Der Fluch vom Tod von Cover ================================================================================ Kapitel 4: Stirb! ----------------- Vorsichtig und sachte, bedacht darauf kein Geräusch zu machen, schob ich das Fenster hoch und lies mich ins Innere des Zimmer gleiten. Dunkelheit und Stille umgab mich, nur durch einen Türspalt drangen Gesprächsfetzen zu mir hindurch, die von einem Fernseher zu kommen schienen. Mein Herz raste in meiner Brust und ich hörte mein Blut in den Ohren rauschen. Oh bitte, lass mich das schnell hinter mich bringen!! Langsam schlich ich zur Tür hinüber, drückte mich fest mit dem Rücken an die Wand und spähte durch den Türspalt. Durch die plötzliche Helligkeit musste ich mehrmals blinzeln, bis ich etwas Genaueres erkennen konnte. Wie schon vermutet kamen die Geräusche vom Fernseher, der in einer Ecke des kleinen Raumes stand. Nur eine kleine Lampe, die auf einer Kommode stand, erhellte spärlich das Zimmer mit ihrem Licht. Ein Sessel stand schräg gegenüber vom Fernseher. Es schien, als würde jemand in dem Sessel sitzen, da das Licht der Lampe den Schatten eines Menschen an die Wand warf. Noch einmal atmete ich tief ein, um mich gleich darauf geduckt ins Zimmer zu schleichen. Die Schuhe meiner Mutter leisteten hervorragende Arbeit. Es kam mir so vor, als würde ich über den Boden schweben, so leichtfüßig bewegte ich mich. Meine rechte Hand wanderte hinunter zu meinem Gürtel und umfasste die Dose, in der die Giftkapseln verstaut waren. Wenn ein Mensch schon durch meine Hand sterben muss, dann wenigstens ohne lange zu leiden. Ich versuchte mich möglichst im Schatten zu halten. Denn ich wollte nicht, dass mein eigener Schatten meine Anwesenheit verriet. Als ich am Sesselrücken ankam, ging ich ganz in die Hocke und rief mir noch einmal die Worte meines Vaters ins Gedächtnis. Er sagte, ich solle niemals in einen Kampf mit meinem Opfer geraten, denn dann würde ich Spuren hinterlassen. Spuren, die mich am Ende in Schwierigkeiten bringen könnten. „Na los! Töte ihn schon!“ flüsterte eine eiskalte Stimme in mein Ohr und lies mich aufschrecken. Das war doch nicht möglich! Diese eiskalten roten Augen. Das kurze schwarze Haar. Keinen Zweifel! Es war der Mann aus der Seitengasse, der mich vor ein paar Tagen angegriffen hatte. Entsetzt wich ich auf allen vieren vor ihm zurück. Wie konnte das sein? Ich… nein, mein anderes ICH hatte ihn doch getötet! Er grinste. „Tote können nicht noch einmal sterben!“ Alarmiert schaute ich zum Sessel. „Er kann mich nicht hören! Des Weiteren scheint er ein Nickerchen zu halten!“ Langsam richtete ich mich auf. Er hatte Recht! Ein Mann, Mitte 40, war schlummernd in dem Sessel zusammengesunken. Er machte nicht den Anschein, als würde er bald wieder aufwachen, da vor ihm auf dem kleinen Wohnzimmertisch insgesamt 4-5 Bierflaschen standen und aus dem Aschenbecher die Zigaretten heraus quollen. Langsam wand ich mich ihm wieder zu. „Was willst du von mir?“ fragte ich ihn und meine Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. „Was wohl? Der Meisterin bei der Arbeit zusehen!“ erwiderte er ironisch und in seiner Stimme klang Spott mit. Wut stieg in mir auf! Zähneknirschend richtete ich mich nun ganz auf, woraufhin ich einen stechenden Schmerz in meiner Brust spürte, der mir fast den Atem raubte. Für ein paar Sekunden wurde es mir schwarz vor Augen, doch ich fasste mich schnell wieder. „Hihi… der Fluch scheint dich ja richtig zu entkräften! Na los Mörderin… verrichte schon dein Werk!“ sagte er und fing an zu Lachen. Dieses Lachen tat mir richtig in den Ohren weh. Ich war verunsichert und wusste nicht mehr, was ich noch tun soll! Alles entglitt plötzlich meiner Kontrolle. Ich schaute zu dem schnarchenden Mann hinüber. Nein… ich kann ihn nicht umbringen! Ging es mir durch den Kopf. >Schwächling! < erwiderte plötzlich eine Stimme, die in meinem Kopf zu sein schien. >Muss ich denn immer alles selber machen?!< Von einer Sekunde auf die andere konnte ich meinen Körper nicht mehr bewegen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)