Schwarz von Anuri (Die Wahrheit kommt immer ans Licht) ================================================================================ Kapitel 8: Kleines Osterfest ---------------------------- Es war wieder einer dieser Tage. Der nichts Gutes versprach. Er war für die Verhältnisse von Schwarz viel zu ruhig vergangen. „Versteckt ihr für mich Pfarrer im Garten zu Ostern?“, brach Farf die angenehme Stille des Essens. Innerlich bereitete sich Nagi schon auf das Schlimmste vor. „Nein. Zu Ostern sucht man Schokoladeneier.“, kam es genervt von Brad. „Schokoladeneier sind aber langweilig. Deswegen kann ich doch Pfarrer suchen und Schuldig...was auch immer er suchen möchte und Nagi Kuscheltiere und du „Verliebt in Berlin“- Episoden.“, versuchte er es noch einmal. Doch ihr Anführer schmetterte diesen Vorschlag erneut ab. „Nein. Wir haben noch nie Ostern gefeiert und werden auch jetzt nicht damit anfangen.“. „Aber~!“ Noch wollte der Irre nicht aufgeben. „Nein Farf!“ In Brads Stimme hatte sich ein leicht gefährlicher Unterton eingeschlichen, den Farf überhörte und bei den Anderen Unterstützung suchte. „Nagiii~ Brad ist gemein. Er kriegt heute nichts zu essen!“ Nagi lächelte schwach und erwähnte nicht, dass sie bereits beim Abendessen saßen. Da brachte es nicht wirklich etwas ihm das Essen vorzuenthalten. „Es reicht doch, dass wir Weihnachten feiern und Silvester und Geburtstage. Ostern muss da nicht auch noch dazu kommen.“, sagte Brad. „Aber ich will Pfarrer suchen.“, kam es leicht beleidigt von Farfarello. Scheinbar wollte heute keiner von beiden einlenken, denn Brad wiederholte seine Aussage: „Nein und das ist mein letztes Wort.“ „Nagi, ist es dir etwa egal, ob wir Ostern feiern?“, wand sich Farf nun endgültig an den Jüngsten. Der zuckte mit den Schultern, ihm war es wirklich egal. „Ich hab noch nie Ostern gefeiert also fehlt mir da nichts.“, stellte er sachlich fest. „Du hast was? Jedes Kind muss Ostern gefeiert haben.“, kam es geschockt von dem Iren. Skeptisch betrachtete Nagi Farf. „Ich noch nie...“, sagte er. Der Blick von Farfarello war immer noch entsetzt. „Das ist ja so grausam, selbst wir in Irland haben Ostern gefeiert.“ „Ich hab auch noch nie Ostern gefeiert, dabei machen das ja vor allem die Deutschen oder?“, mischte sich nun auch Schuldig in das Gespräch ein. „Schuldig du bist eine Schande für dein Volk. Brad unter diesen neuen Gesichtspunkten müssen wir Ostern feiern.“, empörte sich der Ire. Brad verdrehte die Augen. „Macht doch was ihr wollt.“ „Juhuuu~ Ich kriege Pfarrer~“, rief der Weißhaarige fröhlich. Nagi schaute zweifelnd zu Farf und dann zu Brad. Wenn er genauer darüber nachdachte, wollte er lieber doch nicht feiern. Das nahm immer schreckliche Ausmaße an, die ihm nicht geheuer waren. „Ich jag uns vorher noch ein Kaninchen.“ Die Begeisterung des Iren konnte man förmlich in seiner Stimme hören. „Nein..“, kam es von Nagi. „Aber man isst doch Kaninchen zu Ostern oder ein kleines Lämmchen.“, gab dieser verwirrt von sich. „Wir essen kein Osterlamm... man isst zu Ostern falschen Hasen.“, erwiderte Nagi sofort. „Falscher Hase? Was soll das denn sein?“, fragte Farf. „Hackbraten...“, erklärte der Jüngste sofort. Doch der Ire schien davon nicht überzeugt: „Das ist ja langweilig...ich will lieber Kaninchen.“ „Was hast du gegen Kaninchen?“, fragte Schuldig. „Ich hab nichts gegen Kaninchen, aber gegen die Anrichtung von Farf...“, verteidigte sich der Jüngste. „Oh...Brad~“,kam es verstehend vom Telepathen. „Nein, ihr kümmert euch um alles.“, wehrte dieser ab und verschwand in seinem Arbeitszimmer. Die beiden schauten sich nichts Gutes ahnend an. „Farf...Kaninchen ist ja schön und gut...aber dann bitte so zubereitet, wie du sonst das Fleisch machst.“, versuchte Nagi zu retten was zu retten war. „Aber dann sieht man ja nicht mehr, dass es Kaninchen ist.“, kam es von Farf. „Genau!“, stimmte ihr Chibi ihm zu. „Das ist dann ja langweilig. Nein es gibt Kaninchen...echtes Kaninchen!“, sagte der Ire fest entschlossen. „Schuldig hilf mir doch mal.“ Verzweifelt wand sich Nagi zu Schu um. „Du machst das ganz wunderbar Nagi!“, kam es von diesem nur. „Farf...“ „Was denn noch?“ „Ich glaube kaum, dass wir die Pfarrer verstecken können.“ „Wieso denn bitte nicht?“ „Na ja, wir sollen nicht auffallen und ich will eigentlich nicht umziehen.“ „Dafür haben wir doch Schuldig.“ „Aber...“ „Ich will Pfarrer!