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Wein - und seine Folgen

Heero/Duo
von

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Titel: Wein - und seine Folgen

Warnungen: Lime, Lemon

Pairing: Heero/Duo; Trowa/Quatre (angedeutet)

Disclaimer: Das Übliche halt... -___-;
 

Kommentar: Ich entschuldige mich auf Knien für die endlos lange Wartezeit! =.=°

Mit Enden habe ich´s einfach nicht so. Da muss alles perfekt sein und stimmen und wenn ich noch nicht zufrieden bin, schreibe ich wieder alles um... Dazu kamen halt die üblichen Dinge, die mich generell vom Schreiben abgehalten haben - Ausbildung halt u.u;
 

Ich hoffe, ich habe nicht alle Leser verloren und ihr habt Spaß mit diesem Kapitel und dem Ende von WusF ^^
 

5/5
 

Seit diesem Weinfest waren mehr als vier Wochen vergangen und Quatre hatte eingesehen, dass es mit Heero und Duo wohl einfach nichts werden würde.
 

Wenigstens hatte er selbst mehr Glück mit Trowa gehabt. Als es ihm auf dem Fest endlich gelungen war ihn aufzuspüren, hatte der Ältere ihn bloß angegrinst und gemeint, ob er Lust habe mit ihm den Gästen und dem ganzen Trubel zu entfliehen.
 

Was dann passiert war, hatte ihn für die ganze sex- und beziehungslose Zeit hundertfach entschädigt. Er wusste zwar nicht, ob er verliebt war, denn das dauerte womöglich noch seine Zeit, aber immerhin zog es ihn so sehr zu Trowa, dass er jedes zweite Wochenende zu ihm flog - immer zu fahren war ihm zu stressig und wozu hatte er das Vermögen, wenn nicht dafür?

An den anderen Wochenenden besuchte Trowa ihn in der Stadt, denn auch er besaß schließlich genug Geld. Wahrscheinlich war das keine Dauerlösung, aber im Moment genügte es.
 

Doch von seinem eigenen Glück mal abgesehen, war da eine Sache, die er einfach nicht verstand. Duo.

Er war fröhlich; ja er schäumte geradezu vor Fröhlichkeit und er schien nicht im Geringsten traurig zu sein wegen Heero. Sollte er sich etwa geirrt haben und Duo hatte nur diesen einen One-Night-Stand genossen und das war es nun?
 

Aber warum zur Hölle, hatte sein Freund sich dann ständig so über Heero aufgeregt, wenn nicht, weil er ihn eigentlich gerne mochte und sich mehr wünschte als eine Nacht?
 

Bisher war er zu sehr von Trowa abgelenkt gewesen um genauer darüber nachzudenken, aber jetzt wo er Zeit dafür hatte, wurde ihm klar, dass an der ganzen Sache etwas faul war. Irgendetwas stimmte da nicht.
 

Mehr oder weniger sofort - schließlich musste er erst seine Pause abwarten - machte er sich auf den Weg zu Duos Büro. Er wollte jetzt endlich wissen was da gespielt wurde.

Als er dann das Büro seines Freundes betrat, fiel ihm erst einmal die Kinnlade herunter und einen Moment lang dachte er, er habe sich in der Tür geirrt.
 

Aber das konnte nicht sein, er ging hier seit Jahren ein und aus - es war Duos Büro. Was ihn so stutzig gemacht hatte, waren die vielen Kartons und Kisten, die überall herumstanden.
 

Er erblickte Duo, der dabei war einige Pflanzen vorsichtig in einer Kiste zu verstauen und trat näher.

"Ziehst du um?", fragte er verwirrt.

Duo nickte und sah ihn strahlend an.

"Ich wurde versetzt."
 

Quatre starrte ihn an. "Was? So plötzlich? Wohin?"

Duo beantwortete ihm alles geduldig.

"Ich habe darum gebeten und mich beworben."

Und nachdem Duo ihm die Stadt genannt hatte, ging Quatre plötzlich ein Licht auf.

"Das ist nur zwei Stunden vom Weingut entfernt.", meinte er dann und musterte den Langhaarigen immer noch verwirrt, zugleich jedoch auch forschend.
 

