielt eine Gesamtpunktzahl von 20 Punkten und konnte sich wieder setzen. Ihr Gesicht war erfüllt von Panik, klar, mit diesem Ergebnis war sie schlecht im Rennen…aber wer wusste schon, wie mies der Rest bei dieser Aufgabe abschnitt.

Die nächsten Bewertungen liefen ähnlich ab. Ren gab immer die schlechteste und Sho die Beste, während sich die Rest immer auf die gute Mitte der beiden einigte. Bis Mimori kam, war noch kein wirklich gutes Ergebnis gewesen, doch sie weinte so überzeugend, und nannte einen emotional so wertvollen Grund, dass sie 6 Punkte von Ren bekam und gleich 10 von Sho, woraufhin sie freudig durch den Saal hüpfte. Der Rest gab ihr 8 und 9 Punkte. Sie hatte somit 41 Punkte und die jetzige Höchstpunktzahl erreicht.

Nach ihr kam gleich Erika, doch diese hatte nur Ren im Kopf und konzentrierte sich überhaupt nicht. Was zur Folge hatte, dass sie anfangen musste zu grinsen und dann von allen 0 Punkte erntete.

Traurig ging sie vom Platz und packte ihre Sachen zusammen. Sie ging an Kanae vorbei und meinte grimmig: „Wir haben uns nicht das letzte Mal gesehen…außerdem ist diese Rolle eh Mist!!!“

Kanae grinste ihr nur mit einem triumphierenden Lächeln zu, wurde aber aufgerufen und ging vor.

Erika schlenderte daraufhin zur Tür und schlug sie wütend zu.
 

Kanae hatte sich ihre Sache gut überlegt und fing auf der Bühne sofort an, schmerzhafte Geräusche von sich zu geben, ihr Blick wurde starr und Tränen bildeten sich, sie fasste sich an ihr Herz und kniete schwer atmend am Boden. Danach stand sie wieder auf und nannte der Jury ohne Nachfrage den Grund: „Ich habe mir vorgestellt wie mir alle meine Geschwister genommen wurden.“

Die Jury war erstmal sprachlos über diese Antwort und lächelte dann. Sie vergaben ihr dreimal 8(Co-Produzent, Regisseur und Ren) und zweimal 9 Punkte(Verleger und Sho). Somit hatte sie 42 Punkte und war die beste bis jetzt.

Sie bedankte sich herzlich und ging zurück auf einen der bereitgestellten Plastikstühle.

Kyoko saß daneben und zappelte mit ihren Fuß am Boden rum. Sie war nervös, es waren nur noch 3 Kandidatinnen übrig und letzte wollte sie ganz und gar nicht sein…warum war dieses blöde Schicksal auch nur immer gegen sie???
 

Ren beobachtete sie aus der Ferne, er warf einen Blick auf den Bottich. //Hmm…mal sehen ob das Schicksal nicht komplett gegen dich ist…//, dachte er und stand auf um aus freien Stücken auch mal einen Zettel zu ziehen. Als er die Nummer las, grinste er kurz und rief dann durch das Mikro Kyokos Nummer auf.
 

Kyoko saß wie erstarrt auf ihrem Sitz. //Ich…ich bin dran!!!// Dann sprang sie wie von der Tarantel gestochen auf und tapste vor die Jury. Erst einmal wusste sie nicht mehr genau, was sie tun musste, doch dann kam ihr die Erinnerung wieder. Sie schwelgte in der Vergangenheit, alle Bilder daraus liefen an ihrem Kopf vorbei, ihre Mutter, die sie hasste…ihr Mauerblümchenleben…was sie selbst verabscheute…Fuwas Gesicht…was sie ebenfalls hasste, doch dieses mal…war es nicht die Wut, die die Oberhand ergriff sondern unendliche Trauer und Leere. Ihre Augen waren so leer wie ihre Vergangenheit sie saß reglos am Boden, den Blick auf einen imaginären Punkt geheftet und ihre Hände zitterten. Nach einer Weile zitterte auch der Rest ihres Körpers, zusammen mit diesem leeren Blick.

„Okay du kannst aufhören…Mogami.“, sagte der Regisseur, doch Kyoko hörte nicht.

„Kyoko!! Hör auf!!!“, schrie Sho, keine Reaktion.

„Denk an Mais.“, sagte Ren ebenfalls nervös und Kyokos Gesicht erhellte sich, ihre Augen füllten sich mit Leben und sie stand auf.

„Meine Vergangenheit…ich habe an meine Vergangenheit gedacht…“, sagte sie teilweise immer noch abwesend, fasste sich aber langsam.

„Beeindruckend!“, kam es von Teilen der Jury, jedoch nicht von Ren oder Sho.

„Danke…“, murmelte Kyoko, war jedoch sehr unsicher…eine Schauspielerin musste immer wieder beim Cut aufhören können…ansonsten würde sie an den meist harten Filmen zerbrechen…

Ebenso nach ihrem Gefühl fiel auch die Punktevergabe aus. Der Verleger, der Co-Produzent und der Regisseur gaben ihr jeweils 10 Punkte, Sho war auf 9 Punkte gegangen und Ren…Ren hatte ihr 4 Punkte gegeben. Kyoko war trotz ihrer Gedanken von Rens Punkten geschockt. //Nur vier Punkte? Nur vier??? Was…wieso???//

Doch Ren sah sie nur mit einem besorgten Blick an. Er hatte ihr diese Punkte gegeben, weil er nicht wollte, dass sie das immer so machte und darauf an der Schauspielerei zerbrechen würde.

Was Kyoko nicht auffiel war, dass sie trotzdem immer noch die höchste Punktzahl erreicht hatte. 43 Punkte einen Punkt über Kanae. Doch die, die sie am meisten beeindrucken wollte, hatte sie nicht komplett überzeugt…Sie seufzte kurz und ging auf ihren Platz zurück.

Kanae starrte sie fragend an: „Welche Laus ist Ren denn da über die Leber gelaufen? Und was meinte er mit Mais?!“

Kyoko zuckte kurz die Schultern und antwortete: „Ich habe eine Vermutung…als Schauspielerin muss man so spielen, dass man bei einem Cut aufhört…ich hätte nicht aufgehört. Ein Glück gab es ein gutes Erlebnis in meiner Vergangenheit und zwar die Zeit mit Koon…Ren hat da wohl ein altes Wortspiel benutzt…du weißt schon Corn heißt Mais.“

„Achso…jetzt verstehe ich…wer war dieser Koon?“, fragte Kanae weiter nach.

„Ein Prinz. Der Herrscher über das Elfenreich und ein Nöck.“, antwortete Kyoko mit einem Lächeln auf den Lippen. „Okay…eine Ausgeburt deiner Fantasie…“, stellte Kanae daraufhin fest.

„Nein!!! Ihn gibt es wirklich!!! Und jetzt fliegt er irgendwo über unseren Köpfen und ist glücklich!!!“, zischte Kyoko wütend.

„Ach ernsthaft? Wer hat dir denn den Mist erzählt?“, ärgerte Kanae sie weiter.

„Ren Tsuruga.“, antwortete Kyoko stur und Kanae verstummte.

//Ren? Wie kommt’s? Hm…//, dachte sie und beließ es dann bei Kyokos letzter Antwort und betrachtete die weiteren armen Kandidaten und vor allem die letzte die sprachlos da stand und der absolut nichts einfiel.

„Deshalb wollte ich nicht die letzte sein!“, sagten Kyoko und Kanae im Chor und lachten daraufhin wieder gemeinsam.

Aufgabe 2 war bestanden.

Diesmal projizierte die Jury eine Folie auf der die Namen der einzelnen Kandidaten standen, die es in die dritte und letzte Runde geschafft hatten.

Sie waren nach der Höchstpunktzahl aufgelistet und somit stand Kyoko an erste Stelle.

„Jeder der nicht auf dieser Folie steht muss leider gehen!“, verkündete der Co-Produzent.

„Die anderen bekommen erst einmal eine Erholungspause!“
 

Kanae nutzte die Zeit und verschwand in der Damentoilette während Kyoko die zeit nutzte um ihre Sho-Voodoopuppe in ihrer Handtasche zu zerquetschen und musste bitter feststellen, dass sie leider keine Wirkung hatte.

Ren hingegen fixierte Fuwa und der ihn. Beide schienen sich ein Blickgefecht zu liefern, wobei Ren letztendlich als Sieger hervorging und Sho sich zu Kyoko umwandte. Dann blickte er mit triumphierenden Blick zu Ren und flüsterte ihm etwas Gehässiges zu, woraufhin Ren ebenfalls zu Kyoko blickte und sich dann wieder wütend zu Sho drehte.
 

Ren konnte nicht glauben, was Fuwa ihm da ins Ohr geflüstert hatte…Kyoko sollte Sho gerade eine riesige Aufmerksamkeit schenken, damit meinte Sho, Ren hätte verloren. Ha!! Was bildete sich der Trottel eigentlich ein!! Ren konnte sich jedoch nicht verkneifen einen Blick auf Kyoko zu werfen, die tatsächlich zu Sho blickte, aber eher so als wollte sie ihm gleich an die Gurgel…

Es gefiel Ren zwar nicht, dass sie diesem Sho überhaupt Aufmerksamkeit schenkte, aber diese Unsicherheit würde er Fuwa auf keinen Fall zeigen!

Er drehte sich wieder zu ihm um und flüsterte ihm ebenfalls etwas zu: „Sieht eher so aus als würde sie dich gleich mit Voodoozeugs massakrieren wollen.“

Sho verzog daraufhin das Gesicht und wandte sich von Rens übertriebenem Lächeln ab. Er wusste, somit hatte er keine Chance mehr.
 

Der Gong ertönte und nun würde es zu Aufgabe Nummer 3 gehen. Kanae hatte sich inzwischen auch wieder eingefunden und die Jury begann erneut und zum letzten Mal ihre Aufgabe zu verkünden.

„Ihr seid nun alle schon verzweifelt und sehnt euch nach Wärme und Zuneigung, versucht diese bei einer kalten Person herzustellen. Ihr könnt euch aussuchen ob ihr Ren oder Sho als Partner nehmen wollt! Die Aufgabe besteht im groben Sinne darin euren Partner zu leiten oder zu erwärmen. Wie der Partner jeweils bei euch spielt, spielt ebenfalls eine Rolle, also wählt gut!

Erste ist Akane Akamatsu!“
 

Ein Mädchen mit längerem schwarzen Haar und goldenen Augen trat wieder vor die Jury. Sie wählte Ren, der Schauspieler stand auf, stellte sich vor sie hin, verschränkte seine Arme und drehte seinen Kopf weg. Sie nutzte die Situation und umarmte ihn so gut sie konnte. Doch er blieb in seiner Haltung und regte sich nicht annähernd. Sie schlenderte um ihn herum um in sein Gesicht sehen zu können, er drehte es jedoch demonstrativ in die andere Richtung und somit hatte sie keine Chance. Es sah eher ulkig aus, als sie um ihn herum kreiste um seinen Blick irgendwann aufzufangen. Doch sie hatte einfach keine Chance und gab irgendwann auf. Damit musste sie gehen, das war ihr klar und wurde ihr auch durch die Jury gesagt. Es blieben also noch 14.

Die anderen stellten sich ebenfalls so dämlich an. Dann kam Kanae dran, sie nahm Sho, was Kyoko zum einen überraschte, aber durchaus logisch war. Sho war unerfahrener in der Schauspielerei und somit vielleicht leichter zu führen.

Sho verschränkte ebenfalls die Arme und suchte sich einen Punkt an der Decke. Kanae setzte ein wehmütiges Gesicht auf und wollte Shos Aufmerksamkeit durch ihre Schauspielaura auf sich ziehen. Doch es gelang ihr nicht. Sho spürte sie nicht…egal wie angestrengt sie es versuchte…es geschah nichts…in Kanaes Augen bildete sich Wut und sie zog das letzte Register, das ihr blieb….Sie ging auf Sho zu, packte ihn am Kopf und küsste ihn. Der Sänger riss geschockt die Augen auf und stieß das Mädchen von sich.

Kanae verbeugte sich daraufhin, beendete ihre Szene und hoffte damit die Rolle zu bekommen. Doch die Jury schüttelte den Kopf.

//Was?! Was habe ich falsch gemacht??!!//, dachte das verwirrte Mädchen und der Regisseur begann auch schon zu erzählen, was er an ihrer Vorführung auszusetzen hatte: „Du hast aus Wut gehandelt, solltest aber aus Verzweiflung und Sehnsucht handeln, das war dein Fehler! Deshalb muss ich dich leider bitten deine Sachen zu packen und das Studio zu verlassen, du bist nicht genommen.“, antwortete er mit einem wehleidigen Blick, Kanae war gut…aber für seinen Film brauchte er die Beste…
 

„Mimori bitte!“, rief die Jury und Kanae ging geschockt von dannen…Sie kam auf Kyoko zu, schluckte einmal tief und ließ sich von ihrer Freundin umarmen, die sie trösten wollte.

„Mir geht es gut, Kyoko…ich muss eben eine weitere Rolle suchen…alles nicht so tragisch…wir sehen uns. Ich bin mir sicher du gewinnst die Rolle, ich wünsche dir alles Glück der Welt!“, sagte sie und drückte Kyoko noch einmal fest an sich, ehe sie sie los ließ und den Raum verließ. Übrig waren nur noch Mimori, Kyoko und eine andere bei der sie sich noch nicht gleich entscheiden konnten.

Mimori nahm Sho und zu ihrem Bedauern…hatte sie es nicht geschafft. Sie hatte alles versucht…alles…aber Sho reagierte nicht auf sie…trotzdem sie Jury fand ihre Verzweiflung gut und behielten sie noch. Nun war Kyoko dran, die letzte. Nach diesem Auftritt würde sich entscheiden ob sie genommen werden würde…oder nicht.

Sie trat vor, als sie aufgerufen wurde. Ihr war klar, wen sie nehmen würde…Sho hatte sie schon einmal geführt, das konnte sie. Und deshalb nahm sie…

„Ren Tsuruga!“
 

Ren erhob sich sofort und ging in die übliche Stellung. Kyoko merkte, dass es ihr schwer fiel mit Ren zu spielen…warum auch immer sie hatte irgendwelche Zweifel ob sie das so tun konnte oder nicht…

Ihr was es nicht egal was Ren von ihr dachte…

Sie versuchte es aber trotzdem und stellte sich eine Situation vor, die passen würde…Ihr fiel nichts ein…sie schaute Ren noch einmal an.

Und plötzlich, als sie so seine Geste sah, traf sie es wie der Blitz… Der Traum von damals…Sie musste sich dort hinein denken…Ren hatte sie abgewiesen, wollte nicht mehr mit ihr reden…aber nein Moment…sie hatte dort ja keine Sehnsucht nach ihm gehabt…oder etwa doch? Nein…sicher nicht…sie war ja nicht in ihn verliebt…Sofort schoss ihr ein neues Bild in den Kopf…das Bild der Umarmung…sie war so angenehm gewesen…wenn er sie danach so kalt behandelt hätte…

Kyoko liefen einige Tränen die Wange herab, als sie sich vorstellte, Ren hätte sie dort einfach weinend stehen gelassen…dabei sehnte sie sich dort so nach Rens Nähe, seiner Umarmung, seinem angenehmen Geruch…

Kyoko träumte und ging einige Schritte, an der Situation von damals denkend, auf den Schauspieler zu. Sie streckte mit Tränen überfüllten Augen ihre Hände zitternd nach ihm aus. Er blickte sie an mit einem mahnenden Blick, ihm nicht zu Nahe zu kommen. Doch er hatte seine verschränkten Arme runter genommen und ließ sie nun lose Hängen.

Kyoko zog ihre Hände wieder zurück und schaute ihn ängstlich und traurig an. Rens Mine wurde kurz weich, wechselte dann aber wieder sofort in Ablehnung und er drehte ihr den Rücken zu und verschränkte erneut seine Arme vor seiner Brust.

Dem schwarzhaarigen Mädchen liefen nun wieder die Tränen über das ganze Gesicht und ihr Geschluchze brachte sogar die Zuschauer zum mitfühlenden Weinen.

Kyoko war noch einige Meter auf Ren zugegangen und dann stehen geblieben. Sie hatte ihre Hand nach seinem Rücken ausgestreckt und flüsterte nun ganz zart und kraftlos: „Ren…“

Der Schauspieler hielt es nicht mehr aus. Er hatte sich blitzartig umgedreht und hielt nun Kyoko, selbst weinend in den Armen, während sie in sein Hemd schluchzte.

Der Jury, bis auf Sho Fuwa, liefen auch Tränen die Wangen herunter. Und alle anwesenden begannen zu klatschen, damit war wohl festgelegt…wer gewonnen hatte.

Ren flüsterte Kyoko leise ein „Cut“ ins Ohr. Während Sho diese Situation missmutig beobachtete.

Kyoko blinzelte mit feuchten Wimpern und löste sich aus Rens Umarmung, der sich munter auf seinen Platz zurücksetzte und Sho ein triumphierendes Lächeln schenkte.

Der Sänger drehte seinen Stuhl weg von dem Schauspieler und schaute auf die riesige Uhr an der Wand, es war 15 Minuten nach 16.00 Uhr.

„Tja Kyoko Mogami du wirst unsere neue Emily Rhone! Herzlichen Glückwunsch!!“, begrüßte sie der Regisseur in seiner Crew. Kyoko reichte jedem Jurymitglied, wenn bei Sho auch angewidert die Hand und bedankte sich herzlich.

„Okay Kyoko, die Dreharbeiten beginnen in einer Woche! Bis dahin hast du noch etwas zeit deine Love-Me-Jobs zu erledigen!!“, grinste ihr neuer Chef ihr zu.

Kyoko war es peinlich, aber sie nickte und ließ sich alle Informationen zum Film, sowie das Drehbuch reichen.

„Wir drehen chronologisch, ich hoffe du hast Spaß daran!“, fügte er noch hinzu.

„Vielen Dank, aha so heißt also der Film! „Criminal Lovestory“!“, stellte sie fest und grinste. Sie freute sich, endlich ein interessanter Film. Und sie hatte so ein anstrengendes Casting bestanden!!!

Freudig drehte sie sich zu Ren um, der ihr gerade einen engelsgleichen Blick widmete.

„Vielen Dank Tsuruga-san, ohne sie wäre ich nie hier gelandet!“, sagte sie fröhlich und Ren lächelte ihr noch freundlicher entgegen…

„Gern geschehen!“, meinte er. //Wirklich gerne…endlich kann ich in einem Film komplett mein altes Ich spielen…also endlich ich selbst sein…//

„Übrigens Takarada-san erwartet dich in seinem Büro!“, sagte er und Kyoko verstand.

//Er will mir sicher etliche Aufträge geben…*seufz*//

„Okay…dann vielen Dank für die Rolle und bis demnächst!!!“, sagte sie als Abschlusssatz und verließ Studio 5, raste an Studio 4 vorbei und ging eilig in Takaradas Büro.

Es war noch leer und sie entschied sich einfach zu warten, bis er auftauchen würde. Sie setzte sich auf einen tropischen Stuhl unter eine Palme und begutachtete weiterhin die karibische Einrichtung. Wenn sie sich nicht irrte, war der Boden sogar mit Meersand beklebt. Die Rollläden waren durch Palmenblätter ersetzt worden, der Schreibtisch sah aus wie ein Babyelefant in Mahagoni und als Drinks waren halb aufgeschnittene Kokosnüsse bereitgestellt…typisch…
 

Kurze Zeit später betrat ein, in Sultansgewand gekleideter, Rory Takarada sein Büro und begrüßte Kyoko mit glitzernden Augen.

„Du hast den Job bekommen???“, fragte er sie ganz begeistert.

„Ja!“, antwortete sie überglücklich und hielt das Drehbuch hoch.

„Das ist großartig!!!“, kreischte der Präsident nur so vor Begeisterung.

„Aber ich habe eine neue Love-Me Aufgabe für dich!! Keine Sorge nichts ernsthaft Großes. Ich möchte, dass du Rens Wohnung wohnlicher gestaltest. Ich war neulich dort, ist ja furchtbar dadrin!!! Ich schicke dir Maria zur Unterstützung, Kanae soll sich erstmal um einen neuen Auftrag kümmern!“, erzählte ihr Chef und sie nickte.

„Ja Rens Wohnung könnte Farbe, Pflanzen, Bilder…oh Gott ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll…“, stellte Kyoko fest und bemerkte dabei gar nicht, wie gut sie Rens Wohnung doch schon kannte…

„Gut ich sehe ich habe die richtige beauftragt!!! Aber ich möchte, dass das geheim bleibt. Yashiro gibt dir morgen die Termine, die er und Ren haben und, wenn du das in der Zeit nicht schaffst, wird er Ren noch ablenken!!! Trotzdem, ihr solltet schnell sein…ich glaube Ren will nicht, dass seine Wohnung etwas schöner wird…“, sagte Rory enttäuscht…er hatte es Ren wohl schon mal vorgeschlagen und der hatte dankend abgelehnt…beim Geschmack des Präsidenten kein Wunder…

„In Ordnung!“, sagte Kyoko.

„Super, dafür hast du den Rest des Nachmittags frei!“, versprach ihr Takarada und entließ Kyoko dann auch tatsächlich in die Freiheit der Straßen von Tokio…

Umgestaltung mit Hindernissen…

Alsoooox3 ich freue mich dass meine Ff bei euch so viel Anklang gefunden hat und das di zwei Kapitel schon so einen starken Eindruck auf euch gemacht haben.^^

Dieses Kap hier ist eines der "längeren" Sorte.^^°(ich hatte das anfangs nie vermutet)

Es hat...9 wordseiten...vv°

Aber ich wollte es nicht teilen. Denn nach kap 3 will ich endlich endlich endlich!!!!!!! mal damit anfangen mehr über den Film zu reden.^^

Ich hoffe dieses Kap gefällt euch auch, mir isses nämlich schon schwer gefallen eine Wohnung umzugestalten, die vielleicht kalt ist, aber immerhin eine Designerwohnung!!!x3

Ich hoffe ich hab auch Marias Charakter gut rübergebracht. Das ist das erste mal, dass sie einen so langen Auftritt hat. ich muss unbedingt die Charakterbeschreibungen machenxD*haha*^^

Allerdings weiß ich selbst noch nicht, wen ich alles drin auftauchen lasse...

Bei Distastrous Love zum Beispiel...wollte ich Sho gar nicht auftauchen lassen. Aber ich brauchte jemanden den ich quälen kann...Reino is mir dafür zu SchadeXD
 

Tja...was mir neulich aufgefallen ist...wenn man Love me overall bei google eingibt kommt man auf meine Ff^^°(als erstes)*räusper*

das dumme ist, dass man nirgendwo im ganzen net nurn schnittmuster fürn overall herbekommt-.-

Alles kostet Geld Y.Y° aber egal, bei der hanami hab ich den an!!!x3 ich brauch nur noch stoff!!!*wild drumrum laber*xD sry vv
 

Naja ich will net weiter aufhalten(falls ihr das gefasel da oben überhaupt lestxD)
 

hier das dritte Kap:
 


 

Umgestaltung mit Hindernissen…
 

„ONEE-CHAN!!!!“, kreischte ein Mädchen mit blondem lockigem Haarschopf und rannte in einem roten Kleid mit weißen Rüschen verziert auf ein erwachseneres Mädchen mit blonden kurzen und glatten Haaren zu, dass einen ätzpinken Overall trug.

„Hallo Maria-chan!“, grüßte Kyoko die Enkelin des Präsidenten freudig und nahm sie in die Arme.

Beide befanden sich vor einem großen und innen luxuriös ausgestatteten Hochhaus.

„Wollen wir zu Ren gehen?? Ja??? Ja??? Ich bin ja so aufgeregt!!! Ich war noch nie ohne ihn in seinem Haus!!!!“, fieberte Maria aufgeregt und lief nervös mit den Armen fuchtelnd hin und her.

„Maria-chan, beruhig dich!! Wir wollen doch nur seine Wohnung etwas einladender gestalten, mehr nicht!!!“, versuchte Kyoko Maria von Wolke sieben wieder herab zur Erde zu ziehen, doch kein Erfolg.

„Oh jaaaaaa und ich werde ihm ein Foto von mir auf den Nachtschrank stellen!!!! Dann kann er mir immer in die Augen gucken, wenn er ins Bett geht und schon mal von unserer Hochzeit vorträumen!!!“

Kyoko seufzte kurz und lächelte ihr zu. Sie war einfach nur zu süß. //Schon fast wie ich damals…nur nicht ganz so verträumt…hoffe ich…diese Märchen lassen mich ja heute noch nicht los…//, dachte sie und grinste in sich hinein.

„Achja…Kyoko-chan!!! Dann muss natürlich auch noch ein Foto von dir in die Wohnung!!! Dann bleibt es fair und mein Foto fällt nicht so auf…ich will ja nicht, dass er denkt ich zwinge ihn zu einer baldigen Hochzeit…er muss eben noch warten…ich bin doch noch viel zu jung…“, murmelte Maria etwas traurig, lächelte aber bestimmt.

„Aber er wird auf mich warten! Er liebt mich schließlich!“

Kyoko war wie versteinert. //EIN FOTO VON MIR???!!! WAS??? NEIN!!! NIEMALS!!//

„Mar-“, wollte sie ansetzen, bis sie Marias Satz hörte. //“Aber er wird auf mich warten! Er liebt mich schließlich!“…Es ist zwar nicht ganz so wie bei Sho…aber…Ren liebt Maria nicht…und sie glaubt es jedoch fest…So wie ich es damals fest glaubte…dass Sho mich liebt…soll Maria genau so enttäuscht werden wie ich? Nein…Ren würde es ihr sicher schonender beibringen, als Sho mir…aber dennoch…es würde ihr das Herz brechen…Kann man sie nicht irgendwie ablenken? Ablenken von Ren Tsuruga? Allerdings…ist das nur eine Schwärmerei…also etwas was nicht ganz ernst zu nehmen ist…oder etwa doch? ...Maria…ich hoffe für dich, dass du nicht genau so fällst wie ich und die Liebe hassen wirst…//, dachte Kyoko und ihre Mine verdunkelte sich. Nun…so wie es momentan war…so kam sie wohl nie aus der Love Me Section heraus… Aber es war einfach so…Liebe war schlecht für sie und sie wollte auch nichts anderes akzeptieren…

„Onee-chan?“, fragte Maria vorsichtig und lugte hoch zu Kyoko, deren Augen von ihrem schräg geschnittenen Pony verdeckt waren.

„Was ist?“, fragte sie und zeigte ihre verdutzten und unschuldigen Augen. Es war wohl nichts…

„Oh…Schon gut!!! Ich dachte du hättest etwas!!! Naja okay, nun lass und hoch gehen!!!“, schlug Maria vor und wartete erst gar nicht Kyokos Zustimmung ab, sondern rannte schon in das Haus und in den Fahrstuhl um so schnell wie möglich zum Apartment zu kommen.

Die Ältere starrte ihr verdutzt nach und flitzte etwas weniger begeistert hinter dem Mädchen her und gelang auch in den Fahrstuhl.

„Was meinst du? Ob wir fertig werden, bis Ren zurückkommt?“, fragte Maria und schwankte von einem Fuß auf den anderen.

„Yashiro hält ihn schon auf.“, antwortete Kyoko unsicher. //Wenn Maria ihre Pläne umsetzt…dann…oh nein…ich will es mir gar nicht erst vorstellen…//, dachte sie und fing jetzt schon innerlich an zu zittern.

„Satan…bitte nicht Satan…“, murmelte Kyoko ängstlich und nervös vor sich hin und Rorys Enkelin schenkte ihr einen verständnislosen und besorgten Blick.

„WIR SIND DAAAAAAAA!!!“, fing Maria plötzlich an wild zu kreischen und holte Kyoko somit vollständig aus ihren Horrorvorstellungen.

„Eh…ja…“, sagte sie nur knapp und folgte dem blonden Haarbüschel vor sich.

„Mach auf, mach auf!!!! “, schrie Maria vor Euphorie.

Kyoko, die die Karte von Takarada-san bekommen hatte, der sie wiederum Yashiro abgeluchst hatte, zog den besagten Gegenstand durch den Schlitz.

Es piepte kurz und ein grüner leuchtender Punkt erschien anstatt der roten Lampe.

Die Tür ließ sich nun einfach mit der Hand öffnen und Maria fegte wie ein geölter Blitz durch die Tür hinein in den weißen Flur.

„Also der Flur kann ja schon mal Farbe bekommen!!!“, bemerkte sie und hüpfte zu dem Garderobenständer links neben der Eingangstür.

Kyoko nickte kurz, fragte dann aber sofort, was Maria da an Rens Mantel machte.

„Naja…was er so in den Taschen hat, wollte ich wissen…“, gab Maria etwas beschämt zurück, jedoch mit einem Hundeblick, wie kein anderes Mädchen ihn nachmachen konnte.

Kyoko seufzte kurz, hing ihre Jacke an die Garderobe und ging ins Wohnzimmer.

Maria folgte ihr schnell.

Rens Wohnzimmer war mit einem Flachbildfernseher in der Wand, einem Glastisch, einer modernen Couch, einer recht vollen Bar, einem flauschigen weißen Teppich und weißen Vorhängen, sowie auch einer kalten Wandfarbe ausgestattet. Hier und da hing irgendein teures Künstlerbild. Es fehlte eindeutig die Wärme und die persönliche Note. So wie es jetzt aussah, war es eher aus einem Designermöbelkatalog. Das jemand hier in diesem perfekten Bild leben konnte, war schon fast undenkbar. Nirgendwo lag auch nur ein Staubkorn oder irgendetwas wie eine Zeitung oder Zeitschrift.

Kyoko fragte sich gerade wo Ren eigentlich all seine Drehbücher aufbewahrte, konnte es sich aber denken. Wenn er immer abends las, dann sicher in seinem Schlafzimmer.

Maria fröstelte es etwas, sie war zuvor noch nie ohne den Schauspieler in dieser Wohnung, und jetzt, da er nicht hier war, wirkte es so leer.

„Kyoko-chan! Hier muss was getan werden!! Was meinst du, die Wände streichen, die Vorhänge austauschen? Der Teppich raus? Ein paar Bilder von … Sag mal, hat Ren über„Kyoko-chan! Hier muss was getan werden!! Was meinst du, die Wände streichen, die Vorhänge austauschen? Der Teppich raus? Ein paar Bilder von … Sag mal, hat Ren überhaupt noch eine Familie?“, fragte sie und war selbst geschockt, dass sie Ren das noch nie gefragt hatte, sogar Kyoko hatte sie einst darauf angesprochen. Aber Tsuruga-san wirkte nicht wie jemand, der gerne über Privates sprechen würde.

„…Ich weiß es nicht…, aber wahrscheinlich schon…sogar ich hab ja eine…“, bemerkte Kyoko unsicher und packte sich an den Kopf. //Wie oft frage ich eigentlich andere, wie es anderen geht? Ich erzähle Ren ja sogar von Koon. Aber ich frage nie nach, ob sie vielleicht auch ein Problem haben…Koon habe ich auch nie gefragt… Gut…wenn ein Problem offensichtlich ist, versuche ich alles, damit es ihnen besser geht. Aber wenn jemand so ist wie Tsuruga-san, der all seine Probleme für sich behält und versucht sie allein zu lösen…sehe ich denjenigen wohl irgendwann vor meinen Augen zerbrechen…“Wenn der frühere Besitzer sich nicht aus diesem Leben befreien konnte, in dem ihn all diese Gefühle jeden Tag begleitet haben, würde die Person heute daran zerbrochen oder schon längst aus dieser Welt verschwunden sein.“ Auch wenn Tsuruga-san meinte, dass das, was dieser Beagle gesagt hatte, nicht wahr wäre…ich hatte ihn nie gefragt…ob es ihm gut geht… „Koon geht es gut…“

Mag sein, dass es ihm vielleicht gut geht…“Seine Flügel sind gewachsen…“ Mag sein, dass er fliegen kann…Aber wie lange kann er fliegen und den Händen seines Vaters ausweichen? Wie viel Zeit hat er noch um den König zu entkommen und nicht wieder von seiner Vergangenheit eingeholt zu werden?//

haupt noch eine Familie?“, fragte sie und war selbst geschockt, dass sie Ren das noch nie gefragt hatte, sogar Kyoko hatte sie einst darauf angesprochen. Aber Tsuruga-san wirkte nicht wie jemand, der gerne über Privates sprechen würde.

„…Ich weiß es nicht…, aber wahrscheinlich schon…sogar ich hab ja eine…“, bemerkte Kyoko unsicher und packte sich an den Kopf. //Wie oft frage ich eigentlich andere, wie es anderen geht? Ich erzähle Ren ja sogar von Koon. Aber ich frage nie nach, ob sie vielleicht auch ein Problem haben…Koon habe ich auch nie gefragt… Gut…wenn ein Problem offensichtlich ist, versuche ich alles, damit es ihnen besser geht. Aber wenn jemand so ist wie Tsuruga-san, der all seine Probleme für sich behält und versucht sie allein zu lösen…sehe ich denjenigen wohl irgendwann vor meinen Augen zerbrechen…“Wenn der frühere Besitzer sich nicht aus diesem Leben befreien konnte, in dem ihn all diese Gefühle jeden Tag begleitet haben, würde die Person heute daran zerbrochen oder schon längst aus dieser Welt verschwunden sein.“ Auch wenn Tsuruga-san meinte, dass das, was dieser Beagle gesagt hatte, nicht wahr wäre…ich hatte ihn nie gefragt…ob es ihm gut geht… „Koon geht es gut…“

Mag sein, dass es ihm vielleicht gut geht…“Seine Flügel sind gewachsen…“ Mag sein, dass er fliegen kann…Aber wie lange kann er fliegen und den Händen seines Vaters ausweichen? Wie viel Zeit hat er noch um den König zu entkommen und nicht wieder von seiner Vergangenheit eingeholt zu werden?//

Kyoko setzte sich nachdenklich auf die Couch.

Maria ging, weniger aufgedreht durch die Wohnung. Erstens konnte sie sich nicht vorstellen, dass Ren sich ganz allein hier aufhalten konnte. Und zweitens machte ihr Kyokos seltsame Stimmung etwas Angst. So war sie noch nie… Doch, wenn sie so darüber nachdachte, als sie mal nach ihren Eltern gefragt hatte…konnte es das sein?

Jedenfalls musste sie etwas tun um sie aufzuheitern!!! So würde das nicht weitergehen!!!

„Kyoko-chan!!! Komm wir machen die Wohnung für Ren so schön, dass er fast seinen Job aufgeben würde nur um mal etwas länger hier sein zu können!!!“, rief der blonde Engel ihrer Onee-chan zu.

//Hmm…ja…das wäre schön…aber wenn Maria so weitermacht, würde er eher umziehen…//, dachte Kyoko daraufhin und grinste. Aber in gewisser weise hatte Maria Recht. Sie konnte Ren etwas Gutes tun und das würde sie auch. Keine Gedanken mehr daran verschwenden, was sie falsch gemacht hatte, sondern sich nun darauf konzentrieren, dieser Wohnung Leben einzuhauchen!!

„Okay, auf geht’s!!! Was machen wir zuerst? Die Wände in Orange und gelb streichen? Orangerote Vorhänge bestellen? Und wie streichen wir den Flur?“, rief sie plötzlich vergnügt und erhob sich von der Couch.

Marias Augen fingen an zu glitzern und zu Funkeln. Kyoko war wieder normal, vollkommen die alte…Ihre Onee-chan!!!

„Beides!!“, rief sie ihr zu und umarmte ihre Freundin mit heftigen Freudentränen in den Augen.

„Eh…Maria? Alles in Ordnung?“, fragte Kyoko verwirrt.

„Ja!!! Alles in Ordnung!!“, antwortete das Mädchen und strich sich das Wasser aus dem Gesicht.

„Okay, ich rufe deinen Großvater an, sobald wir alle Vorhänge bestimmt haben, die Farben wurden ja schon hergebracht. Nachher fahren wir in ein Blumengeschäft und holen ein paar passende Pflanzen für diese karge Wohnung. Und danach hängen wir an die trockenen Wände ein paar Bilder. Wie wäre es mit ein paar von dir Maria-chan?“, lachte Kyoko der kleinen entgegen.

Maria strahlte über beide Ohren und rief vergnügt:„Jaaaaaaaaaaaa!“

„Gut, dann lass uns die restlichen Räume betrachten!“, schlug Kyoko vor und Rorys Enkelin nickte wild.

Die folgenden Zimmer waren ähnlich gestaltet, die Küche sollte oben rote Küchenschränke und unten silberne Schubladen bekommen und die Wand in einem terracottafarbenen Ton gestrichen werden, die Fliesen sollten weiß bleiben und teilweise nur japanische Kanji aufgeklebt bekommen. Kyoko war sich nicht sicher ob sie das so umsetzen konnten…sie war zu klein und Maria erst recht.

Das Bad sollte bleiben wie es war, nur ein wenig Pflanzen konnten ihm gut tun und vielleicht ein paar schöne Muscheln. Der Flur sollte Farbkleckse bekommen, Maria wollte welche in Pink, damit Ren immer wusste von wem der Flur gestrichen wurde. Doch Kyoko verneinte sofort, schließlich sollte nicht jeder Besucher wissen…dass da die Love Me Section im Spiel war…

Das Schlafzimmer des Schauspielers sollte in seinem Blau-Ton bleiben und nur Marias gewünschten Bilderrahmen bekommen. Kyoko fand es zu persönlich, da irgendetwas verändern zu wollen und nach einigem Gemurre gab Maria auch Kleinbai.

Kyoko rief Rory an und bestellte all die Dinge, die sie benötigten. Sie hatte keine Ahnung wie der Präsident das alles so schnell beschaffen konnte, aber nach einer halben Stunde standen ein Dutzend Männer mit einem Dschungel an Pflanzen, Unmengen von Vorhängen und einer Strandladung Muscheln vor der Tür.

