Warm Rain And Rough Passion von Mariella ([One-Shot]) ================================================================================ Kapitel 1: one-shot ------------------- BGM: The GazettE – Nausea & Shudder, Bath Room, D.L.N. Warning: Slash/OOC/Unwissen (mein momentaner Stand ist der dritte Band) Pairing: Raito (aka Light) X L (bzw. Ryuzaki) Anm.: Dies ist eine Fiktion, die Charaktere wurden sehr stark verändert. Wem das nicht passt, soll es nicht lesen, jedenfalls nehme ich diesbezüglich keine Klagen an. Es ist nicht mehr wirklich Death Note Stil, das weiß ich und es war auch nicht meine Intention. Wen das unglücklich macht, dem kann ich nicht helfen. Regenzeit. Über der Stadt hatte sich eine undurchdringliche Dunstglocke gebildet, die Tokyo vom Rest der Welt abgekapselt zu haben schien. Auf dem nassen Asphalt starb der Frühling. Die letzten Kirschblüten sahen wehmütig ihrem Ende entgegen(*). Das seltsam süße Hochgefühl, das mich durch den April begleitet hatte, war verschwunden. An seiner statt verspürte ich ein unbekanntes Verlangen, das ich nicht zu stillen vermochte. Unter meiner Haut, durch meinen Körper gesponnen pochten die Adern erwartungsvoll, oft verzog sich mein Gehirn schmerzhaft und drückte mir den Verstand ab. Ich war mit dieser mir selbst unbekannten Seite meiner Person überfordert. Trotz seines stetigen Wachstums konnte ich dieses Bedürfnis nicht stillen... Er hockte neben mir auf dem geblümten Sofa und knabberte an einem Stück dunkler Schokolade. Seine schmalen Füße vergruben sich in dem teuren Stoff, unablässig in Bewegung. Ab und an fügte er seinen Aufzeichnungen über mein Ich, das er nicht kannte, eine Anmerkung hinzu. „Manchmal frage ich mich, wie er aussieht…“, murmelte er nachdenklich, etwas lauter fragte er: „Was meinst Du?“ Ich versuchte, locker zu klingen. „Wahrscheinlich ein gebrechlicher, vergeistigter Durchschnittsbürger mit Brille, der einmal etwas Verwegenes tun will.“ L ließ ein Lachen hören. Die Spanne zwischen Totenreich und Leben war in meinen Ohren kaum vorhanden. Ich grinste gezwungen. Und plötzlich durchfuhr es mich, wie ein Geistesblitz, gleichsam unbedacht und ruckartig. Den Bruchteil eines Herzschlages überkam mich die unbändige Lust, seinen schmalen, gereckten Hals zu berühren. Die stark hervorgetretenen Sehnen, die Schlagader. Ich wollte den Puls fühlen, den Rhythmus seines Herzens, der unter der Haut durch seinen Körper in dem zarten Netz aus Adern floss. Ob es tatsächlich rot war? Ich wollte in ihm sein, sehen, wie es tatsächlich aussah, in einer menschlichen Hülle. Nicht in irgendeiner, in seiner. „Yagami-kun?“ Unwillkürlich hatte ich begonnen, heftiger, schneller zu atmen. Ich trank einen Schluck Kaffee, bevor ich antwortete. „Tut mir leid, Ryuzaki.“ „Hm...“ „Ich gehe kurz ins Bad.“ „Hm...“, er musterte mich mit einer unangenehmen Intensität. Die kühlen Kacheln warfen das Tageslicht, das durch das kleine Fenster drang, bläulich zurück. Ich schmiegte mich an die verständnislose Wand. Die Hitze meines Körpers war mir unerklärlich. Vorsichtig schob ich die rechte Hand bauchabwärts und schloss die Augen, versuchte an nichts zu denken und tat, was ich nur theoretisch kannte. Ich musste mir auf die Lippen beissen. Mein Erzfeind, halbwegs ahnungsloser Erzfeind, saß im Nebenzimmer über Notizen, die