"Ja, und mit dem Zug nur eine Dreiviertelstunde.", bestätigte Duo grinsend und verwirrte Quatre damit noch mehr.
 

"Aber wieso? Und warum gerade dahin?", stotterte der Blonde.

Duo lächelte. "Die suchen da schon seit einigen Monaten jemanden mit Erfahrung, da der Firmensitz noch neu ist. Und aus diesem Grund habe ich mich beworben. Vor ein paar Tagen kam die Antwort. Sie nehmen mich."
 

"Ja, aber warum das alles? Was hast du vor? Und sag mir nicht, du hättest immer davon geträumt. Hier ist doch etwas faul.", murrte Quatre und verschränkte die Arme. Es gefiel ihm gar nicht, dass sein bester Freund ihm das alles verschwiegen hatte und nun immer noch nicht mit der Sprache herausrückte.
 

Duo lächelte. "Liegt das nicht auf der Hand? Ich liebe Heero."

Quatre wollte gerade etwas sagen, doch Duo redete weiter.

"Und Heero liebt mich."
 

Quatres Augen quollen ihm fast aus den Höhlen. Na das war ja mal eine Neuigkeit.

"Heero... Heero liebt dich?! Woher willst du das wissen? Er hat dich doch rausgeschmissen und gesagt es sei eine einmalige Sache gewesen."
 

"Ja, aber das hat er gesagt, bevor ich ihm sagte, dass ich ihn liebe. Ich wollte ohne ein weiteres Wort gehen, doch er hat mich aufgehalten und versucht zu erklären, warum es besser bei einem Mal bleibt. Wäre ich ihm egal, hätte er mich einfach gehen lassen.", endete Duo triumphierend und Quatre konnte nur noch verblüfft in die zufriedenen Augen seines Freundes starren.
 

Duo hatte recht. Wenn man einen One-Night-Stand wirklich loswerden wollte, dann hielt man ihn bestimmt nicht mehr auf, wenn er dabei war zu gehen.
 

"Wow! Duo, das ist...wow."
 

Duo lachte. "Genau und außerdem war diese Nacht einfach viel zu intensiv um als One-Night-Stand abgestempelt zu werden - auch von seiner Seite aus. Ich habe mir alles bis ins kleinste Detail überlegt."
 

Quatre nickte, suchte sich ein freies Plätzchen zwischen Kartons und Kisten und sah Duo dann auffordernd an.
 

"Dann erzähl mal.", sagte er energisch und Duo gehorchte. Er konnte sowieso nicht länger damit hinterm Berg halten.
 

"Ok, ich will in erster Linie mit Heero zusammen sein. Und ich bin sicher, dass ich ihn überzeugen kann. Vor allem, wenn ich ganz in der Nähe einen Arbeitsplatz habe. Und wenn das mit uns etwas werden sollte, kann ich sicher auf dem Gut einziehen."
 

Quatre nickte. "Sicher, aber wo lebst du bis dahin? Und all deine Sachen. Und wenn er - aus welchen Gründen auch immer - doch nicht mit dir zusammen sein will, musst du schließlich trotzdem dort bleiben, weil du so schnell nicht noch mal versetzt wirst."
 

Duo wusste das alles. Aber da war ja noch Trowa...
 

"Meine Sachen kann ich bei Trowa einlagern. Selbst wenn ich nachher eine Wohnung suchen muss, spricht nichts dagegen. Und in der Zwischenzeit wohne ich in einem Hotel in der Nähe meines Arbeitplatzes. Na, klingt doch gar nicht so übel, oder?"
 

Überrascht sah Quatre Duo an. "Trowa hilft dir? Hast du mit ihm gesprochen?"

"Ja, er war sofort bereit mir zu helfen, obwohl ich nicht gesagt habe, dass ich das wegen Heero tue."
 

Der Blonde schüttelte den Kopf. "Das du überhaupt so etwas für einen Mann tust..."

Duo zuckte mit den Schultern. "Ich war auch noch nie so verliebt, dass ich mir vorstellen konnte mit einem Mann für immer zusammen zu bleiben."
 

Jetzt grinste Quatre. "Sieht ja ganz so aus, als sei es dir ernst. Na dann... viel Glück!"