Maria hüpfte im Dreieck, als sie all das Material sah und schoss schnell ein paar Fotos mit einer selbst mitgebrachten Sofortbildkamera.

„Und die verteilen wir später überall in LME!!!“, rief sie begeistert und quiekte nur so vor sich hin, als das Bild erschien, dass sie soeben von den Haufen Utensilien gemacht hatte.

//Dann bin ich endgültig tot…erschlagen von all den Renfans, die nicht mal einen Schritt in seine Wohnung wagen…erhängt von einer Horde kreischender Mädchen, von denen immer noch zu viele bei LME hausieren…//, dachte Kyoko mit Schrecken und schüttelte wild den Kopf.

„Nein Maria, ich will noch nicht sterben!!!“, war ihre Antwort auf die Fotoaktion und Maria verzog sofort ihr Gesicht in eine bittere Trauermine.

Sie wusste, wie man Menschen dazu brachte, ihr alles zu erlauben. Doch Kyokos unermüdlicher Wille ließ sich dieses Mal davon nicht beeinflussen.

„Na gut…dann behalte ich die Fotos eben nur selbst…“, erwiderte das kleine Mädchen enttäuscht, stürzte sich danach aber sofort auf die Vörhänge.

„Onee-chan!!! Das ist ein toller Stoff, fass den mal an!!!“, kreischte sie vergnügt und knuddelte sich in den Vorhang.

Kyoko trat heran und fühlte den Stoff mit den Fingerspitzen.

„Seide? Oh Gott! Wie teuer wird DAS denn??“, fragte sie entgeistert.

„Teuer? Nicht für meinen Opa!“, antwortete die kleine blonde grinsend.

//Ich glaube ich lebe in einer anderen Dimension…//, ging es der jungen Kellnerin des Daruma-yas durch den Kopf.

Sie schüttelte sich leicht und ging zurück in Rens Wohnung. Hoffentlich lohnte sich der ganze Aufwand und Ren würde sich hier wohl fühlen…
 

Kyoko wollte zuerst in der Küche anfangen. Sie bedeckten alle Gegenstände, die keine Farbe abbekommen sollten mit Zeitungspapier und fingen sofort an die Küchenschränke rot zu streichen, indem Kyoko einen der geschickten Männer einspannte, der groß genug war die Schränke vollends mit Farbe zu bedecken. Die unteren Schubladen bekamen ihren silbernen Ton.

Dann nahm Kyoko einen Pinsel und schrieb einige Schriftzeichen auf. Maria war überrascht, dass sie das konnte.

„Wo hast du das gelernt?“, fragte sie erstaunt, „die Pinselführung kann heutzutage doch schon fast kein Japaner mehr!“

„Ein Mädchen aus Kyoto, mit einer strengen Mutter und einer Okami, die viel Wert auf Tradition legt…muss das wohl zwangsweise können.“, sagte Kyoko leicht bitter. Bei dem Gedanken an ihre Mutter stiegen ihr auch leichte Tränen in die Augen. Wie oft wurde sie angeschrieen, wenn sie mal einen Strich beim Kanji schreiben falsch gesetzt hatte? Wie oft hatte sie tagelang wach dagesessen und geübt bis zum Umfallen…

„Vergiss es Onee-chan!! Ist ja nicht so wichtig!!! Welche Zeichen willst du denn alle malen?“, fragte Maria, die Kyokos Tränen in den Augenwinkeln bemerkt hatte und nun versuchte schnell wieder vom Thema abzulenken.

„Freundschaft, Feuer und Eis.“, sagte sie kurz. Und malte konzentriert weiter, wobei sie versuchte nicht an ihre Vergangenheit zu denken. Das war passè(falls es falsch is...ich bin kein franzose»° bin lateiner...vv°), aus, vorbei…es kam nie wieder…nein…sie musste nie wieder perfekt sein…//„Es wirkt auf mich, als müsstest du in sämtlichen Fächern unbedingt 100 Punkte erreichen…“…Tsuruga-san…sie haben recht, das muss ich nicht mehr…nie mehr und erst recht nicht für meine Mutter…Ich bin frei…und werde jetzt mein bestes geben ihre Wohnung zu gestalten. Vielleicht bekomme ich dafür keine 100 Punkte, aber ich hab mich bemüht…für sie…//

„Schreib doch noch „Liebe“ hin, ich finde das Zeichen so schön!!!“, wollte die kleine Blonde die große Blonde(…nach neuesten erkenntnissen kastanienbraun…aber…man…was ist da schon der Unterschied???XD) überreden.

„Niemals!“, verneinte Kyoko und war aufgesprungen.

„Wieso nicht?“, hakte Maria nach.

„Ich…kann doch nicht…ich meine ich kann ihm das hier doch nicht…auf die Fliesen….nein das geht nicht!!! Ich verabscheue dieses Wort!!! Und dieses Zeichen!!! Also schreibe ich es auch nicht!!“, wehrte sich Kyoko heftig dagegen und schrie dabei schon fast.

„Dann mache ich es eben.“, seufzte Maria und wollte den zweiten Pinsel, der auf der Arbeitsfläche war, in die Hand nehmen. Doch Kyoko war schneller und hatte ihn an sich gerissen.

„Nein!! Dann könnte er auch auf dumme Gedanken kommen!“, fauchte sie.

„Aha…darum geht es dir also…Du willst nicht, dass er denkt, dass du was von ihm willst.“, stellte Maria eisern fest und durchbohrte Kyoko nahezu mit ihren Blicken.

„…Eh…Was? Wiederhol das mal…“, fragte Kyoko unschuldig.

„…Vergiss es…“, antwortete Maria und überdachte ihre Vermutung noch mal.//Also…ich bezweifle irgendwie, dass es das ist…ich meine…das ist Kyoko-chan…sie kümmert sich eigentlich nicht darum, was andere von ihr denken….also müsste sie das auch nicht stören…es sei denn es ist die Wahrheit und sie will etwas von Ren…aber…neeeeee….kann ich mir nicht vorstellen… Sie ist doch immer noch in der Love Me Section…dann kann sie nicht verliebt sein. Ich glaube es einfach nicht…und selbst wenn…Ren gehört dann immer noch mir!! Oder?//

Maria-chan konnte sich nicht helfen…sie hatte schon eine ganze Weile da so ein Gefühl…Wenn Ren Kyoko ansah…dann war er entweder extrem kühl und abweisend…oder…total warm und einladend. Und dieser warme Blick, den er ihr schenkte…niemand anderen hatte er mit diesem Blick angesehen…

//Ich glaube…ich werde mal meinen Opa etwas ausquetschen…der tut schon seit ein paar Wochen so geheimnisvoll…//, dachte das kleine Mädchen und während Kyoko gerade die Kanjis anzeichnete verschwand sie ins Wohnzimmer. Hier war ebenfalls alles abgedeckt, da sie hier demnächst streichen würden. Rote und gelbe Wände…na ob Ren sich da wohl fühlte? Das waren warme Farben klar…aber war es wirklich das Beste? Vielleicht fühlte er sich ja auch wie im Kindergarten…

Maria betrachtete die kahlen Wände. //Aber Farbe muss einfach her…ohne das…geht’s nicht…hier friert man sich ja beim Anblick zu Tode…//

Sie schwenkte ihre Augen weiter durch den Raum und blieb an der Tür zu Rens Schlafzimmer hängen.

„Hmm…“, murmelte sie. //Ob ich da etwas finde? Vielleicht sogar ein Foto von seiner Angebeteten? Vorausgesetzt er hat eine…vielleicht könnte ich ja auch einfach etwas über seine Familie dort herausfinden…er spricht ja so selten über sie…//

Maria drehte sich zu Kyoko um, die in der Küche immer noch hoch beschäftigt damit war die Fliesen mit ihrer sauberen Pinselschrift zu verschönern //Schade, dass sie nicht Liebe hinschreibt…// und ging dann auf leisen Zehenspitzen zu Rens Schlafzimmertür, die sie lautlos öffnete, im dunklen Schatten verschwand und mit einem leisen Klick die Klinke hinter sich hoch drückte.

//So da wären wir…ganz schön düster…//

Maria tappte zu den Vorhängen und zog sie beiseite. Ein heller Lichtstrahl erfüllte den Raum und gab die blauen Wände mit den schwarz gestrichenen Möbeln preis. Auf den ersten Blick sah das Zimmer aus wie jedes Schlafzimmer in einem Luxushotel, doch wenn man genauer hinsah bemerkte man schon einen Unterschied. Während Rens andere Räume ohne jegliche Zeitschriften und Bücher waren, hatte er hier einen Großteil von ihnen verstaut. Maria schlurfte zum Nachttisch auf dem ein aktuelles Drehbuch lag. Moment…diesen Titel kannte sie doch…hatte Kyoko nicht gestern einen Job bei diesem Film bekommen? Als Hauptdarstellerin? Nun gut…Ren sollte in der Jury gesessen haben, vielleicht hatte er es daher…

Unten im Nachtschrank war ebenfalls ein freier Raum indem einige Zeitschriften lagen…offenbar etwas veraltet. Maria suchte sich eine aus der Mitte heraus und staunte über das Datum. //Die ist ja zwei Jahre alt!!!//

Es war eine Starzeitschrift mit einem Artikel über Ren drin. Jedenfalls wurde nicht sehr viel darin gelesen, die Zeitschrift sah, trotz des hohen Alters fast wie neu aus…

Im Gegensatz zu einer neueren Ausgabe, auf dieser war Sho Fuwa abgebildet, über dessen Gesicht mit einer sauberen Schrift etwas stand, was Maria noch nicht lesen konnte. Es waren lateinische Buchstaben, doch welche genau, das wusste sie nicht. (kl. Anmerkung: da steht: LOSER)

In der Zeitschrift war eine Biografie über Fuwa, deshalb war er auf dem Cover. Aber aus welchen Gründen, besaß Ren so eine Zeitschrift?

Maria blätterte zur Biografie. Unter fast jedem Absatz war eine großgeschriebene Bemerkung offenbar aus Wut hingekritzelt. Nur unter „Ich komme aus Kyoto und habe in einem Ryokan gelebt, dass meinen Eltern gehört.“, stand nichts. Das seltsamste war jedoch, dass sogar unter Sho Fuwa etwas stand. (kl. Anmerkung: überall steht: liar)

Maria rätselte gerade ob Ren die Zeitschrift vielleicht von Kyoko hatte, als ihr plötzlich die Schublade des Nachttisches ins Auge fiel.

Sie legte die Zeitschrift zurück und zog an dem silbernen Griff, bis sich die Schublade komplett aufgezogen hatte.

Darin lagen jede Menge Notizen und Drehbücher rum, aber auch ein paar interessantere Dinge…

Fotos. Da waren doch tatsächlich ohne Ende Fotos drin!!!

Neugierig kramte Maria ein paar heraus und sah sie sich einzeln an. Sahen aus wie Urlaubsfotos. Ein Foto der Freiheitsstatue von New York, einem amerikanischem Highway, einer U-Bahn, einer beleuchteten Straße von einer amerikanischen Großstadt, eine schwarzhaarige Japanerin, die offenbar jemand anderen an der Hand hielt, der jedoch nicht auf dem Bild drauf war. Es war abgerissen. Und letztlich jede Menge Fotos von Kyoto. Ob Ren da mal gelebt hatte? Oder in New York? Oder fand er diese Städte einfach nur so schön? Beim letzten Bild das sie in der Hand hielt, fiel Maria jedoch etwas auf. Es war ein kleines Mädchen, das auf einem Stein saß neben dem ein wunderschöner Bach entlang floss. Rundherum wuchs ein Wald aus jeder Menge Laubbäumen, die wunderbar grün glitzerten. Das war ein unheimlich toller Ort. Vereinzelt lagen Steine in schönen Formen herum…manche sahen aus wie Hamburger…andere wiederum wie ein Fabelwesen.

Das Mädchen lächelte so süß, dass Maria kurz vor Neid erblasste. Sie hatte zwei schwarze gebundene Zöpfe, die mit rosanen Perlenzopfgummis in Form gehalten wurden. Ihre Augenfarbe konnte man schlecht erkennen, da sie ihre Augen zu hatte und einfach nur unheimlich liebenswürdig für die Kamera lächelte. Dieses Mädchen hatte es sicher auf Tsuruga-san abgesehen, da war Maria sich sicher. Egal wann dieses Foto geschossen wurde, dieses Mädchen würde sie ausfindig machen und beiseite räumen. Ren gehörte ihr!!! Und er…war doch hoffentlich nicht in dieses Mädchen da verliebt, oder? Nun…vielleicht schon, immer hin bewahrte er ein Foto von ihr hier in diesem Nachtschrank auf. Vielleicht war es aber doch nicht ganz so wichtig für ihn… Und diese Japanerin…konnte das vielleicht auch seine Geliebte sein? Aber…war sie dafür nicht doch zu alt? Vielleicht mochte Ren aber doch Frauen die so reif waren? Maria rätselte nicht lange. Sie würde nachforschen und bald würde sie wissen, wer diese beiden waren…

Kurz entschlossen, platzierte sie die beiden Fotos in ihrer Brusttasche, die ihr weinrotes Kleid besaß und schob die Schublade zurück.

Das war alles, was sie wissen wollte. Und für die zwei Fotos, bekam Ren eben wichtigere Fotos. Von ihr und Kyoko… //Vielleicht sollte ich doch kein Foto von…na..doch…ich will nicht allzu egoistisch sein…//

Hinter Maria rummste es laut und sie sprang erschrocken auf. Kyoko hatte mit sorgenvollem Gesicht die Tür aufgeschlagen und erblickte erleichtert die kleine Blondine, die gerade stocksteif vor Rens Nachtschrank stand.

„Da bist du ja!! Was machst du hier eigentlich?!“, rief die Große halb vorwurfsvoll halb erleichtert.

„Ähm…nun…Ren ist immer so mysteriös und… ich wollte nur ein klein wenig…in seinen Sachen herumwühlen! Schau doch mal!!! Er kennt sogar dein Drehbuch!!!“, wollte Maria von ihrer Spionage ablenken und deutete auf das Buch, das auf dem Tisch neben Rens Bett lag.

„Was?!“, antwortete Kyoko erstaunt und trat auch vor den Nachtschrank um das Buch aufzuheben.

„Tatsächlich…“, sagte sie verwundert und betrachtete das dicke Drehbuch, „ihn scheint die Story zu packen, wenn er das Buch auch noch liest, während er tausend andere auswendig lernen muss.“

„Ja…scheint so….“, grinste Maria und wand sich somit aus der Affäre. Gut die Strafpredigt war schon mal ausgeblieben…

Kyoko legte das Buch zurück und ging ebenfalls aus dem Raum. Als sie Maria fröhlich vor sich hin grinsend erblickte, kniff sie die Augen zusammen und fing an zu reden: „Maria, ohne Erlaubnis von Tsuruga-san selbst gehst du da nie wieder hinein!! Verstanden?? Und erst recht nicht, wenn ich in der Küche arbeite und eigentlich deine Hilfe gebraucht hätte!!!“

//Mist…doch ne Predigt…// „Ja ja…“, sagte das kleine Mädchen lustlos.

„Gut…und jetzt hilf mir gefälligst das Wohnzimmer zu streichen, danach ist dann der Flur dran!“, erwiderte Kyoko mit strenger Stimmer und Maria nickte.

„Also los.“, gab die Erwachsene den Startruf an.

Maria flitzte schon und holte die Farbeimer, während Kyoko eine Leiter herholte und aufstellte. Dann nahmen sie Farbrollen und fingen an eine Wand rot und die daneben gelb zu streichen. Alle gegenüberliegenden hatten jetzt dieselbe Farbe. Es folgten ebenfalls Rens Bar, die Kyoko wegen vielen Alkoholflaschen missfiel, aber trotzdem dableiben durfte und die Fensterrahmen. Somit war alles fertig gestrichen und die Möbel wurden der Farbe angepasst durch Kissen auf der Couch und Bilderrahmen in gold auf rot oder rot auf gelb.

Sobald wirklich alles getrocknet war, hingen sie ein paar schöne Bilder auf und setzten hier und da mal einen Kaktus mal einen Hybiscus hin.

Das Wohnzimmer war nach ihren Meinungen nun wohnenswert und beiden lief kein Schauer mehr über den Rücken. Die Küche sah ebenfalls wärmer aus. Nun auf zum Flur. Rosa? Gelb? Grün? Welche Flecken sollte er denn nun bekommen? Alle?

„Zu Kindergarten mäßig Maria!!!“, meckerte Kyoko, doch Maria zog eine Schnute, die einfach nichts anderes zuließ.

„Nun gut…“, stimmte Kyoko zu und nun wurden doch, in allen Farben Kleckse an die Wand gemalt…Wenn Kyoko wenigstens vorher noch Hoffnung auf ein Überleben gehofft hatte, war sie jetzt futsch. Nun würde Ren sie alle sicher mit seinem schlimmsten Horrorblick ermorden…

Wie auf Bestellung klingelte auch sogleich Kyokos Handy.

„…Mogami?“, sagte Kyoko etwas zaghaft, es war unbekannt…

„Hallo Mogami-kun!!!“, flüsterte eine entschuldigende Stimme, die sich sehr nach Yashiro anhörte.

„Yashiro-san? Seit wann ist ihre Nummer unterdrückt?“, fragte Kyoko verwundert.

„Ich hab mir Rens Handy geliehen, meins ist kaputt…ich hab die Handschuhe vergessen…“

„Huh?“

„Nicht so wichtig…“

„Warum rufen sie an?“

„Weil ich Ren nicht mehr länger aufhalten konnte…tut mir Leid…er ist bereits auf dem Weg, er holt gerade das Auto…wir sind in…10 Minuten da…nun ja ist ja auch schon halb elf.“

„WAS??? SO SPÄT IST ES????“

„Habt ihr keine Uhren da?“

„Nein…die sind verdeckt…vom Zeitungspapier…Maria schnell, reiß das Papier von den Möbeln!!!“

„Seid ihr denn soweit fertig?“

„*ritsch* Nein das Bad fehlt noch…Maria, danke!!!*klick*“

„Was war das?“

„Die Badtür!! So hier eine Muschel…da…arg…huh?“

„Was ist?“

„Nichts…ich denke nur gerade ein nettes Parfum.“

„…Aha…also seid ihr fertig ja?“

„So gut wie…“

„Gut! Ich dachte schon, ich würde alles versauen…weil ich unfähig war ihm länger zu widersprechen…es tut mir echt Leid…“

„Muss es ihnen nicht, es ist generell schwer Tsuruga-san zu widersprechen.“

„Na ja…es traut sich nie jemand…nicht wahr?“

„Richtig…“

„Ahh…da kommt Ren…ich leg’ dann mal auf. Bis nachher!!!“

„Wiedersehen, Yashiro-san!*klick**tut**tut*“

„Sie war wohl doch in Eile…“

„Können wir?“, fragte Ren Tsuruga offenbar genervt, durch das heruntergefahrene Fenster.

„Ja klar!!“, stimmte der Manager freudig zu und stieg ins Auto ein.

„Woher dieser Sinneswechsel? Da ist doch mal wieder was faul.“, durchschaute Ren seinen Manager.

„Tja und wenn ja kannst du eh nix dran ändern.“, grinste Yashiro fröhlich und bekam von Ren einen durchbohrenden Blick, der ihm jedoch wenig nützte. Er beließ es dann bei dem Satz und drückte seinen Fuß aufs Gaspedal.
 

Kyoko hatte eilig noch alle Sachen an ihren Platz gerückt, nur war Maria wieder mal verschwunden.

„Maria-chan?“, rief sie und eine Stimme antwortete direkt aus Rens Schlafzimmer. //Nicht schon wieder…//, ging es Kyoko seufzend durch den Kopf und sie trottete zum Schlafzimmer. Dort hatte Maria 2 Bilderrahmen auf den Nachttisch gestellt.

„Ich hab nur das gemacht, das wir von Anfang an besprochen hatten.“, sagte sie und grinste.

„Maria du nimmst da sofort dieses Bild von mir weg!!!“, donnerte Kyoko und genau in diesem Moment, machte es klick und die Haustür war entsichert.

„Uwah…raus hier!!!“, flüsterte sie nun und lief aus dem Schlafzimmer, Maria folgte ihr, machte das Licht aus und machte das gleiche im Wohnzimmer. Ein Glück war der Flur abgeschottet vom Wohnzimmer, so hatte der Schauspieler das Licht vielleicht nicht bemerkt.
 

„Ist gut Yashiro…“, klagte Ren, sein Manager hatte ihn die ganze Zeit pausenlos mit irgendwelchen banalen Sachen genervt, sodass er jetzt nervlich endgültig fertig war.

„Schönes Treppenhaus nicht? Das fällt doch auf!!! Warum haben wir nicht die Treppe benutzt?!“, bemerkte Yashiro.

„Weil das hier der neunte Stock ist und jetzt hör endlich auf!!!“, seufzte Ren und öffnete seine Wohnungstür.

Yashiro grinste auf, gut, sie hatten das Licht inzwischen ausgeschaltet…sehr gut…

Als Ren die dunkle Wohnung betrat und gerade nicht hinsah, winkte Yashiro einigen Männern, die sich hinter einem Balken im Treppenhaus versteckt hatten und dafür zuständig waren, dass keine Farbeimer oder sonstiges hier herum stand.

Dann wandte er sich wieder Ren zu und betrat ebenfalls die Wohnung.

Der Schauspieler betätigte den Lichtschalter und schon war der Flur hell erleuchtet.

„…Yashiro-san…was…genau…ist….DAS?!“, fragte Ren geschockt und deutete auf einen der Farbkleckse, die ihn zusehends verwirrten. Der Manager lachte vergnügt: „Ich würde sagen eine gelungene Überraschung.“
 

Kyoko und Maria gingen langsam zur Tür zwischen Flur und Wohnzimmer und lauschten daran. Die kleine lachte sich jetzt schon halb tot, Kyoko hingegen war mulmig zumute… Hoffentlich war Ren nicht sauer…er klang ziemlich gereizt….

Plötzlich hörten sie Schritte. Maria wich schon schnell zurück, doch Kyoko reagierte zu langsam und bekam die Tür mit voller Wucht an den Kopf gedonnert.

„Autsch…mist…“, wimmerte sie halb und kniete auf dem Boden, während Maria ihr einen mitleidigen Blick schenkte.

„Du hast echt kein Glück Onee-chan…“, sagte sie, streichelte Kyoko am Kopf und grinste dann Ren an, der Kyoko etwas abwesend anstarrte. Das Licht aus dem Flur hatte sie und Maria genau erfasst und der pinke Love Me Anzug hatte Ren erstmal erraten lassen, wer dafür verantwortlich ist, dass man seine Wohnung umgestaltet hatte und zweitens wissen lassen, dass es Kyoko war, die diese Arbeit für ihn übernehmen durfte…

„Maria-chan...Mogami-san...”, sagte er nur und fasste sich an den Kopf, dabei lehnte er sich gegen den Türrahmen und verharrte dort, die Hand vorm Gesicht und gegen die Stirn gepresst. Yashiro kam dazu und bemerkte sofort Kyokos wehleidige Laute.

„Mogami-kun? Hast du dir den Kopf gestossen?“

Ein Wimmern war zu hören.

Ren schlug die Augen auf, nahm die Hand von der Stirn, ging auf den Boden und hob Kyokos Kopf an. Ein leichter Bluttropfen lief ihr gerade aus der Nase.

„Tut mir Leid, hätte ich gewusst, dass du da bist, hätte ich die Tür nicht so aufgestoßen…“, sagte Ren, strich Kyoko über die Wange, stand auf und holte ein Taschentuch.

Maria verfolgte das ganze…wieder hatte Kyoko alle Aufmerksamkeit auf sich gezogen…nun gut…sie war verletzt, Ren hatte sicherlich Recht. Das hatte Priorität, sein zukünftige Ehefrau richtig zu begrüßen war momentan wohl zweitrangig. Maria schnaubte kurz verächtlich, seufzte dann und fragte Kyoko ob denn noch alles ganz wäre.

Die Verletzte nickte und Maria gab ihr ein erleichtertes Lächeln zurück. Kurze Zeit später war Ren mit einer Packung Taschentücher zurück und gab sie Kyoko.

Diese schnaubte einmal und stopfte sich dann einen Fetzen Zellstofftaschentuch in ihr rechtes Nasenloch. „Das Bad ist schön geworden mit den Muscheln.“, gab Ren das erste Feedback und machte das Licht im Wohnzimmer an. Er half Kyoko aufzustehen und besah sich dann die Stube.

„Ist mir ehrlich gesagt…etwas zu rot…“, bemerkte er und bekam einen bösen Blick von Yashiro gewidmet.

„Immer noch besser als dieses ekelhaft kalte weiß!“, meckerte Maria und Ren seufzte.

„Na ja…schon…“, gab er Kleinbai und zog Kyoko an der Hand zu seiner Couch.

„Leg dich da drauf, bis es aufhört.“, befahl er ihr regelrecht, denn das Taschentuch erschien ihm noch röter als die Wände…

Kyoko legte sich auf den Rücken und verfolgte Rens Bewegung zu den Vorhängen.

„Orangerot? Ihr hattet es ja geradezu mit warmen Farben…“, stellte er fest und musterte durch die Vorhänge hindurch die Straße unten, ehe er zurückging und sich die Küche näher besah.

„Uns war eben kalt.“, sagte Maria eingeschnappt.

Ren ignorierte es und schaute in seine neue Küche.

„Die Küche ist schön…“, murmelte er und Maria lächelte wieder.

„Schön, dass dir die wenigstens gefällt.“, erwiderte sie fröhlich.

„Habt ihr auch den Trainingsraum umdekoriert?“, wollte der Schauspieler wissen.

„Nein…der ist, denke ich, für einen Trainingsraum in Ordnung.“, antwortete die junge Blondine.

Kyoko schwieg, sie konzentrierte sich gerade eher ihr Nasenbluten loszuwerden. Das war ihr ja so peinlich!!! Und jetzt musste sie auch noch hier auf Tsuruga-sans Couch sitzen, bis die Blutung stoppt!!!

Ren fuhr die die Schriftzeichen auf den Fliesen entlang. „Habt ihr die Schriftzeichen selbst darauf gemalt? Fühlt sich nicht nach Klebefolie an…“, fragte er und ging wieder zurück ins Wohnzimmer.

Kyoko machte ein kurzes Quiekgeräusch, doch Maria sprach für sie: „Das hat Kyoko fein säuberlich hingepinselt, ich wollte außerdem, dass sie noch das Schriftzeichen für Liebe hinschreibt…sie hat sich aber geweigert…“

„Oh…“, gab Ren zurück, der nicht so genau wusste, was er davon halten sollte…

Hieß das jetzt, sie habe sich generell geweigert das Kanji für Liebe anzuschreiben, oder hatte sie nur etwas dagegen, es in seiner Küche aufzuschreiben?

Er warf Kyoko einen kurzen Blick zu, die gerade unheimlich damit beschäftigt war die, als einzige weiß gebliebene, Decke anzustarren.

„Habt ihr noch was umdekoriert?“, erkundigte er sich daraufhin.

„Nein…wir haben nur ein paar Fotos ins Schlafzimmer gestellt.“, sagte Maria gut gelaunt.

Kyoko war sofort auf den Beinen und wollte in Richtung Schlafzimmer aufbrechen, doch Ren packte sie am Handgelenk und ging dann selbst zusammen mit ihr in sein Gemach.(foto mach…*für 1000 yen pro stück verkauf*XD)

„Tsuruga-san…sie können die Fotos jederzeit wegschmeißen, wenn sie wollen.“, gab sie noch von sich, ehe Ren die Motive der Fotos sehen konnte.

Als er sie sah, schlich sich sofort ein Lächeln auf seine Lippen. //Danke Maria…DANKE!!!//, ging ihm heiter durch den Kopf.

„Ah Tsuruga-san, was mir hier gerade wieder auffällt, dieses Drehbuch…“, sprach Kyoko an, die durch den Anblick des besagten Objekts wieder erinnert wurde.

„Eh?...Dreh- Ah!! Das …das….“-„Warum lesen sie es, ist es so spannend? Nun ja es war sicher ein nettes Geschenk für ihren Juryauftritt, aber…sind sie wirklich so daran interessiert?“, ging ihm Kyoko zwischen die Erklärung.

„Hm…eh ja…es ist sehr spannend. Sonst hätte ich dir diesen Film doch nicht empfohlen…kannst du schon einen Teil des Textes? Du fliegst schließlich nächste Woche schon nach New York, wegen dem Film.“, erwiderte Ren erleichtert, dass ihm Kyoko so eine Ausrede verschaffte.

„Ich…FLIEGE DESHALB NACH NEW YORK????!!!!!“, schrie Kyoko aufgeregt und begeistert.

„Eh…ja?“, sagte Ren verblüfft.

„Tut mir Leid!!! Ich hatte noch nicht in die Unterlagen geguckt!!! Und außerdem dachte ich, dass wir die Kulisse nachstellen!!! Oh mein Gott!!! Ich fliege nach New York!!!!“, kreischte Kyoko außer sich vor Freude.

„Aber das Drehbuch hast du gelesen…oder?“, fragte der Schauspieler zögerlich.

„Ja…man ich wusste nicht, dass der Typ mir gegenüber so aufdringlich werden muss…aber es ist wirklich eine spannende Geschichte.“, sagte Kyoko und lächelte dabei. Es war doch wirklich schön, sie durfte ein reiches Fräulein spielen, das wirklich gutherzig war, sie durfte nach New York fliegen…das einzig doofe für sie war nur…dass sie Ren dann wohl eine Weile nicht sehen würde…
 

Ren grinste, er freute sich darüber, dass es Kyoko gut ging. Und ihr Nasenbluten war scheinbar auch verschwunden. „Mogami-san?“, fragte er immer noch mit einem heiligen Lächeln im Gesicht, „gib mir mal deinen Block, ich will was nachsehen.“

„Eh?...Okay.“, sagte sie und gab Ren ihren Love Me Block.

„Ren blätterte einige Seiten durch und blieb dann letztlich bei einer stehen.

„Mogami-san, sag Maria bescheid, dass ich sie gleich zu ihrem Opa fahren werde.“, wies er sie an und sie verschwand kurz aus seinem Schlafzimmer.
 

Maria hatte Tränen in den Augen, sie wollte nicht gehen.

„Maria-chan, es ist schon halb 12! Du musst längst im Bett sein!“, erwiderte Kyoko und streichelte der weinenden kleinen durchs wellige goldene Haar.

„Nahaaaiiiin!!!“, schluchzte sie herzzerreißend.

„Doch.“, sagte der Schauspieler, der gerade aus seinem Schlafzimmer kam bestimmt und Maria verstummte.

„Oke…“, sagte sie traurig und schniefte noch mal kurz auf, ehe sie in den Flur ging und ihre Schuhe anzog.

„Mogami-san? Hier dein Block. Ich fahre dich am besten auch gleich zum Daruma-ya.“, schlug Ren vor und übergab Kyoko ihren pinkfarbenen Block.

Yashiro warf Ren einen verwunderten Blick zu. „Stimmt Yashiro-san, dich fahre ich auch noch Nachhause, also alle anziehen, los.“, bestrafte er ihn dadurch und ging selbst in den Flur.

Kyoko steckte schnell den Block ein, sie würde später nachgucken, was Ren da gemacht hatte.
 

Zuerst hatte Ren Yashiro abgesetzt, klar er wohnte ja auch am nächsten, dann war das Daruma-ya dran. Kyoko verabschiedete sich mit einer Verbeugung und ging, nachdem sie Maria zum Abschied noch ein Mal umarmt hatte, winkend zum Eingang des Restaurants.

Der Schauspieler und die Enkelin seines Chefs wanken ihr fröhlich hinterher.

Ehe Kyoko das Lokal betrat und Ren auch schon wieder das Gaspedal drückte.

Als sie bei Rorys Prunkapartment angekommen waren umarmte Maria auch Ren zum Abschied und ging, empfangen von Takarada-san höchstpersönlich, der Ren einen fragenden Blick zugeworfen hatte, mit ihrem Opa in die Wohnung.

Ren winkte auch hier, bis sie beide verschwunden waren und fuhr dann zu sich Nachhause.
 

Kyoko warf sich müde aufs Bett. //Das war’s erstmal!!//, dachte sie erleichtert und atmete tief ein. Dann kramte sie ihren Love Me Block heraus und blätterte die Seiten durch, bis sie den letzten Eintrag sehen konnte.
 

Vielen Dank,
 

meine Wohnung ist echt toll geworden.
 

*100 Punkte*

*Das hast du toll gemacht!*
 

Ren Tsuruga
 

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P.S. maron!!! das mit diesen gewissen tickets mache ich noch, aber späterx3 ich finde diese vorstellung einfach nur zu geil...XD ich glaube Kyoko fühlt sich in einem der Elemente wie Zuhause...naja zumindest ihre Dämonen, die erschrecken eh schon jedenxDDDDDD

Panik auf neuem Territorium

So ich sagte ja ich bekomm das fix hin.^-^ Da isses nächste, is ein süßes Kap, ich hoffe euch gefällts auch=)
 


 

Panik auf neuem Territorium
 

Die Skyline erstreckte sich direkt vor ihnen. Wolkenkratzer die bis zum Himmel ragten, Straßenbeleuchtung, die die Nacht zum Tag machte ein Menschenauflauf, der nicht mit dem Tokios zu vergleichen war. Stau war hier auch um 3 Uhr nachts noch und die Autos waren nahezu unzählbar. Im Hafen standen unendlich viele Dampfer und Schiffe mit den Farben von allen Nationen geschmückt. Eine riesige Statue mit einer Zickzackkrone und einer Fackel in der rechten Hand war mitten im Wasser des Hafens erkennbar, das Wasser spiegelte alle Lichter an den Straßen wieder und machte leichte Wellenbewegungen. Ein Mädchen mit blonden Haaren ging auf das Wasser des Hafens zu, das schwarz schimmerte. Es war nicht ihr Wasser. Dieses Wasser konnte nicht trösten. Dieses Wasser war schon mit allen Lasten der Menschen verseucht. Es war nicht mehr klar, sondern trüb. Trotzdem streckte sie ihren Fuß aus und er berührte das Leid aller Menschen dieser Großstadt. Plötzlich ergriffen tiefschwarze Hände, die aus dem Wasser auftauchten, ihren Fußknöchel und zogen das Mädchen zu ihnen. Sie sollte auch diese Trauer aufnehmen, sie verstehen lernen und ihre eigene vergessen. Immer mehr spürte sie die Kälte des Wassers, die sie aufzufressen schien. Immer mehr Hände zogen sie hinab in die Tiefe und sie konnte im Wasser die Lichter der Stadt nicht mehr sehen. Sie schloss ihre Augen und atmete das Leid der Menschen ein…
 

Kyoko schlug die Augen auf und setzte sich senkrecht auf ihr Bett. Ihr Nachthemd war durchgeschwitzt und wenige Strähnen klebten in ihrem Gesicht. „Was war das? Ein Albtraum?“, fragte sie sich selbst und strich sich ein paar Haare aus dem Gesicht.

//Vergiss es Kyoko…es war nur ein Traum…wie spät ist es?//, dachte sie und schaute auf ihren Wecker. Es war 4 Uhr morgens, in 3 Stunden sollte sie beim Flughafen sein.

Ob sie es sich leisten konnte noch ein Mal Abschied zu nehmen? Um diese Uhrzeit?

Kyoko stand aus ihrem Bett auf und ging ins Bad. //Hoffentlich kann ich mich verabschieden, bitte lass sie nicht sauer sein…//

Die Schauspielerin biss sich auf die Lippen, streifte ihre Kleidung ab und ging unter die Dusche.

Sie drehte den Hahn auf und ließ das warme Wasser auf sich hinab regnen.

//Ich glaube ich warne sie lieber vor…wenn ich einfach so vorbeikomme…wird sie das sicher nicht freuen…vor allem wenn sie noch geschlafen haben…//
 

Nachdem sie im Bad fertig war, ging die zurück in ihr Zimmer und wühlte in ihrer Alltagshandtasche nach etwas. Ihr Gesicht erhellte sich kurz, als sie es gefunden hatte und sie tippte eine Nummer auf ihrem Handy ein.

//Geh doch ran…mist, sie schläft sicher noch…//

„WAS FÄLLT DIR EIN MICH SO FRÜH ANZURUFEN????!!!!“, kreischte eine extrem saure Stimme aus dem Lautsprecher des Handys und Kyoko hielt es ein paar Zentimeter weiter weg.

„Ahähä…Kanae-chan? Ich wollte dich nur vorwarnen, dass ich gleich vorbeikommen werde um mich zu verabschieden, du weißt doch, ich fliege heute nach New York!?“, versuchte Kyoko ihre mies gelaunte beste Freundin wieder zu beruhigen.

„MAN!!! ICH WOLLTE DIR AM FLUGHAFEN AUF WIEDERSEHEN SAGEN!!! DU DUMMCHEN!!!! JETZT HAST DU MICH FÜR NICHTS GEWECKT!!!!“, fauchte sie jedoch und Kyoko zuckte am Handy zusammen.

„Tut mir Leid…das konnte ich doch nicht wissen…“, versuchte sie sich rauszureden.

„GLAUBST DU ETWA ICH LASSE DICH NACH NEW YORK FLIEGEN OHNE ZU SAGEN WELCHE SOUVENIERS ICH HABEN WILL???“, erwiderte Kanae gereizt.

„Oh ja…stimmt…welche willst du denn?“, fragte Kyoko ängstlich.

„SAG ICH DIR AM FLUGHAFEN!! *klack* *tut* *tut*“, schrie sie in den Hörer und legte mit einem Knall auf.

