A ninja's life von Kimiko93 (Schmetterlingseffekt) ================================================================================ Prolog: Ein Halbes Jahr Später ------------------------------ Konohagakure Ende Februar im Jahr 70 Schwer atmend und mit kaltem Schweiß getränkt, erwachte Sakura Haruno aus einem Alptraum. Dem Üblichen, natürlich. Der, der sie seit über einem Jahr nun schon fast jede Nacht verfolgte und gnadenlos mit ihrer eigenen Dummheit konfrontierte. Wie hatte sie damals nur so blöd sein können? So… Unglaublich dämlich, einfach. Denn wie dämlich hatte sie sein müssen, um zu glauben, dass Sasuke Uchiha ihr auch nur zuhören würde? Sie war Sakura Haruno! Und Sasuke Uchiha hörte nicht auf das, was Sakura Haruno sagte. Oder sagen wollte. Jetzt, ein halbes Jahr später, war sie fertig. Fertig mit ihm, fertig mit ihren romantischen Kleinmädchenfantasien, fertig mit der Nutzlosigkeit, fertig mit kindischen Rivalinnen, fertig mit obsessivem Stalking und fertig mit ihrer Ausbildung zum Medic-Nin. Na ja, fast. So ganz fertig mit ihrer Ausbildung war sie bestimmt noch nicht. Hoffte sie zumindest. Sie hatte das letzte halbe Jahr nämlich unter dem folterähnlichen Training von Tsunade persönlich verbracht. Und dadurch war sie so mehr oder weniger wie ihre Meisterin geworden. Tsunade war vieles für sie; ihre Meisterin, eine ihrer besten Freundinnen, eine zweite Mutter. Wovon sich mittleres wirklich… Interessant anhörte, angesichts der Tatsache, dass Tsunade fast vierzig Jahre älter war als sie. Aber es stimmte. Sakura fuhr sich durch die Haare und schlinste auf den Wecker neben ihrem Bett. Halb sechs morgens. Na, das erklärte zumindest, warum es draußen noch dunkel war. Und verriet ihr des Weiteren, dass sie noch gut eine Stunde Zeit hatte, bis sie aufstehen und entweder auf irgendeine sinnlose Mission gehen musste, welche die Beschäftigungstherapie für Naruto darstellte, solange Jiraiya sich irgendwo rumtrieb und „Informationen sammelte“, oder eine weitere folterähnliche Trainingseinheit mit Tsunade. Und sollte beides nicht drin sein, würde sie einfach ein wenig praktische Arbeit im Krankenhaus verrichten. Sie mochte arbeiten im Krankenhaus. Da fühlte sie sich so, als würde sie tatsächlich was tun. Zur Abwechslung mal. Und in der Zwischenzeit würde sie einfach nur daliegen und aus dem Fenster gucken, in dieses wunderschöne, vernebelte Dorf und… … Ein grinsendes Gesicht auf einem orangefarbenen Etwas, welches an ihr Fenster klopfte. „Naruto!“, keifte sie, bevor sie schnell das Fenster öffnete. „Was willst du denn hier?“ „Oma hat uns zu sich gerufen.“, erwiderte er, aus irgendeinem Grund schien er in Höchststimmung. „…Sie ist schon wach?“, fragte Sakura skeptisch. „Na ja, sowas ähnliches. Und so drauf wie sonst auch, also beeil dich lieber!“ Mit diesen Worten sprang er von ihrem Fenster auf die Straße, wohin sie ihm zehn Minuten später folgte. „Was will sie denn von uns?“, fragte Sakura im Rennen, während sie sich Netzarmstulpen überstreifte. Sie mochte die Dinger. Naruto fand sie irgendwie nicht so toll und Ino spottete darüber, dass sie damit wie ein Emo aussehen würde. Che, die hatten einfach keinen Geschmack. „Keine Ahnung.“, erwiderte Naruto und beäugte ihre Stulpen wie immer skeptisch. Hey, er trug einen orangen Strampelanzug, bei solchen Dingen sollte er die Klappe halten. „Muss aber wohl was wichtiges sein…“ Kapitel 1: Der Auftrag ---------------------- “Just seeing you it kills me now. No, I don’t cry on the outside anymore “Behind these hazel eyes – Kelly Clarkson Ein paar Minuten später standen Sakura und Naruto vor Tsunades Schreibtisch. Sie sah sich ein paar Unterlagen durch, hinter ihr stand Jiraiya und vor dem Schreibtisch standen noch einige andere Leute. Shikamaru, Ino, Hinata und Neji. „Was ist denn hier los?“, fragte Naruto verblüfft. „Ich hab’ ein paar Leute zusammengetrommelt, die mit dir auf eine Mission gehen werden.“, meinte Tsunade, ohne von ihren Unterlagen aufzusehen. „Und was ist das für eine Mission?“, fragte Sakura. „Bestimmt irgendwas anstrengendes…“, murmelte Shikamaru. „Ansonsten wären wir nicht so viele…“ „Stimmt. Um genau zu sein ist es nicht nur anstrengend, sondern auch gefährlich…“, fing Tsunade an, doch Naruto platzte dazwischen: „Holen wir Sasuke zurück?“ „Gefährlich und es geht über die Grenze. Nach Oto, um genau zu sein“, fuhr Tsunade genervt und mit gehobener Stimme fort. „Also holen wir Sasuke zurück!“, rief Naruto. „HÖR AUF MIR DAZWISCHEN ZU REDEN!“, brüllte Tsunade ihn an. „Also gut, ja, so ungefähr soll das Ganze aussehen.“, fuhr sie danach bemüht ruhig zu bleiben fort. „Hatten wir das nicht schon mal?“, fragte Shikamaru. „Wie war danach noch mal das Resultat? Chouji und Neji lagen im Sterben, Naruto war halbtot, Kiba schwer verletzt?“ „Wie war das doch gleich? Vier Genins und ein Chuunin gegen Orochimarus Leibgarde?“, antwortete Tsunade und stierte ihn wütend an. „Ja glaubst du denn ich mach’ mir überhaupt keine Gedanken, bevor ich euch über die Grenze schicke? Guck dich doch einfach mal um, Mister Superhirn. Erstens: Diesmal habt ihr jemanden dabei, der es sogar mit Orochimaru aufnehmen könnte, zweitens: Ihr seid diesmal wesentlich mehr und drittens: Ihr wisst was euch erwartet und könnt euch so Taktiken überlegen! Mal ganz abgesehen davon, dass ihr eigentlich gar nicht kämpfen sollt…“, erklärte sie, während eine Ader an ihrer Schläfe pulsierte. „Ja, natürlich. Wir spazieren friedlich durch Oto und fragen mal eben Sasuke, ob er nicht doch wieder zu uns kommen will. Ist doch viel schöner hier. Und Orochimaru wird ihn natürlich auch sofort gehen lassen, na klar.“, kommentierte Shikamaru. Tsunade seufzte. Dieser Kerl wagte es doch tatsächlich, ihren meisterhaften Plan anzuzweifeln. Aber, Moment mal, den kannte er doch noch gar nicht… „Wie auch immer. Eigentlich besteht eure Aufgabe darin, nach Oto zu marschieren, möglichst unbemerkt zu Sasuke zu kommen, ihm ein paar gewisse Dinge sagen, die ihn garantiert dazu bewegen werden wieder hier her zu kommen und möglichst sang- und klanglos wieder zu verschwinden. Das Risiko namens Orochimaru bleibt natürlich, aber dafür kommt ja Jiraiya mit…“ „Und was ist mit Kabuto?“, warf Sakura ein. „Jiraiya kann sich nicht um ihn und Orochimaru gleichzeitig kümmern, oder?“ „Wie viele seid ihr doch gleich? Und lass mich in Zukunft bitte ausreden, ja? Also, nachdem ihr Sasuke dazu gebracht habt, euch zuzuhören, er aber immer noch nicht mitkommen will, dann tötet ihn.“, erwiderte Tsunade. Stille. „Was?“, keuchte Hinata. „T… töten?“ „Ist das nicht… ein wenig übertrieben?“, fragte Sakura. „Überhaupt nicht“, antwortete Tsunade grimmig. „Wisst ihr, Orochimarus Körper ist am Ende seiner Kräfte und er braucht einen neuen. Sasuke ist ideal dafür, da es ein Leichtes sein wird, ihm alles bei zu bringen, was Orochimaru kann. Und wenn er das geschafft hat und Sasukes Körper übernimmt ist Konoha so gut wie verloren! So, und jetzt keine Fragen mehr und raus hier! Und kommt mir ja nicht ohne Sasuke zurück, verstanden? Und wenn ihr seine Leiche mitbringt!“ Einer nach dem Anderen entfernte sich. „Halt, Sakura, warte mal!“, sagte Tsunade plötzlich. „Was ist?“, fragte Sakura überrascht. Die fünfte Generation hielt ihr eine Schriftrolle entgegen. „Die Informationen, die Sasuke zurückbringen werden. Wenn er sie von dir bekommt, wird’s den größten Eindruck auf ihn machen. Und zeig die Schriftrolle bloß niemand anderem, verstanden?“ Sakura wollte eigentlich mit nein antworten, aber Widerspruch duldete Tsunade im Normalfall nicht. Deswegen nickte sie nur und verließ den Raum. Auf dem Weg nach Oto war die Stimmung gedrückt. Niemand sprach auch nur ein Wort, bis Hinata schließlich fragte: „Hat jemand von euch schon mal… getötet?“ „Denk nicht drüber nach, Kleine. Das gehört zum Shinobi-sein dazu.“, riet Jiraiya ihr, bevor auch nur irgendjemand anderes antworten konnte. „Außerdem solltet ihr euch nicht allzu große Hoffnungen machen, den Uchiha-Jungen zur Rückkehr bewegen zu können. Ich sag euch, der ist so wie Orochimaru. Für Macht würde er alles tun, da kennt er keine Freunde. Glaubt mir, ich weiß wovon ich rede. Ich hab schon so oft versucht, Orochimaru dazu zu bewegen, zurück zu kehren. Also stellt euch darauf ein, Sasuke zu töten. Da wird wohl kein Weg dran vorbei führen. Entweder tötet ihr ihn oder er tötet in einem ungefähr einem Jahr euch, eure Familien und eure Freunde.“ Auf diese Rede folgte ein weiteres, betretenes Schweigen. Sakura war fest davon überzeugt, dass Tsunade sie nicht auf eine Mission geschickt hatte, von der sie wusste, dass sie scheitern würde, aber hatte Sasuke ihr nicht einmal etwas erzählt? „Ich hab’s dir doch schon mal gesagt. Alles was ich bin ist ein Rächer. Das hier ist für mich weitaus mehr als nur eine Prüfung. Eigentlich kümmert es mich überhaupt nicht, ob ich je Chuunin werde oder nicht. Bin ich so stark wie ich sein kann? Alles was ich hier suche ist die Antwort auf diese Frage. Und die kann ich nur finden, wenn ich gegen die Stärksten, die Besten antrete. Und die Besten der Besten sind alle hier. Das ist der Weg, den ich gehen werde, und weder du noch sonst irgendjemand kann mich davon abhalten.“ Ja, genau. Das hatte er damals gesagt, als sie ihm helfen wollte. Durch diese Erinnerung stellte sich ihr eine weitere Frage: Wäre sie jetzt hier, wenn sie damals ein wenig beharrlicher gewesen wäre? Eher nicht. Wenn sie darauf bestanden hätte, dass Sasuke solange keinen einzigen, unbeobachteten Schritt mehr macht, bis man etwas gegen dieses Juin tun konnte, dann wäre Sasuke wohl nie gegangen. Andererseits, wenn er nie gegangen wäre, wäre sie dann nicht noch so schwach wie früher? Würde sie ihm dann nicht noch immer hinterher rennen und allen nur im Weg stehen? Wäre sie dann nicht immer wieder aufs Neue verletzt worden? Ja, so gesehen war es gut, dass Sasuke das Dorf verlassen hatte, denn sie war keine Masochistin. Oder zumindest war sie keine Masochistin mehr. So gesehen war diese Mission also wie eine Art Bereihungsschlag. Wenn sie Sasuke töten mussten, dann hätte sie endlich keinen Grund mehr, sich ständig selbst Vorwürfe zu machen und wahrscheinlich würden dann auch diese Alpträume aufhören, die ihr immer wieder ihre eigene Dummheit vor Augen hielten. Und wenn sie ihn gar nicht töten mussten? Würde es ihr dann besser oder schlechter gehen? Darüber wollte sie gar nicht nachdenken, sie wusste nur, dass sich irgendetwas in ihr dagegen wehrte, einen Mord zu begehen. Als die Sonne begann unterzugehen machten sie Rast. „Wir kommen ungefähr übermorgen in Oto an.“, erzählte Jiraiya ihnen, als sie einen Platz zum Übernachten gefunden hatten, eine Stelle im Wald, an der die Bäume besonders dicht standen. Ein Feuer hatten sie nicht gemacht, das wäre nur zu auffällig. Also saßen sie alle im Halbdunkeln in einer Art Kreis und schwiegen sich größtenteils an. Schließlich fragte Shikamaru: „Was ist eigentlich mit den Informationen, von denen Tsunade geredet hat?“ „Die hab’ ich. Ich hab’ sie aber noch nicht angeschaut. Außerdem soll ich sie euch allen nicht zeigen, keine Ahnung wieso, wird aber wohl seine Richtigkeit haben“, antwortete Sakura. „Sag mal, Sakura“, begann Ino. „Wird es dir wirklich nichts ausmachen, wenn wir Sasuke umbringen müssen?“ „Dasselbe könnt ich eigentlich dich fragen“, gab Sakura zurück. „Als ob ich an dem noch interessiert wäre!“, sagte Ino ärgerlich. „Andere Mütter haben auch schöne Söhne“, fügte sie noch hinzu und warf einen Seitenblick auf Shikamaru, der diesem gekonnt auswich. So ging das schon seit geraumer Zeit. Ino himmelte Shikamaru an, aber der hatte einfach nicht den Mumm ihr zu sagen, dass er nichts von ihr wollte. Sakura lächelte. „Ja, du hast wahrscheinlich Recht. Ich empfinde auch nichts mehr für ihn, immerhin bin ich ja keine Masochistin.“ Sie bemerkte sehr wohl, dass Naruto sie bei diesen Worten besorgt von der Seite musterte. „Mal ´ne andere Frage“, unterbrach Neji das Gespräch. „Hat irgendjemand von euch eine Idee, wie wir Sasuke dazu bringen können, Sakura zuzuhören, wenn sie ihm diese so geheimen Informationen übermittelt?“ „Das kommt ganz auf die Begebenheiten des Ortes an. Wenn mir nichts anderes mehr einfällt, dann halt ich ihn einfach mit Kagemane fest.“, meinte Shikamaru. „Obwohl ich bezweifele, dass das so wirksam sein wird… Na, egal. Einen besseren Plan kann ich erst entwickeln, wenn ich den Ort der Operation sehe.“, schloss er seine Ausführungen und fügte noch hinzu: „Gott, ist das alles lästig…“ Zwei Tage später standen die sieben Shinobi vor Orochimarus Stützpunkt. Diesmal hatten sie ihn schneller ausfindig gemacht, als damals, als Jiraiya, Naruto und Sakura dort hin gereist sind, um nach Sasuke zu suchen. Der Eingang zu der unterirdischen Basis hatte sich kein bisschen verändert. „Hinata, Neji, könnt ihr irgendetwas sehen?“, fragte Shikamaru mit einem Kopfnicken zur Basis. „Eine Menge Gänge“, begann Neji. „Keine Personen, bis jetzt, oder, Hinata-sama?“ „Ich glaube nicht, oder, warte! Es hat sich jemand bewegt… Sasuke!“, rief sie. „Ja, Sasuke ist da, aber ansonsten sehe ich niemanden… Oder, wartet, da ist noch jemand…“ „Ja, ein Junge, ein wenig älter als wir… Irgendwo habe ich den doch schon mal gesehen…“ „Ja, ich auch. Beim Chuunin Examen, oder?“ „Ist es Kabuto?“, unterbrach Sakura die beiden. „Junge, graue Haare, Zopf, Brille?“ „Ja, das könnte sein“, meinte Neji. „Sonst noch etwas? Beschaffenheit der Gänge und Räume? Irgendwelche Fallen?“, fragte Shikamaru. „Nein, nichts. Die Gänge sind nicht so wichtig, der Raum, in dem die beiden Personen sind, ist groß und hoch, soweit man das in schwarz-weiß beurteilen kann nur schwach beleuchtet.“, meinte Neji. „Mit Fackeln. Und es gibt viele Säulen, nicht wahr?“, fragte Sakura. „Möglich“, antwortete Neji. „Orochimaru ist nicht da?“, fragte Jiraiya. „Nein“, antwortete Neji. „Anscheinend nicht“, stimmte auch Hinata zu. Shikamaru hockte sich auf die Erde und legte seine Fingerkuppen aneinander. Die anderen kannten diese Gewohnheit natürlich und waren deswegen still, bis er sich schließlich aufrappelte. „Alles klar.“, begann er. „Wir schleichen uns hinein, Hinata zuerst, danach Jiraiya-sama. Hinter ihn kommt Sakura, danach Naruto, ich, Ino und zum Schluss Neji. Versucht möglichst ungesehen in den großen Raum zu kommen, da greifen wir dann an, sobald wir entdeckt wurden. Falls wir entdeckt werden, bevor ich Kagemane angewendet habe. Aber allzu lange kann ich es nicht auf zwei Personen anwenden. Hat jemand ´ne Idee, wie wir Kabuto ausschalten können?“ „Ich habe Schlaftabletten mit. Sie wirken ein wenig zeitversetzt, sodass Ino Shintenshin no Jutsu anwenden könnte und eine Tablette einnehmen. Danach kehrt sie ganz schnell in ihren Körper zurück und Kabuto schläft ein.“, schlug Sakura vor. „Okay, das ist gut. Aber was machen wir mit Sasuke? Vielleicht schaff ich es nicht, Kagemane lange genug zu halten…“, gab Shikamaru zu bedenken. „Ihm auch eine Schlaftablette geben?“, fragte Sakura. „Ihn bewusstlos schlagen?“, war Narutos Vorschlag. „Fesseln?“, meinte Ino dazu. „Ihm eine Schlaftablette geben, ihn im Zweifelsfall bewusstlos schlagen und danach fesseln?“, fasste Neji zusammen. „Ihm eine Schlaftablette geben, fesseln, abtransportieren, irgendwo hin, wo Orochimaru und Kabuto ihn nicht suchen würden.“, beschloss Shikamaru. „Irgendwelche Einwände?“ „Ich bin hier zwar eigentlich der Teamleiter, aber ich glaube das Denken überlass ich lieber dir.“, sagte Jiraiya. „Aber was machen wir, wenn Orochimaru doch noch auftaucht?“ „Ich dachte, deswegen sind sie mitgekommen. Sie lenken Orochimaru ab und wir verschwinden.“, antwortete Shikamaru. „Klingt einfach.“, kommentierte Jiraiya. „Sonst noch irgendwelche Fragen?“ Shikamaru blickte in die Runde. Allgemeines Kopfschütteln. „Alles klar! Also los, Leute! Wir holen Sasuke zurück, glaubt’s ruhig!“ Sakura wünschte sich sehnlich, dass sie genau so optimistisch über diese Mission denken konnte. Ähm, ja… Das war dann mal das erste Kapitel. Morddrohungen, Verbesserungen etc. bitte alles in Kommentaren, Lob gern gesehen. MSTler können sich wie immer austoben, aber bitte sendet mir den Link, okay? Kapitel 2: Am Abgrund --------------------- ~ I’m sorry that it took so long for me to change. ~ I’m ready to try and never become that way again. ~ ‘cause who I am hates who I’ve been Der Weg durch die endlos langen Gänge der Basis war eigentlich viel zu einfach zu bewältigen. Keine Fallen, keine Wachen, kein gar nichts. Nur endlos lange, feuchte Tunnel. Normalerweise wäre Sakura in so einer Situation misstrauisch und übervorsichtig geworden, aber nun ging dies nicht. Sie war viel zu beschäftigt damit, ihre Gedanken zu ordnen. Sie hatte bisher keine Zeit gefunden, über den Inhalt der Schriftrolle nachzudenken, die Tsunade ihr gegeben hatte. Jetzt war zwar auch kein guter Zeitpunkt dafür, aber es gab hier nichts, womit sie sich ablenken konnte. Ihr war nun klar, warum Tsunade so überzeugt davon gewesen war, dass diese Mission gelingen würde. Der Inhalt der Schriftrolle stellte ihr ganzes Weltbild auf den Kopf und, seinen Handlungen nach zu schließen, würde dies auch mit Sasukes Weltbild tun. Plötzlich blieb Jiraiya vor ihr stehen. Sakura blickte auf. Von vorne schien mattes Licht zu kommen und sie konnte Stimmen hören – Sasuke. Er redete wohl mit Kabuto, aber den genauen Wortlaut konnte sie nicht verstehen. Im nächsten Moment drängte sich Shikamaru an ihr vorbei, dicht gefolgt von Ino. Die beiden drängten sich auch an Jiraiya vorbei. Ein paar Sekunden später hörte sie Kabutos Aufschrei: „Was zum…?“ „Shintenshin no Jutsu!“, rief Ino. „Sakura, beeil dich!“, rief Shikamaru. Es war, als würde sie aus einer Trance erwachen. Ach ja, sie war ja auch wichtig! Sie rannte an Jiraiya und Hinata vorbei in die Halle, die sie nur zu gut kannte. Sasuke stand neben Kabuto, der eindeutig Inos Gesichtszüge angenommen hatte, die ein paar Meter entfernt neben Shikamaru lag, der mit Kagemane nun nur noch Sasuke festhielt. Sakura rannte auf Kabuto-Ino zu, gab ihr eine Schlaftablette und beförderte auf nicht gerade feinfühlige Art eine weitere in Sasukes Mund, indem sie sich hinter ihn stellte und seine Nase zuhielt, sodass er den Mund öffnen musste. In diesen warf sie dann die Tablette hinein, sodass er sie nicht mehr ausspucken konnte und hielt ihm danach den Mund zu. Das alles passierte so schnell, dass Sasuke keine Gelegenheit hatte auch nur zu begreifen was geschah und Sakura sich nicht einmal im Klaren darüber war, was sie da tat. Erst als sie auf einmal Sasukes leblosen Körper festhielt wurde ihr klar, dass sie gerade die Person betäubt hatte, die sie am meisten hasste, weil sie ihr bisher nichts als Leid beschert hatte. „Super, Sakura-chan!“, rief Naruto und rannte auf sie zu. „Ja… Danke.“, murmelte sie, leicht geschockt ohne den Grund zu kennen. Jiraiya tauchte auf einmal auch neben ihr auf und wickelte Sasuke in unsichtbare Schnüre ein. Allerdings nicht sehr fürsorglich, denn einige der Fäden schnitten Sasuke tief ins Fleisch. So verschnürt nahm er ihn hoch und wandte sich wortlos zum Gehen. Die anderen folgten ihm. Irgendwie… Kam dies alles Sakura furchtbar unwirklich vor. Als würde sie einfach nur neben sich stehen oder träumen. War es wirklich so einfach gewesen, Sasuke, Sasuke Uchiha zu überwältigen? Ausgerechnet die Person, die sie immer für unantastbar gehalten hatte? Für viel zu cool, um besiegt zu werden? War sie etwa noch dümmer gewesen, als sie bisher angenommen hatte? Aber zum Nachdenken hatte sie nun keine Zeit mehr. Sie mussten sich nämlich unheimlich beeilen, da es immer noch nicht hundertprozentig ausgeschlossen war, dass Orochimaru oder sonst wer sich nicht doch hier versteckten, trotz Byakugan. Bald befanden sich die mittlerweile acht Shinobi wieder in einem Wald, zwischen Hi no Kuni und Ta no Kuni. Sasuke wurde von Shikamaru und Neji an einen Baum gefesselt, Jiraiya hatte an einem Baum in der Nähe Stellung bezogen und starrte missmutig zu ihnen hinüber, Hinata behielt mit ihrem Byakugan die Gegend im Auge, da das letzt was sie nun gebrauchen konnten unerwünschte Zuschauer waren. Sakura, Ino und Naruto hatten sich um Sasukes Baum herumgesetzt, wobei Sakura, sehr zu ihrem Missfallen, direkt vor Sasuke sitzen musste. Neji und Shikamaru waren fertig und setzten sich jetzt auch hin. Erst jetzt fiel Sakura auf, wie schlecht Sasuke aussah. Von seiner Coolness war kaum noch etwas übrig geblieben. Seine Haare waren zu lang, beinahe so lang wie ihre, er hatte Augenringe und mehrere Kratzer überall am Körper. Sakura konnte nicht fassen, dass die Person vor ihr wirklich Sasuke sein sollte. As war doch einfach unmöglich, oder? Erst ließ er sich so einfach überwältigen und nun sah er so… Fertig aus? Hass brodelte in ihr auf, sie wusste nicht einmal ob auf ihn oder auf sich selbst. Und ehrlich gesagt wollte sie das auch gar nicht wissen. Sasuke zuckte und öffnete die Augen. Er sah sich um, dann schien er zu bemerken, dass er gefesselt war und dann dass seine ehemalige Teamkollegin ihm gegenüber saß. „Was ist hier los?“, fragte er, allerdings eher als würde er einen Befehl erteilen. „Wieso bin ich hier gefesselt und… Warum seid ihr alle hier?“ Sakura spürte die Blicke von sieben Personen auf sich gerichtet. Aha, sie sollte also die ganze Unterhaltung führen. „Wenn man’s genau nimmt, dann sind wir hier um dich vor dem größten Fehle deines Lebens zu bewahren.“, antwortete sie ihm, so kalt wie sie konnte und mit festerer Stimme, als sie es sich zugetraut hätte. „Wenn du wieder versuchen willst, mich von irgendwas abzuhalten, dann wirst du mich wohl töten müssen. Ich hab dir doch tausend Mal erklärt…“, begann er, aber Sakura unterbrach ihn. „Dass es dein Lebensziel ist, deinen Clan zu rächen und deinen Bruder zu töten. Oh, tut mir Leid, aber das hast du mir nicht tausend, sondern drei Mal erklärt. Und übrigens, ich will dich davon auch gar nicht abhalten. Das einzige was ich will ist dir zu erklären, dass du deine Zeit verschwendest, wenn du dafür mit Orochimaru trainierst.“ „Woher willst du das wissen?“ „Ganz einfach; hast du je mit Orochimaru über Itachi gesprochen? Oder darüber, warum er dir seine Hilfe angeboten hat? Klären wir das mal zuerst; Orochimaru will deinen Körper, weil sein eigener zu Grunde geht“ „Erzähl mir lieber was, was ich noch nicht weiß!“ „Ich bin dabei. Vielleicht hat Orochimaru dir in dieser Hinsicht nicht erzählt, dass du nur die zweite Wahl gewesen bist? Hat er dir vielleicht erzählt, dass er mal in derselben Organisation gearbeitet hat wie dein Bruder? Und dass er eigentlich den Körper deines Bruders haben wollte? Wohl eher nicht, was? Und zwar weil er dich nur als seinen neuen Körper haben will, weil dein Bruder zu stark für ihn ist. Was hat es also für einen Sinn, wenn du mit jemanden trainierst, der schwächer als dein Bruder ist, wenn du deinen Bruder doch töten willst?“ Sakura redete sich richtig in Rage. Es war, als würde sie all den Frust ablassen, der sich über dieses Jahr hinweg angestaut hatte. „Du musst doch zugeben, dass du unter diesen Umständen nur ein Jahr lang deine Zeit verschwendet hast, was? Und es kommt noch besser; falls du es nicht wissen solltest: Zumindest Tsunade ist um einiges stärker als Orochimaru. Dass heißt, die beste Trainingsmöglichkeit liegt immer noch in Konoha. Und wir sind hier, um dir eine Chance zu geben, deinem Ziel um einiges näher zu kommen, als du es bei Orochimaru je könntest, da er so wie so in einem Jahr deinen Körper übernehmen wird und sich dann wohl nicht freiwillig in die Gegenwart deines Bruders begeben wird. Mal ganz abgesehen davon, dass es ziemlich armselig ist, sein ganzes Leben nach der Person auszurichten, die man hasst. Aber ich hab ja keine Lust mit dir über die Sinnlosigkeit von Rache zu diskutieren, nein, wer bin ich denn? Jedenfalls weißt du jetzt alles, was du vielleicht wissen solltest. So und nun hast du die Wahl; kommst du wieder friedlich nach Konoha und trainierst anständig mit Leuten, die deinem Bruder gewachsen sind oder willst du hier sterben, denn wir können es nicht zulassen, dass du wieder zu Orochimaru zurückkehrst, da du so nur eine Gefahr für Konoha wirst. Also, wie entscheidest du dich? Oh, und fliehen geht schlecht, erstens da wir hier zu siebt gegen dich sind und zweitens da die Fäden, mit denen du festgebunden bist, unzerstörbar sind.“, schloss sie ihren Vortrag und schnappte Luft. Sie hatte so verachtend gesprochen, dass sie beinahe Angst vor sich selbst bekam. Aus ihr hatte so ein Hass gesprochen, wie sie ihn noch nie gekannt hatte. Dabei hatte sie Sasuke, nun fiel ihr erst auf, wie dumm er doch war, anscheinend ziemlich beeindruckt. Nun ging ihr auch auf was Tsunade gemeint hatte. „Wenn er sie von dir bekommt, wird’s den größten Eindruck auf ihn machen.“ Ja, Eindruck hatte sie durchaus gemacht. Das konnte sie an dem erstaunten Blick sehen, mit dem Sasuke sie jetzt musterte. „Deine Entscheidung?“, drängte sie voller Genugtuung. „Wer… Wer bist du und was hast du mit Sakura gemacht?“, fragte Sasuke fassungslos. „Was… Was meinst du damit?“, fragte Sakura nicht weniger fassungslos. „Die Sakura, die ich kenne, würde nie so mit mir reden!“ „Die Sakura, die du kennst, ist ja auch schon lange Geschichte, verstanden? Und jetzt sag mir deine Entscheidung und glaub bloß nicht, dass ich dich nicht töten würde!“ Zur Bestätigung dieser Worte sprang sie auf und zückte einen Kunai. Was fiel diesem Idioten eigentlich ein, ihr zu sagen wie sie sein müsste? War ihm denn nicht klar, dass er die wahre Sakura noch gar nicht kennen gelernt hatte? Nein, das konnte ihm nicht klar sein, da er sie ja ein Jahr nicht gesehen hatte. Und nun besaß er auch noch die Frechheit sie anzugrinsen! „Weißt du, ich habe wirklich keine Lust hier zu sterben. Und, glaub mir, ich weiß dass ich nicht entkommen könnte. Du sagst, Tsunade würde mich trainieren?“ „Woher soll ich das wissen? Ich hab keine Ahnung, was sie mit dir vor hat! Aber zumindest wirst du ein bisschen länger leben, oder? Also, wie lautet deine Entscheidung?“, antwortete sie gereizt. „Sakura-chan… Beruhige dich!“, mischte sich nun Naruto ein. „Ja genau, wer auch immer du bist. Ich hab wie gesagt keine Lust hier zu sterben. Also, macht mich los und ich komm mit.“, sagte Sasuke mit einem ziemlich giftigen Grinsen in Richtung Sakura. Diese war kurz davor, den Kunai in ihrer Hand wirklich nach ihm zu werfen und hätte dies wohl auch schon längst getan, wenn nun nicht auch noch Ino sie zusammen mit Naruto festgehalten hätte. „Junge, ich an deiner Stelle würde hier keine Bedingungen stellen. Dazu bist du nicht in der Position. Hat dir Orochimaru nicht mal solche einfachen Dinge beigebracht?“, fragte nun Jiraiya, der immer noch an einem Baum neben Sasuke lehnte. Der wurde nun ein wenig kleinlauter. „Wir werden dich nicht losbinden. Jedenfalls nicht komplett. Nur so, dass wir dich festhalten können, falls du irgendeinen Fluchtversuch unternehmen solltest.“, erklärte Jiraiya. „Glauben sie, ich bin so blöd und geh’ noch mal zu der Schlange zurück?“, fragte Sasuke. „Du ahnst gar nicht, was für Dummköpfe es auf Erden gibt. Und bisher hast du mir nicht wirklich gezeigt, dass du keiner davon bist“, erwiderte Jiraiya ungerührt. „Ach, und Sakura, steck den Kunai weg, den brauchst du jetzt nicht, verstanden?“, sagte er noch zu Sakura. Danach ließ er Neji und Shikamaru Sasuke wieder losbinden, aber nur so, dass er ihn als eine Art Hündchen an der Leine führen konnte. Währenddessen begann Sakuras Blut sich abzukühlen. Sie hatte noch nie dermaßen die Beherrschung verloren. Wären Naruto und Ino nicht da gewesen, hätte sie Sasuke womöglich noch grundlos getötet. Sie seufzte und wandte den Blick ab. „Naruto? Ino? Danke, dass ihr mich zurückgehalten habt…“, murmelte sie niedergeschlagen. „Mach dir nichts draus, Sakura-chan! Ich an deiner Stelle wäre längst nicht so ruhig geblieben!“, meinte Naruto und grinste sie an. Sakura brachte es sogar über sich, zurück zu lächeln, obwohl ihr gar nicht danach zu Mute war. „Wir brechen auf, kommt! Wir haben keine Zeit zu verlieren!“, rief Jiraiya, der einige Enden von den Seilen in der Hand hielt, in denen Sasuke eingewickelt war. Also machten sich die nun acht Shinobi auf zurück nach Konoha. Zweites Kapitel oO Ich habe zwei Kapitel an einem Tag fertig geschrieben! Yay! Welch ein Erfolg! Von allen hat mir das hier übrigens am meisten Spaß gemacht. Ansonsten gelten die gleichen Anmerkungen wie in den letzten Kapiteln, Kommis erwünscht, Kritik gern gesehen. Sollten sich MSTler über dieses Werk hermachen, bitte gebt mir den Link! Kapitel 3: Die Kleine aus Kaze No Kuni -------------------------------------- ~Don’t ever underestimate me, what I can do ~ don’t ever tell me how I meant to be „Bringen wir den Jungen erst mal zu Tsunade“, sagte Jiraiya, als die acht Konoha erreicht hatten. Es war früh morgens und Nebel waberte durch die Straßen. „Die wir dann entscheiden, was mit ihm passiert.“ Tsunade schien sie schon erwartet zu haben, als sie ihr Büro betraten. „Sehr schön. Ich wusste doch, dass ich mich auf euch verlassen kann, gute Arbeit!“, meinte sie zufrieden, als sie den grimmigen Sasuke sah. „Hinata, Neji, Ino und Shikamaru, ihr könnt gehen. Den Rest behalte ich noch hier.“ Sakura hatte irgendwie kein gutes Gefühl, als die vier den Raum verlassen hatten. „Jiraiya, mach die Fesseln los, bevor mein Teppich versaut wird.“, befahl Tsunade. Sakura hatte gar nicht bemerkt, dass Sasuke Schnittwunden von den Schnüren bekommen hatte, da sie sich den ganzen Weg zurück möglichst fern von ihm gehalten hatte. „Sasuke, ich habe vor dir einen Pakt vorzuschlagen. Ich sorge dafür, dass du hier die bestmögliche Ausbildung erhältst und so stark wie nur möglich wirst. Im Gegenzug musst du mir versprechen, niemals Konoha anzugreifen, geschweige denn seine Bewohner. Einverstanden?“ „Was, wenn nicht?“, fragte Sasuke. „Dann wirst du getötet.“, antwortete Tsunade. „Ist das nicht Erpressung?“, wollte Sasuke darauf wissen. „Ich bin Hokage, ich darf das. Du stimmst zu, nehm’ ich an?“ „Bleibt mir was anderes übrig?“ „Nein. Gut, dann heil’ erst mal seine Wunden, Sakura, bevor ich weiterspreche.“, befahl Tsunade. Sasuke blickte sie verdutzt an, während Sakura widerwillig auf ihn zuging und mit einer grünen Chakraflamme über seine Arme fuhr. „Sehr schön. Also, Sasuke, wie gesagt, ich werde mein Bestes geben, um dich so stark wie möglich zu machen. Aber auch du bist nur ein Genin, deswegen muss ich dich wieder in ein Team stecken. Da passt es natürlich vorzüglich, dass ich den beiden hier noch kein drittes Teammitglied zugeordnet habe. Und selbst wenn ich das hätte würdet ihr wieder ein Team bilden.“, erklärte Tsunade. „Wollten sie mich nicht so stark wie möglich machen? Warum stecken sie mich dann mit denen in ein Team? Okay, Naruto kann ich noch verstehen, aber warum Sakura? Die ist doch völlig nutzlos!“, unterbrach Sasuke sie. Da war er wieder. Der unglaubliche Hass, der Sakura schon bei ihrem Gespräch mit Sasuke durchströmt hatte. Kein fünf Minuten zuvor hatte sie noch seine Wunden, und einige von den Kratzern, geheilt, ihm vor zwei Tagen die Sprache verschlagen, ihn betäubt und beinahe umgebracht und trotzdem wagte er es noch, sie als nutzlos zu bezeichnen? „Hab’ ich dir nicht schon gesagt, dass du nicht in der Position bist, Bedingungen zu stellen?“, murrte Jiraiya. „Stimmt genau. Außerdem bist du auch nicht in der Lage, Sakuras Fähigkeiten einzuschätzen, weißt du? Immerhin hast du sie ein Jahr lang nicht mehr kämpfen sehen und innerhalb dieses Jahres hat sie sich… Sehr verändert und das ist noch untertrieben.“, pflichtete Tsunade Jiraiya bei. „Wie auch immer. Worauf ich hinaus wollte ist, dass ich nicht gerade die Jüngste bin. Jiraiya auch nicht. Und, so Leid es mir auch tut, momentan befinden sich in diesem Dorf nicht wirklich viele außergewöhnlich talentierte Shinobi. Darum habe ich mich entschlossen, Talent zu fördern. Du bist talentiert, Naruto ist talentiert und, glaub es oder nicht, auch Sakura besitzt einiges an Potenzial. Darum seid ihr wieder in einem Team. Allerdings kann ich Kakashi nicht zumuten, sich um euch drei zu kümmern, darum bekommt ihr einen neuen Sensei. Jiraiya, um genau zu sein.“, fuhr sie fort. Jiraiyas Miene hatte sich verfinstert, Naruto starrte Tsunade ungläubig an und Sasuke schien es die Sprache verschlagen zu haben. Sakura fühlte sich nun merkwürdig leer. Eigentlich hatte sie doch mit Sasuke abschließen wollen und nun war sie wieder in einem Team mit ihm. Wenigstens, ermutigte sie sich, fand in ein paar Monaten das nächste Chuunin Examen statt. Dort gab es dann wenigstens eine geringe Chance, Sasuke nie mehr wieder zu sehen. Immerhin ein kleiner Lichtblick. „Das war’s von mir aus. Sasuke, keine Spielchen. Ich hoffe du weißt meine Großzügigkeit zu schätzen, denn, glaube mir, ich war äußerst gnädig dich zurückholen zu lassen. Reiz meine Gutmütigkeit nicht aus, verstanden? Noch eine Chance werde ich dir nämlich nicht geben. Ihr könnt gehen, alle.“, machte Tsunade klar und wandte sich wieder ihren Unterlagen zu. Schweigend verließen Sasuke, Naruto und Sakura, in der genannten Reihenfolge, den Raum. Jiraiya blieb jedoch zurück. „Du weißt was ich davon halte, oder, Tsunade?“, fragte er. „Ja, danke, du brauchst mich nicht daran erinnern, dass du vollkommen gegen meine Entscheidung bist.“ „Du hast den Jungen mit denselben Argumenten zurückgeholt, mit denen Orochimaru ihn für sich gewonnen hat. Glaubst du, das ist so klug? Es war ja schon ein Wunder, dass er der Kleinen überhaupt geglaubt hat.“ „Ach, denkst du das wirklich? Sei dir sicher, ich weiß genau was ich tue. Ich wusste unter Anderem auch, dass gerade Sakura ihn überzeugen würde. Für ihn war das wie ein Schock, sowohl die Informationen als auch zu sehen, wie sie sich verändert hat. Er hatte nicht mal Zeit darüber nachzudenken, dass sie ihn anlügen könnte. Und, na ja, was meine Argumente angeht: Hättest du was Besseres gewusst?“, erklärte Tsunade. „Nein. Aber du weißt, er ist viel zu sehr wie Orochimaru. Wenn ihm der nächste Abtrünnige anbietet, ihn stärker als seinen Bruder zu machen…“ „…wird er vorher darüber nachdenken, ob dieser Kerl auch wirklich stärker als sein Bruder ist. Alles andere hätte nämlich keinen Sinn. Und übrigens; wenn er so wäre wie Orochimaru, glaubst du dann würden Naruto und Sakura noch leben? Er hatte doch die optimale Gelegenheit, die beiden umzubringen. Orochimaru hätte nicht gezögert, jeden zu töten, der ihn von seinem Vorhaben abbringen wollte. Sasuke hat das. Und hätte er Naruto umgebracht, hätte er sogar das Mangekyou-Sharingan bekommen. Aber nein, er hat darauf verzichtet. Das hätte Orochimaru nicht.“ „Du willst Sannin aus den Dreien machen, oder? Die letzten Versuche sind schief gegangen, das weißt du.“ „Ja, seit deinem Team. Obwohl Yondaime ja Hokage war. Schade, dass er so früh gestorben ist, wie seine Teamkameraden. Und sein Team war ja auch nah dran, aber von denen lebt ja nur noch Kakashi…“ „Willst du, dass die drei genauso enden?“ „Glaubst du, das werden sie?“ „Ich kenne dich, Tsunade. Indem du Sasuke wieder aufnimmst, ist das für dich, als ob du Orochimaru verzeihen würdest.“ „Nein, ich will nur verhindern, dass Orochimaru ihn benutzt um das Dorf zu zerstören.“ „Ja, natürlich. Aber ich kann dich so wie so nicht umstimmen. Also, du wirst schon sehen was du davon hast. Man sieht sich“ Jiraiya verließ das Büro. Am nächsten Morgen lief Naruto durch die Straßen Konohas. Es war noch ziemlich früh, aber ihm war danach. Auch wenn man es ihm nicht anmerkte, er mochte es manchmal alleine zu sein und nachzudenken. Da fiel ihm ein kleines Mädchen auf, das in einem Hauseingang saß und irgendwie nicht hier her gehörte. Ihre Kleidung war ganz anders, wie aus einem Tausend und eine Nacht Märchen. Ihre Haut war dunkel, genau wie ihre Haare. „Hey, du! Sag mal, was machst du hier? Ich hab dich hier noch nie gesehen!“ Das kleine Mädchen sah auf, warf Naruto einen kalten Blick zu und sagte: „Es ist mir verboten, mit Männern zu sprechen.“ „Häh?“, machte Naruto und sah die Kleine verblüfft an. „Ja, also, okay, wenn das so ist, dann geh ich mal jemanden holen, mit dem du reden darfst…“ Er ging weiter. Zufälligerweise wohnte Sakura ganz in der Nähe. „Sakura-chan! Komm schnell! Da ist so ein Mädchen, das hat sich wohl verlaufen und die will nicht mit mir reden, also die meint, sie darf nicht mit Männern reden und deswegen…“, erzählte Naruto sehr schnell auf dem Dach vor Sakuras Fenster, währen diese ihn ziemlich verärgert anstarrte. Er hatte sie geweckt, um fünf Uhr morgens! „Schon gut, Naruto“, murmelte Sakura. „Ich komme ja schon, drei Minuten, okay?“ Aus den drei Minuten wurden dann aber doch zehn. Aber das tut nichts zur Sache. Jedenfalls lief Sakura mit Naruto zu dem kleinen Mädchen. „Ähm… Hallo, meine Kleine. Was machst du denn hier? Hast du dich verlaufen?“, fragte Sakura sanft. Die kleine sah sie prüfend an. „Du bist ein Mädchen?“ „Äh, ja“, antwortete Sakura verdutzt. „Du hast kurze Haare!“ „Ja, und?“ „Das gehört sich nicht für ein Mädchen!“ Sakura runzelte die Stirn. „Meine Frage beantwortet das noch immer nicht“ „Ich bin eine Prinzessin aus Kaze no Kuni, falls es dich interessiert. Mein Name ist Amaya. Und ich bin weggelaufen.“, erzählte die Kleine herablassend. „Wieso bist du denn weggelaufen?“, fragte Sakura, erleichtert, da die Kleine nun doch mit ihr sprach. „Wollte nicht gefressen werden“ „Gefressen?“ Sakura und Naruto wechselten einen verdutzten Blick. „Böse Männer hatten mich und andere Kinder geklaut um meinen Papa zu bedrohen“ Sakura setzte sich auf und fragte Naruto: „Und was sollen wird jetzt mit ihr machen?“ „Ich glaube, wir sollten sie zu Tsunade-oboochan bringen.“ „Stimmt, ist wohl das Beste, was wir tun können.“ Sakura beugte sich wieder zu Amaya hinunter. „Hör mal, Amaya… -sama? Wir bringen dich jetzt zur ähm… Chefin hier. Die wird dann entscheiden, was wir mit dir machen, okay?“ Sakura lächelte freundlich und hielt der Kleinen ihre Hand hin. Amaya stand aber ohne Hilfe auf und fragte herablassend: „Wohin muss ich dann?