Duo lachte. "Das werde ich haben." Und sein bester Freund war überaus zufrieden, weil Duo so überzeugt klang, dass man sich gar nicht vorstellen konnte, dass er sich irrte. Er hoffte inständig, dass nicht noch irgendwas schief lief.

Duo würde ihm zwar fehlen, aber falls die Sache mit Heero klappte, konnte er ihn zumindest jedes zweite Wochenende sehen.
 

~
 

Es vergingen noch einige Wochen, bis Duo endgültig umziehen konnte, doch er übte sich in Geduld. Was waren schon zwei Monate, wenn er die Aussicht darauf hatte, Heero ganz für sich zu haben?
 

Er war jedenfalls fest entschlossen. Allein der Gedanke an diese berauschende Nacht mit Heero reichte schon um ihm einen Schauer über den Rücken zu jagen.

Und wenn Heero ihn nicht anmotzte, war er schließlich sehr liebevoll.
 

Duo hatte Mühe sich das Grinsen aus dem Gesicht zu wischen und er sang laut die Songs mit, die ihm Radio gespielt wurden. Himmel, jeder konnte, nein, musste ihm ansehen, wie verliebt er war. Und es war ungewohnt, dass ihn allein der Gedanke an einen Mann, an Heero, so glücklich machte.
 

Duo grinste immer noch, als er das Auto auf den großen Hof des Weinguts fuhr - schon wieder. Allerdings hoffte er, dass er diesmal nicht mit verletzten Gefühlen oder voller Enttäuschung nach Hause fahren musste. Jetzt hieß es erst mal ein paar Sachen ausladen und dann auf ins Hotel.

Er hatte ein Ziel, und er würde es erreichen - mit welche Mitteln auch immer.
 

~
 

Einige Stunden nachdem Duo das Weingut erreicht hatte, wandte sich Heero verblüfft seinem Cousin zu. Gerade eben war ein schwarzer Volvo von ihrem Hof gefahren und er erinnerte sich noch zu gut daran, wer ein solches Auto besaß.
 

Trowa sah ihn an. "Was ist?"

Heero zögerte. "Ich dachte nur... Dieser Volvo..."

"Ja?", hakte Trowa mit unschuldiger Mine nach.
 

"Er sah aus wie Duos...", murmelte der Jüngere und Trowa musste sich wirklich sehr anstrengen, um ein neutrales Gesicht zu machen.

"Ach ja? Glaube ich kaum, es gibt noch genug andere, die dieses Auto fahren. Vielleicht ein Kunde."
 

Heero nickte. Ja, das musste es sein. Himmel, jetzt hatte er schon Halluzinationen... oder eher Wunschvorstellungen, gestand er sich innerlich seufzend ein. Dann schalt er sich einen Idioten. Wieso Wunschvorstellungen? Er hatte schließlich dafür gesorgt, dass Duo verschwand - aus seinem Leben verschwand. Obwohl, oder gerade weil er so viel für ihn empfand. Irgendwann würde er den Langhaarigen schon vergessen. Es waren ja auch erst zwei Monate vergangen.
 

Kopfschüttelnd verließ er das Zimmer, während Trowa ihm lächelnd nachblickte. Er hatte schon bei Duos Anruf geahnt, dass er nicht einfach so versetzt worden war. Und wenn er sich so ansah, wie sich Heero seit dem Weinfest benahm, dann war klar, dass offenbar nicht nur Duo verliebt war.
 

Er grinste. Wie dumm und dämlich sich manche Erwachsene anstellen konnten...
 

~
 

Duo wohnte jetzt in einem der kleineren Apartmentzimmer des Hotels. Allzu viel Geld wollte er für seinen - hoffentlich kurzen - Aufenthalt in diesem Hotel dann doch nicht ausgeben. Auf manchen Gebieten war und blieb er geizig.
 

Bis auf seine gesamte Kleidung, Kosmetiksachen, seinen Laptop und einige andere wichtige Dinge, hatte er alles bei Trowa gelassen. Scheinbar hatte der genau gewusst, was er vorhatte, aber das störte ihn nicht.

