The cute face of madness von Aka_Tonbo (Miyavi - Gackt) ================================================================================ Kapitel 10: ------------ Wie oft, war er nun eigentlich schon in seinem teuer eingerichteten Zimmer, auf und ab getappt ohne auch nur zu einem vernünftigen Gedanken gekommen zu sein? Eher zufällig, erfasste er die roten Zahlen, seines Funkweckers. "... noch nicht einmal Mitternacht..." murmelte er ohne dabei seinen nervösen Gang zu unterbrechen. Abermals streifte er sich mit seiner Hand durch die kurzen Haare, welche dadurch nun ziemlich rebellisch wirkten. "Ich muss hier raus!" Ohne sich groß darum zu kümmern wie sein grad eben ausgewähltes Outfit auf den Rest der Menschheit wirken würde, verließ er sein Schlafgemach. Leise schritt er bis zur Treppe, um zu sehen ob der andere noch munter war. Das unruhige Licht des Fernsehbildschirms ließ darauf schließen das Miyavi noch wach war aber er konnte genau so gut eingeschlafen sein, da er die Silhouette des Jüngeren nicht ausmachen konnte. Immer noch versucht möglichst unauffällig das Haus zu verlassen, ließ Gakuto eine Stufe nach der anderen hinter sich, bis er schließlich nur noch wenige Meter vom Wohnbereich entfernt stand. Er war schon eine fast groteske Szenerie, wie der Besitzer des Hauses versuchte sich aus selbigen, ungesehen zu entfernen. Letztendlich hatte er es doch irgendwie hingekommen und auch den Zweitschlüssel hatte er zur Hand. Mit seinem Wagen, der sich fast übergangslos der Nacht anpasste, fuhr er in Richtung Zentrum. Hier gab es mehr als genügend Möglichkeiten sich abzulenken auch wenn ihm nicht ganz klar war, vor welchen Dingen er hier nun zu flüchten versuchte. Auf einem kleinen Parkplatz, stellte es sein Gefährt ab und erkundete nun zu Fuß die Gegend. Wie immer war ein geschäftiges Treiben zu beobachten, untermalt von unzähligen Klängen und Farben. Überraschend ungestört, schlenderte der Braunhaarige durch die Straßen und Gassen, bis seine Wahl auf eine etwas unscheinbare Bar fiel. Als er eingetreten war, zeigte sich aber das diese doch besser besucht war, als er es angenommen hatte und war schon im Begriff wieder zu gehen, als er unerwartet jemanden seinen Namen rufen hörte. Etwas verblüfft schaute der Ältere in die vor ihm befindliche Menschenmenge und erkannte wie eine Person, sich ihren Weg durch diesen Wall kämpfte. "Ah, Gakuto...!" Etwas nach Luft schnappend, begrüßte der Bassist seinen Chef. "Ich wusste gar nicht, dass du den Laden hier auch kennst. Hättest ja ruhig mal was sagen können das du heute hier her willst!" Das war wirklich ein mehr als großer Zufall, dass er ausgerechnet hier, auf Ju-ken treffen musste. Aber so musste er wenigstens nicht allein rumsitzen. Zielstrebig lotste der Jüngere, seinen Boss zu einem Tisch wo eine Frau wohl Mitte Zwanzig ungeduldig darauf wartete, das der Musiker mit dem Ziegenbart wieder herzu kam. Eilig sprang sie nun auf. "Wurde aber auch Zeit Süßer! Du weißt doch, dass ich ziemlichen Ärger bekomme wenn der Chef sieht, dass ich während der Arbeitszeit an einem seiner Tische pausiere." Kurz begrüßte sie den Braunhaarigen, bevor sie wieder im Getümmel verschwunden war. "Ja, man muss halt nur wissen wie." grinste Ju-ken "Die Kleine war so nett, mir meinen Tisch freizuhalten, diese Plätze sind nämlich recht gegehrt." Nur wenige Augenblicke später, stand die Frau wieder vor den beiden und erkundigte sich nach anstehenden Getränkewünschen. Nachdem die Bedienung die Gläser auf den Tisch abgestellte hatte, zwinkerte sie dem Bassisten noch mal kurz zu und entfernte sich wieder. "Wo hast du den dein Kücken gelassen?" erkundigte sich der Jüngere und setzte