Judgement von Anshie ================================================================================ Kapitel 1: Judgement -------------------- Serie:Death Note Beta: nadeshiko_camui Widmung: Ryusei Song: Komm süßer Tod Disclaimer: Immer noch alles nicht meins - bis auf die Idee zu dieser FF! XP ~§~ Wie fühlt es sich an einen Menschen zu töten? Wie fühlt es sich an, wenn ein Mensch in deinen Armen stirbt? Wenn sich Hände mit letzter Kraft in deine Schultern krallen... Wenn sich Augen vor Entsetzen weit aufgerissen auf dich richten... Wenn er seinen letzen Atemzug tut... Und ihr beide die Wahrheit kennt... Wie fühlt es sich an...? Ein Mörder zu sein... ~ § ~ J U D G E M E N T ~ § ~ „Yagami Raito, Sie sind des Mordes an neunhundertdreiundvierzig Menschen angeklagt.“ Die Welt ist schlecht. Man schalte nur einmal die Nachrichten ein. Jeden Tag werden unzählige Verbrechen begangen, egal ob nun Schwerwiegende oder nur kleine Fische. Von Diebstahl und Einbruch, über Entführung und Körperverletzung bis hin zu Vergewaltigung und Mord. Manche Fälle sind so makaber, dass ich nicht einmal wage mir vorzustellen wie die Opfer leiden müssen. Unmenschlich. Viel zu oft habe ich mich gefragt „Wie kann man in der Lage sein so etwas zu tun?“ Tatsache ist, dass man es kann. „Zuerst zu Ihren Personalien...“ Wenn man mich fragen würde – was man natürlich nicht tut – ob ich das was ich getan habe, bereue, dann wäre ich mir nach wie vor nicht sicher wie meine Antwort ausfiele. Kira hat viele Befürworter. Die Kriminalitätsrate ist beträchtlich gesunken. Anständige Menschen müssen sich nicht mehr fürchten. Frauen können nachts alleine durch dunkle Gassen gehen. Also war es doch eigentlich richtig, oder? Also hat mein Handeln doch letztendlich positive Resultate hervorgerufen. Man muss Prioritäten setzen. Man muss bereit sein, Opfer in Kauf zu nehmen, wenn man etwas erreichen will. Im Laufe der Geschichte sind bereits unzählige Menschen für eine bessere Welt gestorben – und selten war die Welt danach wirklich besser. Was für Qualen Menschen erleiden mussten, weil irgendwer dachte, es sei richtig. Meine Opfer mussten nicht leiden. Dafür sollte man mir dankbar sein. Davon abgesehen war es doch ihre eigene Schuld. Niemand wird dazu gezwungen Verbrechen zu begehen. Wer es doch tut... muss damit rechnen bestraft zu werden. Irgendjemand musste dafür sorgen, dass diese Welt gereinigt wird. Endgültig. „Zur Anklageschrift. Dem Studenten Yagami Raito wird folgendes zur Last gelegt: ...“ Vielleicht hätte ich aber dennoch einige Details in meiner Vorgehensweise ändern sollen – bevor es zu spät war. Bevor... er kam. „Yagami Raito.“ Seine klare Stimme hallt noch heute in meinem Kopf wider. Ich sehe mich die Treppenstufen hinunterlaufen, spüre wie er mir fast schon auf die Pelle rückt. Es ist nicht einmal Abneigung, was ich für ihn empfinde. Es ist nichts. In diesem Moment... ist es einfach nichts. „Ich bin L.“ Und ab diesem Moment ist es tatsächlich Abneigung. Er ist wohl wahr der beste Detektiv der Welt, das will ich nicht abstreiten. Ich korrigiere – er war der Beste. Nun ist er wohl... nicht mehr als ein Häufchen Asche unter der Erde. Eines zwischen vielen anderen. Plötzlich – zum ersten und zum letzten Mal ist er in die Gemeinschaft integriert. Dank mir. Eine Geschichte die vor Sarkasmus nur so trieft. Ich möchte es beinahe schon Tragödie nennen. Sie wissen, dass Sie sich nicht selbst belasten müssen. Möchten Sie dennoch aussagen?“ Wieso sollte ich es jetzt noch abstreiten? Anfangs hatte ich Angst. Als ein Mann vor meinen Augen mit seinem Motorrad von einem LKW getroffen wurde ergriff mich eine ungeheure Panik. Ich wusste, dass es kein Zufall war. Es wäre der Zweite gewesen. Der Regen hatte meine Jacke längst durchnässt. Mein Atem ging schneller und mein Herz hämmerte so stark gegen meine Brust, dass es mir die Luft abzuschnüren schien. Ich stützte den Arm gegen die kahle Mauer zu meiner Rechten. Meine Beine gehorchten mir kaum noch und ich hatte das Gefühl selbst gleich zusammenzubrechen. „Kein Zufall. Es kann kein Zufall sein. Das Death Note ist echt.