Trowa schien zu hoffen, dass das mit ihm und Heero funktionierte, also hatte er wohl wirklich noch eine Chance ihn ´rumzubekommen.
 

Der erste Arbeitstag als Leiter der Grafikabteilung dieses neuen Firmensitzes war sehr gut verlaufen wie er fand. Da es ihm selten schwer fiel mit fremden Leuten ein freundschaftliches Verhältnis aufzubauen, fühlte er sich in der fremden Stadt auch schon sehr wohl.
 

Die Mitarbeiter hatten ihm geholfen sich in der neuen Umgebung zurecht zu finden und es würde sicher nicht lange dauern, bis er sich eingearbeitet hatte, da ja im Grunde nicht viel anders war als in seinem ehemaligen Büro. Bereits jetzt hatte er den Eindruck mit einem sehr fähigen Team zusammen zu arbeiten und er freute sich auf die weitere Zusammenarbeit.
 

Beruflich lief also alles bestens. Jetzt fehlte bloß noch Heero, damit auch sein Privatleben so perfekt würde.

Er überlegte schon eine ganze Weile, wie er es am besten anstellte. Zuerst hatte er gedacht, er würde einfach zum Weingut fahren, Heero um ein Gespräch bitten und versuchen das alles aufzuklären. Allerdings hatte er die Befürchtung, dass Heero ihm das Gespräch verwehrte und dann wäre sicherlich alles andere dahin.
 

So war er nach langer Grübelei zu dem Schluss gekommen, es sei die beste Strategie Heero gewissermaßen zu überrumpeln und vor vollendete Tatsachen zu stellen. Er hatte den Eindruck, dass man verschlossene Menschen wie Heero nur auf diesem Weg überzeugen konnte.
 

So war es beschlossene Sache. Dennoch wollte Duo noch ein paar Tage länger warten, denn wenn sein Plan nicht aufging, blieben ihm zunächst nur die neuen Kollegen und vor denen sollte er sich am Anfang besser keine Schwächen erlauben - es reichte, dass sein Privatleben so chaotisch war.
 

~
 


 

Einige Tage später - es war Sonntagmorgen - räkelte sich Quatre zufrieden neben Trowa in dessen geräumigem Bett, als die ersten Sonnenstrahlen durch das Fenster hereinfielen.

Trowa schlief noch und so schmiegte sich der Blonde wieder an den Älteren und schloss die Augen noch mal, um etwas zu dösen.
 

Die Sache mit Trowa schien wirklich etwas Ernstes zu werden und das gefiel ihm.

Vielleicht war es ja der Altersunterschied, der Trowa so anziehend machte. Er hatte eine so ruhige, beständige Art an sich, die Quatre ungemein attraktiv fand.
 

Wenn er bei Trowa war, schien der Stress des Alltags mit einem Mal verflogen. Der Mann war eine richtige Ruhequelle und Quatre gefiel dieser Aspekt an ihrer Beziehung. Zu Anfang hatte er noch geglaubt, sie würden ein paar Mal miteinander ins Bett gehen und sich dann beide jemand anderem zuwenden, aber alles hatte sich in die gegenteilige Richtung entwickelt.
 

Und er hoffte, dass das auch so blieb.
 

Als er die sanften Streicheleinheiten an seinem Rücken und seinem Nacken spürte, öffnete er die Augen wieder und setzte sich etwas auf, um Trowa ansehen zu können, der offenbar jetzt auch wach war.
 

Er blickte in grüne, tiefe Augen und erwiderte das Lächeln des Älteren, bevor er einen sanften Kuss auf dessen Lippen drückte.

"Guten Morgen.", meinte er dann leise und Trowa antwortete ihm mit einem halben Gähnen. "...Morgen."
 

Quatre grinste.

Kein Wunder, dass Trowa noch müde war, viel Schlaf hatten sie nicht bekommen. Das brachte es eben mit sich, wenn man sich nur selten sah - jedes Treffen war sehr intensiv.
 

"Na alter Mann? Etwa noch müde?", fragte er schelmisch und erntete einen gespielt entrüsteten Gesichtsausdruck.

"Was meinst du mit alt? Ich habe letzte Nacht nicht schlapp gemacht oder?", war die Erwiderung, die Quatre zum Lachen brachte.