“ „Ähm… Also erstmal zu Tsunade und dann sehen wir weiter“, erklärte Sakura. „Lauf mir einfach hinterher, okay?“ „Nein. Das gehört sich nicht für eine Prinzessin.“ „Dann lauf eben neben mir her“ Dazu ließ sich die Kleine noch herab. „Ihr könnt reinkommen“, ertönte Tsunades grimmige Stimme eine halbe Stunde später. Naruto und Sakura hatten Amaya zu Tsunade gebracht. Amaya hatte darauf bestanden, alleine mit Tsunade zu reden. Und das hatten sie schon seit zwanzig Minuten getan. „Also, dieses kleine Fräulein hier hat mir gerade erzählt, dass sie die vermisste Prinzessin aus Kaze no Kuni ist. Das glaube ich ihr sogar, denn die Beschreibung, die ihr Vater vor sechs Monaten hier abgegeben hat, passt genau. Gut, soweit damit. Dann habe ich jetzt eine Mission für euch, ihr ahnt es wahrscheinlich schon, ihr sollt die Kleine zurück zu ihrem Vater bringen. Und das so schnell wie möglich. Jiraiya ist gerade leider nicht zu erreichen, aber ich hab’ schon jemanden losgeschickt, der Sasuke holt. Außerdem glaube ich nicht, dass ihr auch nur irgendwelche Probleme mit anderen Shinobi kriegen werdet. Und selbst wenn, bisher habt ihr das ja auch immer geschafft, selbst gegen diesen Jo-Nin aus Mizugakure. Und, na ja, im Notfall seid ihr immer noch in Kaze no Kuni. Und die Mission führt euch in die Nähe von Sunagakure. Also, alles kein Problem im Notfall helfen unsere Verbündeten.“, erklärte Tsunade leicht verstimmt. Es klopfte an der Bürotür. „Herein“, rief Tsunade. Sasuke trat herein. „Sie haben eine Mission für mich?“, fragte er grimmig. „Für euch. Ja, ihr sollt diese kleine Prinzessin hier zurück in ihr Reich bringen. C-Rank Mission. Nicht wirklich gefährlich. Geht nach Kaze no Kuni, in die Nähe von Sunagakure. Wohin genau wird die Kleine Sakura sagen. Also, ab mit euch!“ Amaya lief zu Sakura und nahm nun doch ihre Hand, dann verließen alle vier das Büro, wortlos. Vor dem Gebäude kam Shikamaru auf die Gruppe zu gerannt. „Hey, ihr!“, rief er. „Geht ihr nach Suna?“ „Was wäre wenn?“, fragte Sakura und runzelte die Stirn. „Dann würd ich euch fragen, ob ihr diesen Brief hier Temari geben könntet“, antwortete Shikamaru gereizt. „Shikamaru, sag Ino doch einfach, dass du mit Temari zusammen bist, okay? Ansonsten weigere ich mich.“, forderte Sakura. „Ich bin nicht mit ihr zusammen! Ich schreibe diese Briefe nur zu unser aller Sicherheit, verstanden? Ansonsten kommt dieses anstrengende Weib nämlich hier her und bringt uns alle um!“, versuchte Shikamaru sich zu rechtfertigen. „Ja, Shikamaru, ich weiß, du bist voll der Held!“, meinte Sakura sarkastisch und schnappte sich den Brief. „Alles klar, sollte ich Temari treffen, geb’ ich ihr den Brief. Aber eins sag ich dir: Kaze no Kuni ist groß, verstanden? Und es gibt keine Garantie, dass wir nach Suna müssen…“ Mit diesen Worten ging sie weiter Richtung Tor, und ihre neuen alten Teamkameraden folgten ihr. „Ich hab wohl ganz schön was verpasst…“, murmelte Sasuke. „ Und wieso redet diese Göre eigentlich nur mit dir?“ „Amaya-sama, warum darfst du nicht mit Männern reden?“, fragte Sakura. „Es ist mir von meinem Vater verboten worden, mit einem anderen Mann als mit ihm, meinem zukünftigen Ehemann und meinen Söhnen zu sprechen. Er meinte, das gehöre sich so.“, antwortete die Kleine, wie immer von oben herab. „Ziemlich gut geplantes Leben, was?“, bemerkte Sasuke. „Also, irgendwie warst du früher schweigsamer. Und das hat mir irgendwie besser gefallen, denn den Ton, den du jetzt drauf hast, konnte ich noch nie leiden“, kommentierte Sakura diese Bemerkung. „Tja, das ist nicht mein Problem.“, konterte Sasuke. „Könnte es aber werden, wenn du durch mangelnden Teamgeist die Mission gefährdest.“, gab Sakura zurück. Narutos Kopf wanderte zwischen den beiden hin und her, als würde er einen Ballwechsel beim Tennis verfolgen. „Natürlich, ich konnte ja noch nie im Team arbeiten. Aber ich hab mich wenigstens an diversen Kämpfen beteiligt. Übrigens, für den Teamgeist ist es auch nicht gerade gut wenn du mich angiftest.“ „Wer giftet denn hier bitteschön wen an?“ „Also, ich hab damit jedenfalls nicht angef...“ „Ich auch nicht!“ „Nur nicht…“ „Hey, ich hätte echt nicht gedacht, dass ich das je zu euch sagen würde, aber HÖRT AUF ZU STREITEN!“, platzte Naruto dazwischen. Sakura und Sasuke fuhren zusammen und starrten Naruto so erstaunt an, wie er sich angesichts dieser vollkommen sinnlose Diskussion fühlte. „Aber wir streiten doch gar nicht“, meinte Sakura. „Wird diskutieren nur“, bekräftigte Sasuke dies. „Nein, ihr streitet. Und noch dazu über was total Unwichtiges. Ich will jetzt endlich weiter!“, widersprach Naruto und ging voraus. „Amaya-sama, sag mal, was hast du gemeint mit „du willst nicht gefressen werden“?“, fragte Sakura, als sie gegen Ende des Tages die Grenze passiert hatten. „Böse Männer haben mich und andere Kinder gefangen genommen, um Papa zu erpressen.“, wiederholte die Kleine sächlich, wie sie es schon vor vierzehn Stunden getan hatte. „Was für böse Männer?“ „Welche mit schwarzen Anzügen“ „Und roten Wölkchen drauf?“, fragte Sasuke, die Tatsache vergessend, dass die Kleine ja nicht mit ihm sprach. Sie drehte nur den Kopf weg. Sakura seufzte. „Hatten die Männer rote Wölkchen auf ihren Anzügen?“, wiederholte sie Sasukes Frage. „Nein. Schwarze, enge Anzüge. Und Stirnbänder. Mit Sunazeichen. Durchgestrichen.“ „Also Nuke-Nin aus Suna. Wie viele?“, fragte Sakura. „Fünf.“ „Hast du Tsunade-sama davon erzählt?“ „Die hat nicht gefragt“ Sakura seufzte. „Hört sich so an, als ob wir mal wieder auf eine Mission geschickt worden sind, die eigentlich viel zu schwer für uns ist“ „Nur, wenn sich diese fünf Nuke-Nin bemerkbar machen“, widersprach Sasuke. „Na, dann besteht ja noch ein bisschen Hoffnung“, meinte Sakura sarkastisch. „Ach, und Amaya-sama, was können diese bösen Männer?“ „Einer kann alles essen. Der wollte mich aufessen, wenn mein Vater nicht das Lösegeld bezahlt.“ „Und sonst?“ „Einer kann sich verdoppeln und unsichtbar machen. So hat er mich gefankenommen“ Sakura lächelte über diesen Aussprachefehler. Obwohl sie furchtbar intelligent schien, war diese Prinzessin immer noch maximal sechs Jahre alt. „Was können die Männer sonst noch?“ „Nichts mehr. Die anderen drei haben nur ganz viele Waffen. So wie du und die beiden Männer da“ Sakura wunderte sich jetzt wiederholt, warum Amaya Naruto und Sasuke als Männer, sie selbst aber als Mädchen bezeichnete. Obwohl, vielleicht hatte man ihr den Unterschied zwischen „Junge“ und „Mann“ nicht erklärt, der spielte in ihrem Leben wohl auch keine Rolle. „Bist du dir da sicher?“ „Ja. Als wir mal angegriffen wurden, haben die nur blöd rumgestanden und Waffen geworfen.“ „An wen erinnert mich das bloß?“, stichelte Sasuke, aber Sakura ignorierte ihn. „Gut. Also ist eigentlich nur ein wirklich gefährlicher dabei, der, der alles isst. Den Unsichtbaren kriegen wir ja schnell, und die anderen drei scheinen ganz normale Genin zu sein, die nicht wirklich was können… Auch nicht schwer.“, fasste Sakura an ihre Teammitglieder gewandt zusammen. „Genin die nicht wirklich was können…“, wiederholte Sasuke mit seinem neuen Lieblingsgesichtsausdruck; einem giftigen Grinsen. „ Sicher, dass du gegen die ankommen kannst?“ „Hör nicht auf ihn, Sakura-chan“, ging Naruto dazwischen, bevor Sakura darauf antworten konnte. „Er ist nur sauer, weil du keins von seinen Fangirlies mehr bist…“ Später am Abend beschloss Naruto, über Sakuras und Sasukes Köpfe hinweg, dass sie nun rasten würden. Die Shinobi wollten sich mit der Wache abwechseln, obwohl niemand von ihnen ernsthafte Gefahren erwartete. Sakura lehnte gerade an einem Baum, während die anderen schliefen und dachte nach. Über die ganze Situation, die eventuelle Gefahr und wie gerne sie Sasuke ihre neue Stärke demonstrieren würde. Nur damit diese fiesen Sticheleien aufhörten, ei sie sich den ganzen Tag anhören musste. Wahrscheinlich die Rache dafür, dass sie ihn vor ein paar Tagen überwältigt und als lächerlich dargestellt hatte. Da hörte sie im Gebüsch hinter sich ein Rascheln. Sie erhob sich lautlos, sah in das Gebüsch hinter ihr und erblickte ein Augenpaar, das im Mondlicht schillerte. Schneller als dieser Beobachter es bemerken konnte hatte sie auch schon eine geräuschlose Nadel nach ihm geworfen, ihre neue Lieblingswaffe, und mitten ins Auge getroffen. Der Beobachter schrie auf, Naruto, Sasuke und Amaya schreckten aus dem Schlaf und aus einem Gebüsch auf der anderen Seite der Lichtung sprang ein weiterer Shinobi auf Amaya zu, einen Kunai in der Hand. Einen solchen warf Sakura nach ihm, als sie ihn bemerkte, und traf ihn in die Schläfe, sodass er neben Amaya fiel, sie mit Blut bespritzte und sofort tot war. Kapitel 4: Die Möchtegern-Akatsukis ----------------------------------- „Sakura-chan… was?“, begann Naruto offenbar eine Frage, aber Sakura hatte keine Zeit. „Schaut nach, ob noch mehr von denen hier herumschwirren! Beeilt euch! Ich kümmere mich um den hier!“ Sie wandte sich wieder zu dem Kandidaten, dem sie gerade das linke Auge zerstochen hatte. Dieser lag jämmerlich zusammengerollt und heftig blutend im Gebüsch, in dem sie ihn entdeckt hatte, und war aufgrund der unvorstellbaren Schmerzen nicht im Stande, sich zu wehren, als sie ihn unsanft an den Schultern packte und dazu zwang, sie anzusehen, zumindest mit dem Auge, das er noch benutzen konnte. „Sprich! Wer bist du und was willst du hier?“, blaffte sie ihn an, ohne auch nur einen Hauch von Mitleid. Mitleid, hatte Tsunade ihr beigebracht, macht einen nur schwach. Genau wie jegliche Emotionen. Ein Shinobi musste funktionieren wie eine Maschine, eiskalt, gnaden- und skrupellos. Jedoch, hatte Tsunade noch hinzugefügt, selbst Shinobi waren nur Menschen. Und Menschen sind keine Maschinen, also ist es auch natürlich, wenn ein Shinobi mal versagt. Aber das hatte Sakura nicht vor, erst recht nicht jetzt, wo es darum ging, einen Menschen zu schützen, obwohl Amaya sie zwar tief beeindruckt hatte, ihr doch nichts bedeutete – Mission war Mission. Der verletzte vor ihr sprach immer noch kein Wort. Also beschloss sie eine andere Taktik anzuwenden. Sie schlug ihm mit der Handkante zwischen die Rippen, worauf er sofort ohnmächtig wurde. Dann zog sie ihm die Nadel aus dem Auge und stoppte die Blutung und die Schmerzen. Danach fesselte sie den Shinobi, anscheinend Genin wie sie, und lehnte ihn aufrecht an einen Baum. „Amaya-sama? Bist du okay?“, rief sie dann über die Schulter und sah das blutverschmierte Mädchen still dasitzen und die Leiche neben sich betrachten. Sasuke und Naruto streiften wohl immer noch durch die Umgebung, aber die würden schon klar kommen. „Wie so sollte ich nicht okay sein?“, fragte die Kleine mit beinahe fester Stimme und wandte ihren Blick von der immer noch heftig blutenden Leiche ab. „Na ja, du wurdest eben angegriffen, hast einen Mord beobachtet und sitzt nun hier und bist voller fremden Blut… Also ich weiß nicht, ob es mir da so gut gehen würde…“, antwortete Sakura. „Ich hab schon schlimmeres erlebt“, sagte Amaya gelassen und begann, sich das Blut aus dem Gesicht zu wischen. Sakura war irritiert. Dieses kleine Mädchen war stolz wie eine Prinzessin, trug Klamotten wie ein Dschinn, war anscheinend emotionslos wie ein Ninja, sprach wie es in ihrem Alter nur Shikamaru fertig gebracht hatte und hielt sich an merkwürdige Regeln. Irgendwas stimmte doch nicht mit ihr. „Was denn zum Beispiel?“, fragte Sakura und half der Kleinen, ihr Gesicht und ihre Kleidung grob zu säubern. „Wie mein Vater meine Mutter vor meinen Augen abgestochen hat.“ „Was?“, keuchte Sakura. Die Kleine hatte davon so sächlich gesprochen, als würde sie aus einem Schulbuch vorlesen. „Sag mal, wie alt bist du eigentlich?“ „Neun“ Oh… Sakura hatte die Kleine auf maximal fünf geschätzt… Obwohl, Gaara sah ja auch eher aus wie acht… War vielleicht in Kaze no Kuni üblich. Könnte an der Hitze liegen, oder an den Stürmen. Moment mal. Obwohl sie schon ungefähr drei Kilometer von der Grenze entfernt waren, war weder von Sand noch Sturm auch nur irgendwas zu sehen… Na ja, aber man konnte ja auch nicht erwarten, dass es gleich einen so krassen Klimaumschwung geben würde. Da raschelte es links und rechts von ihr. Blitzschnell zückte sie zwei Kunai und hielt sie wurfbereit in beide Richtungen. „Sakura-chan, lass das. Ich bin’s nur!“ Das war Narutos Stimme. „Bist du Paranoid oder einfach nur blind? Steck die Kunai weg, oder du verletzt dich noch damit!“ Das war unverkennbar Sasuke. Sakura atmete erleichtert aus. „Sei froh, dass ich sie nicht geworfen hab. Schon mal was von Vorsicht gehört? Und außerdem könntest du ruhig ein wenig leiser schleichen…“, erwiderte sie. „Habt ihr irgendwas entdeckt?“ „Alle weg. Falls hier noch mehr gewesen sind“, antwortete Naruto. „Ich hab auch niemanden gesehen. Außer der Kleinen hier, Naruto und jemanden, der wohl dringend zum Psychiater müsste, wegen Verfolgungswahn…“, antwortete Sasuke mit zuckersüßer Stimme und seinem Standart-Gift-Lächeln. „Hätte mich auch überrascht, wenn die anderen drei auch hier gewesen wären. Aber egal, ich habe eine Geisel. Sobald der da drüben aufwacht, wissen wir mehr!“, erzählte Sakura. Eine halbe Stunde später rührte sich der Kerl endlich. Sakura sollte die Konversation übernehmen, sie wusste selbst nicht genau warum. „Sag nichts, ohne gefragt worden zu sein. Wenn du nicht antwortest, werden wir dich schmerzvoll umbringen. Wenn du antwortest, dann kriegst du ein Gift, das dich einschlafen lässt. Und du wachst niemals wieder auf. Also, was wolltest du hier?“ Die einfachste Methode, jemanden zum Reden zu bringen. „Auftrag. Diese Prinzessin zurückbringen.“ Anscheinend hatte sich der Ninja schon mit seinem Schicksal abgefunden. Was anderes blieb ihm ja auch nicht übrig. „Wohin zurück?“ „Höhle, hier in der Nähe. Unser Hauptquartier.“ „Hauptquartier wovon?“ Ein wahnsinniger Ausdruck trat in das verblieben Auge des Shinobis. „Von der mächtigsten Geheimorganisation auf diesem Kontinent! Wir sind mächtiger als alle anderen! Sogar als Akatsuki! Wir werden die Weltherrschaft an uns reißen! Muhahahaha!“ Sakura wich mit zweifelnder Miene zurück, Naruto machte Augen wie Fußbälle und Sasuke zog die Augenbrauen zusammen. Amaya verzog wie immer keine Miene. „So… Also, ähm, wie viele Mitglieder hat die Organisation denn bis jetzt?“, fragte Sakura. „Fünf!“ „Ähm… Und wie nennt ihr euch?“ „Midorihoshi!“ Sakura tat ihr bestes um nicht laut loszulachen, Naruto glotzte weiter und Sasuke sah so aus, als würde er an seinen Ohren zweifeln. „Das ist… Originell… Und was unternehmt ihr, um die Weltherrschaft zu erlangen?“, fuhr Sakura fort. „Zuerst entführen wir Kinder, auch die Tochter des Lords, um den Kazekagen zu erpressen, damit er uns die Herrschaft über dieses Land gibt!“ Sakura seufzte. „Was für Fähigkeiten haben die übrigen drei Mitglieder von deiner Organisation?“ „Fressen und verschwinden. Und gar nichts.“ „Habt ihr noch Fragen?“, Sakura wandte sich an ihre Teamkameraden. „Nö“ „Nicht die geringste.“ „Schön“ Sie zückte eine vergiftete Nadel und stach dem Shinobi in eine Vene. „Danke für die Infos. Und jetzt gute Nacht!“ Sie setzte sich auf und sah ihre Teamkollegen an. „Wieso muss eigentlich immer ich mit den an Bäumen gefesselten Irren reden?“ „Seelenverwandtschaft?“, fragte Sasuke, der ihre Anspielung zu spät bemerkte. Genauer gesagt erst, als Naruto lachend am Boden lag. „Eher unwahrscheinlich“, kommentierte Sakura und freute sich diebisch. „Was haltet ihr von dieser… Organisation?“ „Ein Haufen Spinner“ „Dito“ „Na, da sind wir wenigsten Mal alle einer Meinung. Amaya-sama?“, Sakura drehte den Kopf zu der Kleinen. „Wir brechen auf, okay? Und du brauchst keine Angst vor denen zu haben.“ „Es gehört sich nicht für eine Prinzessin, Angst zu haben.“ „Na, umso besser.“ Einige Stunden später standen die vier auf einer Art Klippe, nur dass unterhalb dieser kein Meer, sondern eine Wüste lag. Das war nun doch eine Art Klimaschock. Vor ihnen zog sich endlos viel Sand hin, ohne auch nur ein bisschen Grün, hinter ihnen war noch Wald. „Wir müssen da runter?“, fragte Sakura Amaya. „Ja“ „Kannst du gut Klettern?“ „Es gehört sich nicht für eine Prinzessin, zu klettern“ „Verstehe…“ Sakura dachte nach. „Na dann nehme ich dich halt Huckepack.“ Es dauerte eine Weile, bis sich die Kleine dazu herabließ, aber letztendlich tat sie es doch, wenn Naruto und Sasuke vorgingen. Die beiden taten dies, wortlos, und Sakura lief mit der Kleinen auf dem Rücken hinterher. Innerhalb des letzten Jahres hatten alle drei gelernt, eine Felswand nicht nur rauf, sondern auch runter zu laufen. Unten angekommen gab es das nächste Problem; Amaya war sich nicht sicher, in welche Richtung sie gehen mussten. „Westen“, lautete ihre einzige Auskunft. Nur wie findet man heraus, wo Westen ist? Mit dem Sonnenstand? Dazu sollte man vielleicht die Uhrzeit kennen. Und es wäre hilfreich zu wissen, ob man sich in der nördlichen oder südlichen Hälfte des Kontinents befand. Jedenfalls hatte Sakura das mal irgendwo gelesen. Aber am Ende kamen sie noch darauf, dass Norden wohl in der Richtung lag, aus der sie gekommen waren. Also war Westen links an der Felswand entlang. Es war unglaublich hieß. Amaya hatte es gut, unter ihrer hellen Robe war sie wenigstens geschützt vor der Sonneinstrahlung, aber Sakura sah schon den nächsten Sonnebrand auf sich zu kommen. Und den übernächsten. Und den Überübernächsten. Je nachdem, wie lange sie in diesem Backofen namens Wüste bleiben mussten. Und sie wollte gar nicht wissen, wie eine braungebrannte Haut zu ihren rosa Haaren aussehen würde… „Weiß irgendjemand, wie weit es bis zum nächsten Dorf ist?“, stöhnte Naruto hinter ihr, sie ging voraus, mit Amaya an der Hand, Sasuke war ganz hinten. „Amaya-sama, wie weit ist es bis zum nächsten Dorf?“, wiederholte Sakura die Frage, um auch eine Antwort zu erhalten. „Sunagakure ist gleich hinter den nächsten drei Dünen“, antwortete die Kleine ohne zu zögern. „Wie weit ist das ungefähr?“ „Ein Kilometer“ „Na, das hört sich doch gut an“, sagte Sakura munter. „Vielleicht schaffen wir’s noch, bevor es dunkel wird!“ „Das glaube ich nicht.“ Sakura drehte sich erschrocken um. Eine unbekannte, männliche Stimme! „Ihr werdet nirgendwo mehr hinkommen, denn jetzt wird euch die Rache von Midorihoshi ereilen!“ Hinter Sasuke wurde ein Mann sichtbar, der Sasuke einen Kunai an die Kehle hielt. „Genau, ihr werdet als mein Abendessen enden!“ Ein Mann erhob sich aus dem Sand und kam auf Naruto zu. Der Mann war ungefähr drei Meter groß und sein Mund war... Viel größer als er eigentlich hätte sein dürfen. Naruto wich einen Schritt zurück und stieß gegen die Felswand. Sasuke stand ganz cool da, und sah nicht so aus, als wäre er kurz davor, getötet zu werden. Ganz lässig und so schnell, dass er es nicht mitbekam, stieß er dem Mann, der ihn bedrohte, den Ellenbogen in den Magen. Dieser kippte nach vorne, landete auf Sasukes Schulter und and sich gleich darauf auf dem Boden wieder. „Sakura!“, rief Sasuke. „Nimm die Kleine und lauf! Bring sie nach Hause, beende die Mission und komm dann wieder hier her!“ „Ich kann kämpfen!“, protestierte Sakura. Was erlaubte der sich? Ihr einfach Befehle zu geben! „Du vielleicht, aber Amaya nicht. Jetzt bleib da nicht wie angewurzelt stehen und LAUF!“, schrie er sie an. „Sakura-chan, er hat Recht! Mit diesen beiden Spinnern werden wir auch alleine fertig!“, meinte Naruto, der mehr oder weniger elegant dem Mann mit dem Riesenmaul auswich, der ihn wohl als ganzes verspeisen wollte. Widerwillig wandte sich Sakura von ihren Teamkameraden ab, schnappte Amaya am Handgelenk und rannte davon. Ein paar hundert Meter weiter hatte sie Amaya auf ihrem Rücken sitzen, da ihr aufgefallen war, dass sie Amaya so fast den Arm ausgerissen hatte. Auf einmal kreischte Amaya panisch. „Was…? Amaya-sama? Was ist los?”, fragte Sakura verblüfft. Noch nie hatte die Kleine so ihre Beherrschung verloren. Sie hatte nie geschrien, meistens nicht einmal das Gesicht verzogen, egal wie grausam das war, was sie mit ansehen musste. „Die… die Höhle! Da ist die Höhle, wo ich eingesperrt gewesen bin!“, kreischte sie. „Und da… sind noch andere Kinder drin, hast du gesagt?“ „Ja!“ Sakura betrachtete die Felswand. Moment, da war doch… Ein riesiger Felsen! Ja, klar, der musste die Höhle verschießen! Während Sakura diesen Felsen anstarrte und Amaya auf ihrem Rücken verzweifelte, machte sich Hass in ihr breit. Wie konnte man einem kleinen Mädchen nur so etwas antun? Und wenn da noch mehr Kinder drin waren… Kurz entschlossen holte sie aus und schlug mit der Faust gegen den Felsen. Dieser zerbrach augenblicklich in tausend kleine Steinchen. Als der aufgewirbelte Sand und der Staub sich verzogen hatten, konnte sie in eine Höhle sehen, nicht sehr groß, aber anscheinend sehr voll. Vierundzwanzig Kulleraugen blickten ihr verängstigt entgegen. Und ein weiterer Shinobi, der anscheinend nicht älter war als sie, und auf keinen all Ranghöher oder stärker, ansonsten hätte er nicht so verdutzt geguckt. „Wer… Wer bist du?“, stammelte er. „Diejenige, die dich gleich töten wird, es sei denn, du lässt diese Kinder freiwillig frei!“, keifte Sakura. In ihren Augen brannte ein Feuer, das jedem der sie kannte Angst gemacht hätte. „Das… das darf ich nicht!“, stammelte der Ninja ihr gegenüber. „Ich… Ich habe den Auftrag, hier aufzupassen, bis diese Ratten vernichtet sind, die zwei Mitglieder von Midorihoshi getötet haben!“ „ICH habe die beiden Kerle getötet, wenn du’s genau wissen willst, und du bist der Nächste!“ Mit diesen Worten stürzte sich Sakura au ihn, verpasste ihm einen Kinnhaken nach dem anderen und trat ihn letztendlich aus der Höhle. „Raus mit euch, schnell! Rennt nach Suna, da wird euch geholfen!“, rief sie den Kindern zu, die in der Höhle saßen und sie verängstig anstarrten. Ein Sturm brach los; alle Kinder wollten gleichzeitig aus der Höhle rennen und rannten Sakura dabei beinahe um, während diese ebenfalls nach draußen stürmte, um sich weiter um den Midorihoshi zu kümmern. Der hatte sich nun wieder aufgerichtet und begrüßte sie auch gleich mit zwei Kunai, die sich in ihren rechten Oberarm bohrten. Doch das hinderte sie nicht daran, auf diesen Kerl zuzurasen und ihn umzuwerfen. Ann schlug sie mit den Fäusten auf ihn ein, bis er recht benommen wirkte. Irgendwas stimmte da doch nicht. Ein Mitglied einer Geheimorganisation konnte doch nicht so schwach sein! Und er war nun schon der dritte… Aber das störte sie nicht weiter. Sie stand nun auf und grub ihren Fuß unter das Rückrad des Shinobis und stieß ihn so hoch. Sie sprang ebenfalls hoch und trat ihm mitten in der Luft in die Magengegend, bevor er aber wieder auf dem Boden aufkam hatte sie noch mal gegen seine Wirbelsäule getreten, sodass er eventuell eine Querschnitzlähmung davontrug. Aber das machte jetzt auch nichts mehr, denn tot war er so wie so schon beinahe. Der Shinobi lag jetzt vor Sakuras Füßen und sie gab ihm den Gandenstoß; sie trat mit voller Kraft gegen seine Schläfe und zertrümmerte ihn so ungefähr den halben Schädel. Nun verstand Sakura zum ersten Mal, was Tsunade damals gemeint hatte. „Taijutsu ist befriedigend, weil man so viel eher das Gefühl hat, dem Gegner zu schaden“ Sie hatte vollkommen Recht gehabt, und außerdem konnte man so sehr gut seine Wut rauslassen. Sakura wandte sich ab und rannte den Kindern hinterher. Bei Naruto und Sasuke lief es allerdings nicht so gut; Naruto hatte immer noch alle Hände voll zu tun, dem riesigen Maul seines Gegners auszuweichen, der ihm noch nicht einmal Zeit ließ, einen einzigen Kagebunshin zu schaffen. Sasuke hatte seinen Gegner unterschätzt. Nachdem er sich am Anfang so leicht gegen den Shinobi hatte wehren können, hatte sich nun herausgestellt, dass er sehr, sehr schnell war. Dass er sich außerdem noch unsichtbar machen konnte, war für Sasuke kein Problem. Immerhin hatte er seine Sharingan. Und eigentlich war selbst die Geschwindigkeit kein allzu großes Problem. Der konnte er sich problemlos anpassen, nur leider hatte der Gegner es geschafft, ihm Kunai in die Schultern zu stechen, als er abgelenkt war, sodass er seine Arme nun nicht benutzen konnte. Und das war, gelinde ausgedrückt, schlecht. Sehr schlecht sogar, denn selbst er hatte Schwierigkeiten, sich nur mit den Beinen zu verteidigen, während der Feind um ihn herumwirbelte und diese mit Nadeln durchlöcherte. Schließlich gelang Sasuke doch ein Tritt, der seinen Gegner ein paar Meter weiter weg beförderte. Doch als er auf den Feind zu rannte, bemerkte er aus dem Augenwinkel, dass es nun dem anderen Kerl gelungen war, Naruto zu verschlingen, als Ganzes. „Scheiße…“, murmelte der Uchiha und betete, dass Naruto nicht allzu empfindlich war, was Magensäure anging. Naruto war wirklich nicht scharf drauf, wieder Bekanntschaft mit irgendeinem Magen zu machen, und außerdem hatte er wenigstens Zeit, ein paar Kagebunshin zu schaffen, die die Speiseröhre dieses… Ungeheuers ziemlich weit ausdehnten. Doch irgendwie schien der Kerl wie aus Gummi. Nicht nur, dass die Speiseröhre fünf Narutos auf einmal beinhalten konnte, nein, es ging sogar immer noch abwärts. Von außen hatte er nicht so riesig ausgesehen… Aber egal, Naruto hatte keine Zeit nachzudenken, er brauchte nur Zeit, um im Magen, in dem er nun doch angekommen war, ein Rasengan zu schaffen. Doch während er dies tat, begann die Magensäure Teile seiner Kleidung wegzuätzen, und seine Füße fühlten sich auf einmal auch nicht mehr so an wie früher. Aber als es dann mal fertig war, tat das Rasengan seinen Dienst und brannte ein Loch in den Magen des Shinobis, in dem Naruto sich befand. Oder eher nicht mehr befand. Doch als er gerade dem Magen entkommen war, wurde er von dem Riesengummimagenmonstervieh begraben, welches nun erledigt war, aber leider auf ihn drauf fiel. Sasuke hingegen hatte nun seinen Gegner erreicht, der nach zwei Schlägen angeschlagener zu sein schien als er, obwohl Sasuke wie gesagt zwei Kunai in den Schultern und mehrere Nadeln in den Beinen hatte. Nun gut, nachdem Sasuke mehrere Geräusche hinter sich gehört hatte, die alle positiv für Naruto zu sein schienen, begnügte er sich damit, seinem Gegner auf den Kopf zu springen, die einzige wirklich sinnvolle Attacke, die ihm gerade einfiel. Leider hatte er vergessen, dass sein Gegner die Arme noch benutzen konnte. Und das Tat er leider auch, und bevor Sasuke ihm den Schädel zertrümmerte, bekam er noch zwei Kunai in die Kniekehlen, die ihm nach dem Aufprall, der seinem Gegner übrigens den Schädel zerschmettert hatte, daran hinderten aufzustehen. Tolle Situation. Sasuke konnte weder Arme noch Beine benutzen und Naruto lag drei Meter von ihm entfernt unter einem Riesen begraben. Ziemlich verärgert bemerkte Sasuke, dass er anfing zu hoffen, dass Sakura schnell wiederkommen würde. Verdammt noch mal, wie tief konnte er eigentlich noch sinken? Erst ließ er sich von einem Schwächling bewegungsunfähig machen und nun hoffte er auch noch darauf, dass gerade Sakura Haruno kommen würde, um ihm, Sasuke Uchiha, zu helfen. Er ärgerte sich so sehr, dass ihm schwarz vor Augen wurde. Als Sasuke erwachte, war das Erste, was er wahrnahm, ein sanftes, grünes Licht. Dann bemerkte er, dass die Schmerzen, die ihm die Kunai und Nadeln bereitet hatten, abklangen, und als letztes, das ein rosa Haarschopf über ihn gebeugt war. „Sakura? Bist du das?“, fragte er, immer noch leicht benommen. „Ne, ich tu nur so.“ lautete die patzige Antwort darauf. „Na, da bin ich ja beruhigt“, meinte er und ein Grinsen schlich sich auf sein Gesicht. „Was ist?“, fragte Sakura irritiert. „Ach, ich habe nur gerade gedacht, dass es jetzt endlich Vorteile hat mit dir in einem Team zu sein; eine eigene Krankenschwester die mehr kann als Äpfel schneiden“ Für diese freche Antwort verpasste Sakura ihrem Patienten einen Kinnhaken, der ihn drei Meter weiter rollen ließ. Jetzt erst bemerkte Sasuke, dass Sakura nicht alleine war; Temari und Kankuro waren wohl mit ihr aus Suna gekommen und hatten in der Zwischenzeit Naruto befreit, der zwar unter dem Riesen festgesteckt hatte, aber trotzdem nicht schwerer verletzt war als Sasuke, auch wenn seine Kleidung ein wenig in Mitleidenschaft gezogen worden war. Sakura heilte nun auch Narutos Wunden, die sehr stark rochen, und bedankte sich währenddessen bei Temari und Kankuro für ihre Hilfe. „Ach was, ist doch selbstverständlich“, meinte Temari und hob abwehrend die Hände. „Wir sollten eher euch danken, ihr habt diese Kinder zurückgebracht. Wir hatten schon richtig Ärger mit dem Vater von Amaya-sama…“ „Apropos Amaya-sama, das Mädchen taug eher zur Kunoichi als zur Prinzessin. Die Kleine ist eiskalt und hat nicht mal mit der Wimper gezuckt, als ich vor ihren Augen einen Angreifer getötet habe…“, erzählte Sakura. „Ich werde meinem Bruder davon berichten, danke für den Tipp“, meinte Temari. „Ach, und ich hab noch was für dich. Ein Brief von Shikamaru“, fügte Sakura noch hinzu und nahm den Brief aus ihrer Tasche. Temari lief rot an. „Oh… Äh… Danke“ Sie nahm den Brief an sich und verabschiedete sich. Danach ging sie mit ihrem Bruder wieder in Richtung Suna davon. „Los, Jungs, aufstehen, euch geht es prima, es ist kalt und dunkel und wir müssen zurück nach Konoha!“, rief Sakura ihren Kameraden zu, die beide zu bequem gewesen waren, aufzustehen. Grummelnd erhoben die beiden Shinobi sich und sie machten sich auf den Rückweg. Bah, das längste und schlechteste Kapitel bis jetzt «' ich könnte mich erwürgen... Kommentare erwünscht, Kritik gerngesehen Kapitel 5: Zurück zum Anfang vom Ende ------------------------------------- Die Monate, die auf diese Mission folgten, lassen sich wohl am besten so beschreiben; Training, Training und noch mal Training. Und Jiraiya war ein wesentlich strengerer Lehrer als Kakashi, wenn er denn mal da war. Das einzig gute an seinem Training war, abgesehen von der Steigerung der Leistung, speziell was Tai- und Genjutsu anging, dass Jiraiya er wirklich schaffte, sie alle drei auf dasselbe Level zu bringen. Ja, wirklich; abgesehen von diversen Talenten waren alle drei absolut gleichstark, solange Naruto nicht den Kyuubi erweckte oder Sasuke gebrauch von seinem Juin machte (Es hatte da einen hässlichen Zwischenfall gegeben, bei dem er sich aus Versehen verwandelt hatte und nur noch schwer zu stoppen gewesen war… Seit er aus Oto verschwunden war, hatte er das Ding nämlich nicht mehr unter Kontrolle) Und nun gut, das Chuunin Examen stand an. In einer Woche würde es losgehen und Sakura hatte alle Hände voll zu tun, Naruto dazu zu bringen, für den schriftlichen Teil zu lernen. „Sakura-chan, wozu denn? Wir müssen einfach zur zehnten Frage dableiben! Dann ist es doch egal, ob ich was auf meinem Zettel stehen habe oder nicht!“, pflegte Naruto zu murren, immer wenn Sakura wieder in seiner Wohnung aufkreuzte und ihn zum lernen Zwang. „Wie oft denn och? Wir wissen doch nicht, ob es dieses Jahr wieder so kommen wird! Vielleicht musst du ja eine Antwort richtig haben um durchzukommen! Und da du ja keine spezielle Fähigkeit zum Schummeln hast“ Sakura warf Sasuke, mit dem sie übrigens einen Waffenstillstand begonnen hatte, einen wütenden Blick zu, dieser war zwar zu dieser „Nachhilfestunde“ erschienen, weigerte sich aber auch nur ein Buch zur Hand zu nehmen, er hätte ja die Sharingan und im Notfall könnte er ja irgendwen kopieren, und wandte sich wieder an Naruto „Musst du halt lernen, so wie ich.“ „Du musst nicht lernen, du weißt doch schon alles“, konterte Naruto. „Ich weiß nicht, ob ich alles weiß, und wenn, dann weil ich mal gelernt habe!“, fauchte Sakura und musste sich stark zusammenreißen, um Naruto nicht ein besonders dickes Lehrbuch an den Kopf zu werfen. So verliefen die Abende ab, wenn die drei sich, mehr oder weniger freiwillig, in Narutos Wohnung einfanden um diverse Strategien für die Prüfung festzulegen. Sakura bestand darauf, auch wenn ihre Teamkameraden sie immer wieder daran erinnerten, dass sie es letztes Jahr auch ohne Strategie durch die Prüfung geschafft hatten. „Das hätten wir aber nicht, wenn Kabuto uns nicht geholfen hätte. Und es ist doch sehr unwahrscheinlich, dass er das wieder tun wird, nicht wahr?“, gab Sakura mit zuckersüßer Stimme zu bedenken. „Wir hätten seine Hilfe auch gar nicht gebraucht, wenn Orochimaru es nicht auf mich abgesehen hätte…“, konterte Sasuke. „Tja, und wer sagt uns, dass der nicht wieder auftauchen wird?“ „Dann hätten wir aber wirklich andere Probleme als eine die Prüfung zu bestehen.“ „Naruto und ich vielleicht, an dich wird er doch keinen Kratzer kommen lassen…“ „Wer weiß? Vielleicht hat er ja mittlerweile meinen Bruder als neuen Körper… Wäre mir nur Recht. Dann kann ich gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen…“ „Sag mal, leidest du unter Alzheimer oder so? Orochimaru hat Angst vor deinem Bruder…“ „Na und? Vielleicht ist Itachi ja zum Schlangenfetischisten mutiert…“ „Dann hat Orochimaru erst Recht einen Grund, Angst vor ihm zu haben…“ „Du hast ja keine Ahnung, alleine das Wort Schlange reicht schon aus, um Orochimaru zum Schoßhündchen werden zu lassen… Und Verräter dieses Dorfes sind immer gern gesehen.“ „Na, das ist ja mal ne tolle Information. Solltest du gleich Tsunade erzählen, damit wir das nächste Mal eine Waffe gegen ihn haben…“ „Die weiß das doch schon längst. Und außerdem gibt es keine Schlange auf diesem Planten, die nicht auf Orochimaru hören würde… Die stehen eigentlich total auf ihn, die ganze Basis war voll mit den Viechern…“ „STOPP!“ Sakura und Sasuke sahen Naruto verwundert an und fragten gleichzeitig: „Was?“ „Ihr streitet schon wieder! Und außerdem seid ihr vom Thema abgekommen!“ Mit diesen Worten nahm Naruto das Buch, welches Sakura ihm keine fünf Minuten zuvor noch über den Schädel ziehen wollte, und versuchte sich den Inhalt zu merken. Sakura nahm sich ganz fest vor, sich diese Methode zu merken, Naruto zum Lernen zu bringen… Letztendlich war der große Tag da. Die drei machten sich auf den Weg zu dem Gebäude, in dem die schriftliche Prüfung stattfinden würde. „Die anderen drei Teams machen auch wieder mit“, erzählte Sakura ihren Teamkameraden auf dem Weg. „Inos Team hat ein neues Mitglied; er heißt Kuno und soll für ein Jahr aus Kusagakure hierher kommen. Keine Ahnung wieso, aber er ist mit Ino und Chouji in einem Team. Und dieses Jahr soll es nur ein Anfängerteam geben. Ich weiß nicht, wer drin ist, aber die sollen recht stark sein, heißt es… Und es sollen schon mal keine Otonins dabei sein, hat Tsunade mir erzählt. Das Risiko wäre einfach zu groß. Gaara hat auch keine Shinobi aus Suna geschickt, er hält nicht viel von diesem Examen, er ist ja auch als Genin Kazekage geworden…“ „WAS?“, schrie Naruto verblüfft. „Dieser Kerl ist Kazekage? Aber… Ich bin doch stärker als er! Ich hab’ ihn verdammt noch mal besiegt! Und wieso bin ich dann nicht zum fünften Hokage gewählt worden, häh?“ „Weil es halt noch Tsunade gibt. In Suna gibt’s so jemanden halt nicht, oder gab es nicht, sind bestimmt alle im Krieg hier umgekommen… Oder Gaara hat sie bestochen… Was weiß ich, zumindest ist er Kazekage. Also, wo war ich gerade? Ach ja, es gibt dieses Jahr keine Ninja aus Oto oder Suna, dafür aber ziemlich viele aus Kusa und Kiri. Die sollen ganz schön stark sein… Aus Ame und Iwa sind natürlich auch ein paar dabei, aber die meisten kommen wie immer aus Konoha. Ich hab gehört…“ „Sakura, tu mir einen Gefallen und halt verdammt noch mal die Klappe!“, schnauzte Sasuke sie von der Seite an. „Wieso sollte ich?“ „Du gehst mir auf die Nerven.“ „Der Spruch beeindruckt mich nicht mehr.“ „Mir egal solange du aufhörst zu quasseln.“ „Tu ich aber nicht.“ „Aber wenigstens redest du nicht mehr über diese blöde Prüfung.“ „Ich könnte aber wieder damit anfangen.“ „Tust du aber nicht.“ „Wer weiß…“ „Ich. Du redest nicht mehr drüber, solange ich es verhindern kann.“ „Ich lass mir von dir doch nicht den Mund verbieten!“ „Ach ja? Na, dann muss ich wohl ungemütlich werden…“ „Versuch’s doch!“ „HALTET DIE KLAPPE; BEIDE!“ Naruto war mal wieder dazwischen gegangen. So langsam ging ihm dieser Job wirklich auf die Nerven. Andauernd hatten sich diese beiden in den Haaren! Das war wirklich nicht zum Aushalten… Aber wenigstens überraschten seine Ausbrüche die beiden immer so sehr, dass sie sich für eine Weile vertrugen. Und so war es jetzt auch. Den ganzen Weg bis zur Prüfung sprachen die beiden kein Wort mehr, weder miteinander noch mit ihm. „Ach, auch wieder da?“, wurden die drei begrüßt, kaum dass sie den Raum betreten hatten, der wie immer gerammelt voll mit Ninjas aus aller Herrenländer war. Ino hatte gesprochen und kam mit Chouji und einem großen, dürren, braunhaarigen Jungen auf sie zu, der wohl Kuno sein musste. Er wirkte verschlossen und unscheinbar. „Ja, sieht ganz danach aus. Wie geht’s denn so?“, antwortete Sakura und lächelte ihre Gelegenheitsfreundin an. „Och, ganz gut soweit. Darf ich vorstellen? Das ist Kuno“ Ino deutete auf den braunhaarigen Jungen hinter ihr. „Kuno, das sind Sakura, Naruto und Sasuke, du weißt schon!“ „Sehr erfreut“, sagte Kuno höflich. „Äh… Ebenso“, antwortete Sakura. Solche Höflichkeit war sie gar nicht mehr gewohnt… „Sakura-san! Schön dich hier zu sehen!“, rief auf einmal jemand hinter ihr. „Hallo Lee“, Sakura lächelte dem Shinobi hinter ihr zu. „Hi, Neji, Tenten“ Sie nickte den Angesprochenen zu. Neji nickte zurück und begrüßte so auch die Anderen, Tenten lächelte und sagte: „Hi alle miteinander!“ „Ach, ihr seid auch alle mal wieder dabei?“, ertönte eine genervte Stimme von der Tür aus, die von einem Bellen hinterlegt wurde. „Ja, was dagegen?“, fragte Naruto den Hundejungen. „Wie kommst du denn darauf? Ich freu mich schon drauf, gegen dich zu kämpfen. Aber diesmal gewinne ich!“ „In deinen Träumen vielleicht!“ „N…Naruto-kun, Kiba-kun, vertragt euch bitte!“, platzte eine zarte Stimme dazwischen. Hinata hatte sich eingemischt. Die Angesprochenen sahen sie verdutzt an. Niemand sagte etwas, doch dieser Augenblick peinlichen Schweigens wurde jäh unterbrochen; „Aniki!“ Alle drehten sich um und sahen Konohamaru auf Naruto zu rennen. Aber irgendwie sah er… anders aus. Dieselbe Frisur, ja, aber erwachsener gekleidet und vor allem; er trug ein Konohastirnband! Doch bevor er Naruto erreicht hatte, packte ihn eine Hand von hinten am Zopf. „Konohamaru! Sprich nicht mit diesem Loser!