„Eh? Okay…“, sprach Kyoko noch verwirrt in ihr Handy und hatte, nach der Erfahrung eben Angst die nächste Nummer einzuwählen. Nun dies war die Nummer des letzten, bei dem sie nicht wusste ob er zum Flughafen kommen würde oder nicht. Maria hatte ihr versichert dort zu sein, Yashiro ebenfalls.

Nur Ren nicht.

Kyoko wählte…

„Ja?“, fragte eine tiefe männliche Stimme am Telefon.

„Eh? Tsuruga-san? Sie sind wach?“, stellte Kyoko begeistert fest.

„…Mogami-san…mein Handy liegt direkt auf meinem Nachtschrank...”, erwiderte Ren und gähnte leicht.

„Oh nein…das heißt ich habe sie geweckt…“, schlussfolgerte Kyoko daraufhin und hatte jetzt etwas Angst.

„Richtig, Sherlock…aber ich wollte sowieso bald aufstehen…“, sprach der Schauspieler sanft in sein Handy und lächelte leicht.

„Kann ich vielleicht vorbeikommen und mich bei ihnen verabschieden?“, fragte Kyoko mit etwas roten Wangen...schließlich war es nicht üblich für eine Kouhai, dass sie sich unbedingt von ihrem Senpai verabschieden wollte…

Ren antwortete eine Weile nicht, doch dann stimmte er zu und Kyoko hörte, wie er aufstand und in sein Wohnzimmer ging.

„Wie lange bist du eigentlich schon wach?“, wollte er gerade wissen, als er seine Badtür aufschob.

„Seit um 4 rum.“, antwortete Kyoko wie aus der Pistole geschossen.

„Warum so früh?“, hakte Ren nach und platzierte gerade mitgenommene Klamotten auf einer Ablage.

„Ich bin aufgewacht und dachte mir diese eine Stunde macht auch nichts mehr. Außerdem….“, wollte sie ansetzten, verschloss aber ihre Lippen, indem sie sie zusammenbiss.

„Was Außerdem?“, wollte Ren wissen und blieb im Bad stehen.

„…Außerdem…hatte ich einen Albtraum.“, antworte das Mädchen und schüttelte sich leicht bei dem Gedanken daran.

„Von was?“, fragte der Schauspieler sie weiter aus.

„Von New York…ich weiß nicht wie ich das deuten soll…aber ich glaube ich habe einfach Angst vor der neuen Stadt…“, sagte Kyoko etwas zögerlich.

„Hm…ja New York ist gefährlich…aber keine Sorge…dein Co-Schauspieler, der blonde junge Mann, hat einige Erfahrungen gesammelt. Er hatte früher eine Weile in New York gelebt und ich bin mir sicher er beschützt dich auch. Schließlich braucht er dich, als seine Partnerin. Wäre ja ziemlich blöd, wenn du dich in den Subs verlaufen würdest und er eine neue suchen müsste.“, scherzte Ren und versuchte Kyoko nebenbei ihre Angst zu nehmen.

„Sie scheinen ihn ja gut zu kennen, wie heißt er eigentlich?“, fragte Kyoko daraufhin neugierig.

„Nicht ich weiß das, der Regisseur wusste das, seinen Namen kenne ich auch nicht.“, versuchte Ren sich wieder rauszureden.

„Wieso haben sie gefragt?“, bohrte die Schauspielerin weiter nach.

Ren überlegte kurz, ob er das sagen könnte, was ihm gerade durch den Kopf ging und entschied sich tatsächlich dazu: „Darf ich mir keine Sorgen um dich machen? Schließlich bist du das erste Mal überhaupt außerhalb von Japan. Außerdem muss ich doch wissen mit welchen zwielichtigen Typen du spielst. Ohne mich wäre es ja gar nicht soweit gekommen.“

Kyokos Herz hüpfte im Dreieck als sie seinen Worten lauschte, doch egal wie sie es drehte und wendete ihre Dämonen sagten ihr immer das gleiche: „Der macht sich sorgen um Mio und nicht um Kyoko. Wenn Mio etwas zustoßen würde, wäre Dark Moon nur noch deshalb Thema in den Medien. Nicht wegen der überragenden Schauspielkunst.

Kyoko seufzte kurz…

„Vielen Dank Tsuruga-san. Aber sie sorgen sich inzwischen zu viel. Das schaffe ich schon, auch ohne diesen Mister Unbekannt. Und wenn mir etwas zustoßen sollte, wären sie auch nicht daran Schuld sondern meine eigene Dummheit, also vergessen sie ihre Sorgen…das war eben auch nur ein Traum…kommt sicher wegen der Nervosität…“, sagte sie gefasst, wusste aber selbst, dass sie es niemals so hätte sagen können, wenn die Person am anderen Ende des Handys direkt vor ihr stehen würde…sie könnte ihn nicht anlügen…sie könnte ihm nicht sagen, dass sie eigentlich immer noch Angst hatte…und sie hätte ihm sicher jedes Detail des Traumes erzählt…denn Angst allein war nicht der Inhalt…

„Ich bin dann so in einer halben Stunde da.“, fügte sie noch hinzu und legte auf.

In ihrem Inneren herrschte ein Konflikt. Das was Ren gesagt hatte klang eindeutig aufrichtig. Er sorgte sich um sie. Doch momentan kämpfte sie mit sich selbst. Denn in welchem Sinn sorgte er sich um sie? Kümmerte er sich um sie als Mensch? Oder um sie als Kollegin? Oder gar Kouhai?

Und sein letzter Satz…machte er sich Vorwürfe sie dazu gebracht zu haben in dem Film mitzuspielen? Hatte er Angst, sie würde es nicht schaffen? Wie dachte sie selbst eigentlich darüber…

Sie kannte diesen blonden Mann ja überhaupt nicht…würde sie es schaffen sich gut genug mit ihm anzufreunden, sodass sie auch Liebesszenen problemlos mit ihm drehen konnte?

Im Anbetracht all ihrer Sorgen konnte Kyoko nur eines genau feststellen. Sie würde es einfach versuchen, komme was wolle. Sie würde ihr bestes geben. Alle 100 Prozent.
 

Ren strich sich gedankenverloren über sein nasses braunes Haar und schnappte sich nebenbei ein Handtuch. Kyoko hatte zuletzt nicht wie sie selbst geklungen… Sie machte sich sicher immer noch Sorgen und wollte ihm nur keine Umstände machen…

Er trocknete sich ab und zog die Klamotten an, die er vorher bereitgelegt hatte. Er seufzte kurz…

Hoffentlich blieb Kyoko nicht allzu lange, denn er musste schließlich ebenfalls zum Flughafen und sich vorher auch noch umziehen…

Gerade als er aus dem Bad kam, klingelte es an der Tür. Noch Eineinhalb Stunden, dann musste er da sein. Das konnte er schaffen. Wenn er schnell genug fahren würde, dann würde er es in 45 Minuten zum Flughafen schaffen.

Er ging zur Haustür und öffnete sie. Kyoko stand mit einem Lächeln auf den Lippen davor.

„Mogami-san! Komm doch herein.“, wollte er sie schon hereinbitten, doch Kyoko schüttelte den Kopf.

„Nein, lieber nicht, der Taxifahrer wartet unten, ich will mich wirklich nur verabschieden.“

Ren spürte aus irgendeinem Grund eine immense Erleichterung, so würde er genügend Zeit haben.

„Okay…“, erwiderte er jedoch etwas unbeholfen.

Kyoko lächelte ihm zu und setzte dann an: „Also dann…ich hoffe in den paar Wochen läuft alles gut bei ihnen und…und…//verdammt alles, was ich mir zurecht gelegt hatte ist weg!!!! Was soll ich denn jetzt sagen??//…und…“

Das Mädchen kniff die Augen zusammen, wie sollte sie sich denn jetzt verabschieden? Warum konnte sie sich an kein Wort mehr erinnern? Oder wenigstens irgendetwas passendes?? Wieso machte Ren sie nur so nervös?!

„Tut mir Leid…ich weiß nicht mehr was ich sagen soll.“, erwiderte sie ehrlich und kratzte sich verlegen am Kopf. Ren grinste, ging einen Schritt auf sie zu und schloss sie einfach in seine Arme.

„Mach’s gut Kyoko-chan, sei vorsichtig in New York und hör auf deinen Co-Schauspieler. Wenn etwas gefährlich ist, warnt er dich schon davor oder beschützt dich.“, er festigte seinen Griff um Kyoko etwas und sprach weiter, „und wenn du dich einsam fühlst, ruf mich an, ich bin bei dir, glaube mir.“

//Kyoko-chan? Hat er mich gerade wirklich so genannt? Er hat mich gerade direkt angesprochen? Irgendwie…stört es mich gar nicht…//

Kyokos Wangen färbten sich rot, während sie ihm zuhörte und ihren Kopf an seine Schulter lehnte. Doch sie fühlte sich wohl hier und schloss sogar für einen kurzen Moment die Augen und umarmte den Schauspieler ebenfalls.

„Ich passe auf mich auf, aber sie bitte ebenfalls. Und essen sie gefälligst etwas. Haben sie heute Morgen schon etwas gegessen?“, fragte sie ihn misstrauisch und schaute ihm dabei in seine Augen, die von einem warmen Ausdruck zuvor in einen schuldbewussten wechselten.

„Nein…aber ich esse später, versprochen.“

Kyoko warf ihm erneut einen durchbohrenden Blick zu, vertraute aber auf sein Wort und lehnte ihren Kopf erneut an seine Schulter, was ihre Dämonen mit einer Unmenge an Missgunst beobachteten, insofern sie noch am Leben waren und nicht schon längst von Rens unglaublichem Heiligenschein getötet worden sind.

Nach mehreren Minuten, die beiden wie Sekunden erschienen, lösten sie die Umarmung und standen sich nun wieder gegenüber.

„Tja…also dann…“, begann Kyoko, die eigentlich nicht mehr große Lust verspürte nach New York zu fliegen…

„Wiedersehen!“, sagte Ren freudig und Kyoko warf ihm daraufhin einen leicht wütenden Blick zu. Wo war denn da das Leid, dass sie ging? Na gut, das musste er ja auch nicht unbedingt empfinden…er war ja ihr Senpai…

„Ja…auf Wiedersehen…Tsuruga-san.“, antwortete sie ebenso freudig mit einem Hauch von Ironie, woraufhin Ren entschuldigend auf sie herabblickte.

Das Mädchen wank ihm noch einmal zum Abschied und verließ seine Etage durch den Aufzug.

Nachdenklich ging der Schauspieler in seine Wohnung zurück und packte seine restlichen Sachen, ehe er sich umzog, sich vor den Spiegel setzte und blaue Kontaktlinsen hervorkramte.

Sie hatte ihn ebenfalls umarmt…hieß das, dass er wirklich aus seinen Chancen etwas machen konnte? Neulich hatte sie ihn noch nicht selbst umarmt, sie hatte sich nur von ihm in seine Arme schließen lassen. Aber dieses Mal…

Nun egal was kommen würde, als unperfekter Nichtgentleman ohne besonderen Ruf konnte er noch mehr riskieren als er es als Ren Tsuruga konnte. Sicher nicht alles…und sicher auch nicht sofort, schließlich kannte Kyoko „ihn“ ja gar nicht, aber etwas mehr mal irgendwann…

Er lächelte verschwörerisch als er seine blauen Augen erblickte und schnappte sich seine blonde Perücke, die er gut befestigte.

„Es ist eigentlich schon unglaublich, dass mich so keiner erkennt…“, sagte Ren schließlich und sah sich im Spiegel an. //Früher…sah ich ja eher so aus, wie jetzt mit dieser Perücke…vielleicht finde ich es deshalb so erstaunlich…//, dachte er und stand dann auf. Er war bereit.
 

Kyoko hatte sich am Flughafen umgesehen und den Regisseur erblickt. Sie wunderte sich, dass sie nicht einmal in das Gebäude gegangen waren.

„Guten Tag!!! Darf ich fragen, wieso wir hier draußen warten?“, fragte Kyoko sofort ihren Regisseur, der ihr ebenfalls einen guten Tag wünschte und erklärte, dass sie von einem Bus abgeholt wurden, der sie zu ihrem Privatjet fahren würde.

„WAS???!!!“, erwiderte sie ungläubig. So ein Aufwand wurde für Sie veranstaltet?!

„Kyoko-chan!!!!!!!!!“, rief eine bekannte Stimme mit einer anderen bekannten Stimme hinter ihr und sie erblickte Kanae zusammen mit Maria.

„Meine Liebe!!! Maria-chan!!!“, rief Kyoko vergnügt und hüpfte in die Arme ihrer besten Freundin. Danach hob sie Maria kurz an und drückte sie an sich.

„Schön, dass ihr gekommen seid!!“, quiekte Kyoko munter. Fast niemand hatte bis jetzt die Strapazen auf sich genommen und war so früh aufgestanden, nur wegen ihr…nur einer...Ren…

„Hier, ich hab dir eine Liste von allen erstellt, die gerne Souveniers haben wollen.“, sagte Kanae und drückte Kyoko ein Blatt Papier in die Hand. Das Mädchen las sie kurz durch und warf ihrer Freundin einen skeptischen Blick zu.

„Jede Menge Süßkram für deine Geschwister? Sind sie dir so auf die Nerven gegangen?“

„Na ja, sagen wir es so, sie wollten mich heute nicht zum Flughafen gehen lassen, wenn ich ihnen nicht Tonnen von Süßkram gebe…Da ich wegen dir hierher musste, darf ich ja wohl annehmen, dass du ein paar in New York besorgst.“, sagte Kanae und grinste so genervt, dass Kyoko es nicht wagte ihr zu widersprechen.

„Onee-chan?! Komm ja heil wieder!!!“, rief Maria dazwischen, die sich wirklich Sorgen um die Schauspielerin machte, „New York ist wirklich gefährlich!!! Geh bloß nicht in eine dunkle Gasse!!! Überall lauern Diebe!!!!“

„Ist das in Tokio nicht ähnlich?“, fragte Kyoko verwundert, warum Maria sich denn nun so sorgte.

„Na ja…aber hier sind Männer wie Ren…um ehrlich zu sein traue ich deinem Co-Schauspieler nicht!“, gab Maria betreten von sich und schaute dann mit gesenkten Kopf hinauf zu ihrer Freundin.

„Tsuruga-san meinte, er wäre nicht so übel…er kennt ihn jedoch nicht…hat nur was von ihm durch den Regisseur gehört…Ich bin ja selbst beunruhigt, aber ich muss gut mit ihm zurecht kommen…und ihm vertrauen…ansonsten wäre es gar nicht möglich diesen Film zu drehen.“, erwiderte Kyoko etwas grimmig.

„Gute Einstellung!“, kam es vom Regisseur, „Kyoko, sie brauchen wirklich keine Angst zu haben. Glauben sie mir…“

„Tja, am besten sie überzeugt sich selbst davon.“, sprach plötzlich eine vertraute Stimme.

Kyoko drehte sich erschrocken um und war enttäuscht. Dort stand nicht Ren, dort stand dieser blonde Mister Unbekannt. Aber warum klang seine Stimme so vertraut? Sie hatte sie doch tatsächlich mit Rens verwechselt!!! Nun ja es gab vielleicht ähnliche Stimmen…trotzdem verwirrte sie es etwas…

„Guten Tag.“, kam es von der Seite der Schauspielerin aus und sie schaute dem blonden ernst entgegen.

Mister Unbekannt nahm Kyokos Hand zog sie zu sich, verbeugte sich leicht und küsste dabei ihren Handrücken. Danach richtete er sich auf und sagte, mit einem verspielten Lächeln im Gesicht, ebenfalls guten Tag.

Kyokos Wangen hatten sich während dieser Aktion tiefrot gefärbt und sie war, nachdem er sie losgelassen hatte unbewusst ein paar Schritte zurückgetaumelt.

Der blonde grinste ihr entgegen und Kyoko hatte Probleme die Röte wieder aus ihrem Gesicht zu verbannen.

Na ja dieser Mann, dem viele so vertrauten, war jedenfalls kein Gentleman!!! Zumindest nicht so einer wie Tsuruga-san. Man könnte ihn vielleicht sogar eher als Playboy bezeichnen. Was Kyoko nicht minder aufregte. Wenn dieser Typ so wie Sho…vielleicht sogar derjenige war, na dann gute Nacht!!!

Vorerst jedenfalls wollte sie noch keinen Streit anfangen und sie zwang sich zu einem gut gemeinten „Gentlewomanlächeln“. Der Schauspieler warf ihr einen misstrauischen Blick zu und Kyokos Lächeln verschwand. Okay…dieser Typ schien diese Art von Kühle und Abweisung zu kennen…Vielleicht hatte er Tsuruga-san doch schon etwas näher kennen gelernt, musste es dem Mädchen unweigerlich durch den Kopf gehen.

Maria warf dem blonden ebenfalls einen misstrauischen Blick zu und fing an ihn schon mal zu warnen, ihre Kyoko-chan durfte man doch nicht gleich so behandeln!!

„Sie da!!! Passen sie auf!! Kennen sie Ren Tsuruga? Behandeln sie Kyoko-chan schlecht, wird er sie sicher irgendwie bestrafen!!! Also seien sie gefälligst vorsichtiger!!!“

Der Schauspieler gluckste.

„Keine Sorge, ich tue ihr nichts. Aber an meine Nähe muss sie sich gewöhnen, schließlich drehe ich mit ihr.“, sprach er dann und lächelte lieb. Marias Misstrauen verschwand aus ihrem Gesicht und sie nickte.

Kanae hingegen begutachtete den jungen Mann immer noch zweifelnd.

„Nun, da sie Ren Tsuruga wohl eher nicht abschreckt…KRÜMMEN SIE MEINER FREUNDIN EIN HAAR UND ICH STECKE SIE EINE WOCHE LANG IN MEIN ZIMMER, OHNE SCHLÜSSEL!!!“, brüllte sie, klar die Drohung klang erbärmlich, aber er hatte ja keine Ahnung was für eine Hölle das war…

Kyoko warf ihrer Freundin einen beeindruckten Blick zu und war gerade auf den Weg nach Wolke sieben, als plötzlich der Bus vorfuhr. Ihr glücklicher Gesichtsausdruck verschwand gänzlich und leichte Tränen erschienen in ihren Augenwinkeln.

„Kanaeeeeee-chaaaaaaaan!!! Ich will nicht gehen!!!!“, jammerte sie und klammerte sich an den Arm ihrer Freundin fest, „Der Typ da ist nicht mein Schutz sondern die Gefahr selbst!“, flüsterte sie ihr noch leise ins Ohr und warf ihr dann einen besorgten Blick zu.

„Das überlebst du schon, und sollte er dich belästigen, ruf mich an und ich schicke meine Kavallerie auf ihn.“, beruhigte Kanae ihre Freundin und umarmte sie liebevoll.

Maria zupfte mit verweinten Augen an Kyokos Rock und die Schauspielerin reagierte, indem sie sie hoch hob und somit mit in die Umarmung zog.

„Ich hab euch lieb!!“, wimmerte Kyoko und drückte beide noch ein bisschen fester.

„Wir dich auch.“, antworteten Maria und Kanae im Chor und ließen Kyoko dann los.

„Pass auf dich auf und sag uns wie es so in der Großstadt ist.“

„Mache ich, ich rufe euch an sobald ich da bin!“, sagte das Mädchen zum Abschied und wollte ihr Gepäck in den Bus stellen, was ihr dann aber doch ihr „überaus netter“ Co-Schauspieler abnahm.

Kyoko warf ihm einen warnenden Blick zu und erntete dafür ein Haarewuscheln des Unbekannten, woraufhin sie wütend ihre Frisur wieder zurechtzupfte und mit einer Menge Wehmut im Schlepptau in den Bus stieg. Sie suchte sich einen Platz am Fenster und wartete da. Kurze Zeit später versammelten sich alle im Bus und sie bekam Gesellschaft neben sich. Der Schauspieler, der im Film ihren Vater übernehmen würde, ein alter und nett erscheinender Mann lächelte ihr von der Seite zu und Kyoko schenkte ihm ebenfalls ein ehrliches Lächeln. Na immer hin, dieser Mann war ihr wenigstens wirklich sympathisch.

Als der Bus losfuhr wank sie ihren Freundinnen noch einmal und bemerkte etwas. Yashiro war nicht da gewesen. Wo war er nur? Kam er gar nicht mehr? Nanu? Wer ist das da hinten? Was ist das für ein tolles Flugzeug?!! Der Mann in der blauen Uniform war jedenfalls ein Pilot. Stewardessen waren auch da…

Kyoko wurde nervös als der Bus langsam auf dem grauen Asphalt zu bremsen begann. Nun dauerte es nicht mehr lange und sie würde den schönen japanischen Boden verlassen um in unbekannte Gebiete Amerikas zu fliegen und dort bei unbekannten Bedingungen mit einem unbekannten Co-Schauspieler einen noch unbekannten Film zu drehen.

Sie tippte mit dem Fuß auf und ab, bis der Bus schließlich komplett stillstand und die Türen aufgingen.

//Ich will nicht!!!//, dachte sie ängstlich und klammerte sich an ihren Sitz fest. Der ältere Schauspieler neben ihr musterte sie durchdringend.

„Hab keine Angst, junges Mädchen. Wird das dein erster Flug?“, fragte er sie mitfühlend.

„Ja…“, antwortete sie nur und kniff die Augen fest zusammen.

„Komm Liebes, nimm meine Hand.“, sprach er sanft und beruhigend und Kyoko tat wie ihr geheißen. Sie vertraute diesem Mann. Er war weder aufdringlich noch konnte sie ihm irgendwelche unmoralischen Absichten vom Gesicht lesen. Er schien wirklich so nett zu sein.

Der Mann zog sie an der Hand weg von ihrem Platz und raus aus dem Bus. Er wies ebenfalls Kyokos Partner an ihre Sachen zu tragen und führte sie selbst die Treppen des Gateways hinauf.

Kyokos Angst war um einiges gemildert und plötzlich trat ihr jemand vor die Nase, der ihr Gesicht ums hundertfache erhellen ließ.

„Yashiro-san!!!“, rief sie vergnügt und strahlte Rens Manager richtig entgegen der entschuldigend lächelte. „Tut mir ja Leid, dass ich nicht vorher da war, aber ich sollte hier warten. Ren meinte am Bus wärst du sicher lieber mit deinen Freundinnen…“ //Eigentlich sollte ich hierher damit seine Tarnung nicht auffliegt…//, dachte er anbei und warf dem vorbeigehenden Schauspieler einen wissenden Blick zu, der ihn kurz ansah und dann an Kyoko und dem älteren Mann vorbei ins Flugzeug ging.

„Ach, das wäre doch kein Problem gewesen…aber ich bin froh, dass ich sie noch sehe!!! Ach und richten sie Tsuruga-san aus, dass seine Menschenkenntnis versagt zu haben scheint, dieser Mister Unbekannt ist wohl eher meine Bedrohung als mein Beschützer…“, klagte Kyoko kurz. Das musste sie einfach loswerden.

„Oh? Tatsächlich?“, Yashiro grinste, „Werde ich gerne tun. Haben sie das dem Schauspieler schon selbst gesagt?“

„Nein…ich hoffe zumindest…“, erwiderte Kyoko und dachte an das Gespräch mit Kanae.

„Sei lieber ehrlich zu ihm, ich denke er wird sich hüten, dir damit zu Schaden. Ich glaube er mag dich einfach.“, gab ihr Yashiro einen Rat und Kyoko sah ihn ungläubig an.

„Jetzt schon? Ich kenne ihn keine Stunde!!“

„Aber diesen Mann neben dir kennst du noch weniger und ihm vertraust du?“, hakte Rens Manager nach.

„Öhm…ja…oke…“, gab sich Kyoko geschlagen und warf dem besagten Manne einen kurzen Blick zu, der sie freundlich anlächelte und auch etwas dazu sagen wollte: „Nun ich kann sagen, ich hab noch nie von diesem blonden jungen Mann über den ihr spricht etwas gehört, aber er ist mir persönlich sympathisch. Ich denke, dass es keinen Grund gibt, ihn als Bedrohung anzusehen.“

„Schon gut, schon gut…ich gebe ihm ja noch eine Chance…“, antwortete das junge Mädchen daraufhin und seufzte kurz, „muss ich ja eh…“

„Genau!“, sagten die beiden Männer, „und jetzt ab ins Flugzeug!! Ich glaube die warten nur auf dich!“

Kyoko nickte, gab Yashiro zum Abschied die Hand und wünschte ihm eine tolle Zeit, während sie weg ist. „Werde ich haben!!“, konnte sich der Manager einfach nicht verkneifen. Er freute sich auf seine freien Tage. Tja nun musste Ren ohne Manager zurecht kommen. Aber das schaffte er sicher.

Kyoko wurde beim Betreten ein Ticket in die Hand gegeben, sowie ihrer neunen Bekanntschaft und sie suchte ihren Platz, der darauf stand. Zu ihrem Bedauern verabschiedete sich der Mann schon recht früh und setzte sich auf einen Platz neben einer älteren Frau. Vielleicht war es sogar seine? Nun, sie kannte ja noch gar niemanden. Aber das würde sich sicher bald ändern.

Als sie dann ihren Sitz gefunden hatte, stockte ihr Atem. War ja klar…schließlich mussten sie diese viele Zeit zusammen verbringen…doch…musste das denn wirklich schon jetzt sein??

Sie seufzte kurz und fragte den unbekannten blonden ob sie sich setzen durfte. Er nickte und zog seine überaus langen Beine zur Seite, damit sie zum Fenster konnte. Ein Glück waren sie so nett gewesen und hatten ihr immer einen Fensterplatz zur Verfügung gestellt. Sie liebte die Aussicht und dieses Mal würde es eine besondere werden. Ohne lange zu fackeln setzte sie sich auf den Platz und schnallte sich schon mal sorgfältig mit dem Gurt an.

Und jetzt kam auch die Panik. Das war ein langer Flug und für jemanden der das erste Mal in einem Flugzeug saß sicher nicht angenehm. Vielleicht wurde ihr schlecht? Oder sie verlor das Bewusstsein? Oder noch viel schlimmer!!! Vielleicht stürzten sie ab??!!!

Sie krallte sich mit ihren Fingernägeln in die Lehnen ihres Sitzes und saß ziemlich aufrecht da.

Ren beobachtete ihre Reaktion.

„Hast du Angst vorm Fliegen?“, fragte er sie und studierte derweil jede Bewegung der Schauspielerin.

„…ein…wenig.“, antwortete sie zaghaft. Sie vertraute ihm eben nicht.

„Keine Angst. Im Grunde ist es auch wie Auto fahren, nur in der Luft.“, versuchte er es mit einem lockeren Spruch.

„Toll, das beruhigt mich ungemein!“, sagte sie ironisch.

„Vorm Autofahren hast du doch keine Angst?!“, erwiderte er verwundert.

„Nein…aber vor den möglichen Unfällen.“, sprach sie und wenn sie an all die Unfälle mit Flugzeugen, vor allem was New York betrifft, nachdachte wurde ihr noch mulmiger.

„Wieso sollte es denn ausgerechnet dich treffen?“, fragte Ren nach.

„Weil ich das Unglück auf zwei Beinen bin.“, zickte sie ihn an. Das wollte sie ihm ja eigentlich nicht auf die Nase binden, aber es war nun mal aus ihr rausgerutscht.

„Ich hab aber keine Angst vor dir.“, grinste er ihr entgegen.

„Solltest du aber!!!“, fauchte sie erneut.

//Aha, sieh mal an, du kannst einen ja doch duzen.//, dachte Ren und bemerkte wie Kyoko sichtlich entspannter wurde.

„Sollte ich das?“, fragte er neckisch nach.

„Wenn du demnächst nicht eines grauenhaften Todes sterben willst?!“, argumentierte sie übertrieben und verschränkte ihre Arme, währenddessen gerade das Flugzeug abhob.

„Grauenhafter Tod? Wie willst du denn das anstellen?“, forderte er sie heraus.

„Schon mal was von Dämonen gehört? Die ziehen erstens das Unglück magisch an, sind aber zweitens stark genug die Einrichtung eines ganzen Hotelzimmers zu ruinieren!!“, drohte sie ihm und ihre Aura verfärbte sich dunkel.

„Wenn du glaubst, dass mir kleine dunkle Geister und ein ruiniertes Hotelzimmer Angst machen, dann irrst du dich gewaltig.“, lenkte er sie weiter ab und sie waren nun schon 100 Meter über dem Flughafen.

„Ach…was ist mit dem Unglück?“, gingen ihr langsam die Argumente aus.

„Hatte schon zu viel davon in meinem Leben, sodass mir deines die geringste Angst macht.“, erzählte er ehrlich und ohrfeigte sich selbst dafür, dass ihm das so einfach entglitten war…na ja…wenn’s jemand wissen durfte, dann aber auch nur Kyoko. Wirklich bereuen tat er es nicht.

„Klingt nach keiner berauschenden Vergangenheit…ich habe gehört sie waren eine Zeit lang in New York?“, schlussfolgerte Kyoko brillant.

„Ja…aber da fing es nicht erst an…“, erwiderte Ren und sah auf den Sitz vor sich.

„Wo denn dann?“, fragte Kyoko weiter nach.

„Japan schon.“, sagte er knapp und in einem Ton, der klang, als wäre das Thema damit erledigt.

„Wo genau?“, gab Kyoko nicht auf.

„Wieso interessiert es sie so?“, ging Ren auf Distanz.

„Sie haben recht, das geht mich eigentlich nichts an, Verzeihung…Ich dachte nur…sie haben verblüffende Ähnlichkeit mit…ach egal…“, stoppte Kyoko nun das Gespräch endgültig und warf einen Blick aus dem Fenster, sodass sie wenige Sekunden geschockt aufschrie.

„Was ist?“, fragte Ren etwas besorgt.

„Wir…wir fliegen ja schon!!!“, rief sie verwundert und der Schauspieler fing wieder an zu grinsen.

„Ja, hast du das nicht bemerkt?“

„Nein…“, erwiderte sie und lehnte sich weit in ihren Sitz.

„War gar nicht so schlimm, oder?“, fragte der blonde lieb nach.

„Nein…“, sagte sie und lächelte den Schauspieler zum ersten Mal aus ihrem Herzen an…

Der lange Flug

Hi!!!
 

Bin mal wieder mit nem neuen kap da^^

Ich bin net davon überzeugt, aber meine betaleserin hat mir mut gemachtxD thx miyuu^^ auch fürs lesen, trotz des kopfwehs:-*
 

Ich werd mal versuchen an alle ne rundmail zu schicken, weiß aba net wiexD also mal sehn*g*^^

viel Spaß mit dem Kapitel, wenn ihr euch fragt wie ich auf den namen des blonden Typs*g* gekommen bin: hab nach ähnlichen Lauten gesuchtxD
 

Der lange Flug
 

Eine ganze Weile herrschte Stille im Flugzeug und Kyoko hörte ein wenig Musik aus den Kopfhörern die jeder Sitz besaß.

Die Sitze waren breiter und wohl auch angenehmer als die die sie aus dem Fernsehen kannte.

So ähnlich wie in der Businessclass, nur, dass es hier ein Privatjet war…

Plötzlich ertönte eine Stimme die Kyoko wohl bekannt war, sie wechselte den Sender, dort hörte sie eine andere Stimme aber eine die sie genauso wenig mochte und nahm die Kopfhörer ab.

„Vie Ghoul und Sho Fuwa…toll nicht mal Radio hören kann man noch in Ruhe…“, erwiderte sie mürrisch und suchte in den Zeitschriften vor sich. Sie hatte sich zwar langsam an das fliegen im Flugzeug gewöhnt, aber war dennoch angespannt und versuchte sich durch alle Medien die es hier gab abzulenken.

Sie schlug eine Modezeitschrift auf und blätterte sie etwas durch. Bis sie bei einem Großbild von Visual Kei landete und sie wütend zuklatschte.

Ren beobachtete das ganze aus den Augenwinkeln und grinste.

„Du magst kein Visual Kei? Oder magst du die momentanen Vertreter nicht?“, fragte er darauf und Kyoko schenkte ihm nur kurz Aufmerksamkeit. „Nein.“, sagte sie knapp und schwieg dann.

Sie schnappte sich eine weitere Zeitung, dieses mal war es Stars und Sternchen.

Fuwa gab sich in der Ausgabe zwar ebenfalls die Ehre aber die Seiten prägte Kyoko sich ein und sie würde sie einfach überblättern.

„Du hast dir einige Schauspielertipps angeeignet was? Ich hab vor einer Woche schon bemerkt, dass du diesen Fuwa nicht magst.“, erwiderte der blonde und schenkte Kyoko ein freches Lächeln.

„Und wenn schon.“, sagte sie wieder knapp. Diesem Mann wollte sie sicher nichts von ihren Racheplänen erzählen….

Sie blätterte gerade einen Artikel über Ren auf. Der handelte sich hauptsächlich um Dark Moon. Die Zeitschrift schien Ren interviewt zu haben…

Neugierig fing Kyoko an zu lesen. Außerdem begutachtete sie das Foto des Schauspielers etwas genau…was dem Mann neben ihr nicht entging.

Kyoko strich mit ihren Fingernagel ihres Zeigefingers über Rens Wange auf dem Papier. Sie wusste nicht wieso, irgendwie hatte sie das Bedürfnis.

Der Schauspieler in real verfolgte das neugierig und warf ihr einen fragenden Blick zu. Kyoko bemerkte das nicht, sie war in Gedanken versunken und gerade weit weg.

„Magst du Ren Tsuruga so sehr?!“, fragte er schließlich mit einem erstaunten Ausdruck im Gesicht.

Das riss Kyoko gerade völlig aus den Gedanken und sie sah ihn geschockt an.

„Nein!!! Ganz sicher nicht, ich dachte nur gerade…eh…was dachte ich eigentlich? Nun auch egal, es war jedenfalls nichts in der Richtung wie sie denken, Tsuruga-san ist mein Senpai und ich respektiere ihn sehr, aber mehr ist da wirklich nicht.“, redete sie sich raus und der blondhaarige neben ihr schloss kurz fest die Augen, lehnte sich zurück in seinen Sitz und schwieg betroffen.

„Eh? Alles in Ordnung? Sag mal wie heißen sie eigentlich?“, fragte Kyoko und konnte den traurigen und verletzten Blick des Mannes nicht entziffern, als er wieder seine Augen öffnete.

„Kuun Hizuri! Wenn mich Leute in New York eher wie Mais nennen sollten, liegt das an den verschiedenen Dialekten, aber nenn mich bitte nicht Corn oder so. Denn so heiße ich wirklich nicht.“, sagte er und hoffte insgeheim, dass sie ihm das abkaufen würde und so wie es aussah tat sie es auch, war aber weniger begeistert von seiner Vorstellung.

„Gut, aber was wäre denn so schlimm wenn man sie Corn nennen sollte? Ich hab nichts gegen den Namen.“, sagte sie schnippisch.

„Dacht ich mir.“, bemerkte er und als sie ihm dann einen fragenden Blick zuwarf fügte er hinzu, „bei „Kyoko“ der Name ist so häufig, da ist ein seltener Name dann ganz schön für einen.“

Gut jetzt war Kyoko beleidigt und ein paar Dämonen kreisten um Kuun herum.

Aber das störte ihn wenig, er warf ihnen einen herausfordernden Blick zu und die Feiglinge verzogen sich schnell zurück zu ihrer Besitzerin.

„Oke..Kuun wenn sie so weitermachen, dann versichere ich ihnen, dass ich ihnen beim Drehen nur im Weg rum stehen werde…wollen sie das?“, fragte sie bitter und warf ihm einen bösen Seitenblick zu, während sie ihre Arme verschränkt hielt.

„Nein, aber das wirst du auch nicht.“, sagte er selbstsicher.

„Ach ja?“

„Ja.“

„Und wie stellen sie das an?“

„Merkst du denn nicht, dass du dich schon so benimmst wie du dich im Film benehmen sollst? Du magst mich nicht, erinnerst du dich? Ich werde mein Verhalten ändern wenn es an der Zeit ist.“

„Heißt das, das ist geplant, dass sie mich ärgern?“

„Nein, aber es macht Spaß.“

„Ach verdammt!!! Jetzt hören sie endlich auf damit!!!!“

„Nö.“

„Doch!!!“

„Nein.“

„Doch!!!!!“

„Vergiss es, nicht solange du dich aufregst.“

„Gut, dann bin ich jetzt ganz entspannt.“

„Das kannst du gar nicht sein.“

„Doch!!!“

„Nein.“

„DOCH!!!!!!“

„Ach ja? Und warum schreist du dann „doch“?“

„…“

„Gut, schweig nur, bin ich dein nerviges Gelaber los.“

„…“

„Ach diese angenehme Ruhe…“

„…!!!!!“

„Ich glaube diesen Moment kreuze ich in meinem Kalender an, es ist einfach das wundervollste was mir je passieren konnte.“

„Man!!! Hören sie endlich auf damit!!!! Es reicht wirklich!!!!“

„Na gut.“

„Was sie willigen einfach so ein?“

„Tja eigentlich bin ich eben nicht so sadistisch ein Mädchen stundenlang zu quälen.“

„Und warum fangen sie dann dauernd damit an?“

„Weil du zitterst und ich dich ablenken wollte.“

„…Warum sind sie nicht immer so nett? Das kann doch auch ablenken.“

„Weil du süß bist wenn du dich aufregst.“

„Was? Nun hören sie aber mal auf!!!“

„Mit den Komplimenten? Nein. Ich sag gerne das was mir durch den Kopf geht.“

„Quatsch, das meinen sie nicht wirklich so, das ist nur routinierter Schauspielercharme, glauben sie nicht, dass ich ihnen das abkaufe.“

„Musst du mir ja nicht abkaufen. Klappt sowieso irgendwann.“

„Ach ja? Bei mir nicht!“

„Sicher?“

„Ja, also vergessen sie mich mal ganz schnell, ich werde nicht irgendeine Tussi sein, die sie einfach so um den Finger wickeln können.“

„Hmm…weißt du genau das macht dich wirklich sehr interessant.“

„Als was?“

„Freundin, Ehefrau, je nach belieben.“

„Gar nichts von dem, dafür werde ich schon sorgen.“

„Du oder deine Dämonen?“

„Woher? Können sie sie sehen?“

„Nein, aber spüren.“

Kyoko sagte daraufhin nichts mehr sondern schaute beleidigt aus dem Fenster. Wenn er sie spüren konnte, wieso jagten sie ihm dann keine Angst ein? Na ja wenigstens war er nicht so ein Freak wie Reino.