"Stimmt."
 

Wieder küssten sie sich innig, diesmal länger. Als sie sich voneinander lösten hatte Quatre wieder einen schelmischen Ausdruck im Gesicht.

"Was hältst du von einer Wette, Trowa? Ich wette, dass Duo Heero ´rumbekommt und du hältst dagegen."
 

Trowa hob die Augenbrauen. "Du willst mich gleich in die Position des Verlierers bringen? Hinterhältig."
 

"Also denkst du, dass die zwei sich doch noch wie Erwachsene benehmen werden?"
 

"Hm, ja. Heero war noch nie so griesgrämig wie die letzten beiden Monate. Wenn das kein Zeichen für Liebeskummer ist..."
 

Quatre lachte bis Trowa sich auf ihn rollte, um ihm zu beweisen, dass er mehr Kondition hatte, als der Blonde glaubte. Und Quatre ließ sich gerne überzeugen...
 

~
 

Wochenende.

Duo streckte sich und gähnte.

Eine ganze Woche hatte er damit verbracht den Betrieb kennen zu lernen und auch die Leute dort. Inzwischen fand er sich ausgezeichnet zurecht, hatte es geschafft in den aktuellen Auftrag einzusteigen und offenbar mochten seine Kollegen ihren neuen Chef.
 

Gerade wegen der Umstellung war er unglaublich müde und sehnte sich nach Schlaf. Am Vortag hatte er abends Quatre angerufen und irgendwie war ein endloses Gespräch daraus geworden.

Sein blonder Freund fehlte ihm ein wenig, aber das ließ sich eigentlich gut verschmerzen. Im Gegensatz zu ihm schien Quatre sein Glück auch schon in Trowa gefunden zu haben. So wie sich die Sache entwickelte, war es zwischen den beiden richtig ernst - was ihn natürlich sehr freute.
 

Und bevor er noch anfing Quatre richtig zu beneiden, machte er lieber Nägel mit Köpfen! Morgen war der große Tag. Er würde zum Weingut fahren und Heero festnageln, damit er ihm ja nicht noch einmal entkam.
 

Im Augenblick schwankte er zwischen Müdigkeit und Tatendrang, aber Letzteres würde leider bis morgen warten müssen. Jetzt brauchte er erst einmal eine heiße, entspannende Dusche und sein weiches Hotelbett...
 

~
 

Duo gestand es sich nicht gerne ein, aber seine Knie zitterten ein wenig als er aus dem Wagen stieg und den Hof überquerte um zum Hauptgebäude des Guts zu gelangen.

Wenn Heero ihm erneut voller Abneigung begegnen würde... Sein Herz wäre tot, vertrocknet und nicht mehr zu heilen. Der Gedanke wieder in den Wagen zu springen und zu fahren, kam ihm einmal kurz, aber dann straffte er die Schultern.
 

Es gab Nichts und Niemanden, dem ein Duo Maxwell nicht gewachsen war. Auch nicht Heero Yuy. Und er hatte noch nie gekniffen.
 

Er erkundigte sich bei einer der Haushälterinnen wo Mr. Yuy gerade war - auf dem Feld natürlich - und machte sich dann auf den Weg. Als er nicht mehr weit entfernt war, wurden seine Schritte merklich langsamer und er ermahnte sich im Stillen ja nicht doch noch den Rückzug anzutreten.
 

Er ging zwischen den Reben entlang und als er Heero etwa 50 Meter entfernt erkannte, begann sein Herz schneller zu klopfen. Himmel, plötzlich hatte er Angst er würde kein Wort herausbringen, sobald er vor Heero stand.
 

Ein paar Arbeiter, die ihn offenbar erkannten, nickten ihm höflich zu und er erwiderte jeden Gruß ohne wirklich zu bemerken, dass er es tat.
 

Etwa zwei Meter von Heero entfernt blieb er stehen. Wie bei ihrem aller ersten Treffen war Heero ihm nur mit dem Rücken zugewandt und in ein Gespräch vertieft, sodass Duo stumm abwartete.
 

Als sich der andere Mann entfernte, trat er noch einen Schritt näher und betete, dass seine Stimme nicht versagen würde, denn er wollte sich jetzt nicht unbedingt vor Heero blamieren.
 