“, keifte eine Mädchenstimme. „Aber wieso Loser?“ „Na, ganze einfach: Er steht bei meiner unfähigen Schwester und meinem unwürdigen Cousin, da kann er doch nur ein Loser sein!“ Mit diesen Worten wusste Naruto erstmal nicht anzufangen. Erst als er sich seinen Freunden zuwandte und eine entsetzte Hinata so wie einen extrem wütenden Neji erblickte konnte er sich so ungefähr denken, wer da sprach. „Aber… Hanabi-chan… Das ist doch… Aniki… Also, Naruto…“ „WAS? Das ist der, der meinen Cousin besiegt hat? Kyaa!“ Das Mädchen rannte an Konohamaru vorbei und warf sich Naruto an den Hals. „Ich wollte dich immer schon mal persönlich treffen!“, strahlte ihn das Mädchen an. Sie war recht hübsch, hatte braune Locken, die sie mit ihrem Stirnband zurückgebunden hatte, trug Kleidung in recht auffälligen Farben und hätte sie nicht auch die Byakugan gehabt, wäre man nie im Leben darauf gekommen, dass sie mit Hinata verwandt sein könnte. Diese starrte nun mehr oder weniger der Ohnmacht nahe zu, wie ihre Schwester sich an Naruto drückte. Ino und Sakura lagen sich lachend in den Armen. Sasuke klopfte Naruto voller Mitleid auf die Schulter und seine Miene sagte: „Ich weiß, wie du dich fühlst…“ Naruto fühlte sich wie im falschen Film. Wieso wurde er auf einmal umarmt? Und was hatte dieses Mädchen nur gegen ihre Schwester und ihren Cousin? Aber bevor er auch nur ein Wort sagen, beziehungsweise fragen konnte, wurde Hanabi von Konohamaru und einem anderen Jungen mit sehr hellen Haaren und Augen von ihm weggezerrt. „Also, Aniki, was ich eigentlich sagen wollte, ich bin jetzt auch Genin!“, grinste Konohamaru Naruto an. „Cool, Konohamaru! Ich wünsch dir viel Glück, aber nur die wenigsten schaffen die Chuuninprüfung beim ersten Mal…“ „Wir brauchen kein Glück!“, rief Hanabi, die immer noch von ihrem zweiten Teamkameraden festgehalten wurde. „Wir sind mit Abstand das Beste Team hier! Und jetzt komm, Konohamaru, auch wenn Naruto Uzumaki dabei ist, ist das hier trotzdem noch ein Haufen Loser!“ Konohamaru grinste nur, das Grinsen lag zwischen frech und entschuldigend, und ging zusammen mit seinem Team weg. „Na, das Mädchen hat ja ein ganz schönes Ego!“, bemerkte Ino, als sie sich endlich nicht mehr an Sakura klammern musste, um nicht vor Lachen zu Boden zu gehen. „Das liegt daran, dass sie, seit sie Laufen kann, von meinem Onkel vorgezogen wurde“, begann Neji zu erklären. „Sie ist mehr zur Kunoichi geeignet als Hinata-sama und das hat man ihr seit sie denken kann eingetrichtert…“ „Und Neji-nii nennt sie unwürdig, weil das die allgemeine Denkweise in der Hauptfamilie ist…“, nuschelte Hinata. „ Ich habe ehrlich nicht erwartet, sie hier zu sehen…“ „Lass dich jetzt bloß nicht von ihr verunsichern“, riet Naruto ihr. „Oder ist die wirklich so gut?“ „Sagen wir Mal so; Hanabi-sama hat wirklich mehr Talent, aber Hinata-sama hat ein Jahr länger trainiert…“, erklärte Neji. „ Dazu kommt noch, das Hanabi-sama dazu neigt, jeden zu unterschätzen, ganz besonders uns“ Da betrat der Prüfer den Raum und wies alle an, eine Nummer zu ziehen, die festlegen würde, wo man sitzt. Die Regeln waren genauso wie beim letzten Mal. Nur ein Blick auf das Prüfungsblatt brachte Sakura zum Nachdenken; die ersten vier Fragen waren dieselben wie letztes Jahr, aber danach kamen nur noch… Medizinfragen. „Entschuldigung…“, sie hob die Hand. „Ja?“, der Prüfer sah sie missmutig an. „Hat Tsunade-sama die Fragen festgelegt?“ „Hmh“ Das war zwar keine eindeutige, aber eine abweisende Antwort. Sakura spürte Sasukes Blick im Nacken; er saß schräg hinter ihr. Sie schüttelte den Kopf und deutete mit dem Daumen nach unten. Das hatten sie so ausgemacht; wenn Sakura die Antworten kennen sollte, dann sollte sie mit dem Kopf schütteln. Ansonsten würden die Mogler sich alle au sie konzentrieren, und das war nun wirklich nicht ihr Ziel. Sasuke aktivierte also so unauffällig wie möglich seine Sharingan und begann Sakuras Bewegungen zu kopieren. Es dauerte nicht lange, da bemerkte Sakura einen Käfer, der um sie herumschwirrte. Als nächstes wanderte der Lichtfleck eines Spiegels über ihr Blatt, Tentens Lieblingsart zu mogeln. Irgendwie schon merkwürdig zu wissen, das alle Freunde von einem abschrieben, und das nur, weil sie Medic-Nin war… In der anderen Seite des Raumes saß Naruto und hatte mit ganz anderen Problemen zu kämpfen; da hatte er schon jeden Abend mehr oder weniger freiwillig irgendwelche Formeln auswendig gelernt und nun konnte er hier nicht eine davon anwenden. Verzweifelt las er sich eine Frage nach der anderen durch und er kam einfach nicht zu einer, die er lösen konnte. Zum Teufel mit dieser ganzen Lernerei! A fiel sein Blick auf Frage acht: Erkläre in eigenen Worten die Shosen Jutsu Shosen Jutsu… Das war doch diese Technik mit dem heilenden grünen Licht, oder? Ja ganz sicher. Und was hatte Sakura-chan ihm doch gleich davon erzählt? Naruto krakelte eine Antwort auf das Papier: Bei der Shosen Jutsu leitet man das ganze Chakra in die Hände und weiter in den verwundeten Körper, wo das Chakra erst innere und danach äußere Wunden heilt Ja, mit dieser Antwort war er zufrieden. Und das konnte er auch sein, dein Sakura hatte soeben eine ähnliche Antwort auf die Frage geschrieben. Mittlerweile war sie dazu übergegangen die meisten Käfer zu verscheuchen, die meinten sich auf ihrem Blatt breitmachen zu können. So langsam sollte doch Shino alle Antworten zusammen haben! Und selbst wenn nicht, soll er doch selber sehen, wie er zu Recht kommt… Mit Ino hatte ihre innere Stimme auch schon die eine oder andere Unterhaltung führen müssen. Am Ende waren sie dazu gekommen, dass Sakura Ino zwar sämtliche Antworten abschreiben lassen wird, Ino dafür aber auch Narutos Test schreiben müsse. Ino hatte sich widerwillig darauf eingelassen und sich fest vorgenommen, viel zu lange zu brauchen, um die Tests von Chouji und Kuno zu schreiben. Die Zeit war um. Die zehnte Frage sollte gestellt werden, natürlich wieder mit dem ganzen Psychoterror davor. Es stellte sich heraus, dass die Frage jedes halbe Jahr gewechselt wurde. Beim Chuuninexamen davor war es eine andere gewesen, diesmal war es dieselbe wie im Jahr zuvor. Nachdem Team 7 schön geblieben und der Ansturm der gehend verebbt war, waren noch insgesamt neunzehn Teams, also siebenundfünfzig Personen, im Raum, die alle bestanden, wenn sie eine Antwort richtig hatten. Das war in diesem Jahr eine Sonderregel. Wenn also ein Teammitglied keine richtige Lösung hatte, dann war das ganze Team weg vom Fenster. Sakura betete, dass Ino auch wirklich Narutos Test ausgefüllt hatte und nicht absichtlich irgendwo hängen geblieben war. In dem Raum, in den sie nach der Prüfung geschickt worden waren, fragte sie nach. „Naruto? Ähm, hat Ino eigentlich deinen Fragebogen ausgefüllt?“, flüsterte sie ihm zu. „Was? Nö. Aber mach dir keine Sorgen, ich hab eine Antwort!“, antwortete Naruto und grinste sie an. Sakura war allerdings gar nicht nach grinsen zu Mute. „Und, äh, du bist dir sicher, dass die richtig ist?“, fragte sie vorsichtig. „Ich hab das aufgeschrieben, was du mir erzählt hast“ „Zu welcher Frage?“ „Die mit der Shosen Jutsu“ Sakura atmete auf. Sie konnte sich dunkel daran erinnern, dass sie Naruto mal ziemlich ausführlich erklärt hatte, wie die Funktionierte. Und tatsächlich, ein paar Minuten später stand fest, dass insgesamt drei Teams noch nachträglich durchgefallen waren, und Team sieben war nicht dabei! Doch zum jubeln blieb Naruto nicht allzu viel Zeit, denn schon kam die nächste Prüfung, und es war dieselbe wie im letzten Jahr. Bäh, schon wieder so ein blödes Kapitel... Okay, die Story kommt ins Rollen und demnächst werden die Kapitel auch garantiert besser... Kommentare, auch kritische, sind natürlich wie immer gern gesehen... Kapitel 6: Gepfeffert und versalzen ----------------------------------- Da war er wieder. Der Wald des Todes. Groß, alt und unheimlich wie eh und je. Schluckend trat Sakura zusammen mit ihren Teamkameraden durch das Tor, Nummer sechsunddreißig. Obwohl nur noch sechzehn Teams im Rennen waren mussten alle Tore verwendet werden. Na ja, wenigstens waren diesmal die Chancen auf Ausscheidungskämpfe relativ gering. „Okay Jungs“, begann Sakura etwas, was eigentlich als längerer Vortrag gedacht war. „Fünf Tage, eine Erdschriftrolle…“ „Sakura, wir kennen die Regeln.“, bemerkte Sasuke. „Es gibt zwei, nein drei mögliche Vorgehensweisen. Entweder wir bewegen uns direkt Richtung Turm und schnappen uns das erste Team, das dort ankommt oder wir suchen nach einem Team, das wahrscheinlich nur eine Schriftrolle hat, oder wir lassen uns finden.“, fuhr sie fort und ignorierte Sasuke. „Finden lassen ist doof.“, meinte Naruto. „Zum Turm marschieren und das erstbeste Team überfallen ist gefährlich…“, mutmaßte Sasuke. „ Alle, die jetzt schon dahin aufbrechen könnten theoretisch die gleiche Taktik haben.“ „Gut, also suchen wir das nächstbeste Team und knöpfen es uns vor. Da gibt es wieder zwei Möglichkeiten. Entweder wir suchen als Gruppe, mit dem entsprechenden Geräuschepegel, oder wir teilen uns auf, auf die Gefahr hin, dass einer überwältigt und getötet wird und für uns alle die Prüfung gelaufen ist.“, erklärte Sakura. „Bist ja sehr optimistisch.“, kommentierte Sasuke. „Oder einfach nur realistisch, was dich selbst angeht?“ „Nein, ich denke nur voraus, selbst für dich, da wir dich immerhin in dieser Runde noch brauchen. In der nächsten kannst du bleiben wo der Pfeffer wächst!“, antwortete Sakura herablassend. „Immer wieder schön zu sehen, welchen Teamgeist du doch hast…“ „Wenigstens habe ich welchen. Ich mach mir ja immerhin Gedanken, euch wenigstens durch diese Runde zu bringen, das ist nicht verkehrt, weißt du?“ „Geschafft habe wir’s letztes Mal doch auch ohne deine Planung, oder?“ „Wenn du wieder die meiste Zeit ohnmächtig sein willst, dann sag’s ruhig, okay? Ich hätte nichts dagegen…“ „Was nur wieder von deinem ungeheuerlichen Teamgeist zeugt.“ „Ohnmächtig ist die Chance geringer, dass du die Teamarbeit gefährdest.“ „Solltest du mir nicht eigentlich vertrauen, damit wir als Team arbeiten können?“ „Vertraust du mir denn?“ „Habe ich nicht zuerst gefragt?“ „Ist es nicht eigentlich egal wer von euch beiden zuerst gefragt hat oder wem nicht vertraut solange wir endlich mal festlegen, was wir denn jetzt machen?“, ging Naruto nicht schreiend aber energisch dazwischen. „Zunächst mal erteile ich euch beiden hiermit das Verbot zu streiten, solange wir hier drin sind! Und Sasuke, du hörst Sakura-chan zu, was sie zu sagen hat, immerhin hat sie uns beide durch die erste Prüfung gebracht, okay?“, verlangte er. Zwei verdutzte Augenpaare starrten ihn an. „Ähm, ja, danke Naruto. Also, wenn wir zu dritt nach einem Team suchen, dann ist es natürlich wahrscheinlich, dass sich das Team auf unseren Angriff vorbereiten kann, da es uns hören könnte. Gehen wir einzeln auf die Suche, ist es zwar wahrscheinlicher, dass wir ein Team finden, aber wie wahrscheinlich ist es, dass einer von uns es alleine mit dreien aufnehmen könnte?“, fuhr Sakura nun ihren Vortrag fort. „Deswegen schlage ich vor, dass wir uns erstmal tiefer in den Wald begeben und dann warten, bis wir ein Team kommen hören.“, schloss sie ihre Überlegungen. „Einverstanden?“, fragte sie noch mal zaghaft. „Ich mag’s zwar nicht mich einfach angreifen zu lassen, aber hört sich am vernünftigsten an!“, meinte Naruto. „Würdet ihr Einspruch meinerseits überhaupt dulden?“, wollte Sasuke wissen. „Dulden vielleicht aber nicht weiter drauf eingehen, denn überstimmt bist du schon mal.“, erklärte Sakura nicht ohne einen stechenden Unterton in ihre Stimme zu packen. „Dacht ich mir schon fast.“ „Wieso fragst du dann?“ „Was habe ich euch beiden eben verboten?“, ging Naruto nun für seine Verhältnisse recht früh dazwischen. „Wir brechen jetzt sofort auf!“ Irgendwie kam Sakura langsam der Verdacht, das Naruto hier irgendwie den Teamleiterposten übernahm. Und ihre neue innere Stimme, ja, sie hatte jetzt zwei, eine die sie immer anfeuerte und blöde Sprüche losließ und eine die das Wort „Vernunft“ au der Stirn geschrieben hatte, sagte ihr, dass er sogar den Posten übernehmen sollte, damit das hier nicht blutig endete… Nach dem am ersten Tag nichts passiert war und nicht nur Sasuke sondern auch Naruto an ihrem Plan zweifelte, ließ sich Sakura zum Suchen breitschlagen. Und nachdem die beiden ebenfalls nicht zu dritt im Wald rumstromern wollten, musste sie sich sogar geschlagen geben und alleine losziehen. Allerdings hatte sie mit den Jungs ausgemacht, dass sie sich kurz vor Sonnenuntergang wieder dort treffen würden, wo sie gestartet waren. Ein wenig nervös war sie ja schon, immerhin wusste sie nicht, wie stark oder schwach die anderen Teams in diesem Wald waren. Doch die ersten Stunden über traf sie auf nichts und niemanden, was sie noch mehr beunruhigte. Das erste Team sichtete sie, als es schon fast Zeit war, sich wieder auf den Rückweg zu machen. Drei Ninja, offenbar aus Kusagakure. Doch die waren uninteressant, wie sie nach ein paar Minuten stillen Beobachtens feststellte, als die Kunoichi eine Himmelsschriftrolle aus ihrer Tasche zog und in die Luft warf. Seufzend machte sich Sakura so lautlos wie möglich auf den Rückweg. Sie konnte nicht wissen, dass ihr Team an diesem Morgen beobachtet worden war. Das erfuhr sie erst, als sie sich dem Treffpunkt bis auf zehn Meter genähert hatte und Naruto ihr zurief: „Sakura-chan, keinen Schritt weiter!“ Verwundert blieb Sakura stehen und sah auf. Ihre beiden Teamkameraden hingen gefesselt an Bäumen, aber nicht unten sondern in ungefähr fünf Metern Höhe. Beide, sogar Sasuke. Und unter ihnen an den Bäumen befanden sich Explosionszettel, genauso wie an den beiden Bäumen zwischen die Sakura beinahe getreten wäre. „Sakura-chan, sei bloß vorsichtig! Hier sind überall Fallen, also wenn du einen Schritt weiter machst sprengst du uns alle in die Luft und wenn du die Zettel unschädlich machst, dann stolperst du als nächstes über die unsichtbaren Drähte, die da überall gespannt sind und dann kommen die Amenins aus dem Boden und fesseln dich auch und…“ Doch weiter kam Naruto nicht, denn schon hatte Sakura vier Kunai geworfen, die alle vier Explosionszettel unschädlich machten. „Die verstecken sich im Boden, sagst du?“, fragte Sakura noch mal nach. „Ja und die kommen raus, sobald du einen von den Drähten berührst!“, erklärte Naruto. Sakura hatte aber schon beschlossen, was sie jetzt tun würde. Sie sammelte Chakra in ihren Fäusten und schlug auf den Boden ein, sodass bis zu den Bäumen an denen ihre Kameraden gefesselt waren tiefe Risse im Boden entstanden. Naruto glubschte sie ungläubig an und Sasuke sah reichlich verwirrt aus, bisher hatte er es geschafft sogar cool auszusehen, wenn er an einen Baum gefesselt war, aber um diese Gesichtsausdrücke zu bewundern blieb Sakura keine Zeit, denn durch die Risse kamen jetzt drei Ninjas, offensichtlich aus Amegakure, aus der Erde, sie kletterten elegant zwischen ihren eigenen Schnüren hindurch, und griffen Sakura an. Allerdings reichlich unkoordiniert, sodass sie den ersten mit einem Schlag in die Magengegend ausknocken konnte und den zweiten am Genick fasste. „Du!“, blaffte sie die übriggebliebene Kunoichi an, die sich gerade ebenfalls auf sie stürzen wollte. „Ich könnte jetzt problemlos deinem Teamkameraden das Genick brechen, aber ich will noch mal gnädig sein, wenn du mir jetzt eure Schriftrolle aushändigst!“ „Die… die hat er!“, quiekte das verängstigte Mädchen und deutete auf den Bewusstlosen neben Sakura. „Dann nimm sie ihm ab! Und wehe dir, eine falsche Bewegung und dein Kamerad ist tot!“, blaffte diese sie an. Das Mädchen gehorchte und nahm mit zitternden Händen eine Schriftrolle aus der Tasche des Bewusstlosen – eine Erdschriftrolle! „Hier!“, sagte die Amekunoichi und ging auf Sakura zu. „Bleib wo du bist!“, befahl Sakura. „Wirf mir die Schriftrolle zu!“ Die Kunoichi gehorchte abermals. Nachdem Sakura die Rolle gefangen hatte, warf sie dem Mädchen ihre Kameraden zu. „So, und jetzt schert euch weg und wagt es ja nicht noch mal in die Nähe meines Teams zu kommen!“, riet Sakura den Amenins mit mörderischem Blick. Diese machten, dass sie wegkamen. „Tja“, sagte Sakura nun an ihre gefesselten Teamkameraden gewandt und klatschte in die Hände. „Und was mach ich jetzt mit euch?“ „Losbinden wäre ´ne Möglichkeit.“, schlug Sasuke vor. Sakura hingegen zog erstmal ihre Kunai aus den Bäumen bevor sie zwei davon so warf, dass sie sie Seile zerschnitten sodass ihre Teamkameraden mehr oder weniger elegant auf dem Boden aufkommen konnten. „Danke, Sakura-chan!“, sagte Naruto und grinste sie an. Sasuke nickte nur kaum merklich. „Und was machen wir jetzt?“, fragte er. „Gleich weiter zum Turm oder erstmal ausruhen?“ „Ausruhen!“, meinte Naruto. „Wäre ich eigentlich auch für.“, meinte Sasuke. „Na, ihr scheint’s ja auch nötig zu haben, wenn ihr euch von solchen Schwächlingen überlisten lasst…“, grinste Sakura. „Was soll das denn heißen?“, fragte Naruto entrüstet. „Ach nichts, ich mein ja nur, ich musste hier die ganze Arbeit machen und ihr beide wollt rasten… Irgendwas läuft da falsch, oder? Aber von mir aus, dann rasten wir eben. Ich kann auch gerne als erstes Wache halten…“ Das tat sie dann auch, während sich die Jungs in eine Höhle aus Baumwurzeln schlafen legten, die Sakura merkwürdig bekannt vorkam. Die ersten paar Stunden ihrer Wache geschah gar nichts, dann hörte sie auf einmal jemanden hinter ihr sich bewegen. Sie sprang auf und zückte einen Kunai. „Hey, hey, immer mit der Ruhe, ich bin’s doch nur!“ Das war Sasukes Stimme. Skeptisch sah Sakura ihn an. „Was willst du?“, fragte sie. So weit sie erkennen konnte war es der echte Sasuke und kein Feind, der Henge no Jutsu anwendete. „Ich wollte mich nur bei dir dafür entschuldigen, dich nutzlos genannt zu haben. Das bist du nämlich nicht… mehr. Können wir jetzt aufhören uns bei jeder Gelegenheit anzugiften?“ „Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich nach einer Entschuldigung all das vergesse, was du mir angetan hast, oder?“, fragte Sakura. Einerseits war sie positiv überrascht davon, dass er sich freiwillig bei ihr entschuldigte, andererseits konnte sie nicht fassen, dass er wirklich glaubte, dass sie ihm so leicht verzeihen würde. „Alles was ich dir angetan habe? Was denn noch?“ Nun wurde Sakura aber wirklich sauer. Wie konnte er das auch noch Fragen? „Na, zum Beispiel dass du mich ein Jahr lang ununterbrochen verletzt und nicht gerade charmant zurückgewiesen hast! Dass ich wegen dir durch die Hölle gegangen bin und monatelang Depressionen hatte! Dass du all meine Fürsorge mit Füßen getreten hast!“, schrie sie und sprang auf. Auch Sasuke schien nun verärgert. „Ach ja?“, fragte er skeptisch. „Du hast wohl nie über den Tag nachgedacht, an dem ich gegangen bin, hm?“ „Nein wie kommst du denn darauf? Ich würde doch nie im Leben über den schlimmsten Tag meines Lebens nachdenken, wo kämen wir denn da hin?“ „Ja, sieht ganz danach aus. Ansonsten wäre dir vielleicht aufgefallen, dass ich wenigstens versucht habe, dich zu beruhigen und nicht zuletzt, dass ich deine Fürsorge wie du es nennst verdammt noch mal nicht mit Füßen getreten habe! Und jetzt regst du dich noch darüber auf, dass ich mich entschuldige? Also, irgendwas stimmt da nicht oder?“ Auch Sasuke war aufgesprungen. „Du weißt ja noch nicht mal, was Reue bedeutet!“ „Und du weißt nicht, was ein Wort bedeuten kann!“ „Ist das alles?“ Sakura und Sasuke zuckten zusammen. Sie hatten gar nicht bemerkt, dass Naruto wach war. „Seit…seit wann bist du wach?“, fragte Sakura erschrocken. „Seit ihr hier rumschreit.“, antwortete Naruto. „Und wenn ihr jetzt alles geklärt habt, dann könnt ihr euch ja verdammt noch mal vertragen und alles vergessen, was vor einem Jahr oder länger passiert ist. Denn eure ständigen Streitereien nerven total, wisst ihr?“ Betreten sahen die beiden erst Naruto, dann sich gegenseitig an. Sasuke hielt Sakura die Hand hin, Sakura schlug ein. Und Naruto stieß einen Freudenschrei aus. „Naruto, halt die Klappe, oder willst du den ganzen Wald auf uns hetzen?“, fuhr Sakura ihn gereizt an. „Nö, nur die Leute in Konoha, die euch schon nicht gehört haben.“, antwortete er grinsend. „Und jetzt ohne weitere Umwege auf zum Turm! Aber schnell, bevor ihr auf die Idee kommen könntet euch zu streiten!“ Sakura beschloss, dazu mal lieber nichts zu sagen. Ansonsten würde das alles nur doch wieder mit einem Streit, nein, eher mit einer Diskussion enden. Klar, scheinbar hatte sie Sasuke verziehen, aber die Wunden die er ihr zugefügt hatte, die inneren Wunden würden nie heilen. Das wusste sie. Und eigentlich wollte sie das auch gar nicht; genaugenommen hatte sie das alles nur stärker gemacht. Und dafür musste sie ihm ja eigentlich dankbar sein. Nur, stellte ihre innere Stimme sich gerade die Frage, wäre sie jemals schwach gewesen, wenn er nicht gewesen wäre? Aber für den Moment interessierte sie das nicht weiter. Wichtig war erstmal, dass sie Sasuke nun endlich einmal alles gesagt hatte, was sie ihm wirklich sagen wollte. Da störte es sie auch nicht weiter, dass der halbe Wald mitgehört haben könnte. Der Weg zum Turm war zwar nicht mehr sehr lang, dennoch dauerte es noch einen weiteren Tag bis Team 7 ihn erreichte. Das lag größtenteils daran, dass sie alles Mögliche versuchten, um keinem anderen Team über den Weg zu laufen, nach kämpfen war ihnen nicht zu Mute. Leider schien die Prüfung diesmal wirklich noch einfacher gewesen zu sein als letztes Mal, denn sehr viele Teams waren nach drei Tagen schon auf dem Weg zum Turm, was das ganze Unterfangen natürlich nicht gerade leichter machte. Doch sie erreichten den Turm, nach dreieinhalb Tagen, mehr oder weniger unversehrt, diverse Kratzer und Risse in der Kleidung mal nicht berücksichtigt. Sie gingen durch die nächstbeste Tür und fanden sich wieder in einem ähnlichen Raum wie dem, in den sie letztes Jahr gegangen waren. Naruto öffnete beide Schriftrollen, sie waren ihm anvertraut worden, weil da niemand je drauf kommen würde, aber nichts geschah. Fünf Minuten. Naruto quengelte. Zehn Minuten. Die drei suchten nach einer weiteren Tür. Fünfzehn Minuten. In Windstoss zog auf, in einem geschlossenen Raum, und Blätter wirbelten und eine den Dreien nur zu bekannte Person erschien. „Kakashi-sensei!“, rief Naruto. „Hi!“, sagte dieser und kratzte sich am Hinterkopf. „Bin ich zu spät?“ „Ja.“, war die einstimmige Antwort seiner ehemaligen Schüler. „Tut mir Leid… Aber egal. Ich wollte euch nur herzlich gratulieren, weil ihr so schnell so weit gekommen seid. Und jetzt könnt ihr weiter.“ Mit diesen Worten war Kakashi auch schon wieder verschwunden, wie er gekommen war. „Der ändert sich auch nie, was?“, meinte Naruto zu seinen Teamkameraden. Die nickten nur. Und gingen auf die Tür zu, die nun hinter Kakashi erschienen war. In dem Raum hinter dieser Tür warteten schon zwölf Personen, sprich vier Teams. Und nachdem sie eingetreten waren erschien fünf Minuten später noch ein weiteres Team, also waren nun sechs Teams, achtzehn Personen im Raum. „Oh, oh.“, murmelte Naruto. „Das sieht ja stark nach…“ „…Ausscheidungskämpfen aus, ja.“, beendete Sakura seinen Satz und sah sich noch mal um. Zwei Teams aus Kirigakure saßen in einer Ecke und schwiegen sich an. Das Team aus Kusagakure, das Sakura beobachtet hatte, saß in einer anderen. Außerdem waren da noch… „Naruto!“ „Aniki!“ Das Team von Konohamaru und… „Ach, auch schon da?“, fragte Kiba spöttisch von der Seite. Shino stand neben ihm an die Wand gelehnt und Hinata versteckte sich halb hinter den beiden und saß auf dem Boden. Und es waren noch anderthalb Tage Zeit, bis die Prüfung vorüber war! Ähm, ja. Das war's dann auch, sind doch ein paar hundert Wörter mehr geworden als erwartet... Wie auch immer. Und der Titel des Kapitels hat was mit einer "gepfefferten Aussprache" zu tun und der Annahme, dass es gleich mit Action weitergehen wird, also die Ausscheidungskämpfe, und somit die Prüfung vorerst versalzen ist. Nur um Missverständnissen vor zu beugen... Kapitel 7: Mutanten überfluten die Kampfarena --------------------------------------------- ~ We are fighting dreamers ~ takami wo mezashite ~ fighting dreamers ~ nari furikamawazu Die restlichen anderthalb Tage waren vorbei. Es waren weitere zwei Teams dazu gekommen, sodass jetzt insgesamt acht in der Halle standen, in der letztes Jahr die Ausscheidungskämpfe statt gefunden hatten. Die ehemaligen „rookie nine“ hatten es alle geschafft, Rock Lee und sein Team ebenfalls, dann noch das Team von Konohamaru und Hanabi, die sie zwar alle aufs übelste beschimpfte, sich aber nur schwer von Naruto lösen ließ, zwei Teams aus Kirigakure und eins aus Kusagakure. Alle standen sie da, in der Halle, die relativ gut wieder in Schuss gesetzt worden war, vor ihnen Tsunade, die ziemlich mürrisch aussah und sämtliche Senseis. Tsunade räusperte sich. „Ja, erstmal herzlichen Glückwunsch, dass ihr alle noch lebt, und das ist keine Selbstverständlichkeit, doch leider haben zu viele von euch diese Prüfung geschafft und, na ja, es macht sich nicht gut bei der dritten Runde in einem Monat, bei der alle wichtigen Auftraggeber dabei sein werden, wenn zu viele von euch kämpfen, also müssen wir eure Anzahl wohl oder übel halbieren. Deswegen gibt’s Ausscheidungskämpfe auf Leben und Tod, das heißt der Prüfer wird eingreifen und versuchen, die meisten Tode zu verhindern, das wäre auch nicht so toll für den Ruf von diesem Examen, wisst ihr? Und, na ja, da unser letzter Prüfer ja leider, leider umgekommen ist gibt’s jetzt einen Neuen.“, erklärte Tsunade nicht mal halb so feierlich wie es ihr ehemaliger Sensei vor einem Jahr getan hatte. Als offenbar neuer Prüfer trat eine Jo-Nin ein. „Das ist Kana, sie ist Jo-Nin aus Konoha und außerdem Medic-Nin und sie wird Schiedsrichterin und Prüferin in den folgenden Kämpfen. In der dritten Runde wird sie außerdem von diesem äußerst motivierten Chuunin hier unterstützt, der sich durch seine Gabe auszeichnet, eure Strategien zu erkennen, bevor es irgendwer anders tut.“ Diese Worte sprach sie mit sarkastischem Unterton aus und trat dann einen Schritt zur Seite. Hinter ihr stand niemand anderes als Shikamaru, der allerdings nicht sonderlich begeistert von seiner Aufgabe zu sein schien. Ino stieß eine Reihe merkwürdiger laute aus, allerdings so leise, dass es nur die beiden Teams neben ihr hören konnten, Team 7 und 13. Alles andere wäre auch ziemlich peinlich gewesen, vor allem weil Tsunade schon nicht gerade den Einruck einer ehrwürdigen Hokage machte. „Ja, also ich glaube ich hab jetzt genug erzählt. Die Kämpfe finden sofort statt und werden per Los entschieden, die Kontrahenten stehen auf diesem Bildschirm“, sie deutete auf den Bildschirm in der Wand hinter sich. „Und alle die im Ring nichts zu suchen haben begeben sich bitte auf die Ränge an den Seiten dieses Raumes. Und jetzt viel Spaß…“ Mit diesen Worten drehte Tsunade sich um und setzte sich auf einen sehr bequem aussehenden Stuhl, überschlug die Beine und sah aus, als wollte sie sich eher einen gemütlichen Fernsehabend machen. Kana nahm in der Mitte des Raumes ihren Platz ein, Shikamaru lehnte sich an eine Wand und ignorierte Inos Blicke und auf der Leinwand wurden die ersten Kontrahenten verkündet: Rock Lee Vs. Daiki Lee sprang enthusiastisch in den Ring. Sein Gegner gehörte zu den Kusanins, die Sakura im Wald beobachtet hatte. „Beginnt!“, gab Kana das Startzeichen. Bevor Lee zum ersten Schlag, Tritt, was auch immer ansetzen konnte formte der Shinobi ihm gegenüber einige Handzeichen und sein Rechter Arm versteinerte irgendwie. Das sah ziemlich widerlich aus, wie Sakura fand. Diesen Arm schwang der Shinobi nun wie eine Keule und rannte auf Lee zu, der natürlich mit Leichtigkeit ausweichen konnte und dem Kusanin noch gegen den Rücken trat, als dieser an ihm vorbeistürmte. Daiki fiel auf den Boden, war aber gleich wieder auf den Füßen und startete einen neuen Angriff, den Lee abwehrte indem er Daiki an seiner Felsenfaust festhielt und auf den Boden warf. Zwei, drei Tritte hinterher und Daiki konnte nicht mehr aufstehen. Merkwürdig, wie hatte er es so denn durch den Wald geschafft? Jedenfalls wurde Lee zum Sieger erklärt und Daiki abtransportiert. Die nächsten Kontrahenten wurden ausgelost. Kiba Inuzuka Vs. Chiho Nekozumi Die meisten der anwesenden Ninja grinsten über diese Kombination, Naruto seufzte enttäuscht, eigentlich hatte er wieder gegen diesen frechen Inuzuka kämpfen wollen, Hinata wünschte ihm viel Glück und Ino wandte die Augen zum ersten Mal von Shikamaru ab, als Kibas Gegnerin den Ring betrat, eine von den beiden Kirikunoichi. Sie war sehr merkwürdig und freizügig gekleidet und ihre Frisur erinnerte stark an die von Neji. Außerdem hatte sie irgendwie gelbe Augen. Kana eröffnete den Kampf, Kiba und Akamaru griffen von zwei unterschiedlichen Seiten an, aber Chiho konnte sehr schnell und elegant ausweichen. Ihre zuvor schon beängstigenden Augen funkelten nun… Mordlustig. „Du gehörst also zu den Inuzukas aus Konoha, was? Hab von euch gehört. Unsere Clans sind seit Generationen verfeindet.“, rief sie ihrem Gegner zu, bevor dieser einen weiteren Angriff starten konnte. „So?“, fragte Kiba, der nicht ganz zu wissen schien, worauf die Kunoichi hinaus wollte. „Und weißt du was? Ich zeig dir sogar, wieso!“, rief Chiho wieder, formte einpaar Handzeichen und rief: „Neko no Jutsu!“ Aus ihren Fingernägeln wurden Krallen, aus ihren Haaren ragten auf einmal Katzenohren hervor und ihr wuchsen Schnurrhaare. Kurz; sie verwandelte sich in einen Katzenmenschen, also quasi das perfekte Gegenstück zu Kiba. „Verstehe schon,“, sagte Kiba und wandte sich nun an seinen Hund. „Akamaru, halt dich hier raus, okay? Das ist wohl so was wie ´ne Familienfehde und die will ich alleine gewinnen, es wäre ja noch schöner, wenn ich gegen eine Katze ur mit Hilfe gewinnen könnte…“ Das Katzenmädchen grinste und stürmte nun ungeheuerlich leichtfüßig auf Kiba zu. Dieser konnte zwar ausweichen, aber ihre Krallen zersetzten einen Ärmel seines Mantels. Nun griff auch er an, ebenfalls mit seinen Krallen und fügte dem Katzenmädchen einen netten Kratzer am linken Oberarm zu. Diese konterte aber direkt und zerkratzte Kiba die rechte Wange, worauf dieser ihr den ungeschützten Oberschenkel aufriss. So ging das eine ganze Zeit weiter, während die Zuschauer die beiden Mutanten? Sprachlos beobachteten. „Kiba-kun sieht übel aus!“, wisperte Hinata und beobachtete das Geschehen entsetzt. „Ach, der kriegt das schon hin.“, versuchte Naruto sie halbherzig zu beruhigen. „Außerdem sieht seine Gegnerin beinahe genau so schlimm aus.“ „Genau genommen sieht sie schlimmer aus.“, bemerkte Sasuke und sah Naruto aus den Augenwinkeln an. Hatte er wirklich so viel verpasst? Der Kampf tobte erbittert weiter. Und Sasuke hatte Recht, Kiba gewann irgendwie die Oberhand. Aber seine Gegnerin war genauso schnell und hatte mindestens genauso scharfe Krallen und sie ließ sich nichts gefallen. Für jeden Kratzer revanchierte sie sich doppelt, Kiba gab ihr daraufhin das Dreifache und sie ihm wiederum das Vierfache an Verletzungen. Ihr Problem war nur, dass sie nun mal sehr viel Haut zeigte und so mehr Angriffsfläche bot. Das wurde ihr letzten Endes auch zum Verhängnis; der ganze Ring war übersät von Blutspritzern aber das meiste davon war ihres. Und da der Kampf mittlerweile schon sieben Minuten dauerte, hatte sie eine beträchtliche Menge an Blut verloren und konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten und ging zu Boden. Kiba, der selbst kaum noch stehen konnte, wurde zum Sieger erklärt. Kana eilte erst zu Chiho, um ihre Wunden zu heilen, und die zweite Kirikunoichi sprang ebenfalls in den Ring und sah Kiba hasserfüllt an. „Damit du’s weißt“, begann sie. „Ich bin die Einzige, die Chiho besiegen darf, verstanden? Und du wirst noch meine Rache für das, was du meiner Freundin angetan hast, zu spüren bekommen!“ „Aber nicht jetzt.“, fuhr Kana dazwischen und packte das Mädchen, das genauso freizügig gekleidet war und noch dazu hellblaue Haare hatte, am Arm um sie davon abzuhalten, ihr Versprechen auf der Stelle wahr zu machen. „Du nimmst jetzt deine Freundin und lässt mich den Jungen heilen, verstanden?“ Die Kunoichi blickte die Prüferin verärgert an und nahm Chiho wieder mit auf die Tribüne. „Kana, lass gut sein. Du musst dich nicht um den Jungen kümmern, das kann Sakura auch übernehmen.“, rief Tsunade von ihrem Platz aus. Sakura sprang gehorsam in den Ring, trug Kiba vorsichtig von der Kampffläche und begann seine Wunden zu heilen, während auf der Leinwand die nächsten Kontrahenten verkündet wurden. Ino Yamanaka Vs. Kiichi Ino und der zweite Kusanin betraten den Ring. Ino bekam einiges an Anfeuerungen von ihrem Team, Sakura deutete an, dass sie ihr die Daumen drückte, aber Ino schien das nicht zu bemerken, da Shikamaru sie nun doch ansah. Dadurch wohl angespornt sah sie nun auch ihren Gegner an, der unscheinbar wirkte wie ihr neuer Teamkamerad namens Kuno. Der Kampf wurde eröffnet und Kiichi rief ihr zu: „Lass uns den Kampf schnell beenden, okay?“ Er lächelte freundlich und formte Handzeichen. Ino war so verblüfft, dass sie ihren gestarteten Angriff nicht richtig ausführte, bevor Kiichi seine Handzeichen vollendet hatte. Auf einmal fand sie sich in einer Art Käfig geformt aus Chakra wieder, den Kiichi wohl erzeugt hatte. Sie konnte noch nicht einmal den Versuch starten, auszubrechen, da begann der Käfig immer enger zu werden und ihr Chakra auszusaugen. Es dauerte keine Minute, da lag Ino vollkommen ausgepowert am Boden und wurde immer noch von dem Käfig zerquetscht. Sie war beinahe bewusstlos. „Stopp!“, schrie… Shikamaru? Kurz bevor Kana den Kampf wirklich beendete und Ino auf eine Trage gelegt wurde. Das Prinzip war wohl je stärker die Verletzungen, desto schneller wurden sie geheilt. Sakura, die sich so wie so noch im unteren Teil des Raumes befand, rannte auf die Trage zu, wo Shikamaru auch schon stand, aber Ino war bewusstlos. Wenigstens atmete sie noch, auch wenn sie ab und zu Blut hustete. „Ich dachte, du willst nichts von ihr?“, zischte Sakura Shikamaru ärgerlich zu. „Immer noch meine Sache, okay? Sag mir lieber, was sie hat.“, antwortete dieser nicht weniger verärgert. „Kein Chakra mehr und wahrscheinlich einige Knochenbrüche. Einige Rippen, so weit ich das beurteilen kann. Ich würde sie ja heilen, aber ich muss mich noch schonen, immerhin habe ich eben schon Kiba geheilt und noch einen Kampf vor mir.“ Sakura schluckte. Die Art, wie Ino besiegt worden war verängstigte sie. So heimtückisch und mit kaum einer Möglichkeit, sich zu verteidigen. Sie wandte sich ab und ging wieder auf die Tribünen zu. Der nächste Kampf war so eben mitgeteilt worden. Shino Aburame Vs. Hiroshi Hiroshi war einer der Kirinins, im selben Team wie das Katzenmädchen. Als der Kampf eröffnet war, warf er ein paar Nadeln nach Shino, der auswich. Das Szenario wiederholte sich ein paar Mal, Shino unternahm scheinbar nichts, sodass sich so langsam Unruhe au den Rängen breitmachte, bis Hinata Käfer entdeckte, die sich von hinten an Hiroshi anschlichen und nun an ihm hoch krabbelten, seinen ganzen Körper bedeckten und ihm das Chakra aussaugten. Das schien ja eine sehr beliebte Technik zu sein, um den Gegner schnellstmöglich kampfunfähig zu machen. Shino verließ also ohne größere Blessuren den Ring und gesellte sich zu seinem Team auf die Ränge zurück. Kiba ging es mittlerweile wieder so gut, dass er sogar wieder grinsen konnte. Der nächste Kampf wurde angekündigt: Sasuke Uchiha Vs. Tokiru „Muss ich dir Glück wünschen?“, fragte Sakura grinsend, als ihr Teamkamerad sich auf den Weg in den Ring machte. „Nein, danke, nicht nötig!“, erwiderte Sasuke mit einem ähnlichen Grinsen. „Sieh aber bloß zu, dass du gewinnst, verstanden? Diesmal schaffen wir’s alle drei, hört ihr?“, forderte Naruto enthusiastisch. Sasukes Gegner war ebenfalls aus Kirigakure und im selben Team wie das blauhaarige Mädchen. „Beginnt!“ Tokiru begann auch gleich mit einigen Handzeichen und rief: „Suiton: Mizuame Nabara!“ Eine Flutwelle ergoss sich aus seinem Mund und setzte innerhalb von Sekunden das Feld unter Wasser. Sasuke war rechtzeitig hoch gesprungen, aber Kana und Shikamaru standen knöcheltief im Wasser und konnten sich nicht von der Stelle bewegen. Doch Sasuke hatte schon zum Gegenschlag angesetzt: „Katon: Gokakyu no Jutsu!“ Ein, für seine Verhältnisse zumindest, kleiner Feuerball kam aus seinem Mund und traf Tokiru auch direkt, aber dieser löste sich einfach in Wasser auf. Fluchend aktivierte Sasuke seine Sharingan, das würde ihm nicht noch einmal passieren! Da traf ihn auch schon ein Schlag von hinten. Tokiru war hinter ihm wieder aufgetaucht und hatte so auch Sasukes Fall beschleunigt, aber Sasuke konnte ihn noch in die Magengegend treten, bevor er auf der Wasseroberfläche aufkam, gerade noch so auf den Füßen. Tokiru landete keinen Meter von ihm entfernt, allerdings nicht so elegant und war auch reichlich angeschlagener. Das nutzte Sasuke aus um ihm noch einen Schlag zu versetzen, dem nächsten konnte Tokiru dann doch ausweichen und schuf mehrere Mizu Bunshin, die Sasuke aber sofort als solche erkennen konnte. Und mit Doppelgängern kannte er sich ja mittlerweile ganz gut aus, also stellten diese für ihn gar kein Problem dar. Der echte Tokiru stand hinter ihm und er bekam auch gleich wieder einen Schlag ins Gesicht, dabei beließ es Sasuke nicht etwa, nein, er nutzte die Gelegenheit und wandte auch gleich noch die tolle, von Lee kopierte Löwen-Combo an, die dem immerhin schon schwer angeschlagenen Kirinin dann den Rest gab. Sasuke wurde zum Sieger erklärt und kehrte zu seinem Team zurück, ohne auch nur den gelangweilten Gesichtsausdruck abzulegen. Naruto war ziemlich aufgekratzt und hielt Sasuke die Hand hin, dieser schlug gelangweilt ein, Sakura verkniff sich einen Kommentar zu der Dauer des Kampfes und unten wurde gerade herumgerätselt, wie man die Brühe, die aussah wie Wasser aber alle die drin standen an den Boden klebte, beseitigen könnte. Letztendlich musste der Raum gewechselt werden und alle begaben sich in eine andere Arena, die genau so aussah wie die, die eben überflutet worden war, nur etwas trockener und irgendwie mitgenommener. Shikamaru und Kana waren von Tsunade aus dem Wasser gezogen worden und standen jetzt wieder in der Mitte des Raumes. Der nächste Kampf wurde angekündigt: Chouji Akimichi Vs. Tasamu Tasamu war der letzte aus dem Team des Katzenmädchens. Chouji begann auch gleich schwungvoll, im wahrsten Sinne des Wortes, indem er einmal als Fleischpanzer über den Ring rollte, Tasamu konnte aber ausweichen und formte nun Handzeichen. „Suiton: Katana!