zum ersten Schluck an. Gakuto hatte nun wirklich nicht das Bedürfnis mit diesem Thema anzufangen, schließlich war er ja abgehauen um grade davon loszukommen. "Kann ich nicht auch mal was unternehmen ohne das ich ständig jemanden mit mir rumschleppen muss!?" War dann auch die recht bärbeißige Antwort des Leaders. "Ist ja schon gut! War nur ne Frage." Ju-ken wusste wann es besser war, den Braunhaarigen in Ruhe zu lassen, was seiner guten Laune aber keinen Abbruch tat. "Was machen eigentlich die anderen so?" Kam es schließlich von dem Älteren. "Ach, die haben alle was zu tun. Die sind so richtige Stimmungsmuffel. Aber ich kann auch alleine meinen Spaß haben!" Und wer den jungen Bartträger kannte wusste, dass er damit Recht hatte. "Morgen wollte ich mit You und Ryu nen Kleinen Ausflug zu den heißen Quellen machen. Mal etwas entspannen. Chacha hatte wieder ne Ausrede parat. Ich glaube der schämt sich einfach nur." Erzählte der Jüngere dann weiter. Schade das du keine Zeit hast, wäre bestimmt lustig geworden." "Beim nächsten Mal vielleicht." Aber Gakuto wusste das es sich um Monate handeln würde bis er wieder die Möglichkeit hatte, sich einen freien Tag zu genehmigen. Mit einem Male, stand der andere auf und entschuldigte sich für einen Augenblick. Der Braunhaarige nutzte die Zeit sich noch etwas zu trinken zu bestellen. Ein energisch telefonierender Ju-ken ließ sich wenig später wieder neben ihm nieder. "...DAS IST JETZT SCHON DAS DRITTE MAL DAS ZU ABSAGST!!! DU HATTEST ES MIR VERSPROCHEN!!!" Gakuto verfolgte das Ganze zwar nur mit geringer Anteilnahme aber so wie der Jüngere in sein Handy schimpfte, konnte man ja gar nicht weghören. Ein seltsamer Ausdruck spiegelte sich nun auf dessen Gesicht wieder. Zwar war der Ton, den er der Person am anderen Ende schenkte, recht barsch jedoch verrieten seine Augen etwas anderes. Abrupt legte er nun auf und warf sein Mobiltelefon, mehr als das er es legte, auf den schwarzen Holztisch vor sich. Der Höflichkeit halber erkundigte sich der Ältere ob alles in Ordnung sei. Doch der andere schüttelte nur unverständlich mit seinem Kopf, den er in den Nacken gelegt hatte. Man merkte, dass ihn dieses eben geführte Gespräch ziemlich mitgenommen hatte. Irgendwie schien Gakuto, nicht der einzige zu sein, der so seine heiklen Probleme hatte. "Gab es für dich schon mal eine Person, die dich durch ihr ganzes Wesen immer wieder fasziniert hat?" fragte der Jüngere plötzlich und starrte dabei an die vor Dunst kaum auszumachende Decke der Bar. Der Mann mit den braunen Haaren musste kurz überlegen. Doch der andere schien nicht wirklich eine Antwort erwartet zu haben, da er erneute ansetzte zu reden. "Ich weiß das es Dinge gibt die einfach nicht sein sollen aber warum sollte man es nicht wenigstens versuchen, wenn man doch mit seinem ganzen ICH daran hängt?" Was ging nur in dem jungen, sonst so lebensfrohen Mann, neben ihm vor? Das was er sagte, ließ sich so vielen Dingen im Leben zuschreiben aber welches Kapitel das seinige war, verriet er nicht. "Ich glaube ich werde nach hause gehen." teilte Ju-ken darauf hin mit. "Tut mir leid Gakuto, wenn ich dir deinen Abend versaut habe." "Mach dir mal keine Sorgen, du hast mir nichts versaut. Versprich mir aber das du dich nicht zu sehr hängen lässt, ok!?" Mit einen kurzen, bejahenden Lächeln verabschiedete sich der Jüngere und verließ, nach dem Bezahlen der Rechnung, die Räumlichkeiten. Auch bei ihm selbst dauerte es nicht mehr allzu lange, bis er sich wieder hinter das Steuer seiner Limousine setzte und den Weg heimwärts antrat. Als der Ältere die Tür seiner Villa aufschloss, bemerkte er gleich, dass es dunkel war. Der Jüngere schien