Ren grinste verschmitzt in ihre Richtung, doch plötzlich tippte ihn jemand von der Seite an.

„Entschuldigen sie Sir, was wollen sie essen? Und die junge Dame?“, fragte eine blonde hübsche Stewardess.

„Hmm…ich nehme Hamburger, genauso wie sie.“, entgegnete der junge Schauspieler und Kyoko drehte sich erschrocken zu ihm um.

„Was fällt ihnen ein einfach für mich mitzubestimmen?!“, fauchte sie ihm entgegen.

„Du magst doch Hamburger.“, sagte der blonde Mann unschuldig.

„Ach ja? Und woher wollen sie das wissen?“, fragte sie immer noch wie eine Furie.

„Ren hat’s mir verraten.“, meinte Kuun und grinste.

„Ehrlich? Und wie kommen sie dazu ihn bei seinem Vornamen zu nennen?“

„Er meinte, dass du das ruhig auch mal könntest. Ihn stört das nicht wirklich.“

„Das haben sie sich sicher eben gerade erst ausgedacht!!! Tsuruga-san legt viel Wert auf höfliche Umgangsformen.“

„Sicher nicht so sehr wie du.“

„Sie kennen ihn und mich doch gar nicht!!“

„Entschuldigung?? Sind die zwei Hamburger in Ordnung?“, fragte die Stewardess, die das Gespräch verwirrt verfolgt hatte.

„Eh!! Natürlich ni-“, wollte Kyoko aus trotz sagen, doch Ren war schneller mit einem „Ja.“ Und ehe Kyoko diesen knappen Satz seinerseits korrigieren konnte, war die Stewardess aus Angst, dass so ein Gespräch wie eben folgte, einfach abgedampft.

„Na ganz toll…“, erwiderte das Mädchen daraufhin verbittert und schaute beleidigt aus dem Fenster.

Die Wolken waren schon rötlich, wo genau waren sie denn schon? Sie waren ja schon eine ganze Weile unterwegs…

Kyoko schaute auf ihre Uhr. 7 Stunden.

//Ich kann gar nicht glauben, dass ich schon ganze 7 Stunden mit diesem Typ hier neben mir ausgehalten habe…//, stellte sie fest und war wirklich überrascht.

Sie lehnte sich etwas zurück in den Sitz, als ihre Nebenperson ihr dann allerdings die halb gelesene Zeitschrift nahm, schrak sie wieder auf.

„Hey? Was fällt ihnen ein?!“, fragte sie wütend.

„Du hast sie eh nicht mehr gelesen.“

„Weil sie mich davon abgehalten haben!“

„Da hast du schon nicht mehr gelesen sondern das Bild von Ren Tsuruga angestarrt.“

„Hab ich nicht!“

„Doch, hast du.“

„Nein!“

„Doch!“

„Ach ich hab keine Lust mehr darauf.“, sagte sie dann plötzlich und lehnte sich wieder in den Sitz.

Kuun schwieg und betrachtete sie nur. Sie hatte demonstrativ ihre Augen geschlossen und sich halb weggedreht. Ihre helle Haut leuchtete durch die Sonne die durchs kleine Fenster schien und ihre Lippen glitzerten verführerisch. Ihr blondes Haar glänzte seidig und ihre Wimpern stachen anmutig aus ihrem Gesicht hervor. Ihr Nase war winzig und doch so wunderbar ihrem Gesicht angepasst, ihre Wangen sahen weich aus und den Schauspieler überkam das Gefühl sie zu streicheln, unterdrückte es aber. Sie war einfach so wunderschön für ihn, egal was die anderen sagten, für ihn hatte sie eine Menge Charme und sah umwerfend aus.

Kuun konnte sich an diesem Anblick einfach nicht satt sehen und begutachtete sie weiterhin eindringlich, bis sie plötzlich unerwartet wieder ihre schokobraunen Augen öffnete und seinen sehnsuchtsvollen Blick mit einem glitzernden und gleichzeitig fragenden Blick erwiderte.

„Ist was?“, fragte sie.

„Nein…nichts.“, antwortete er nur und sah ihr weiterhin geradezu abwesend in die Augen.

Kyoko blinzelte einmal kurz und erblickte dann die Stewardess hinter dem blonden Mann.

„Hizuri-san, hinter ihnen.“, informierte sie ihn kurz und lehnte sich wieder entspannt zurück.

Eigentlich war es sogar gut mit ihm auszuhalten, wenn er sie nicht in ein Wortgefecht einspannte…
 

„Vielen Dank!“, sagte der blonde und nahm die zwei Tabletts mit den Hamburgern entgegen.

Kyoko klappte freundlicherweise bei beiden die Tische herunter und bedankte sich höflich für das rüberreichen.

Sie betrachtete innerlich überglücklich den Hamburger der oben mit einem Spiegelei verziert war und war plötzlich froh, dass Kuun für sie entschieden hatte. Sie hätte sicher nicht einmal angenommen, dass sie ernsthaft so ein Menü für sie zubereiten würden. Schließlich waren alle hier bestimmt Gourmets und hatten sicher nicht so einen „einfachen“ Geschmack wie sie.

Trotzdem ließ sie sich das nicht anmerken und versuchte angeekelt zu tun, während sie den Burger aß.

Der Schauspieler neben ihr hingegen, packte unschlüssig und lustlos das Besteck und fing an zu essen.

„Sag bloß sie essen auch nicht gerne?“, fragte Kyoko genervt, die sein Essverhalten unter die Lupe genommen hatte.

„Ja…aber ich habe versprochen etwas zu essen, also tue ich’s auch.“, antwortete Kuun und stopfte wenig begeistert das nächste Stück des Essens in seinen Mund.

„Ich hoffe Tsuruga-san isst ebenfalls…“, dachte Kyoko laut und seufzte halb dabei.

„Sicherlich, wenn er es versprochen hat bestimmt…“, erwiderte der blonde und würgte schon vollkommen satt das nächste abgeschnittene Stück herunter.

„Hoffentlich…“, sagte das Mädchen und sah besorgt aus.

„Natürlich.“, beruhigte sie ihr Nachbar und Kyoko glaubte es langsam.

Nachdem sie alles runtergeschluckt oder aufgegessen hatten, je nachdem, kam die Stewardess und nahm ihnen die Tabletts wieder ab.

„Wissen sie wann wir ungefähr in New York sind?“, fragte Kyoko und betrachtete nebenbei ein paar Lichter unten.

„23 Uhr nach japanischer Zeit.“, antwortete Kuun und lehnte sich selbst mal zurück. Er war sicher noch nie so satt gewesen wie heute…Obwohl…in diesem Familienrestaurant damals war es auch schon ganz knapp gewesen und er wäre fast geplatzt…

„Und nach amerikanischer? Nach der in New York?“, fragte Kyoko neugierig. War es da tags oder nachts?

„Um zehn Uhr morgens.“, antwortete der Schauspieler und grinste, als er Kyokos geschocktes Gesicht sah.

„Wann schlafen wir denn dann?“, fragte sie verdutzt.

„Im Flugzeug?“, erwiderte der blonde.

„Aber ich kann in diesen Sitzen nie schlafen!!!//und schon gar nicht neben so einem wie ihnen…//Wirklich nicht!!“

„Keine Sorge, sobald wir in der Wohnung sind-“

„WOHNUNG?! ICH DACHTE WIR HÄTTEN EIN HOTEL?“

„Für die lange Zeit ist das viel zu teuer und in einer Wohnung ist es manchmal auch wirklich gemütlicher. Jedenfalls sobald wir da sind-“

„GEMÜTLICHER? MIT WEM WOHNE ICH DENN DA ALLES?“

„Mir und Mister und Misses Jordan.“

„WAS?!!! WER SIND DIE BEIDEN??? UND WOLLEN DIE RISKIEREN DASS ES TOTE GIBT??? ICH WOHNE MIT IHNEN ZUSAMMEN IN EINER WOHNUNG??!!!“

„…Versuch wenigstens dich mit mir zu arrangieren und die beiden sind deine Eltern im Film.“

„Oh, na dann ist ja gut, wenigstens ein wenig Unterstützung diese 4 Wochen heil zu überstehen.“

„Schön für dich…also wie ich schon die ganze Zeit sagen wollte, wir dürfen am ersten Tag, sobald wir angekommen sind machen was wir wollen. Das heißt, du kannst auch da schlafen.“

„Das bezweifle ich…//solange sie in diesem Haus sind, ist das absolut unmöglich…//“

„Wieso?“

„Weil.“

„Leidest du unter Schlafstörungen?“

„Nein!!“

„Was ist dann der Grund?“

„Wollen sie nicht wissen.“

“Ich denke ich weiß, was ich wissen will.“

„Sie wollen also wirklich wissen, was der Grund ist ja?“

„Ja.“

„Es ist…eh…“

„Ja?“

„Ehm…“

„Ja??“

„Ich kann das wirklich nicht sagen…“

*seufz*

„Dann lass es eben, aber erwarte nicht, dass ich dir helfe einzuschlafen.“

„Nein…ganz sicher nicht…“

„Na dann…gute Nacht.“

„Wie?“

„Ich versuche jetzt zu schlafen, Nacht.“

„Eh…Nacht.“, sagte Kyoko und beobachtete wie der blonde sich wegdrehte und tatsächlich seine Augen schloss.

//Hoffentlich schläft er lange…//, ging es ihr durch den Kopf, sie konnte aber nicht umhin ihm dennoch einen bewundernden Blick zu schenken. Er sah echt gut aus, diese langen Wimpern, das schmale Gesicht, der tatsächlich unschuldige Ausdruck in seinem Gesicht…

All das hatte Ähnlichkeit mit jemanden den sie kannte…und doch, sein Charakter war so verschieden von ihm…klar, derjenige hatte auch eine sadistischen Ader, das wusste sie ja gut genug, aber…nicht so… Er hatte auch nicht solche Anmachsprüche parat wie Kuun…nein…er machte das schon automatisch… Aber Kuun konnte das auch…sobald er die Stewardess angelächelt hatte, hatte sie kurz ein Tablett fallen lassen vor Aufregung. Warum dann diese blöden Anmachsprüche? Wusste er nicht, welche Macht er besaß? Wusste Tsuruga-san das überhaupt? Schien so als würde beiden Personen das Selbstvertrauen in der Richtung fehlen…generell schienen sie davon nicht viel zu haben. Klar sie kamen beide oberflächlich betrachtet sehr selbstbewusst rüber, aber wenn man genau hinsah, war das nur ein Bild was die Öffentlichkeit sah, eigentlich waren sie unsicher… und vielleicht überspielten sie das ja über diese sadistische Ader?

Kyoko konnte nur vermuten, was den beiden fehlte.

Und je mehr sie darüber nachdachte umso schwerer wurden ihre Augenlider und schließlich, trotz ihres Nachbarn und den Sitzen schlief sie ein…

„He aufwachen, wir sind in San Francisco.“, hörte sie eine bekannte Stimme neben sich rufen, als sie nicht den Mann erblickte den sie erhofft hatte verschlechterte sich ihre Laune etwas und sie drehte sich um, um weiter zu schlafen.

„Schlafmütze, wir halten ne Zwischenpause, raus aus dem Flugzeug!!“, redete die Person weiter auf sie ein, doch sie ignorierte ihn vollends.

Plötzlich spürte sie wie sie von ihrem Sitz gehoben wurde und befand sich letztlich auf den Armen ihres blonden Nachbars. Müde und wütend strampelte sie erst mal mit den Beinen hin und her und fauchte er solle sie wieder runterlassen. Der Schauspieler tat es ihr wie vorhin gleich und ignorierte diesen Befreiungskampf.

Als sie draußen waren konnten sie die kalte Morgenluft einatmen und Kuun ließ Kyoko immer noch nicht los.

„Loslassen!!!!!!!“, fauchte sie immer wieder und hämmerte inzwischen mit ihren Fäusten gegen seine Brust, was denjenigen kaum zu stören schien.

Nach einer Weile gab sie auf und betrachtete die Sterne am Himmel. Die Nacht war klar und somit konnten sie die vielen blauweißen Punkte im dunkelblauschwarzen Hintergrund gut erkennen.

„Schön.“, sagte Kyokos Filmmutter Misses Jordan und ihr Mann nickte kurz gutgelaunt.

„So jetzt ist Bewegung angesagt!! Wer läuft mit mir ne Runde durch den Park?“, fragte Mister Jordan daraufhin und fing schon mal an auf der Stelle zu laufen.

Einige Crewmitglieder stimmten ein und auch Kuun wollte mitlaufen. Kyoko wusste nicht recht ob sie mitwollte…sie war einfach zu müde…

Doch wie so oft schleppte der blonde Schauspieler sie einfach mit, indem er sie endlich runterließ, an der Hand packte und mitzerrte.

Kyoko wusste anfangs nicht so recht wie ihr geschah, als sie plötzlich auf dem Boden stand und dann auch noch mitgeschleift wurde.

In einer Gruppe von ungefähr 15 Leuten rannten sie dann nachts mitten durch einen Stadtpark San Franciscos und eine von ihnen war totmüde und verfluchte gerade den Typen der sie mitschleifte.

Die Lichter im Park brannten hell, doch er war trotzdem unheimlich. Alleine wäre Kyoko hier niemals durchgegangen. Nicht nach ihrem Stalkerangriff…

Sie liefen eine ganze Weile und wenn sie sich nicht irrte lief hier sogar ein Bach, ein leises Plätschern konnte sie jedenfalls schon vernehmen…irgendwann achtete sie nicht mehr auf die Umgebung, zu müde wurde sie und ihre Beine und schließlich blieb sie aus der Puste stehen.

Kuun drehte sich zu ihr um und blieb mit ihr stehen, der Rest lief weiter und wartete nicht, während Kyoko nach Luft rang.

„Alles oke?“, fragte der Schauspieler besorgt.

„Ach ich wollte eben nicht mit!!! Ich bin zu k.o. dafür momentan!!! Ich bin nicht jemand, der gleich nach dem Aufstehen losrennen kann wie ein Flitzebogen!!!“, meckerte das Mädchen.

„Aber Sport macht munter.“

„Ich bin eben nicht besonders sportlich.“

„Na gut, soll ich dich dann weiter tragen?“

„Nein!!! Bloß nicht!!! Alles nur nicht das!!!“

„Na dann renn eben mit mir weiter.“

„Nein, ich bleib hier. Vorerst…“

„Mitten in der Nacht? Hattest du nicht schon mal ein Horrorerlebnis, was ähnlich war?“

„Wie viel hat man dir eigentlich von mir erzählt?“

„Nun…viel.“

„Sehr lustig…“

„Jedenfalls, kannst du hier nicht stehen bleiben.“

„Ach und warum nicht?“

„Weil ich stärker bin als du.“, antwortete Kuun und grinste verschmitzt, ehe er sie trotz ihrer Gegenwehr mal wieder locker hochhob und losrannte um die anderen einzuholen…
 

„Da seid ihr ja? Kyoko hat schlapp gemacht? Tja, aber nicht nur sie…die hälfte der Crew hat ne Abkürzung genommen…“, sagte Mister Jordan belustigt und deutete auf die schnaufende und keifende Ecke die alle schon wieder kaputt ins Flugzeug liefen.

„Ihr solltet auch gehen, wir fliegen gleich wieder.“, wies er die beiden an und der Schauspieler trug Kyoko die Treppen auch noch hoch.

Sie zickte wie immer etwas rum, aber das störte ihn wirklich wenig. Die Zicken die der blonde in seinem Leben gewöhnt war, da war sie nix dagegen…und richtig fest schlug sie schon gar nicht mehr zu. Er fragte sich allmählich, wieso er sich das als Ren nie wirklich traute, nur wenn sie ihren Fuß verletzt hatte, nur dieses eine Mal hatte er sie getragen. Und dabei ist sie so leicht und passt perfekt in seine Arme. Wieso traute er sich nicht als Ren Tsuruga? Er hatte Angst sie zu verlieren, klar. Momentan reagierte sie auch nicht auf die beste Art. Aber es war nicht so schlimm, wie er es vermutet hatte. Es war auch nicht so ein Rumgehampel wie damals als sie sich den Fuß verstaucht hatte. Mochte Kyoko „Kuun“ denn etwa schon? Sicher nicht, es kam ihm bloß nur so vor…

Als er in der richtigen Sitzreihe angekommen war, setzte er sie zurück auf ihren Platz, von dem er sie ja auch genauso gehoben hatte und ließ sich ebenfalls daneben nieder.

Das Mädchen betrachtete ihn mürrisch und schaute dann mit einem schnaufen abrupt in die andere Richtung.

Der blonde grinste und lehnte sich in seinen Sessel zurück. Jetzt hieß es durchschlafen für ihn. Dauerte ja nicht mehr lange, dann waren sie da…

Nach wenigen Minuten tat Kyoko es ihm gleich.

Langsam öffnete das blonde Mädchen ihre Augen und fühlte etwas weiches und gleichzeitig hartes als Kopfkissen. Sie starrte es an und erschrak augenblicklich!!! Es war eine Schulter!!! Aber nicht nur irgendeine Schulter, nein…es war auch noch SEINE Schulter!!!

Perplex richtete sie sich auf und begutachtete den schlafenden Mann neben sich. Gut, er hatte es nicht bemerkt. Kyoko schaute raus und betrachtete eine riesige Skyline von oben. Es erinnerte sie ein wenig an Tokio, allerdings hatte sie schon Unterschiede…Hier war ein unglaubliches Großstadtflair.

Plötzlich gab es einen Ruck und die Lichter im Flugzeug gingen aus. Kyoko packte blanke Panik. Sie waren grad ein Stück nach oben geflogen…wieso??? Warum???? Was war los??? Stimmte etwas mit dem Flieger nicht???

Und…was war das auf…

Kyoko lief rot an, der Ruck hatte verursacht, dass ihr tief und fest schlafender Sitznachbar mit dem Kopf direkt auf ihrer Brust gelandet war. Kyoko rätselte gerade wie sie ihn da wieder runter bekam ohne ihn aufzuwecken, als plötzlich der Pilot eine Durchsage startete: „Keine Panik, alles ist in Ordnung, New York hatte nur angewiesen, wir sollen etwas höher fliegen, wegen den Sicherheitsvorkehrungen.“

Kyoko atmete beruhigt auf. Also waren sie nicht kurz vorm Abstürzen. Nun, das einzige worum sie sich jetzt noch Gedanken machen musst, war dieser Kopf dieses Mannes auf ihrer Brust. Vorsichtig, weil sie ihn wirklich unter keinen Umständen wecken wollte, er käme ja vielleicht auf die Idee, sie wieder zu ärgern und das passte ihr natürlich nicht, setzte sie ihre Hände einmal auf seine unheimlich weiche Wange und in sein weiches Haar. Sie konnte sich nicht helfen, als sie etwas netzartiges fühlte und dann noch eine Schicht weichen Haares. Vielleicht hatte er eine Haarverlängerung hinter sich? Wer wusste das schon. Behutsam hob sie gerade seinen Kopf etwas an, als plötzlich der Flieger landete und ihr der Kopf wieder aus der Hand glitt und natürlich genau wieder auf ihre Brust fiel.

Der Schauspieler bewegte sich etwas und nun stupste er mit seiner Nase an ihre rechte Brust.

Kyoko konnte echt nicht mehr. Wieso hatte sie nur immer dieses Pech??? Nun reichte es ihr. Sie packte den Kopf fest und schubste ihn gegen seine eigentliche Sitzlehne, woraufhin der blonde natürlich auch seine Augen öffnete und etwas verdutzt an seinen Kopf griff.

„Wir sind daaaaaaaaaaaa!!!“, rief der Pilot in den Lautsprecher und die meisten jubelten und klatschten auf Grund des gelungenen Fluges. Kyoko ebenfalls. Endlich konnte sie raus aus diesem Gefängnis…//und ins nächste…//, dachte sie bitter.

Sie stiegen aus und durften in einen Bus einsteigen, der sie zu den jeweiligen Unterkünften fahren würde.

Dort setzte sich Kyoko bewusst als letzte rein, nachdem ihr ihre Koffer und sonstiges abgenommen wurden, damit sie in die Unterkunft gebracht wurden.

Wenigstens gab es Service…

Und als letzte konnte sich niemand mehr neben sie setzen, denn sie entschied. Genügend Plätze gab es und daher hatte sie auch eine größere Auswahl. Sie setzte sich allein in eine der hinteren Reihen und wartete bis ihr Ausstiegspunkt kam.

Als sie letztlich vor einer höchstwahrscheinlichen Einfamilienwohnung waren, musste sie wohl aussteigen. Auch wenn sie nicht wollte…es musste sein und das wusste sie auch.

Wider Willen stieg sie aus und stand zusammen mit Misses Jordan, Mister Jordan und Kuun Hizuri vor der Wohnung.

Sie seufzte und trat, nachdem Mister Jordan aufgeschlossen hatte, hinein.

„Wo schlafe ich?“, fragte sie immer noch müde von der Reise.

„Oben zusammen in einem Zimmer mit Hizuri-san.“, sagte Misses Jordan.

„Was?! Ich hoffe doch wirklich nur in einem Zimmer und nicht im selben-“

„So gemein, sind sie zu mir nun auch nicht, dass sie verlangen, dass ich jede Nacht auf dem Boden schlafen muss. Jeder hat sein eigenes Bett, Mogami-san.“, sagte Kuun sehr hart. Ihn traf es natürlich, dass sie immer etwas schlimmes vermutete, wenn es mit ihm zu tun hatte. Und das schlimme dabei war, dass Ren früher ja wirklich so wie Kuun war. Dass dieser Kuun sein früheres „Ich“ und sein „eigentliches Ich“ war und dass sie dieses offenbar nicht ausstehen konnte.

Nun, vielleicht war er ja zu direkt gewesen, aber trotzdem sollte sie ihn nicht immer verurteilen, etwas Schlimmes geplant zu haben.

Er war sogar gegen das Einfamilienhaus gewesen…nur hatte er wegen den Geldkosten der Hotels zugestimmt. Wenn sie wüsste wer er war…wäre sie anders? Oder wäre sie wütend? Oder würde sie ihn komplett von sich weisen und nie wieder sehen wollen?

Als sie oben im Zimmer angekommen waren und dort all ihr Hab und Gut noch in den Koffern fanden, fragte der blonde Schauspieler etwas, was ihm sehr am Herzen lag:

„Kyoko, sag mal findest du mich wirklich so unausstehlich?“

Das Mädchen drehte sich um und setzte sich verwundert auf ihr Bett.

„Nein. Wenn du einen nicht immer ärgern würdest oder deine Anmachsprüche mal auslassen würdest, wäre es sicher erträglich mit dir.“, antwortete sie ehrlich. Sie wusste nicht, ob sie hätte lügen sollen, aber wenn sie so ehrlich gefragt wurde, dann musste sie ihm auch eine ehrliche Antwort geben.

„Kannst du diese zwei Dinge nicht akzeptieren?“, fragte Kuun sichtlich trotzdem gekränkt.

„In Maßen vielleicht.“

„Wirklich, oder sagst du das nur, damit du die vier Wochen mit mir hier überstehst?“

„Nein, das meine ich ernst.“

„Danke, das zu wissen ist unheimlich wichtig für mich.“

//Denn das heißt, dass du mich auch als diesen Menschen akzeptieren kannst…nur meine Fehler von damals…die sind vielleicht unverzeihlich. Ich hoffe tief in mir, dass du sie nie erfährst…//

„Wieso ist es so wichtig?“

„Frag lieber nicht nach. Wenn du nicht willst, dass ich dich den ganzen Tag mit Wortgefechten nerve.“

Dieser Satz reichte um Kyokos aufgekommene Neugierde erst einmal für eine Weile zu stillen…

Trotzdem gingen ihr natürlich Unmengen von Fragen durch den Kopf… Wieso war es ihm denn wichtig, was sie von ihm hielt? Sie drehten doch nur einen Film zusammen? Eines war klar, das würde sie ihrer Freundin alles berichten…

New York, ganz normale Großstadt?-Teil 1

So endlich mal was neues^^, das kap ist nicht komplett fertig, daher bekommt ihr erst mal den ersten teil, ich weiß nicht wie lange der zweite Teil dauert, aber ich bemüh michxDDD
 

Viel Spaß mit dem hier =3
 

Jojo
 


 

New York, ganz normale Großstadt?-Teil 1
 

Kyoko hatte Kanae angerufen, ihr alles gesagt was sie wusste und was sie von ihrem Zimmergenossen hielt…und was hatte sie gesagt??!!

„Er ist dein Schauspielpartner also komm damit zurecht. Außerdem scheint er doch gar nicht so übel zu sein. Kann es sein, dass du gegen jeden Schauspielpartner bist, in den zu dich im Film verlieben musst?“

Kyoko war da kurz ausgetickt und hatte mit Wut einfach weggedrückt… Inzwischen kauerte sie immer noch auf ihrem Bett und hatte Angst, dass Kanae anruft und sie wegen dieser Aktion zur Schnecke macht. Sie hatte zum Glück nicht angerufen…bis jetzt…//Was das wohl für eine Rache werden wird, wenn ich zurückkomme?//, dachte das Mädchen verängstigt und kauerte sich auf der orangenen Bettdecke zusammen.

Aber wieso hatte sie das gesagt?! Das war ja wohl auch eine Frechheit. Eine Kyoko Mogami hatte genügend Talent so eine Hürde wie die Liebe zu schauspielern zu meistern!!! Und deshalb war diese Frage einfach absolut unberechtigt!!! Sie konnte diesen blonden Typen namens Kuun nur einfach nicht ausstehen…jedenfalls wenn er immer diese Sprüche los ließ. Eigentlich war er ja ganz nett…manchmal…er hatte eben nur eine seltsame Art….

Aber es war doch wirklich unmöglich es lang genug mit ihm auszuhalten!!! Eben war er ja mal ganz nett…aber das war sicher nur so eine Laune von ihm gewesen. Sobald er wieder fit genug war, würde er sie mit seinem Sadismus massakrieren, bis sie irgendwann sogar ins Gras biss…oder vor Wut platzte und er starb.

Das zweite Ende gefiel Kyoko irgendwie…

Plötzlich klopfte es an der Tür und Kuun betrat das Zimmer. Kyoko sah ihn kurz wütend, erstens, weil sie von ihm gestört worden war und zweitens, weil sie ja grad daran dachte, dass er ihr Tod sein könnte, an, dann sah sie wieder zurück auf die Bettdecke.

Plötzlich fiel ihr etwas ein, während der blonde in seiner Tasche nach etwas kramte.

Kuun sah wie Kyoko das Handy hochnahm und scheinbar gerade eine Nummer wählte.

Er fand in allerhöchster eile das, was er gesucht hatte und rannte dann blitzschnell aus dem Zimmer.

Kyoko starrte ihm verwirrt hinterher, schüttelte dann den Kopf und klickte die Wahltaste.
 

„Oh hallo Tsuruga-san, ich hatte die Mailbox erwartet.“

„He…he...ehm…hallo Mogami-san.“, erwiderte der Schauspieler etwas aus der Puste. Schließlich war er gerade aus dem Haus gerannt, damit sie ihn auch ja nicht mehr hören konnte.

„Sind sie gerade ans Handy gerannt? Seit wann haben sie es eigentlich an?“

„Nun, ich wollte eben wissen ob alles in Ordnung ist und habe es deshalb mal Ausnahmsweise angelassen.“

//Nein…er hat sich schon wieder Sorgen gemacht…//

„Oh kümmern sie sich doch nicht so um mich, es gibt wichtigeres.“

//Für mich gibt es nichts wichtigeres als dich…//

„Außerdem ist alles in Ordnung.“

„Tatsächlich?“

„Ja.“

„Was ist mit deinem Schauspielpartner, behandelt er dich gut?“

„…Er ist so wie sie am Anfang.“

Kyoko hörte Ren lachen.

„Also…macht er dich fertig?“

„Sie kennen sich aber gut.“

„…wie?“

„Nun, damals hätten sie alles getan um zu sagen, dass sie mich nicht hassen und jetzt geben sie es einfach zu.“

„Ich hasse dich doch nicht.“

„Nun…jetzt, aber damals schon.“

„Nein, ich konnte dich nur nicht ausstehen.“, sagte Ren belustigt.

„Tsuruga-san…was soll das?“

„Was?“

„Sie benehmen sich gerade wie Kuun.“

„Wie wer?“

„Oh stimmt, sie kennen seinen Namen ja gar nicht.“

„Ist das der Name deines Schauspielpartners?“

„Ja.“

„Na wenn alles in Ordnung ist, geht sein Benehmen doch.“

„…“

„Mogami-san?“

„Ja.“

„Nun sag schon, fühlst du dich gut behandelt oder…“

„Ich glaube ich hasse diesen Typ.“

Ren schluckte kurz unmerklich.

„…Ehrlich?“

„Er verletzt mich mit seinen Sprüchen, und ich glaube er lädt gerade seinen Sadismus auf um mich gleich wieder damit zu quälen.“

„So schlimm kann er doch nun wirklich nicht sein...“

„Nein, ist er nicht!!! Vergessen sie was ich gesagt habe!!!“

„Habe ich eben besorgt geklungen?“

„...ja…haben sie…machen sie sich keine Sorgen. Wirklich, es ist erträglich, SIE habe ich ja auch überlebt.“

„Danke.“

„Tut mir Leid, ich wollte es nicht so klingen lassen…es…“

„Schon in Ordnung. Ich war wirklich furchtbar zu dir. ES tut MIR Leid.“

„A-aber!!“

„Nichts aber. Mogami-san. Darf ich dir eine Frage stellen?“

„Na-natürlich!“

„Was ist so schlimm an diesen Neckereien?“

„Er macht es zu oft.“

„Mehr nicht?“

„Nun…eigentlich sind sie nicht schlimm…“

„Nicht?! Was stört dich denn dann so an ihm?“

„Ich…weiß es nicht.“

„…Nun gut, was machst du jetzt den Rest vom Tag?“, fragte Ren leicht seufzend und wechselte das Thema.

„Ein wenig in der Stadt rumgucken, denke ich.“

„Mit einer Gruppe aber!“

„Was wieso?“

//Erstens verläufst du dich mit Garantie, zweitens läufst du dem nächst besten Killer in die Hände, drittens wird dir all dein Geld geklaut, viertens…//

„New York ist gefährlich. Versprich mir, dass du nicht allein gehst.“

„Erst habe ich noch eine Frage an sie!!“

„Ja?“

„Haben sie was gegessen?“

„Ja, hab ich dir doch versprochen.“

„Gut, dann werde ich mir eine Gruppe suchen.“

„Einer reicht schon.“

„Gut…“

„Kriegen sie drinnen kein Netz?“, fragte plötzlich jemand mitten im Gespräch.

„Eh ja…Mogami-san? Ich muss auflegen, die Arbeit ruft. *düt*“

Kyoko starrte nun perplex den Hörer an. So schnell hatte er noch nie aufgelegt.

Und das eben, das war doch in Englisch oder? Wo war er denn?

Das Mädchen schüttelte den Kopf und legte das Handy weg, ehe es runter ging und sich in der Küche umsah.

Eigentlich hatte sie gehofft das ältere Ehepaar hier zu treffen, stattdessen war gerade Kuun durch die Hintertür direkt in die schöne Küche gekommen und hatte ihr damit in Kyokos Augen sämtlichen Glanz genommen. Sie wollte gerade umkehren und wieder nach oben, als der blonde sie plötzlich ansprach.

„Hey, hast du Lust in die Stadt zu gehen?“

„Mit ihnen sicher nicht.“

„Komm schon…ich verspreche dich nicht zu ärgern.“

„Trotzdem nicht.“

„Ich kann nichts an meinem Verhalten ändern, damit du mitkommst?“

„Nein.“

„Ich verstehe dich nicht. Magst du blondes Haar nicht?“

„Blondes Haar ist mir egal.“

„Und braunes?“

„Mir ist jede Haarfarbe egal.“

„Blaue Augen? Das sind übrigens Kontaktlinsen.“

„Ach? Warum tragen sie die?“

„Zum eingewöhnen an den Film, damit meine Augen bei den Dreharbeiten nicht tränen. Und der Typ hat nun mal blaue Augen.“

„…das ist sehr professionell von ihnen.“

„Natürlich. Was wäre ich sonst für ein Schauspieler?“

„Kein guter.“

„Richtig.“

„Na gut…ich will nicht so kindisch sein. Ich komme mit.“

„So plötzlich?“

„Wenn sie sich eingewöhnen müssen, sollte ich es eben auch.“

„Aha, daher weht der Wind.“

„Nun, ich kann auch hier bleiben.“

„Nein, nein…ich hör ja schon auf. Komm, wir nehmen den nächsten Bus.“

„Nun warten sie doch mal!“

„Duz mich mal!“

„…Ich muss noch meine Tasche holen…“

„Okay. Ich warte hier.“

Kyoko eilte die Treppen hoch und schnappte sich eine mitgebrachte Handtasche, in die sie ihre Geldbörse stopfte und rannte wieder hinunter.

„Fertig?“, fragte Kuun unten und stand bereit vor der Tür.

„Ja!“, erwiderte Kyoko prompt und gesellte sich neben ihn.

„Gut, folg mir.“, sprach der blonde und schlüpfte, mit dem Hausschlüssel durch die Tür.

Kyoko folgte ihm nach Draußen und atmete die Luft ein. Sie war nicht die beste, aber sicher besser als in dem stickigen Haus.

Nun New York war eine Großstadt wie Tokio und daher doch nicht unbedingt gefährlicher oder?

Sie folgte dem großen Mann vor sich bis zur Bushaltestelle, an der gerade ein Bus vorfuhr.

„Ist er das?“, fragte sie kurz und sah, wie Kuun nickte.

„Hast du die Karte für die Busse dabei?“, fragte er sie widerum.

„Ja, hab ich.“, sagte sie und kramte sie heraus. Zeigte sie dann dem Busfahrer und stieg in den etwas überfüllten Bus ein. Kuun folgte ihr und stellte sich ebenfalls in den Bus. Es war sehr voll, aber das waren sie ja von Tokio eh gewöhnt.

Kyoko starrte aus einem der Fenster und betrachtete die vielen vorbeirauschenden Autos. Die meisten sahen aus wie neu und waren aufgemotzt wie ein Christbaum. Aber es gab auch ganz normale alte Autos, scheinbar Familienautos, die vorbeifuhren.

Doch die Stadt schien ihr nicht so gefährlich, wie Tsuruga-san gesagt hatte. Wieso war er was New York anging so besorgt? Das war doch wirklich nur eine ganz normale Großstadt!

Als sie noch in Gedanken versunken aus dem Fenster starrte, hielt der Bus an und sie wurde durch die herauslaufende Menge mitgeschleift.

Immer weiter drückten sie sie nach vorne auf den Bürgersteig, so stark, dass sie sich nicht mal umsehen konnte, ob Kuun denn auch hier ausstieg. Warum musste denn auch jeder hier aussteigen?

Sie sah unter den Mengen so vieler großer Leute schon gar nichts mehr außer viele bunte Rücken direkt aneinandergequetscht. Plötzlich stupste sie jemand und sie fiel nach vorne und rempelte den nächsten schwarzen Rücken an.

Zu ihrem entsetzten wandelte der sich in eine schwarze Brust und als sie hochsah erkannte sie einen mies gelaunten, hellhäutigen Typ mit schwarzen langen Haaren und einer dicken Narbe im Gesicht.

„Hey, kleine pass auf wen du hier anrempelst.“, sagte er aggressiv und packte Kyoko am Kinn und zog sie nach oben. Plötzlich landete sie aber wieder unversehrt auf dem Boden und sah gerade noch wie der Mann mit der schwarzen Jacke einen Schlag ins Gesicht bekam, dann verängstigt zurückblickte und davonlief.

Kyoko lag immer noch halb auf dem Boden und starrte Kuun sowohl verdutzt, als auch dankbar an.

Daraufhin schenkte er ihr einen liebevollen Blick und zog sie nach oben, damit beide wieder richtig standen.

„Um so was zu vermeiden, solltest du lieber in meiner Nähe bleiben und dich zur Not an mir festhalten.“, sagte der blonde und grinste Kyoko zu, die ihn immer noch einen bewundernden Blick schenkte. Dann überfiel sie aber ihr Anstand: „Mussten sie ihm denn wirklich noch ins Gesicht schlagen?“

„Ja. Der Typ hat mich herausgefordert…war aber mal wieder einer mit einer großen Klappe und nichts dahinter.“

„Mal WIEDER?!“

Nach Kyokos deutlicher Betonung schaute Kuun etwas verlegen zur Seite.

„Ja…mal wieder.“

Kyoko widmete ihm einen durchforschenden Blick, doch Kuun sah weg. Dieses Thema schien er wirklich vermeiden zu wollen. Sogar er, dabei war er schon ziemlich offen...und schien auch nicht so, als hätte er schon viel Schlimmes erlebt. Aber vielleicht täuschte sie sich da. War Kuun doch nicht so offen?!

Jedenfalls hatte er sie nicht angelogen, denn abgestritten hatte er es nicht.