Kurz stand er noch still da, dann strich er sich ein paar Strähnen aus dem Gesicht und grinste, bevor er Heero ansprach.
 

"Mr. Yuy! Ich habe eine Frage!", sagte er laut.

Dann beobachtete er zufrieden, wie der Mann vor ihm erst erstarrte und sich dann langsam, mit ungläubigem und erstauntem Blick, zu ihm herum drehte.
 

Nun, alleine dieser Anblick war es wert jetzt hier zu sein.

Heero Yuy hatte garantiert noch niemals so dümmlich ausgesehen.

Ehe Heero etwas sagen konnte und ehe ihn selbst der Mut verließ, fuhr Duo fort.
 

"Ich dachte mir, ich sage mal 'Hallo' und sehe nach wo wir so stehen.", meinte er forsch.
 

"Wo wir stehen?", wiederholte Heero verblüfft.
 

"Ja, soweit ich mich erinnere, habe ich dir meine Liebe gestanden und ich meine auch mich zu erinnern, dass ich keine Antwort bekommen habe."
 

Heero starrte ihn nur an und Duo konnte sich eines gewissen Triumphes nicht erwehren.
 

"Also?", drängte er.
 

Heero zögerte und ließ seinen Blick schweifen, sodass er die Männer bemerkte, die sicherlich ihre Ohren spitzten.
 

"Können wir das vielleicht woanders besprechen?", schlug er vor und Duo nickte. Dann folgte er Heero bereitwillig in Richtung Gutsgebäude. Ihm war es auch lieber, wenn nicht jeder ihr Gespräch mitbekam.
 

Heero führte ihn in eines seiner privaten Zimmer und schloss dir Tür hinter ihnen. Dann sah er Duo forschend an.
 

"Okay, warum bist du hier?"
 

"Hab ich doch gesagt, ich möchte eine Antwort. Können wir zusammensein oder erwiderst du meine Gefühle nicht?"
 

Heero starrte ihn erneut einfach an und Duo klopfte sich innerlich auf die Schulter. Offenbar war seine Taktik Heero zu überrumpeln ziemlich erfolgreich.
 

"Und warum glaubst du, dass jetzt etwas anders sein könnte als vorher? Mal abgesehen davon, wie ich fühle."
 

"Ich wohne hier. Naja, jedenfalls in einem Hotel. Je nachdem was bei dieser Unterhaltung herauskommt, suche ich mir eine Wohnung oder eben nicht. Aber bleiben werde ich auf jeden Fall."

"Und dein Job?"

"Ist hier. Na gut, in einer Stadt etwa zwei Stunden entfernt. Aber nicht mehr in New York."
 

"Du bist umgezogen?"

"Ja.", meinte Duo schlicht und sah Heero in die Augen. Schöne Augen waren das. Oh man, er wollte diesen Mann so sehr. Wenn er jetzt wieder abgewiesen würde, würde er wohl etwa drei oder vier Familienpackungen Eis in sich ´reinstopfen müssen, um seinen Frust zu bekämpfen.
 

Heero jedoch sah ihn nachdenklich an.

"Und warum hast du jetzt hier einen Job?"

Auch ihm war klar, dass besagte Stadt nicht weit von seinem Gut entfernt war. Ideal sozusagen.
 

"Ich wollte das so. Und ich will dich. Muss ich noch deutlicher werden?", knurrte Duo ein wenig ungehalten. Er wollte endlich eine Antwort. Die Spannung war kaum noch zu ertragen.
 

Heero grinste. "Du bist hierher gezogen und hast einen neuen Job angenommen, nur weil du mich liebst?"
 

Duo grummelte. "Ja ja, spotte ruhig. Und was heißt hier 'nur'? Mir egal, was du davon hältst, ich will jetzt eine Antwort."
 

"So etwas hat noch nie jemand für mich getan.", sagte Heero ruhig und spürte eine Welle des Glücks in sich aufsteigen.
 

Duo zuckte mit den Schultern. "Ich habe so etwas auch noch nie wegen eines Kerls getan. Wusste gar nicht was Liebe mit einem anstellen kann..."