“ – Aber wie? Das war meine erste Frage. Wie konnte es sein, dass ein Mensch starb, wenn man seinen Namen in ein Buch schrieb? Welche Macht konnte so etwas bewirken? Ich war zu realistisch um an Übernatürliches zu glauben und das Death Note lag mit Sicherheit nicht im natürlichen Bereich. Also woher konnte dieses Buch kommen? War es ein Geschenk des Himmels? Oder ein Fluch? Wieso hatte ich es gefunden. Wieso ich und nicht irgendjemand anders? In diesem Moment wurde mein Blick wieder klarer. Aber natürlich. ICH hatte es gefunden. Mein Blick fiel erneut auf das schwarze Notizbuch. Ich. Das hieß es gehörte jetzt mir. Egal, wem auch immer es vorher gehört haben mochte. Jetzt war es mein. Mein Eigentum. Es musste einen Grund geben, warum ich es gefunden hatte. Was wenn es irgendjemand anders aufgehoben hätte? Hätte jemand anders es benutzt? Hätte er es zu benutzen gewusst? Ich begann daran zu glauben, dass es Schicksal war. Es war mein Schicksal, das Death Note zu finden – und es einzusetzen. Es war meine Bestimmung eine bessere Welt zu schaffen. Man hatte mir die Waffe für diesen Krieg ja im wahrsten Sinne des Wortes vor die Füße geworfen. Ich hatte kein Mitleid. Er hatte fünf unschuldige Mädchen vergewaltigt und getötet. Er hatte sie geschunden und gedemütigt. Es war Gnade, ihn durch Herzversagen sterben zu lassen. Es war eine Ehre, dass er für mich Kiras Botschaft an L überbringen durfte. „L, wusstest du, dass Todesgötter nur Äpfel essen?“ Ich hatte kein Mitleid. Das FBI hat versucht mir auf die Schlichte zu kommen. Also musste ich die Agenten beseitigen. Wenn sie mich gefasst hätten wäre mein Plan gescheitert. Ihr Tod war notwendig. Für eine bessere Welt. „...Amane Misa...“ Misa Amane war einfach gestrickt und ihre Augen waren hilfreich. Sie war lästig, aber ich brauchte sie. Und sie hat ihren Zweck erfüllt. „Der Mord an L...“ Ihn habe ich nicht getötet. Ihn nicht... L ist der Knackpunkt in dieser Geschichte. Er war anders als die anderen. Er war schlauer. Und er kannte die Wahrheit. Deshalb musste er sterben. Aber ich habe ihn nicht getötet. Nach allem mag es sich lächerlich anhören, und dennoch ist es wahr. L war und ist der erste und einzige der mich an meinem Handeln hat zweifeln lassen. Wann immer ich ihn angesehen hatte, überkam mich dieses Gefühl. Wenn ich in den Spiegel blickte, sah ich mich, Kira – den Erlöser. Doch in der Schwärze seiner Augen sah ich mich, Kira – einen Mörder. Deshalb musste er sterben. Und zwar bevor ich nicht mehr in der Lage sein würde, mich seinem bohrendem Blick zu entziehen. „Der Angeklagte zeigt keinerlei Reue, sehe ich das richtig?“ Ob ich es bereue? Ein ironisches Lachen – sie halten es für irre. Sie denken, ich bin jetzt völlig durchgedreht. Aber sie fragen es mich tatsächlich. Ich bin schon fast gerührt. Ryuk sagte, die Strafe für einen Menschen, der ein Death Note benutzt hat ist der Stress und die Angst die nur jemandem zuteil wird, der sich selbst das Recht gibt über Leben und Tod zu entscheiden. Und wenn ich einmal sterbe, werde ich weder in den Himmel noch in die Hölle kommen können. Falsch. Ich bin schon längst in der Hölle. Ich bereue es nicht. Ich bereue weder, das Death Note gefunden zu haben, noch es benutzt zu haben. Nur eines bedauere ich wirklich zutiefst. Und das sind die Umstände unter denen ich L begegnet bin. Doch wer weiß... vielleicht ein andermal. In einem nächsten Leben. Durch mein Geständnis wird alles klar. Das schwarze Notizbuch liegt in einer Plastikfolie vorn auf dem Richterpult. Wieso ich gestanden habe? Ganz einfach... mir war langweilig... ~ § ~ Nachwort: Als Autor freut man sich über Lob und konstruktive Kritik gleichermaßen. Feedbacks sorgen für den nötigen Anspurn weiterhin zu schreiben. Wenn ihr also eine FF mögt, dann teilt das bitte auch mit! ^__^! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)