mein geheimes Handeln, das doch der ganzen Welt bekannt war, während ich im an die Wand gelehnt masturbierte. Die Absurdität dieser Szenerie war beinahe lachhaft. Ich glaubte kurz, zu träumen, bevor mir der Rauschzustand versicherte, dass dieser Zirkus die Realität war... Hinterher beseitigte ich die Spuren mit Papier und Wasser. Ein paar tausend ungeborener Kinder, um dieses sinnlose Verlangen zu befriedigen. Mein Spiegelbild hatte gerötete Wangen und einen verschwommenen Blick. Erst nachdem ich meinen Gesichtsausdruck unter Kontrolle zu haben glaubte, verließ ich die surreale Wirklichkeit des Badezimmers. Ryuzaki starrte mich an. Täuschte ich mich, oder waren seine Augen noch weiter aufgerissen, als sonst? „Gleich fallen sie dir aus.“, scherzte ich beklommen und machte eine vage Geste. Er war alt genug es zu wissen, er war intelligent genug, es zu verstehen... Wie alt? „Hm...“, er wirkte nicht ganz geistesgegenwärtig. Ich ließ mich neben ihm auf dem Sofa nieder und trank die weisse Porzellantasse in einem Zug leer. „Yagami-kun, dein Koffeinbedarf dürfte für die nächsten drei Tage gedeckt sein.“, tadelte er unbestimmt. Ich grummelte eine unverständliche Antwort, deren Bedeutung ich selbst nicht verstand. „Ich habe Lust, spazieren zu gehen.“, verkündete er irgendwann und fuhr demonstrativ den Laptop runter. Und bevor ich einen Ton rausbringen konnte, hatte er sich erhoben und war zur Tür gegangen. „Aber es regnet.“, wandte ich kläglich ein. Sollte mich dieser spontane Anfall von Naivität ein Schachzug, mich aus der Reserve zu locken? Er schüttelte mit ernstem Gesicht den Kopf und seine schmale Hand machte Anstalten, die Klinke zu betätigen, die mageren Finger hielten das goldglänzende Metall umschlossen. Ich erhob mich meinerseits und folgte ihm. Die Luft hatte die fühlbare Dichte von Wasser. Ich konnte kaum atmen. Mein Mund war noch immer beherrscht von der süßen Bitternis des Kaffees. Ryuzaki ging, wie immer gekrümmt, mit bloßen Füßen. Obgleich sie so zart aussahen, schien ihnen der Boden nichts auszumachen. „Bist du für einen Detektiv nicht reichlich auffällig?“, fragte ich. „Nun, ich schätze, wenn du meinen Beruf weiter rausposaunst, ist er bald stadtbekannt.“, er lächelte mit offenen, emotionslosen Augen. Mir fiel auf, dass er schon wieder Schokolade kaute. Wo er all die Kalorien ließ? Der Regen kam und schwoll binnen weniger Minuten auf Monstrosität an. „Verdammt.“, fluchte ich halblaut und wünschte mir einem Schirm. Ryuzaki schienen die schweren Tropfen nichts auszumachen. Er warf den Kopf in den Nacken, was seiner sonstigen Positur einen merkwürdigen Touch gab. Ich befürchtete, sein Hals würde brechen. „Wunderbar.“, seufzte er kaum hörbar. Seine Stimme vibrierte irgendwo unter meiner Haut. „Du hast keinen Schirm dabei, oder?“ Er verneinte. Ich stellte mich unter einen Kirschbaum, dessen zartes, grünes Kleid mich kaum vor den Massen an Feuchtigkeit, die vom Himmel stürzten zu schützen vermochten. Ryuzaki lächelte mir zu, als wäre er weit weg. Sein Sweatshirt triefte und schmiegte sich eng an den schlanken Körper, der beinahe dürr genannt werden konnte. Seine Lippen bewegten sich, eine einfache Melodie drang an meine Ohren, durch die Schallmauer aus Wolkentränen. Seine Stimme klang komisch, lachhaft, melancholisch, wie ein Gebräu aus