Er grummelte immer noch und wirkte auf Heero ausgesprochen niedlich.
 

Langsam formte sich ein Lächeln auf Heeros Gesicht und er trat an Duo heran.

"Okay, ich schulde dir wohl noch eine Antwort."
 

Duo nickte und unterdrückte das Gefühl sich zur Tür umzudrehen und zu fliehen, bevor Heero ihm antworten konnte. Sein Hals fühlte sich staubtrocken an.
 

Heero räusperte sich.

"Gut, also, so etwas Verrücktes hat wirklich noch nie jemand für mich getan. Und was meine Gefühle betrifft... Trowa würde mich wohl nachts im Schlaf erschlagen, wenn ich weiterhin meine Gefühle verleugne und hier von Liebeskummer gezeichnet herumlaufe."
 

In Duos Augen erschien ein Funke Hoffnung und Heero lächelte wieder, was einerseits toll aussah, aber andererseits Duos Beine in Pudding verwandelte und erneut die ersehnte Antwort hinauszögerte.
 

"Du musst mir aber versprechen, dass du hier einziehst. Zwei Stunden sind immer noch zu weit weg."
 

Duo schwieg. Er hätte platzen können. Heero hatte immer noch nichts Entscheidendes gesagt.

Heero, der Duos Ungeduld bemerkte, trat lächelnd noch etwas näher und blickte Duo in die Augen.
 

"Ich bin nicht der Typ, der gut seine Emotionen zeigen kann, also gewöhn dich besser nicht daran. Aber... Ich liebe dich auch."
 

Endlich. Duo konnte sein Glück kaum fassen. Da waren die ersehnten Worte endlich. Heero liebte ihn auch und wollte hier mit ihm wohnen. Dann verdüsterte sich sein Gesicht und er starrte Heero grimmig an.
 

"Verfluchter Mistkerl! Ich bin fast ohnmächtig geworden vor Spannung."
 

Heero lachte und zog Duo an sich.

Und einen winzigen Augenblick später erlebten sie beide einen unglaublich intensiven Kuss voll von Sehnsucht und Verlangen.
 

Gott, wie schön es war Heero wieder zu berühren, ihm so nahe zu sein. Duo schmolz förmlich unter diesem Kuss dahin. Seine Anspannung war verflogen, alles was er fühlte war Glück...und Liebe.
 

Als sie sich kurz voneinander trennten, nicht ohne sich weiterhin zu streicheln und zu umarmen sah Duo Heero wieder tief in die Augen, dann gab er ihm einen kurzen Kuss.

"Ich liebe dich."
 

Heero lächelte, nein, strahlte ihn an, bevor er seine Lippen sanft gegen Duos Stirn drückte.
 

"Ich liebe dich auch."
 

...und Duo fand, dass das Leben nicht schöner sein konnte.
 


 

FIN
 


 


 

A/N: Und? Ich bin zufrieden und hoffe sehr ihr seit es auch. ^^

Bis zur nächsten FF!



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  frogkiss
2010-03-01T21:04:10+00:00 01.03.2010 22:04
mir gefeld deine story verdamt gut
hab siedamals bei fanfiktion.de gelesen und weiß noch soviel
Von:  Shogikoneko
2008-05-09T23:20:05+00:00 10.05.2008 01:20
wow das nenn ich ne tolle FF mit klasse happyend *___*
aber herrlich wie duo hee-chan am ende so überrumpelt*kicher*
aber zum glück ist alles gut ausgegangen *freu*
das ende dir der story mehr als nur gerecht*nick*
nur weiter so^^
Von:  Kantiran
2008-03-20T12:25:57+00:00 20.03.2008 13:25
*heulen muss*
gott, wie schön war das denn?! *begeistert ist*
du kannst wirklich schöne und vorallem sinnliche FF´´s schreiben~
du bist zu beneiden~
ich liiiiiiiiiiiiiebe solche Liebesgeschichten xD'
ja, klingt abgedroschen, aber wenn man sich in die Situation der Darsteller hineinversetzt, ist es wirklich spannend und kaum noch auszuhalten~
einfach toll!!!
Von:  Vergangenheit
2007-11-07T18:44:48+00:00 07.11.2007 19:44
Oh man, was für ein Finale.