“ Sein rechter Arm verwandelte sich in eine Art Schwert, das aussah als wäre es aus Wasser. Mit diesem Schwert stürmte er nun auf den immer noch rollenden Chouji zu und stoppte ihn, indem er einfach zu stach. Das wiederholte er ein paar Mal, bis Chouji sich schließlich nicht mehr bewegen konnte und der Kampf so wie so abgebrochen worden war. Chouji war kaum wieder zu erkennen, er war blutgetränkt und sah schlimmer aus als Kiba und Chiho es zusammen getan hatten. Die Arena war auch ziemlich mit Blutspritzern eingesaut worden. Sakura schluckte. „Dieses Jahr sind die Kämpfe irgendwie blutrünstiger als letztes Jahr, kann das sein?“, fragte sie die Allgemeinheit um sich herum, also ihr Team, Team 8 und Team 13. „Stimmt.“, antwortete Naruto. „Ich mein, letztes Jahr, was war das schon? Da sind nur, ähm… dieser eine Kerl aus Kabutos Team, den Kankuro zerquetscht hat, Tenten, Hinata und Riesenaugenbraue schwer verletzt worden…“, erinnerte er sich mit zusammengekniffenen Augen. „Du hast vergessen, dass du und Kiba auch ziemlich arg zugerichtet gewesen sind.“, ergänzte Sakura noch. „Aber ansonsten, okay, der Kerl gegen den Sasuke gekämpft hat war am Ende bewusstlos, er Kerl aus Oto sah nach der Käferattacke nicht gerade gut aus…“ „Du und Ino habt euch gegenseitig ausgeknockt, das Mädchen gegen das Shikamaru gekämpft hat sich mächtig den Schädel eingeschlagen und Chouji ist auch mit dem Kopf gegen die Wand gerasselt, aber dieses Jahr ist nach sechs Kämpfen und einem Arenawechsel der Boden trotzdem voller Blutspritzer.“, führte Naruto den Satz fort. Sakura nickte. Und sie hoffte, dass sie keinen allzu blutrünstigen Gegner haben würde… Action! Juhu, alles ist voll davon xD. Na ja, und sogar einigermaßen gelungen oO Die restlichen sechs Kämpfe gibt's im nächsten Kapitel, als auch die von Naruto und Sakura. Na ja, und ich glaube ich versuche, das nächste Kapitel eher komisch als blutig zu halten, ansonsten bekommt noch die ganze Arena einen neuen Anstirch... Kapitel 8: Weitere Mutanten und diverse Familienkonflikte --------------------------------------------------------- ~ Fighting dreamers ~ shinjiu ga ma wa ni ~ only, only, only, oh ~ just go my way Die Ausscheidungskämpfe gingen weiter, der siebte Kampf wurde angekündigt: Neji Hyuga Vs. Konohamaru Sarutobi Hanabi begann mit Anfeuerungen für ihren Teamkameraden, die selbst Inos Sprechchören Konkurrenz gemacht hätten. „Mach ihn fertig, Konohamaru! Der ist doch nicht in der Lage, dich auch nur zu berühren, glaub mir ich weiß wovon ich rede, immerhin ist er mein Cousin! Der ist beinahe so schlecht wie meine unfähige Schwester, also mach ihn einfach fertig!“ „Weiß sie wirklich, wovon sie da redet?“, raunte Naruto Hinata neben sich zu, die versuchte sich möglichst klein zu machen und nur ein Wimmern zustande brachte. „Hör zu, Junge.“, sagte Neji unten nicht gerade erfreut. „Ich habe nichts gegen dich, außer dass du mit Hanabi-sama befreundet zu sein scheinst, aber wenn du dich nun auch so benimmst wie sie dann muss ich dir leider ein schmerzhaftes Ende bereiten!“ „Pah!“, machte Konohamaru nur wenig beeindruckt. „Ich weiß, dass du gegen Aniki verloren hast. Und ich muss stärker sein als er, denn ich werde verdammt noch mal der nächste Hokage!“ Auf diesen Satz gab es einige merkwürdige Reaktionen. Zunächst einmal begann Neji sich zu fragen, warum er sich immer um die Träumer kümmern musste. Die Zuschauer auf den Tribünen waren allesamt ziemlich überrascht, außer Naruto, der gleich dazu ansetzte Konohamaru zu widersprechen, was sich dieser nicht gefallen lies und gleich zurückgiftete. Sakura begann sich ernsthaft Sorgen um ihr Dorf zu machen. Konoha hatte bisher immer zu den Elitedörfern gezählt, aber irgendwie war dieser Ruf seit dem Tod des letzten Hokagen so ziemlich den Bach runtergegangen; das Dorf wurde einfach überfallen, der dritte Hokage wurde von seinem ehemaligen Schüler ermordet, die meisten Eliteninja des Dorfes lagen verletzt im Krankenhaus und mussten auf die Rückkehr einer Spiel- und Alkoholsüchtigen Frau warten, die sie zwar alle heilen konnte aber als Hokage keine wirkliche Autoritätsperson darstellte, es sei denn man sah sie mal kämpfen. Aber seitdem war es doch recht friedlich in Konoha zugegangen. Und nun, bei der besten Gelegenheit Konoha mal ein wenig herauszuputzen mussten sich auch noch Konohanins um den Titel des Hokagen streiten, während eben diese daneben saß und sie gelangweilt beobachtete. All dies war ja wohl nicht gerade das Beste, um einen guten Ruf wiederherzustellen, oder? „Haltet die Klappe, noch bin ich hier Hokage und bestimme wo’s lang geht und jetzt kämpft endlich!“ Frau Hokage persönlich hatte ein Machtwort gesprochen. Und Konohamaru blieb nichts anderes übrig als Neji anzugreifen, der ihm lässig auswich und beiläufig ein paar gewiss sehr wichtige Chakraknotenpunkte seines Körpers berührte. Wenig beeindruckt versuchte Konohamaru erneut zuzuschlagen, diesmal konnte Neji beim Ausweichen sogar fünf Chakraknotenpunkte auf einmal attackieren. Es war wunderbar, wenn der Gegner keine Ahnung hatte, warum er andauernd angetippt wurde, denn Hanabi hatte ihren Teamkameraden wohl herzlich wenig über die Fähigkeiten des Byakugan erzählt. So gelang es Neji doch tatsächlich ohne größere Schwierigkeiten so viele Kontenpunkte in Konohamarus Körper zu attackieren, dass dieser bereits nach wenigen Minuten am Boden lag, allerdings nicht so schlimm zugerichtet wie Hinata damals. Hanabi starrte ungläubig auf das Szenario unter ihr, als Konohamaru abtransportiert wurde. Sie schien nicht begreifen zu können, was soeben passiert war. Schließlich schüttelte sie den Kopf und murmelte etwas, was man bei genauerem Zuhören als „Glück!“, interpretieren könnte. Gerade das schien ihr Team nicht zu haben, denn das nächste Mitglied musste den nächsten Kampf bestreiten; Akumi Vs. Naruto Uzumaki Naruto stieß einen Freudenschrei aus und sprang in die Arena. Der Junge, gegen den er kämpfen musste, war wie gesagt aus Hanabis Team und hatte sehr helle Haare und Augen. Doch diesmal war es relativ ruhig; Hanabi konnte sich wohl nicht so recht entscheiden, wen sie anfeuern sollte. Akumi stand im Ring mit einer Ausstrahlung, die einen irgendwie an Shikamaru erinnerte. Eigentlich schien er halb zu schlafen. Das verunsicherte Naruto so sehr, dass er beschloss zu warten, bis der andere etwas unternahm. „Ist mit Naruto alles in Ordnung?“, fragte Sakura beunruhigt, als sie sah, dass sich keiner der Kontrahenten rührte. „Keine Ahnung, aber so wird da nichts mit „dieses Jahr kommen wir alle in die dritte Runde“…“, bemerkte Sasuke. „Da hast du ausnahmsweise mal Recht.“ „Oh, danke, ich fühle mich geehrt.“ „Solltest du auch.“ „Spiel dich bloß nicht so auf. Im Gegensatz zu dir habe ich meinen Kampf schon gewonnen.“ „Was kann ich denn dafür, dass mein Name noch nicht gezogen wurde?“ „Ich meine ja nur. Und letztes Jahr habe ich meinen Kampf im Gegensatz zu dir ebenfalls gewonnen.“ „Ich dachte, wir hätten alles was vor einem Jahr oder länger passiert ist vergessen?“ „Nicht so lange Naruto nicht zuhört.“ „Aber wir hatten doch trotzdem ausgemacht, uns nicht mehr anzugiften, oder?“ „Wieso fängst du dann wieder damit an?“ „Hab ich doch gar nicht!“ „Nur nicht…“ „Einer bewegt sich!“, kam es von rechts. Sakura und Sasuke unterbrachen ihre sinnlose Diskussion und beobachteten jetzt, wie Akumi einige Handzeichen formte. Federn begannen auf Naruto zu rieseln. „Genjutsu!“, erkannte Sakura. „Dasselbe wie damals, als Orochimaru das Dorf überfallen hat…“ Da irrte sie sich, zumindest halbwegs. Naruto wurde nämlich überhaupt nicht müde. Das verunsicherte seinen Gegner sichtlich. Hanabi schien auch überrascht. „Merkwürdig… Normalerweise setzt Akumis Genjutsu jeden Gegner sofort außer Gefecht…“, murmelte sie vor sich hin. „Und eine andere Technik kann er gar nicht…“ Hanabi schüttelte den Kopf. Dann war sie wohl die Einzige aus ihrem Team, die die nächste Runde erreichen würde. Naruto war nun nämlich doch zum Angriff übergegangen. Nach ein paar Schlägen gab der völlig verängstigte Akumi auf und Naruto kehrte mehr oder weniger enttäuscht auf die Ränge zurück. „Jiraiya-sama?“, fragte Sakura ihren Meister. „Warum ist Naruto nicht eingeschlafen?“ „Hmm…“, machte Jiraiya nachdenklich. „ Vielleicht wirkt die Genjutsu in diesem Stadium bei speziellen Personen nicht…“, überlegte er. Da wurde auch schon der nächste Kampf bekannt gegeben. Tenten Vs. Yuki Yuki war das blauhaarige Mädchen aus Kirigakure. Sie stand da im Ring in einer Pose, die Sakura spontan die Ihr-geht-mir-alle-am-Arsch-vorbei-Pose taufte, und die ihr nur zu bekannt vorkam. Sie war sehr provokant angezogen, wie ihre Katzenfreundin, und trug ihr Kiristirnband um den linken Oberschenkel. Doch trotzdem wirkte sie irgendwie einschüchternd. Jedoch nicht auf Tenten, die gleich ein paar Shuriken nach ihr warf. Diese blieben aber kurz vor der Kirikunoichi stecken in einer Schicht aus… Eis. „Was zum…?“, begann Tenten und machte sich langsam ernsthaft Sorgen. Irgendwie schien das Los beim Chuuninexamen etwas gegen sie zu haben. „Ja, was zum Teufel habe ich gerade angestellt, willst du wohl fragen, was?“, meinte die andere Kunoichi amüsiert. „Aufgrund eines Kekkei Genkais kann ich Luft und Wasser manipulieren und so unter anderem Eis schaffen. Das ist die Fähigkeit eines Clans tief in Mizu no Kuni und macht mich beinahe unbesiegbar. Das heißt, für dich bin ich wohl unbesiegbar, da ich noch in die nächste Runde kommen muss um dem Hundejungen das mit meiner Freundin heimzuzahlen.“, erklärte sie ohne die Miene zu verziehen. „Dieses Kekkei Genkai kommt mir bekannt vor…“, murmelte Sasuke und runzelte die Stirn. „Die Attitüde dieser Yuki kommt mir bekannt vor…“, bemerkte Sakura und zog eine Augenbraue hoch. „Witzig. Nein, ich glaube das ist dasselbe Kekkei Genkai, das auch Haku hatte.“, meinte Sasuke. „Ich meine, er konnte Spiegel aus Eis schaffen, oder?“ „Ja, und als du da bewusstlos rum gelegen hast hat der mir was von einem verfolgten Clan in Mizu no Kuni erzählt…“, erinnerte sich Naruto. „Gut, dann ist dieses Mädchen halt mit dem Kerl von damals verwandt. Und was nützt uns das jetzt?“, fragte Sakura. Eine Antwort bekam sie nicht, da Yuki sich gerade einen Spaß daraus machte, Tentens Beine einzufrieren und die Eisschicht immer höher werden ließ. Schließlich musste sie zur Siegerin erklär werden, bevor sie die wehrlose Tenten komplett einfror. Sakura sah sich nun einmal bei den noch verbliebenen Teilnehmern um. Da waren außer ihr noch Hinata und Hanabi. Von beiden wusste sie, dass sie ihr unheimlichen Schaden zufügen könnten. Dann noch ein Shinobi aus Kiri und eine Kunoichi aus Kusa und das neue Mitglied in Inos Team. Von allen dreien wusste sie wenig bis gar nichts, wobei letzteres wohl eher zutreffend war. Es blieb ihr aber keine Zeit, weiter nach zu denken, denn der nächste Kampf war: Sakura Haruno Vs. Yasume „Sakura-chan! Mach ihn fertig!“, rief Naruto und klopfte ihr überschwänglich auf die Schulter. Sasuke beließ es bei einem „Mach uns bloß keine Schande.“ Bevor sie den Ring betrat. Ihr Gegner war der Kirishinobi, der sie kritisch musterte. Er war zumindest nicht gerade auffällig, außer dass seine Haare leicht lila schimmerten. „Beginnt!“ Sakura stürmte auf Yasume zu und holte zum Schlag aus, doch dieser formte blitzschnell einige Handzeichen und hüllte das Feld in Nebel, der ungefähr seiner Haarfarbe entsprach. Sakura schlug ins Leere. „Zu langsam!“, rief eine Stimme hinter ihr. Sie trat nach hinten, wieder nichts. „So knapp vorbei und doch daneben!“ Diesmal kam die Stimme von rechts. Sie schlug in diese Richtung. Das war allerdings vollkommen sinnlos, da sich ihr Gegner sehr schnell bewegte und sich irgendwie in diesem Nebel orientieren konnte. Aber Moment mal, wenn er sich doch so schnell bewegen konnte, dann müsste er doch früher oder später diesen verfluchten Nebel komplett verfliegen lassen müsste, oder? Das hieß, sie müsste einfach nur weiter um sich schlagen und bald wäre dieser Nebel verschwunden. Doch dazu kam es nicht, denn schon spürte sie etwas hinter sich, was an ihrem Haarband zog. Sie rammte der Person hinter sich den Ellenbogen in die Magengegend, Yasume flog davon und der Nebel löste sich auf, aber ihr Haarband hatte er trotzdem und er konnte sich auch wieder aufrappeln. Sakura funkelte ihn an. „Mein Band, aber sofort!“, keifte sie. „Och, habe ich dem kleinen Mädchen etwa sein schönes Haarband geklaut? Das tut mir aber Leid!“, spottete er Kirinin, warf das Band zu Boden und trat mitten auf den Schutz mit dem Konohazeichen, der unter seinem Fuß einige beträchtliche Risse bekam. Alle Shinobi im Raum gaben Entsetzenslaute von sich; einem Shinobi das Stirnband zu zertreten war das respektloseste was man tun konnte. Das wusste natürlich auch Sakura, die nun vollkommen ausrastete. „Du. Hast. Mich. WÜTEND. GEMACHT!“, schrie sie und rannte auf den Shinobi zu, der wieder auswich. „Och, das tut mir unheimlich Leid, hab ich dich etwas beleidigt?“, stichelte er weiter. Sakura sah ein, dass es keinen Sinn hatte, ihn so anzugreifen. „Nein, wie kommst du denn da drauf? Weißt du, der Kampf wird langweilig, also lass ihn mich schnell beenden, okay?“, antwortete sie mit einem strahlenden Lächeln. „Sakura-chan benimmt sich irgendwie… gruselig, findest du nicht auch?“, fragte ein ziemlich erschrockener Naruto seinen Teamkameraden. „Gruselig war sie schon immer.“, antwortete dieser. Sasuke hatte den Kampf bisher belustigt beobachtet. Sakura hatte sich währenddessen in en Daumen gebissen und formte Handzeichen. „Ist das nicht Kuchiyose no Jutsu?“, fragte Naruto verblüfft. „Seit wann kann sie das denn? Und was wird ihr ein Tier hier nützen?“ „Man kann nicht nur Tiere heraufbeschwören.“, erklärte Jiraiya, der ebenfalls keine Ahnung hatte, was Sakura da vorhatte. Diese formte weite Handzeichen und blies letztendlich zwischen Daumen und Zeigefinger hindurch. „Kuchiyose: Sakura no Jutsu!“ Yasume, der sie eben noch argwöhnisch beobachtet hatte, fand sich nun in einem Sturm aus Kirschblütenblättern wieder und lachte sich kaputt. „Tut mir Leid, aber mich haut der Anblick von einigen Kirschblüten nicht gerade um, oder willst du, dass ich mich zu Tode lache?“, brachte er gerade noch hervor. „So ganz Unrecht hat er a ja nicht. Was will sie bloß mit so einer nutzlosen Technik?“, fragte Sasuke sich selbst leider so laut, dass Naruto es hören konnte. „Keine Ahnung, aber irgendwas wird schon dahinter stecken. Gift vielleicht, oder die werden diesen unverschämten Kerl ersticken oder was weiß ich was…“, vermutete dieser. Niemand hatte bemerkt, dass Sakura immer noch Handzeichen formte. „Disspell!“, rief sie nun. Die Kirschblüten verwandelten sich in Nadeln und rasten geradewegs auf Yasume zu, der binnen Sekunden nicht mehr von einem Igel zu unterscheiden war und zu Boden ging. Sakura hob ungerührt ihr Stirnband auf, von dem Stirnschutz waren nur wenige Metallteile übriggeblieben, und ging wieder zu ihrem Team zurück. „Sakura-chan, das war… Gruselig…“, brachte Naruto hervor und starrte sie entgeistert an. „Du hast eindeutig zu lange mit Tsunade trainiert…“, meinte Jiraiya trocken. „Ach, die Technik habe ich zusammen mit Tenten entwickelt, die ist ja so gut im Waffen beschwören. Der Clou ist halt, dass die Nadeln versteckt sind. Und ich dachte Kirschblüten passen so schön zu mir…“, erzählte Sakura, ohne die Miene zu verziehen. „Und dieser Kerl muss mir unbedingt ein neues Stirnband besorgen.“, fügte sie noch hinzu und betrachtete die traurigen Überreste des Konohazeichens darauf, von dem lediglich die Spitze übriggeblieben war. Da ertönte rechts von ihnen auf einmal ein ängstliches Keuchen. Hinata war an die Wand zurückgewichen, starr vor Schrecken, als der nächste Kampf verkündet worden war: Hinata Hyuga Vs. Hanabi Hyuga Hanabi schien mit dieser Auslosung mehr als zufrieden und begab sich, stolzierend wie es nicht einmal Amaya getan hatte, in den Ring, während Hinata ihr nur zögernd folgte. „Das könnte interessant werden.“, meinte Neji. „Wieso?“, fragte Naruto. „Nun ja, ich hab ja schon erklärt, dass Hanabi unheimlich eingebildet ist und sich selbst für unantastbar hält. Das liegt daran, dass Hinata einfach zu sanftmütig für eine Kunoichi ist. Das wird Hinata seit ihrer frühsten Kindheit eingetrichtert und so fühlt sie sich gegenüber ihrer Schwester einfach minderwertig. Dazu kommt noch, dass Hanabi seit jeher keine Gelegenheit auslässt, um Hinata fertig zu machen. Deswegen schmeißt sie sich ja auch so an Naruto ran…“, erklärte Neji. Die meisten der übriggebliebenen Ninja nickten verständnisvoll, außer Naruto. „Häh?“, brachte dieser nur heraus. „Vergiss es einfach…“, war die allgemeine Antwort auf diesen Laut. Es würde ja so wie so nichts bringen, ihm zu erklären, was mit Hinata los war… Der Kampf war in der Zwischenzeit eröffnet worden. Doch die Schwestern standen sich nur gegenüber und taten nichts. Bis Hanabi das tat, was sie am besten konnte: Hinata einschüchtern. „Sieh’s doch ein, Schwesterherz! Du kannst mich gar nicht besiegen! Du bist mir in jeder Hinsicht unterlegen!“, begann sie und grinste selbstgefällig. „Zunächst mal sehe ich besser aus…“ „Tut sie das?“, fragte Naruto verdutzt. „Nein.“, kam die überraschend konkrete Antwort von Kiba. „Also, Schönheit ist natürlich relativ, aber mal ganz subjektiv betrachtet putzt sich Hanabi für ihre elf Jahre ganz schön heraus. Ich meine, Ino war ja schon extrem und ich auch nicht ohne, aber Hanabi übertrifft doch wohl alles. Hinata hingegen kleidet sich unauffällig, sieht aber trotzdem ziemlich niedlich aus, was sie übrigens auch schon rein optisch viel sympathischer macht als Hanabi.“, meinte Sakura. „Also, Sakura-chan, ich hab jetzt kaum ein Wort verstanden, aber du meinst wohl, dass Hinata hübscher ist, oder?“, fragte Naruto noch mal verwirrt nach. „Kann man so sagen, ja.“ Hanabi unterdessen hatte eine Kunstpause eingelegt um die Wirkung ihrer Worte zu genießen. „Außerdem bin ich beliebter als du.“, behauptete sie als nächstes. Zweifelnde Mienen im Publikum. „Ist sie das?“, fragte Naruto verblüfft. „Nein.“, antwortete Kiba wiederum. „Nein.“, stimmte ihm auch Neji zu. „Hanabi hat vielleicht Leute, die sie bewundern weil sie nun mal aus unserem Clan stammt, aber wirkliche Freude hat sie nun echt nicht …“ „Und außerdem bin ich talentierter als du!“, schloss Hanabi nach einer weiteren Kunstpause ihren Vortrag. „Das ist sie allerdings.“, stimmte Neji dem zu. „Heißt das, du glaubst dass sie gewinnt?“, fragte Naruto erbost. „Ich sagte, sie ist talentierter, nicht dass sie gewinnt. Talent kann auch durch Training aufgeholt werden…“, meinte Neji nur. „Also, Schwesterchen, du kannst gleich aufgeben, oder willst du, dass ich dich halb umbringe, so wie es Neji vor einem Jahr getan hat? Ich mein, wenn der das kann, muss ich das ja wohl auch noch hinkriegen!“ „Hanabi-chan…“, begann Hinata mit schwacher Stimme. „ Du… Bist vielleicht talentierter als ich aber… Aber du hast eine Schwäche. Eine große Schwäche sogar.“ „Ach, und die wäre?“, fragte Hanabi mit zweifelnder Miene. „Du unterschätzt deinen Gegner, das ist der größte Fehler, den man machen kann!“, erklärte Hinata mit fester Stimme und sah ihr nun direkt in die Augen. Sie war wütend, ja, Hinata war tatsächlich wütend! Ein funkeln war in ihre Augen getreten, welches noch nie jemand zuvor gesehen hatte. Sakura würde erst viel später erfahren, was hinter diesem Funkeln lag. Im Moment konnte sie nur sehen, dass Hinata ihr Byakugan anwendete und Hanabi angriff. Diese aktivierte ebenfalls ihre Byakugan und wich den Angriffen ihrer älteren Schwester aus. Doch sie kam selbst nicht zum Angriff und wurde sozusagen von ihrer Schwester durch die Halle gescheucht. Diese sah aus als wäre sie von etwas besessen und attackierte immer weiter. Schließlich konnte Hanabi doch einen wohl sehr heftigen Treffer landen und Hinata hustete kurz ein wenig Blut, was sie nicht daran hinderte weiter anzugreifen, das Blut landete größtenteils auf der Kleidung ihrer Schwester, die entsetzt zurückwich. „Iiih!“, kreischte Hanabi entsetzt. „Du kleine Schlampe, weißt du eigentlich wie schwer man Blutflecken aus Klamotten kriegt?“ Doch das war genau ihr Fehler. In der Zeit, in der sie ihrer Schwester dies an den Kopf warf, war diese au sie zu gerannt und landete nun zwei Treffer; einen an der linken Schulter und einen knapp unter dem Herzen. Hanabi spuckte eine wesentlich größere Menge an Blut und ging zu Boden. Und aus Hinatas Augen verschwand das Funkeln. Sie starrte erschrocken auf die Gestalt ihrer Schwester am Boden. Wie in Trance, so schien es, ging Hinata zurück auf die Ränge, zu ihrem Team. Dort wurde sie mit Jubel empfangen, sie hatte gerade die ungefähr unbeliebteste Person im Raum besiegt, das musste ja bejubelt werden. Naruto war mit seiner Euphorie natürlich allen voraus, sodass Hinata chronisch rot wurde, während die letzten beiden Shinobi den Ring betraten, um es förmlich auszudrücken: Miu Vs. Kuno Miu war die Graskunoichi, bei der Sakura im Wald die Himmelsschriftrolle gesehen hatte, Kuno das schon öfter erwähnte neue Mitglied in Inos Team, um a sich bisher keiner gekümmert hatte. Der Kampf wurde eröffnet und die Kunoichi begann auch gleich mit der kuriosesten Technik, die heute gezeigt worden war: „Tsubasa no Jutsu!“ Das toppte irgendwie ja doch alles, von Steinarmen über Katzenmenschen bis hin zu Wasserschwertern und zu in Kirschblüten verwandelte Nadeln. Der Kunoichi wuchsen auf der Stelle Flügel. Riesige, schimmernde Schmetterlingsflügel ragten aus ihrem Rücken und ließen sie in die Luft steigen. Von da an ging alles entsetzlich schnell; schneller als manch einer blinzeln konnte war sie verschwunden und Kuno hatte zwei Kunai im Rücken stecken, ohne sich auch nur irgendwie auf den Angriff vorbereiten zu können. Tsunade erhob sich und bat die Sieger zu sich nach unten. „So, nachdem die Teilnehmerzahl für die nächste Runde nun endlich halbiert ist ziehen die Sieger und jeweils eine Nummer aus diesem Kasten.“, sie deutete auf eine Box hinter sich. Nachdem dies getan worden war stand nun fest, wer in einem Monat gegen wen kämpfen würde. Naruto würde gegen den Kerl mit dem Wasserschwert antreten, der Chouji zerlegt hatte, der Gewinner dieses Kampfes würde es dann entweder mit Neji oder Miu zutun kriegen, die den zweiten Kampf bestritten. Den dritten Kampf bestritten Kiba und Shino. Das war ein besonders hartes Los und bisher auch noch nie dagewesen; in der ersten Runde gegen den eigenen Teamkameraden antreten, bitter. Im vierten Kampf würde Sasuke gegen Yuki, die Verwandte von Haku antreten, im fünften Hinata gegen Lee. Dann blieb nur noch, dass Sakura sich im letzten Kampf gegen den Kerl der Ino fertiggemacht hatte behaupten müsste. „Ja, also, wenn dann jetzt keine Fragen mehr sind, könnt ihr eigentlich abzischen. Chuunin wird, wer uns besonders positiv beeindruckt. Viel Glück euch allen.“ Diesen letzten Satz sprach Tsunade mit einer Grimasse aus, die eindeutig bedeutete, dass sie nur den Ninjas aus ihrem eigenen Dorf Glück wünschte. Sakura sah sich nun einer größeren Schwierigkeit bevor: Keine ihrer Techniken war dafür gedacht, sich aus Chakrakäfigen zu befreien und sie wusste auch niemanden, der ihr innerhalb eines Monats eine beibringen würde, da es Tsunade verboten war, Shinobis aus ihrem eigenen Dorf in dieser Zeit zu helfen. Sie konnte ja nicht wissen, dass sich dieses Problem von selbst lösen würde… Langes Kapitel. Seeehr langes Kapitel. Und es ist genau 04:55 am 11. Febrauar 2007. Außerdm bin ich übermüdet, aber ich glaube, dieses Kapitl ist besser als das letzt 3.000 Wörter Kapitel... Kapitel 9: Die ultimative Schneidetechnik ----------------------------------------- Der nächste Tag begann für Sakura viel zu früh, halb sechs Uhr morgens, mit einem Klopfen gegen ihre Fensterscheibe. Fluchend hievte sie sich aus dem Bett und spähte aus dem Fenster, in der Erwartung Naruto zu sehen. Sie täuschte sich; das Erste, was sie sah war ein Konohastirnband, welches vor ihrem Gesicht hin und herbaumelte Danach bemerkte sie, dass es nicht Naruto war, der ihr das Stirnband vor die Nase hielt, sondern Sasuke. „Was machst du denn hier?“ „Auch dir einen wunderschönen guten Morgen, Sakura.“ „Ist das Stirnband für mich?“ „Ne, ich habe mich entschlossen, doch wieder eins zu tragen, weißt du?“ „Und du bist nur hier, um mich zu früh zu wecken, damit zu ärgern und dich dann von mir verprügeln zu lassen, oder was?“ „Leider nein. Jiraiya hat mir das hier für dich gegeben und sagt, ich soll dich zum Training abholen.“ „Der hat wohl vergessen, dass wir jetzt einen Monat Privattraining kriegen sollten, oder?“ „Was fragst du mich das? Jetzt beeil dich und komm endlich, das Dach hier ist nicht sehr bequem, weißt du?“ Sakura verdrehte die Augen, schnappte sich ihr neues Stirnband und verschwand im Badezimmer. Zehn Minuten später kletterte sie aus dem Fenster, schloss es wieder und folgte Sasuke bis an einen Fluss, wo Jiraiya und Naruto schon warteten. „Wird auch Zeit.“, meinte Naruto und grinste. „Sagt ausgerechnet der, der auch erst seit drei Minuten hier ist…“, bemerkte Jiraiya. „Jiraiya-sama, habe sie eigentlich schon Trainer für uns ausgesucht?“, fragte Sakura. „Nein, und ihr bekommt auch keine. Ich werde euch trainieren, und zwar alle drei.“ „Aber das ist doch vollkommen sinnlos!“, regte Sakura sich auf. „Nein, nein. Tsunade und ich sind nur zu dem Schluss gekommen, dass ihr alle drei genug Einzeltraining hattet.“ Ein Proteststurm brach los. „Die beiden hatten viel mehr Einzeltraining als ich!“, widersprach Sakura. „Ich war verwundet, als sie Naruto trainiert haben!“, regte sich auch Sasuke auf. „Junge, du hattest dafür ein Jahr nonstop Training bei Orochimaru. Und wie ich Tsunade kenne, ist bei ihr eine Trainingsstunde so effektiv, dass dir das Jahr Training ausgereicht hat, um den Vorsprung aufzuholen, den die Jungs vor dir hatten, Sakura.“, erklärte Jiraiya und sagte damit aber nur die Halbwahrheit. In Wahrheit hatte Tsunade ihm befohlen, die drei auf einem Level zu halten, weil es zu gefährlich wäre, wenn einer von ihnen stärker als die anderen beiden werden würde. Diese Frau setzte wirklich alles auf die drei. ER würde das nicht machen, aber auf IHN hörte ja keiner… „Wie auch immer.“, fuhr Jiraiya nun fort. „Ich habe mir ja eure Gegner angeschaut. Sakura tritt gegen jemanden an, der mit Chakra Käfige aufstellt, seinen gefangenen das Chakra aussaugt und sie danach zerquetscht, Sasuke kämpft gegen ein Mädchen, welches Wasser und Luft manipulieren kann und Naruto gegen einen Kerl mit Wasserschwert. Und darauf will ich näher eingehen, dieses Wasserschwert.“ Jiraiya erhob sich und begann, Handzeichen zu formen. Dann schrie er: „Katon: Katana!“ Sein Arm verwandelte sich in ein Schwert aus Feuer. Doch statt des erhofften Beifalls gab es nur skeptische Kommentare. „Ähm… Sieht ja ganz nett aus, aber wie wird mir das helfen, aus einem Chakra saugenden Käfig rauszukommen?“, erkundigte sich Sakura. „Ich brauche kein Feuerschwert, ich habe mein normales Katana.“, behauptete Sasuke und deutete auf das Schwert, welches er seit dem Wald des Todes mit sich herumtrug, aber noch nicht benutzt hatte. Sakura hatte schon einige Witze darüber gemacht. „Was nützt mir ein Feuerschwert gegen ein Wasserschwert?“, fragte Naruto. Jiraiya verdrehte die Augen. Warum bekam er immer die unzufriedenen Teams? Und warum konnte ihm nicht einmal irgendjemand vertrauen? „Also… Erstens: Diese Jutsu zerschneidet alles, was ihr in den Weg kommt und was der Anwender will. Also auch Chakrakäfige. Zweitens: Feuer kann Wasser besiegen, wenn es ausdauernder ist. Und das ist mit übermenschlichem Chakra ja wohl kein Problem und drittens: Ein Uchiha, der sich davor drückt eine Feuertechnik zu erlernen? Das hat’s ja bisher noch nie gegeben… Außerdem ist die Schneidekraft um einiges stärker als bei deinem schicken Katana.“, erklärte er genervt. Damit hatte er sein Team wenigstens halbwegs überzeugt. „In der Theorie funktioniert die Technik so: Die typischen Feuerhandzeichen, Tiger, Schlange, Drache, danach Chakra in den rechten Arm leiten. Wer will’s versuchen?“ Sasuke stand selbstsicher auf, er wollte Jiraiya den Kommentar von eben heimzahlen, und führte die Jutsu perfekt vor. Mit Sharingan, versteht sich. Jiraiya hatte nicht bemerkt, dass er während der Vorführung sein Sharingan aktiviert hatte. „Wunderbar zu wissen, dass du so tolle Augen hast.“, bemerkte Jiraiya trocken. „So, und jetzt ihr normalsterblichen, die die Technik leider ohne Kopieren lernen müssen.“ Sakura stand auf und versuchte sich an alles zu erinnern, was sie je über Feuerjutsus gelesen hatte. Sie formte die Handzeichen und leitete das Chakra in ihren rechten Arm. Der Arm leuchtete zwar vor lauter Chakra, aber nur schwache Flämmchen züngelten daran hoch. Bei Jiraiya und Sasuke hatte es so ausgesehen, als würde der Arm in Flammen stehen. „Keine Erfahrung mit Feuer, was?“, kommentierte Jiraiya ihren kläglichen Versuch. Nun war Naruto an der Reihe. Sein Ergebnis war auch nicht viel besser. Also verdonnerte Jiraiya die beiden zum Üben. Den ganzen Tag und wenn nötig auch bis in die Nacht hinein. Außerdem verbot er Sasuke zu gehen. Solidarität hieß die Begründung. Nachdem Sakura und Naruto nach sechs Stunden aber nur geringe Fortschritte gemacht hatten beschloss Jiraiya zu überprüfen, ob sie denn wenigstens schneiden konnten. Er hatte da zufällig einen Steinbruch entdeckt, in dem sie üben konnten Steine zu zerschneiden. Sasuke schaffte das mit links, Sakura und Naruto konnten den Stein gerade mal ritzen. Am Ende des Tages, das heißt es war sechs Uhr und die Sonne war kurz davor unterzugehen, sanken Naruto und Sakura zu Boden. Den ganzen Tag über waren sie nicht über einen angeritzten Stein hinausgekommen. Auf Sakuras Arm brannten aber mittlerweile wenigstens regelmäßige, kleine Flämmchen. Das war aber auch der einzige Fortschritt. Sie atmete schwer aus und wandte sich dann Sasuke zu. Der Satz, den sie jetzt sprach, kostete sie einiges an Überwindung. „Sasuke, du weißt, ich hab noch was gut bei dir?“ „Ne, tu ich nicht.“ „Dann helfe ich deiner Erinnerung auf die Sprünge: Wellenreich, auf Bäume klettern, Tipps von mir? Na, klingelt’s?“ „Worauf willst du hinaus?“ „Darauf, dass du mir Tipps geben sollst. Aber nur wegen dem Feuer, den Rest schaffe ich alleine.“ Sasuke erhob sich. „Hast du Angst vor Feuer?“, fragte er. „Oder eher, Angst dich zu verbrennen?“ Sakura blickte ihn an, als hätte er nicht mehr alle Tassen im Schrank. Auch Naruto hatte aufgehorcht. „Das ist nämlich genau das Problem. Korrekt ausgeführt verletzt das Feuer in einer Jutsu den Anwender nämlich nicht. Und wenn du dich davor fürchtest, dass du dich mit deiner eigenen Technik verbrennen könntest, dann funktioniert’s auch nicht.“ Sakura stand auf. Klang ja ganz plausibel, was er da erzählte. Warum also nicht mal probieren. Sie formte die Handzeichen, lenkte das Chakra in ihren rechten Arm und schlug auf den Felsen ein. Ihr Arm stand zwar in Flammen, aber wirklich schneiden konnte sie nicht. Naruto neben ihr übrigens auch nicht so richtig. Sakura wurde wütend. Richtig wütend. „WIESO VERAMMT NOCH MAL KANN ICH DAS NICHT?“, schrie sie und schlug mit der Faust gegen ihren Felsen. Das war ein Fehler, da dieser in tausend Teile zerbrach. Und weil sie in diesem Steinbruch damit eine Art Lawine ausgelöst hatte. Felsbrocken rollten auf sie und Naruto zu. Sie wollte sich umdrehen und weglaufen, doch hinter ihr loderte ein riesiges Feuer. Naruto bemerkte gar nicht, dass hinter ihm ein Feuer brannte. Er dachte nur fieberhaft über eine Technik nach, mit der er schnell verhindern konnte, von diesen Steinen vermatscht zu werden. Schließlich fiel ihm nur das Feuerschwert ein. Er formte blitzschnell die Handzeichen, dachte überhaupt nicht weiter nach und zerschnitt einen Stein nach dem anderen. Sakura stutzte. Feuer hinter ihr, fallende Felsen vor ihr. Und fielen diese Felsen nicht auch noch ziemlich langsam? Natürlich! Das hier war nur eine Illusion, eine Genjutsu! Sie formte das Tigerzeichen und fand sich wieder dort, wo sie war. In einem Steinbruch, in dem keine Lawine stattgefunden hatte, wo kein Feuer brannte. Doch etwas war anders. Naruto rechts von ihr atmete schwerer als zuvor. Und vor allem: SEIN Stein war zerschnitten! Jiraiya tauchte wieder auf. „Also, ich bin mir ja nicht sicher, was ich davon halten soll.“, bemerkte er. „Es ist zwar ein wenig tragisch, wenn man nicht erkennt, dass man sich in einer Genjutsu befindet, noch trauriger ist es allerdings, nicht zu begreifen, wozu die Jutsu gut sein sollte.“ Niedergeschlagen blickte Sakura zu Boden. Sie hätte sich doch denken können, dass ihr Lehrer ihr keine Genjutsu vorgaukeln würde um sie zu ärgern! Und Naruto hatte das zwar nicht bemerkt, aber er hatte die Technik gemeistert. Und sie war wieder mal der Klotz am Bein. Eine Blockade. Sie stand allen im Weg. Hielt sie davon ab stärker zu werden. Und das nur, weil man auf sie Rücksicht nahm. Verdammt, da kamen Erinnerungen hoch! Verdammt üble Erinnerungen. Und mit ihnen auch der Tag an dem sie sich geschworen hatte: „Ich werde kein Klotz am Bein mehr sein!“ Ja, sie erinnerte sich an diesen Schwur. Sehr gut sogar. Und sie erinnerte sich auch noch an die Umstände. Ihre Wut kam hoch. Wut au sich selbst. Weil sie so unfähig war. Kaum war er zurück, war sie unfähig. Nutzlos. Nutzlos. Nutzlos. Dieses Wort hallte in ihrem Schädel wieder, bis eine innere Stimme sich meldete: „Nein!“ Sie war nicht schwach, sie war nicht nutzlos und sie würde diese verdammte Jutsu jetzt auch hinkriegen! Konzentration, eiserner Wille. Sie atmete tief ein und aus. Formte die Fingerzeichen, leitete Chakra in ihren Arm und lenkte ihren ganzen Hass in Narutos schon einmal geteilten Felsen vor sich, holte aus und… Spaltete die Hälfte doch nicht! Das war zu viel. Endgültig zu viel. Sie sah kurz auf ihren Arm. Er stand komplett in Flammen und ihre Hand hatte sich sogar ansatzweise zu einer Klinge verformt. Sie wandte sich den nächsten Felsen, egal ob geteilt oder nicht zu, schlug mit dem brennenden Arm auf sie ein, schrie als nichts geschah und sah sich nach etwas anderem zum zerschneiden um. Sie sah nichts. Schwärze um sie herum. Nur eine Felswand vor ihr. Und sie begriff: Noch eine verdammte Genjutsu! Die Flammen zogen sich von ihrem Arm zurück und sie löste die Illusion auf. Sie fand sich wieder in dem Steinbruch, ihre Teamkameraden und ihren Lehrer um sich herum. Nur war der Steinbruch eher mit einer Kieswüste zu vergleichen. Naruto starrte sie verängstig an. Jiraiya glubschte nur ungläubig. Und sogar Mister obercool wirkte überrascht. „Sakura-chan… Du bist… Gruselig!“, brachte Naruto hervor. „Du wurdest wohl zu einer zweiten Tsunade erzogen… Dieses Temperament, unfassbar.“, meinte Jiraiya. Und Sakura begriff. Die Genjutsu hatte nun auch bei ihr den gewünschten Effekt gezeigt. Sie hatte Narutos Steinhälfte wohl doch durchtrennt, aber Jiraiya hatte ausprobiert, wie lange sie das durchhalten konnte und ihr vorgegaukelt, sie hätte es nicht geschafft. Und sie war auch noch darauf reingefallen! „Tja, meine typischen Trainingsmethoden. Immer wieder ein Erfolg.“, grinste Jiraiya selbstgefällig. „Am besten lernt man immer noch auf die harte Tour. Das war beim Yondaime auch schon so…“, erinnerte er sich. „So, und jetzt haut ab, alle drei. Morgen, selbe Zeit, selber Ort!“ Das ließen seine Schüler sich nicht zweimal sagen. Am nächsten Morgen trafen sie sich wieder am Steinbruch, gingen aber noch weiter bis zu einer großen Wiese. „Mein Trainingsprogramm für heute“, begann Jiraiya und sah etwas mürrisch aus. „Einzelkämpfe. Jeder gegen jeden.“ ER war von der Idee nicht begeistert gewesen, aber Tsunade hatte darauf bestanden, und wenn ER das Training selbst bestimmen dürfte, dann würde ER so etwas niemals zulassen. Aber nein, auf IHN hörte ja letzten Endes doch niemand. Und seine Schüler anscheinend auch nicht. Die starrten ihn nämlich nur verdutzt an. „Das… das ist doch nicht Ihr Ernst, oder?“, fragte Sakura nach einer Weile. „Ich meine… Letztes Mal sind doch die beiden beinahe gestorben, oder? Und ich glaube nicht, dass es gut wäre, so etwas zu wiederholen…“ „Hab ich schon ausgeredet? Nein. Ihr werdet ja auch nicht einmal richtig Kämpfen. Nur Taijutsu, sonst nichts. Ich greife sofort ein, wenn ich auch nur den Ansatz einer Lichtkugel, einer noch so kleinen Flamme, eines Bunshin oder einer Kirschblüte sehe. Und das Ziel ist es lediglich, den Gegner über eine Linie zu transportieren, die hier eingezeichnet sein müsste…“ Etwas verpeilt blickte er sich nun um, bemerkte dann aber die runde Fläche, auf der es so aussah, als wäre as Gras niedergebrannt worden. Sakura überlegte. Was Taijutsu anging war ihr Vorteil, dass sie die größte Durchschlagskraft hatte, wenn es darauf ankam. Dafür war sie nicht besonders schnell. Sasuke war sehr schnell und konnte ebenfalls heftig zuschlagen, aber das schlimmste war ja immer noch, dass er mit seinem Sharingan Bewegungen vorhersehen konnte. Und Naruto war nicht sehr schnell oder wendig, seine Schlagkraft war nicht besonders stark, aber er war ausdauernd. Keine sehr verlockenden Aussichten, aber Sakura tröstete sich mit dem Gedanken, dass beide Jungs doch eher Ninjutsutypen waren, als Taijutsu. Sie selbst wurde als Genjutsutyp eingeordnet, hatte aber im letzten Jahr außer Medizinjutsus nichts als Taijutsu geübt. Also war noch nicht alles verloren. „Will irgendjemand anfangen?