1000 Mal berührt... von Kikoro (ZorroxRobin) ================================================================================ Kapitel 2: Ein überraschender Anblick und seine Folgen ------------------------------------------------------ Aus der Sicht von Robin Eine leichte Röte zierte meine Wangen, hatte ich mit diesem Anblick doch nun gar nicht gerechnet. Perplex starrte ich auf Zorro, konnte den Blick einfach nicht von ihn abwenden. Von seinem gebräunten, muskulösen Oberkörper, seinem Waschbrettbauch und seinen Hüften, die gerade nur von einem spärlichem Handtuch bedeckt wurden. Sein grünes Haar war triefnass und Wassertropfen bedeckten seinen Körper. "Tut mir Leid, ich wollte dich nicht stören!“, murmelte ich kaum hörbar und spürte, wie mir das Blut weiterhin ins Gesicht schoss. Zorros Blick war eiskalt und er sah wirklich wütend aus. Mit einem verächtlichen Schnauben fuhr er sich durchs Haar. "Was willst du hier?", zischte er und fixierte mich mit seinen smaragdgrünen Augen. Ich sah ihn trotzig an. Kampflos gab ich mich nicht geschlagen, auch wenn Zorro mich ziemlich aus der Fassung brachte. Mit herausfordernder Miene trat ich ein paar Schritte nach vorne, bis ich direkt vor ihm zum Stehen kam. "Du hast mir ein falsches Buch zurückgegegeben, du Idiot!", erwiderte ich nur, so verachtend klingend wie möglich. Warum sollte ich nett zu ihm sein, wenn er selbst mich wiederum wie Dreck behandelte? Zorro nahm das Buch und besah den Titel. Dann kratzte er sich am Kopf. "Stimmt, das ist eindeutig mein Buch!", murmelte er. Er schritt zu einer kleinen Kommode am Ende des Raumes und zog eine Schublade auf. Mit fragender Miene durchsuchte er die Schublade, ehe er ein braungebundenes, mit goldenen Lettern verziertes Buch hinauszog. Dann wandte er sich wieder an mich. "Hier, das ist dein Buch. Tut mir Leid, dass ich dir das Falsche gegeben hatte", meinte er und in seiner Stimme schwang Ungeduld mit. "Danke", hauchte ich leise und sah zu Boden. Die Frage, wie er überhaupt zu meinem Buch kam, ersparte ich mir. Verdammt, er brachte mich mehr aus der Fassung, als erwartet. Kein Wunder, schließlich sieht man nicht alle Tage einen gut aussehenden Mann, nur mit einem Handtuch bekleidet, vor sich. Und erst recht keinen halbnackten Zorro. "Was ist denn noch?", fragte er ungeduldig und setzte einen genervten Gesichtsausdruck auf, da ich mich immer noch nicht von der Stelle gerührt hatte. "Ich will mich umziehen!", fügte er hinzu und sah mich eindringlich an. Mit einem Nicken wandte ich ihm den Rücken zu und steuerte die Tür zu meinem Zimmer an. Ich hielt noch ein letztes Mal in meiner Bewegung inne und drehte den Kopf in seine Richtung. "Danke nochmals!", erwiderte ich, ehe ich die Tür öffnete und hinaustrat. "So ein Idiot!", entfuhr es mir, als die Tür hinter mir ins Schloss fiel und ich den Flur zu meinem Zimmer entlangging. Noch nicht einmal lesen konnte der Trottel. Weshalb hätte er mir sonst das falsche Buch gegeben? Seine Absicht war es ja wohl kaum. Und wie zum Teufel kam er an eines meiner Bücher? Es ist ja nicht so, dass ich sie in unachtsam in der Gegend rumliegen ließ. Die Geschichte mit dem Krähennest war gelogen; da war ich mir sicher. "Robin!", wurde ich aus den Gedanken gerissen, als ich schon eine Hand auf die Klinke meiner Tür gelegt hatte. Ein kleiner Elch kam um die Ecke gedüst und klammerte sich, als er mich entdeckt hatte, an mein Hosenbein. "Chopper?", fragte ich verwirrt und hockte mich hin, damit wir auf einer Augenhöhe waren. "Was ist denn los?" Chopper sah mich mit ängstlichen Augen an. "Oben an Deck ... fremde Piraten ... Die Anderen ... wurden gefangen genommen!", stotterte der kleine Elch und klammerte sich noch fester an mein Bein. Ich bildete aus den Wortfetzen einen sinnvollen Satz - und begriff. "Verdammt!" Ich packte Chopper bei den Schultern. "Chopper, willst du mir damit sagen, dass Ruffy und die Anderen gefangen worden sind?", fragte ich der Sicherheit halber noch einmal nach. Der kleine Elch nickte und sah mich mit erstaunten Augen an. Wohl, weil ich sein Gestammele auf Anhieb richtig gedeutet hatte. "Hol du Zorro!", bat ich Chopper und rannte voraus auf’s Deck. Kalter Wind schnitt mir ins Gesicht und vorsichtig spähte ich hinter dem Krähennest hervor. Chopper hatte Recht. An Deck standen zwei Männer, welche vor einem großen Käfig aus Seestein standen. In diesem Käfig waren meine Freunde gefangen. Ruffy sah schon ziemlich erschöpft aus, schließlich eliminierte der Seestein seine Teufelskräfte. Einer der Männer flüsterte dem Anderen etwas zu und sah in meine Richtung. Verdammt, sie dürfen mich nicht erwischen! Mein Kopf schnellte hinter den Mast zurück. Ich wartete noch einige Minuten, ehe ich wieder hinter dem Mast