Nach mehreren Blicken die Kyoko auf ihn warf und er immer wieder den Blickkontakt gezielt vermied, entschied sie sich das Thema zu wechseln.

„Also…wohin wollen wir denn?“

„Wohin willst DU denn?“

„Nun…keine Ahnung, ich weiß ja nicht wo wir sind.“

„Dahinten ist das Empire State Building. Willst du da hin?“

„Nun…“

„Was?“

„…Ich…“

„Was?“

„Wenn sie mich nicht runter stoßen…“

„Irgendwie wusste ich, dass das kommt…sag mal…was denkst du von mir?!“

„Ich..“

„Glaubst du ernsthaft, ich will dich leiden sehen, bis du stirbst?!“

„Nei-“

„Meinst du ich würde dich dann vor so nem Typen retten?“

„…“

„Bist du der Ansicht, dass alles was ich tue nur ein Plan ist dich zu verletzen?“

„Nun hör-“

„Soll ich dir was sagen?“

„…was?“

„Ich necke gerne die Leute die ich mag. Also denke nicht, dass ich dir wehtun will, denn DAS verletzt MICH.“
 

„Heh?“, sagte Kyoko und ihr Gesicht war leicht gerötet.

„Ich mag dich, hast du das begriffen?“, fragte er noch einmal etwas gereizt nach.

„Eh…ja…und das ist kein Trick?“, fragte sie misstrauisch.

„VERDAMMT NOCH MAL NEIN!!!“, schrie Kuun ungebändigt.

„…T…tut mir Leid!!!“, wisperte das Mädchen daraufhin verängstigt.

„…Schon gut…“, murmelte der blonde, mit einem ebenfalls leicht gerötetem Gesicht, „willst du nun auf’ s Empire State Building?“

„…Ja. Gern.“, sagte Kyoko kurz und Kuun ging voraus die Straße entlang.

Verunsichert tapste sie hinterher und blickte über die Straßen Manhattans. Jetzt, da sie eine Ahnung hatte wo sie sind fielen ihr viele tolle Sehenswürdigkeiten ein. Mal sehen, ob Kuun da mitspielte.
 

Am Empire State Building angekommen, konnte Kyoko es gar nicht mehr abwarten hinauf zu kommen. Entschlossen wollte sie die Treppen hoch laufen.

Doch ehe sie das schaffte, packte sie der blonde Mann am Handgelenk und hielt sie somit davon ab.

„Wenn du das packst, kommst du später nicht mehr runter.“, erwiderte er nur.

„Wieso das?“, fragte sie verwundert.

„Weil du nicht mal mehr die Kraft haben wirst runterzurollen.“

„Ach ja?!“

„Ja.“

„Das wollen wir sehen!!“

Kuun seufzte und Kyoko befreite sich aus seinem Griff und lief schon die erste Treppe hoch.

Widerwillig folgte der Schauspieler ihr…

Nach einigen Treppenstufen merkte Kyoko schon, dass das Empire State Building nicht umsonst das höchste Gebäude der Stadt war und sie schnaufte heftig.

Dennoch veranlasste ihr Ehrgeiz sie zu Höchstleistungen und sie rannte stur weiter.

Kuun geriet weniger leicht aus der Puste, dennoch schnaufte auch er ein wenig als er sie auf den Treppen langsam einholte.

„Na genug?“, rief er ihr zu, doch sie schüttelte den Kopf und rannte weiter.

Er seufzte erneut und sah ihr hinterher, bis er wieder los rannte immer höher die Stufen hinauf…

Im 10ten Stock dann verließen Kyoko wirklich ihre Kräfte und sie stützte sich keuchend ans Geländer. Sie hielt es aber nicht lange so aus und stürzte auf ihre Knie. Wenige Sekunden später war auch Kuun bei ihr angekommen.

„Kyoko-chan?“, fragte er besorgt und kniete sich neben sie. Sie keuchte tief und er wischte ihr behutsam eine Strähne aus dem Gesicht und sah ihre wässrigen und tränenden Augen vor sich, ihre teilweise laufende Nase und ihre schweißüberströmte Stirn. Als erstes umfasste er ihr Handgelenk und spürte ihren rasenden Puls, dann nahm er ein Taschentuch, das er dabei hatte und fuhr ihr damit erst mal über das Gesicht, ehe er es an ihre Nase hielt.

Er selbst keuchte zwar auch ein wenig, aber er hatte noch genug Power. Erstens war er gut trainiert und hatte eine einbahnfreie Kondition und zweitens musste er sich nicht so anstrengen, wenn er die Stufen hinauflief, wie jemand kleineres mit kürzeren Beinen.

Als Kyoko das Taschentuch ergreifen wollte, kippte sie zur rechten Seite um. Doch der blonde hatte schnell gehandelt und sie behutsam aufgefangen. Er saß nun halb im Schneidersitz auf dem Boden und hatte Kyoko an den Schultern fest gepackt mit den Rücken auf sich liegend. Müde putzte sie sich die Nase, als sie sich vergewisserte, dass niemand außer ihnen hier war und Kuun einverstanden war, dass sie das tat. Sie wollte nicht als unhöflich gelten. Ob das hier so galt? Was waren denn die Regeln dieser Kultur?

Als sie fertig war steckte sie das Taschentuch in ihre Tasche und wollte sich gerade bedanken als der junge Mann sich aufstellte und sie mit hoch hob. Doch dann verlor sie wieder die Kraft und sackte zusammen.

„Siehst du, du schaffst es nicht mal nach ganz oben.“, sagte er spöttisch.

„Du doch auch nicht!“, fauchte sie müde zurück.

„Ja, aber das gebe ich auch zu.“

„Schön für sie, ich will da trotzdem noch rauuu-“, konnte sie ihren Satz schon nicht mal mehr beenden, da war sie auch schon auf seinen Armen.

„He lass mich gefälligst runter!!!“

„Ich dachte du willst rauf? In dem Zustand kannst du nicht mal gehen.“

„LASSEN SIE MICH RUNTER.“

„Oha, mich siezt du zur Strafe immer, hab ich Recht?“

„Richtig.“

„Bestrafst du Tsuruga-san aber oft.“

„…ich habe Respekt vor ihm!! Das ist alles!!“

„Toll…er ist trotzdem ein normaler Mensch und möchte vielleicht auch mal geduzt werden, wenn er jemanden näher und besser kennt.“

„Ich kenne ihn aber nicht näher und besser.“

„Glaubst du das wirklich?!“

„Ja!“

„Und wieso duzt er dich dann?“

„Moment…er sagt Mogami-san!!“

„Ja weil du bei Kyoko-chan erschrickst wie ne wilde Furie.“

„Gar nicht wahr!“

„Kyoko-chan.“

„Kuun-chan.“

„Kyoko.“

„Kuun.“

„Sieh mal an ein Pärchen.“, sagte eine ältere Dame und winkte aus dem Fahrstuhl zu den beiden Streithähnen.

Kyoko fixierte sie sofort mit einem finsteren Blick, doch der Schauspieler grinste ihr entgegen und betrat, mitsamt Kyoko auf den Armen den Fahrstuhl.

„Wollen sie auch nach oben?“, fragte die Dame.

„Ja, wollen wir.“, sagte Kuun und schenkte ihr erneut ein Lächeln.

Kyoko schaute ihn und sie wütend an und verschränkte die Arme, während sie getragen wurde.

„Also wirklich, das nenne ich einen netten Service von ihrem Freund.“, bemerkte die alte Frau und schien in Gedanken zu versinken.

Kyoko fauchte nur stur: „Er ist nicht mein Freund.“

Die Dame putzte ihre Brille kurz und sagte dann, als sie durch ihr graues kurzes Haar streifte, dass ihr Freund sie damals auch hier hoch getragen hatte, weil sie so stur war und die Treppen hinauf rennen wollte. Nun war sie schon 70 Jahre alt und ihr Mann, der sie einst durch dieses Gebäude auf Händen trug schon seit 4 Jahren tot.

Ab diesem Moment an konnte Kyoko nichts patziges mehr sagen…es war ihr schier unmöglich zu sagen, das hier wäre nicht ihr Freund und aus ihm und ihr würde nie etwas werden. Das brachte sie in diesem Moment einfach nicht über die Lippen.

Die Erinnerung der Frau musste alt sein. Sehr alt. Doch dieses Ereignis hatte sie niemals vergessen.

Wenn sie nun glaubte, dass sich dieses hier wiederholte…wie konnte Kyoko denn da etwas einwenden? Bei ihr natürlich nicht. Niemals. Aber sie wollte der alten Frau diesen Glauben nicht nehmen.

Kuun hingegen schwieg sowieso und lächelte nur, er schien die Erinnerung ebenfalls nicht stören zu wollen, dennoch hatte er wohl auch nichts dagegen, dass er für Kyokos Freund gehalten wurde…es schien ihm sogar ein leichtes Schmunzeln auf die Lippen gezaubert zu haben…

Kyoko warf ihm daraufhin einen bösen Blick zu, behielt sich aber jegliches Kommentar und als der Fahrstuhl endlich oben angekommen war, ihre Ohren den Druck verdaut hatten, weil es eben Sekundenweise einige Meter nach oben ging, stiegen sie aus und waren auf dem Dach.

Es war weit und geräumig und hatte, damit wohl niemand auf dumme Gedanken kam einen drei Meter hohen Zaun am Rand.

„Wohin willst du sehen?“, fragte der blonde sie und sie schien unentschlossen.

Außerdem wollte sie immer noch runter.

„Lassen sie mich jetzt endlich los?“, fragte sie also erstmal forsch als Antwort und der Schauspieler verlor sein Lächeln, setzte sie auf den Boden und ging zum Rand des Daches.

Kyoko die gerade versuchte aufzustehen, plumpste prompt wieder hin. Wo war all ihre Kraft?! Sie versuchte nun sich zum Rand zu ziehen.

Kuun beobachtete die Aktion und konnte sich ein kleines sadistisches Grinsen nicht verkneifen, er versuchte sich trotzdem am Riemen zu halten.

Irgendwann reichte es ihm jedoch und bei der Hälfte der Strecke nahm er sie wieder hoch und trug sie zum Rand. Kyoko schenkte ihm einen misstrauischen Blick, bewunderte danach aber die Häuser die sich schon beinahe in den Himmel ragten, aber nur sie waren wirklich weit oben. Denn sie standen auf dem höchsten Gebäude New Yorks. Der Wind wehte und die Luft hier oben war kühl.

Kyoko fror ein wenig, was von dem Schauspieler nicht unbemerkt blieb.

Er überlegte kurz, entschied sich aber doch dafür es wenigstens auszuprobieren. Sicherlich würde sie ihn wegscheuchen, aber das war ihm nun dann auch egal.

Er näherte sich ihr, breitete seine Arme aus und schloss sie darin liebevoll ein.

Kyoko fuhr nicht mehr ein Schauer, sondern viele kleine mehr über die Haut. Ihr wurde warm und kalt und ihr Gesicht geradezu glühend heiß. Doch sie bewegte sich nicht.

Kuun festigte seinen Griff um sie und drückte sie noch näher an sich, wobei er mit seinen Lippen an ihren Hinterkopf stieß und ihre Haare zart küsste.

Kyoko besann sich dadurch sofort aus ihrer Starre und die aufqualmende Hitze durchflutete sie und veranlasste sie zu einer Art Vulkanausbruch. Sie fegte Tonnen von Dämonen um den Schauspieler um sich zu befreien, was ihr auch gelang, drehte sich fuchsteufelswild um und fauchte wie ein wildes Tier:

„WAS FÄLLT DIR EIGENTLICH EIN, HÄ?! DU WAGST ES!!! DU HAST MIR KEINE LINKEN TRICKS VERSPROCHEN!!! UND JETZT DAS?! ICH ICH…ICH VERFLUCHE DICH!!! STÜRZ DOCH VOM DACH!!!!“

Kuun war extrem verdattert auf ihre Reaktion hin und starrte sie nur ungläubig und verletzt an.

„Ich soll vom Dach springen?“, fragte er zaghaft.

„JA!!!“, kreischte sie wild übers ganze Obergeschoss damit auch jeder der Besucher es hören konnte.

Der blonde Schauspieler schluckte, sah Kyoko noch einmal durchdringend an. Sein verletzter Ausdruck, dämmte zwar ein wenig ihre Wut, aber nach einer Weile sah sie einfach weg und beharrte auf ihrer Aussage.

Kuun ballt die Hände zu Fäusten, sein Kopf war gesenkt und fransiger Pony verdeckte seine Augen.

Er biss sich leicht auf die Lippen.

Wenn man in seiner Haut steckte, konnte man den Schmerz wahrscheinlich gar nicht begreifen. Ein unheimlicher Druck sehr tief in seiner linken Brust schien sich immer weiter zu bohren und besänftigte sich nicht. Das war schon eine ganze Weile der Fall…immer wieder wenn Kyoko ihn ablehnte.

Er wusste nicht, ob das gut oder schlecht war. Ob er das vielleicht falsch sah…

Ob sie ihm denn loyal ist? Also Ren Tsuruga? Oder vielleicht sogar jemand anderem…?

Er bezweifelte, dass sie ihn ablehnte, weil sie in jemand anderen verliebt war.

Obwohl er sich bei seinem Konkurrenten Sho Fuwa nicht sicher war. Reino kannte er fast gar nicht. Aber vielleicht hatte er auch etwas in Kyoko ausgelöst? Alles war möglich. Nur das einzige was er bemerkt war, dass sie sein „Ich“ ohne Maske…nicht akzeptierte, vielleicht sogar hasste. Warum durfte er sich ihr nicht nähern? Ging er denn wirklich zu weit? Bemerkte er es selbst nicht, weil sein Verlangen danach sie sorglos in den Armen halten zu können schon so groß war? Bemerkte er ihre Gefühle nicht? Verstand er die Warnsignale nicht, oder wollte er sie nicht wahrnehmen?

Oder machte er doch den Großteil richtig und sie verstand es nur falsch? Oder mochte sie ihn einfach so nicht? Sie wusste doch, dass er sie mag…wieso musste sie so reagieren, wenn er versuchte ihr näher zu kommen?

Kuun ging in Gedanken auf den Zaun zu und alle Augen verfolgten ihn neugierig und besorgt.

Kyoko zeigte keine Reaktion, beobachtete ihn aber aus den Augenwinkeln.

Der Schmerz in der Brust des Schauspielers wuchs pro Sekunde. Je mehr er sich Gedanken über Kyokos Reaktion machte, desto tiefer stach ein imaginäres Schwert in sein Herz.

Er umklammerte die Drähte des Maschendrahtzaunes und starrte in die Tiefe New Yorks.

Einige Mitmenschen hatten schon aufgeregt ein „Oh.“, ertönen lassen. Die Schauspielerin blieb jedoch ungerührt.

Kuun war sich im Klaren, wenn er springen würde, oder es versuchte stände das morgen in allen erdenklichen Zeitungen. Es würde den Film ruinieren und sein nicht vorhandenes Image. Das konnte er nicht tun, auch wenn ihm in diesem Moment eine ungeheure Lust überkam Kyoko wenigstens zu erschrecken. Falls ihm das gelinge…was wäre ihre Reaktion, wenn er das tun würde? Was würde sie dann machen? Ihn abhalten oder mit einem frohen Grinsen seine Leiche betrachten? Das zweite konnte er sich nicht vorstellen. Aber wenn sie einen abgrundtief hasste? Was würde sie tun wenn Sho hier stände…

Ihn schubsen, oder sich umarmen lassen? War es Liebe oder Hass, dass sie zu dieser Rache veranlasste?

Und was würde sie tun wenn sie mit Ren Tsuruga hier wäre?

Kuun drehte sich um und sah Kyoko an.

„Ich springe jetzt, Schatz.“

Dann wandte er sich wieder dem Zaun zu und kletterte schon einen halben Meter nach oben.

Das blonde Mädchen sah ihn erst verdutzt an, eigentlich war sie wütend, weil er Schatz gesagt hatte und diese Aktion von vorhin hatte sie ebenfalls noch nicht verdaut. Aber springen? Er wollte wirklich? Das konnte unmöglich…Das…das…DAS DARF DOCH NICHT!!!
 

Einen Meter weiter oben, spürte der blonde wie ihn zwei Hände an den Beinen fest hielten.

„Nein!!! Bist du verrückt?! Verdammt, spring doch nicht!!!“, schrie Kyoko und hatte sogar Tränen in den Augen. Sie war während sie überlegte was sie nun tun sollte einfach losgerannt und hatte instinktiv nach seinen Beinen gegriffen und hielt sie jetzt so fest umklammert, dass es dem Schauspieler unmöglich war weiter zu klettern.

Kuun lächelte sie an, sprang von der Höhe auf den Boden und Kyoko taumelte leicht nach hinten, weil sie so plötzlich los gelassen hatte, um auszuweichen.

Sie schaute den blonden verdutzt an und die Tränen die sich in den Augenwinkeln gesammelt hatten rollten nun ihre Wangen herab.

Langsam bildete sich eine Wut in ihr. Hatte er das jetzt gemacht nur um sie dazu zu bringen ihn abzuhalten?!

Wieso hatte er sonst so schnell nachgegeben.

Doch bevor sie ihn wieder anschreien konnte, hatte er einige Schritte auf sie zu gemacht und an sich gedrückt.

„Es tut mir Leid. Ich wollte nicht, dass du weinst…Aber es beruhigt mich…“

„Wie bitte?!“

„Es beruhigt mich, dass du nicht willst, dass ich springe… Ich dachte du hasst mich und nichts schmerzt mehr…“

„Nichts schmerzt mehr?!“

„Für mich nicht.“

„Pah, sagen sie mir so was nicht. Sie kennen mich nur wenige Tage. Dass sie mich jetzt schon mögen ist eigentlich absolut absurd. Und dass sie mich lieben würden wäre in dieser kurzen Zeit absolut unmöglich!!! Sie wollen mich nur wegen dem Film!!“

„Nein. Ich sage dir warum du mir so viel Wert bist. Wie schon gesagt, ich mag dich…“, erwiderte er und sah in Kyokos skeptisches Gesicht, „ich mag dich und es gibt nicht viele Menschen, die ich mag. Ich vertraue dir, auch wenn es dir unlogisch erscheinen mag. Ich fühle mich wohl bei dir, auch wenn das ebenfalls nicht deiner Logik entspricht. Und ich will bei dir sein und das nicht wegen dieses Filmes sondern wegen dir. Nur dir.“

Auf Kyokos Wangen bildete sich erneut ein rotes Leuchten und sie sah Kuun sowohl verwirrt, als auch neugierig an.

„Das…das ist…“, wollte sie widersprechen, aber der Rest des Satzes blieb ihr im Hals stecken. Es war unmöglich zu dementieren, was er soeben gesagt hatte. Unmöglich es als Lüge zu bezeichnen. Der Ausdruck in seinen Augen, das Gefühl das sie dabei berührte… Niemand war ein so großer Schauspieler, dass er das hätte darstellen können.

Kyoko drückte Kuun zwar von sich weg und ging einige Schritte zurück, stieß ihn jedoch nicht sondern war ganz sanft. Widerwillig ließ der blonde sie los und schaute in ihr Gesicht, das teilweise von ihrem Pony verdeckt war.

Sie hatte ein Lächeln auf den Lippen, ein trauriges. Das war das einzige was er erkennen konnte, doch plötzlich sah sie ihn an, hob ihren Kopf hoch, ganz langsam…Sah ihn mit traurigen und dennoch liebevollen Augen an. Sie weinte und lächelte. Kuun wusste nicht, was er tun sollte. Er wusste nicht, wie er ihren Ausdruck deuten konnte. Er hatte einfach keine Ahnung was er in diesem Moment tun konnte. Das erste Mal wusste er einfach nicht, wie er ihr helfen konnte, wie er ihre Tränen stoppen konnte…

Er sah sie besorgt und traurig an. Kyoko wandte ebenfalls ihren Blick ab und wischte sich mit ihrem rechten Arm die Tränen aus dem Gesicht. Doch ihr trauriger Ausdruck blieb. Sie wusste, dass sie Kuun eine Erklärung schuldete, doch was sollte sie sagen? Sie wusste selbst nicht genau wieso sie geweint hatte. Wieso dieser Schmerz sie plötzlich durchfuhr…

„Kuun-kun?“, fragte sie vorsichtig und er sah sie überrascht an, „wollen wir weiter?“

Das war natürlich nicht die Antwort, die der blonde sich erhofft hatte, jedoch nickte er. Vor allem machte sich eine Freude in ihm breit, wie er sie lange nicht gespürt hatte. Sie hatte ihn „Kuun-kun“ (klingt seltsam xD) genannt und das war wohl ein Zeichen dafür, dass sie ihm vergeben hatte und ihn momentan nicht als Peiniger sondern als Kumpel ansah.

Gemeinsam gingen sie zurück zum Fahrstuhl, fuhren die 102 Etagen wieder herunter und Kyoko überkam wieder ihr leichtes Schwächegefuhl, dass sie in der Wut von vorhin komplett vergessen hatte. Was so ein Wutausbruch bewirken konnte…

Unten angekommen, nahm sie erst mal ein Bonbon aus ihrer Handtasche und glich den erneuten Druck auf den Ohren wieder aus.

Der Schauspieler kaute Kaugummi und betrachtete Kyokos Aktion mit der Tasche.

Als beide versorgt waren verließen sie das Gebäude und landeten wieder auf den überfüllten Straßen Manhattans.

„Nun wohin willst du jetzt?“, fragte der blonde und wandte sich zu Kyoko um.

Doch die war soeben spurlos verschwunden.

//Na super, einmal aus den Augen verloren…schon weg…//, dachte er bitter und schaute sich in der Gegend um. Zu seiner Beruhigung wank sie ihm aus einem Drogerieshop zu.

In diesem Moment überkam ihn ein Plan. Er folgte ihr in den Laden, verschwand in ihm und kam erst wieder, als Kyoko draußen war und Ausschau nach ihm hielt.

„Wo warst du?“, fragte sie ihn erstaunt.

„Im gleichen Laden wie du.“, erwiderte er und grinste.

„Ach so, nichts gefunden?“

„Ja.“

„Na dann weiter, zum Broadway!“

„Du stehst auf ihm.“

„Oh…“

„Na dann weiter!!!“

„Nö, ist zu überfüllt hier.“

„Aber…aber wohin dann?!“

„Zum Hafen?“

„In die Freiheitsstatue?“

„Zum Beispiel.“

„Ich…ich weiß nicht…“

„Was ist denn?“

„Der Hafen macht mir Angst.“

„Haha, nur Mut, bin ja bei dir.“

„Ich will da wirklich nicht hin…“

„Na gut…Willst du in den Central Park?“

„Ja!!!“

„Gut.“, sagte Kuun und nahm Kyoko an die Hand. Er ging zielstrebig durch die Massen und stoppte erst vor dem Park wieder...

New York, ganz normale Großstadt?-Teil 2

Also erstmal nen großes GOMEN!!!! für die lange wartezeit*verbeug* tut mir leid!!><

und noch ein riiiiiiiiiiiiiiiiiieeeeeeeeeesiges Danke an meine lieben Leser und Kommischreiber, danke danke danke, ich hab euch so lieb!!! Danke für eure tolle Unterstützung!!!

Und ein supermegadanke an meine Betaleser Yuna und Fussel und an meine erste Betaleserin Miyuu noch mal ein ganz großes Danke!!!*knuddl* ich hab euch lieb<3

So, ich hatte ab und an weitergeschrieben, das Kap hat hoffentlich eine beachtliche Länge, so als zweiter Teil und ich hoffe es gefällt euch. Es sind einige nette Sachen dabei^^ Und zum Schluss wirds ganz spannend*muhahahaha*xD ich hätte nen ganz miesen Cliffhänger machen können. da ich aber net weiß, wann genau das nächste Kap fertig sein wird....wollte ich...(nicht umgebracht werden) es euch...ersparen^^°°°°
 

Infos zur Autorin: ENDLICH OBERSTUFE JUHUUUXD ENDLICH BK LK JUHUUUUXD und bald auch umgezogen und nemmer 5:30 aufstehn angesagt ahoiiiiiiiiixD

*I feeeel good dödelödelödelö*XD

Oke genug schrott gelabert^^
 

Naja viel Spaß beim Lesen und keine Angst ich hab noch genug Ideen um euch zu quälen und zu erfreuen*hrhr*xD
 

*vorhang aufzieh*
 


 

New York, ganz normale Großstadt?-Teil 2
 

Kyoko spürte den sanften Wind, der am Eingang des Central Parks wehte und schloss kurz ihre Augen. Wenige Sekunden später öffnete sie sie und betrachtete ihr Handgelenk, an dem Kuun sie immer noch fest hielt. Dieser starrte gerade die raschelnden Blätter der Bäume an, die man von hier schon erkennen konnte.

„Hizuri-san?“

„Oh, schade du kannst dich an meinen Nachnamen erinnern…//Ich hatte gehofft, dass sie ihn vergessen hat…Dank ihrer gewollten Unhöflichkeit hat sie mich ja selten mit Respekt und somit meinem Nachnamen angesprochen…//Ja?“

„Was heißt hier schade?“

„Ich wünschte du wärst wieder unhöflich zu mir…dann würdest du mich wenigstens mit meinem Vornamen ansprechen…“

„Ach darauf wollen sie hinaus? Ich kann sie gerne wieder unhöflich behandeln!“

„…Ich will doch nur, dass du mich bei meinem Vornamen nennst.“

„…Gut, wenn sie das unbedingt so wollen.“

„Eh?“

„Lassen sie jetzt mein Handgelenk los?“

„Eh…ja…duzt du mich dann auch?“

„Wenn’s sein muss, Hauptsache sie lassen endlich mein Handgelenk los!!!“

„Ist ja gut…“

„Danke.“

„Wollen wir jetzt in den Park?“

„Nach dir.“

„Nein, du gehst vor, ich hab auch Manieren…Ladies First.“

„Scherzen sie nicht, hier steht keine Lady.“

„Stimmt, Prinzessin. Und du hast recht, Mädchen wie dich muss man in so einen Park hineintragen.“

„Wie?“

Ehe Kyoko begreifen konnte, was Kuun mit ihr vorhatte war sie auch schon auf seinen Armen. Erneut. Wiederholt. Er mochte es scheinbar sie zu tragen, oder es war seine Hauptmasche. Jedoch missfiel dem Mädchen das natürlich gewaltig, obwohl sie durch Kuuns Worte teilweise geschmeichelt war. Wie sehr hatte sie schon davon geträumt ein Mal Prinzessin genannt zu werden…

Doch von ihm?! Was brachte ihr das?! Das wollte sie nicht…

„Lass das!“, befahl sie ihm störrisch, doch der blonde lies sich nicht im Geringsten von seinem Vorhaben abbringen. Es war seltsam, dass Ren Tsuruga der Gentleman nicht auf eine klare Anweisung seiner Geliebten hören wollte, doch er wusste wieso er das tat. Wenn er jetzt aufgeben würde…und so Gentlemanlike werden würde wie Ren…würde Kyoko solche Taten von ihm niemals akzeptieren können. Sie einfach auf Händen zu tragen oder ähnliches. Wenn ein Mensch schon von Anfang an so war , war es irgendwann leichter sich damit abzufinden, dass er eben so ist. Eine Veränderung bei einem bereits anerkannten Menschen zum inakzeptablen Verhalten war wesentlich schwieriger zu verstehen und zu billigen.

Als er Kyoko innerhalb des Parks absetzte sah sie ihn zwar wütend an, aber irgendwie war es nicht so kraftvoll wie sonst. Das brachte Kuun kurz dazu zu lächeln und Kyokos wütendes Gesicht verwandelte sich zu einem leichten unschuldigen Blick mit rosa Wangen.

Verdutzt sah der blonde das Mädchen an und ihr Rosaschimmer verschwand.

„Was ist?“, fragte Kyoko misstrauisch.

„Nichts…nur…vergiss es…Lass uns endlich den Park ansehen.“

Sie warf ihm einen scharfen Blick zu, wurde dann aber wieder plötzlich rot, als er sich umgedreht hatte und schon ein paar Schritte nach vorne trat.

Sie wusste wieso er so überrascht ausgesehen hatte, aber was sollte sie ihm schon sagen. Sie wusste selbst nicht, wieso sie plötzlich leicht rot geworden war…Es gab einfach keine Erklärung… Verliebt war sie jedenfalls nicht…sicher war dieses Lächeln Schuld…es kam ihr so bekannt vor…

Dieses helle…warme…heilige Lächeln…

Das kleine Mädchen folgte dem groß gewachsenen Blonden vor sich und achtete erst gar nicht auf die Umgebung. Sie sah ihn an und dachte nach. Was hatte dieser Mensch an sich. Sie konnte furchtbar wütend auf ihn sein und dann schaffte er es sie in wenigen Sekunden doch wieder zu beruhigen. War er der einzige der das konnte? Sicher nicht…da gab es doch noch jemanden…KOON! Aber das war immer noch nicht alles…Da gab es noch einen Mann der so erwachsen handelte, dass sie ihm vieles nicht übel nehmen konnte…sogar seine kindischen Eigenschaften, für die er sich oftmals entschuldigte… Tsuruga-san…

Kyokos Augen die vorher an Kuuns blonden Haaren gehaftet hatten wanderten hinab zu seinen durch das weiße Hemd sichtbaren Schulterblätter und wanderten weiter seinen Rücken entlang. Plötzlich ertönte ein Knall in der Luft.

Kuun drehte sich verwundert um und starrte das Mädchen hinter ihm an, diese hatte offenbar mit ihrer Hand gegen ihre Stirn geschlagen.

„Was genau sollte das?“

„Nichts“, antwortete sie wandte ihren Blick ab und beobachtete die Bäume um sie herum, die ihr erst jetzt auffielen, das aber auch noch nicht so wirklich... //Kyoko, wach gefälligst auf! Was sollte denn das?! Der Typ hat es nicht verdient, dass du ihn nur eines Blickes würdigst!!! Obwohl er manchmal ja schon ganz nett ist…manchmal…und auch gut aussieht…immer…//

Ein weiterer Klatsch schallte im Park und nun drehte Kuun sich richtig um. Fixierte Kyoko so als wäre sie seine nächste Beute, machte die wenigen Schritte zwischen ihnen auf sie zu, schnappte ihren Arm, dessen Hand auf ihrer Stirn ruhte und schaute sie durchdringlich an.

„Nun? Was soll das?“

„Ich sagte doch schon, nichts.“

„Hört sich aber kaum so an.“

//Was kann ich dafür, wenn ich mein Hirn anschalten muss…//

„Pech.“

„Tut dir vielleicht irgendetwas weh und durch den Schlag verringert sich der Schmerz kurz oder was ist los?“

„Nichts, und sorgen sie sich nicht. Mir geht’s gut.“

„Lass mich mal deine Stirn fühlen.“

„NEIN!! Mir geht es wirklich gut!!!“

„Stell dich nicht so an.“

„Lassen sie mich!!!“

„Gut wenn du es nicht anders haben willst.“

Der blonde kickte kurz und schmerzlos sanft gegen Kyokos Fersen, die dann drohte mit dem Rücken voran zum Boden zu stürzen, vorher aber von dem Arm des Mannes an den Schultern erfasst wurde und nun geschockt und durch diesen Überraschungseffekt geradezu gelähmt die fremde Hand auf ihrer Stirn spürte.

„Gut, normale Temperatur.“

„Sag ich doch.“, wollte Kyoko eigentlich wütend erwidern doch dazu war sie noch zu geschockt.

„Gut, dann lass und weiter und schlag bitte nicht noch einmal gegen deine Stirn. Ich mach mir sonst nur Sorgen.“

„Das sollten sie aber nicht.“

„Tu ich aber, du weißt, dass ich dich gern hab.“

„Und das sagen sie nach einem Tag…“

„Tja du warst mir eben schon von Anfang an sympathisch.“

„…Lass uns weiter gehen…“

„Ich halte uns nicht davon ab.“

„Schon gut, halten sie einfach den Mund und gehen sie.“

„Duz mich doch vorher bitte.“

„GEH!!!“

„Hm?“

„DUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUU!“

„Geht doch.“

Kuun zog Kyoko wieder hoch damit sie stand und ging erneut voraus. Das Mädchen tapste grummelig hinterher und betrachtete mit finsterer Miene die kleinen Seen, die wegen der Sonne leicht glitzerten, dann die Bäume und deren grüne Blätter die sanft im Wind raschelten und letztlich den gepflasterten Weg auf dem sie gingen und dieses Bild der Natur zerstörte.

Doch als sie auf eine Steinbrücke gingen die über einen dieser Seen führte und der blonde Mann vor ihr stehen blieb und seine Arme mit einem sanften Lächeln auf den Lippen auf der Mauer abstützte und das Glitzern der Sonne im See betrachtete, konnte sie nicht anders als ihre Wut über Bord zu schmeißen und sich direkt daneben zu gesellen.

Durch den leichten Wind sah man winzige Wellen auf dem See, die das Glitzern der Sonne nur verstärkten. Am Ufer waren Grashalme und bunt blühende Pflanzen zu sehen. Selbst eine alte große Weide ragte mit ihren Ästen nur knapp über dem Wasser.

Kyoko schaute durch die Spiegelung des Wassers und erkannte ein paar Fische, die nah genug an der Oberfläche schwammen.

„Ein schöner Ort…“, sagte sie mit sanfter und weicher Stimme und lächelte ebenso zufrieden wie der Mann neben ihr.

„Allerdings…Nur schade, dass er nicht von selbst entstanden ist…“

„Es gibt nur einen so perfekten Ort wie diesen, der auch noch von alleine entstanden ist…Jedenfalls ist diese Atmosphäre da auch vorhanden.“

„Welchen?“

„Geheim! Das wissen nur Koon und ich!“

„Koon?“, fragte Kuun und grinste.

„Ein Nöck. Und ein Prinz. Vielleicht sogar schon König.“

„Was?“, wollte er wissen und lachte schon halb.

„Vergessen sie es. Seine Geschichte erzähle ich ihnen nicht. Die erzähle ich nur Freunden.“

„Aha.“, erwiderte der Blonde und lächelte Kyoko liebevoll an. //Es ist schön zu wissen, dass du mich als Freund siehst und nicht als Senpai, Kyoko-chan.//

„Und wer weiß das alles?“, hakte er nach.

„…Nun, da ich noch nicht wirklich dazu gekommen bin es Kotonami-san zu erzählen…weiß es nur Tsuruga-san…“

Kuun schaute Kyoko kurz überrascht an, wandte dann seinen Kopf wieder dem Wasser zu und betrachtete es nachdenklich.

„Was schauen sie denn so nachdenklich?“, forschte Kyoko nach.

Der Blonde überlegte kurz was er sagen sollte, das worüber er nachdachte konnte er ihr wohl kaum sagen…oder etwa doch?

„Ich denke darüber nach, ob du Tsuruga-san liebst. Wenn du es nur ihm erzählt hast…“

Das Mädchen neben ihm hatte für wenige Sekunden aufgehört zu atmen, so hart traf sie der Schlag, als sie seinen Worten gelauscht hatte.

//Ts…Tsuruga-san lieben?! Weil ich es nur ihm gesagt habe?ha…//

„Ahahahahaha!“, ein schrilles lautes Lachen ertönte und etwas durcheinander stützte sich Kyoko mit der Händen auf die Steinmauer.

„Verliebt…ist der falsche Ausdruck. Ich schätze Tsuruga-san sehr als Menschen, er ist erwachsen und hat viel Erfahrung. Das ist der Grund warum ich ihn sehr respektiere, aber lieben?! Ahaha…“, Kyokos verwirrter und überspielter Gesichtsausdruck veränderte sich in einen düsteres und trauriges Lächeln, „ich kann gar nicht lieben, sonst wäre ich nicht in der Love Me Section, ich kann das gar nicht. Also liebe ich ihn nicht, verstanden?“, Kyoko schaute auf und sah, dass Kuun sich von ihr weggedreht hatte, doch sie hörte ein leises und verletztes Wispern von ihm: „Mehr als nur verstanden…“

Inzwischen hatte Kyoko sich aufgerichtet und starrte Kuuns Rücken an. Schlechtes Gewissen hatte sich in ihr breit gemacht. Er hatte ihr schließlich gestanden, dass er sie mochte. Und sie hatte ihm eben an den Kopf geworfen, dass sie ihn nicht lieben kann. So sehr er sich auch anstrengt sie kann es nicht. Doch wissen, dass sie ihn eben doppelt verletzt hatte konnte sie nicht…

„Kuun-san?“, versuchte sie ein Gespräch aufkommen zu lassen, denn er schwieg nun schon eine Weile ohne sich zu bewegen.
 

Er selbst hatte in der zeit versucht den aufgekommenen Schmerz in seiner Brust runterzuschlucken, ohne Erfolg. Zu sehr taten Kyokos Worte ihm weh und hallten andauernd wieder durch seinen Kopf um ihn einen weiteren Stich zuzufügen. Als Kyoko ihn aufrief wollte er auch nicht antworten, schweigen war schön, da er eh nicht reden konnte, weil seine Stimme durch diesen Schmerz zu zittrig war um irgendeinen anständigen Satz hervorzubringen.
 

„Kuun-san?!“, fragte sie diesmal lauter nach.

Doch von ihm kam immer noch keine Antwort. Das schlechte Gewissen des Mädchens wuchs.

„Kuun-san…jedenfalls…war es bis jetzt so… Ich meine…selbst ich weiß nicht was die Zukunft bringt…und…das einzige was ich weiß ist, dass ich die Liebe nun einmal verabscheue…Jedenfalls meine eigene…diese…dämliche, aufopferungsvolle, alles tuende Liebe…ich hasse sie. Ich will mich nicht verlieben und auf den nächsten Typen reinfallen…Das ist alles was ich momentan weiß.“

„Aber du sagst du liebst Tsuruga-san nicht?“

„Eh? Nein!!“

„Und woher weißt du das, wenn du deine eigene Liebe hasst und nichts mit ihr zu tun haben willst?“

„Hä? Wie meinen sie das?“

„Vielleicht nimmst du es nur nicht wahr?“

„Nein, ich liebe Tsuruga-san ganz sicher nicht.“

Der blonde schluckte kurz und drehte sich dann um.