“, fragte Jiraiya. Sakura wollte jedenfalls nicht. Sie hatte nicht das Bedürfnis, gegen ihre Teamkameraden anzutreten, allerdings konnte sie sich nicht vorstellen, dass Sasuke und Naruto immer noch so erpicht darauf waren, ihre Kräfte zu messen, nach dem, was letztes mal passiert war. Also würde Jiraiya wohl den ersten Kampf aussuchen müssen, dachte sie. Falsch gedacht. „Ich kämpf als erstes. Gegen sie.“ Schlechter Tag. Sehr schlechter Tag. Extrem schlechter Tag. Sasuke wollte gegen sie kämpfen? Alles okay? Schlief sie noch? War das hier wieder nur ne Genjutsu? Ging es Sasuke gut? Hatte er kein Fieber oder so etwas? „Schön, dann in die Mitte des Ringes mit euch.“, befahl Jiraiya. War wohl doch kein Alptraum. Das „Traum“ konnte man nämlich getrost streichen, der Sasuke der ihr nun gegenüberstand und sie angrinste war ihr nämlich ein bisschen zu real. Jiraiya gab das Zeichen, anzufangen. Sakura hatte sich eine Strategie zurrecht gelegt; wenn Sasuke angreifen würde, würde sie versuchen ihn irgendwie zu fassen zu kriegen und aus dem Ring werfen. In der Theorie. In der Praxis griff er sie nicht an, sondern schien auf ihren Angriff zu warten. Na super. Hoffentlich hatten alle Zuschauer gut gefrühstückt, denn sie würde bestimmt nicht zuerst angreifen. In Sasuke schien genau dasselbe vorzugehen. Naruto glotze sie abwechselnd an. Jiraiya schien die Ruhe weg zu haben und sich auf einen entspannenden Morgen, Mittag, Nachmittag und Abend zu freuen. Sasuke stand ihr weiter nur gegenüber und grinste sie überlegen an. Und Sakura schaute ebenso überlegen zurück. Fünf Minuten vergingen. Zehn Minuten vergingen. Irgendwas stimmte nicht, keiner hatte auch nur einen Ton gesagt. Nach fünfzehn Minuten schien Sasuke sich nun endgültig von seiner Überlegenheit überzeugt zu haben und griff an. Sakura wich aus indem sie in die Luft sprang und versuchte, Sasuke gegen den Kopf zu treten. Kurz gesagt hatte sie ihre Strategie vergessen. Sasuke wehrte ihren tritt ab, indem er die Arme vor den Kopf hielt. Sakura stieß sich mit den Füßen von seinen Ellen ab und versuchte nun einen Schlag in die Magengegend. Dieser wurde aber von Sasukes linkem Knie geblockt, von dem Sakura sich nun wiederum abstieß und drei Meter von Sasuke entfernt wieder auf dem Boden aufkam. Der Bann war gebrochen und nun folgte ein Schlagabtausch dem Nächsten, alle ungefähr so, wie der Erste. Sasuke war größtenteils damit beschäftigt, Sakuras Schläge und Tritte abzuwehren, darin war er unglaublich geschickt, während Sakura versuchte, zuzuschlagen, denn sie wusste, mit einem richtigen Treffer wäre Sasuke schneller außerhalb des Ringes, als er seine Sharingan aktivieren konnte. Doch unglücklicherweise wusste Sasuke das genauso gut. Schließlich hatte Sakura genug. Sie sammelte Chakra in ihrer rechten Faust und schlug gegen den Boden. Die trockene Erde teilte sich und Sasuke konnte nur mit Müh und Not verhindern, dass er in einen drei Meter tiefen Abgrund fiel. Diesen Überraschungseffekt nutzte Sakura aus um auf ihn zuzustürmen und zu einem weiteren Schlag anzusetzen, den Sasuke allerdings doch wieder Blocken konnte, allerdings wich sie nicht sofort zurück, sodass er auf den Abgrund zurutschte. Schließlich war er gezwungen sich umzudrehen und sie mit der Handkante ins Rückgrad zu schlagen, doch mit einer Wendigkeit, die sie sich eigentlich selbst nicht zugetraut hätte, sprang sie rückwärts über seinen Arm, landete auf den Händen und schaffte es tatsächlich einen Tritt mit noch nicht einmal halber Kraft unter sein Kinn zu platzieren, der ihn sehr Nahe an die Grenze des Ringes beförderte. Dort rappelte sich Sasuke dann auf, nur um wieder von Sakura angegriffen zu werden, diesmal sprang sie au ihn zu. Doch Sasuke stoppte ihren Flug und schleuderte sie, als würde er eine Kugel stoßen, sodass sie aus dem Ring fliegen musste. Das ließ sie sich aber nicht gefallen und packte Sasuke noch gerade eben an seinem viel zu weiten Kragen und zog ihn mit sich auf die Grasfläche, die den improvisierten Ring umgab. Dieser war darauf überhaupt nicht vorbereitet gewesen und war dementsprechend verblüfft, als er sich auf dem Gras liegend wiederfand, mit Sakura, die sich in letzter Sekunde in der Luft gedreht hatte, auf ihm, sie hielt immer noch seinen Kragen fest, und Naruto angerannt kam, mit einem Fotoapparat in der Hand. Sakura rappelte sich halbwegs auf und rieb sich den Kopf. „Tut dir irgendwas besonders weh? Hab ich dir was gebrochen?“, ragte sie nun mehr oder weniger interessiert an Sasuke gewandt. „Abgesehen davon, dass du auf meinem Arm sitzt geht’s mir bestens, danke der Nachfrage.“ „Wenn’s nach mir ginge würd’ ich ja nicht fragen, ist aber meine Pflicht als Medic-Nin… Und Naruto, steck endlich diese verdammte Kamera weg!“, murrte Sakura und blieb absichtlich noch ein paar Sekunden auf Sasukes Arm sitzen, während Naruto weiter begeistert knipste. „Wozu brauchst du die Fotos überhaupt?“ „Als Beweis.“, grinste er nur. Sakura war sofort auf den Beinen. „Als Beweis WOFÜR?“, fragte sie und ihre Augen verengten sich. Naruto wich sofort ein paar Schritte zurück. „Das, ähm… Das wirst du schon noch sehen!“ Naruto drehte sich um und nahm Reißaus. „WOFÜR BRAUCHST DU BEWEISE?“, schrie Sakura und rannte ihm hinterher. Jiraiya seufzte und wandte sich an Sasuke. „Solltest du die beiden heute noch sehen, dann richte ihnen bitte aus, dass das Training morgen weitergeht. Selbe Zeit, selber Ort. Man sieht sich.“ Und der Krötenmönch verschwand. Kapitel 10: Wenn das Chuuninexamen auf einmal seine Bedeutung verliert... ------------------------------------------------------------------------- Jiraiya ließ sie alle den ganzen Monat immer wieder gegeneinander antreten und Techniken üben. Wohlgemerkt üben, keine neuen mehr lernen. Nach insgesamt fünfunddreißig Kämpfen hatte Naruto elfmal, Sakura neunmal und Sasuke zwölfmal gewonnen, dann hatte jeder von ihnen noch zweimal unentschieden gekämpft, unter welchen Umständen auch immer. Jedenfalls war nun der große Tag der dritten Runde der Chuuninprüfung gekommen. Sakura hatte eigentlich von sich erwartet, dass sie in Panik ausbrechen und sich tausende von Strategien zurrecht legen würde. Aber all dies blieb aus. Sie hatte an dem einzigen Tag, an dem sie kein Training hatte, Ino besucht. Es ging ihr wieder gut, aber trotzdem hatte sie ihr versprochen, den Kerl so schnell wie möglich fertig zu machen. Und das hatte sie ihr auch genau so gesagt. Ino hatte sie nur skeptisch angesehen und gemeint, sie solle bloß vorsichtig sein. Sakura hatte nicht vor, mitten in ihr Verderben zu rennen, aber trotzdem war die einzige Strategie die sie hatte, sich schnellstmöglich aus dem Käfig zu befreien, den dieser Kiichi um sie errichten würde, und ihn dann fertig machen. Wie genau wusste sie nicht, das konnte sie auch noch gar nicht wissen, da sie seine Nahkampkünste nicht kannte. Aber sie war zuversichtlich, denn selbst wenn sie diesen Kampf verlöre, sie könnte trotzdem noch Chuunin werden. Oder Sasuke könnte Chuunin werden und sie musste nicht mehr mit ihm in einem Team sein. Zumindest stand Sakura nun in der wieder aufgebauten Arena, in die sie noch vor einem Jahr geschaut hatte, als in Konoha Krieg ausbrach. Na, hoffentlich würde das dieses Jahr nicht passieren, immerhin kämpfte sie als letzte in der ersten Runde, und dieses Jahr schienen alle Teilnehmer rechtzeitig vor Ort zu sein. Sie sah auf und beobachtete nun die Tribünen um sich herum. Tsunade hatte sich erhoben, zur Feier des Tages trug sie sogar die Kopfbedeckung des Hokagen, sah aber trotzdem neben dem Mizukagen, der sein Gewandt gewissenhaft trug und konzentriert in die Arena stierte, leicht deplatziert aus. „Ja, schön dass ihr da seid. Heute findet die dritte und letzte Runde des Chuuninexamens statt, es sind noch acht Shinobi aus Konoha, zwei aus Kusa und zwei aus Kiri im Rennen und jeder von ihnen, egal ob er gewinnt oder verliert, kann theoretisch Chuunin werden, na ja, wie auch immer, viel Glück euch allen. Ach, und bevor ich es vergesse, ich bin mit dem Mizukagen überein gekommen, dass es in der Reihenfolge der Kämpfe eine leichte Veränderung geben wird. Den zweiten Kampf bestreiten jetzt Shino Aburame und Kiba Inuzuka aus Konoha, der Kampf von Neji Hyuga aus Konoha und Miu aus Kusa wird also als drittes stattfinden, danke für die Aufmerksamkeit, und jetzt fang endlich mit dem Kampf an.“ Diese Frau konnte auch wirklich keinen Augenblick seriös wirken, dachte Sakura grimmig, nachdem sie Naruto viel Glück gewünscht hatte und sich mit den anderen Teilnehmern auf den Weg zur Teilnehmertribüne machte. „Wieso wurde denn die Reihenfolge der Kämpfe verändert?“, fragte Hinata leise. „Ich schätze mal, der Mizukage geht davon aus, dass dieser Tasamu gegen Naruto gewinnt und wollte da nicht, dass er gegen Neji oder diese Miu kämpfen muss. Statistisch gesehen müsste Neji den Kampf nämlich gewinnen und ich denke mal, davor hat der Mizukage Angst, da es ja heißt, die Hyugas sind die Besten in Konoha…“, mutmaßte Sakura. Sasuke neben ihr stieß einen undefinierbaren laut aus, eine Art zischen. Was den Ruf der Hyugas anging war er immer ziemlich mies gelaunt, und Sakura konnte sich auch denken, wieso. Deswegen zischte sie ihm ins Ohr: „Ich weiß ja nicht, ob dein Clan mal besser gewesen ist, aber du musst doch zugeben, dass selbst du, großer Sasuke Uchiha, gegen den gesamten Hyuga-Clan alt aussehen würdest, oder? Und selbst zusammen mit deinem Bruder könntest du es nicht mit allen aufnehmen…“ Das schien Sasuke irgendwie zu verärgern. „Aber wieso lässt sich Tsunade-sama auf so etwas ein?“, fragte Hinata nun weiter. „Ich nehme mal an, dass sie davon ausgeht, dass Naruto gewinnt. Dann ist es ihr nämlich egal, wie der Kampf danach ausgeht, da so wie so jemand aus ihrem Dorf gewinnen wird, ist also quasi besser für sie.“, nahm Sakura an. Und sie kam der Wirklichkeit damit ungeahnt nahe, nur dass Tsunade auch noch einen anderen Grund hatte, dieser Verschiebung zuzusagen… Der Kampf begann und genau wie Jiraiya vorausgesagt hatte, als er Naruto Spezialunterricht im Schwertkampf erteilt hatte (okay, eigentlich hatte er Sasuke dazu gezwungen…), konnte Tasamu nicht mehr als mit deinem Suiton Katana umgehen. Und das Wasserschwert verdampfte doch relativ schnell, während Narutos Feuerschwert nur weniger loderte, aber immerhin noch brannte. Davon war Tasamu so beeindruckt, dass Naruto ihm einen Kinnhaken verpassen konnte. Der weitere Kampf lief nur mit Taijutsu ab, Tasamu konnte anscheinend wirklich nur eine Technik. Zumindest bekam er es gerade mit fünf Narutos zu tun und wehrte sich zwar, aber das interessierte irgendwie keinen einzigen. Alle fünf blieben unversehrt und konnten Tasamu mit der wunderbaren Uzumaki Naruto Rendan außer Gefecht setzen. So blutig die Ausscheidungskämpfe gewesen waren, so langweilig war dieser Kampf gewesen. Naruto kam zurück zu den anderen auf die Tribüne, als Kiba und Shino gerade in die Arena aufbrechen wollten. „Das war so langweilig! Ich will endlich wieder einen richtigen Kampf!“, beschwerte sich Naruto und gähnte. „Den kriegst du in der nächsten Runde, das verspreche ich dir.“, sagte Kiba und funkelte Naruto an. „Scheinst ja sehr von dir überzeugt zu sein.“, gab Naruto zurück. „Tja, ich hab da noch ´ne Rechnung mit dir offen, weißt du? Da wird ich mir diese Chance doch nicht entgehen lassen…“ „Trifft sich gut, Köter. Ich glaub nämlich auch, dass wir noch was klären müssen.“ Die beiden starrten sich an und in ihren Augen loderte etwas, was man mit Hass vergleichen könnte. Kiba verließ nun endgültig die Tribüne und folgte Shino in den Ring. „Wieso streitet ihr beiden euch eigentlich immer?“, wisperte Hinata. Alle Konohanins im Raum, außer ihr natürlich, starrten sie mehr oder weniger verwundert an, was sie dazu verleitete nicht weiter zu fragen, ohne zu verstehen was denn nun los war. „Hinata ist ziemlich naiv, oder?“, murmelte Sasuke Sakura zu. „Ja, schon, wieso?“, antwortete diese. „Weil ich kapiert hab, was los ist und sie nicht. Und ich war immerhin ein Jahr weg…“, antwortete Sasuke. Doch da begann auch schon der Kampf. Kiba schien noch einmal auf die Hilfe seines Hundes verzichten zu wollen. Oder ging er davon aus, sie gar nicht nötig zu haben? Wie auch immer, zumindest stand er provokant da und schien nur darauf zu warten, von Shinos Käfern aufgefressen zu werden. Nun gut, er musste nicht lange warten. Die ersten tausend Käfer umgaben ihn sehr schnell, doch sie schienen sich nicht auf im niederlassen zu können, genauso wenig wie auf Akamaru. „Was zum…?“, setzte Shino an und starrte entgeistert auf seine zurückweichenden Käfer. „Insektenspray. Meine Klamotten sind voll damit und Akamaru auch.“, erklärte Kiba grinsend. Allgemeine Verblüffung bei allen, die ihn hören konnten. „Was für ein billiger Trick…“, murmelte Naruto. „Armer Shino…“, wisperte Hinata neben ihm. „Was?“ „Er kann gar nichts anderes außer seine Käfer auf jemanden hetzen.“, erklärte Hinata. „Ach so. Na dann…“ Naruto wirkte irgendwie erleichtert. „Wie lange geht das schon so?“, fragte Sasuke Sakura flüsternd. „Seit du weg gegangen bist und Tsunade ihnen andauernd Missionen gegeben hat, zu dritt.“, antwortete Sakura genauso leise. Da rief Shino in der Arena so laut, dass es alle hören konnten, dass er ausgeben würde. Er hätte keine Lust zerfleischt zu werden und wenn seine Käfer Kiba nichts anhaben konnten hätte das alles so wie so keinen Sinn mehr für ihn. Wie wunderbar. Zwei Kämpfe waren vorbei, kein Teilnehmer war aus unerklärlichen Gründen nicht mehr da, die Anbumitglieder, die auf den Tribünen Wache hielten wirkten nicht, als ob sie jeden Moment eine Genjutsu auf die Zuschauer anwenden wollten und die Stadtmauer schien auch noch nicht von Schlangen zertrümmert worden zu sein. Was konnte da noch schief gehen? Der nächste Kampf stand an, Neji gegen den Killerfalter aus Kusa. Seine Chancen waren nicht nur statistisch gesehen nicht schlecht, da er ja immer noch über die ultimative Verteidigung, Juuken, verfügte und so mit eine Killerattacke von hinten leicht abwehren könnte. Na ja, theoretisch zumindest. Und die Theorie war nicht unfehlbar, wie Sakura in den letzten Monaten des Öfteren bemerken musste. Kiba war mittlerweile zurückgekehrt und er und Naruto schienen sich noch immer am liebsten gegenseitig umbringen zu wollen, während sie sich über Hinatas Kopf hinweg anstarrten. Das arme Mädchen verstand immer noch nicht, worum es den beiden eigentlich ging, war aber aufgrund diverser Familienangelegenheiten gezwungen, den Kampf zu verfolgen. Neji hielt sich wirklich gut gegen den Killerfalter. Wenn man genau hinsah konnte man sogar erkennen, dass der Kusakunoichi langsam die Puste ausging und ihre Flügel schrumpften. Kein Wunder, bei dem Chakra was sie verbrauchen mussten. Neji hingegen landete einen präzisen Treffer nach dem anderen und sah so aus, als könnte er noch lange weitermachen. Schließlich musste Miu landen. Da nutzte Neji aus, um zwei bestimmt sehr bedeutende Chakrapunkte zu attackieren, die as Mädchen zu Boden gehen ließen. „Diese Kämpfe sind aber auch nicht mehr as, was sie mal waren…“, meinte Lee enttäuscht. „Stimmt, die Ausscheidungskämpfe waren irgendwie spannender…“, stimmte Sakura ihm zu, was seine Laune um einiges zu heben schien. „Sasuke, sieh bloß zu dass du gewinnst! Dieses Jahr werden wir alle Chuunins!“, rief Naruto und schlug Sasuke überschwänglich auf die Schulter. „Ja, ja, und sieh bloß zu, dass du uns keine Schande bereitest, hörst du?“, fügte Sakura noch hinzu. Sasuke erwiderte ein lässiges Winken und ging lässig in die Arena. Er trug immer noch sein Katana. Und wirkte kein bisschen nervös oder ähnliches. War ja auch nicht so, dass er vor fast zwei Jahren mal vom selben Kekkei Genkai fast getötet worden wäre, oder dass durchaus die Gefahr bestand, dass jeden Moment ein Psychopath mit Schlange ankommen würde und ihn kidnappen könnte. Sakura stutzte. War sie seit neustem Paranoid oder so was? Sasuke stand nun in der Arena seinem weiblichen Ebenbild gegenüber. Oder zumindest war sie Sakura in den Ausscheidungskämpfen so vorgekommen. Wenn man die beiden sich so gegenüber stehen sah, waren die Posen wirklich sehr ähnlich. „Damit eins klar ist“, begann die Kirikunoichi. „Es wäre besser für dich, wenn du aufgeben würdest. Ich will eigentlich nur den Typen kaltmachen, der meine beste Freundin so zugerichtet hat!“ Sakura konnte nun nicht mehr an sich halten und kicherte. Naruto neben ihr ging es nicht anders und Sekunden später mussten sie sich gegenseitig stützen, um nicht vor Lachen zu Boden zu gehen. „Tja, tut mir Leid, aber den Gefallen kann ich dir nicht tun.“, antwortete Sasuke und warf einen leicht angenervten Blick in die Richtung seiner lachenden Teamkameraden und einen weiteren auf die Banner und Flaggen seiner Fangirlies im Publikum. „Dann tut’s mir Leid für dich.“ Yuki begann langsam, Sasukes Körper einzufrieren, was dieser sich allerdings nicht bieten ließ. Noch bevor as Eis seine Knie erreicht hatte, hatte er schon einen Feuerball auf Yuki abgefeuert. Diese konnte zwar ausweichen, verlor aber die Kontrolle über das Eis an Sasukes Füßen und dieser konnte sich befreien und ein paar Shuriken nach Yuki werfen. Diese wurden aber von einer Eiswand geblockt. Naruto und Sakura hörten schlagartig auf zu lachen. „Okay, ich fasse zusammen. Dieses Mädchen ist verwandt mit Haku…“, begann Sakura. „… Erinnert einen irgendwie an Sasuke…“, fuhr Naruto fort. „… Und hat einen Kampfstil wie Gaara.“, endete Sakura. „Fehlt noch irgendetwas?“ „Wenn ich’s nicht besser wüsste würde ich ja sagen, dass sie auch so ein Monster in sich hat, aber diese Eisverteidigung liegt ja an ihrem Kekkei Genkai…“, murmelte Naruto. „Unheimlich ist sie trotzdem.“, meinte Sakura, während Yuki eine Attacke nach der anderen mit weiteren Eiswänden abwehrte. Sasuke machte sich langsam ernsthaft Sorgen. Er hatte nämlich nicht vorgehabt, das Feuerschwert in diesem Kampf zu verwenden. Aber so langsam blieb ihm nichts anderes übrig, um diese Yuki auch nur berühren zu können. Also setzte er das Schwert ein. Es glitt durch die erste Eiswand wie durch Butter und er konnte Yuki eine üble Schnittwunde am Oberarm zufügen, bevor er auch schon wieder zurückweichen musste. Er hatte ganz vergessen, dass as Mädchen auch Wasser und Wind manipulieren konnte, das heißt, beides einzeln. Und von einer Windböe war er gerade beinahe erwischt worden. Na ja, war aber noch mal gut gegangen. Sasuke setzte zur nächsten Attacke an, zuerst das Feuerschwert durch diese verfluchte Eisverteidigung, danach ein Kinnhaken, den Yuki nicht schnell genug blocken konnte. Doch Sasuke ließ nicht zu, dass sie wieder auf dem Boden aufkam, zumindest nicht bevor er noch ein paar Mal zugetreten und sein Feuerschwert über ihren Rücken gezogen hatte. Eine Wunde klaffte nun auf dem Rücken des Mädchens, die Ränder der Wunde waren verkokelt. Und außerdem war sie ohnmächtig, weswegen Sasuke auch zum Sieger ernannt werden musste. Die Fangirlies auf den Rängen flippten aus. Sasuke aber ging nur, pseudocool wie immer, wieder auf die Teilnehmertribüne zurück, wo Naruto ihn überschwänglich empfing. „Nicht schlecht.“, sagte Sakura nur dazu. „Mach’s besser.“, konterte Sasuke. Sakuras Antwort ging in dem Geschrei unter, mit dem Naruto Hinata für ihren Kampf, gegen Lee, viel Glück wünschte. Und natürlich kapierte auch nur Naruto nicht, wieso Hinata dabei beinahe in Ohnmacht fiel. Als Hinata und Lee dann endlich die Arena betreten hatten fragte Sakura in die Runde: „Was meint ihr, wer gewinnt?“ „Hinata!“ „Euch fragt niemand…“ Sakura seufzte. „Nichts desto trotz glaube ich das auch. Lee hat kaum eine Chance gegen sie, solange sie Juuken beherrscht…“ „Falls sie Juuken beherrscht.“, gab Neji zu bedenken. „Ist das nicht die angeborene Verteidigung bei euch?“, fragte Sakura überrascht. „Muss ja wohl einen Grund haben, dass Hinata nie von der Familie akzeptiert wurde. Und Mitleid kann man immer noch durch Erziehung eliminieren…“ Es stellte sich heraus, dass Hinata das Juuken doch beherrschte, also quasi die perfekte Verteidigung. Lee konnte nicht einen Treffer landen, Hinatas Schlägen allerdings ausweichen, abgesehen von dem Schaden, den Juuken anrichtete. Schließlich sah Lee sich gezwungen, aufzugeben. „Wie lästig…“, murmelte Shikamaru, der bei den Prüfern saß, die die Kämpfe beobachteten und später entscheiden würden, wer Chuunin werden würde und wer nicht. „Alle, die bis jetzt aufgegeben haben, waren vor ´nem Jahr auch dabei und machen’s mir nur nach…“, brummte er und gähnte. Hinata wurde inzwischen mit Beglückwünschungen überhäuft und rettet so Sakura davor, ebenfalls tausend Glückwünsche von Naruto ertragen zu müssen. „Und sieh du zu, dass du gewinnst, kapiert? Ansonsten färbt das alles auf uns ab.“, war alles was sie als Aufmunterung zu hören bekam, und zwar von Sasuke. Na ja, es sollte sie nicht stören. Eigentlich war es ihr egal, ob sie nun angefeuert wurde oder nicht. Das heißt, als sie nun in der Arena stand wünschte sie sich doch ein wenig mehr Unterstützung. Die Atmosphäre im Ring war unbeschreiblich. Hunderte von Augenpaaren waren auf sie und ihren Gegner gerichtet. Okay, merkwürdige Blicke war sie gewohnt, die blieben bei ihrer Haarfarbe nicht aus, aber das hier war nun wirklich zwei, drei Nummern extremer. Und kam ihr auch eine Nummer zu groß für sie vor. Aber, man konnte nichts machen, sie musste sich jetzt dem Käfigtypen stellen. Und das wollte sie auch. Sie hatte keine Lust, vorzeitig aufzugeben, in ihrem Team eindeutig die Schwächste zu sein, dass sie das war wusste sie, aber der Abstand war geringer geworden, oder sich vor dem ganzen Kontinent lächerlich zu machen. Nein, ein andermal vielleicht, aber nicht heute. Ihr Gegner grinste sie auf eine merkwürdig bekannte Art an. Irgendwie wie ihr letzter Gegner. Aber Ino hatte dieser Kerl noch freundlich und heuchlerisch angelächelt, was? Kiichi begann die altbekannten Handzeichen zu formen. Sakura formte ebenfalls Handzeichen, die des Feuerschwertes, und sie rannte schon bevor der Käfig überhaupt stand. So schaffte sie es auch, durchzubrechen und ihrem Gegner von vorne das Hemd aufzuschlitzen, bevor irgendjemand irgendetwas anderes sehen konnte als einen großen Blutspritzer. Ihr Gegner konnte wohl auch nicht mehr sehen und ging zu Boden. Grinsend kehrte sie auf die Teilnehmertribüne zurück. Was Naruto eben an Anfeuerungen verpasst hatte, holte er jetzt nach. Allerdings auch nur, bis Kiba ihn daran erinnerte, dass ihr Kampf jetzt bevorstand. Die Kontrahenten standen sich gegenüber und starrten sich an, als ob sie sich gegenseitig die Pest an den Hals wünschten. „Du weißt, worum es hier geht, oder?“, rief Kiba Naruto zu. „Worauf du dich verlassen kannst!“ „Aber worum geht es den beiden denn?“, fragte Hinata auf der Tribüne mit ungewöhnlich fester Stimme, war aber trotzdem der Verzweifelung nahe. „Also, Hinata, das… Ähm… Das lassen wir die beiden wohl erst mal unter sich ausmachen…“, versuchte Sakura sie zu beschwichtigen, während sie im Stillen hoffte, dass die beiden Hitzköpfe sich nicht gegenseitig umbringen würden… Ich weiß, das Kapitel ist dumm. Und ich wiß, dass ihr nicht auf Action steht. Aber das wird im Nächsten besser, versprochen! Ähm, ja, und ich glaube mit diesem Kapitel könnte ich auch mal die Halbzeit einläuten... Geplant sind nur noch zehn weitere und ein Epilog, falls sich meine Finger nicht selbstständig machen sollten und ich irgendwie Lust habe, mehr zu schreiben als geplant. Wie auch immer, Kommentare erwünscht, Kritik gerne gesehen. Kapitel 11: Schlag auf Schlag ----------------------------- ~ does he make you high, make you real? ~ Does he make you cry? Does he know the way you feel? ~ Love is all around you your universe is full ~ But in my world, there is only you Da standen sie also. Mal wieder. Nur diesmal ging es beiden wohl um einiges mehr als das Weiterkommen bei einer Prüfung. Und Sakura hatte die üble Vorahnung, dass die beiden diesen Kampf um einiges ernster nehmen würden. Wie gesagt, sie konnte nur hoffen, dass am Ende alle noch leben würden. Um es einmal extrem auszudrücken. Kiba hatte seine Rede übrigens noch nicht beendet. „Und weil wir beide wissen, um was es hier geht, will ich auch keine Zeit mit schwachen Techniken verschwenden!“, rief Kiba Naruto zu. „Schön, ich auch nicht.“ Hinata zitterte und hielt sich verzweifelt die Hände vors Gesicht. „Ich kann gar nicht hinsehen…“, wimmerte sie. Sakura sah sich schon auf der Beerdigung von einem der beiden. „Dann sieh nicht hin, auch wenn das den beiden gar nicht gefallen wird… Au!“ Sasuke hatte gesprochen. Und Sakura hatte ihn auf den Fuß getreten. „Was soll das?“, fragte er sie flüsternd. „Das sollen die drei unter sich regeln, hörst du? In so etwas mischt man sich nicht ein!“, zischte Sakura verärgert. Kiba legte in der Zwischenzeit einen wirklich sehr großen Einstieg hin, über dessen Notwendigkeit man streiten konnte: Jinju Konbi Henge: Sotoro. Heißt; in der Arena waren weder Kiba noch Akamaru zu sehen, sondern ‚nur’ ein zwei Meter großer Wolf mit zwei Köpfen. Der Anblick schien Naruto im wahrsten Sinne des Wortes die Sprache verschlagen zu haben. Zum Glück konnte er noch ausweichen, als der Wolf ihn unter seiner Forderpfote begraben wollte. Ein paar Mal wiederholten sie dieses Spielchen, bis Naruto schließlich rief: „Taju: Kagebunshin no Jutsu!“ Neben einem zweiköpfigen Wolf waren nun auch knapp fünfhundert Narutos in der Arena zu sehen, die mit Kunais in den Händen auf den Wolf zusprangen. Dieser sprang einfach auch hoch und begrub Sekunden später mindestens dreihundert Narutos unter sich, die eine sehr große Rauchwolke ergaben. Der echte Naruto schien in der Zwischenzeit darauf gekommen zu sein, dass man ein riesiges Tier nur mit einem weiteren riesigen Tier bekämpfen konnte. Oder auch nicht. Zumindest stand einige Meter von Kiba und Akamaru entfernt ein Frosch, der noch einmal drei Meter größer war als der Wolf. „Die verlieren aber auch wirklich keine Zeit…“, murmelte Sakura und starrte gebannt auf den Kampf der Superlative. Hinata wimmerte immer noch, presste die Hände vors Gesicht und lugte durch ihre Finger. „Das die beiden das aber auch so ernst nehmen müssen!“, klagte sie leise. „Hättest du es lieber, wenn sie dich – AU!“ Sasuke hatte schon wieder einen Satz begonnen, der von Sakura durch einen Tritt beendet worden war. Naruto führte in der Zwischenzeit einen ganz andren Streit. „Worum geht es denn diesmal? Um das Dorf?“, brummte sein Frosch, der nur mehr oder weniger motiviert den Angriffen des vergleichsweise kleinen Wolfes auswich. „Nein, aber…“ „Wieder um dieses Mädchen mit den rosa Haaren?“ „NEIN, aber…“ „Um ein anderes Mädchen?“ „So kann man’s ausrücken, ja…“ „Wechselst deine Freundinnen ziemlich schnell, was?“ „Halt die Klappe und hilf mir lieber!“ „Wie soll ich denn bitteschön anständig gegen diesen Wolf hier kämpfen können?“ „Ist mir doch egal, zerquetsch ihn einfach oder so was…“ „Wie gesagt, ich kann so nicht arbeiten. Du musst mich in irgendetwas mit Klauen verwandeln.“ Naruto schluckte. Etwas mit Klauen? Wie groß wären seine Chancen, hier wieder lebend rauszukommen, wenn er Gamabunta wieder in einen Fuchs verwandeln würde, der zu allem Übel auch noch neun Schwänze hatte? Nicht, dass Kiba ihm dann noch Probleme bereiten könnte, aber was war mit dem Rest des Dorfes? Andererseits durfte Naruto den Kampf auch unter keinen Umständen verlieren… Wen kümmerte da schon das Dorf? Okay, vielleicht wäre ein anderes Tier nicht schlecht, aber welches? Verdammt, ihm musste schleunigst was einfallen… Auf den Tribünen brach Panik aus, als die meisten älteren Konohaninjas sich mit ihrem ehemaligen schlimmsten Alptraum konfrontiert sahen; ein riesiger, neunschwänziger Fuchs. Und auf dem stand auch noch dieses verfluchte Kind. Hinata war immer noch vollkommen verzweifelt und schien mittlerweile zu versuchen, nicht durch ihre Finger zu spähen. „Dieser Idiot!“, brummte Sakura und verbog die Eisenstäbe des Geländers. Sasuke beobachtete sie skeptisch, als würde er einen weiteren Tritt befürchten. „Zumindest kann man nicht behaupten, dass dieser Kampf langweilig gewesen wäre…“, meinte er nebenbei, während sich der Fuchs auf den viel kleineren Wolf stürzte. Von diesem Punkt an ging es ziemlich schnell. Der Froschfuchs setzte dem Hundmenschwolf ziemlich schnell sehr viel zu, bis sich die Verwandlung schließlich löste, ein erschöpfter Kiba und ein K.O.-geschlagener Akamaru am Boden lagen. Auch der Fuchs verschwand und Naruto stand Kiba gegenüber auf dem Boden. Ihm ging es noch ganz gut. „So, und jetzt ohne Hilfe!“ Zwischen den beiden entbrannte ein Zweikampf, der allerdings sehr schnell wieder vorüber war, da Kiba einfach zu viel Chakra verloren hatte und sich kaum wehren konnte. Also kehrte Naruto als strahlender Sieger zweier Kämpfe auf die Tribüne der Teilnehmer zurück, während Kiba abtransportiert werden musste. Tsunade neben dem schwer beeindruckten Mizukagen freute sich diebisch drüber, dass ihr Plan aufgegangen war. Solche Kämpfe boten immer einen immensen Unterhaltungswert. Obwohl die Kyuubieinlage wirklich nicht hätte sein müssen. Wenn jetzt nichts mehr schief ging, würde ihr Dorf demnächst mit Aufträgen überschüttet werden. Und überhaupt, es waren nur noch Genins aus ihrem Dorf im Turnier. Wie konnte ihr Tag also überhaupt noch besser werden? Shikamaru Nara wusste sehr gut, wie sein Tag besser werden konnte. Aber nein, wenn jetzt nichts schief ging würde er sich noch vier Kämpfe von Shinobi anschauen müssen, von denen er keine taktischen Glanzleistungen erhoffen konnte. Entweder würden sie einfach draufhauen oder aufgeben, wenn ihnen nichts mehr einfiel. Er sah auf seinen Zettel, auf dem noch kein einziger Teilnehmer stand, der seiner Meinung nach Chuunin werden sollte. Auf den Zetteln der Leute um sich herum standen mittlerweile einige Namen. Aber das juckte ich nicht. ER war hier, um Strategien zu durchschauen, nicht um seine Kameraden zu befördern… Für die Zuschauer, die sich nicht hatten vertreiben lassen, kam nun der wohl interessanteste Kampf: Der einzige Überlebende der Uchihaclans gegen den besten Nachwuchsshinobi des Hyugaclans. Die Zuschauer, die auch schon vor dreizehn Jahren dieses Turnier verfolgt hatten, erinnerten sich noch an die Wettkämpfe des Clans. Ja, das waren noch Zeiten gewesen. Die Clans hatten miteinander nicht nur gewetteifert, sie hatten beinahe Krieg geführt. Und nun sahen die Zuschauer die Fortsetzung dieses Krieges unmittelbar vor sich. Während des letzten Kampfes waren sogar heimliche Wetten abgeschlossen worden. Ähnliches spielte sich auf der Zuschauertribüne ab. Naruto hatte es sich nicht nehmen lassen, Sasuke Glück zu wünschen. Sakura hatte auf jeglichen Kommentar verzichtet, weil sie in ihrem Kopf versuchte, den statistischen Gewinner zu ermitteln. Hinata war wahrscheinlich auf Nejis Seite. War ja immerhin ein Wettkampf der Clans, so unausgeglichen er auch war. „Ich glaube, Sasuke gewinnt.“, sagte Sakura schließlich, nachdem sie beinahe drei Minuten überlegt hatte. „Wieso?“ „Na ja, natürlich kann Neji Chakrapunkte sehen und gezielt attackieren, aber was nützt ihm das, wenn Sasuke seine Bewegungen voraussieht?“, erklärte Sakura. „Ja, das kann sein…“, flüsterte Hinata. Sasuke hatte keine Ahnung davon, dass sein Clan früher mit den Hyuga konkurriert hatte. Er wusste nur, dass er es gar nicht mochte, dass die Hyuga als unantastbarer Clan an der Spitze Konohas galten, weil er sich ziemlich sicher war, dass diese Position vor einigen Jahren noch seinem Clan gehört hatte. Und nachdem er seinen Bruder getötet hatte, wollte Sasuke seinen Clan auch wieder aufbauen. Da wäre es nicht schlecht, wenn er jetzt schon mal ein wenig für das Ansehen tat. Neji konnte sich dunkel an die Clankämpfe erinnern, aber letztendlich machte er sich nicht viel daraus. In erster Linie wollte er Naruto seine Niederlage im letzten Jahr heimzahlen. Deswegen war er auch nicht sonderlich begeistert von der Planänderung gewesen. Wie auch immer, er musste diesen Kampf schnell beenden. Die Situation bei diesem Kampf gefiel Sasuke um einiges besser, auf der Teilnehmertribüne feuerte Naruto ihn nun nicht mehr lautstark an und alle seine Fangirlies waren vor dem Fuchsfrosch weggelaufen. Neji schien auch nichtlange fackeln zu wollen, er aktivierte gleich seine Byakugan, was Sasuke mit seinen Sharingan konterte, bevor Neji zum ersten Angriff ansetzte. Sasuke konnte ausweichen und versuchte sich zu merken, wo Neji ihn hatte treffen wollen. Das ging anscheinen ewig so weiter, Sasuke hatte nur zwischendurch versucht, Neji zu treten, allerdings ohne Erfolg. „Sieht schlecht für ihn aus, wenn er sich nicht bald wehrt.“, meinte Naruto. „Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass Sasuke nichts im Schilde führt, oder?“, fragte Sakura verstört und sah Naruto ungläubig an. „Aber er wehrt sich doch nicht!“ „Du kapierst es nicht, oder? Er versucht sich Nejis Bewegungen einzuprägen, um ihn gleich genau so attackieren zu können. Das ist doch eigentlich der Sinn der Sharingan, oder? Schlage den Gegner mit seinen eigenen Waffen. Und, wenn ich mich recht erinnere, hatte er die Sharingan auch aktiviert, als Neji gegen Konohamaru und diese Miu gekämpft hat, und als Hinata gegen ihre Schwester und Lee gekämpft hat auch… Also, wenn ich richtig liege, müsste er den Hyugakampfstil demnächst draufhaben…“, drehte Sakura auf. Hinata sah ziemlich merkwürdig aus. Irgendwie eine Mischung aus ärgerlich und verängstig. Sofern Hinata verärgert wirken konnte. Und Naruto sah verblüfft aus. „Sakura-chan, du solltest Shikamarus Platz da unten einnehmen. Sollte mich wundern, wenn er auch schon darauf gekommen ist!“, meinte er nur mit seinen typischen Glubschaugen. Shikamaru auf seinem Platz musste währenddessen niesen. Verdammt, jetzt hatte er sich bei diesem lahmen Job auch noch eine Erkältung eingefangen! Und das nur, weil Sasuke sich nicht endlich mal beeilen konnte. Wenn er schon die ganze Zeit den Hyugakampfstil so aufmerksam verfolgt hatte, musste das doch langsam irgendwelche Resultate erzeugen… Das dachte Sasuke sich zur gleichen Zeit auch. Also machte er sich daran, einen Punkt an Nejis Körper zu attackieren, der ein Kontenpunkt des Chakras sein musste. Neji hatte mehrmals versucht, ihn an dieser Stelle zu treffen und hatte ebenfalls Konohamaru so zur Strecke gebracht. Neji war so überrascht von dieser Aktion, dass er sich sogar treffen ließ. Verdammt! Er hätte es doch wissen müssen! Der Uchiha hatte ihn zu lange beobachtet und nun den Rhythmus seiner Attacken durchschaut. Fluchend blockierte er die nächste Attacke. Und die übernächste. Bei der Übernächsten war Sasuke darauf vorbereitet und attackierte mit der anderen Hand einen weiteren Punkt, den neben dem Herzen. Die nächsten Angriffe konnte Neji wiederum blocken, nur um das gleiche Spielchen noch einmal mitmachen zu müssen. Schließlich beschloss Sasuke, das Spielchen zu beenden, täuschte eine weitere Attacke auf irgendeinen eventuellen Chakraknotenpunkt vor, fegte Neji aber bei seinem Blockversuch mit einem ganz normalen Tritt von den Füßen, nur um weiter auf ihn einzutreten und einzuschlagen, bis er schließlich zum Sieger erklärt wurde. Nachdem Sasuke zum Sieger erklärt worden war, wandte sich im Publikum ein anonymer Zuschauer seinem Nachbarn zu. „Wie lustig! Ob der Junge wohl weiß, dass sein Bruder während seines Chuuninexamens einen Hyuga mit genau derselben Strategie besiegt hat?“ „Bestimmt. Es sei denn, er ist auch so ein Genie, aber das glaube ich nicht.“ „Tja, wie auch immer. Ich krieg fünftausend Ryo von dir!“ Sasuke kehrte in der Zwischenzeit auf die Teilnehmertribüne zurück, nur um gleich den nächsten Kampf gegen die Siegerin des jetzigen führen zu müssen. Da nach zwei Runen noch drei Teilnehmer übrig bleiben würden, war beschlossen worden, dass Sasuke gegen die Siegerin des dritten Kampfes antreten musste. Und das einzige, was über den Ausgang des Kampfes bekannt war, war, dass es eine Siegerin sein würde, das Sakura und Hinata gegeneinander antraten. Das hatte Naruto dazu veranlasst, keiner von beiden Glück zu wünschen. Sasuke hatte anstandshalber auch einmal den Mund gehalten. Und Sakura sah ihrem Untergang entgegen. Denn sie hatte weder Lust, sofort aufzugeben, noch sah sie eine Chance für sich zu gewinnen, da ihr ihre inneren Organe doch zu lieb waren, um sich rücksichtslos auf Hinata zu stürzen. Ihre einzige Chance war, dass Hinata vielleicht zu sanftmütig war, um sie anzugreifen. „Sakura, es tut mir Leid.“, sagte Hinata mit ungewöhnlich fester Stimme und aktivierte ihre Byakugan. Oh nein. Auf wiedersehen, all ihr schönen Hoffnungen, Hinata machte tatsächlich Ernst! Schlimmer noch; während Sakura verzweifelt versuchte, Hinatas Schlägen auszuweichen, bemerkte sie, dass in Hinatas Augen wieder dieses Funkeln getreten war, welches sie auch schon im Kampf gegen Hanabi gehabt hatten. So ein verfluchter Mist! Hinata war viel zu selten wütend, als dass sie sie hätte einschätzen können. Also fuhr Sakura nur fort, ihren Schlägen auszuweichen. Das war aber gar nicht so einfach, da Hinata gegen sie mit einer viel größeren Härte vorging, als gegen ihre Schwester. Was verdammt noch mal konnte Sakura nur getan haben, um sie so zu verärgern? „Wieso ist Hinata-chan denn so wütend auf Sakura-chan?“, fragte Naruto verblüfft, während er beobachtete, wie Hinata auf Sakura losging. „Na ja…“, begann Sasuke und fragte sich, wieso alle um ihn herum nur so naiv waren. „ Hat Hinata jemals mitbekommen, wie sehr du damals hinter Sakura hergewesen bist?“ „Weiß ich nicht. Vielleicht.“ „Und selbst wenn nicht, den Kommentar dieses Frosches von eben wird sie wohl verstanden haben. Und deswegen ist sie halt sauer auf Sakura. Oder sollte ich eher eifersüchtig sagen?“ „Häh?