“ Nagi gab es auf. Warum mussten denn solche Feiern auch immer nur Schwierigkeiten bringen? Brad hatte Recht, sie feierten schon genug. Zumindest hatte er Farf davon abbringen können Kaninchen zumachen...er würde das Fleisch ganz normal zubereiten. Es würde ihn nicht wundern, wenn Farf deswegen eingeschnappt wäre. Am nächsten Morgen machten sie sich auf den Weg um die Sachen für morgen – also Ostern- zu besorgen. Inzwischen hielt Nagi die Idee für mehr als nur grausam. Zwar hatte sich Farf um die Geschenke gekümmert, aber das Problem mit seinen war noch nicht gelöst. „und wenn wir nur einen nehmen?“ „Schuldig...“ „Ich meins ernst...wir können ja verschiedene Kleidungsstücke von dem Priester mit Hinweisen verstecken. Wenn er alle zusammen hat, findet er den Ort wo er versteckt ist. Oder fällt dir etwas Besseres ein?“ „Nein...“, murmelte Nagi. „Aber er hat sich so viel Mühe gegeben...und das wird ihm Ostern sicher versauen..“ „Willst du wirklich mehrere Pfarrer für ihn verstecken?“ „Nein, natürlich nicht. Für wen hältst du mich? Für einen gewissenlosen Killer?... Vergiss es... so grausam bin ich nicht...“ „Jaja, schon klar! Du bist übrigens ein gewissenloser Killer...so nennt man das, wenn man für Geld jeden tötet.“ „Ich weiß! Also machen wir deinen Vorschlag...“ Schließlich hatten sie alle Vorbereitungen abgeschlossen. Hoffentlich war Farf so enttäuscht, dass sie das nicht nächstes Jahr wieder machen mussten. Langsam hatte Nagi nämlich die Nase voll von Feiertagen. Bei ihnen nahm das immer so abstruse Formen an. Farf lief am nächsten Morgen ganz aufgeregt durchs Haus auf der Suche nach seinen Pfarrern. Er wirkte wie ein kleines Kind, das es kaum erwarten konnte. Kaum waren alle da, begann er mit der Suche. Die anderen beobachtete ihn. Schuldig und Brad hatten keine Lust auf dieses Spiel und setzten sich auf das Sofa. Nagi juckte es in den Fingern zu suchen, aber er riss sich zusammen. Er wollte nicht kindisch wirken. //Nagi.// Er drehte sich zu Schuldig, der mit einen Kuscheltier winkte. Schnell war er bei ihm und riss es ihm aus der Hand. Das war ja so ein süßes Küken. „Ich glaube, dass hier noch mehr versteckt sind.“, sagte Schuldig grinsend. Schon hatte er seinen Vorsatz vergessen, nicht kindisch sein zu wollen. Er machte sich ebenfalls auf die Suche und hielt das Küken dabei fest in seiner Hand. Dass der Telepath in lächelnd beobachtete, bemerkte er nicht. „Das ist Scheiße. Ihr wollt mich verarschen! Ostern ist blöd! Ihr seid blöd!“, schrie Farf. Seine Augen glitzerten gefährlich. Die anderen konnten gar nicht so schnell reagieren, wie der Weißhaarige seine Messer zur Hand hatte. Die drei brachten sich in Sicherheit, währrend Farfarello ihr Wohnzimmer zu Kleinholz verarbeitete. Sie würden wohl das Wohnzimmer neu einrichten müssen. Nach dem Farf sich beruhigt hatte, kümmerte sich keiner mehr um Ostern. Der Ire schwieg sie an. Brad hatte diesen 'Ich hab es euch ja gesagt' Blick drauf. Schuldig schien Kopfschmerzen zu haben. Alles in allem eine ausgelassene Stimmung... Gegen Abend kam dann die nächste Krise. „Wo sind meine „Verliebt in Berlin“- Kassetten?“ „Versteckt!“, kam es nur von Farf, bevor er sich wieder verzog und Brad einen Schreianfall bekam. Auf der Suche nach seinen wertvollen Kassetten rannte er wie ein Irrer durch die Wohnung. Der Telekinet war froh endlich wieder in die Schule zu können. „Hi Nagi. Habt ihr auch Ostern gefeiert? Wie war es bei euch?“ „Wir finden immer noch Sachen...“ „Da hab ihr wohl nicht ordentlich gesucht.“ „Eigentlich gar nicht richtig. Farf ist vorher ausgerastet.“ „Was? Bei euch ist wohl immer was los?!“ „Leider...“ „In Wahrheit genießt du es doch.“ Nagi lächelte leicht. Es war halt seine Familie. Brad war wie sein Vater...Farf wie ein großer Bruder oder Mutter- aber der Gedanke war zu beängstigend- also wie ein sehr besorgter großer Bruder und Schuldig...war einfach Schuldig...Seine Familie eben... Eigentlich freute er sich schon nach Hause zu kommen. Vielleicht hielt ihm Schu mal wieder eins der Kuscheltiere unter die Nase, die er reinzufällig in dem Chaos gefunden hatte. Brad hatte inzwischen auch fast alle Kassetten wieder gefunden und sie hatten herausgefunden, dass Farf für Schuldig Pflegeprodukte versteckt hatte. So kam es vor, dass dieser unter der Dusche stand und schrie, dass mal jemand nach dem Pflegeshampoo suchen solle, da seins jetzt alle war. So hatten sie auch noch nach Ostern die Freude des Suchens... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)