„Aber du sagst, dass sich deine Einstellung ändern kann?“

„Nein, ich sage, dass ich selbst nun mal nicht weiß, was die Zukunft bringt.“

Kyoko betrachtete die blauen Augen des Mannes ihr gegenüber. Auf den ersten Blick erschienen sie kalt und emotionslos, doch…etwas in ihnen schimmerte traurig, aber auch hoffnungsvoll, es war so, als ob das blaue nur eine Wand war, die dieses Schimmern versteckte.

„Geht es ihn-…dir gut?“, fragte Kyoko nachdem er ihr nicht geantwortet hatte.

„Nein, aber besser.“, schloss Kuun ab, drehte sich wieder um und ging weiter in Richtung Hauptsee des Parks.

Kyoko folgte ihm widerwillig, sagte aber nichts.
 

Der riesige See war gut besucht und von einer Seite umzäunt, um ihn herum war der Weg gepflastert und ein paar Bänke waren aufgestellt. Einige Bäume umringten das ebenfalls glitzernde Wasser.

Die Sonne schien hier warm hinein und die Wolkenkratzer die hinter den Bäumen auftauchten wirkten schon fast irreal. Man konnte sich kaum vorstellen, dass man mitten in einer Großstadt war.

Doch wirklich darüber freuen konnte weder Kyoko noch Kuun sich. Der blonde Mann war verletzt und das Mädchen hatte ein schlechtes Gewissen. Die meiste Zeit herrschte extreme Funkstille zwischen ihnen.

Erschöpft setzte sich der blauäugige erstmal auf eine der Bänke um einmal komplett über Kyokos Worte nachzudenken.

Er hielt sich die rechte Hand an die Augenhöhle und stützte seinen Kopf dadurch während sein rechter Ellenbogen in der nähe seines Knies ruhte.

Schweigend leistete Kyoko ihm Gesellschaft und schaute lieber mal hinaus auf den See.
 

Rens Gedanken schallten nur so von Ecke zu Ecke, was sollte er jetzt tun?

Sie liebte Ren Tsuruga nicht, das hatte sie ihm ja deutlich gesagt und eigentlich war sie auch dabei geblieben, dass sie nie jemanden lieben konnte. Doch der Satz danach schenkte ihm wieder ein kleines Stück Hoffnung. Sie wisse selbst nicht, was die Zukunft bringt. Das hieß im Großen und Ganzen hatte sie dadurch ihm und auch seinem anderen Ich eine Chance gegeben. Jedoch gab es dafür keine Versicherung, er könnte ebenso gut ewig hoffen und warten, dass sie sich in ihn oder Ren verlieben würde. Und wollte er das?

Er seufzte einmal laut und das brachte ihm wieder Kyokos Aufmerksamkeit.

Sie sah ihn traurig an, wie er dasaß und wohl grübelte, wie sie so ein kaltherziger Mensch sein konnte.

Es tat ihr Leid. Es tat ihr soo Leid.
 

Plötzlich spürte der Mann wie eine zarte Hand seine Schulter berührte, er sah auf, starrte zuerst die Hand an, dann den Arm und blieb schließlich an dem Gesicht der Person hängen, dessen Hand immer noch auf seiner Schulter ruhte. Sie sah ihn an, vorsichtig und traurig. Doch wieso kümmerte es sie, wenn er verletzt war? Mochte sie ihn etwa doch?

Er betrachtete ihr Gesicht weiter, sah in ihre braunen glänzenden Augen. Wollte er, dass diese Augen ihn irgendwann liebevoll anlächelten? Ihm begegneten wenn er morgens erwachte? Sich um ihn sorgten wenn er krank oder verletzt war? Die Antwort war klar, ja das wollte er. Doch war das genug sein ganzes Leben darauf zu warten, dass es irgendwann doch nicht geschah?

Sein blick wanderte etwas weiter nach unten, auf ihre Lippen.

Schon eine ganze Weile sehnte er sich danach diese Lippen zu berühren, sie zu küssen und dafür zu sorgen, dass niemand anderes sie jemals küssen durfte. Lohnte es sich ewig darauf zu warten und vielleicht sogar enttäuscht zu werden, wenn jemand anderes diese Lippen küsste?

Aber sie liebte ja niemanden…wenn er ewig warten würde, würde zumindest kein anderer eine Chance bekommen. Oder war es einfach so, dass er nicht der richtige war. Dass er diesen Fluch nicht lieben zu können gar nicht lösen konnte?

Andererseits…er liebte diese Frau. Und er war sich sicher, dass es niemanden auf der Welt gab, den er mehr lieben könnte. Also was hatte er zu verpassen, wenn er bei ihr blieb und es versuchte?

Eigentlich nichts…denn sie war der Mensch, den er wollte. Ohne sie, wäre er vermutlich schon komplett verloren gewesen. Allein ihre Existenz machte es doch schon wert um sie zu kämpfen, wenn es sein musste ewig. Denn sie war der Grund, dass er überhaupt versuchte wieder glücklich zu werden. Vor wenigen Wochen meinte er ja sogar noch er würde selbst sie nicht verdienen.

Doch wenn er jetzt darüber nachdachte…

Er wusste, dass er sie will. Er wusste aber dennoch, dass er sich geschworen hatte kein Glück zu verdienen.

Vielleicht war diese ewige Warterei die Bestrafung die er sich selbst auferlegt hatte. Und das ohne es zu wissen. Also sollte er sie auch annehmen. Und wenn das Leben beschlossen hatte, dass er wieder glücklich sein darf…vielleicht wird Kyoko sich ja dann endlich in ihn verlieben.

Es war vielleicht eine dämliche Theorie, aber ihm gefiel das. Es war ein Motiv nicht aufzugeben und er wusste, dass er definitiv nicht aufgeben wollte. Er wollte dieses Mädchen und dass sie ihn noch nicht wollte war eben seine Bestrafung…

Ein Lächeln erschien wieder auf seinem Gesicht. Der Schmerz verschwand. Er sah Kyoko wieder in die Augen und streichelte ihre Hand auf seiner Schulter.

„Komm, lass uns aus dem Park gehen, du hast doch bestimmt Hunger.“

„Eh?“, verwirrt betrachtete Kyoko seinen plötzlichen Stimmungswandel, als sie dann aber das Loch in ihrem Magen bemerkte nickte sie und beide standen auf um den Park zu verlassen.

Kurz vor dem Ausgang streckte sich Kyoko noch einmal, jetzt würde sie wieder die Natur verlassen und in eine öde Straßenlandschaft zurückkehren. Wie sehr sie Kyotos Grünanlagen in Tokio vermisste…Nichts ging über den Geruch von Laub im Herbst oder das Plätschern eines kleinen Baches.

Gedankenverloren bemerkte sie nicht, dass sie stehen geblieben war und Kuun schon beachtliche Meter weiter weg ging.

Erst als sie angerempelt wurde und sie sich plötzlich ein wenig leichter fühlte wachte sie auf und sah gerade noch, wie ein Mann sehr flink mit ihrer Tasche davonlief.

Kurz geschockt, musste sie erstmal realisieren, was gerade passiert war und stieß dann einen lauten Schrei aus: „Ahhhhhhhhh, mein Personalausweis, mein Geld, meine Tasche!!!!“

Verzweifelt, sah sie dem Mann nach der gerade um eine Ecke biegen wollte.

Kuun, der erstmal durch den Schrei stehen geblieben war und kurz darauf ein Mann mit Kyokos Tasche an ihm vorbeilief, bemerkte das Problem und lief dem Dieb hinterher.

Kyoko dagegen stand wie versteinert am Ende des Parks und starrte auf die Stelle, an der die beiden Männer um die Ecke gebogen waren.

Sie ließ sich niedergeschlagen auf die Knie sinken und starrte weiterhin die besagte Ecke fassungslos an.

Einige Passanten warfen ihr besorgte Blicke zu, entschieden sich aber, sie lieber nicht anzusprechen, vielleicht dachten sie, sie wäre eine der ganz verrückten Sorte und würde ihnen an die Kehle springen.
 

Kuun holte den Dieb inzwischen immer besser auf. Er war schneller und konditionierter als der Mann vor ihm, dem schon sichtlich die Puste ausging.

//Du hast dem falschen Mädchen die Tasche geklaut, was?//, dachte der blonde und grinste. Endlich konnte er Kyoko beschützen, nur er…Trotzdem kamen ein wenig Gewissensbisse auf, dass Kyoko nun allein war.

Aber er hoffte, sie würde nun nicht auf dumme Gedanken kommen und in irgendeine dunkle Gasse marschieren…

Plötzlich bog der Dieb ab, in eine besagte Gasse. Kein Wunder, das war vielleicht die einzige Chance die er noch hatte, im Dunkeln fliehen.

Doch als der Schauspieler ebenfalls abbog sah er den Dieb am Boden liegen, er hatte eine blutige Nase. Und dann sah er die Gruppe aus 5 Leuten, die in der Mitte der Gasse um ihr „Opfer“ standen.

Nicht im geringsten eingeschüchtert betrat Kuun die Gasse und sagte kühl: „Könnte ich die Tasche haben? Sie gehört meiner Freundin.“

„Die Tasche?“, sagte der offensichtliche Chef, der Bande gekünstelt amüsiert.

„Für was hältst du uns…Vollidioten? Das ist unsere Beute.“

„Dann eben weniger höflich. Gebt mir die Tasche, oder ihr endet, wie er.“, erwiderte der blonde nun noch kühler, setzte einen mörderischen Blick auf und deutete, auf den Mann der blutend am Boden lag.

Lautes Gelächter ertönte und verstummte sofort wieder, als ein kräftiger Knall, durch die Gasse schallte.

Mit nur einem einzigen Schlag landete der Chef auf dem Boden und murmelte etwas wie: “Verdammte scheiße…“

Missmutig schaute er zu dem blonden hinauf und spuckte etwas Blut auf seine Hand.

„Ich kenne deine Schlagtechnik. Aber unmöglich, dass du es bist. Deine Augenfarbe sie ist nicht seine…“

Überrascht hob der Schauspieler eine Augenbraue und hob die Tasche auf. Die vier restlichen Mitglieder standen geschockt in ihrem Kreis und wussten nicht, was sie tun sollten. Auch sie hatte der mächtige Schlag beeindruckt.

„Meinst du Kuon Hizuri?“, bemerkte Kuun letztlich, als er wieder stand.

Der Chef stand auf und sagte der Gruppe mit einem Handzeichen, sie sollen abziehen, sie hätten eh keine Chance.

„Ja. Aber der Typ ist seit 5 Jahren verschollen.“

„Allerdings, ist er…“, erwiderte der blonde wieder kalt und machte sich auf den Weg zurück.

„Wie heißt du eigentlich?“, fragte der Chef in sicherem Abstand.

„Sag ich dir, wenn es dich etwas angeht.“

Mürrisch drehte sich der Gangsterchef daraufhin um und verließ die Gasse in Richtung Dunkelheit, während Kuun wieder das Sonnenlicht betrat und sich auf den Weg zum Central Park machte.
 

„Kyoko-chan?“, hörte das Mädchen, das auf den Knien in die Leere starrte plötzlich und schreckte auf.

„Eh? Tsuru-…Kuun….du bist es…“, etwas enttäuscht stand sie auf, war aber umso erfreuter plötzlich ihre Tasche zu sehen.

„Du….DU HAST SIE??!!“, schrie sie freudig und vergaß plötzlich all die Enttäuschung, die Umgebung und die Tatsache, wer ihr gerade die Tasche gab.

Stürmisch sprang sie auf Kuun zu und umarmte ihn: „Vielen, vielen Dank!!“

Dann schlich sich ihr durch den Geruch dann erst die Tatsache, dass es ein Mann war, den sie umarmte in den Kopf, dann dass es Ren war…//Eh? Ren? Quatsch…es ist…!!!!!!//

Ruckartig ließ sie los und lief rot an.

„…Entschuldigung.“, murmelte sie und verbeugte sich, als sie ihm dann mit roten Gesicht die Tasche abnahm.

Kuun hingegen starrte sie nur verwundert an, bis ihm selbst eine leichte Röte ins Gesicht stieg.

„Nicht der Rede wert.“, gab er etwas verlegen zurück. Die Tatsache, dass sie ruckartig wieder losgelassen hatte ignorierte er. Das hätte sie bei Ren vermutlich auch…

„Nun, du hattest Hunger oder?“

„Eh? Ja!! Aber…//Bitte nicht in ein Restaurant…nicht alleine mit ihm…bloß nicht, bloß nicht…//“

„Aber?“

„Ich…was zum Mitnehmen wäre ganz gut, mir ist kalt und ich würde gerne zurück nach Hause…“

„Zurück? Was zum Mitnehmen? Kyoko-chan, bist du es?“

„Natürlich!!“

„Aber Fastfood?“

„Mir ist eben kalt.“

„Du kannst gerne meine Jacke haben.“

„Will ich aber nicht!“

*seufz*

„Was willst du essen? Oder willst du sofort nach Hause und da etwas essen?“

„Zweites klingt gut…“

„Okay…“, gab Kuun etwas widerwillig zurück und führte Kyoko zur nächst gelegenen Bushaltestelle, die sie wieder zu ihnen fahren würde…
 

Unversehrt und zurück in der warmen Wohnung, die schon einen einladenden Eindruck machte, mit ihren warmen Farben und der Veranda, mitten umgeben von den Großstadtklötzen.

Dieses Haus hatte etwas an sich…etwas Natürliches und freundliches. Der Garten hinter ihm blühte auch wunderschön. Die Möbel waren gemütlich und generell hatte es einen süßen Stil.

Unglaublich, dass es so ein Haus überhaupt gab, hier in New York. Ob sie wohl lange gesucht hatten? Wo übernachteten die anderen Crewmitglieder?

Kuun ging nach oben, dabei fiel Kyoko die kleine Drogerietasche in seiner Hand auf.

//Eh? Er war in der Drogerie?//

Neugierig schaute sie ihm nach, schüttelte dann ihren Kopf//Was soll mich das angehen, das ist sein Kram…ich hab Hunger und koche jetzt was…// , stellte ihre Tasche auf den Stuhl, geriet in Gedanken//Es war aber schon sehr nett, dass er mir meine Tasche wiedergeholt hat…eigentlich…ist er ganz…in Ordnung…aber nur eigentlich….// , schüttelte ihren Kopf erneut und schlenderte zum Kühlschrank.

Nach kurzem durchforsten des Gerätes beschloss sie Eierstich zu machen. //Hoffentlich, ist er nicht so ein Mäkelpott wie Shotaro…gesüßt oder gesalzen pah…gesüßt schmeckt besser…und wenn er den nicht isst…sein Pech…//

Kurz setzte sie den Reis dazu auf, nahm ein paar Eier und machte sich recht fröhlich ans schaffen.

Eins war klar gewöhnt hatte sie sich schon ein bisschen an diesen merkwürdigen blonden Typen, der einerseits so sympathisch und andererseits so furchtbar war…Jedoch stellte Kyoko sich inzwischen die Frage, ob das furchtbare wirklich so furchtbar war…

Weiter oben hatte Kuun sich daran versucht die Anleitung zu lesen, von dem was er sich in der Drogerie geholt hatte.

Nach einer Weile verstand er auch, dass sein Vorhaben recht gefährlich war. Und doch konnte man ihn nicht davon abbringen.

//Ob…man das in Japan bemerken wird? Ich hoffe doch nicht….//

Entschlossen nahm er die Packung und ging ins Bad.

Der nun braunhaarige drehte den Wasserhahn auf und hielt seinen Kopf darunter, damit die Haare richtig nass wurden, nahm dann aus der Packung das Bleichmittel und massierte es in seine braunen Haare. Dann spülte er seine Hände ab und wartete einige Zeit, indem er sich auf den Fliesenboden setzte.

Kyoko war währenddessen dabei gerade den Eierstich zu machen und arbeitete hochkonzentriert. Was Kuun gerade machte, interessierte sie nun herzlich wenig.

Nach einiger Zeit war sie fertig mit dem Eierstich und ließ ihn abkühlen.

Der Schauspieler oben im Bad hingegen, machte sich nun daran das Bleichmittel aus den Haaren zu bekommen. Als er damit fertig war, verpasste er seinem nun wirklich blonden Haar eine Haarkur und wusch auch diese sorgfältig wieder aus, nachdem sie eingewirkt hatte.

Danach griff er zum Föhn und nun wurde auch Kyoko unten hellhörig.

Sie hatte soweit alles fertig und süßte gerade ihr Essen, als sie den Föhn von oben hörte.

„Hat er etwa geduscht?“

Ren, dem seine Augen langsam höllisch weh taten, entfernte kurz die Kontaktlinsen und tat sie in ihren Behälter, den er immer am Mann hatte. Er hatte schon Erfahrung darin gesammelt und nach einer Weile taten diese Linsen nun mal höllisch weh, vor allem wenn man etwas Haarpflege in den Augen hatte.

Danach föhnte er weiterhin sein Haar und stellte fest, dass es etwas zu blond geworden ist.

„Egal…das färb ich etwas dunkler nach…“

Mühsam platzierte er wieder seine blonde Perücke und wollte gerade zu den Kontaktlinsen greifen, die nun etwas sauberer sein mussten, als er plötzlich Kyokos Stimme hörte.

Nicht so lieblich wie sonst, aber nicht wütend oder abgeneigt rief sie, dass es offenbar Essen gab.

Nicht gerade hungrig verließ Kuun dennoch das Bad und ging die Treppen hinunter.

Kyoko deckte gerade den Tisch, als Kuun sie erblickte und sich zu ihr gesellte.

„Setz dich nur. Willst du etwas trinken?“

„Ja, Wasser, danke.“

Kyoko stellte zwei Gläser auf den Tisch und verteilte den Eierstich dekorativ in einer wärmenden Pfanne auf den Tisch und gab jedem Platz eine Schüssel Reis.

„Wo sind eigentlich die beiden anderen?“

„Vielleicht einen Spaziergang machen.“

Kyoko betrachtete Kuun etwas genauer, irgendetwas war nicht wie sonst, seine Augen…sie waren nicht so kalt…irgendwie waren sie warm und um einiges vertrauter…

„Kuun-san? Irre ich mich, oder…sind ihre Augen…braun?“

„Eh?//Eh????... Verdammt, ich habe die Kontaktlinsen vergessen….// Ehm ja…das ist meine eigentliche Augenfarbe, für den Job trage ich Kontaktlinsen.“

„Oh…damit der Mörder einen kalten Blick bekommt?“

„Ja…“

„Wissen sie was?“

„Hm?“

„Sie ähneln jemandem jetzt sehr…“

„Eh??!!!“

„Koon…“

„//Ah…gut…//dieser Junge(?), über den du mir nichts erzählen wolltest?“

„Ja, genau.“

„Hatte wohl auch braune Augen und blonde Haare, wie?“

„Ja…sie kennen nicht zufällig meine verhasste Zahl?“

//88…?//

„Eh?“

„…Vergessen sie es….“

Etwas erleichtert, atmete Kuun kurz auf, als er dann, wieder sicher, den Eierstich aß und Kyoko ihn gespannt dabei beobachtete.

„Schmeckt’s?“

„Ja.“

„Nichts gegen gesüßten Eierstich?“

„Nein.“

„Gut, somit wäre Mimoris Vermutung komplett ausgeschlossen…“

„Hm?“

„Nichts…“
 

Ende

Der Dreh beginnt

Gut, an dem Kapitel hab ich ne halbe Ewigkeit gesessen, weil ich wirklich extreme Probleme hatte zu schreiben. Entweder hatte ich keine Zeit oder keine Lust oder es war einfach eine Art Frust drin, dass kein RPG lief, indem ich mitgemacht hab von Skip Beat und einfach auch der Manga einem eindeutig an Spannung genommen hat.
 

Es tut mir Leid, dass es so lange gedauert hat aber im Endeffekt bin ich froh, dass ich die FF nicht abgebrochen habe und euch nun ein neues Kapitel vorlegen kann in dem es endlich mal um den Dreh geht.

Ich hoffe ihr lest dies hier noch und freut euch einfach darüber.
 

Viel Spaß
 

Josi
 


 


 

Der Dreh beginnt
 

“Willst du zum Hafen?

„Nein!“

„Warum nicht, er ist wunderschön!“

„Ich will nicht!“

„In Ordnung…“

Das vertraute Gesicht des Mannes verschwand aus Kyokos Sicht. Sie versuchte sich auf das Gesicht zu konzentrieren und ein braunhaariger Mann lächelte ihr wundersam zu.

Sie spürte Wärme und ein Lächeln schlich sich ebenfalls über ihre Lippen. Doch bevor sie den braunhaarigen auch nur ansprechen konnte verschwand auch sein Gesicht im Nichts.

Sie fühlte eine nässe und Feuchtigkeit aufkommen, die die Wärme einige Sekunden zuvor in eine boshafte Kälte verwandelte, die sich an ihrem Körper gnadenlos ausbreitete. Tiefes Schwarz drang aus dem Nichts hervor und umhüllte sie. Plötzlich sah sie ihr Spiegelbild, verschwommen im Wasser des Hafens von New York. Ihre Füße standen mittendrin, auf einer Schräge, die immer steiler ins Meer führte. Die leichten Wellen wurden plötzlich stärker und ihr Abbild im Wasser verschwand ebenso abrupt, wie es erschienen war. Sie tat einen Schritt nach hinten und bereute es. Die steile Rampe aus Stein verwandelte sich in einen Abgrund und sie landete vollends im Wasser.

Sie schrie um Hilfe und schlug um sich. Die Kälte fraß sich langsam durch ihre Haut. Sie spürte Hände, warme Hände und schrie. Das Bild von vielen weiteren Händen grub sich nun in ihre Erinnerung und nahm plötzlich Realität an. Wieder wurde sie hinab gezogen in die Tiefe des kalten gnadenlosen Meeres. Sie gab auf und hörte eine wütende Stimme „Kyoko“ schreien. Sie wusste nicht wessen Stimme es war, doch sie war ihr vertraut. Es war eine schöne Stimme, tief und dennoch außer sich vor Sorge. Langsam sah sie das Licht. Immer noch hörte sie geradezu im Takt die wunderschöne Stimme, die ihren Namen so herzzerreißend rief.

Verschwommen nahm das Licht eine andere Gestalt an und wurde gelblicher. Es war nun nicht mehr mitten in der Sicht sondern an der Seite. Kyoko spürte den kalten Fußboden unter sich, spürte Kälte am ganzen Körper, die vor allem durch Nässe ihres Angstschweißes ausgelöst wurde. Bemerkte, dass man sie festhielt.

Sie schaute hinauf in braune Augen, erleichterte Augen. Hinter dem besorgten Mann, wie sie erkannte, standen zwei weitere besorgte Augenpaare.

„Sie ist aufgewacht. Gott sei Dank.“, drang das leise Gemurmel einer älteren weiblichen Stimme an Kyokos Ohr.

„Kyoko.“, kam es etwas lauter von dem Mann, der sie in seinem Griff hielt und ernst ansah.

Das Mädchen sah ihn verwirrt an, ihr Blickfeld war immer noch verschwommen, langsam analysierte sie seine feinen Gesichtszüge und realisierte erst jetzt, wer genau sie in den Armen hielt.

„Kyoko?“, fragte er nun nach ihrer Aufmerksamkeit, jedoch mit der gleichen ernsten Miene.

„Ja?“, kam eine leise Reaktion des Mädchens, es richtete sich auf, Kuun ließ sie los und sie setzte sich, etwas schwindelig aufs Bett. Ihre Stimme war heiser. Sie suchte eine Flasche Wasser auf dem Fußboden, fand aber keine.

„Was hast du geträumt?“, fragte der blonde direkt.

Kyoko dachte nach, was hatte sie geträumt? Da war Kuun…und Ren…vermisste sie den Schauspieler etwa? Aber wieso? Und wieso war dann der Traum so plötzlich umgeschwungen…zu diesem…diesem…

„Hafen.“

„Hafen?“

Kyoko fasste sich an den Hals und versuchte durch Räuspern ihn wieder freizubekommen, da er nach dem Wort „Hafen“ nun ganz trocken war und sie kein weiteres Wort mehr rausbekommen würde.

Kuun verstand und begab sich zu seiner Reisetasche, aus der er eine Flasche Wasser zog und sie Kyoko reichte.

Das Mädchen trank erstmal und begann dann genauer zu erzählen, was sie geträumt hatte.

„Ich war am Hafen von New York und ich stand im Wasser.“

Der Schauspieler zog eine Augenbraue hoch, Hafen? Da war doch was…

„Dann…war ich plötzlich ganz im Wasser und die Panik packte mich, ich schlug um mich und ging dann unter….“

Kuun nickte verstehend.

„Du hast auch im Bett wild um dich geschlagen und bist letztlich heraus gefallen und zum Glück nicht auf den Boden gekracht, dank mir.“

„Oh.“, antwortete Kyoko relativ gleichgültig.

„Hm…du hast diesen Träum öfter nicht wahr?“, fragte der Schauspieler kombinierend.

„Wie?“

„Nun, du wolltest vorhin nicht zum Hafen.“

„Ah….ja. Ich hatte ihn schon vorher in Tokio geträumt…“

„Und dieser Traum hat dir Angst gemacht?“

„Ja.“

„Aber es ist doch völlig irreal einfach so in den Hafen von New York zu stürzen.“

„Für dich vielleicht.“

„…Hast du irgendjemanden von diesem Traum erzählt?“

„…Nein…ich glaube nicht.“

„Und dennoch hält er dich ab zum Hafen von New York zu gehen?“

„Ja.“

„Nun gut…geht es dir denn gut? Hast du Schmerzen? Angst wieder zu schlafen?“

„Nein. Ich hatte nur Durst. … Danke.“

Kuun nickte und das ältere Paar verschwand wieder nach unten.

Kyoko schaute kurz auf und sah Kuun in die Augen. Er musterte sie und vor allem ihre Mimik.

Nun musste sie zeigen, dass sie eine gute Schauspielerin war. Sie fixierte seinen Blick regelrecht als sie meinte: „Schlaf lieber weiter, morgen ist ein langer Tag und mach dir keine Sorgen um mich.“

Und tatsächlich hatte sie es geschafft ihre Mimik beizubehalten und ihre Tonlage so zu halten, dass man ihre Angst, die sie wegen des Traumes durchflutete und eine unangenehme Kälte verbreitete, nicht bemerkte.

Der blonde musterte sie kurz, nickte erneut, ging zum Lichtschalter und verdunkelte den Raum mit einem Klick.

Das Mädchen lauschte den Schritten des Mannes, die letztlich erloschen.

Sie ließ sich zurück auf ihr Bett sinken und schloss die Augen, worauf sie gleich eine Flut Gedanken überströmten.

Sie zitterte als das Bild des Hafens wieder erschien und schlug schnell ihre Augen auf.

Die finstere Zimmerdecke gab ihr jedoch nicht gerade ein Gefühl der Sicherheit.

Tief durchatmend drehte sie sich zur Seite und starrte ihren Nachttisch an.

Ihr Wecker zeigte 3 Uhr nachts an, irgendwie musste sie es doch schaffen einzuschlafen, war ihr Gegenüber denn schon eingeschlafen?

Nervös betrachtete sie seinen Schatten. Er ruhte, ebenso seitlich wie sie.

Kurz hielt sie den Atem an nur um zu überprüfen ob Kuun regelmäßig atmete und dem Zufolge wohl schlief.

Sein Atem ging regelmäßig. Kyoko holte wieder normal Luft und wandte sich zur Wand. Er schlief also?

Noch einmal hielt sie den Atem an. Es schien so.

„Kyoko-chan.“, hörte sie plötzlich ein Gemurmel von ihm.

„Eh?“, war ihre überraschte Antwort. Er war doch wach??

„Schlaf endlich.“

„Hey, nicht jeder kann binnen von Minuten einschlafen!“

„Ich dachte, du kannst es.“

„Ach ja? Wie kommst du darauf?“

„Ren meinte du kannst in jeder Situation schlafen und in circa 4 Minuten in Tiefschlaf fallen.“

„Ren?“

„Tsuruga.“

„Ich weiß, wen du meinst!“

„Was soll dann die Frage?“

„Wieso hast du mit ihm über mich gesprochen? Und wie kommt ihr gerade speziell auf meine Gewohnheit zu schlafen?“

„Nun, du hast einige Eigenarten. Er meinte es wäre günstig mir diese beizubringen, bevor ich mit dir konfrontiert werde.“

„Na toll…über welche Eigenarten habt ihr noch gesprochen?“

„Hm…da war diese Hamburgergeschichte und die Eigenschaft so viel zu lernen bis du halb umkippst…und dieser spezielle Ehrgeiz, gemeinsam mit deinen oftmaligen Ausflügen ins Märchenreich.“

„WAS?!“

„Er hatte nicht speziell darüber gesprochen, mich nur gewarnt, was alles für Themen auf mich zukommen könnten.“

„Ah….ja….und wieso macht Tsuruga-san sich diese Mühe?“

„Weil er dich wahrscheinlich sehr gern hat, Naivchen.“

„Was? HEY! NIMM DAS ZURÜCK!“

„Ich denke nicht dran.“

„Hmpf…und wie gern?“

„Wenn er die Erde wäre, müsstest du seine Sonne sein.“

„Hä??“

„Denk drüber nach, mehr verrate ich dir nicht.“

„Das war nicht sehr hilfreich, wirklich, nun werde ich die ganze Nacht darüber nachdenken und nicht einschlafen können.“

„Es ist besser darüber nachzudenken, als über einen Hafen.“

„Woher?“

„Hm…vielleicht Telepathie?“

„Red keinen Quatsch!“

„Dann eine gute Kombinationsgabe?“

Kyoko seufzte: „Das klingt schon realistischer…“

„Hab ich dich wenigstens abgelenkt?“

„Ja…wie war der Spruch noch mal?“

„Wenn Ren die Erde wäre, müsstest du seine Sonne sein.“

„Danke, gute Nacht.“

„Gute Nacht.“
 

Nach diesem Satz herrschte Stille. Kyoko hatte eine weitere halbe Stunde damit verbracht darüber nachzudenken, was genau die Verbindung der Erde zur Sonne ist. Tag- und Nachtwechsel? Ohne Schutzschicht dazwischen, bedeutet Tod?

Obwohl, das an sich ja nicht die Verbindung der Erde selbst, also dem Planeten zur Sonne war….Eher das was die Menschen sahen…

Was war denn der pure Planet? Er umkreist die Sonne? Also das kann es ja nun wirklich nicht sein! //Ren umkreist mich doch nicht!//

Dieses Rätsel war wirklich zum verrückt werden!!!
 

Und dabei war die Lösung doch eigentlich so einfach….
 

Lösung: Ohne die Sonne herrscht kein Leben in und auf der Erde.
 

{Frühstück-Erdgeschoss}
 

Kyoko war mehr oder weniger an den Tisch geschlurft mit müden Beinen, die ihr vereinzelt selber ein Bein stellten. Stolpernd und schlecht gelaunt landete sie letztlich am Küchentisch.

„Keinen guten Tag heute?“, fragte Kuun, der offenbar äußerst gut gelaunt da saß, lächelnd und geradezu piesackend glücklich.

„Nachdem DU mir dieses fürchterliche Rätsel aufgegeben hast wohl kaum.“, antwortete das Mädchen schnippisch und wandte sich von dem Blonden ab.

„Guten Morgen, Misses und Mister Jordan.“, grüßte sie die beiden älteren Leute die ebenfalls am Frühstückstisch versammelt waren.

Dann schaute sie noch einmal missmutig zu Kuun, der sie immer noch bezaubernd anlächelte und fragte: „Kontaktlinsen sind wieder drin? Nerven die nicht?“

„Nun, ich bin eben professionell und bereite mich schon auf meine Rolle vor, Kyoko-CHAN.“

Ein lautes Kracken und Knirschen ertönte als Kyoko wütend in ihren Toast biss.

Kuuns Lächeln wurde ein bisschen breiter als zuvor.

„Hat dich das „chan“ gestört, oder war es doch die Anspielung auf deine Vorbereitung?“, hakte er nach.

„Gestört? Habe ich etwas gesagt?“, erwiderte Kyoko bitter und biss ein weiteres Stück ab.

„Weißt du Kyoko-chan, wenn du wütend bist, kannst du das schlecht überspielen.“

„Wer sagt, dass ich das überspielen will?“

„Hast du doch eben. Du hast nichts gesagt, aber es mir deutlich demonstriert.“

„Bist du Schauspieler oder Verhaltensforscher?“

„Hmm… vielleicht beides?“

„Mach keine Witze!“

„Ich scherze doch nicht.“

„Musst du mich schon am frühen Morgen so wahnsinnig machen?“

„Ich mache dich wahnsinnig? Oha…“

„JA WAHNSINNIG WÜTEND!“

„Ah, Verzeihung…Warum bist du noch mal so schlecht drauf?“

„Ich bin nicht schlecht drauf!!!“

„Und warum bist du dann so aggressiv?“

„Wegen IHREM verdammten Rätsel!!“

„Dabei ist es nicht gerade schwer…Sagtest du „ihrem“? So schlimm?“

„Grr…lassen sie mich bitte in Ruhe!!!“

„Bitte duz mich wieder…?“

„Vergessen sie es.“

„Aber du zollst mir dadurch doch Respekt in einer Art und Weise?“

„Sie sind nicht Tsuruga-san, ihnen zolle ich keinen Respekt, bilden sie sich ja nichts ein.“

„Tu ich aber.“

„Schön für sie.“

„Kyoko-chan, sehe ich da ein Lächeln?“

Tatsächlich hatte sich während des letzten Gesprächabschnitts ein Lächeln auf Kyokos Lippen gebildet.

„Das ist nicht wegen IHNEN, sondern wegen Tsuruga-san.“

„Ah? Warum denn?“

„…“

„Ja?“

„Ich weiß es nicht…“

„Hm?“

„Hören sie auf nachzufragen…“

„Wenn du mich dann wieder duzt, bin ich einverstanden.“

Kyoko seufzte kurz.

„Einverstanden, ich duze sie, wenn sie wieder aufhören mich zu ärgern und unangenehme Fragen zu stellen.“

„Unangenehme Fragen?“

„HÖREN SIE AUF!!“

Kuun lächelte breit.

„Schon gut, ich frage nicht mehr.“
 

Kyoko biss wieder in ihren Toast, als das Gespräch nun beendet wurde und dachte über ihre merkwürdige Stimmungsschwankung eben nach.

Erst zerbrach sie sich den Kopf darüber, was Ren für sie empfand, indem sie versuchte ein Rätsel zu lösen, was ihr jemand aufgab, der Ren eigentlich kaum kennen konnte. Und nun lächelte sie schon, und spürte dieses unglaublich wohlige Gefühl wenn sie nur den Namen des Schauspielers hörte…

Etwas stimmte nicht mir ihr, sie spürte jetzt schon irgendwie, dass etwas nicht nach Plan lief.

Dieses Wohlempfinden, was ihr von früher bekannt war…kam wieder und das bereitete ihr Angst. Im Endeffekt wollte sie gar nicht wissen was Ren nun für sie empfand. Erstmal sollte sie wissen, was in ihrem Kopf, ihrem Körper und ihrem Herzen los war, als dass sie sich für andere Gefühle interessieren sollte. Doch dieses verflixte Rätsel machte einfach neugierig!!!

Was sie auch wiederum zu Kuun leitete…

Vor allem war es eigentlich nicht möglich, dass sie auch nur irgendjemand so wütend machen konnte, wenn er nur den Mund aufmachte…Gut Kuun war vielleicht eine Spezies für sich, dennoch mit IHM musste sie nun drehen und wenn er sie so sehr fertig machen konnte, wie sollte sie das überleben?

Doch dieser Mann hatte auch gute Seiten…Es war zum Haare raus reißen, dieser Mann war teilweise wie Ren damals war, wie Koon damals war und letztlich auch noch wie Ren jetzt ist… Nur alles auf einmal!!!

Es macht Kyoko sogar wütend wie man alle negativen und guten Eigenschaften aller 3 Persönlichkeiten zusammenmischen konnte.

Diese Person war einfach unglaublich, wie viele Fassetten hatte er denn noch? Am Ende war er sogar noch Kanae ähnlich! Davon abgesehen diese Art des Triezens war auch eine Verbindung zu Sho…DER konnte sie nun wirklich zur Weißglut treiben!

Aber vor allem war er mysteriös…er fragte sie immer nach ihren Freunden doch selbst? SELBST? Hey…vielleicht war das ja eine Möglichkeit es ihm einmal heimzuzahlen…Wie war denn SEINE Vergangenheit?
 

„Mogami-san, Hizuri-san, sie klingen manchmal wie ein altes Ehepaar.“, unterbrach Misses Jordan die Stille und dadurch auch Kyokos Gedanken.

„Was???“, ertönte es sofort von Kyokos Seite aus, während Kuun ganz gemütlich seinen Tee trank.

„Das hat schon mal jemand behauptet.“, meinte er nur dazu und grinste mal wieder breit über das Gesicht.

„WIE…“, Kyoko holte noch einmal tief Luft, „WIIIIEEE bitte schön soll dieser … Typ auch nur eine annähernde Verbindung zu mir haben?! Er macht nichts außer mich den ganzen Tag zu ärgern, mir Rätsel aufzugeben oder mich zu befragen! Ich weiß überhaupt nichts über ihn und er will alles von mir wissen!!! Das nennt man nicht Beziehung, das nennt man Verhör!“, verteidigte sie sich aufgebracht.