unerfüllten Wünschen. Wünsche, die den meinen nicht fremd waren. Wie es wohl war, sein Shirt mit den Zähnen zu zerreissen, seine Haut zu kosten? Ihm mit den Fingernägeln den Rücken aufzukratzen und das Kind aus Regen und Blut zu lecken? Auf einmal hasste ich ihn, seinen eidechsenhaften Blick und die starke Sehnsucht, die er in mir erweckt hatte, um mich zu entblößen. Er schrie förmlich danach, bestraft zu werden. Sollte er bekommen, wonach es ihm verlangte. Ich übergang mein Gewissen, das unaufhörlich flüsterte, dass ich damit niemandem, als mir selbst diente, und trat unter dem Baum hervor. Er bewegte sich nicht von der Stelle, auch wenn er fühlen musste, was ich vorhatte. Mein Vorhaben hatte Spuren in meinen Bewegungen hinterlassen, in meinem Gesicht... Ich strich ihm über die Wange und küsste ihn auf die vollen, bewegungslosen Lippen. Sein Gesicht war ein Klischee absoluter Passivität. Langsam schob ich meine Zunge in seinen Mund und mir war, als wäre ich nun einen Schritt näher in sein Innerstes getreten. Er schmeckte süß, wie auch sonst? – und zugleich bitter. Seine Zunge war meine Marionette. Er ließ sich alles gefallen. Ein Räuspern riss mich von ihm. Zwei alte Damen schauten uns entrüstet an. Ryuzaki blickte glasig ins Leere, sagte keinen Ton, ergriff jedoch auch nicht die Initiative. So griff ich seine rechte Hand und zog ihn aus dem Park, durch die Straßen, durch das Meer aus fadendünnem Regen und Menschen, die uns von weit weg beäugten, weiter, weiter, ins Hotel zurück. Fahrig kramte ich den Schlüssel aus seiner Tasche und öffnete die Tür, ohne ihn loszulassen. Rasch schloss ich sie hinter uns. Sein Kopf hing, sein Körper hing im Stehen. Die Haltung kotzte mich an, wie die Augen, die nicht wahrzunehmen schienen, was ich tat. Grob schubste ich ihn auf den Boden und entledigte mich meines Hemdes. Er betrachtete mich. Ich stieß ihn, bis er lag und setzte mich auf seine Hüften. Meine Zähne gruben sich in den feuchten Stoff seines Shirts. Er blieb stumm, nur das Reissen von Stoff und mein heftiger Atem war zu hören und die Tropfen, die gegen das Fenster klopften. Sein Oberkörper war von dem reinen Weiss frisch gefallenen Schnees und machte süchtig wie Heroin. Meine Zunge glitt mehrmals über den schmächtigen Brustkorb, den flachen Bauch, der sich ein wenig schneller als normal hob und senkte. „Du willst das, oder? Es gefällt dir. Du bettelst mit deinen Bewegungen danach. Du möchtest von mir genommen werden, nicht? Bis zur Besinnungslosigkeit...“, zischte ich nah bei seinem Ohr. Er erschauderte. Ich presste meine Becken gegen das seine und endlich, endlich konnte ich ihm ein Seufzen entlocken, das wie Genussbestätigung klang. „Setz dich auf.“ Gehorsam hievte er den eigenen Oberkörper vom Boden. Ich schob ihm unachtsam das Shirt von den Schultern und berührte erst sanft, dann kratzend den Rücken mit meinen Fingernägeln. Sie öffnete sich bald, eine warme Flüssigkeit rann aus den Streifen. Ich drehte seinen fast gewichtslosen (wo blieben die Schokolade und die vier Stück Erdbeerkuchen, die er verschlungen hatte?) Körper unter meinem um und erhöhte den Druck zwischen meinen Beinen, den ich intensiver verspürte, als vor nicht allzu langer Zeit im Badezimmer. Woher ich meine Kenntnisse nahm, war mir unbekannt. Ich wrang das regennasse Shirt über