“ Naruto schien wirklich gar nichts zu kapieren. Sasuke versicherte sich noch mal, dass Sakura vollauf damit beschäftigt war, Hinatas Angriffen auszuweichen, bevor er weiter sprach. Kurze Zeit später schien in Narutos Kopf ein kompletter Weihnachtsbaum zu erleuchten. Sakura rannte quasi vor Hinata davon. Und das gefiel ihr gar nicht. Wenn ihr nicht schleunigst etwas einfallen würde, würde sie sich endgültig zum Gespött machen. Da kam ihr eine Idee. Sie sprang sehr schnell auf einen Baum und Biss sich in den Finger. Hinata beobachtete sie. Ja, man konnte sogar ast sagen, Hinata beobachtete sie spöttisch. Das störte Sakura aber nicht weiter, als sie ihre Sakura no Jutsu ausführte. Hinata belächelte die Kirschblütenblätter, die sie umgaben. Sobald sie sich in Nadeln verwandeln würden, würde sie sie mit Juuken abwehren können. Und das musste Sakura doch wissen. Tat sie auch, nichts desto trotz nahm sie nun die Illusion von den Blütenblättern. Aber zu Hinatas Entsetzen waren die Kirschblüten keine Nadeln gewesen, sodass sie keine Ahnung hatte, wohin sie Juuken schießen musste. Sekunden später fand sie sich gut verschnürt in unsichtbaren Seilen wieder. Und die Enden der Seile hatte Sakura in der Hand. Sie war wieder vom Baum gesprungen und ging nun nachdenklich auf die gefesselte Hinata zu. Es wäre natürlich überhaupt kein Problem Hinata jetzt fertig zu machen. Dann würde Sakura in die nächste Runde kommen und von Sasuke besiegt werden. Und selbst wenn sie es, aus irgendwelchen unerklärlichen Gründen, schaffen sollte Sasuke zu besiegen, würde sie sich Naruto stellen müssen. Ja, und wenn Naruto sie besiegte, und das war mehr als wahrscheinlich, dann war das eine ziemliche Blamage. Okay, nach den letzten Kämpfen von Naruto wohl nicht mehr, aber trotzdem. Und sollte Naruto hingegen ihrer Erwartungen für sie besiegbar sein, hätte sie automatisch wieder eine wütende Hinata im Berserkermodus am Hals. Und darauf hatte sie nun überhaupt keine Lust. Mal ganz abgesehen davon, dass sie ja dafür sorgen musste, dass sie nie wieder mit Sasuke zusammen arbeiten musste. Deswegen war sie ja hier. Denn entweder würde sie Genin bleiben und er Chuunin werden, oder andersherum, oder beide würden Chuunin werden. Denn wenn sie noch ein halbes Jahr mit ihm in einem Geninteam verbringen müsste, würde es schneller Tote geben als manche Leute blinzeln konnten. Also bleib ihr nur eines übrig, um sicher zu gehen, dass sie einen anderen Rang bekommen würde als Sasuke. Hinata versuchte währenddessen sich mit Hilfe des Juuken zu befreien. „Hinata, ich an deiner Stelle würde das lassen. Die Seile saugen Chakra, weißt du? Und das brauchst du noch.“ Verdutzte Blicke. „Kana-senpai? Ich gebe auf!“ Stille. Totenstille. Verdutzte Blicke. Ein Naruto, dem die Augen ausfielen und der seinen Unterkiefer wieder vom Boden aufheben musste. Und ein Shikamaru der sich darüber ärgerte, dass Sakura ihn nach- und doch einen größeren Eindruck als er gemacht hatte. Sakura aber ließ ganz lässig die Seile los und ging auf die Bank zu, auf der die noch ansprechbaren ausgeschiedenen Teilnehmer saßen. Also nur Shino und Lee, die ebenfalls aufgegeben hatten. Lee sprang gleich auf und bot ihr seinen Platz an. Sakura setzte sich und begann in Gedanken wieder das alte Spielchen: Wer würde den nächsten Kampf gewinnen? Konnte Sasuke Hinata mit demselben Trick besiegen, mit dem er auch Neji besiegt hatte? Und wenn Sasuke gewinnen würde, dann… Sakura schluckte. Hoffentlich würden ihre Nerven das mitmachen. Hoffentlich würden sich die beiden dann an Jiraiyas Regeln halten. Ansonsten, gute Nacht Chuuninexamen. Sucht schon mal alle die schwarzen Klamotten raus, morgen ist Beerdigung, von wem auch immer. Sie hatte nämlich miterlebt, wie Sasukes Juin sich gemeldet hatte. Das wirklich schlimme war, er hatte sich dann nicht mehr unter Kontrolle. Gut, unheimlich war er auch schon mit dem Juin im ersten Status gewesen, aber wenn er den zweiten Status erreichte, und das hatte er einmal kurz getan, als Jiraiya es beim Training übertrieben hatte, war er eine fledermausähnliche Killermaschine mit Lippenstift und Sakura hatte wirklich nicht das Bedürfnis, diesem Sasuke noch einmal zu begegnen. Naruto zu Folge war er das erste Mal, als er diesen Status erreicht hat, noch bei Verstand gewesen. Aber seit er Oto verlassen hatte schien dieser ja beim Juin auszusetzen. Wie auch immer. Sasuke und Hinata standen sich gegenüber. Hinata schien immer noch nicht fassen zu können, was eben mit ihr geschehen war. Sakura konnte es sich mittlerweile denken; es schien, als ob sie mit Hinata noch einiges an Redebedarf hatte… Hinata griff zögernd an. Sasuke wehrte ab, seine Sharingan immer noch aktiviert, und setzte ebenfalls zu einer Attacke an. „Der Junge hat echt keinen guten Tag.“, meinte der anonyme Zuschauer zu seinem Nachbarn. „Zwei Hyuga an einem Tag als Gegner. Ich wette, das Mädchen schafft er nicht mehr!“ „Du träumst wohl. Die Kleine da ist schwächer als ihr Cousin. Der Uchihajunge wird sie in die Tasche stecken. Da setz ich die fünftausend Ryo drauf, die ich eben gewonnen habe!“ Sasuke hatte nicht die geringste Lust, sich lange mit Hinata aufzuhalten. Aber er bezweifelte, dass die Taktik, die er gegen Neji angewandt hatte, auch bei Hinata funktionieren würde. Aber wie wäre es mit der umgekehrten Version? Einen normalen Schlag andeuten und in Wahrheit einen Chakraknotenpunkt, oder das, was er für einen hielt, zu attackieren? Ausprobieren konnte zumindest nicht schaden… Sasuke versuchte, Hinata gegen das linke Bein zu treten. Wie erwartet sprang Hinata, um dem Tritt zu entgehen. Doch während sie in der Luft war, versuchte Sasuke zwei Finger gegen den sicherlich sehr wichtigen Chakrapunkt neben ihrem Herzen zu treffen. Das wehrte sie allerdings ab, sodass er nun wieder zu zwei normalen Schlägen in die Magengegend überging. Hinata flog davon und spuckte ein wenig Blut. Sasuke rannte ihr hinterher du schlug noch ein paar Mal zu. Hinata war noch bei Bewusstsein, aber zu geschwächt um weiter kämpfen zu können. Also wurde sie vom Kampffeld getragen. Sakura hielt die Sanitäter auf. „Ich mach das schon!“, sagte sie ihnen und stützte Hinata, bis sie die Bank für die „Lucky Losers“ erreicht hatten. Dort heilte Sakura Hinata und zischte ihr dabei zu: „Nach deinem Aussetzer eben bist Naruto echt was schuldig… Und zwar eine Erklärung. Und das am besten schon nach diesem Kampf.“ Hinata lief puterrot an. Und Sakura verkniff sich den Nachtrag ‚falls er dann noch leben sollte’. War sie jetzt nicht nur Paranoid, sondern auch Pessimist? Naruto und Sasuke standen sich im Moment eigentlich nur friedlich gegenüber. Vielleicht waren beide ja auch von Vernunft beseelt worden und gaben gleichzeitig auf… Nein, das war zu optimistisch. Vor allem, da Naruto gerade einige Kagebunshin heraufbeschworen hatte, gegen die sich Sasuke nun verteidigte. Immer wieder das Gleiche. Und ansonsten schienen die beiden es wirklich bei Taijutsu belassen zu wollen. Wahrscheinlich hatten beide schon zu viel Chakra in ihren letzten Kämpfen verbraucht. Auch die Zuschauer waren mittlerweile etwas ermüdet von den Kämpfen. Die Prüfer hatten bereits alles entschieden und konnten auch nicht mehr umgestimmt werden. Der Mizukage war ebenfalls nicht sonderlich guter Laune, während Tsunade sich über die zwanzigtausend Ryo freute, die dieser ihr schuldete. Und selbst Naruto und Sasuke schienen nicht mehr sonderlich scharf drauf zu sein, sich miteinander zu messen. Sie wussten beide, dass sie gleichstark waren. Da gab es keine zwei Meinungen. Und trotzdem taten es sich alle an, mit anzusehen, wie die beiden einen lahmen Schlagabtausch nach dem anderen hinlegten. Sakura konnte sich inzwischen sogar entspannen. Sie sah es immer noch nicht gerne, wenn die beiden gegeneinander antraten, as weckte zu viele schlechte Erinnerungen. Auf einmal stoppten beide, einander zu schlagen und zu treten. „Naruto, das hat keinen Sinn.“ „Stimmt.“ „Der Kampf ist so wie so unfair.“ „Da hast du Recht.“ „Wenn wir uns schon bekämpfen müssen, dann lieber unter besseren Bedingungen.“ „Jep. Und an einem Ort, an dem wir nicht zu viel zerstören können.“ „Und was machen wir jetzt? Gleichzeitig aufgeben?“ „Wäre ´ne Möglichkeit, oder?“ „Auf drei. Eins…“ „Zwei…“ „Drei!“ „Wir geben auf!“ Nun, wie soll man diese Situation beschreiben? Sakura staunte darüber, wie erwachsen die beiden geworden waren. Die Prüfer atmeten auf, ihr Job war erledigt. Jiraiya war erleichtert, er hatte nicht eingreifen müssen, weil irgendwelche zu zerstörerischen Techniken angewandt worden waren. Tsunade war in Höchststimmung. Die Zuschauer jubelten; ein Unentschieden nach einer Reihe nervenaufreibender Kämpfe voller Überraschungen. Und Hinata Hyuga sah sich nun der schwersten Aufgabe ihres Lebens gegenüber. Sakura wusste nicht, was sie da tat. Eigentlich hatte sie hier nichts zu suchen. Tsunade hatte gesagt, dass die Ergebnisse der Prüfung in einer Woche mitgeteilt werden würden. Eigentlich sollte Sakura nun zu Hause sein. Aber nein, sie stand versteckt in einer Ecke im Stadion, in dem noch vor zwanzig Minuten Kämpe stattgefunden hatten und beobachtete, wie Hinata versuchte die richtigen Worte zu finden, während Naruto an der Wand lehnte und zu Boden starrte. Aber irgendwie hatte Sakura das Gefühl, nachdem Hinata sie wegen eines Missverständnisses hatte umbringen wollen, hatte sie doch irgendwie das Recht, hier zu sein. Und alles schien entsetzlich schief zu laufen. Hinata stotterte nur rum, wie immer. „Naruto-kun… Also… Ich, ähm… Ich, ähm…“ „Hinata“, begann Naruto und stieß sich von der Wand ab. „Halt die Klappe.“ Sakura meinte, sich verhört zu haben. Hinata riss entsetzt die Augen auf und wich einen Schritt zurück, den Tränen nahe. Naruto jedoch ging einfach auf sie zu und küsste sie. Das war genug für Sakura. Lautlos und unbemerkt wie sie gekommen war zog sie sich wieder zurück. Vor dem Ausgang traf sie auf Sasuke. „Und? Haben sie sich gekriegt?“, fragte er gelangweilt. „Irgendwie schon. Sag bloß, du…“ Sakura wurde auf einmal sehr wütend. „Ja, ich hab Naruto einiges erklärt, nachdem er mich gefragt hat, wieso Hinata denn so sauer auf dich wäre. War doch immer noch besser, als die beiden noch Jahre lang im Kreis laufen zu lassen, oder?“ „Ja, schon, aber in so etwas mischt man sich doch nicht ein!“ „Na und? Ist doch jetzt auch egal. Man sieht sich.“ Sasuke zog von dannen. Ja, man sah sich. Und zwar schneller als einem lieb war… Kapitel 12: Zu Hause bei Harunos -------------------------------- „Und ich wiederhole, kaum einer von euch, hört ihr, KAUM EINER besitzt die geistige Reife um Chuunin zu werden! Aber die meisten von euch sind einfach zu stark, um sie als Genin versauern zu lassen, nur um darauf zu warten, dass sie erwachsne werden. Und außerdem muss ich gestehen, dass ich doch recht zufrieden mit euren Leistungen bin. Ihr habt alle Zuschauer beeindruckt und ich habe zwanzigtausend Ryo vom Mizukagen bekommen und wenn nichts schief geht, dann werdet ihr euch vor Aufträgen nicht mehr retten können, ABER werdet bloß nicht übermütig oder bildet euch was auf euren neuen Titel ein, denn nach den alten Kriterien verdienen ihn mehr als die Hälfte von euch nicht. So, und jetzt verzieht euch, feiert schön und sied morgen ja rechtzeitig zum Dienst hier!“ Sakura atmete tief ein und aus. Sie stand hier im Büro von Tsunade, zwischen Sasuke und Naruto. Neben Naruto stand Hinata, neben ihr Neji und am Ende ein deprimiert wirkender Kiba. Alle Konohanins die die erste Runde des Turniers bestanden hatten also. Wie es bei den Kusa- und Kirinins aussah wussten sie nicht. Und Tsunade hatte sie gerade weggeschickt. Sakura war Chuunin. Sie war nicht länger in einem Team mit Sasuke. Das Leben war schön! „Ach, stopp, wartet mal. Naruto, Sakura, Sasuke, ihr bleibt noch hier. Die anderen drei können gehen.“ Das Leben war nicht mehr schön. Jetzt würde Tsunade sie garantiert wieder in ein Team stecken, bis sie Jonins waren, nein, bis an ihr Lebensende. Und sie würde ewig mit ihrem schwachen selbst konfrontiert werden, während sie zusammen mit zwei Jungs trainierte, mit denen sie zwar mithalten konnte, ihnen aber trotzdem ewig unterlegen sein würde. Und, verdammt noch mal das wollte sie nicht. Aber hatte sie eine Wahl? Naruto machte ein verdutztes Gesicht und gab Hinata einen Abschiedskuss, Sasuke sah pseudocool wie immer aus. „Ich hoffe mal, ihr habt mittlerweile bemerkt, dass ich Großes mit euch vorhabe.“, begann Tsunade einen weiteren Vortrag. „Hätten sie das nicht, wäre ich nicht hier.“, kommentierte Sasuke. „Lass mich ausreden. Und ich denke mal, ihr habt auch bemerkt dass ihr irgendwie immer zusammengehalten werdet.“, fuhr Tsunade fort. „Ne, ich dachte, das wäre Zufall.“, sagte Sasuke und sprach damit aus, was Sakura dachte. „Halt die Klappe. Und an diesen Prinzipien werde ich festhalten, ihr werdet jede Mission nur zu dritt ausführen, zusammen trainieren und so weiter, verstanden?“ „Dulden sie Widerworte?“ „Nein.“ „Bleibt uns dann überhaupt etwas anderes übrig?“ „Nein.“ „Wieso fragen sie dann?“ „Aus Höflichkeit. Und jetzt könnt ihr auch verschwinden.“ Einem so direkten Befehl widersetzt man sich besser nicht. Als die drei dann vor dem Büro standen schwiegen sie sich an. Keinem fiel irgendetwas zu sagen ein. „Tja, sieht so aus, als ob ich euch nicht loswerde.“, bemerkte Sasuke nach einiger Zeit stummen Rumstehens. „Hätte mich ehrlich gesagt auch gewundert.“, sagte Sakura. In ihrem Kopf ratterte es. „Dann sehen wir uns bestimmt morgen!“, meinte Naruto fröhlich und wandte sich zum Gehen. „Wird sich wohl nicht vermeiden lassen…“, mutmaßte Sasuke und ging in die andere Richtung davon. „Jungs?“ Sakura hatte wieder einmal eine sehr schwere Entscheidung getroffen. „Was ist?“, kam es von en beiden Angesprochenen. „Hat einer von euch was Besseres vor, als jetzt nach Hause zu gehen und dort alleine rumzuhocken?“, fragte Sakura, ohne einen der beiden anzusehen. „Hinata feiert mit ihrem Clan und da bin ich nicht erwünscht, also…“, murmelte Naruto. Das erste, was er mit Hinata geklärt hatte, war, dass ihr Vater auf keinen Fall davon erfahren durfte, dass sie zusammen waren. „Ich könnte zur Abwechslung mal trainieren, aber sonst…“, sagte Sasuke und sah Sakura Stirn runzelnd an. „ Wieso?“ „Na ja, also, ich dachte wenn wir einander so wie so nicht loswerden können wir doch versuchen besser miteinander klarzukommen, oder?“, erklärte Sakura. „Und, na ja, ihr habt ja nichts Besseres vor und bevor ihr alleine bei euch zu Hause sitzt könntet ihr doch zu mir kommen und mit meiner Mutter und mir feiern, nur wenn ihr wollt natürlich…“ Zwei verblüffte Gesichter blickten sie an. „Ist das dein Ernst, Sakura-chan? Zu dir nach Hause? Mit dir und deiner Mutter feiern?“ Naruto sah so aus, als wären Weihnachten und Ostern auf einen Tag gefallen. „Dürfen wir denn?“, fragte Sasuke. Er traute diesem großzügigen Angebot nicht so ganz. „Für meine Mutter gibt es nichts besseres, als Gäste bei sich zu haben. Und sie drängt mich schon seid anderthalb Jahren euch beide einmal mitzubringen.“, erklärte Sakura. „Ach ja?“, fragte Naruto nun doch in seiner Begeisterung gedämpft. „Weiß sie überhaupt, wer wir sind?“ „Sie kennt eure Namen, aber sie weiß nichts über das, was hier im Dorf geschieht, wisst ihr.“, erklärte Sakura mit einem traurigen Lächeln. „Sie hat keine Ahnung. Sie weiß nur, dass ich mit euch in einem Team bin und dass ihr beide keine Eltern mehr habt. Mehr nicht. Und es wäre auch besser, wenn ihr ihr nichts von Kämpfen und so etwas erzählt, sie weiß nämlich nicht einmal so richtig, was das Ninjadasein bedeutet… Sie weiß nur dass ich stärker bin als das, was sie „normal“ nennen würde und dass ich ganz andere Sachen lerne als sie. Aber das tut nichts zur Sache, über Gäste freut sie sich immer.“ „Na dann, wie können wir so eine Einladung ablehnen, was, Sasuke?“, meinte Naruto in seiner gewohnten Euphorie. Sasuke schien nicht so begeistert zu sein. „Na ja, kann ja bestimmt nicht schaden…“, murmelte er nur. „Mama! Hallo! Ich habe Gäste mitgebracht!“, rief Sakura, als sie mit ihren Teamkameraden ihr Haus betreten hatte. Es war ein relativ kleines Haus mit einem Stockwerk. Im Erdgeschoss eine Wohnküche und ein Gästebad, im ersten Stock zwei Schlafzimmer. Aber es war gemütlich. Unheimlich gemütlich, vor allem aus der Sicht von zwei Jungs, die alleine in kleinen Wohnungen lebten, in denen gerade einmal das zu finden war, was sie unbedingt zum Leben brauchten. „Was? Gäste? Wen denn? Deine Freundinnen?“, erklang eine Stimme aus der Küchenzeile. „Nein, Mama. Die beiden Jungs, von denen ich dir erzählt habe, du weißt schon. Die mit denen ich zusammenarbeite!“, rief Sakura und deutete den Jungs an, dass sie die Schuhe einfach irgendwo hinstellen sollten. „Ich dachte, das würde sich ändern, nachdem du diese Prüfung bestanden hast?“, fragte die Frauenstimme wieder und nun trat auch der dazugehörige Körper in den kleinen Flur, in dem Sakura, Naruto und Sasuke standen. Sakuras Mutter hatte helle, braune Haare und war ziemlich groß. Sie war zierlich und sah noch sehr jung aus. Und nun verbeugte sie sich tief vor den Jungs. „Herzlich willkommen in unserem bescheidenen zu Hause!“, sagte sie, förmlicher als man es erwartete. „Mama, wir sind nicht im Hotel.“, meinte Sakura, der diese förmliche Begrüßung sichtlich peinlich war. „Höflichkeit ist in allen Lebenslagen das oberste Gebot.“, widersprach Frau Haruno und lächelte die Jungs freundlich an. „Ich bin gerade fertig mit Kochen. Gut, dass ich immer zu viel zu Essen mache, ansonsten müsste ich jetzt noch mal einkaufen gehen. Setzt euch doch bitte.“ Sie deutete in den Raum rechts von der Tür, geradeaus gesehen war eine Treppe, links das Badezimmer. Naruto und Sasuke gingen leicht verwundert in die Wohnküche, Sakura folgte ihnen während ihre Mutter in der Küchenzeile verschwand. „Setzt euch, wohin ihr wollt.“, meinte Sakura nur und setzte sich selber an den Tisch. Naruto und Sasuke nahmen ihr gegenüber Platz. „Und keine falsche Scheu beim Essen, meine Mutter kocht gut.“, sagte sie noch, als ihre Mutter auch schon mit einem Tablett aus der Küche kam. Sakura sprang auf um ihr zu helfen und auch Sasuke und Naruto wollten aufstehen, aber Frau Haruno winkte nur ab. „Ihr seid Gäste, bleibt nur sitzen.“ Sakura setzte den beiden in der Zwischenzeit zwei Schalen Reis vor, dicht gefolgt von Tellern mit Hühnchen und Gemüse. „Esst, so viel ihr wollt. Wir haben noch genug da.“, forderte Sakuras Mutter die Jungen auf. Das ließ zumindest Naruto sich nicht zweimal sagen. Wie oft bekam er schon kostenloses Essen, das er sich nicht selbst warmmachen musste? Sasuke war da zurückhaltender. Nicht nur, dass er eine Abneigung gegen Essen hegte, das er sich nicht selbst zubereitet hatte, es war ihm auch irgendwie peinlich hier zu sein. Wer weiß, was Sakura ihrer Mutter alles über ihn erzählt hatte… „Es ist schön, euch endlich einmal kennen zu lernen.“, sagte Frau Haruno, während sie die Jungen beim Essen beobachtete. „Sakura hat mir schon so viel von euch erzählt. Ihr habt diese Prüfung auch bestanden?“ Naruto schien gerade mit einem Vortrag über seine Glanzleistungen beim Turnier beginnen zu wollen, wurde aber von zwei Füßen die ihn unter dem Tisch traten unterbrochen. Sasuke antwortete an seiner Stelle. „Ja, haben wir.“ „Das ist schön. Da hat es ja geholfen, dass meine Tochter jeden Tag mit euch gelernt hat, nicht wahr?“, fragte Frau Haruno weiter. „Ja, hat es.“, antwortete Sasuke, ohne die Augen von seiner Mahlzeit abzuwenden, die er nun zögerlich verspeiste. „Ach, ihr beide seht ja noch niedlicher aus, als ich es mir vorgestellt habe.“, bemerkte Frau Haruno. Darauf wussten weder Sasuke noch Naruto etwas zu sagen. „Es ist wirklich schön, dass meine Tochter so gute Freunde hat. Ich habe schon befürchtet, sie würde ewig hinter dieser Ino herdackeln.“ So langsam wurde Sasuke das Gesprächsthema unangenehm. Sakura wirkte auch peinlich berührt, da sie nicht mehr von ihrer Reisschale aufgeblickt hatte, obwohl diese schon leer war. Frau Haruno fuhr noch eine Weile so fort, bis Naruto irgendwann nicht mehr an sich halten konnte. „Sakura-chan, du hast deine Haare dann von deinem Vater, oder? Wo ist er denn?“ Mit einem Mal herrschte totenstille. Das Lächeln der Mutter wurde kaum merklich schmaler und Sakura kniff die Lippen zusammen. Sasuke trat Naruto unter dem Tisch gegen das Schienenbein. „Bitte entschuldigen Sie. Er hätte nicht fragen dürfen.“, sagte er und warf Naruto einen wütenden Blick zu. „Nein, ist schon gut.“, behauptete Sakuras Mutter, doch ihr Lächeln war eine Spur trauriger geworden. „Es ist doch ganz normal, wenn jemand danach fragt. Ja, Sakura hat ihre Haare von ihrem Vater geerbt. Und wo er ist, das weiß ich nicht…“ Sie seufzte. „Er hat mich verlassen, kurz nachdem ich mit Sakura schwanger geworden bin. Wisst ihr, ein Jahr vorher war unser Sohn umgekommen, in einem der Kriege die hier herrschten und mein Mann wollte nicht noch ein Kind, das genau so endet.“ „Das tut mir Leid.“, sagte Sasuke. Sakura war unheimlich überrascht, wie höflich er sein konnte. „Mir auch!“, rief Naruto mit vollem Mund. „Ach, das ist lange her. Möchtest du noch was, mein Junge?“, fragte Sakuras Mutter, ihr Lächeln war wieder so fröhlich und unbeschwert wie zuvor. „Danke, ich bin satt.“, antwortete Naruto. „Es hat wirklich klasse geschmeckt, das ist mein Ernst!“ „Vielen Dank, mein Junge. Und wie schmeckt es dir?“, fragte sie nun Sasuke. „Sehr gut, danke.“, antwortete dieser. „Wo haben Sie denn so gut kochen gelernt?“, fragte Naruto. „Oh, das ist eine lange Geschichte… Nicht der Rede wert…“ „Es interessiert mich aber, im Ernst! Und wir haben Zeit, stimmt doch, oder, Sasuke?“ „Ja, das würde ich auch sagen. Aber sie müssen uns natürlich nichts erzählen, wenn sie nicht wollen…“, bestätigte Sasuke. „Na ja… Also, bevor ich Sakuras Vater kennengelernt habe, wollte ich eigentlich ein Ausbildung zur Geisha machen, wisst ihr?“, begann Sakuras Mutter ihre Erzählungen. „Dann bin ich schwanger geworden und musste die Ausbildung abbrechen. Um durchzukommen habe ich dann in einem Hotel gearbeitet, bis das unmöglich war. Als mein Sohn dann umgekommen ist habe ich wieder damit angefangen. Ich war Empfangsdame, Aushilfsköchin und ansonsten eigentlich ein Mädchen für alles, also ich habe serviert, geputzt und alles Mögliche, bis ich dann halt wieder schwanger wurde und mein Mann mich verlassen hat. Dass ich keine Arbeit mehr hatte war einer der Gründe, warum ich Sakura eine Kunoichi habe werden lassen. Das Dorf zahlt einem dafür ja etwas, bis das Kind dann eigenes Geld mit Missionen verdient… Der andere Grund war, dass ich wollte dass sie sich wehren kann und nicht so einfach stirbt wie mein Sohn… Na ja, und jetzt arbeite ich ab und zu im Blumenladen der Yamanakas, Blumenarbeiten habe ich ja auch gelernt, als Geisha, meine ich. Das reicht zusammen mit Sakuras Geld von Missionen und ihrem Gehalt im Krankenhaus, um über die Runden zu kommen, wisst ihr?“ Naruto zeigte sich von dieser Geschichte ungemein beeindruckt, Sasuke verzog keine Miene, aber auch er war verblüfft. Sakura starrte nur weiterhin in ihre Reisschale, dieses Gespräch schien ihr peinlich zu sein. „Aber, jetzt mal ernsthaft, ihr beiden. Findet ihr nicht, dass Sakura etwas zu männlich ist?“, fragte Frau Haruno und zwinkerte. Ein geschickter Themenwechsel, der Sakura aber nur noch unangenehmer war. Naruto und Sasuke betrachteten Sakura Stirn runzelnd. Konnte Sakura mit ihrer Haarfarbe überhaupt männlich aussehen? „Also, ich meine diese kurzen Haare und ihr Verhalten sind nicht gerade damenhaft, oder?“, ragte Frau Haruno weiter. Sasuke strich sich unauffällig eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Seine Haare waren länger als Sakuras. „Ja, jetzt wo sie es sagen. Ein echtes Mannsweib, ihre Tochter.“, sagte Sasuke mit einem leicht zynischen Unterton und einem ungewöhnlich giftigen Grinsen in Sakuras Richtung. „Siehst du, Sakura, dein Teamkamerad stimmt mir zu!“, sagte die Mutter an ihre Tochter gewandt, die leicht pikiert richtig stellte: „ Mama, das war nicht ernst gemeint.“ „Was, war es nicht?“ Sakuras Mutter sah Sasuke verwundert an. „Eigentlich nicht, nein. Ich wollte ihre Tochter nur ein wenig aufziehen. Und ich glaube, Naruto und ich sollten jetzt gehen, wir haben Ihnen schon genug Umstände bereitet…“, sagte Sasuke und erhob sich. Naruto folgte seinem Beispiel. „Danke für das Essen!“, sagte er noch. Sakura betete in Gedanken, dass ihre Mutter jetzt nicht das tun würde, was sie glaubte, dass sie tun würde. Vergeblich. War wirklich nicht ihr Tag heute. „Aber ich kann euch doch unmöglich um diese Uhrzeit noch alleine nach Hause gehen lassen!“, widersprach Frau Haruno. Sasuke und Naruto sahen sie verdutzt an. „Mama, das sind Shinobi, die kannst du ruhig alleine nach Hause gehen lassen, okay?“, sagte Sakura mit brennendem Gesicht. „Das tut nichts zur Sache. Ich weiß doch, wie gefährlich es nachts in diesen Dörfern hier ist.“, entgegnete Frau Haruno. „Also, Frau Haruno, sie brauchen sich absolut keine Sorgen um uns zu machen, wir wohnen ganz in der Nähe und im Notfall können wir uns auch verteidigen, im Ernst!“, meinte Naruto. In Wahrheit wohnte er am anderen Ende des Dorfes, aber das konnte Frau Haruno ja nicht ahnen. „Das ist mir ganz egal, es geht hier ums Prinzip. Ihr seid hier Gäste und es ist spät. Nach zehn Uhr soll man seine Gäste nicht mehr nach hause schicken, also bleibt ihr auch hier. Ich richte euch gleich zwei Futons in Sakuras Zimmer her, und keine Widerrede!“ Da standen sie nun. Zwei Ausnahmeshinobi. Die großen Hoffnungen Konohas. Unzählige, überlegene Gegner hatten sie bezwungen und nun konnten sie sich nicht einmal gegen eine einfache Frau mittleren Alters zu Wehr setzen. Vollkommen wehrlos ließen sie zu, dass Frau Haruno ihnen Schlafanzüge in die Hände drückte und in die Badezimmer des Hauses bugsierte. Sakura verzog sich lieber in ihr Zimmer und baute die Betten auf. Gegen ihre Mutter war auch alles nutzlos. Wenn sie sich einmal festgelegt hatte, zog sie alles durch, ohne Widerspruch zuzulassen. Nachdem sie die Betten aufgebaut hatte zog Sakura sich in ihrem Zimmer um und wartete auf die Jungs. Diese kamen auch, mehr oder weniger peinlich berührt, kurze Zeit später in viel zu großen Schlafanzügen in ihr Zimmer geschlurft. „Tut mir ehrlich Leid… Ich hab vergessen, dass sie bei Gästen immer so überreagiert…“, entschuldigte sich Sakura ohne die beiden anzusehen. „Macht nichts, Sakura-chan. Ich meine, es ist ja nicht so, dass wir noch nie zu dritt in einem Raum geschlafen hätten, oder?“, versuchte Naruto sie aufzuheitern. Sasuke ließ sich inzwischen auf einer der Schlafmatten nieder. „Ich hätte nicht erwartet, dass deine Mutter noch verrückter ist als du.“, bemerkte er. „Sie ist nicht wirklich verrückt, nur ein wenig, nun ja, verwirrt…“, verteidigte Sakura. „Jetzt weiß ich auch endlich, wieso du keine Ninjutsu kannst.“, sagte Sasuke. „Ein bisschen naiv, deine Mutter, kann das sein?“ „Sie weiß halt nicht so genau, was Ninjas wirklich sind. Und ja, das ist auch der Grund warum ich keine speziellen Fähigkeiten habe und immer die Schwächste von euch sein werde. Ich habe einfach keine Technik, die ich von meiner Familie übernehmen könnte, so wie die anderen…“ „Hey, ich habe auch keine solchen Techniken!“, entrüstete sich Naruto. „Guter Witz. Du hast deine Kagebunshin, das Rasengan, diesen Frosch und noch dazu doppelt so viel Chakra wie ein normaler Mensch, okay? Das Einzige, was ich habe, ist eine Beschwörungstechnik, die ich mit Tenten entwickeln musste, und Medizinjutsus…“ „Mal ganz abgesehen davon, dass du in Theorie total gut bist und die beste Chakrakontrolle von uns allen hast.“, ergänzte Naruto. „Ja, Dinge die ich mir angeeignet habe, weil ich sonst keine Überlebenschance als Kunoichi hätte…“, murmelte Sakura und lehnte sich an die Wand neben ihrem Bett. „ Könnten wir jetzt bitte das Thema wechseln?“ Naruto überlegte kurz. „Du hast deinen Vater auch nie kennengelernt, oder?“, fragte er sie schließlich. Sakura war über diesen Themenwechsel nicht gerade begeistert. „Nein, habe ich nicht. Und ich will ihn auch nicht kennenlernen.“, sagte sie und ihre Augen verengten sich. „Naruto, hör auf solche Sachen zu fragen, oder wirst du gerne über deine Eltern ausgequetscht?“, wies Sasuke ihn von seinem Futon aus zu Recht. „Tschuldigung, Sakura-chan.“, nuschelte Naruto. „Ach, schon gut, macht doch nichts.“, sagte sie mit einem Lächeln, aus dem man bei genauerem Hinsehen tiefe Trauer erkennen konnte. Sowohl Naruto als auch Sasuke kannten diesen Gesichtsausruck nur zu gut und schwiegen eine lange Zeit. „Sakura?“, begann Sasuke dann. „Was ist?“ „Wieso hast du uns eingeladen? Aus Mitleid?“ Sollte das eine Unterstellung sein? „Nein. Ich habe doch schon gesagt, wenn wir uns nicht loswerden, dann sollten wir wenigstens versuchen, miteinander auszukommen. Ich meine, ihr glaubt doch nichts ernsthaft, dass Tsunade uns jemals trennen wird, oder? Da wird es auch nichts nützen, wenn einer von uns Jo-Nin wird oder so… Und na ja, eigentlich gehen mir die Streitereien langsam auch auf die Nerven, okay? Deswegen war die Einladung so etwas wie ein Friedensangebot, verstanden? Solltest du das nicht annehmen wollen, soll’s mir Recht sein.“ Sakura hatte schnell und gereizt gesprochen und kroch jetzt unter die Decke ihres Bettes und legte sich auf die Seite, so dass Naruto und Sasuke nur ihren Rücken sehen konnten. Naruto starrte sie verwundert an, Sasuke sah sie nur an ohne die Miene zu verziehen. Einen Moment lang herrschte Schweigen. „Ich nehme dein Angebot an.“, sagte Sasuke tonlos, deckte sich ebenfalls zu und kehrte allen den Rücken zu. Naruto sah vom einen zum anderen. Dann stand er auf und machte das Licht aus, während er anfing ziemlich amüsiert zu grinsen. Sakura erwachte ziemlich früh am Morgen. Und sobald sie wach war, wunderte sie sich, wie sie überhaupt hatte schlafen können, bei der Lautstärke, in der Naruto schnarchte. Lächelnd beobachtete sie die schlafenden Jungs neben sich auf dem Boden. Naruto lag auf dem Rücken und hatte alle Viere von sich gestreckt, seine linke Faust lag übrigens an Sasukes Hinterkopf, der auf der Seite lag und Arme und Beine angewinkelt hatte. Sakura stand auf und zog sich ihren Morgenmantel über, bevor sie nach unten ging. Ihr Lächeln würde allerdings schneller verfliegen, als ihr lieb war. Spätestens nachdem sie den violetten Rauch draußen in den Straßen gesehen hatte… Kapitel 13: Unter Beschuss -------------------------- ~ run away before you’re drowned ~ or the streets will beat you down ~ Fallen leaves ~ Fallen leaves ~ Fallen leaves on the ground „Mama! Geh jetzt sofort ins Krankenhaus, hörst du?” „Sakura, wir haben Gäste! Sei leise!“ „Ja, wir haben Gäste, und du wirst keine zwei Personen finden, die es mehr verstehen werden, wenn du jetzt ins Krankenhaus gehst als die beiden!“ „Sakura, du übertreibst, das ist nur…“ „ICH übertreibe? Mama, du hustest Blut!“ Dieses Geschrei weckte Sasuke um halb Acht Uhr morgens auf. Er brauchte erstmal einige Sekunden um zu verstehen, wo er war. Dann rüttelte er erstmal Naruto neben ihm wach. „Was’n los?“, gähnte dieser und schaute Sasuke mit verquollenen Augen an. „Sakura scheint Ärger mit ihrer Mutter zu haben, sie schreien sich an. Klingt, als ob Sakuras Mutter Blut husten würde, sich aber weigert ins Krankenhaus zu gehen.“, erklärte er schnell. „Ach, und nebenbei bemerkt, weißt du, wo Sakuras Mutter unsere Sachen hingetan hat?“ „Nö. Sasuke? Seit wann ist die Luft draußen eigentlich violett?“ Sasuke drehte sich zum Fenster um. „Das ist keine Luft, das ist ein Gas oder so etwas…“, stellte er fest, dann erstarrte er. „Naruto, wir müssen zu Tsunade, schnell!“ Als die beiden Shinobi unten waren, konnten sie sehen wie Sakura sich ihre bewusstlose Mutter über die Schulter legte und gehen wollte. „Sakura, wir müssen zu Tsunade, schnell!“, rief Sasuke ihr entgegen. „Da wollte ich gerade hin, aber wieso hast du es so eilig?“, fragte sie gereizt. Der verbale Kampf gegen ihre Mutter hatte sie ermüdet und zum ersten Mal seit einem Jahr war sie kurz davor ihren Schwur zu brechen; nie wieder weinen. „Draußen hat jemand eine Gasbombe oder so etwas losgelassen, aber das erkläre ich dir später. Hast du irgendwo einen Schal, den du dir um Mund und Nase wickeln könntest? Wir dürfen das Zeug da draußen auf keinen Fall einatmen!“ Sakura legte ihre Mutter wieder ab und stürmte auf das Sofa in der Ecke zu, stülpte von vier Kissen die Bezüge ab, warf zwei davon den Jungs zu und band sich einen um Nase um Mund. Dann nahm sie den vierten Bezug und band ihn ihrer Mutter um. „Geht das so?“, fragte sie an Sasuke gewandt, der sich ja anscheinend mit diesem Gas auskannte. „Wenn wir nicht länger draußen bleiben ja.“, antwortete er. „Aber ich glaube, bei deiner Mutter ist es eh schon zu spät…“ Die drei machten sich mit Sakuras Mutter im Schlepptau auf den Weg zu Tsunade. Diese stand im Foyer des Gebäudes, in dem sie ihr Büro hatte und schien reichlich verärgert. „Tsunade-sama!“, rief Sakura ihr entgegen. „Tsunade-sama, Sie müssen mir helfen! Meine Mutter hustet Blut und…“ „… da ist sie nicht die Einzige.“, brummte Tsunade. „Bring sie darüber, in dem Zimmer sind alle anderen Opfer auch drin. Und danach will ich euch drei in meinem Büro haben, verstanden?“ Sakura betrat das Zimmer, auf da Tsunade gedeutet hatte. Beinahe halb Konoha schien hier zu sitzen und Blut zu husten. Größtenteils normale Bewohner, kaum Shinobi. Shizune war offenbar dabei, eine Art Gas herzustellen, welches die Wirkung des violetten Nebels draußen beheben würde. Sakura setzte ihre Mutter neben der Tür ab und verließ den Raum wieder, ohne mit irgendjemanden zu reden. Naruto und Sasuke warteten vor der Tür auf sie und gemeinsam gingen sie in Tsunades Büro. „Ich weiß, was dieses Gas da draußen bedeutet.“, sagte Sasuke zu Tsunade. „Ich weiß wo es herkommt, wer es herstellt und was es bewirkt. Nur das Gegenmittel kenne ich nicht.“ „Ist ja ganz toll, würdest du dann bitte so gnädig sein und dein Wissen mit uns teilen?“, zischte Tsunade. Sie hatte eine Vermutung, wagte aber nicht diese Auszusprechen. „Orochimaru kommt. Entweder um mich zu holen, oder um das Dorf zu vernichten, oder beides.“, erklärte Sasuke und seine Augen verengten sich. „Das Gas wird von Kabuto hergestellt, jedem, der es einatmet, werden langsam die inneren Organe aufgefressen. Wenn Orochimaru dieses Gas benutzt, um das Dorf zu schwächen, bedeutet das, dass er einen Angriff plant und keine Verbündeten auftreiben konnte. Also bereiten Sie das Dorf auf einen Krieg vor. Oto ist allerdings nicht sehr stark, wenn sie mich fragen. Die paar Shinobi die dort leben werden diesem Dorf nicht allzu viel anhaben können, aber wenn zu viele dieses Gas eingeatmet haben…“ „Sieh an, sieh an. Der werte Herr Uchiha wird ja richtig fürsorglich. Ich dachte mir schon, dass so etwas bald passieren würde… Wie auch immer. Was ihr auch tut, ihr drei müsst unbedingt zusammen bleiben, habt ihr das verstanden? Unbedingt! Ach, und Sakura, dich möchte ich noch mal schnell alleine sprechen. Jungs, ihr wartet draußen und lauscht nicht, verstanden?“ Folgsam verließen Sasuke und Naruto den Raum. Sakura blieb zurück. „Sakura“, begann Tsunade. „Du musst unbedingt die ganze Zeit bei Sasuke bleiben, egal, was passiert, hörst du?“ „Haben sie das nicht eben schon gesagt?“, fragte Sakura leicht genervt. „Ja, aber bei dir ist das doppelt so wichtig, hörst du? Und wenn ihr Orochimaru begegnet, dann puste in diese Pfeife hier, okay? So laut es geht und ich bin sofort zur Stelle!“ Tsunade reichte ihr eine Tonpfeife. „Alles klar. Darf ich jetzt gehen?“, fragte Sakura. „Pass auf das Juin auf. Er wird sich wohl verwandeln, sobald Orochimaru in der Nähe ist.“, sagte Tsunade noch. „Jetzt kannst du gehen.“ Die Jungs lehnten an der Wand der Bürotür gegenüber, als Sakura heraustrat. „Und, Sakura-chan, was wollte Tsunade von dir?“, fragte Naruto, taktvoll wie er eben nicht war. „Ähm…“ „Wenn sie dir das sagen dürfte hätte Tsunade uns nicht rausgeschickt.“, bemerkte Sasuke. Naruto wollte gerade etwas erwidern, da strömten von beiden Seiten des Flures mehrere Anbu in Tsunades Büro und drängten die drei Chuunin an die Wand. „Sieht ja aus, als wären wir im Krieg…“, wunderte sich Naruto. „Sind wir ja auch bald.“, prophezeite Sasuke. „Wie optimistisch du doch bist…“, bemerkte Sakura. „Nein, nicht optimistisch, realistisch. Oder was glaubst du, wieso Orochimaru eine Gasbombe au dieses Dorf abschießen würde?“, stellte Sasuke gereizt richtig. „Tu du bloß nicht so, als ob es dich großartig kümmern würde, was mit dem Dorf passiert!“, fuhr Sakura ihn an. „Dir ist hier doch eigentlich alles und jeder egal!“ Sakura wusste selbst nicht, wieso sie so wütend wurde. Sie wusste nur, dass ihre Mutter wahrscheinlich gerade starb, sie nichts tun konnte und sie etwas brauchte, um ihre Wut auszulassen. Und wer eignete sich da besser als jemand, der vortäuschte sich um dieses Dorf zu scheren, obwohl er es doch vor etwas mehr als einem Jahr so bereitwillig verlassen hatte? Aber auch Sasuke war gereizt. Und nun, wo Sakura anfing auf ihm rumzuhacken, konnte er nur schwer ruhig bleiben. „Ja, toll. Wenn ihr mir doch alle so egal seid, warum bin ich dann hier? Wieso habe ich eben verhindert, dass ihr beide das Gift einatmet? Wieso lebt ihr dann überhaupt noch? Ich hätte euch doch genauso gut töten können, als ich die Chance dazu hatte, und dadurch das Mangekyou Sharingan bekommen können, oder? Schon mal daran gedacht? Und vor allem: Hatten wir das nicht schon mal? Habe ich dir da nicht klar gemacht, dass ihr mir nicht egal seid oder wart? Wenn du jemanden zum anmeckern suchst, dann bitte jemand anderen, verstanden? UND GUCK MICH NICHT SO AN!“ Sakuras ganze Wut war verschwunden. An ihre Stelle trat nun Verzweifelung. „Tut mir Leid! Ich… Ich weiß ja auch nicht, was mit mir los ist, ich…“, stammelte sie und kämpfte immer noch gegen die Tränen an. Verdammt, sie war schwach. Verdammt schwach. „Ich weiß, was mit dir los ist.“, murmelte Sasuke. „Es ist wegen deiner Mutter, stimmt’s?“ „Vielleicht…“, sagte Sakura niedergeschlagen. Betretenes Schweigen herrschte zwischen den dreien. Sakura hatte die Tränen erfolgreich bekämpft. Sasuke und Naruto wussten nicht, was sie tröstendes sagen könnten. Da flog die Tür zu Tsunades Büro auf und zwei Anbu traten heraus, während man erkennen konnte wie die anderen verschwanden. Einer der Anbu hielt ihnen Masken hin. „Auftrag von Tsunade: Transportiert so viele Einwohner wie möglich in die Kagenköpfe. Dann bezieht Stellung irgendwo im Dorf, am besten an der südlichen Mauer.