„So…du willst also auch etwas von mir wissen?“, fragte Kuun, „na, das klingt aber schon mehr nach einer Beziehung…“

„Was?! Das ist doch nur gerecht!“, fauchte sie ihn an.

„Nun du solltest wissen, dass meine Vergangenheit nicht rosig war…und sie war hauptsächlich hier in New York…“, sagte der Blonde mit einem herausfordernden Blick.

„Du willst sie mir wirklich erzählen?“

„Ich habe nichts gegen diesen Pärchenruf.“

„Ach, darum geht es doch gar nicht…“

„Nicht? Du willst es wirklich wissen?“

„….Nein…du hast recht… Denn ICH habe schon etwas dagegen… Und so sehr interessierst du mich wirklich nicht.“

„Danke.“
 

Wieder folgte eine lange Redepause.
 

„Sie benehmen sich wirklich wie ein Paar….“, flüsterte Mister Jordan dieses Mal Misses Jordan zu.

„Oh ja.“, antwortete sie und lächelte verschmitzt.
 

Kyoko biss sich wütend auf die Lippen und verkniff sich einen wütenden Aufschrei.

Kuun versuchte sich ein Lachen zu verkneifen, was ihm tatsächlich nur schwer geling.

Doch dann stand Kyoko auf, ging ein paar Meter vom Tisch weg, dreht sich wütend um und sagte in mörderischem Ton.

„Wenn sie meinen. Dann wird dieses Pärchenverhalten eben MEINE Professionalität…“

„Inwiefern?“, fragte Kuun verblüfft.

„Nun für Emily muss ich dich ja hassen UND lieben nicht wahr? Wir sind ein Paar merkwürdiger als jedes andere auf dieser Welt. Ich hasse dich und liebe dich. DAS ist meine Interpretation. Ich werde dich hassen und es dir offen ins Gesicht sagen, auch wenn es mir in Endeffekt Leid tun wird. Stellt sich nur die Frage wie du damit umgehen wirst…so jemanden wie mich ertragen zu müssen. Jemanden der dir ständig sagt, wie sehr er dich hasst, wie sehr du diese Person nicht interessierst….Schließlich wirken wir dadurch ja wie ein Paar nicht wahr?“, Kyokos inzwischen eisiger Blick wanderte zu dem älteren Paar.

„Und du meinst ich habe damit ein Problem? Ich überwältige es doch schon so, jeden Tag…“

„Meinst du ich habe schon mein Limit erreicht? Ich hatte mich bis jetzt zurückgehalten…“

„Ist damit diese merkwürdige Aura um dich herum gemeint?“

„Hmpf. Du wirst sehen was gemeint ist.“, sagte Kyoko etwas zurückgeschlagen von seiner spärlichen Reaktion auf ihre herumstreunenden Dämonen und ging mit wütenden Tapsen, beleidigt und frustriert die Treppe hoch.
 

Wenige Minuten später kam sie auch wieder herunter, kühl und gelassen, offenbar hatte sie sich abreagiert.

Kuun sah sie an, etwas traurig war er schon. Im Grunde wollte er ihr nur helfen von ihren negativen Gedanken weg zu kommen und nun hatte sie wohl wirklich eine kleine Schutzmauer ihm gegenüber aufgebaut… Diese kühle Art…das mochte er überhaupt nicht.

Er musste eine andere Möglichkeit finden, wenn sie den ganzen Tag so blieb…Obwohl er zugeben musste, dass diese Persönlichkeit beim Spielen von Emily anfangs einfach absolut perfekt war.

Sie erinnerte ein wenig an Mio…nur sah man in ihrem Ausdruck nicht pure Boshaftigkeit sondern kühle Abwehr. Schutz. Ein Hilfeschrei… Das war wirklich eine sehr gute Interpretation von Emily am Anfang…

Jedoch nur im Spiel mit Gordon ihrem Entführer, war sie in der Lage die heiteren Szenen Anfangs wirklich perfekt zu spielen, oder würde ihre Laune sie daran hindern?

//…Ich sollte mir nicht solche Gedanken machen, sie ist ja auch im Moment nur zu mir so kühl…//

Ein schlechtes Gewissen wegen seinem Verhalten beim Frühstücken überfiel den jungen Schauspieler dennoch…
 

Auf dem Weg zum Bus, der sie zu ihrem ersten Drehort führen würde, lief er neben ihr und versuchte sich zu entschuldigen.

„Kyoko?“

„Was ist.“, ertönte nahezu schon ein scharfes Zischen ihrerseits. Kuun seufzte tief.

„Hör zu, das heute Morgen tut mir Leid. Du bist doch auch auf gar keinen Fall unprofessionell. Im Gegenteil ich mag deine Interpretationen und ich finde, dass die Rolle für Emily geradezu perfekt ist… Aber ich denke nicht, dass wir uns privat ebenfalls so benehmen müssen. Was einerseits natürlich auch Schade ist…wenn ich an das Ende denke…“

„Komm zum Punkt…Bitte…“

„Tut mir Leid. Ich mag dich nun mal, aber die Beziehung zwischen Gordon und Emily ist wirklich nichts, was ich mir für mein Privatleben wünschen würde… Ich meine, lass uns lieber friedlich und freundschaftlich umgehen.“

„Ist dir das denn wichtig? Du läufst doch immer rum wie Gordon, warum willst du dich nicht so benehmen?“

„Weil ich kein grausamer Mörder bin.“

„Ist Gordon doch eigentlich auch nicht…“

„Hm…ich wette das sagst du nur, weil du ihn mögen musst.“

Kyoko lachte kurz.

„Vielleicht hast du Recht. Okay. Ich beschränke mich darauf dich nur im Spiel anzugiften, wenn du das ebenfalls machst.“

„Gifte ich dich an?“

„Kuun!!“

„Okay, okay.“

„Gut…dann sehen wir uns im Bus.“

„Bis gleich.“
 

{Set-Criminal Lovestory Part 1}
 

„Ah, da seit ihr ja!!!“, begrüßte der Regisseur gut gelaunt die beiden Hauptdarsteller und das ältere Ehepaar.

„Dann ab in die Maske, Ich kann es gar nicht erwarten zu drehen!! Habt ihr euch denn schon besser kennen gelernt?“

„Fragen sie nicht, ich bin in der Maske…“, erwiderte Kyoko prompt und verschwand zu den aufgebauten Kabinen.

„Sie ist nicht ganz so gut gelaunt heute, hatte anstrengende Tage, aber ich glaube sie wird super spielen…“, erklärte Kuun dem Regisseur Kyokos Verhalten und beruhigte ihn.

„Ich werde dann auch mal in die Maske gehen. Bis später.“

Der blonde verschwand ebenfalls in die Kabinen.
 

Nach einiger Zeit waren alle Darsteller für die ersten Szenen fertig.

Kyoko war kaum wieder zu erkennen, sie hatte lange braune Haare und grüne Augen bekommen, ihre Kleider waren schick aber im Stil einer Schuluniform gestaltet, Kuun sah fast unverändert aus nur hatte man ihm das Gesicht gepudert und einen schwarzen unteren Lidstrich verpasst, der seine boshaften Augen unterstreichen sollte. Er hatte sehr feine und geschmackvolle schwarze Sachen an, eine Pistole als Requisite in der Hand. Wenn er die nicht hätte, hätte er ebenfalls Gast einer Beerdigung sein können.

Ansonsten sah man Emiliys Vater fein herausgeputzt, als wäre er bei seinem nächsten Galabesuch. Die Schulfreunde und Platzfüller hatten allesamt dieselbe Schuluniform wie Emily an und sahen doch alle recht individuell aus. Hervorstechen traten jedoch trotzdem nur wenige durch winzige Accessoires, wie Perlenketten, Hüte oder sonstigen teuren Schmuck, was wohl die Reichen der Schule wieder spiegelte.

Nur Emily schien trotz ihrem hohen Stand der Familie keinen Wert auf Schmuck oder ähnliches zu legen.
 

Da nun alle fertig waren und die Kameras auf ihren Positionen standen, begab sich der Regisseur zu den Schauspielern und schickte sie auf ihre Positionen.

Danach bewegte er sich zu seinem Stuhl am Rand und rief mit einem Megafon einmal laut über den Platz: „Alles bereit?“

Ein zustimmendes Murmeln ging durch die Schauspieler.

„Gut dann, Action!“
 

{Criminal Lovestory-Take 1}
 

Es war ein grauer Tag. Der Himmel deutete auf Regen und nicht ein Sonnenstrahl hatte die Chance durch die dicke Wolkendecke zu gelangen, die den ganzen Stadtteil überragte.

Emily Rhone, die Tochter eines sehr berühmten und reichen Firmenchefs betrachtete den Himmel traurig und machte sich auf den Weg in die Schule. Sie besuchte eine Eliteschule und ihre Klamotten waren von den teuersten Designern. Doch all das interessierte sie nicht, sie war, im Gegensatz zu ihren Klassenkameraden nicht im Geringsten abgehoben. Im Gegenteil, sie stresste es eher immer von dieser lang gezogenen Limousine gefahren zu werden und glücklich auszusehen, wenn es darum galt bei einer Gala, zu der sie und ihr Vater eingeladen wurden, zu glänzen.

Ihre langen und lockigen Haare hatten einen rot-bräunlichen Ton und glänzten immer sehr gesund. Ihre Augen hatten ein dunkles Grün und ihr Lippen waren zartrosa.

Ihre Haut war hell und strahlte immer im Sonnenlicht. Ihre Figur war schlank und zierlich, aber sie sah gesund aus.

Sie hatte viele Verehrer, allein schon durch ihre Berühmtheit und das war eines der Dinge, sie sie am meisten nervten.

Dennoch versuchte sie einen glücklichen Eindruck zu machen und lächelte stets, obwohl es ihr im Grunde nicht gut ging. Sie langweilte sich hauptsächlich zu Tode und der Leistungsdruck der auf ihr herrschte vernichtete die letzte Freude daran in die Schule zu gehen und nicht Privatunterricht zu haben.

Ehe sie in die Limousine einstieg, die sie zur Schule fahren würde, nahm sie die New York Times mit um auf der Fahrt ein wenig darin zu stöbern.

Das Titelblatt war wie in letzter Zeit immer mit einem bestimmten Namen versehen: „The invincible murderer“ hat wieder zugeschlagen, vermutet man jedenfalls, weil er wie immer keine Spur hinterlassen hat. Eine Frau, tot. Scheinbar ein nicht gerade unschuldiges Wesen, sie hatte selbst einige Verbrechen hinter sich und war als Prostituierte bekannt…

Sie war durch einen Schuss ins Herz gestorben. Die Waffe zu der Kugel ist wie immer unbekannt und Fingerabdrücke oder sonstige Spuren gab es nicht, es war so, als ob der Schuss direkt aus dem Nirgendwo kam…

So war es immer, er hinterließ keine Spuren…das Opfer davor war erwürgt worden, und das Mädchen davor mit einem Kopfschuss getötet, davor gab es ein männliches Opfer, dem die Kehle durchgeschnitten wurde…Generell schien er alle Arten der Tötung zu beherrschen und jedes Mal landete er dadurch auf dem Titelblatt.

Er musste ein spannendes Leben haben…Emily verachtete ihn zwar wegen diesen Morden, aber sie beneidete ihn um sein Leben ein wenig…Es war wenigstens nicht so langweilig wie ihres…

Sie blätterte weiter durch die Zeitung. Da war ein Artikel über einen Mann, der scheinbar einer alten Dame das Leben gerettet hatte, sie war in den Fluss gestürzt und er hatte sie herausgeholt indem er hinterher gesprungen war.

Das war wirklich bewundernswert. Ein Foto gab es nicht von dem Mann, er bestand darauf.

Sein Name war Gordon Taylor.

Emily grinste, endlich mal eine gute Nachricht. Es gab wenigstens noch gute Menschen auf der Welt.

Danach schlug sie die Zeitung zu, denn sie waren bei ihrer Schule angekommen. Ein langweilig gepflegtes Äußeres hatte sie und die Schüler stolzierten hochnäsig aus ihren Limousinen.

Das braunhaarige Mädchen machte sich seufzend auch daran, aus der schwarzen Limo zu kommen, wobei ihr noch die Tür geöffnet wurde vom Chauffeur und die Tasche gereicht wurde von einem persönlichen Butler.

Genervt trottete sie elegant über den Boden und ihr Butler folgte ihr. Sie wünschte der würde einmal verschwinden und sie in Ruhe lassen, aber nein, nur in der Klasse ließ er sie in Ruhe. Da waren aber die anderen 30 Schüler, die sie mit ihrer Hochnäsigkeit dermaßen stressten, dass sie außerhalb ihres Zimmers kaum Ruhe fand.

Als sie in der Schule ankam wurde sie von allen Seiten begrüßt, freundlich - äußerlich jedenfalls- grüßte sie die anderen zurück und ging weiter in den Klassenraum, ihr Butler wartete draußen.

Der Unterricht verlief langweilig wie immer und langsam wie immer, Emily versuchte ja am Unterricht teil zu nehmen. Der Rest der Klasse jedoch hielt das nicht für nötig und somit ging es überhaupt nicht voran.

Letztlich war Mittagspause, sie verließ den Klassenraum eilig, denn nun begangen ihre Kollegen alle damit ihre tollen Sachen zum Mittag mit extremen Stolz zu präsentieren und prahlten dann meistens davon was für einen 5 Sterne plus Koch sie hatten.

Doch wo war ihr Butler? Normalerweise wartete er doch hier…

Sie rannte aus dem Schulgebäude und schaute sich um. Hier waren all die anderen Butler, doch keine Spur von ihrem.

Sie überlegte ob sie nun glücklich oder nicht sein sollte…Wo war er denn? War das ein Scherz?

Sie durchsuchte den Schulhof, doch dort war er ebenfalls nicht.

„Na toll und er hat mein Essen…“, sagte sie wütend, denn hungrig war sie schon.

„Das ist ein Grund dafür, dass ich lieber selbstständig wäre, wenn es mein toller Vater mal erlauben würde…“

Sie betrachtete den angrenzenden Wald, er war extra für diese Schule angelegt worden, mitten in New York.

Ob er dort vielleicht einen Spaziergang machte?

Sie schaute sich noch einmal um, außer den prahlenden Schülern erkannte sie hier niemanden.

Sie überlegte noch einmal kurz und ging dann entschlossen auf den Wald zu.

Sie war hier noch nie. Es war ihr nicht erlaubt hier hinein zu gehen. Jedenfalls hatte der Butler es ihr immer verboten. Dabei liebte sie Wälder, sie gaben einem Ruhe und dufteten so wunderbar…

Als sie den Wald gerade betreten hatte, hörte sie eine männliche Stimme.

„Hey! Emily?“

Das Mädchen drehte sich um, da stand Jasper, einer ihrer Klassenkameraden an einem Baum gelehnt und schien zu chillen.

„Ja?“, fragte sie eigentlich weniger begeistert ihn hier anzutreffen.

„Hast du Lust heute Abend mit mir Essen zu gehen?“

Emilys Augen rollten unmerklich.

„Tut mir Leid, aber ich habe heute Abend etwas anderes vor, wenn du mich jetzt entschuldigst, ich würde gerne in den Wald gehen.“, sagte sie zwar immer noch recht freundlich und höflich, aber beendete das Gespräch durch ihren Ton recht gekonnt.

Der Junge nickte enttäuscht und ließ sie weiter, rief ihr dann aber nach sie solle nicht zu weit gehen, in der Mitte solle es sehr dunkel sein.

Emily seufzte: „Und wenn schon, dann war es dunkel, na und?“

Sie folgte dem kleinen Pfad, bis es schon etwas dunkler wurde.

Dann sah sie plötzlich etwas auf dem Boden, einige rote Tropfen schimmerten vom leichten Licht, das durch die dichten Bäume fiel.

Emily hatte etwas Angst. Hoffentlich war das Blut von einem verletzten Tier…und nichts anderes…

Sie biss die Zähne zusammen und folgte der Blutspur, die immer dichter wurde. Es waren nur weniger Meter, dann sah sie einen großen Körper auf dem Boden liegen.

Ängstlich ging sie noch einige Schritte voran und erkannte den Körper…es war ihr Butler.

Geschockt schlug sie die Hände vor ihren Mund und starrte die blutende Leiche an.

Tränen bildeten sich in ihren Augenwinkeln, und sie ging einige Schritte zurück.

Sie wollte schreien um Hilfe bitten, doch der Anblick verschlug ihr die Sprache…

Was war passiert? Wer war das? Oder was war das? Was war hier los?

Blut floss immer noch aus dem Herzen des Mannes. Emily schluckte, ihr wurde langsam übel bei dem Anblick.

Plötzlich hörte sie Schritte, ihr Herz fing an wild zu pochen. Woher kamen sie, sie war zu geschockt um es einordnen zu können.

Doch dann wusste sie, woher sie kamen, die Person, wenn es eine war, stand nun genau hinter ihr.

Sie hörte den Atem. Er stand still da, schien sie anzusehen und rührte sich nicht mehr.

Emily hatte Angst zu große Angst um sich umzudrehen und zu schauen wer oder was hinter ihr war.
 

„Angst?“, hörte sie eine fremde Stimme fragen.

Emily schwieg, ihr Herz pochte noch schneller.

„War das dein Butler?“, fragte die Stimme sie erneut.

Wieder verlor das Mädchen nicht einen Ton.

Plötzlich spürte sie zwei Hände auf ihren Schultern.

„Weißt du, wer ich bin?“

Emily schüttelte den Kopf.

Dann spürte sie, wie eine der Hände zu ihrem Kinn wanderte und sie abrupt zu ihm umgedreht wurde.

Sie sah in zwei kalte blaue Augen.

Sie starrte ihn an und er lächelte, finster, grausam, aber unheimlich schön.

Emily schloss kurz die Augen und öffnete sie wieder. Sie war verwundert.

Offenbar starrte sie gerade einen Mörder an, aber dieser hier war…er sah einfach unheimlich gut aus…

Sie sah ihn zwar verdattert, aber auch ängstlich an.

Er strich ihr mit dem Daumen über die Lippen und schob ihr dabei eine Pille in den Mund.

Emily war natürlich nicht bereit diese zu schlucken, doch der blauäugige und wie sie erkennen konnte auch noch blonde Mann schaffte es seine Hände, sanft so um ihren Hals zu führen, dass sie einen Schluckreflex auslösten und somit hatte sie diese Pille geschluckt.

Panik brach in ihr aus, jedoch nicht lange, denn schon begannen ihre Augenlider schwerer zu werden, mit jeder Sekunde, bis sie ihre ganze Kraft verlor und letztlich einschlief…
 

{Back to Reality}
 

„Cut!“, rief der Regisseur und Kyoko schlug die Augen auf.

„Oh man, du kannst einem ganz schön Angst einjagen!!“, sagte sie ungäubig zu Kuun, der ihr nur unschuldig zulächelte.

„Nun, warum hat man wohl mich für diesen Job gewählt?“

„Wunderbar, wunderbar!!“, erwiderte der Regisseur und kam freudig auf die beiden zu.

„Die nächste Szene ist im Auto, morgen. Ihr spielt einfach wunderbar! Ich freue mich schon richtig darauf!!! Dieser Film wird ein Hit!!! Mal sehen wie viele Menschen sich denn wirklich nur für gute Filme entscheiden werden und nicht für die bekannten Schauspieler!“, redete der Regisseur träumend drauf los.

„Das könnte dein Durchbruch sein, Mädchen!“, sagte er zu Kyoko, die ihn etwas perplex und überrumpelt ansah.

„Aber…nicht auch der Durchbruch von Kuun?“

„Ah…doch…doch, natürlich.“, sagte er und zwinkerte dem blonden Schauspieler zu.

Derjenige lachte und ging mit Kyoko zu den Kabinen um nun wirklich wieder in das reelle Leben einzutauchen, in dem er wohl doch nur maskiert wandeln kann.
 

{Kapitel Ende}

Butterfly

Vorweg, es tut mir Leid, dass es so lange gedauert hat...mal wieder... Irgendwie lenken einen zu viele andere Sachen davon ab. Aber ich hab mich jetzt rangesetzt und ich glaub 6 Stunden am Stück durchgeschrieben...!(der Film war zum Teil noch vor einem Jahr schon so weit, bis zum Absatz)

Ich danke allen meinen lieben Kommischreibern und denen, die mir sogar persönlich ENS geschrieben haben, ich bin richtig glücklich, dass die Fanfic einfach so gut ankommt! Ich hoffe das ändert sich demnächst auch nicht!

Weiterhin ein Dankeschön an meine Beta Miyuu, die mich auch einfach dauernd anschubst und sagt "MACH WEITER!!!!" Oder meiner guten Freundin -Keke-, die mir auch immer so herzlich droht "MACH WEITER DU BLÖDE KUH!" Keks, danke für deine lieben Worte, danke an euch alle für eure lieben Kommentare, jetzt sind es schon 100 OMG, ich muss euch da irgendwie für danken! Erstmal kommt ein neues, sehr langes Kapitel! Ich hoffe ihr freut euch darüber. Ich glaube es ist eines, das wirklich ALLE Elemente meiner Fanfics beinhaltet! Es ist sowohl Humor als auch Romantik dabei und dank dem Film auch ordentlich Spannung.
 

Ich wünsche euch ganz viel Spaß beim Lesen!^^
 


 


 

Chapter 9 - Butterfly
 

"Kannst du dir vorstellen, dass wir hier später drehen werden?", fragte Kuun die junge Schauspielerin, die gerade interessiert die verschiedenen Ampelsysteme zwischen den mächtigen Hochhäusern betrachtete.

"Ehrlich gesagt...nein.", antwortete sie ehrlich und starrte immer noch die Fenster an, die gerade von der Mittagssonne glitzerten.

"Ja...beeindruckend, selbst wenn man sich hier auskennt...", murmelte der Schauspieler leise und tat es Kyoko kurz gleich.

Die Mittagssonne schuf ein wirklich unglaubliches Bild, es schien als könnte man durch den Anblick den Straßenlärm ganz leicht ausblenden und nur die kristallen leuchtenden Fenster der Hochhäuser betrachten. Ein leichtes Orange lag auf den Straßen und vielleicht sorgten grade die mächtigen Schatten spendenden Hochhäuser für die sonderbare Atmosphäre, die durch das starke Licht besonders hervorgehoben wurden.

Kyoko löste langsam den Blick von den Fenstern und sah sich um.

"Hiz- Kuun?", fragt sie und starrte ihn an, im Licht der Sonne schien sein Haar fast blendend hell...es erinnerte sie an etwas...

"Hm?", fragte der Blonde, der seinen Blick recht leicht von dem Lichtspiel abwwenden konnte und nun, da die Sonne ihn komplett von hinten bestrahlte, erinnerte er Kyoko noch mehr an etwas...

"Ich...", setzte sie an und versuchte sich daran zu erinnern, was sie sagen wollte.

"Hm?", wiederholte Kuun ein wenig unsicher, da er vom Anblick Kyokos im Sonnenlicht gerade einen ähnlichen Stoß in die Vergangenheit erhielt und nun ein wenig Angst vor der Frage der Schauspielerin bekam.

Kyoko versuchte sich zu konzentrieren und die Bilder aus ihrem Kopf auszublenden.

"Verzeihung...ich wollte dich gerade etwas ganz anderes fragen, aber mir ist es entfallen...Ich glaube das viele Licht hier verwirrt mich ein wenig..."

Sie schaute ihn nochmal an, doch er war in den Schatten getreten, sich wohl bewusst, was sie abgelenkt haben könnte...

Doch bevor Kyoko fragen konnte, ob er vielleicht zufällig mal in Kyoto gelebt hat oder Ähnliches, versuchte er wieder mit seiner gezielt spöttischen Art abzulenken: "Soso...Hat mein wunderschönes Antlitz dich so verwirrt? Tut mir Leid..."

Kyoko verwarf sofort alle Gedanken an die Vergangenheit nach diesen Worten und schaute Kuun nun mit einem wütenden Du-kannst-mich-mal-Blick an und drehte sich um.

"Ich hab Hunger, ich geh mir was suchen."

In ihrer Rage rannte sie schon fast im Schritttempo durch die Autos, die dicht aneinander gereiht im Stau standen und einen sehr leichten Weg über die Straße ermöglichten.

Der Schauspieler, weniger verärgert noch sonderlich verwundert über ihr Verhalten folgte ihr schnell und ehe sie sich's versah hatte er sie auch schon eingeholt.

"Gute Idee, selbst ich habe Hunger...Dort drüben gibt es Hamburger...", warf er ihr von der Seite zu und wartete gelassen ihre Reaktion ab.

Kyoko hingerissen zwischen dem Angebot der Hamburger und der Tatsache, dass Kuun sie als Essen vorgeschlagen hatte sagte: "...Ich mag keine Hamburger, ich will was neues probieren."

In ihrem Inneren jedoch verfluchte sie sich gerade selbst, dass ihr die Gelegenheit auf dieses leckere Rindfleisch entging.

"Okay...ich weiß nicht, ob du darüber glücklicher wärst, aber da ist ein Steakhouse.", sagte der Blonde ein wenig mit gerunzelter Stirn...Sie mag keine Hamburger? Seit wann? War er so böse zu ihr?

"Steak mag ich auch nicht.", sagte das Mädchen nur erboßt und blieb, auf der anderen Straßenseite letztlich wie angewurzelt stehen, Kuun tat es ihr gleich.

"Froschschenkel?", witzte er weiter.

Kyokos Augen blitzten, das hatte sie schon ein mal gehört...

"Sie haben den gleichen widerlichen Geschmack, was Essen betrifft, wie Tsuruga-san, Hizuri-san."

Der Schauspieler lachte heiter, obwohl es ihm nicht gefiel, dass sie ihn aus Trotz wieder siezte, war dieses Kommentar von ihr einfach zu witzig.

"Nun vielleicht erlaubt sich Tsuruga-san auch mal ein paar Witze, Kyoko-chan."

"Er könnte es sich wenigstens leisten.", konterte Kyoko bissig.

"Könnte er? Du glaubst ihm doch alles, was er sagt."

"Tu ich das?"

"Froschschenkel? Bitte welcher Mensch schlägt das schon ernsthaft vor um mit einer jungen Dame wie dir essen zu gehen?"

"Ich glaube nicht, dass Tsuruga-san damals daran gedacht hat mit einer jungen Dame essen zu gehen..."

"Woran denn dann?"

"Mit seiner Betreuerin?"

"Du hast ihn betreut?"

"Ja.."

"War es schön?"

"Es war anstrengend."

"Tatsächlich...naja das ist üblich bei Arbeit."

"Ja, aber ER war anstrengend."

"So?", hinter Kuuns Maske blitzten nun auch seine Augen, anstrengend...soso...

"Er ist so in seine Arbeit vertieft, dass er sehr oft vergisst zu essen oder sich zu erholen, oder sich überhaupt um sich zu kümmern..."

"So sehr, dass er so ein hübsches Mädchen wie dich völlig außer Acht lässt?"

"...Nein...er kümmert sich viel mehr um andere als um sich selbst..."

"Und doch...er hat dich nicht wahrgenommen..."

"Sollte er ja auch nicht! Er war krank, er musste sich erholen!"

"Hättest du es gerne gehabt, wenn er dich wahrgenommen hätte, wie ich?"

"SICHER NICHT!"

"...Nehme ich dich falsch wahr?"

"Sie sind manchmal etwas sehr aufdringlich und selbstüberzeugt, Hizuri-san."

"Vielleicht tu ich nur so..."

"Warum denn? Warum müssen sie sich verstellen?"

"Meinst du Tsuruga-san verstellt sich nicht?"

"Ich...ich spreche von ihnen!"

"Ich verstelle mich manchmal, aber nicht zu sehr. Nur zur Ablenkung...Immer dann, wenn ich gerade etwas gemeines sage..."

"Ach? Soll das jetzt eine AUSREDE sein?"

"Nein, die Wahrheit."

"Und wovon wollen sie ablenken?"

"Verrate ich nicht, warum sonst, sollte ich davon ablenken?"

"Ergibt Sinn...aber können sie das nicht anders lösen?"

"Wie denn? Sobald ich dir ein Kompliment mache, hat es den gleichen Effekt, du bist sauer auf mich."

"..."

"Oder nicht?"

"...Ich ... ich bin es nur nicht gewöhnt..."

"Weil Tsuruga-san dir keine Komplimente macht?"

"Doch!"

"Ehrlich?"

"Manchmal..."

"Hm...denkst du er verstellt sich?"

"Ja..."

"Tatsächlich?"

"Ja...ich weiß nicht, ob er sich mir gegenüber noch sehr stark verstellt..aber anderen gegenüber sicherlich."

"Interessant...Wie äußert sich das?"

"In seiner Mimik...es gibt Gesichter, die zeigt er nur mir..."

"Positive Mimik?"

"Zum Teil...ein sehr ehrliches Lächeln...und dann dieses Gesicht eines Teufels...von Hass erfüllt...ich zittere jedes Mal, wenn ich es sehe..."

"Oh...ich glaube, das wollte er nicht."

"Am Anfang wollte er das ganz bestimmt...er mochte mich anfangs überhaupt nicht..."

"So? Warum?"

"Ich glaube es lag an meiner Motivation...als ich sie änderte...wurde er viel netter zu mir."

"Aha...und die Nettigkeit äußerte sich in?"

"Wieso fragen sie das alles?"

"Es interessiert mich..."

"Was ICH über REN TSURUGA DENKE?"

"Ja."

"Das geht SIE nichts an!"

"Kannst du mich bitte wieder duzen? Es tut mir Leid, dass ich dich verärgert habe..."

"Nein, das bleibt jetzt den ganzen Tag so..."

"Ach meno..."

"Das war kindisch."

"Besser kindisch als eingeschnappt."

"Ich habe Grund dazu."

"Ich auch."

"Welchen?"

"Ich bin sonst nie kindisch."

"Achja?"

"Ja."

"Sie kommen mir aber nicht so vor..."

"Das liegt daran, da ich nach langer Zeit mal wieder ich selbst bin."

"Verstellen sie sich wieder."

"Ich will nicht."

"Warum?"

"Ich teste was."

"Ach...dann testen sie eben weiter, aber ich hab jetzt Hunger..."

"Gut...was willst du?"

"...", Kyoko schaute kurz zu den Burgern, schüttelte kaum merklich ihren Kopf und ging schnurstracks auf einen versifften Hotdog-Stand zu.

"Hotdogs? Ist das dein ernst?"

"Jawohl!"

"Du bist irre!"

"Du auch!"

"Du hast mich geduzt!"

"...", Kyoko schwieg erstmal und bestellte sich einen Hotdog.

"Das macht 1,50 $.", sagte der Verkäufer so als hätte er vorher 10 Joints geraucht und schniefte ekelerregend durch die Nase.

"Danke.", sagte Kuun und legte das Geld hin, bevor Kyoko es tat.

Der Verkäufer sah ihn kurz an, schaute wieder weg und kümmerte sich um seine Hotdogs.

Kyoko ging, mit ihrem Hotdog in der Hand, zu einer besetzten Bank und stellte sich daneben.

Der Schauspieler folgte ihr und die jungen Teenager auf der Bank schienen für ihn einen Platz frei zu rücken, doch er blieb stehen und bot Kyoko den Platz an. Die Mienen der Girlies verfinsterten sich.

Kyoko nahm Platz und probierte einen Bissen des Hotdogs. Ihr Gesicht verzog sich deutlich, doch sie aß weiter.

Kuun lachte leicht und fragte, ob sie nicht doch lieber etwas anderes wolle, doch Kyoko aß weiter.

"Du holst dir noch eine Lebensmittelvergiftung..."

"Blödsinn..."

"Nun gut...wenn du fertig bist, hole ich mir ein paar Hamburger."

Kyoko erstarrte in der Essbewegung, ihre Aura verfärbte sich dunkel und sie aß mit hastigen Bissen, innerlich Kuun verfluchend, weiter.

Als sie fertig war, gingen Kuun und sie noch die Hamburger kaufen, wie Kuun es angedroht hatte und Kyoko starrte nur halbwegs wehleidig und halbwegs wütend auf den leckeren Hamburger, den er aß.

Dem Schauspieler entging Kyokos Blick nicht und er reichte ihr die Tüte, in der sich noch drei weitere Hamburger befanden.

Die Schauspielerin starrte ihn ungläubig an.

"Wieso? Woher?"

"Erstens, sieht man es an deinem Blick und zweitens hat es mir Ren verraten und ich habe es dir sogar schon gesagt...im Flugzeug, damals."

"Oh?"

"Du liebst Hamburger."

"Nein?"

"Doch."

"Na und?"

"Also hat Tsuruga-san mich nicht belogen..."

"Nein."

"Gut..."

"Warum erzählt er ihnen sowas?!"

"Ja. Er wollte, dass es dir gut geht und wir sind ganz gute Freunde, mir hat er es also anvertraut."

"Tsuruga-san sorgt sich schon wieder viel zu sehr um andere."

"Nun...manchmal macht er das vielleicht aus Eigennutz, Kyoko-chan."

"Tsuruga-san? Aus Eigennutz? Was sollte es ihm bringen, wenn es mir gut geht?"

"Vielleicht freut er sich darüber..."

"Warum denn?"

"Lös endlich das Rätsel..."

"Rätsel?"

"Sag bloss...du hast es vergessen..."

"Sie meinen das mit der Sonne?"

"Ja.."

"Ich kann es nicht...lösen...Ich verstehe nicht...die Erde und die Sonne haben so viele Verbindungen, aber keine macht Sinn..."

"Fast jede Verbindung macht Sinn, Dummchen."

"Eben nicht!"

"Eben doch!"

"..."

"Nun iss den Hamburger endlich, du hast ihn gedanklich doch schon fast zersetzt..."

"...Dankeschön..."

Kuun lächelte Kyoko an, die versuchte das unkontrollierte Leuchten in ihren Augen zu verstecken und den Hamburger liebevoll anbiss.

Als sie ihn ansah stockte ihr Herz kurz. Kuun lächelte genauso wunderbar wie Ren...Genauso warm genauso freundlich und genauso ehrlich... Generell besaß er eine gewisse Ähnlichkeit...Vielleicht verstanden sie sich deshalb so gut?

Ohne weiter drüber nachzudenken aß sie genüsslich weiter und freute sich nun doch an den leckeren Hamburger gekommen zu sein.

Als beide den ersten Burger gegessen hatten packte Kuun die Tüte weg und meinte sie sollten sich langsam den anderen Drehort für heute Nachmittag anschauen.

Sie hatten heute in der Früh beschlossen sich mal die Umgebung anzuschauen die diesmal einfach die Kulisse der Autofahrt war.

Nach ungefähr einer Dreiviertelstunde kamen sie am Highway an und sahen den schönsten Highway, den man in Amerika wohl finden konnte vor sich... Erstens, war er sauber, zweitens sehr leer...was auch an den Filmarbeiten liegen könnte und drittens war um ihn herum eine wunderschöne Wiese.

"Also der Highway ist nicht sonderlich schön...aber die Wiese daneben sieht einladend aus, nicht?", sagte Kuun und grinste Kyoko zu.

"Jaaa!", erwiderte sie fidel und lief auf die Wiese um einen Schmetterling näher zu betrachten.

"Was genau fasziniert dich, der Schmetterling oder die Blume?", fragte der Schauspieler interessiert und lächelte ihr zu, nachdem er ihr gefolgt war.

"Schmetterling? Welcher Schmetterling? Siehst du nicht, dass es eine Fee ist!!", erwiderte sie völlig verträumt.

"Oh stimmt...und sie wartet nur darauf los zu fliegen und eine weitere Fee zu begrüßen...Schau da fliegt sie!", Kuun deutete mit einem Lächeln auf einen weiteren Schmetterling, ein sehr bunter mit besonderem Muster.

"Das ist eine wunderschöne Fee!! Schau Koon! So fliegst du nun sicherlich auch!"

Der Blonde fiel vor Lachen auf den Boden...

"Ja natürlich ein Feenprinz muss jetzt seine Flügel besitzen.."

"Woher wissen sie das?", Kyokos tänzerische Stimmung verschwand sofort und sie durchleuchtete ihn mit einem finsteren Blick.

"Woher wohl?", sagte er herausfordernd lächelnd.

"Nein...das hat er ihnen NICHT erzählt..."

"Oh doch..."

"Also hat er sich doch darüber lustig gemacht..."

"Nein, überhaupt nicht. Er wollte mich nur vorwarnen, dass du manchmal wie ein kleines süßes Kind ausrastest und Feen nachjagst...wenn du dich unbeobachtet fühlst...oder auch nicht...wie man bemerkt hat."

"..."

"Ich find es sehr süß...Macht dich nur noch liebenswürdiger."

"Quatsch es muss bescheuert aussehen...Auch für Tsuruga-san..."

"Nein...wirklich nicht."

Kyoko stützte die Hände gegen den Kopf...

"DOCH!! GANZ FURCHTBAR KINDISCH!"

"Nein...nimm die Hände da weg, du tust dir noch weh..."

"NEIN!! Ich bin so peinlich, es muss peinlich sein sich mit mir abzugeben, erst Recht für Tsuruga-sans perfektes Image!!!"

"Kyoko! Beruhig dich, es ist ganz anders!"

"NEIN!!!"

Kuun überlegte in halber Verzweiflung nicht mehr lange, nahm Kyokos Hände mit ein wenig liebevoller Gewalt weg von ihrem Kopf, den die dazwischen fast zerquetschte, zog sie an sich und umarmte sie fest.
 

"Es ist ihm nicht peinlich, ich glaube das Verhalten verdient viel mehr Bewunderung."

Der Schauspieler streichelte Kyoko sanft über den Rücken und hob ihren verweinten Kopf leicht an um ihr liebevoll über die Wange zu streicheln.

"Und ich liebe dieses Verhalten...diese Traumwelt sollte man sich ewig bewahren...Viele vergessen sie einfach."