ihm aus. Es vermischte sich mit dem Blut, das noch immer aus meinem Kunstwerk aus Gewalt lief und machte mich fast wahnsinnig. Ich trank, seinen Körper, seine Seele, seinen Willen, seine nicht vorhandene Resistenz und das Gebräu aus Lebenskraft und Himmel. Es versetzte mich in einen Zustand außerhalb der realen Welt, der Ratio. Die Mühe, mir die Hose auszuziehen machte ich mir nicht erst, ich öffnete sie einfach und versank, ertrank völlig in ihm. Was immer er spürte, ich nahm es nicht wahr. Vor meinen geschlossenen Augen tanzten bunte, kleine Sternchen. Ich fuhr mit meinen Nägeln immer wieder über seinen Rücken, dessen haut den Widerstand aufgegeben hatte. „Fuck...“, ich biss mir versehentlich auf die Zunge. Mein eigenes Blut erst brachte den Verstand in meine Gehirn. Ich sah seinen geschundenen Rücken und die erbärmliche Positur, in der er unter mir lag. „Herr im Himmel.“, ich war noch ziemlich atemlos, „Ryuzaki, vergib mir, es tut mir leid.“ Er stöhnte etwas, kaum hörbar. „Bitte, bitte, ich wollte das nicht. Ich weiß nicht, was mich geritten... was in mich... shimatta.“, keine Entschuldigung, die keine versteckte, sexuelle Nebenbedeutung hatte, „Verzeih mir. Ich hatte mich nicht unter Kontrolle.“ Ich zog mich aus ihm zurück und sah ihn flehend an. Er keuchte etwas. „Verdammt, Ryuzaki...“ „...“ „Sag doch was. Bitte.“ „Mach...“ Mach das du verschwindest? Ich will dich nie wieder sehen? „Bitte, auch wenn es...“ „Mach weiter.“ Ich glaubte, etwas überhört zu haben. „Bitte?“ „Fick mich, mach weiter. Hör nicht auf.“ „Ryuzaki, ich weiß, das war ein Schock...“ „Halt die Fresse und mach weiter.“ Ich drehte ihn langsam zurück und drang erneut in ihn. „Härter...“, stöhnte er, „Tiefer... verdammt, bist Du bist doch ein Kerl, oder?“ „Kratz mich, bitte...“ Ich vergrub meine Fingernägel in seinem Rücken und verfiel bald in einen schnelleren Rhythmus. Ein paar Herzschläge später begab ich mich kurz in süße Ekstase, heftige Ekstase. Auch er schrie heiser auf. /In deep, slowly sky... I’m swimming/ (**) Das Zimmer umschloss uns, das Hotel umschloss das Zimmer, die Stadt umschloss das Hotel, der warme Regen umschloss die Stadt... Wie zwei Embryos lagen wir nebeneinander, überrascht und befriedigt voneinander, trunken vor Befreiung und ich überlegte fieberhaft, ob ich ihm jemals wieder in die Augen sehen könnte. Ob ich nicht eher fliehen würde, als ihn zu töten (***). /der warme regen entfachte meine begierde meine besessenheit du mein opfer oder ich dein opfer? nemesis der warme regen hat uns in rauer leidenschaft vereint/ (****) (*)Hier wurde mit der Zeit gemogelt, glaube ich, aber der Gedanke an weisse Blüten auf der vom Regen feuchten Straße gefällt mir einfach (**) The GazettE – Nausea & Shudder /In deep, slowly sky/ und ja, ich bin mir bewusst, dass das Englisch nicht korrekt ist. (***)Ja, echte Fans wissen mehr, aber ich bin keine Fanatikerin und wie gesagt: es ist pure Fiktion. (****) Meins. Es sind nur Gedanken und sie erheben keinen Anspruch auf Lyrik. Edit: Wie bin ich dazu gekommen, so etwas zu schreiben? Abgesehen davon, dass es nicht besonders gelungen ist, mag ich keine Gewalt. Vieles würde ich anders machen, aber ich weiß nicht, wann ich mich dazu aufraffen werde, das Ganze zu überarbeiten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)