“ Die drei nahmen wortlos die Masken entgegen und liefen aus dem Gebäude, in dessen Foyer mittlerweile beinahe alle Einwohner von Konoha versammelt zu sein schienen. „Da fragt man sich, wozu man noch mehr holen sollte…“, murmelte Sasuke. Sakura zwang sich zu einem schmalen Lächeln. Merkwürdig, wie Sasuke versuchte sie aufzuheitern. „So, wo sollen wir hin?“, fragte Sakura, als sie endgültig draußen standen. „Richtung Süden, würde ich sagen. Dort sollen wir ja auch Stellung an der Stadtmauer beziehen…“, schlug Sasuke vor. „Wieso eigentlich? Liegt Oto nicht im Norden?“, wollte Naruto wissen. „Ja, eben deshalb ja!“, begann Sakura zu erklären. „Was glaubst du, wieso Tsunade darauf besteht, dass wir zusammen bleiben? Wenn Orochimaru in der Nähe ist, schlägt wahrscheinlich Sasukes Juin Alarm und er könnte sich wieder in dieses… Fledermausviech mit violettem Lippenstift verwandeln, und, na ja, du kommst zumindest gegen ihn an und ich heil euch dann, wenn ihr euch halbtot geschlagen habt…“, mutmaßte Sakura. „Und wenn Orochimaru kommt dann hat er so den längsten Weg bis zu mir. Und könnte eventuell gestoppt werden.“, ergänzte Sasuke. Naruto begriff und die drei begannen an alle Türen zu klopfen, an denen sie in Richtung Süden vorbeikamen. Doch nirgendwo schien auch nur eine Menschenseele zu sein. Außer auf dem Weg zu den Kageköpfen, dort konnte man nämlich einige Schemen von Personen erkennen. Ein musste man diesem Dorf lassen: Auf Überfälle konnten es sich immer schnell Einstellen. Plötzlich begann Sasuke zu schreien und sich vor Schmerz zu krümmen. „Sasuke! Was ist?“, fragte Sakura reichlich blöde, was war schon wenn Sasuke sich an die Schulter packte und seine Haare wuchsen? „Scheiße!“, fluchte sie und blickte um sich. Orochimaru war nirgendwo zu sehen. Sasuke hatte inzwischen aufgehört zu schreien und rappelte sich auf. Der Teil seiner Haut, den Sakura erkennen konnte, hatte sich bräunlich gefärbt. Sasukes Haare waren lang und violett, seine Fingernägel waren zu Krallen geworden und aus seinem Rücken wuchsen flügelartige Gebilde, die Sakura gegen die nächste Hauswand schleuderten. „Wo ist der Fuchs?“, zischte die Gestalt, die eben noch Sasuke gewesen war. „Mit dem hab ich noch ne Rechnung offen!“ Dann erblickte er Naruto, der gut zehn Meter entfernt von ihm stand und begann auf ihn zuzugehen. Naruto wurde auf einmal ganz anders. Sakura beobachtete das Geschehen immer noch von der Hauswand aus, fühlte sich schrecklich hilflos. „STOPP!“, schrie sie schließlich verzweifelt. Im nächsten Moment hätte sie sich ohrfeigen können. Was sollte das denn bringen? Dann bemerkte sie, dass Sasuke wie angewurzelt stehen geblieben war. „Was?“, fragte er und sah Sakura erstaunt an. Nicht blutrünstig, verärgert oder sonst irgendwie, sondern verwundert. Da kam Sakura eine Idee. Eine absurde Idee. Aber wenn er schon wie ein Tier aussah… „Nicht den Fuchs angreifen, die Otonins angreifen!“, sagte sie laut und deutlich und im Befehlston. Naruto starrte sie an, als hätte sie nicht mehr alle Tassen im Schrank. „Hier sind aber keine.“, entgegnete Sasuke mit der Stimme eines quengeligen Kleinkindes. Sakura war auf einmal total verunsichert. Okay, Sasuke verlor seinen Verstand wenn er sich verwandelte, wollte auf jeden fall Naruto angreifen, umbringen, was auch immer, aber auf sie hörte er auf einmal? „Die… Die kommen gleich! Los, komm mit, wir gehen ihnen entgegen!“, sagte Sakura und hörte sich nun an wie eine Kindergärtnerin. Dann wandte sie, sehr überzeugend wie sie fand, dem Fledermaussasuke den Rücken zu und stapfte einige entschlossene Schritte in Richtung Süden. Sie drehte sich um und sah, dass Sasuke sie beinahe genauso verblüfft ansah wie Naruto es tat. „Na los, worauf wartest du?“, fragte Sakura ungeduldig, oder wenigstens tat sie so um ihre Nervosität zu überspielen. „Gehen ist zu langsam. Fliegen wir lieber!“, sagte Sasuke. So langsam wurde das ganze lächerlich. „Ich kann aber leider nicht fliegen.“, sagte Sakura in der Hoffnung, dem anscheinend fünf Jahre alten Sasuke mit den Fledermausflügeln, den grässlichen Haaren, dem schwarzen Knick im Gesicht und dem violetten Lippenstift diese irrsinnige Idee so ausreden zu könne. „Dann trag ich dich eben.“ Oh Gott. Wo war sie hier gelandet? Im Irrenhaus? Doch noch bevor sie protestieren konnte hatte Sasuke, oder das was von ihm übrig war, sie auf seinen Rücken gehoben. Auf diesen Flügeln konnte man wirklich gut sitzen. Sasuke wollte gerade abheben, da fiel Sakuras Blick auf Naruto, der sie immer noch anstarrte als wäre er sich nicht sicher, ob er träumte oder jetzt doch die Welt kopfstand. „Warte! Naruto muss auch mit!“, sagte Sakura entschieden zu Sasuke. „Der passt aber nicht mehr auf meinen Rücken.“, protestierte Sasuke. „Dann können wir auch nicht fliegen!“ Das war Sakuras letzte Hoffnung, diesem Spiel ein Ende zu setzen. „Na dann…“, murmelte Sasuke und ging, immer noch mit Sakura auf dem Rücken, auf Naruto zu, der wohl am liebsten in der Hauswand, an der er stand, versinken wollte. Doch bevor er sich wehren konnte hatte Sasuke ihn unter den Armen gepackt und begann, mit den Flügeln zu schlagen. Sakura klammerte sich verzweifelt an seinen Haaren fest und Naruto hatte begonnen sich zu kneifen. Nach einer Weile schrie Sakura: „Das ist die falsche Richtung! Wir müssen nach Süden, hörst du? Die andere Richtung!“ „Ich kann nicht. Irgendwas zieht mich nach da!“, sagte Sasuke und flog weiter mit halsbrecherischer Geschwindigkeit in Richtung Norden. Für einige Sekunden sah Sakura das grauenhafteste Schauspiel, was sich ihr je geboten hatte: Konoha brannte. Aus beinahe jedem Haus kam dicker, schwarzer Rauch. Die Stadtmauer war gestürzt, riesige Schlangen kämpften sich von der Nordgrenze langsam in Richtung Zentrum durch, bar jeder Rücksicht. Otonins waren überall in Kämpfe mit Konohanins geraten, der Boden war stellenweise Blutgetränkt und Leichen schienen die Wege zu pflastern. All dies sah Sakura, bevor es rasend schnell abwärts ging. Sakura schaffte es gerade noch, mit den Füßen auf dem nächsten Hausdach zu landen, wo sie auch gleich eine unschöne Wunde am Oberarm von einem Otonin verpasst bekam, den sie wütend aus dem Weg trat und auf Sasukes Absturzstelle zu rannte. Dieser lag mittlerweile wieder mit kurzen Haaren, abgeschminkt und ohne Flügel in den Armen von… „Orochimaru“, keuchte Sakura, während sie verzweifelt versuchte, sich den Weg zu den beiden freizukämpfen. Mit einem Tritt beförderte sie den nächstbesten Otonin gegen zwei seiner Kameraden und alle drei fielen vom Dach. Sie rannte weiter, vor ihr waren zwei weitere Otonins, sie zückte zwei Kunai und setzte diese damit außer Gefecht. Orochimaru war noch da, er betrachtete den Ohnmächtigen Sasuke in seinen Armen mit einem undefinierbaren Blick. So schnell sie konnte zog Sakura die Pfeife, die Tsunade ihr noch vor einer halben Stunde gegeben hatte, aus der Tasche und blies mit aller Kraft hinein. Nichts geschah und Sakura rannte weiter. Auch Naruto, der ein paar Meter von Orochimaru entfernt aufgeschlagen war, rappelte sich nun auf und stürmte auf ihn zu. Er hatte einen kürzeren und weniger gefährlichen Weg als Sakura und sie sah, wie er versuchte Orochimaru zu treten, doch dieser duckte sich einfach. Anscheinend hatte er nicht die Zeit, sich um irgendjemanden hier persönlich zu kümmern. Er sprang einfach auf das Dach hinter ihm und entfernte sich vom Schlachtfeld, Sasuke immer noch in seinen Armen. Naruto und Sakura versuchten ihn zu verfolgen, doch Otonins standen ihnen immer wieder im Weg und mussten beseitigt werden. Dabei blieben die beiden natürlich auch nicht unverwundet und Orochimaru gelang es anscheinend, ungehindert immer weiter in Richtung ehemaliges Stadttor vorzudringen. Es war einfach aussichtslos. Sakura hatte gerade drei Otonins auf einmal außer Gefecht gesetzt, als ein vierter sie von hinten packte und hochhob. Er hielt ihr ein Kunai an die Kehle, sodass Sakura es nicht wagte sich zu wehren. Sie fand sich damit ab, hier, mitten im Krieg von einem Otonin getötet zu werden, nutzlos bis an ihr Lebensende, wie immer schwach wenn es drauf ankam. Und in der Ferne sah sie Orochimaru sich immer weiter entfernen. Sie hatte sich innerlich schon von der Welt verabschiedet, da schrie der Otonin, der sie festhielt, auf und etwas warmes und dickflüssiges ergoss sich über ihren Körper, bevor sie vom Gewicht ihres Gegners begraben wurde. Sie drehte unter dem toten Körper den Kopf ein wenig und erkannte… Tsunade. So wütend wie noch nie ragte sie über der Leiche, unter der Sakura begraben lag auf, für einige Sekunden, dann raste sie mit übermenschlicher Geschwindigkeit weiter, Orochimaru hinterher. Sakura spürte, wie die Leiche von ihr gehoben wurde. Sie drehte sich um und sah Naruto, reichlich mitgenommen wie sie auch, aber immer noch voller Kampfgeist. Sie verstanden sich ohne Worte und nahmen wieder die Verfolgung auf. Nach einigen weiteren Gemetzeln hatten die beiden Tsunade und Orochimaru eingeholt. Die beiden schienen sich einen heftigen Kampf geliefert zu haben; beide atmeten schwer und Tsunade schien einige Schnittwunden zu haben, während Orochimaru nur sehr weich geprügelt wirkte. Sasuke lag hinter ihm, immer noch bewusstlos. Als sie die beiden kommen sah, grinste Tsunade. „Nehmt Sasuke und verschwindet. Weg. Weit weg, verstanden?“, befahl sie. Naruto und Sakura stürmten folgsam auf Sasuke zu, doch Orochimaru hatte dies kommen sehen und wickelte beide mit seiner Zunge ein, schneller als sie blinzeln konnten. Und er drückte immer fester zu. „Was wirst du nun tun, Tsunade?“, brachte er hervor, so gut er mit zehn Meter langer Zunge noch reden konnte. „Opferst du die beiden für Sasuke oder überlässt du ihn mir und sicherst deinem Dorf so den Frieden?“ Tsunade sah entsetzt zu, wie Orochimaru begann, Naruto und Sakura zu zerquetschen. „Weder noch, Schlange!“ Orochimaru sah plötzlich einen Arm vor sich, der ihm ein Kunai an die Kehle hielt. Jiraiya! Doch Jiraiya hatte schneller eine Faust im Magen, als er begreifen konnte, dass Orochimaru noch freie Hände hatte. Das war allerdings Orochimarus Pech: Durch den Stoß zerschnitt Jiraiyas Kunai ihm zwar nicht die Kehle, dafür aber die Zunge. Blut spritzte. Orochimaru hustete, nutzte den Überraschungsmoment allerdings um zu Sasuke zu stürzen und ihn zu nehmen. Doch als Jiraiya, Tsunade und, die mittlerweile befreiten, Sakura und Naruto sich auf ihn stürzen wollten, zückte er ebenfalls ein Kunai und hielt es nun Sasuke an die Kehle, während er so viel von seiner Zunge nachwachsen ließ, dass er wieder sprechen konnte, hörte aber trotzdem nicht auf zu bluten. „Ich habe heute keine Chance mehr hier zu siegen, ich kann den Willen dieses Jungen nicht brechen, aber ich werde wiederkommen! Und bis es so weit ist…“ Er hob die Hand, in der er kein Kunai hielt und stach mit drei Fingern in die Flammen von Sasukes Juin. Dann warf er das Kunai weg, in Richtung Tsunade, die dieses jedoch mit Leichtigkeit abwehrte, griff in eine Tasche und warf eine Kugel zu Boden. Roter Rauch stieg auf und als dieser wieder verflogen war, waren Orochimaru und alle anderen Otonins, die noch am Leben waren verschwunden. Sasuke war immer noch bewusstlos, doch sein Juin hatte eine Flamme verloren, was immer das bedeuten mochte… Kapitel 14: Aufbruchsstimmung ----------------------------- ~ all around me are familiar faces ~ Worn out places ~ Worn out faces ~ Bright and early for their daily races ~ Going nowhere ~ Going nowhere Tropf. Tropf. Schwärze. Nichts als Schwärze nahm Sasuke wahr, als er allmählich wieder zu Bewusstsein kam. Dann bemerkte er, dass er sich nicht bewegen konnte. Danach, dass ein rötliches Licht durch seine Lider schimmerte. Und als letztes, dass etwas auf ihn tropfte, er aber nicht nass wurde. „Naruto! Du bist gleich dran!“ Die Stimme kannte er doch. Und das Schnarchen im Hintergrund kannte er ebenfalls. Moment mal, sollte er nicht eigentlich an der Südgrenze von Konoha sein und sich vor Orochimaru verstecken? Und überhaupt, wieso lag er eigentlich hier rum, unfähig sich zu bewegen und angeschienen von rotem Licht in eindeutig trockenem Regen? Sasuke setzte sich ruckartig auf. Neben ihm kreischte jemand, das rote Licht verschwand und er bemerkte, dass der Regen ganz und gar nicht trocken war. „Musst du mich so erschrecken?“, zeterte dieselbe Stimme neben ihm, die auch gekreischt und nach Naruto gerufen hatte. Er wandte den Kopf und sah Sakura, neben dem Bett sitzend, in dem er lag, und neben ihr ein roter Regenschirm auf dem Boden. Aber welcher Idiot hatte ein Bett im Regen nach draußen gestellt? Da fiel Sasuke auf, dass es zwar regnete, er aber nicht draußen war. Oder zumindest nicht draußen sein sollte, die Decke aber ein Loch hatte und sämtliche Fenster eingeschlagen waren. „Was ist passiert? Wo bin ich? Und was machst DU hier?“, fragte er Sakura, die mittlerweile ihren Schirm aufgehoben hatte und ihn wieder über sich und das Kopfende seines Bettes hielt. Der Rest von ihm war sehr eng in wasserabweisende Folie gewickelt. „Tja, wo soll ich anfangen…“, begann Sakura. „ Also… wir waren gerade auf dem Weg nach Süden, da hast du dich verwandelt, diese Fledermausgestalt, weißt du?“ Sasuke nickte. „Ja, also nach einigem hin und her waren wir dann so weit, dass Orochimaru dich hatte und du bewusstlos warst. Da haben Naruto und ich ihn verfolgt, Tsunade ist auch dazu gekommen und als es ziemlich übel für uns aussah auch noch Jiraiya. Dann hat Orochimaru dich genommen und dir mit den Fingern in dein Juin gestochen und ist verschwunden, allerdings ohne dich. Dir schien es, abgesehen davon, dass du ohnmächtig warst, ganz gut zu gehen. Aber dein Juin hat eine Flamme verloren, deswegen wurde beschlossen dich erstmal zur Beobachtung hierzubehalten, weil wir nicht wissen was das bedeutet. Du bist hier im Krankenhaus, beziehungsweise in den Ruinen des Selbigen. Und ich bin hier, weil… Tsunade mir verboten hat Patienten zu behandeln, da ich… In meinem jetzigen Zustand angeblich… Eher hinderlich sein würde. Und sei mir dankbar; wenn ich nicht hier wäre und dich in diese Folien eingewickelt hätte, wärst du schon zwanzigmal nach Hause geschwemmt worden… Seit Orochimaru weg ist regnet es nämlich in strömen.“ „Seit wann lieg ich denn hier?“, fragte Sasuke. Er hatte einen merkwürdigen Unterton bei Sakura bemerkt, als sie seine letzte Frage beantwortet hatte, und der gefiel ihm irgendwie gar nicht. „Seit ungefähr… Zwei Tagen?“, schätzte Sakura. „Und, ähm, was ist mit deiner Mutter?“, fragte Sasuke weiter. Sakura senkte den Blick. „Oh, ´tschuldige, ist nicht so wichtig…“, setzte er nach. „Shizune meint, sie hätte ein Mittel gefunden, was die Auswirkungen des Gases verlangsamt. Aber sie stoppen nicht. Das heißt im Klartext, dass meine Mutter in ungefähr drei Jahren an dem Gas sterben wird…“, erzählte Sakura tonlos und ihre Hände verkrampften sich. Sasuke sagte nichts. Sie tat ihm Leid, klar, aber wie sollte er sie trösten? „Da fällt mir ein, eigentlich ist Naruto jetzt mit Schirmhalten dran!“, rief Sakura aus und stand auf. „Ich geh ihn mal suchen…“ „Wann kann ich hier weg?“, fragte Sasuke. „Wenn Tsunade es erlaubt. Heißt; ich weiß nicht.“, antwortete sie und entfernte sich. „Sakura?“ „Was?“ „Könntest du den Schirm hierlassen?“ Sakura ging wieder zu seinem Bett zurück und übergab den Schirm. „Und… das mit deiner Mutter tut mir Leid…“, murmelte Sasuke. „Ach was, du kannst ja nichts dafür!“, winkte Sakura ab, lächelte traurig und verließ den Raum durch die Tür, was allerdings unnötig war, da daneben ein großes Loch in der Wand war. Der Flur im obersten Stockwerk war einigermaßen trocken, trotz der eingeschlagenen Fenster und der Löcher in den Wänden, da der Wind aus einer anderen Richtung kam. Die Gänge kamen einem hier oben wie ausgestorben vor, während unten in den noch bewohnbaren Zimmern die Patienten gestapelt wurden. Sakura wusste, wo Naruto sich aufhielt. Das heißt, eigentlich hätte er in Sasukes Zimmer bleiben müssen, aber wahrscheinlich hatte er sich zum wiederholten Male davongeschlichen um nach Hinata zu suchen. Diese war währen des Krieges verletzt worden, nicht wirklich ernsthaft, aber Hiashi Hyuga bestand darauf, dass sie ein eigenes, erstklassiges Zimmer bekam, indem auch schon alle Löcher in den Scheiben abgeklebt waren und vor dem Neji Wache halten sollte, bis er das Hyugastammhaus nach Schäden abgesucht hatte. Das konnte länger dauern, da dieses in der nördlichen Hälfte von Konoha lag und dort so gut wie kein einziges Gebäude von Schäden bewahrt geblieben war. Auf dem Weg die Treppe hinunter kam ihr Tsunade entgegen. „Ist der Uchihajunge endlich aufgewacht?“, fragte Tsunade grimmig. „Ja.“ „Ist er alleine?“ „Ja, wieso?“ „Ach, ich muss noch mal mit ihm reden, weißt du? Und jetzt, wo du weg bist und Naruto gerade dabei ist, Neji zu attackieren… Apropos, könntest du bitte endlich Hinata heilen? Dann bin ich Hiashi Hyuga los, der geht mir auf den Geist…“, befahl Tsunade. Sakura nickte und beeile sich, in den zweiten Stock zu kommen, wo Hinata in einem Einzelzimmer untergebracht worden war. In allen anderen Zimmern traten sich die Patienten gegenseitig auf die Füße, im untersten Stockwerk die kritischen Fälle, also die die sich nicht auf die Füße treten, sondern höchstens liegend übereinander gestapelt werden konnten, im ersten Stock die Patienten, die schon schwer verletzt aber eben nicht kritisch waren und im zweiten Stock die, die zwar verletzt aber nicht wirklich besorgniserregend waren. Und dann noch das oberste Stockwerk, welches aufgrund Dachschäden unbewohnbar und zur Quarantänestation umfunktioniert worden war. Vor Hinatas Zimmer hatte sich anscheinend die ganze Bagage versammelt; Neji stand vor der Zimmertür und weigerte sich beflissentlich Naruto durchzulassen, der ihn aber lautstark versuchte dazu zu überreden. Neben Neji auf dem Boden saß Tenten und hielt sich die Ohren zu. Sie hatte einen dick verbundenen Fuß, den sie allerdings selbst verarztet hatte. Nun war sie nur aus Solidarität hier, auch wenn es Sakura schleierhaft war, wieso sie nicht ein Stockwerk tiefer bei einem wesentlich schwerer verletztem Rock Lee saß. Ihr gegenüber kniete Ino neben Shikamaru und verband ihm den Arm, allerdings ziemlich schlecht. Shikamaru sah genervt woanders hin. Chouji war nicht dabei, er hatte keine Verletzung und war wahrscheinlich bei seiner Mutter, zwei Stockwerke tiefer. In paar Meter Entfernung lehnten Shino und Kiba an der Wand, beide zwar zerkratzt aber nicht verletzt und wohl auch nur aus solidarischen Gründen dort. Sakura jedenfalls schritt nun auf die bewachte Tür zu. „Neji, lass mich durch. Ich heile Hinata und danach haut ihr hier so schnell wie möglich ab, dein Onkel hält nämlich schon seit zwei Tagen den ganzen Betrieb auf… Naruto, du lässt das Krankenhaus stehen, Hinata geht es nämlich gleich wieder bestens. Bleib aber trotzdem noch hier. Der Rest kann abhauen.“, befahl sie und betrat Hinatas Krankenzimmer, ohne auf irgendwelche Reaktionen zu warten. Hinata saß auf einem Bett und hatte einen klobig verbundenen rechten Arm. Sie schien sich alles andere als wohl in ihrer Haut zu fühlen. „Hallo, Sakura… Tut mir Leid, dass ich euch hier so lange zur Last falle…“, wimmerte sie und sah auf ihre Füße. „Du fällst uns hier nicht zur Last, das ist dein Vater. Und außerdem kannst du gleich gehen.“, beruhigte Sakura sie, krempelte sich die Ärmel hoch und schritt auf das Bett zu. Ein paar Sekunden später wirkte Hinatas gebrochener Arm wie neu. „So, und jetzt gehe nach Hause. Und sollte jemand ragen; Tsunade hat sich selbstverständlich persönlich um dich gekümmert, Neji hat ganz toll und einsam Wache gehalten und sich durch nichts ablenken lassen.“, sagte Sakura und verließ den Raum wieder. Hinata folgte ihr und wurde so gleich von Naruto überrannt. Während dieser Hinata mit Fragen bombardierte sah Sakura sich um. Neji sah demonstrativ weg, was Tenten zu einem nervösen Kichern bewegte, Kiba und Shino waren verschwunden und Shikamarus Verband war immer noch nicht fertig, sodass Sakura sich erbarmte und Ino dabei half. „Ach, ihr könnt jetzt übrigens alle gehen, außer dir, Naruto. Ich werde das Gefühl nicht los, dass Tsunade uns noch sprechen möchte, und außerdem kann ich nicht die ganze Zeit bei Sasuke sitzen und ihm den Schirm halten…“, befahlt Sakura quasi allen, die im Flur standen. „Ach, wieso denn nicht?“, fragte Ino vom Boden aus und grinste Sakura frech an, eine Geste über die Sakura sich unter normalen Umständen den Kopf zerbrochen hätte, jetzt aber ignorierte. Naruto löste sich von Hinata, verabschiedete sich und ging mit Sakura wieder auf die Quarantänestation. Tsunade kam ihnen entgegen, dicht gefolgt von Sasuke, der sich Klebebandreste von den Armen kratzte. „Der Junge ist entlassen. Ihr könnt gehen.“, sagte Tsunade knapp und ging an ihnen vorbei. „Und was ist jetzt mit meiner Mutter?“, rief Sakura ihr hinterher. „Nimm sie mit nach Hause! Wir können ihr auch nicht mehr helfen und brauchen Platz!“, war die Antwort. Sakura sah zu Boden, ihr Blick war traurig. Wie auch nicht. Doch Sasuke fiel auf, dass dies nicht mehr er traurige Blick, oder vor ein paar Minuten das traurige Lächeln, war, mit dem sie ihn gefragt hatte, ob er sie nicht immer gehasst hatte. Nein, etwas in diesem Blick hatte sich verändert. Sie war erwachsener, stärker geworden. Und, obwohl er dies nicht zeigte, es beeindruckte ihn zu sehen, wie sehr sie sich doch verändert hatte. Am nächsten Tag machte auch Sasuke mit dem Weckservice innerhalb seines Teams Bekanntschaft; um sechs Uhr morgens standen Naruto und Sakura vor seinem Schlafzimmerfenster, beide mit Regenschirmen in leuchtenden Farben. „Guten Morgen, Sasuke! Tsunade-oboochan hat eine Mission für uns!“, begrüßte Naruto ihn und er grinste über beide Ohren. Das nächste, was Sasuke hörte war ein Knipsen und er wurde von einem Blitz geblendet. Sakura hielt einen Fotoapparat in den Händen. „Was sollte DAS denn?“, fragte er sauer. Er hasste Frühaufstehen und war morgens noch dazu extrem lichtempfindlich. „Foto für diverse Sekten, die dich immer noch anhimmeln.“, erklärte Sakura grinsend. „Damit die Mal sehen, was sie da anhimmeln!“ „Da hättest du ihn lieber als Fledermaus fotografieren sollen…“, meinte Naruto und sah den verschlafenen Sasuke stirnrunzelnd an. „Da hatte ich ja leider keine Kamera… Aber vielleicht irgendwann Mal…“, entgegnete Sakura. „Na ja, aber wenn du die Mädels aus diesen Sekten wirklich bekehren willst, brauchst du keine Fotos von Sasuke alleine unausgeschlafen oder als Fledermaus, da reichen so ganz andere Fotos von ihm und…“, sagte Naruto, brach aber schnell ab. „Und was?“, fragte Sakura. „Oder eher WEM?“, fragte Sasuke nachdrücklicher. Naruto fühlte sich sichtlich unwohl in seiner Haut. „Ähm… Nicht wichtig…“, setzet er an. „Ist egal. Sasuke beeil dich, oder Tsunade prügelt uns alle zu Brei!“ Mit diesen Worten sprang er auf das nächstbeste Dach, was seinem Schirm nicht allzu gut bekam. Sasukes Viertel war von der Zerstörung verschont geblieben, es war in der südwestlichen Hälfte Konohas. Sakura folgte ihm und Sasuke kam einige Minuten später hinterher. In Tsunades Büro warteten schon Shikamaru und Kiba auf sie. Und Tsunade natürlich, die immer noch sehr verärgert wirkte. „Hört mir zu; die Mission die ich euch zuteile ist eine S-Rang Mission, nicht gefährlich aber unter allen Umständen geheim zu halten. Ich schicke euch zunächst nach Kirigakure, damit ihr dem Mizukagen diese Rolle hier überbringt, danach kommt ihr kurz nach Konoha zurück und reist gleich weiter nach Suna, wo ihr dem Kazekagen ebenfalls eine Botschaft von mir übermittelt. Und das könnt nur ihr fünf machen.“, begann Tsunade einen Vortrag. „Ich plane im Winter einen Feldzug gegen Oto. Sasuke zu Folge sind dort nämlich nur noch knapp hundert Shinobi am Leben, nachdem wir hier fünfundneunzig Otoleichen gezählt haben. Das heißt, da wir erstens mehr Leute haben und nur den vergleichsweise geringen Verlust von fünfundfünfzig Shinobi und dreiundzwanzig normalen Bürgern einstecken mussten, ist es das Beste für dieses Dorf, Oto so schnell wie möglich auszulöschen, das hat mir dieser Überfall gezeigt.“ „Wozu müssen wir dann nach Suna und Kiri?“, fragte Naruto verständnislos. Tsunade fuhr, genervt von der Unterbrechung, fort: „Indem wir uns mit diesen beiden Dörfern verbünden, das heißt mit Suna haben wir uns schon verbündet und mir Kiri stehen wir momentan auch ganz gut, verhindern wir, dass diese sich wiederum mit Oto verbünden und einem Angriff von Suna oder Kiri, also einem Shinobidorf aus einem der anderen vier großen Reiche, können wir im Moment nur herzlich wenig entgegensetzen.“ „Aber ich dachte, wir sind Elite!“, platzte Naruto dazwischen. Tsunade wurde zusehends ärgerlicher. „Wir WAREN Elite, aber im Moment sind wir ja wohl nicht sonderlich eindrucksvoll, oder? Sind jetzt noch Fragen zu diesem Auftrag, die euch nicht auch Shikamaru beantworten könnte? Der ist übrigens Teamleiter. Und jetzt zischt ab, ich hab zu tun!“, fauchte Tsunade, sodass die Fünf es eilig hatten, aus dem Büro zu verschwinden. Die Stimmung auf der Reise nach Kiri war bedrückt; nicht nur wegen des sintflutartigen Regens und des sehr kalten Novemberwetters sondern auch, weil niemand etwas zu sagen hatte. Kiba ging grundsätzlich hinten und war viel schweigsamer als sonst, nicht einmal mit Akamaru sah man ihn noch reden. Shikamaru und Sasuke redeten eh nie viel und Sakura war in Gedanken versunken, sodass Naruto es bald aufgegeben hatte mit irgendwem zu reden. Sie alle waren froh, als sie nach zwei Tagen völlig durchnässt Kirigakure erreicht hatten, wo sie schon knöcheltief im Schnee standen. Dementsprechend nass und durchgefroren erschienen sie vor dem Mizukagen, einem Mann Mitte dreißig, der sehr resolut und verschlossen wirkte und so viel autoritärer, als Tsunade es jemals sein würde. In Wirklichkeit hatte er aber ebenfalls ein Problem mit Glücksspielen und zwei der fünf Shinobi vor ihm hatten dazu beigetragen, dass er hohe Schulden bei Tsunade hatte. Dementsprechend herzlich fiel natürlich auch seine Begrüßung aus. Als er dann die Schriftrolle von Shikamaru bekam verdüsterte sein Blick zusehends. „Und was sollte mir ein Überfall auf Oto nützen?“, fragte er stirnrunzelnd. „Orochimaru hat es auf Waisenkinder mit Kekkei Genkai abgesehen, wissen sie? In Konoha sind mittlerweile keine mehr, die er so leicht bekommen könnte und Suna hat sich mit Konoha verbündet. Iwa und Kumo haben schwache Bündnisse mit Suna und sind nicht sehr anfällig für Orochimaru, während Ame, Taki und Kusa nicht relevant für seine Ziele sind. Außerdem war Orochimaru bis vor kurzem im Besitz eines ihrer Shinobi, dem letzten Überlebenden des Kaguya Clans, Kimimaro wenn ich mich nicht irre. Da und noch ein weiterer Clan mit herausragendem Kekkei Genkai in ihrem Dorf bekannt ist, gehen wir davon aus, dass sie nicht das Risiko eingehen wollen diesen zu verlieren.“, trug Shikamaru wie aus der Pistole geschossen und doch so gelangweilt, wie nur er es konnte, vor. Und er war noch längst nicht fertig; „Des Weiteren sollte es ihrem Dorf doch sehr entgegenkommen, ein Bündnis mit zwei weiteren Dörfern der großen fünf Länder einzugehen, oder? Ich meine, wir sind doch alle nicht auf Krieg aus.“ „Mein Dorf ist zu abgeschottet von den anderen Ländern um sich angreifen zu lassen.“, widersprach der Mizukage. „Außerdem sind Sie Konoha zu Dank verpflichtet; drei tote Nukenins aus ihrem Dorf haben sie uns zu verdanken.“, fuhr Shikamaru fort. „Alle drei hätten wir auch selbst beseitigen können.“ „Haben Sie aber nicht. Und wenn sie noch nicht überzeugt sind habe ich hier eine Notiz von Tsunade-sama, die sie wohl doch noch überzeugen wird.“ Shikamaru reichte dem Mizukagen einen Briefumschlag. Dieser öffnete ihn interessiert. Sekunden später sah der Mizukage reichlich blass aus. „Das ist… Korruption!“, keuchte er. Interessiert versuchten die anderen, einen Blick auf das Papier zu erhaschen. Sakura konnte Lippenstift durchschimmern sehen, genauso wie in rosa geschriebene Schriftzeichen, die verkehrt herum allerdings zu schwer zu lesen waren. Säuerlich faltete der Mizukage das Blatt zusammen und sagte zu Shikamaru: „Also schön, ich gehe das Bündnis ein. Aber ich hoffe der ehrenwerten Frau Hokage ist klar, dass ein nur auf Worten beruhendes Bündnis kaum etwas taugt?“ „Deswegen bieten wir ihnen hiermit einen Shinobi für ein Bündnis an; Kiba Inuzuka. Er wird hier bleiben, bis sie mit ihrer Streitmacht Anfang Januar in Konoha eintreffen. Die Hokage schlägt vor, dass sie ihn beim Nekozumi Clan unterbringen. Sie können natürlich auch einen der anderen Drei auswählen, hier zu bleiben, einzig und allein ich muss zurück nach Konoha.“, sagte Shikamaru. Sakura gab sich alle Mühe, Kiba nicht verdutzt anzustarren. „Eins muss man eurem Dorf ja lassen; ihr versteht es, euch Bündnispartner zu arrangieren…“, meinte der Mizukage amüsiert. „ Ich nehme den Jungen mit dem Hund. Und im Gegenzug gebe ich euch meinen Neffen mit.“ Er winkte mit der Hand nach hinten und auf einmal erschien ein Gesicht, das Sakura noch recht gut in Erinnerung hatte: Yasume, der Junge mit den lila Haaren, der ihr altes Stirnband zertrümmert hatte. „Yasume, ich möchte dass du mit diesen vier Shinobi hier nach Konoha gehst und dort bleibst, bis wir dich wieder abholen. Wir werden zusammen mit Konoha in den Krieg gegen Oto ziehen, weißt du? Und benimm dich anständig.“, befahl der Mizukage seinem Neffen. Dieser nickte nur, verschwand und tauchte wenige Minuten später wieder auf, mit einem Rucksack, sodass sie gleich aufbrechen konnten. „Wieso ist Kiba denn hier geblieben?“, fragte Sakura auf dem Rückweg, nachdem sie Kiri verlassen hatten und nun auf dem Weg zum Hafen waren. „Keine Ahnung. Er hat drum gebeten.“, antwortete Shikamaru. Alles in allem war die Rückreise wesentlich harmonischer, Sakura ignorierte den Shinobi, der sie vor Kurzem noch tödlich beleidigt hatte, bis dieser nach der Seereise zurück nach Hi no Kuni anfing sich zu langweilen und deswegen anfing zu reden. „Heißt ja, ihr drei wärt das Superteam des letzten Chuuninexamens gewesen.“, bemerkte er beiläufig und stierte zu Sakura rüber. „Alle drei bestanden, ihr seid die zukünftige Elite Konohas, die ganz großen Hoffnungen von Tsunade…“, fuhr er fort und grinste süffisant. „Ich hab mich mal ein bisschen über euch erkundigt; ein von einem Dämon besessener Träumer, dumm wie Brot und ramensüchtig, ein Kerl der sein Dorf verrät wenn ihm ein dahergelaufener Nuke-Nin Training anbietet und noch dazu von seinem Bruder besessen ist und eine nutzlose Kunoichi, die eine ätzende Haarfarbe hat und alleine nichts auf die Reihe kriegt. Ja, ihr seid eine tolle Elite, ich muss schon sagen…“ Die Wucht dieser Worte traf die drei Angesprochenen so hart, dass es ihnen die Sprache verschlug. Sakura spürte Wut in sich aufkochen; was erlaubte sich dieser Kerl eigentlich? „Tja, für jemanden der von der nutzlosen Kunoichi ganz schön zugerichtet wurde spuckst du ganz schön große Töne…“, bemerkte Shikamaru. „ Außerdem solltest du dich benehmen; du bist unsere Geisel.“ „Bin ich nicht. Aber was denn? Ich habe doch Recht. Zunächst mal dieser Kerl, der unbedingt Hokage werden will, bei jeder schriftlichen Prüfung versagt, der totale Loser ist und nicht einmal seinen besten Freund davon abhalten kann abzuhauen. Besagter Freund will unbedingt seinen Bruder töten, merkt aber nicht, dass er ihm immer ähnlicher wird während er das Dorf verrät und beinahe seine Freunde tötet, dann aber nicht einmal zu seinem Verrat steht und bei der nächsten Gelegenheit wieder angekrochen kommt. Mal ganz abgesehen davon ist Rache doch nur ein Zeichen von emotionaler Schwäche, da ein Rächer es nicht fertig bringt, selbstständig mit dem erlittenen fertig zu werden, nein, er muss erst dieselbe Tat begehen, bevor er zufrieden ist. Und dann noch das Mädchen, was sein ganzes Leben nach diesem ach so obercoolen Rächer ausrichtet, allen im Weg steht, zu nichts zu gebrauchen ist, immer beschützt werden muss und sich am Ende ganz toll vorkommt, weil sie ein paar Leute so lange genervt hat, bis die ihr ein paar ganz tolle Techniken beigebracht haben. Wieso sollte ich vor solchen Leuten Respekt haben? Und wenn euer Dorf diese drei als Elite ansieht, kann ich nur sagen dass ich nicht wissen will, was für Schwächlinge ihr doch seid.“, sagte Yasume schnippisch. Das war endgültig zu viel. Naruto und Sasuke wollten sich auf ihn stürzen, aber Sakura hielt sie zurück. „Sakura-chan, was soll Das?“, fragte Naruto sie verärgert. „Ach, lass ihn doch, Naruto.“, sagte Sakura unheimlich ruhig und gefasst. „Unser Bündnis mit Kiri hängt von ihm ab und außerdem hat er doch Recht.“ Sasuke und Naruto starrten sie an, als hätte sie nicht mehr alle Tassen im Schrank. Sakura allerdings schritt auf Yasume zu und lächelte ihn an. „Ich sehe schon, du hast dich sehr genau über uns erkundigt, was?“, fragte sie mit zuckersüßer Stimme die Naruto das Blut in den Adern gefrieren ließ und Sasuke dazu brachte einen kleinen Schritt zurückzuweichen. Yasume hingegen sah Sakuras freundliches Lächeln und war überrascht; es gab jemanden, der sich nicht von ihm provozieren ließ? Umso größer war der Schock, als er sich Sekunden später mit heftigen Schmerzen auf dem Boden sieben Meter entfernt von Sakura wiederfand, die die Faust immer noch erhoben hatte. „JA DU HAST RECHT, UND ZWAR MIT ALLEM WAS DU SAGST!“, schrie diese ihn an. „DAS EINZIGE WAS FALSCH IST, IST DIE ZEIT IN DER DU SPRICHST! ALL DIE DINGE DIE DU VON MIR AUFGEZÄHLT HAST GEHÖREN DER VERGANGENHEIT AN! UND DAS STÖRT MICH NICHT EINMAL AM MEISTEN; SAG ÜBER MICH WAS DU WILLST, ABER HÜTE DICH EINEN VON DEN BEIDEN NOCH EIN EINZIGES MAL SCHWACH ZU NENNEN!“ Mit diesen Worten wandte sich Sakura von ihm ab und stapfte weiter Richtung Konoha. Ohne Yasume eines Blickes zu würdigen folgten Naruto und Sasuke ihr. Shikamaru half Yasume noch auf die Beine. „Tz, wenigstens halten die drei mittlerweile zusammen. Und du solltest solche lästigen Kommentare in Zukunft unterlassen, siehst ja selbst wozu das führt…“, riet er ihm. „Pah, das macht mir nichts. Aber das Temperament von dieser Göre gefällt mir…“, meinte Yasume und grinste. Einen Tag später kamen die fünf in Konoha an. Das erste, was sie taten war Yasume bei Tsunade abzuliefern, die ihnen befahl sofort weiterzuziehen. Mittlerweile sah Konoha sogar wieder halbwegs bewohnbar aus und das Krankenhaus war wieder so gut wie leer. Die Vier füllten nur ihre Vorräte für die Reise auf und verschwanden dann auch wieder. Yasume führte währenddessen ein politisches Gespräch mit Tsunade. „Sie werden verstehen, dass mein Onkel auf ein richtiges Bündnis mit ihnen aus ist. Und ich habe da auch schon eine Idee, wie dieses auf Gegenseitigkeit beruhen könnte, es reicht nämlich nicht einfach den Hundejungen zu uns zu schicken damit…“ Einige Tage später standen Naruto, Sakura, Sasuke und Shikamaru vor niemand anderem als Gaara, dem Kazekagen höchstpersönlich, der kritisch die Schriftrolle musterte, die sie ihm überbracht hatten. „Was soll das denn nützen?“, fragte Gaara schließlich. „Der Feldzug soll eigentlich die Freundschaft zwischen Konoha und Suna stärken…“, meinte Shikamaru, der irgendwie ziemlich verunsichert wirkte. Gaara erhob sich und Schritt mit unbewegter Miene auf Shikamaru zu, der bis an die Wand zurückwich. Gaara indessen beugte sich sehr nah an ihn heran und beäugte ihn kritisch. Nach ein paar Minuten schließlich ging er wieder zu seinem Schreibtisch zurück. „Ich verstehe einfach nicht, was meine Schwester an dir findet…“, murmelte er. Dann drehte er sich um und öffnete eine Tür hinter sich. „Temari!“, rief er die Treppe dahinter hoch. „Besuch für dich!“ „Oh nein…“, murmelte Shikamaru. Aber da war es auch schon zu spät, Temari kam die Treppe hinunter und hatte ihn auch schon nach ein paar Sekunden entdeckt. „Ach, da ist ja die Heulsuse.“, meinte sie zu Shikamaru als Begrüßung und versuchte verärgert zu klingen, was ihr aber ganz und gar nicht gelang. „Bist wohl endlich mal aufgetaucht um mich zu besuchen, was? Und was machen die denn hier?“, fragte sie und deutete auf Sakura, Naruto und Sasuke, die bisher stumm dabeigestanden hatten. „Also, Temari, eigentlich bin ich hier um von eurem Dorf Beistand bei einem Krieg anzufordern…“, begann Shikamaru. „Aha! Dann bist du also gar nicht freiwillig hier, was?“, fragte sie nun wirklich verärgert. „Nun, so kann man das nicht sagen…“, verteidigte sich Shikamaru, während Temari ihn nun au dieselbe Art musterte wie ihr jüngerer Bruder es zuvor getan hatte. „Was für ein Krieg denn?“, fragte sie. „Gegen Oto. Oto macht unserem Dorf zu viel Ärger, also muss es eliminiert werden.“, erklärte Shikamaru. „Oto? Die sind schwach. Alles klar, wir sind dabei. Wann geht’s los?“ Sakura war zum ersten Mal in ihrem Leben dankbar, dass Shikamaru irgendwie etwas mit Temari und Ino gleichzeitig hatte. Diese Zusage kam nämlich um einiges schneller als die des Mizukagen. „Anfang Januar sollten die Streitkräfte in Konoha sein…“, erklärte Shikamaru. „Verstehe schon. Also, verlass dich auf uns. Wir werden da sein.