Kyoko sah Kuun lange an und sagte einfach nichts, sie wehrte sich nicht gegen die Umarmung, sie schien selbst nachzudenken...und nach 5 Minuten antwortete sie:

"Glauben sie Tsuruga-san geht es auch so?"

"Ich bin mir sicher.", erwiderte der Schauspieler liebevoll und strich die letzten Tränen in Kyokos Gesicht weg.

"Sehr sicher?"

"Ja...sehr sicher."

"Lassen sie mich los?"

"Oh ja...natürlich."

Der Schauspieler ließ Kyoko los und setzte sich ins Gras umringt von vielen Wildblumen, seine Wangen waren leicht rosa angelaufen.

Kyoko, ebenfalls ein wenig rot im Gesicht, tat es ihm gleich und schaute sich um.

"Oh nein...jetzt habe ich alle Feen verscheucht."

"Die Prinzessin ist doch noch unter uns."

"Wie?"

Kuun hatte es geschafft einen Schmetterling auf seiner Hand sitzen zu lassen und führte die Hand langsam zu Kyokos Nase.

"Oh...sie?", fragte sie den Schauspieler und betrachtete den Schmetterling, der sich nun erhob und in die Luft zur nächsten Blume flog.

"Nein...ich meine dich.", sagte Kuun so beiläufig wie möglich und tat etwas so blitzschnell, dass Kyoko es fast nicht mitbekam, aber viel zu spät reagierte. Er küsste sie auf die Wange.

Erstmal verdutzt fasste sich Kyoko an die Wange und als sie endlich begriff, was er grade getan hatte, fauchte sie ihn an: "Wie, wie können sie es wagen?! Die Feenprinzessin küsst man nicht so einfach auf die Wange!"

"Woher wollen sie wissen, dass ich dafür nicht die Befugnis habe, Prinzessin."

"Wieso sind sie ein Prinz?!"

"Vielleicht!"

"Aber aus keinem Märchen!"

"Nein..ich bin echt."

"Eingebildet genug sind sie ja, aber meine Erlaubnis dafür haben sie trotzdem nicht!"

"Gut das nächste Mal stelle ich einen Antrag."

"Nächstes mal? Es gibt kein nächstes mal!"

"Da wäre ich mir nicht so sicher."

"Hallo, ich sagte: ICH WILL DAS NICHT!"

"...Okay schon gut...ich habe verstanden, Verzeihen sie mir dafür Prinzessin, aber sie sahen einfach zu süß aus."

"..."

Kyoko fiel dazu nichts mehr ein. Andauernd machte ihr dieser unmögliche Kerl Komplimente...andauernd, wenn auch versteckt und so, dass sie sie wirklich ärgerten...aber im Endeffekt...konnte sie dann nur noch so tun, als sei sie böse...

Dieser Mensch hatte einfach eine Gabe, eine Gabe, die so selten ist, dass sie sie bisher nur von zwei Personen kannte. Und nun die dritte? Eine Person die den beiden so ähnlich ist? Sogar fast so aussieht? Wieso konnte ausgerechnet dieser Mensch sie auch so beruhigen wie Koon oder Ren? Wieso hatte er die Kraft, die ganze 10 Jahre nur ein kleiner blauer Stein besaß?

Ein wenig improvisierend beleidigt zog sie die Beine an und legte die Arme um sie.

Kuun betrachtete sie von der Seite und entschied sich erst mal zu schweigen, nach einer Weile betrachtete er die Sonne, die langsam den Nachmittag ankündigte. Ob sie los mussten?

Er durchwühlte seine Tasche nach seinem Handy und erntete dabei neugierige Blicke von Kyoko.

Nach kurzer Zeit nahm er das Mobilgerät heraus und rief den Regisseur an.

"Herr Regisseur? Wir sind am Set bei der Autobahn, können sie uns einen Wagen schicken? Danke!"

Er legte auf und verstaute sein Handy wieder in der Tasche, wobei er die restlichen 2 Burger fand.

"Hast du noch Hunger, Kyoko?"

"Nein...heb sie besser für später auf."

"Okay, wir müssen dann los, kannst du alles?"

"Natürlich."

"Sehr gut, ich freu mich schon drauf.."

"Mich gefesselt zu sehen?"

"Hm....auch, aber ich dachte eigentlich an das Schauspiel, oder dich als Partnerin."

"Noch ist das ja nichts tragisches..."

"Ist doch egal, was wir spielen..."

"Tatsächlich?"

"Mit dir macht es mir immer Spaß."

"Mit ihnen macht es mir....auch immer Spaß..."

"Eh? Wirklich?"

"Ja...leider."

Kuun lachte vergnügt.

"Freut mich zu hören."

"Hmh..."
 

Kurz nach dem Gespräch traf das Auto ein, dass sie zum Dreh führen sollte.
 

{Criminal Lovestory Take 2-Autofahrt}
 

{Einleitung}
 

Emily Rhone wurde entführt von Gordon Taylor, auch bekannt als "the invincible murderer", der ihren Butler/Bodyguard tötete und ihr eine Pille verabreichte, durch die sie für einige Stunden einschlief.
 

{Einleitung-Ende}
 

Nach einiger Zeit schlug das Mädchen wieder ihre Augen auf, sie schien zu fahren, leichte Lichtstrahlen drangen an ihre Netzhaut, sie war angeschnallt. Das spürte sie.

Scheinbar saß sie in einem Auto. Wenn ihre Augenlider nur nicht so schwer wären…und was war das? Ihre Hände waren zusammengeknotet…

Verdammt, was war los?

Angestrengt öffnete sie ihre Augen komplett und starrte auf die Fensterscheibe geradeaus.

Sie fuhren, auf der Autobahn. Scheinbar gespiegelte Fensterscheiben.

Das Radio lief. Ein wenig aktuelle Musik war zu hören.

Sie drehte ihren Kopf langsam zur Seite.

Neben ihr steuerte der blonde Mann mit den eiskalten blauen Augen den Wagen.

Es war kein Traum gewesen…ihr Butler war tot und sie war Gefangene dieses Mörders…

Sie starrte ihn weiterhin an, er trug ein weißes Shirt und lächelte zufrieden.

Sie erkannte außerdem, dass er gut trainiert war. Und nicht nur das, bewaffnet war er auch.

An seinem Gürtel hingen ein Messer und eine Pistole.

Sie sah nach hinten auf den Rücksitz, dort war ihre Schultasche und so wie es aussah seine Jacke, die lang genug war um den Gürtel zu verstecken, wenn nötig.

Sie schaute ihn wieder an, und er schien auch bemerkt zu haben, dass sie wieder wach war, denn er würdigte sie ebenfalls kurz eines Blickes und schaute dann wieder auf die Straße.

„Was planen sie eigentlich?“, fragte Emily mutig, hielt sich aber mit der Lautstärke zurück.

„Das was ich eigentlich plane, willst du mit Garantie nicht wissen.“, sagte er und lächelte sie sadistisch an.

Etwas eingeschüchtert von der Antwort und seinem Lächeln fragte sie zaghaft: „Warum haben sie mich entführt…das haben sie doch oder?“

Er lachte kurz: „Ja das habe ich und warum…hm, ich verrate dir die öffentliche Story, in Ordnung?“

Sie warf ihm einen skeptischen Blick zu und sagte: „Die entspricht nicht der Wahrheit oder?“

„Genau, scheinst nicht dumm zu sein. Willst du hören, was dein Vater fest glaubt?“, erwiderte der blonde und grinste.

Sie überlegte kurz und nickte dann.

„Nun, er glaubt, dass ich Geld brauche und du das Mittel dazu bist.“

„Und…das ist nicht der Fall?“

„Nein.“

„Was planen sie dann?“

„Das wirst du früher oder später bemerken.“

Nun packte sie die Angst erst recht.

Okay, sie war fürs erste die Geisel dieses Mannes, aber nicht, weil er Geld brauchte, wie es eigentlich üblich war…was war denn dann sein Plan?

Dieser Mann konnte jetzt alles mit ihr tun…es war schrecklich, aber … war sie nicht sicher solange sie die Geisel war?

Aber…wenn er kein Lösegeld oder sonst etwas im Austausch brauchte…hieß das nicht, dass es im Grunde egal war, ob sie halb zerstückelt zurückgegeben wurde oder nicht?

Ängstlich fixierte sie das Handschuhfach und dachte über alle Foltermethoden nach, die sie dem blonden zutrauen würde.

Nervös versuchte sie ihre Hände zu befreien, was ihr jedoch nicht gelang. Die Fesseln waren fest und taten weh.

„Keine Chance.“, bemerkte der Verbrecher neben ihr und grinste die Autobahn an, auf der er fuhr.

Was für ein Auto war das hier eigentlich? Es war schnell, sportlich, ein BMW?

Wenn das einer war hatte der Verbrecher jedenfalls wirklich Geld…

„Warum machst du dir die Mühe und entführst mich, wenn es dir nicht um Geld geht?“, fragte Emily und Tränen stiegen ihr in die Augen, sie würde ihren Vater wohl nie wieder sehen, diesem Verbrecher war ihr Leben doch egal…oder?

„Rate doch.“, erwiderte der Fahrer spöttisch.

„Um meinen Vater zu ärgern?“, sie glaubte nicht daran, fragte es aber trotzdem, was konnte dieser Mensch schließlich für einen Nutzen davontragen…

„Hm, exakt.“

„Was?? DAS ist ALLES?“

„Ja, ich will ihn leiden sehen, so sehr wie noch kein Mensch auf dieser Erde gelitten hat.“

„Wozu entführst du mich denn dann lebendig? Erschieß mich doch gleich!!!“, fauchte Emily bitter. War vielleicht sogar besser für sie, müsste sie nicht qualvolle Stunden mit diesem eiskalten Mörder überleben.

„Der Schmerz wäre nicht groß genug. Und du solltest auf deinen Tonfall achten, fürchte ich.“

„Und wozu? Sie brauchen mich noch lebendig, wenn das so ist!“

„Es gibt viel schlimmere Dinge als den Tod, vergiss das nicht.“, drohte er und schaute finster auf die Straße.

„Zum Beispiel?“, fragte sie herausfordernd.

„Seelische und körperliche Vergewaltigung zum Beispiel.“, als er das sagte, schaute er sie kurz durchdringlich an und fuhr fort, „also komme nicht auf die dumme Idee, dich zu widersetzen. Normalerweise liegt dieses Beispiel nämlich unter meinem Niveau.“

Ihre Augen flackerten ängstlich, als er das Beispiel nannte und beruhigten sich nicht, auch als er sagte dass dies „normalerweise“ unter seinem Niveau lag.

Aber genau dieses „normalerweise“ verunsicherte sie immens.

Sie sah ihn nicht mehr an und starrte auf ihre gefesselten Hände. Sie konnte sich also nicht widersetzen, ansonsten würde er zu furchtbaren Mitteln greifen…

Wie sehr hoffte sie, dass das nur ein Albtraum war, wie sehr wollte sie aufwachen und von ihrem Butler in die Schule begleitet werden, einem lebendigen, wenn auch nervigen Butler…

Wie gerne würde sie jetzt ungefesselt Zuhause sitzen und lernen, wie gerne wäre sie jetzt auf einer dieser langweiligen Galen, aber trotzdem noch ein freier Mensch…

„Hab ich dich verschreckt?“, weckte sie die Stimme des Mörders neben ihr wieder.

„…“, irgendwie war ihr nicht danach mit ihm zu plaudern…

„Ey…“, gab er wiederum von sich und klang etwas beleidigt.

Plötzlich bog er ab auf einen Rastplatz, ihr Herz fing wieder an zu pochen. Was plante er denn jetzt schon wieder?

Ihr Herz pochte noch relativ gleichmäßig solange das Auto fuhr, aber als es anhielt konnte man ihren Herzschlag schon nicht mehr messen, so schnell war er.

Der blonde schnallte sich ab und setzte sich mit einer Bewegung auf ihren Schoß.

Ihr erschrockenes Gesicht jetzt sprach Bände, wahrscheinlich war sie kurz davor zu schreien.

Er würde jetzt doch nicht? Nein…NEIN!!!

Sie schrie, dabei tat er nichts und dann spürte sie das Metall an ihrer Schläfe und verstummte, ängstlich, verzweifelt und in Panik sah sie ihm in die Augen, dann sah sie die Pistole an ihrer Schläfe, dann wieder zu ihm.

Ihr Blick war noch erschrockener als zuvor. Er hingegen blieb ruhig und mahnte sie mit der berühmten „Zeigefinger vor den Mund“-Geste , still zu sein.

„Ich tue, dir nichts, ich sagte doch, das ist unter meiner Würde…im Gegenteil, ich wollte dich fragen, ob du vielleicht irgendein Bedürfnis hast. Und…wenn du ruhig bleibst und nichts Dummes versucht kann ich auch deine Fesseln lockern, die schnüren bestimmt ein wenig ein.“

Sie schaute ihn verwirrt an. Warum war er jetzt so…zuvorkommend?

„Ich bin normalerweise nicht jemand, der unschuldige Mädchen quält.“ Beantwortete er die Frage, die ihr im Gesicht stand.

„Warum müssen, sie das denn dann bei mir tun? Ich habe ihnen nichts getan!“

„Du vielleicht nicht…“, er steckte die Pistole in seinen Gürtel zurück und sicherte sie.

Dann lockerte er tatsächlich ein wenig ihre Fesseln, doch sie wusste, dass sie gut genug verknotet waren, dass sie sich nicht befreien könnte…

Sie konnte sich nicht mal den Gedanken verkneifen, dass er dabei recht gut aussah.

Die blonden Haare die in sein wunderschönes Gesicht fielen. Eigentlich sah er nicht aus, wie ein Mörder…

„Warum…“

„Hm?“, der Verbrecher sah auf und schaute sie mit seinen blauen Augen fragend an.

„Warum das alles…“

„Was alles, drück dich bitte klarer aus, ich dachte das würde ein Mädchen aus gutem Hause eh so lernen.“

„…Naja…der Mord an meinen Butler, die Entführung, der Hass auf meinen Vater.“

Der Blick des Mannes veränderte sich schlagfertig in einen finsteren Blick, der allein so schon töten könnte…

„Dein Butler nervte, er war im Weg, die Entführung eben wegen diesem Hass und was diesen Hass angeht…“, er zog ein Messer und hielt es ihr an den Hals, „wage es nicht noch einmal danach zu fragen.“

Emily atmete schneller, ihre Angst stieg, was der blonde bemerkte und das Messer wieder sicher im Gürtel verstaute und den Blickkontakt brach.

„Wer sind sie…“, fragte sie nur noch wispernd.

Der Mann schaute kurz auf, drehte sich dann um und schaltete das Radio ein. Die Nachrichten fingen gerade an und die erste Meldung….Betraf sie?

„The invincible murderer“, wie wir ihm alle diesen Spitznamen geben und sicherlich auch schon fürchten, hat wieder zugeschlagen.

Im Wald der besten und hochbegabtesten Eliteschule New Yorks wurde ein Butler der Rhone Familie erstochen aufgefunden, ein Messer hatte dem Opfer wohl den Gar ausgemacht. Und es war scheinbar ein gespitztes Alltagsmesser, also wieder mal gut überlegt…Allerdings schien das nicht der einzige Plan des Mörders gewesen zu sein, er hatte wohl auch die hübsche und berühmte Tochter der Rhonefamilie, Emily Rhone entführt und verlangt nun ein Lösegeld von einer Milliarde Dollar. Nicht, dass dieses Geld nicht verfügbar wäre, aber der Tag an dem dieses Geld übergeben werden soll ist erst in einem Monat.

Hoffen wir also, dass es Emily gut geht und gut gehen wird und leisten wir ihrem leidenden Vater Beistand in diesen schweren Zeiten…“

„Da hast du es.“

„Wie hast du ihnen die Nachricht übermittelt mit dem Lösegeld?“

„Einfach einen Zettel, neben dem toten Butler gelegt, ich wusste dass man ihn finden würde, schließlich hattest du bevor du in den Wald gegangen bist mit diesem Jungen gesprochen…Ich war mir sicher er würde sich Sorgen machen, wenn du nicht wieder kommen würdest.“

„Und bist du wirklich „the invincible murderer“?“

„Ja, aber ich finde den Namen albern.“

„DU hast so viele Menschen auf dem Gewissen? Oh mein Gott!!“

„REG, dich ab.“

Das Mädchen schwieg, Respekt hatte er ihr vermittelt…

„Dass ich viele Menschen getötet habe, heißt nicht, dass ich wahllos töte…“

„Aber du wirst mich töten!!! Ich weiß es!!“

„Woher?“

„Ich kenne dein Gesicht, ich könnte dich verraten, also muss ich zwangsläufig sterben!!!“

„…Du hast echt was im Kopf…“

Nach diesem Kommentar von seiner Seite schaute sie ihre gelockerten Fesseln an und dann seine Hände die knapp daneben auf ihrem Schoß ruhten.

„Ich bin also schon längst dazu verdammt zu sterben…“

„Nun…“

„Ich will aber nicht sterben…nicht so früh…ich hab doch noch nicht mal meinen Abiabschluss…Ich hatte noch nicht mal einen Freund…“

„…Noch…bist du nicht tot.“

„ABER BALD!!!“, kreischte sie und Tränen rannen ihr Gesicht herab, „UND SIE, SIE PLANEN MICH ZU TÖTEN UND WAGEN ES ZU SAGEN „NOCH BIST DU NICHT TOT“!!!“

Nach diesem verzweifelten Schrei bekam sie Angst, sie wusste sie würde sterben, aber er konnte ihr bis dahin noch sonst etwas antun…und nun hatte sie ihn so respektlos angeschrieen…

Sie kniff die Augen zusammen.

Doch statt erwarteten Schlägen spürte sie, wie eine Hand sanft ihre Wange berührte.

„Du bist ganz schön mutig. Bis jetzt hat es niemand gewagt mich anzuschreien, NACHDEM ich demjenigen die schrecklichsten Sachen angedroht habe…“

Emily öffnete verblüfft die Augen und starrte den Mann an, der sie gerade so sanft berührte.

Er lächelte, nicht kalt wie sonst…sondern er strahlte tatsächlich Wärme aus…eine leichte Wärme zwar, aber…eben eine Wärme.

Er näherte sich ihr, ihr Herz pochte wieder wild, ihre Wangen röteten sich, als seine Nasenspitze nur wenige Zentimeter entfernt von ihrer war.

Dann verfinsterte sich sein Blick und ihre Angst kehrte zurück.

„Und doch, scheinst du nur wie die anderen zu sein, oberflächlich und leicht manipulierbar…“, sagte er kalt und wandte sich ab, er stieg von ihrem Schoß und setzte sich wieder auf den Fahrersitz.

Was redete er da? Wie die anderen? Wen meinte er? Leicht manipulierbar? Oberflächlich?

Mit pochendem Herz und einigen Schweißtropfen auf der Stirn atmete die braunhaarige tief ein und aus.

Sie starrte auf das Handschuhfach, das war grade so schön auf Augenhöhe, da sie in ihrem Sitz ein wenig nach unten gerutscht war.

Der Motor startete, scheinbar wollte Mister Unbesiegbar nun weiter fahren…

Immer noch auf 180 schloss das Mädchen seine Augen und versuchte sich zu beruhigen.

Doch wie konnte man ruhig bleiben, wenn dieser Mörder in der Nähe war. Wie konnte man ruhig bleiben, wenn man wusste, dass man früher oder später stirbt. Wie konnte man ruhig bleiben, wenn der eigene Vater vielleicht bald verzweifelt sein eigenes Grab schaufelte?

Und wie konnte man ruhig bleiben, wenn man vom Anblick dieser tiefblauen Augen, die immer noch genauso eisig waren und dann doch so faszinierend, das alles vergessen hatte?

Sie öffnete wieder die Augen, starrte auf die Autobahn, rutschte in ihrem Sitz auf normale Sichthöhe und betrachtete vorbeifahrende Autos.

Plötzlich vernahm sie wieder seine Stimme, er fragte sie ob sie etwas lesen wollte.

Sie schüttelte den Kopf. Lesen? Wie konnte man Lesen, wenn einem so vieles im Kopf rumschwirrte…was dachte sich dieser furchtbare Mensch eigentlich?

Wenigstens taten ihre Handgelenke nun nicht mehr so weh…
 

Emily, die nun so tief in ihren Sitz gerutscht war, dass sie nur noch annähernd die Autos sehen konnte, oder die Umgebung, betrachtete den Himmel der sich langsam dunkel verfärbte und ihr einen winzigen Angststoß mehr versetzte... Es war soweit es wurde dunkel...Die Dunkelheit gab allen Schutz...doch leider auch dem Mörder neben ihr. Nun konnte er ein wenig mehr unbeobachtet durch die Gegend fahren und wer weiß? Vielleicht hielt er an irgendeinem heruntergekommenen Holzhüttchen und UND!

"Setz dich grade hin, hast du keine Manieren gelernt bei deinem Vater?", sagte der wunderschön grausame Fahrer mit kalter, herzloser und genervter Stimme.

"Manieren sollten SIE lernen, SO mit einer Lady umzugehen!", fauchte sie zurück und bereute es im nächsten Moment sofort wieder.

"Dann sollte mir die Lady auch mal zeigen, dass sie eine ist, ihre freche Klappe halten und sich ordentlich hinsetzen. Mir geht es nicht ums Geld, Madame, ich könnte sie JEDERZEIT umbringen. Und wenn es eine Art von Mädchen gibt, die ich hasse, sind es stinkreiche Zicken, die behaupten eine Lady zu sein und in Wahrheit verwöhnte Gören sind."

Emily verstummte bei diesen Worten, setzte sich aufrecht und grade hin und starrte mit zusammen gekniffenen Lippen auf die Fahrbahn, ihr fiel auf, dass sie gerade von der Autobahn abbogen. Wo waren sie?

Es sah aus, nach irgendeiner Großstadt. Warum hatte sie nicht auf die Schilder geachtet, wenn sie nicht wusste, wo sie sich befand, wie sollte sie dann, mit Glück, Kontakt zur Polizei aufnehmen und berichten wo sie war?

"Verdammt die Welt ist grausam...", murmelte sie leise.

"Da hast du ausnahmsweise mal Recht.", stimmte ihr der gutaussehende Mörder zu und sofort verkrampfte sie sich wieder.

Kurz vor dem Ortsschild und in vollkommener Dunkeltheit hielt der Fahrer plötzlich an einem kleinen Parkplatz an und suchte etwas aus seiner Tasche.

"Tut mir Leid, Lady, aber ich muss ihnen die Augen verbinden, wir wollen doch nicht, dass sie auf irgendwelche wahnsinnigen Ideen kommen, nicht?"

Er legte eine Augenmaske, die nicht weiter auffiel und so aussah als würde die Beifahrerin nur ein Nickerchen machen, auf Emilys Augen und befahl ihr, sie nicht abzunehmen. Sonst drohte ihr natürlich, wie sollte es denn anders sein...der Tod.

Verängstigt, nun da sie auch ihrer Sehfähigkeit abhanden gekommen war lehnte sich Emily zurück in den Sitz um wenigstens etwas spüren zu können, an das sie sich festhalten konnte.

Es kam ihr vor wie quälende Stunden, sie nahm zwar den Autolärm draußen wahr und zum Teil die Straßenlichter und natürlich auch die Worte des Fahrers, wie: "Fühlst du dich wohl?", "Schläfst du?" oder "Hast du Hunger?" auf, auf die sie aber allesamt eine Antwort verschwieg, aus Angst, einfach den Mund zu öffnen.

"Wir sind da...", war das letzte, was der Mörder von sich gab, bis sie spürte, wie sie aus dem Auto gezogen wurde und getragen wurde, scheinbar ein paar Treppenstufen empor.

Als er mit ihr auf dem Arm anhielt, hörte sie kurz ein Schloss knacken und er setzte sich wieder in Bewegung. Also waren sie nun in einer Wohnung...wo auch immer...

Sie spürte, wie er sie auf einem Stuhl absetzte und die Tür schloss. Dann hörte sie, wie er näher kam und letztlich nahm er ihr die Augenmaske ab.

"Dein neues Zuhause für ein paar Wochen...", sagte er knapp und verstaute die Maske in einer Schublade.

Emily brauchte eine Zeit lang um sich an die Helligkeit des Zimmerlichts zu gewöhnen, die zwar eigentlich normal war, aber eben doch ungewohnt bei so langem Augenlidbetrachten.

"Lebst du hier normalerweise auch?", platzte es aus hier heraus, ohne, dass sie nachgedacht hatte.

Doch dieses Mal kam keine boshafte Antwort.

"Ja. Das ist mein Zuhause, sozusagen."

Ermutigt durch die Antwort, fragte sie weiter: " Fällt es dann nicht auf, wenn ich hier bin?"

"Nein. Hier interessiert sich keiner für den anderen. Doch trag die falschen Sachen und du wirst abgeknallt. Also solltest DU dich hier ganz sicher nicht raus wagen. Ich bin hier bekannt...gefürchtet sogar...ich bin zum Teil auch derjenige, der die Leute abknallt...für eine Gegenleistung versteht sich."

"Oh...", plötzlich war ihr doch die Lust am Gespräch vergangen.

"Wie dem auch sei, fühl dich erstmal wohl. Ich quäle Frauen eigentlich ungern...wenn ich sie mag."

"Hast du jemals eine Frau gemocht?"

"Ja...Sie wurde umgebracht."

"Oh..."

"Von mir."

"Oh...."

"Hat mich betrogen..."

"Ohh...."

"Bist du immer so gesprächig?"

"Nunja...man trifft nicht jeden Tag einen Mörder."

Ein Lächeln huschte über die kalten Gesichtszüge des Mannes mit den blauen Augen.

"Du bist ihr ähnlich, sie hatte auch so ein großes Mundwerk."

"Schlecht...für mich?"

"Kommt drauf an...ob ich gut drauf bin oder nicht."

"Und jetzt bist du gut drauf?"

"Ja...sehr gut sogar."

"Ich will dich nicht erleben, wenn du schlecht drauf bist."

"Das rate ich dir auch nicht, also mach keine Dummheiten..."

"Kann ich duschen?"

"Ja, aber mit Handschellen."

"WAS?!"

"Zieh dich auf dem Klo um, da ist kein Fluchtort, wickel dir ein Handtuch um, komm raus geh in die Dusche und ich binde dich an und verlasse den Raum."

"Oh...klingt durchdacht ... und krank."

"Kränker wäre es , wenn ich darauf bestehen würde dabei zu sein, wenn du duschst, nicht?"

"..."

"Deine Angst vor mir scheint sich gelegt zu haben."

"Das sieht nur so aus..."

Doch ganz unrecht hatte er nicht. Emily war der Ansicht, dass die Wohnung am meisten über einen Menschen aussagen würde und diese Wohnung hier war, trotz der heruntergekommenen Tür sehr schön und stilvoll eingerichtet. Vermutlich war die Tür das einzige, was er nicht verändern durfte...

Doch der Rest der Wohnung war wirklich unglaublich, dass der Mann arm sein sollte und deshalb die Entführung plante, war also wirklich keinesfalls der Fall. Emily war klar, wenn die Horrorwochen vorbei waren, würde sie sterben. Warum also nicht jetzt fliehen?

"Warum sollte mich ihre Drohung mich zu töten eigentlich davon abhalten zu fliehen? Sie wollen mich doch sowieso töten...!!!"

"Erstens, weil ich entscheiden kann, ob du einen schmerzvollen langen Tod erleidest oder einen kurzen ohne Schmerzen und zweitens, weil du doch sicherlich nochmal deinen Vater wieder sehen willst...oder etwa nicht?"

Emily überlegte, wiedermal verängstigt nach Worten ringend...Ja...diese Argumente waren in der Tat überzeugend...

"Sie haben Recht...", gab sie sich letztlich geschlagen und schaute aus dem Fenster, das nur eine dunkle heruntergekommene Landschaft zeigte.

Zu fliehen von hier, wäre vermutlich eh absolut unmöglich...
 

{Criminal Lovestory Take 2-Autofahrt Ende}
 

"Super habt ihr das gemacht!!! Einfach Großartig!!!", rief der Regisseur vollkommen begeistert.

"Wie macht ihr das nur? Eure Mimik sitzt, der Text sitzt, die Bewegungen!! Ihr seid so talentiert!!! Wer hätte das gedacht?"

Peinlich berührt starrte Kyoko Kuun an, der nur leicht lächelte und abwinkte.

"Herr Regisseur loben sie uns nicht zu früh...die wichtigsten Szenen stehen uns noch bevor.", sagte sie und trottete mit langen braunen lockigen Haaren an ihrem Schauspielpartner vorbei um sich um zu ziehen.

"Da gebe ich ihr Recht. Ich bin zwar auch sehr geehrt über das Lob, aber diese Szenen waren noch gar nichts...", erwiderte er ebenfalls.

"Nun gut, nun gut! Aber ihr müsst zugeben, dass ihr perfekt spielen könnt. Auch wenn es nicht die schwierigsten Szenen waren, leicht waren sie ebenfalls nicht...Ich muss euch echt loben...Mogami-san! Ich werde ihrem Chef davon berichten! Er wird sich freuen!", rief der Regisseur vergnügt und trottete zum Buffet, das jedes Mal für alle Crewmitglieder bereit gestellt wurde.

Kuun lächelte knapp und überlegte sich, ob er sich eine Menge Fragen anhören musste, wenn er zurück nach Japan kam. Sicherlich. Rory war fast so neugierig wie Yashiro. Oh Gott...Yashiro...Na DER wird SICHERLICH eine Menge Fragen stellen...

Der Blonde seufzte kurz in Gedanken und begab sich ebenfalls in die Umkleide um sich um zu ziehen.
 

{Daheim}
 

"Oh man...das war ein langer Tag...", sagte Kyoko knapp und stützte beide Arme auf den Esstisch, als sie Zuhause ankam.

"Ja...ich hoffe die nächsten Tage werden etwas kürzer...das Autofahren hat richtig schläfrig gemacht...", erwiderte Kuun und setzte sich neben Kyoko um es ihr dann gleich zu tun.

Parallel seufzten sie dann auch und lachten kurz auf.

"Oh nein!", schrie Kyoko entsetzt.

"Was?"

"Ich hab vergessen zu essen!"

"Ich auch."

"Das darf doch nicht wahr sein!!"

"Tja, so ist das eben, wenn man vor lauter Arbeit seine Bedürfnisse vergisst."

"Hmpf..."

"Mach dir keine Sorgen, ich hab noch die Hamburger...Ich kann sie warm machen?"

"Oh ja!!!"

"Okay...Moment."

Kuun stand auf, durchkramte seine Tasche, nahm die zwei Hamburger und schob sie in den Ofen um sie aufzuwärmen.

"Gott sei Dank...Nun fühl ich mich nicht mehr schuldig, wenn ich Tsuruga-san mal wieder eine Strafpredigt über sein Essverhalten halten muss..."

Der Blonde lachte.

"Ich glaub, er wird so nett sein und dir die Predigt ersparen."

"Meinst du?"

"Ja...hey du duzt mich wieder?"

"Kann dir ja nicht ewig sauer sein...nicht nach einem Dreh..."

"Macht es dir so viel Spaß?"

"Ja...irgendwie schon."

"Das freut mich wirklich..."

"Hast du das nicht schon mal gesagt?"

"Kann sein..."

"Sind die Hamburger fertig?"

"Ich schau mal..."

"Okay..."

"Ja sie sind fertig."

"Irgendwie haben die hier King-Size."

"Naja...ich habe mal einen Stein gesehen, der war größer..."

"Ich auch! Hamburgersteine...hach zu Schade, dass man sie nicht essen konnte..."

"Wäre ein wenig unangenehm für deine Zähne geworden.."

"Und für Koons..."

"Haben Feen Zähne?"

"Natürlich!"

"Und Flügel?"

"Ja!"

"Können sie damit fliegen?"

"Wenn sie nicht zerreißen, dann ja!"

"Na lass uns hoffen, dass uns auch Flügel wachsen und sie nicht reißen..."

"Wir sind doch keine Feen."

"Warst du nicht die Feenprinzessin?"

"Ich bin nicht Koons Schwester..."

"Aber vielleicht seine Braut..."

"...Ach ich wünschte...ich wünschte wirklich ich hätte mich eher in Koon verliebt als diesen Möchtegern Prinzen..."

Kuun, der grade aß, verschluckte sich böse...

"Alles okay?", fragte Kyoko besorgt.

"Ja...*hust* alles in Ordnung..."
 

{Kapitel 9 - Ende}



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Von: abgemeldet
2009-09-02T19:26:09+00:00 02.09.2009 21:26
hey i hab deine story gestern gelesen und ich konnt nicht aufhören deshalb hab ich gleich alles gelesen und jetzt bin ich traurig weil keine neuen kapitel da sind und ich hoffe du schreibst schnell weiter ^__^

liebe grüse Sia-chan
Von:  Joyo
2009-08-23T18:02:36+00:00 23.08.2009 20:02
sry bin ausversehen auf Kommentar löschen gekommen ... oo°

von: kleinYugi5000 21.01.2009 20:14
mal wieder ein tolle kappi...schön das du weiter gemacht hast^^
schreib schnell weida


deine Soph-chan

PS: ist der möchtegern Prinz Sho?
Von: abgemeldet
2009-08-11T23:45:02+00:00 12.08.2009 01:45
oh mein gott die storyline ist einfach genial O_O
und vor allem endlich mal eine richtig kreative idee!
es macht richtig spaß zu lesen (: vor allem die gefühle von ren/kuun sind gut dargestellt. auch wenn kyoko etwas zu extrovertiert ist.. aber so passt sie einfach besser in deine story und es macht vor allem spaß den dialogen zu folgen^^

bitte raff dich nochmal auf und schreib weiter (:
Von: abgemeldet
2009-01-09T23:08:00+00:00 10.01.2009 00:08
XDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD
Es geht tatsächlich weiter. *superbreites Grinsen im Gesicht*

Ich fand das Kapitel toll. ^^ Schön lang, witzig - und am Ende Kyokos indirektes Geständnis. Wenn die wüsste, wer ihr da gegenüber sitzt. lol

Und langsam verdichten sich für Kyoko die Hinweise - ich frag mich, wie sie reagieren wird, wenn sie feststellt, dass alle 3 eine einzige Person sind...
Allerdings werde ich mich bis dahin wohl noch ein wenig gedulden müssen. *seufz* <- *die Ungeduld in Person ist*

Also, ich hoffe das nächste Kapitel kommt bald (nicht, dass ich drängen möchte... ;->), mls,
Hybie
Von:  Sorcha_Nyx
2009-01-09T16:56:01+00:00 09.01.2009 17:56
ich habe mich tierisch gefreut als ich die nachricht gelesen habe dass du ein neues kapitel hochgeladen hast! *sich immernoch tierisch freut* ich fand das kapitel richtig klasse!!! vor allem fand ich aber gut dass du immernoch -nach soooo langer zeit- den draht nicht verloren hast und genauso schön schreibst wie "damals"! =) also weiter so (am besten ganz ganz schnell^^)! LG! Ren
Von:  Kuon-kun
2009-01-09T16:47:42+00:00 09.01.2009 17:47
Nach deinem lieben Kommi konnte ich gar nicht anders, als mich gleich auch an dein neues Kapitel zu setzen. ^^

"JUHUUU!" erstmal ;D
Ich hatte schon befürchtet, meine Versuche dich zum Schreiben zu überreden, seien vollkommen sinnlos und sorgen nachher nur dafür, dass ich dir auf die Nerven gehe etc... ^^° Aber jetzt habe ich ja Gott sei dank den Gegenbeweis. Und dein Kapitel ist auch wirklich gut geworden, ich finds klasse! DIe Zwei miteinander sind auch einfach süß. Hehe und na sicher weißt du längst wo mein Lieblingsteil ist, ich sag nur *hust* =D

Und jetzt habe Ich wiederrum meinen Ansporn ein neues Kapi zu schreiben ;) Ich wette wir sind die Blockade bald endgütig los! *freu*^^
Von: abgemeldet
2009-01-08T23:09:03+00:00 09.01.2009 00:09
Mach bitte ganz schnell weiter...*strafenddichanschau*
Ich finde dieses Kap wirklich super gelungen und will jetzt mehr.
Schick mir bitte wieda eine ENS.
Ich bin schon total gespannt.
Mach weiter so....*dichliebanlächel*
Bis dieTage.
Gruß Angel ^-^
Von:  Keke
2009-01-08T21:27:00+00:00 08.01.2009 22:27
Geil, einfach nur geil. Zum glück hab ich dich net in ruhe gelassen mit dem Chap schreiben.
Der Film dreh is soooo spannend *.* man möchte gar nicht aufhören und maaan ich möchte nun auch nen Hamburger.
Aber das wichtiegste, neben dem das DU SOLLST WEITER SCHREIBEN, ist das du immer besser geworden bist, ich bin stolz auf dich*ihrer Kyoko den Daumen hoch hält*
lg -Keke-
Von:  Kyoko-Hizuri
2009-01-08T19:30:11+00:00 08.01.2009 20:30
deine Kaps sind einfach nur genial^^
du hast super Ideen und selbst der Film den du einbaust, ist richtig toll...*grins*,...man könnte fast meinen du bist Drehduchautorin ^_^
aber den Fortschritt den Ren/Kuun bei Kyoko macht ist deutlich zu entnehmen^^, als Ren/Kuun Kyoko einen Kuss auf die Wange gegeben hat, musste ich selbst übers ganze grinsen^^
mach bitte weiter so und lass uns dieses mal bitte nicht solange auf das nächste Kap warten *dich mahnend anschauen*
bis bald
Kyo-Hizu
Von:  DarkEye
2009-01-08T17:38:30+00:00 08.01.2009 18:38
das war ein sehr schönes kapitel..
dark


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