nun eindeutig zu schlafen. Ein prüfender Blick auf die Couch zeigte, dass er Recht hatte. Miyavi lag auf dem weißen Leder des Designersofas und schlief. Um ihn nicht aufzuwecken, dimmte er das Licht, welches er zuvor eingeschalten hatte. So im Dämmerlicht wirkte der Schlafende fast surreal. Wie ein Wesen das einzig und allein nur er sehen und erleben konnte. Als wäre er nur da um ihn in den Wahnsinn zu treiben und das auf eine Art, die jeglicher Vernunft entsagte. Vorsichtig setzte er sich neben den Größeren und musterte ihn erneut. Dieser war noch immer oberkörperfrei, da sein Hemd noch dort lag wo er es ausgezogen hatte, auf Gakutos Bett. Jetzt wo er die Möglichkeit hatte, ohne Aufsehen den Jüngeren zu betrachten nutzte er diese Gelegenheit auch vollends aus. Je länger er die schmalen Erscheinung neben sich, mit seinen Blicken abtastete, umso intensiver kehrten die Bilder in seine Kopf zurück die ihn vor wenigen Stunden so aus der Fassung gebracht hatten. Gedanklich streiften seine Finger über das weiche Gesicht des anderen, verharrten kurz an den einladenden Lippen, um dann sanft darüber zugleiden, sie dazu zu bringen sich ein stückweit zu öffnen um sie dann mit seinen zu versiegeln. Verlangend würde er den Körper unter sich erforschen, bis dieser sich ihm voll und ganz ergeben würde. Seine dunklen Augen dazu bringen sich mit Begierde zu füllen, welche nur er zu befreien wusste. Doch nichts von all dem geschah. Wie als hätte er in die Augen der Medusa geblickt, saß er noch immer neben Miyavi, welcher grad versuchte die abhanden gekommene Decke zurück zu beordern, welche er sich zuvor noch umgelegt hatte, da ihm die Kälte immer deutlicher umfing. Doch anstatt nach dieser zu greifen, erwischte er ein Stück von Gakutos Jacke und zog diese, samt der Person die sich noch darin befand, zu sich heran. Erschrocken über die plötzliche Last die nun auf ihm zum liegen kam, öffnete der Jüngere seine Augen und blickte gradewegs in die des Älteren, der nicht minder überrascht, aus der Wäsche schaute. Doch schnell fand der Dunkelhaarige wieder zu Wort. "Du kommst wohl doch langsam auf den Geschmack Ga-chan?" Wenn der andere wüsste wie recht er damit hatte aber dennoch gab es etwas das ihm sagte, wenn er nun schwach werden würde, würde er es sich nie verzeihen. Er konnte es sich einfach nicht erlauben in irgendeiner Art als Zielscheibe zu dienen. Und sollte der Jüngere nur darauf aus sein ,wäre dieser eine Augenblick der Nachgiebigkeit sein Untergang. Alles würde er verlieren, wofür er so hart hatte arbeiten müssen. Es war fast so als müsste er dem Teufel persönlich gegenübertreten. Gakutos Verstand hatte alle Mühe gegen das weiter steigende Verlangen zu bestehen. Und dies schien der Größere irgendwie zu spüren, da dieser nun ansetzte das zu tun was sich der Ältere nur zu denken wagte. Langsam fuhr er mit seinen Händen unter das Shirt des Braunhaarigen, was dieser mit einem leichten Zittern begrüßte. Jede weitere Berührung Miyavis sog den Willen zu widerstehen, ein Stück mehr aus seinem Kopf. "...ich,...ich, will das nicht..." keuchte er, was jeglichen Ernst dieser Aussage erstickte. "Das sieht mir aber ganz anders aus." erwiderte der Jüngere und überwand die restlichen Zentimeter die sich noch zwischen seinen und Gakutos Lippen befanden. Kurz der Versuchung erlegen dieser Auforderung nachzukommen, besann er sich nun doch und beendete jäh das Handeln des anderen. Schnell erhob er sich und verschwand wortlos. Mit einem Grinsen ließ sich der Dunkelhaarige zurück auf die Polster fallen. /Irgendwann gehörst du mir!/ Dem war er sich nun mehr als sicher. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)