Ich muss ja gestehen, dass es zu Anfang ziemlich durchgeknallt klang, was Duo da plante und vor allem seine Sicherheit, dass Heero ihn auch liebt. Klar waren die Signale eindeutig, aber trotzdem bleibt normalerweise dieser Hauch von Zweifel. Aber Duo hat diesem nie eine Chance gegeben, ich nehme an, dass das auch mit seiner Vergangenheit zu tun hat, er hat nie aufgegeben, egal wie hoch die Hürden waren und er hat Dinge erobert, die jemandem mit seiner Vergangenheit unter normalen Umständen verwehrt geblieben wären.

Ich mochte es, dass Trowa ihm geholfen hat und dies anscheinend ohne Quatre etwas davon zu sagen. *lach* Ob Quatre ihm dafür eine Standpauke gehalten hat? Ich meine, sein Lover und sein bester Freund machen gemeinsame Sache und weihen ihn nicht ein.

Duos Plan war sehr gut und bestens durchdacht, ich schätze mal, da Werbung ja auch eine große psychologische Komponente hat, kann er Menschen sicher sehr gut einschätzen, was ihm die nötige Ruhe gab und er hat sich ja auch alle Zeit der Welt gelassen. Also er hat erstmal seine Arbeit angetreten, sich einglebt und gearbeitet und ist dann erst auf Heero los. Das war bewundernswert un spricht für eine enorme Selbstdisziplin.

Der Schluss war dann grandios. Duos Weg zum Weinberg, die doch immer wieder zurückkehrenden Zweifel und weichen Knie, das war großartig beschrieben, so dass nicht nur Duos Spannung ins Unermessliche stieg. Denn man kann Heero nicht vorwerfen, dass sein Überraschungsmoment lange anhielt, er ist dann ziemlich gut auf Duos Spiel eingestiegen, denn ich denke, dass seine Hinhaltetaktik durchaus so geplant war. Aber sein Geständnis zum Schluss war klasse, überhaupt die Unterhaltung, von wegen Duos Umzug, dass das nich kein Mann für ihn getan hat und Duos Erwiderung, er habe dies auch noch nie für einen Mann getan oder auch Heeros gleichzeitige Forderung, dass Duo aufs Gut zieht, da ihm zwei Stunden noch zu viel wären. Das war dann wieder ganz klar und typisch Heero. Wobei Duos zwischenzeitlicher Sarkasmus, wie bei der Bemerkung, er habe nicht gewusst, was die Liebe aus einem machen kann oder auch sein Ausbruch nach Heeros Geständnis, also dieser Spruch, dass er fast ohnmächtig geworden sei, dass war sehr Duo-mässig.

Hach ja, das war ein tolles Finale. Da sind noch viele Dinge, die ich anfügen möchte, weil sie mir gefallen haben, wie Heeros heimliche Beobachtung, dass Duo niedlich ausieht, wenn er so grummelt oder auch der kurze Umschwenk zu Trowa und Quatre.

Es war wirklich schön und das gilt für die ganze Fanfiction, sie war dieses Jahr ein Highlight. Danke dafür.

Oh, und entschuldige, dass ich erst jetzt kommentiere, aber ich muss das Kapitel total übersehen haben, als es rauskam. Ich habe immer darauf gewartet, doch es kam nicht, dabei war es schon da. *drop* Irgendwie bin ich erst jetzt mal auf die Idee gekommen, die Suchfunktion der FF-Abteilung zu benutzen und danach zu suchen. Schande über mich.

ByeBye
BlackSilverLady
Von:  MikaChan88
2007-07-19T18:40:40+00:00 19.07.2007 20:40
schönes happy end.
die beiden sind so süß! ^-^

cu,
MikaChan
Von: abgemeldet
2007-05-23T19:09:31+00:00 23.05.2007 21:09
ein sehr schönes happy end

deine FF war wirklich interessant

Heero als Weinbauer *gg* echt gut

freut mich das es so en schönes ende hat
auch wenn es schade ist.....das kein nächste kapitel mehr kommt *seufz*

ich hoffe du schreibst bald was neues!


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