hervorspähte. "Verdammt, lasst uns hier raus!", brüllte Sanji und rüttelte an den Gitterstäben herum. Doch ohne Erfolg. Die Stäbe bewegten sich keinen Millimeter. Einer der Männer, ein stämmiger alter Kerl, fuhr sich durch sein rabenschwarzes Haar und lachte spöttisch, wobei er zwei Reihen gelblicher Zähne entblößte. Sein Kumpel, ein rothaariger junger Mann, stimmte in das Gelächter mit ein. "Da wird der Chef aber zufrieden sein. Vier der Mugiwaras", meinte der Schwarzhaarige und warf einen schiefen Blick zum Käfig. "Fehlen nur noch 3!", ergänzte ihn der Andere. "Aber die werden mit Sicherheit auch gleich hier auftauchen, um ihre Freunde zu retten! Schließlich haben wir dieses kleine Pferd extra laufen lassen, damit es seine Freunde holt" "Pferd?", fragte der Schwarzhaarige und fuhr sich lachend durch seinen Bart. "Du meinst diesen kleinen Bär? Wie kannst du das Vieh für ein Pferd halten?" Der Rothaarige sah ihn wütend an. Für ihn schien das Thema gegessen zu sein, denn er verschränkte die Arme vor der Brust und starrte beleidigt in die Ferne. Genau in meine Richtung. Diese verdammten Schweine! Es wurde Zeit, dass ich den Zweien mal eine Lektion erteilte. Gerade positionierte ich mich, um meine Teufelskräfte anwenden zu können, als ich etwas Warmes auf meiner nackten Schulter spürte. Ein Kribbeln durchzog meinen Körper und ich drehte mich um. Zorro. "Wo sind die Anderen?", flüstere er und nahm die Hand von meiner Schulter. "Dahinten!", antwortete ich und deutete mit dem Finger auf den Käfig, der von den zwei Männern bewacht wurde. Zorro schob mich ein wenig zur Seite und spähte ebenfalls hinter dem Mast hervor. "Die Zwei sehen aber nicht sehr stark aus!", murmelte er belustigt und legte die Hand an eines seiner Schwerter. "Auf mein Zeichen hin ziehst du den beiden ihre Kopftücher über die Augen!", murmelte er und warf mir einen kurzen Seitenblick zu. "Verstanden?" Ich nickte, wartete auf irgendeine Reaktion Zorros. Dieser verengte die Augen, zog eines der Schwerter aus seiner Scheide und wisperte: "Jetzt!" Arme sprossen aus den Nacken der beiden Piraten und ehe sie sich versahen, hatte ich ihnen auch schon ihre Kopftücher über die Augen gezogen. Indess sprang Zorro hinter dem Mast hervor und preschte auf die Zwei zu. Die Dielen knartschten unter seinen Stiefeln, der Wind strich kühl durch unsere Gesichter. Es war wie die Ruhe vor dem Sturm, dieser kurze, anhaltende Moment der Stille, in dem keiner etwas zu sagen schien, nicht mal das Meer, das ansonsten ständig ununterbrochen rauschte. Ein dumpfes Geräusch, ein heftiger Hieb und ehe man sich versah, flogen die zwei feindlichen Männer mit markerschütternden Aufschreien übers Deck und schlugen hart gegen die Reling. Sie waren bloß bewusstlos. Ein Glück für sie. Normalerweise war Zorro nicht so sanft. Zufrieden lächelnd beugte sich der Grünschopf über seine Opfer, dann sah er zu mir. "Robin, pass auf! Hinter dir!", rief er plötzlich. Ich sah zu Zorro und ehe ich realisierte, was er von mir wollte, wurde es auch schon dunkel um mich herum. "Lasst mich heraus!", brüllte ich und schlug um mich. So orientierungslos wie ich war, konnte ich noch nicht einmal meine Teufelskräfte einsetzen. Ich hörte Kampfgeräusche um mich herum. Schreie, das Klirren von aufeinanderschlagenden Schwertern. Die Rufe meiner Freunde, das Weinen von Nami. Insgeheim hoffte und wünschte ich mir innig, das Zorro diesen Kampf gewinnen und mich hier rausholen würde. Der Einzige, der ihm jetzt noch zur Seite stehen konnte, war Chopper, aber der war zu verängstigt, als dass er in irgendeiner Art und Weise hätte kämpfen können. Außerdem muss er sich später um die Verletzten kümmern, da wäre es besser, würde er im Hintergrund bleiben. Ich versuchte mich zu beruhigen, indem ich tief ein- und ausatmete. Zorro und die Anderen brauchten meine Hilfe. Sie verließen sich auf mich. Wer sollte ihnen sonst helfen? Zorro würde bestimmt nicht im Alleingang mit den Feinden fertig werden. Zumindest war dies anzunehmen, wenn man nach den lauten Kampfgeräuschen ging. Wir mussten diese Kerle irgendwie besiegen... Was war bloß mit mir los? Sonst war ich doch auch nicht so schwach. An manchen Tagen war ich voller Energie und kampfbereit und an anderen Tagen machen mich nur schon allein Zorros Berührungen nervös! Ich sammelte mich und versuchte, meine Teufelskräfte anzuwenden. Doch diese Kerle waren auf alles vorbereitet, so, als wüssten sie im Voraus, was ich vorhabe. Denn ehe ich den Namen der Attacke aussprechen konnte, spürte ich etwas Hartes in meiner Magengrube. Ein schrecklicher Schmerz durchfuhr mich und dann wurde mir schwarz vor Augen. Wie es weitergeht, erfahrt ihr im nächsten Kapitel. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)