“, versprach Temari, ohne auf die Zustimmung ihres Bruders zu warten, der allerdings immer noch Kazekage war. Nach einigen weiteren Minuten in denen Temari Shikamaru alles Mögliche fragte, gelang es ihm sich endlich herauszuwinden und mit Naruto, Sakura und Sasuke zu verschwinden, was ihn allerdings einiges an Überzeugungsarbeit kostete. Sakura sah sich nun einer ganz neuen Aufgabe gegenüber gestellt: Die Vorbereitung auf einen Krieg. Kapitel 15: Einmal im Leben leben --------------------------------- ~Honey why are you calling me so late ~ ~Well my girls in the next room ~Sometimes I wish she was you ~ ~But girl you make it so hard to be faithful ~With the lips of an angel Kalt, nass, weiß. Schnee, ja, Schnee in Konoha. Anfang Dezember. Mitten in den Kriegsvorbereitungen. Das letzte, was sie gebrauchen konnte waren lärmende kleine Blagen, die sich mit Schnee bewarfen, während Sakura eigentlich versuchte in einem zugigen Büro Schlachtpläne zu entwickeln. Tsunade hatte sie dafür eingeteilt, ihr ein stark demoliertes Büro ohne Heizung gegeben, Shikamaru, Sasuke und zu ihrem Leidwesen auch Yasume dazu gesteckt und ihr verboten, ein Wort zu irgendjemand anderem zu sagen. Was nicht ganz einfach war, da ein sehr neugieriger Naruto im selben Gebäude untergebracht war um Vorräte an Waffen und Verpflegung zu zählen, auf den Gängen immer wieder aufgeregte Akademieschüler hin und her rannten, die von Ino wieder in ihre Klassenräume geschickt wurden, die übrigens auch äußerst neugierig war. Ino und Hinata waren als Betreuerinnen in der Akademie eingeteilt worden um die Schüler im Zaum zu halten, während deren Lehrer mit wichtigerem beschäftigt waren. Und die Akademie war das öffentliche Gebäude, welches am wenigsten beschädigt war. Noch dazu war die Arbeit mit den drei Jungs für Sakura alles andere als entspannend. Shikamaru übertraf ihre taktischen Kenntnisse um Längen, war allerdings zu faul um richtig mitzuarbeiten und nur damit beschäftigt ihre Vorschläge zu kritisieren. Sasuke war zwar der Trumpf, weil er ein Jahr in Oto gelebt hatte und einigermaßen gut über die Shinobi dort Bescheid wusste, wusste aber kaum etwas über die Gegend, da er die meiste Zeit des Jahres in Orochimarus Basis unter der Erde verbracht hatte. Und Yasume wusste sehr viel über die Landschaft. Sakura wurde das Gefühl nicht los, das dieser unverschämte Kerl einfach zu viel von Allem wusste. Immerhin lebte er auf einer Insel, weit, weit weg von Oto und hörte sich trotzdem so an, als wäre er schon wer weiß wie oft dort gewesen. An seine Provokationen hatte Sakura sich mittlerweile gewöhnt und ignorierte sie, auch wenn sie dafür all ihre Selbstbeherrschung aufbringen musste. Sie hasste diesen Yasume abgrundtief, was diesen aber nicht davon abhielt sich immer wieder in ihre Angelegenheiten einzumischen. Aber wenigstens neigte sich ihre Arbeit dem Ende entgegen. „Also…“, begann Sakura eine Zusammenfassung und lehnte sich in ihrem Stuhl zurück. „Wir schicken ungefähr hundertfünfzig Sunashinobi dorthin, wo die Bergkette die Oto umgibt am höchsten ist; nach Norden. Von dort aus sollen sie einige ihrer Windtechniken gegen das Dorf anwenden. Wenn sie damit fertig sind stürmen die restlichen Shinobi das Dorf, ohne Rücksicht auf Verluste. Von allen Seiten, weil ja zwischen jedem Berg eine Wache aufgestellt ist, die vorher beseitigt werden muss. Und wenn dann am Ende kein Otonin mehr lebt gehen wir wieder. Allerdings nicht ohne vorher die Kirinins das Dorf überfluten zu lassen um die letzten eventuellen Überlebenden zu beseitigen.“ Sakura seufzte. „Ich kann nicht fassen, dass wir dafür drei Tage gebraucht haben!“, setzte sie nach. Nun gut, bei einer Truppe die sich selbst nicht ganz ernst nahm und nur sehr unmotiviert an dem Plan gesessen hatte, bei tausenden von Unterbrechungen seitens Naruto und Ino, die zufällig immer irgendwas fragen oder bringen mussten, bei einem Tisch der in einem Wutanfall mindestens dreimal umgeworfen worden war, was dies nicht weiter verwunderlich. Das wussten alle Anwesenden nur zu genau, aber keiner sprach dies aus, selbst Yasume nicht, der in den letzten Tagen Bekanntschaft mit dem Tisch gemacht hatte, welche in Kombination mit Sakuras Wutanfällen sehr schmerzhaft ausgefallen war. „Und wer geht jetzt Tsunade holen?“, fragte Sakura nach dem sie einige Sekunden lang die Ruhe genossen hatte. „Wer ist hier die Meisterschülerin?“, fragte Yasume. Er hatte wohl eine Vorliebe dafür, Sakura solche Namen zu geben ohne sie ernst zu meinen. „Das wäre viel zu aufwändig. Wenn ich gehen würde, müsste ich nicht nur Sasuke mitnehmen sondern auch Naruto, weil es uns ja verboten ist uns tagsüber nicht im selben Gebäude aufzuhalten oder so.“, entgegnete Sakura, die sich langsam daran gewöhnt hatte ihre Teamkameraden beinahe jede Sekunde um sich zu haben. Selbst mit Sasuke kam sie nun einigermaßen gut aus, der war seit dem Überfall irgendwie netter geworden, falls man dies so nennen konnte. „Ich würde ja vorschlagen, dass Shikamaru geht. Der ist Teamleiter.“, meinte Sasuke nur um zu verhindern, dass es über dieses simple Thema wieder zu einem Streit kommen würde, aus egoistischen Gründen. Je schneller das hier geklärt war, desto schneller hatte er seine Ruhe. Sofern man die Gesellschaft von Sakura und Naruto als Ruhe bezeichnen konnte, aber ohne diesen Yasume, den er übrigens genauso abgrundtief hasste wie Sakura es tat, war es erheblich ruhiger. Shikamaru murmelte währenddessen etwas wie lästig, was Yasume dazu veranlasste einen Kommentar abzugeben. „Du kannst natürlich auch diese Blondine für dich gehen lassen, die macht das doch bestimmt liebend gerne.“ Shikamaru hob den Blick und sah ihn mit einem undefinierbaren Ausdruck in den Augen an. „Ino. Ist. Nicht. Sein. Dienstmädchen.“, stellte Sakura nachdrücklich klar. „Und wenn wir schon dabei sind, warum gehst DU nicht?“ „Ist gut, ist gut, ich geh schon. Dann ist diese lästige Arbeit endlich beendet…“, murmelte Shikamaru bevor Yasume antworten konnte und verließ den Raum. Stille. Totenstille. Sakura war irgendwie beunruhigt. So ruhig war es seit drei Tagen nicht mehr gewesen. Und Yasume starrte sie nicht einmal gehässig an, Sasuke war wie beinahe immer in sei pseudocooles Schweigen verfallen und sie saß einfach nur da und starrte zur Tür. „Sag mal, was hast du eigentlich gegen uns?“, fragte Sasuke schließlich an Yasume gewandt. Sakura war über diese Frage sehr überrascht, da Sasuke so etwas doch normalerweise überhaupt nicht interessierte. „Ich hasse es wenn Schwächlinge zur Elite gemacht werden.“, antwortete Yasume. „Ich sag das zwar nicht gerne, aber vor ein paar Monaten sahst du verglichen mit Sakura nicht viel stärker aus, weißt du?“, bemerkte Sasuke. „Schon mal was von emotionaler Schwäche gehört?“, fragte Yasume. „Und da bist du der, der mich am meisten aufregt.“ „Ich habe keine Ahnung, was du damit meinst.“ „Fünfundzwanzigste Ninjaregel nicht gelernt?“, fragte Yasume nun herablassen wie sonst auch immer. „Irgendwann bestimmt. Theorie ist nicht so mein Ding, weißt du? Dafür gibt’s in unserem Team Sakura.“, antwortete Sasuke. Sakura meinte sich verhört zu haben. Erst sprach Sasuke ganz offen über ihren Sieg und jetzt das. Das war doch irgendwie schon beinahe ein halbes Kompliment, oder? Aber vielleicht waren das auch nur die Nachwirkungen des veränderten Juins, welches ja noch nie eine sehr gute Wirkung auf Sasukes Verstand ausgeübt hatte… „Na dann, Meisterschülerin, lass mal hören.“, befahl Yasume. Sakura verzog das Gesicht. Mit dieser Vorschrift verband sie nämlich eine nicht gerade tolle Erinnerung… „Ein Shinobi darf unter keinen Umständen seine Gefühle zeigen. Emotionen vernebeln den Blick auf das wesentliche.“, sagte sie schließlich doch, ohne zu zögern und hörte sich dabei an, als hätte sie das Lehrbuch verschluckt. „Und in Kiri leben wir nach dieser Regel, mehr noch als nach allen anderen.“, erzählte Yasume. „Oh ja, das haben wir auch schon bemerkt. Ich weiß ja nicht ob du von dem Kampf gegen zwei Nukenins aus eurem Dorf gehört hast, aber einer war viel zu sanftmütig um mich umzubringen… Tolle emotionale Stärke, ich muss schon sagen…“, bemerkte Sasuke. „Von wem auch immer du sprichst, er war eine Ausnahme. Aber das ist auch egal. Jedenfalls; jemanden wie mich, der sein Leben lang streng nach dieser Regel gelebt hat, regen Leute auf, die für besser gehalten werden, obwohl sie diese Regel nicht befolgen. So wie du eben.“ Sakura begann nun ernsthaft an Yasumes Verstand zu zweifeln. Sprach er da nicht immer noch mit Sasuke? Mister obercool persönlich, der nie, aber auch wirklich nie auch nur den Ansatz eines Gefühls gezeigt hatte? Oder war das einer ihrer Trugschlüsse? „Solltest du immer noch von mir sprechen, weiß ich nicht was du meinst.“, antwortete Sasuke kühl. „Tja, das dachte ich mir.“, sagte Yasume. „Ich gebe dir einen Hinweis: Rache.“ Verdutzte Blicke trafen ihn. Da fiel Sakura wieder ein, was er vor einigen Tagen auf der Rückreise gesagt hatte… „Hast du’s immer noch nicht geschnallt? Schön, ich werde mal so gnädig sein und es dir erklären. Rache bedeutet emotionale Schwäche. Du willst deinen Clan rächen, was? Das beweist nur, dass du mit dem Verlust nicht leben kannst, so lange du nicht dieselbe Tat begangen hast. Ziemlich erbärmlich oder? Sich auf das Niveau der Person herabzulassen, die man hasst…“, erklärte Yasume. „Und eben das ärgert mich; du sollst zur Elite gehören, trotz dieser Schwäche?“ Sasuke saß da wie vom Donner gerührt und konnte nichts erwidern. Also erbarmte sich Sakura dazu. „Elite… Ja, ein schönes Wort. Aber wo steht geschrieben, dass nur absolut perfekte Personen dazu gehören sollen? Eine Elite setzt sich doch in der Regel aus starken Personen zusammen, körperlich starken. Da zählt so etwas nicht zu. Wenn es dich ärgert, dass du emotional stärker bist als er, aber trotzdem nicht zur Elite gehörst, dann arbeite doch einmal an deiner körperlichen Stärke.“ Das schien Yasume so ziemlich den Wind aus den Segeln zu nehmen. „Außerdem: Von welcher emotionalen Stärke zeugt es, dass du deinen Frust über deine körperliche Schwäche an uns auslässt? Das beweist doch nur, dass du selbst nicht in der Lage bist eigenständig damit fertig zu werden, Punkt um.“, drehte sie noch auf. Yasume sprang auf, verließ den Raum und schlug die Tür hinter sich zu. Sakura lachte sich ins Fäustchen, stand auf und rief ihm durch den Flur hinterher: „Es ist auch ein Zeichen von Schwäche, nicht zu eben dieser zu stehen! Wenn du Charakter hättest, würdest du hier bleiben und das ganz sachlich ausdiskutieren!“ Dann schloss sie die Tür um Einiges leiser und setzte sich wieder an den Tisch. Sasuke sah sie mit einem undefinierbaren Blick an. Die schienen ja gerade in Mode zu sein. „Ist was?“, fragte Sakura patzig. „Ne, wieso?“ „Weil du mich so anstarrst.“ „Ich wundere mich nur gerade, wie schnell du den Kerl in die Flucht geschlagen hast.“ „Der nervt mich eben.“ „Und wieso hast du mich verteidigt?“ „Purer Eigennutz. Der hat mich halt aufgeregt.“ „Ah ja.“ „Ich kann nächstes Mal auch einfach tatenlos zusehen wie er dich fertig macht, kein Problem…“ „Tz, als ob ich deine Hilfe nötig hätte.“ „Sah aber eben ganz anders aus.“ Weiter kamen die beiden mit dieser Diskussion nicht, da in diesem Moment Tsunade und Shikamaru erschienen. „Was habt ihr denn mit Yasume angestellt?“, war Tsunades erste Frage. „Sachlich diskutiert, aber da hatte er irgendwie ein Problem mit.“, antwortete Sakura wahrheitsgemäß. „Seid in Zukunft ein wenig netter zu ihm, okay? Er ist ein wichtiger Bündnispartner für Konoha…“, forderte Tsunade und sah Sakura mit einem merkwürdigen Blick an. „Dafür sollte er erstmal nett zu uns sein…“, meinte diese. Tsunade seufzte tief und verlangte nun die Ergebnisse der dreitägigen Arbeit, ohne näher auf dieses Argument einzugehen. Letztendlich war sie mit den Strategien zufrieden und alle konnten frühzeitig nach Hause gehen. „Sakura, Post für dich!“, rief ihre Mutter am nächsten Morgen fröhlich. Sakura schreckte aus dem Schlaf. Sie hatte sich so darauf gefreut heute einmal auszuschlafen, ohne das irgendjemand an ihre Fensterscheibe klopfte und jetzt Das… Verschlafen tapste sie die Treppe zu ihrer Mutter hinunter. Dieser ging es eigentlich ganz gut, aber nur noch für ein paar Monate. Das Gift war immer noch in ihr, auch wenn die Wirkung stark verlangsamt worden war. Ab und zu hustete sie etwas Blut, was beide aber beflissentlich ignorierten. „Von wem is’n der Brief?“, fragte Sakura verschlafen. „Ino, glaube ich.“ Aha. Wahrscheinlich die Einladung zu ihrer legendären Weihnachtsparty zu der Sakura mehrere Jahre lang nicht eingeladen gewesen war. Das hatte sich letztes Jahr geändert, seit Ino auf Shikamaru stand. Sie war eigentlich davon ausgegangen, dass die Party dieses Jahr ausfallen würde. Eine Party kurz vor einem Krieg… Na ja, wem’s gefällt. Sie öffnete den Brief. Liebe Sakura! Hiermit lade ich dich herzlich zu meiner Weihnachtsparty am 25.12. um 19 Uhr bei mir zu Hause ein. In diesem Umschlag findest du des Weiteren auch noch zwei Lose auf denen steht, wen du dieses Jahr beschenken musst. Ich hatte darauf keinerlei Einfluss. Ino PS: Wir Mädels treffen uns ein paar Tage vorher, am 20.12., um uns Kleider zu besorgen. Sakura belächelte den Brief. Ino tat so, als wäre dieses Jahr alles wie immer. Was ja auch nicht ganz falsch war… In ihrem Umschlag befanden sich außerdem Zettel, auf denen die Namen von Sasuke und Tenten standen. Wieso Ino wohl erwähnt hatte, dass sie auf diese Entscheidung keinen Einfluss gehabt hatte? „Wen hast du noch mal alles eingeladen?“, fragte Hinata zum zehnten Mal und kaute nervös auf ihrer Unterlippe herum. Sie waren zu Viert oben in Inos Zimmer, am 25.12., es war kurz vor sieben und sie alle waren merkwürdig aufgetakelt. „Gleich ist dein Lippenstift ab.“, bemerkte Tenten, die am Fenster stand und eines ihrer Kunais in der Hand herumwirbelte, die sie alle hatte ablegen müssen als sie sich umgezogen hatten. „Außer uns vieren noch alle unsere Teamkameraden, Kuno und seinen Bruder Akumi, der sein Team mitbringt…“, zählte Ino auf. „Und diesen Yasume.“ Sakura stöhnte. „Aber zur Geschenkvergabe kommen nur unsere Teamkameraden, ohne Kuno, Akumi, seinem Team und Yasume-san.“, fügte Ino noch hinzu und flicht sich weiter Goldsträhnen in ihr Haar ein, an welches sie eine Verlängerung gesteckt hatte. Die anderen drei Mädchen hatten ebenfalls ein Haarteil angelegt (Sakura fragte sich immer noch, woher Ino nur eines in ihrer Haarfarbe kriegen konnte…). Ino hatte eh schon die längsten Haare gehabt, aber mit der Verlängerung hingen sie ihr in den Kniekehlen. Hinatas Haare, die normalerweise etwas länger als schulterlang waren, gingen ihr nun bis zur Hüfte, Tentens Haare reichten ihr bis zu den Oberschenkeln. Sakura, deren Haare am kürzesten waren, hatte die Haare irgendwo in der Mitte ihres Rückens hängen. Sie hatte schon beinahe vergessen, wie es sich anfühlte, lange Haare zu haben… Und die Haare waren nicht mal das schlimmste: Ino hatte darauf bestanden, ihnen allen mehrere Pfund Schminke ins Gesicht zu klatschen. Und die Kleider hatten alle die Farbe, die die jeweilige Trägerin niemals freiwillig anziehen würde, weswegen Sakura nun in einem sehr kurzen, blauen Kleid dastand, welches einen Rock hatte wie ein Kunoichikleid, nur ungefähr halb so lang, rückenfrei war und wo das Oberteil an einem Ring um ihren Hals befestigt war. Weil das Kleid verdammt kurz und noch dazu an beiden Seiten hoch geschlitzt war hatte Sakura eine kurze, violette Hose darunter gezogen, sodass sie noch einigermaßen als kampfbereit durchgehen konnte. Das war aber auch das Einzige, was ihr an diesem Kleid gefiel. Die anderen hatten ihr zwar mehrmals gesagt, sie würde ganz wunderbar aussehen, aber da war sie komplett anderer Meinung… Inos überlange Haare waren mit Goldsträhnen durchflochten und ihr Kleid war knallrot, knöchellang und geschlitzt, mit tiefem Dekolleté und kleinen Puffärmelchen. SIE sah hübsch aus, sehr hübsch sogar. Hinata trug ein orangefarbenes Kleid mit Spaghettiträgern, welches ihr bis zu den Kniekehlen reichte. Sie war die Einzige, die sich noch unwohler zu fühlen schien als Sakura. Was vielleicht nicht zuletzt daran lag, dass ihre Schwester sie so sehen würde… Und Neji, der sie seit neustem beinahe überall hin begleiten musste, als Bodyguard. Dieser Abend würde für sie wohl alles andere als erfreulich werden, da sie nicht mit Naruto zusammen sein konnte, wenn Hanabi dabei war, weil diese das ansonsten wohl ihrem Vater petzen würde, und der würde ein Mordkommando auf Naruto ansetzen… Tenten indes stand am Fenster, wirbelte weiterhin ein Kunai in ihrer Hand und schien sich beinahe so wohl zu fühlen wie Ino. Sie konnte, trotz dem grünen Kleid, ihrem Stil treu bleiben, da das Kleid im Chinesischen Stil gehalten war. Ihr Fuß war allerdings immer noch nicht ganz verheilt und Sakuras Angebote, dies zu übernehmen, hatte sie mit den Worten ausgeschlagen, dass ihr Clan sie dann steinigen würde. Tentens Clan, bestehend aus Waffenbenutzern oberster Klasse, war nämlich auf dem Naturheilpfad, also nur Naturheilmittel und kein Chakra bei der Heilung von Wunden, ansonsten konnte das sehr ungemütlich werden… Wie Tenten mit einem verletzten Fuß in die Schlacht ziehen wollte, war Sakura allerdings schleierhaft. „Sie kommen.“, bemerkte Tenten vom Fenster aus und legte endlich ihr Kunai weg. Hinata atmete tief ein und aus, dann wimmerte sie: „Ich geh da nicht runter!“ „Du gehst da runter, wir alle gehen darunter. Gehst du nicht runter müssen wir die Party abblasen und alle werden deinetwegen sauer sein, verstanden? Ich will da nämlich genauso wenig runter wie du!“, stellte Sakura klar. „Ihr habt eure Geschenke alle auf dem Tisch neben der Tür abgelegt?“, fragte Ino. Auch sie schien langsam nervös zu werden. „Wie du dich mindestens fünfmal versichert hast, JA.“, murrte Sakura. Diese Stimmung hier ließ sie richtig grantig werden. „Okay, Mädels, lasst uns gehen. Gleichzeitig, verstanden?“, sagte Ino und ging einen ersten, tapferen Schritt Richtung Tür. Unten, im ausgeräumten Blumenladen der Yamanakas, standen wie erwartet sieben Jungs. Ja, sie waren ausnahmslos alle gekommen (außer Kiba, der war ja noch in Kiri), sogar Sasuke (nachdem Sakura und Naruto mehrere Stunden auf ihn eingeredet hatten). Die Mädchen wurden mit halbherzigen Komplimenten begrüßt (eigentlich auch nur von Naruto, Lee und Chouji…) und Ino gab auch gleich zum sechsten Mal an diesem Tag den Befehl, die Geschenke auf dem Tisch neben der Tür abzulegen, was allerdings ziemlich sinnfrei war, da sie so wie so sofort mit dem Geschenkeverteilen anfingen. Dazu ließ Ino sie sich alle in einen Kreis setzen und drehte eine leere Flasche. Sakura fand das zwar reichlich albern, aber wieso nicht. Sie selbst hatte es sich nicht sehr leicht mit der Geschenkauswahl gemacht und Ino extra noch einmal gefragt, ob die Geschenke ganz ernst gemeint sein mussten. Diese hatte nur die Schultern gezuckt. Letztendlich hatte Sakura für Tenten einen Flakon mit Gift besorgt, der für ihre Waffen gedacht war. Und zwar ein ziemlich gemeines Gift, welches man auch nicht einfach so kaufen konnte… Das war aber nicht halb so aufwendig wie Sasukes Geschenk gewesen. Da dieser nach wie vor kein Konohastirnband trug, hatte sie ihm einfach eines besorgt, dafür aber ziemlich viele Dokumente unterschreiben müssen, in denen sie bestätigte, dass das Stirnband zwar nicht für sie, aber für eine Person war, die berechtigt war es zu tragen, also schon ein Ninja des Dorfes Konohagakure, bla, bla, bla… Und weil sie es nicht dabei belassen wollte, hatte sie sich sogar die Mühe gemacht, zweimal das Uchihazeichen auf das Band zu sticken. Und das alles nur um Sasuke ein wenig zu ärgern… Vollkommen unverhofft zeigte die Flasche auf Sakura. Ino und Naruto sprangen grinsend auf. Das gefiel Sakura schon mal so etwas von überhaupt nicht. „Also, Sakura-chan…“, begann Naruto. „Du kriegst dieses Jahr leider nur ein Geschenk…“, fuhr Ino fort. „Dafür aber ein ganz Besonderes…“, fügte Naruto hinzu. „Welches nur sehr schwer zu bekommen war.“, schloss Ino. Sakura fragte sich, wie oft die beiden diese Ansage geübt hatten. Naruto hielt ihr nun ein dickes, quadratisches Päckchen entgegen. Als sie es auspackte kam ein schwarzes Fotoalbum zum Vorschein. „Oh… Dankeschön.“, sagte sie und lächelte den beiden zu. In dem Album waren zuerst viele Kinderfotos von ihr und Ino, danach das erste Team 7 Foto, und die Fehlversuche, in denen Naruto die Augen geschlossen hatte, Sasuke zu weit von den anderen weg stand und Sakura, die sich selbst mit langen Haaren ganz scheußlich fand, viel zu nah an ihm dran. Danach ein Bild, von dem sie gar nicht wusste, dass es das gab; ein Gruppenfoto von den neun Anfängern bei dem ersten Chuuninexamen, ein weiteres Foto von allen, die in die Ausscheidungskämpfe gekommen waren, sie und Ino bewusstlos nebeneinander sitzend, dann ein Bild von allen, die auch die Ausscheidungskämpfe bestanden hatten. Danach gab es Aufnahmen von ihr und ihrem ersten geheiltem Tier, ihrem ersten Patienten, sie an ihrem ersten tag Krankenschwester, das neue Team 7 Foto mit Jiraiya, auf dem Naruto als einziges lächelte, weitere Fotos vom Chuuninexamen und den Siegern. Als sie dann weiter umblätterte gab es eine Reihe von Fotos, die es gar nicht geben konnte. „Was zum… Wo habt ihr… Da sind Fotos gemacht worden?“, stammelte Sakura, während sie sich selbst anstarrte, mit frisch geschnittenen Haaren und Sasuke im ersten Juinstatus umarmend. „Ach, du bist schon bei dem Teil?“, fragte Ino grinsend. „Tja, das hat lange gedauert…“, grinste auch Naruto. „Aber zum Glück ist ganz Konoha, und dieser Wald, videoüberwacht.“, erklärte Ino. „Und mit ein wenig Überzeugungsarbeit…“, begann Naruto. „Auch genannt Shintenshin no Jutsu…“, ergänzte Ino. „War es ganz leicht an die Aufnahmen zu kommen.“, schloss Naruto. Sakura blätterte weiter. Irgendwie waren nur Fotos zu sehen, auf denen sie Sasuke umarmte. Und eins, auf dem er sie bewusstlos in den Armen hielt, wovon Sakura überhaupt nichts wusste. Das letzte Foto war eins, von dem sie wusste, dass es existierte; sie lag halb auf Sasuke, der sehr verdutzt in die Kamera blickte. Das war das Foto, welches Naruto während eines Trainingskampfes geschossen hatte. Alle, die ihr über die Schulter geschaut hatten, brachen in lautes Gelächter aus, abgesehen von Sasuke und ihr selbst. Sie funkelte Naruto und Ino an, die sich köstlich zu amüsieren schienen. „Vielen Dank auch.“, sagte sie steif. „Hach, die beiden passen ja so gut zusammen, findest du nicht auch Naruto?“, fragte Ino grinsend. „Ja, total.“, bestätigte Naruto. Sakura begann zu überlegen, ob sie über diese Situationskomik nun lachen sollte oder lieber gleich in der Psychiatrie anrufen. Naruto und Ino. Versuchten. Ernsthaft. SIE. Mit. SASUKE. Zu verkuppeln? Die Welt steht Kopf, denn im Sommer fällt Schnee und bunte Eisblumen blühen… Letztendlich beschloss sie, die beiden einfach zu ignorieren. Warum war ihr nur noch nie aufgefallen, wie gut DIE BEIDEN zusammen passten? Aber egal, sie drehte die Flasche. Tenten war begeistert von ihrem Geschenk gewesen („Danke, Sakura! Das wollte ich schon immer mal ausprobieren!“), Sasuke mäßig interessiert („Du erwartest doch nicht etwas, dass ich DAS trage?“). Doch auch er war nicht von den Fotos verschont geblieben; zufälligerweise hatte Naruto auch ihn gezogen (Sakura wusste plötzlich, wieso Ino in der Einladung betont hatte, dass sie KEINEN Einfluss auf die Losvergabe gehabt hatte…) und ihm das Foto, was in dem Album auf der letzten Seite zu sehen gewesen war, schön eingerahmt und schlampig mit orangefarbenen Geschenkpapier verpackt. Die einigermaßen harmonische Stimmung bekam ein abruptes Ende, als um acht Uhr die weiteren Gäste auftauchten und das wirkliche Paryprogramm losgehen sollte. Vorher hielt Ino noch eine kleine Ansprache, die allerdings eher bedrückend wirkte. „Also, ich weiß ja, dass ihr sehr überrascht darüber seid, dass es dieses Jahr eine Party gibt. Aber ich habe mit gedacht, bevor wir nächste Woche vielleicht alle sterben könnten, sollten wir noch einmal feiern. Denn wir sollen ja immer unsere Gefühle unterdrücken, was wäre da besser, als alle angestauten Gefühle kurz vor dem Ende einmal rauszulassen? Wie traurig wäre es denn, wenn wir alle sterben, ohne vorher wenigstens einen Abend lang richtig gelebt zu haben? Also, in diesem Sinne… Viel Spaß!“ Sakura war der Meinung, dass diese Ansprache den Spaß eher verdorben hatte, aber das schien niemanden zu stören. Ino schob den Wagen mit dem Buffet in den Raum und baute eine Karaokemaschine auf, mit tatkräftiger Unterstützung ihrer Freundinnen versteht sich. Merkwürdigerweise hatte sie sogar Alkohol besorgt, von dem Sakura gewissenhaft die Finger ließ. Wenn Tsunade das wüsste… Würde sie kommen du ihnen alles wegsaufen. Okay, aber verboten war es Minderjährigen trotzdem, was Lee, Tenten und sogar Neji nicht davon abhielt, sich ordentlich die Kante zu geben („Wir sind halt älter als ihr!“). Das Karaokesingen war ja auch noch ganz lustig, aber als Ino danach die Flasche wieder hervorholte um eine lustige Runde Flaschendrehen zu eröffnen, zog Sakura es vor, so schnell wie möglich zu verschwinden. Sie zog sich unauffällig nach oben zurück, wo es, wie sie wusste, einen kleinen Balkon gab. Diesen steuerte sie an, entdeckte aber, dass sie dort nicht alleine war. „Wann hast du dich denn verdünnisiert?“, fragte sie Sasuke verdutzt, der an der Brüstung des Balkons lehnte. „Als die Karaokemaschine aufgebaut wurde.“, antwortete er. „Ah ja. Ich bin abgehauen, weil die jetzt anfangen wollen, Flaschendrehen zu spielen.“, erzählte Sakura. „Was für’n Quatsch.“ „Stimmt. Außerdem konnte ich Yasume nicht mehr ertragen, der andauernd mein Kleid kommentieren musste.“ „Das blau passt nicht zu deinen Haaren.“ „Danke, das weiß ich selbst.“ Sie schwiegen und Sakura setzte sich auf den Balkonboden neben Sasuke und steckte die Beine zwischen dem Gitter hindurch. „Kalt.“, bemerkte sie. „Es ist Winter, da ist es normalerweise kalt.“ „Was du nicht sagst.“ Sie schwiegen wieder. Sakura betrachtete das dunkle, eingeschneite Konoha. Zum Glück war über diesem Balkon ein Dach angebracht, ansonsten würde sie jetzt im Schnee sitzen. „Danke, dass du mich gegen Yasume verteidigt hast.“, murmelte Sasuke zögernd. Sakura sah auf. „Teamgeist, oder?“, fragte sie verblüfft. „Glaubst du eigentlich, dass er Recht mit dem hatte, was er gesagt hat?“ Sakura überlegte kurz. „Ja, aber er sollte sich erstmal an die eigene Nase packen. Was gehen ihn deine Angelegenheiten an?“ Sasuke schwieg. „Was macht eigentlich deine Schulter?“, fragte Sakura nach ein paar Minuten. „Nichts. Tut nicht weh, das Juin verändert sich nicht. Aber ich glaube auch nicht, dass das Juin mit zwei Flammen noch so gefährlich ist…“ „Wieso?“ „Orochimaru hat mich aufgegeben und dem Juin Kraft geraubt. Jetzt werde ich mich wohl nie wieder in diese Fledermaus verwandeln können.“ „Na, zum Glück. Das war auch kein schöner Anblick, sag ich dir… Obwohl du so ein gutes Haustier abgegeben hättest…“ „Was?“ „Nicht so wichtig.“ Schweigen. „Naruto und Ino haben sich ganz schön verändert, was?“, fragte Sasuke. „Hmh. Ich weiß allerdings nicht, ob zum Guten oder zum Schlechten…“, murmelte Sakura. „Irgendwie haben sich alle total verändert… Und du vorne weg.“, bemerkte Sasuke und Sakura spürte, wie er sie aus den Augenwinkeln musterte. „Wäre es dir lieber, wenn ich immer noch an dir hängen würde wie eine Klette?“, fragte sie leicht pikiert. „Ne, ich mein ja nur…“ „Ich habe mich zum Guten verändert.“ Keine Antwort. Sakura hatte auch keine erwartet. Und dann schwiegen sie sich wieder an. „Langsam wird’s kalt hier draußen.“, murmelte Sasuke schließlich. „Es ist Winter, da ist es normalerweise kalt.“, bemerkte Sakura. „Was du nicht sagst. Gehen wir rein?“, fragte Sasuke. Sakura erhob sich. „Ach, und übrigens“, setzte Sasuke an. „so schlecht sieht das Kleid gar nicht aus.“ Sakura streckte ihm die Zunge raus. Als die beiden wieder runter kamen, hatte sich die Szenerie stark verändert. Die meisten Gäste waren gegangen, es war immerhin auch schon nach elf, nur genau sechs Personen waren noch im Raum, als sie den Raum betraten. In der einen Ecke saßen Naruto und Hinata, schlafend und aneinander gekuschelt. In der gegenüberliegenden Ecke waren Neji und Tenten am knutschen, als gäbe es kein Morgen (so besoffen wie die beiden waren würde es zumindest mit nächste Woche schlecht aussehen) und Ino lag auf der Couch, die falschen Haare lagen größtenteils auf dem Boden. Shikamaru saß betrübt neben der Couch auf dem Boden und betrachtete Ino, wahrscheinlich sehr froh darüber, dass die Ninjas aus Suna erst morgen eintreffen würden. Sakura seufzte und zog sich das Haarteil aus den Haaren. „Ich gehe. Bis morgen.“, verkündete sie und verließ den Raum. Kapitel 16: Aussetzer --------------------- She's a woman, you know what I mean You better listen, listen to me She's gonna set you free Es ist nicht angenehm bei Schnee durch die Gegend zu wandern. Noch weniger angenehm ist es, wenn es nicht nur schneit, sondern auch stürmt. Auch nicht sehr toll fürs Wohlbefinden ist, wenn man auch noch währen eines Schneesturms in den Krieg zieht. Und am aller schlimmsten ist, wenn man die wahrscheinlich letzten Stunden seines Lebens mit Personen verbringen muss, die einem das Gefühl geben, dass es ganz gut ist, dass as Leben bald vorbei sein könnte. Tsunade hatte sie in Gruppen zu fünf Personen eingeteilt. Und Sakura hatte dabei wohl as übelste Los erwischt; nicht nur, dass ihre Gruppe (aus unerklärlichen Gründen…) aus sechs Personen bestand, es waren auch noch zwei davon depressiv und eine unerträglich. Kurz gesagt zog Sakura gerade mit Naruto und Sasuke, so langsam kam sie sich vor, als hätte man sie an die beiden gekettet, Kiba, Tenten und Yasume durch den Wald, sehr weit hinten was den Kriegszug anging. Dass Kiba ja alles andere als fröhlich war hatte sich auch in dem Monat, den er in Kiri verbracht hatte nicht geändert. Tenten hatte sich allerdings nach der, im wahrsten Sinne des Wortes, berauschenden Weihnachtsparty bei Ino ziemlich schlimm mit Neji gestritten und war deswegen todunglücklich. Sasuke schwieg wie immer. Naruto reflektierte die allgemeine Stimmung und Yasume war sauer auf seinen Onkel, der ihn nicht von „diesen schwächlichen Konohanins“ weggeholt hatte. Das heißt, man konnte genau genommen von drei Depressiven ausgehen. Der einzige Lichtblick war, dass sie abends mit den anderen aus ihrer Altersgruppe zusammentreffen würden. Das heißt, mit allen die im selben Jahr den Abschluss gemacht haben, mit denen ein Jahr drüber und denen ein Jahr drunter. Auch wenn es im Jahr unter ihnen nur drei Personen gab, die eigentlich woanders stationiert waren, sodass sie nachts wohl mit zwölf Mann und vier Frau in einem Zelt schlafen mussten, es sei denn, Yasume würde doch noch zu seinem Onkel gerufen werden, dann waren es nur noch elf Mann. Die einzelnen Gruppen waren um vier Uhr morgens von Konoha aus gestartet. Immer im Abstand von einer halben Stunde. Die erste Gruppe hatte aus einigen wichtigen Sunanins bestanden, unter anderem dem Kazekagen persönlich und seinen Geschwistern. Danach waren weitere wichtige Sunanins gekommen, danach die weniger wichtigen. Bis die alle weg waren war es schon halb zwei Nachmittags. Suna hatte nämlich hundert Shinobi geschickt. Danach kamen Konohanins, deren Abreise noch einmal bis zwei Uhr nachts gedauert hatte, immer in fünfer Gruppen und immer mit einer halben Stunde abstand, versteht sich. Von halb drei Uhr nachts bis halb sechs Uhr morgens waren die ersten fünfzig Kirinins abgereist, danach waren die restlichen hundertfünfzig Konohanins losgezogen, die Gruppen 52 bis 77. Sakuras Gruppe war Gruppe 71 und um fünfzehn Uhr am zweiten Tag gestartet. Heute würden noch bis halb Zehn Uhr nachts weitere Shinobi starten, während die Sunanins schon Oto erreicht haben mussten. Aber die hatten das Problem, um das Tal, in dem Oto gelegen war, herum zu laufen um von allen Seiten angreifen zu können. Deswegen auch die halbe Stunde abstand: Erstmal wäre es zu auffällig gewesen mit sage und schreibe vierhundertfünfzig Shinobi auf einmal durch den Wald zu spazieren, ja, wir machen nur einen Betriebsausflug, und dann kam noch hinzu, dass von verschiedenen Seiten angegriffen werden musste. Und da die Sunanins nun mal auf Windangriffe spezialisiert waren, wurden sie voraus geschickt und umzingelten Oto. Nebenbei war es an ihnen die Wachen auszuschalten. Die Konohanins würde nach den ersten Attacken in das Dorf eindringen und alles niedermetzeln. Drei Tage lang, wer danach nicht draußen war wurde von den Kirinins ertränkt, die das Tal unter Wasser setzen würden. Auch das gehörte zu den Dingen, die Sakura mit den anderen dreien qualvoll erarbeitet hatte. Mittlerweile waren ungefähr zwei Stunden vergangen, seit Sakuras Gruppe losgezogen war, also war es ungefähr siebzehn Uhr. In zwei Stunden würde die Gruppe vor ihnen stoppen. Sie würden die Gruppe einholen und dort dann bis halb fünf Uhr morgens schlafen, die Gruppe vor ihnen würde um vier, die nach ihnen um fünf Uhr weiter ziehen. Ja, das Programm war perfekt durchstrukturiert. Für jede Gruppe maximal acht Stunden schlaf am Tag, sechzehn Stunden wandern. In den acht Schlafstunden musste auch gegessen werden, darum nahm jeder eine Soldatenpille, die ihn ja für die nächsten drei Tage satt machte. Die Akimichis hatten in den letzten Tagen mächtig Umsatz gemacht. Pünktlich um halb neun traf Gruppe 71 auf Gruppe 70, bestehend aus Hinata, Chouji, Shino, Akumi und Kuno. Oder eher trafen sie auf deren Zelt, welches sie so leise wie möglich betraten. Diese Gruppe hatte nicht nur das Zelt aufgebaut, sondern auch die Schlafsäcke für die anderen Gruppen bereitgelegt. Am nächsten Tag würde Gruppe 72, bestehend aus Neji, Shikamaru, Ino, Lee und Konohamaru, das Zelt abbauen und mitnehmen, sodass Gruppe 71 im Zelt von Gruppe 69 schlafen würde, eine Gruppe von Jo-Nin aus Konoha. Die meisten in dem Zelt schliefen, nur Hinata nicht, die Naruto zur Begrüßung um den Hals fiel. Sakura sicherte sich einen Schlafsack, das Zelt war eigentlich für fünfzehn Personen gedacht, aber sie würden sechzehn werden, also lieber schon mal vorsorgen, und lag am Ende zwischen Tenten und Hinata. Im Halbschlaf nahm sie noch wahr, wie Ino sich ebenfalls in ihre Reihe legte, dann schlief sie vollends ein. Mitten in der Nacht erwachte sie, es war vielleicht ein oder zwei Uhr, und sie bemerkte, dass sich etwas verändert hatte. Unter anderem war der blonde Haarschopf, der hinter Hinata hervorragte, definitiv nicht mehr Inos, sondern ein wenig dunkler, viel kürzer und strubbelig. Und Ino würde Hinata wohl kaum in den Arm nehmen, während sie schlief. Also hatte Ino mit Naruto getauscht… Und was für einen Atem hatte sie da eigentlich im Nacken? Tenten konnte es nicht mehr sein, dafür war der Atem zu schwerfällig. Das Schlimmste befürchtend drehte sie sich um… „Was war denn hier los?“, wisperte sie einigermaßen erleichtert der ihr sehr bekannten Person zu, die mit grimmiger Miene neben ihr lag. „Keine Ahnung. Tenten hat mich so lange belagert, bis ich mit ihr den Platz getauscht habe…“, murmelte Sasuke. Sakura setzte sich halb auf und sah sich um. Sie war richtig davon ausgegangen, dass neben Hinata mittlerweile Naruto lag. Ino lag nun am anderen Ende des Zeltes neben Shikamaru, der ihr allerdings den Rücken zugekehrt hatte. Idiot. Tenten und Neji schienen sich mittlerweile wieder vertragen zu haben; zumindest lagen sie kuschelnd ein paar Meter entfernt von Sakura. Und war Tenten jetzt auch in den Club von Naruto und Ino eingetreten? Immerhin hatte sie den Platz mit Sasuke tauschen wollen, nicht mit Lee, dem sie damit doch eine Freude gemacht hätte… Und bei dessen Anblick Sakura wahrscheinlich einen größeren Schock erlitten hätte. Sakura ließ sich wieder in den unbequemen Schlafsack sinken. Also, sie konnte es schon mal vergessen auf dem Rücken zu liegen, dazu war der Boden zu hart. Auf die linke Seite wollte sie sich allerdings nicht drehen, weil dort Naruto und Hinata lagen, die sie auf keinen Fall anstarren wollte. Rechts von ihr lag allerdings Sasuke, den sie noch viel weniger anstarren wollte. Aber wenn sie auf dem Rücken liegen blieb, würde sie morgen keinen Schritt mehr gehen können… Schließlich drehte sie sich doch nach rechts und landete mit dem Gesicht in Sasukes Haaren, die alles andere als bequem oder weich waren. „Sakura, könntest du bitte dein Gesicht aus meinen Haaren nehmen?“, knurrte Sasuke. „Könntest du bitte deine Haare aus meinem Gesicht nehmen?“, knurrte Sakura zurück. „Was war denn wohl zuerst da? Meine Haare oder dein Gesicht?“ „Genau genommen mein Gesicht. Nicht nur, dass die Haare erst wachsen müssen, ich bin auch noch vier Monate älter als du.“ „Tz… Ich meine, da wo dein Gesicht jetzt ist.“ „Du könntest einfach ein wenig nach rechts rücken, dann sind wir beide glücklich. Wenn ich nach links rücke stoße ich gegen Hinata.“ Widerwillig bewegte sich Sasuke ein Stückchen Richtung Zeltwand und Sakura konnte wieder richtig atmen. Geht doch. Als nächstes wachte Sakura auf, als die Gruppe vor ihnen aufbrechen wollte. Was hieß, sie hatte noch eine halbe Stunde Zeit, bis sie sich ebenfalls mit ihrer Gruppe auf den Weg machen musste. An jedem Rastplatz waren Uhren aufgestellt worden, die nerviger weise alle halbe Stunde piepten. Sie wusste, dass sie eigentlich hätte schlafen sollen, aber irgendwie hatte sie das Gefühl, dass etwas ganz, ganz übles passieren würde. Sie waren einen Tagesmarsch von Oto entfernt. Und Orochimarus Stützpunkt war noch vor Oto. Die Waldstelle an der sie sich befanden kam ihr merkwürdig bekannt vor. Und niemand wusste, was es mit Sasukes neuem Juin auf sich hatte. Das war ein Haufen schlechter Bedingungen auf einmal. Und zu viele um noch ausreichend Glück zu haben… Sie verließ das Zelt und lehnte sich draußen gegen einen Baum. Das war unvorsichtig, tat aber gut. Sie konnte noch Hinatas Gruppe verschwinden sehen, da öffnete sich das Zelt und Sasuke kam heraus. „Guten Morgen.“, murmelte sie ihm zu und streckte sich. Sasuke nickte nur und sah sich um. „Ich mag diesen Ort nicht.“ „Ich auch nicht, aber das macht nichts. Wir müssen ja nicht mehr lange hier bleiben, nur noch fünfundzwanzig Minuten.“, sagte Sakura und sah auf die Uhr. Sasuke brummte nur irgendwas Unverständliches. „Was macht deine Schulter?“, fragte Sakura schließlich. „Nichts.“ „Na, das ist ja schon mal was wert.“ Sie schwiegen mal wieder. Sakura starrte betrübt auf ihre Füße. „Komisches Gefühl in den Krieg zu ziehen…“, murmelte sie. „Ich glaub nicht, dass wir auch nur eine Sekunde lang kämpfen müssen.“, meinte Sasuke. „Wenn wir in Oto ankommen sind die da schon längst fertig. Tsunade hat Suna und Kiri nur kontaktiert, um eine Grundlage für gute Bündnisse zu haben, weißt du?“ „Ich glaub da nicht dran. Irgendwie haben wir’s bisher doch immer geschafft in Schwierigkeiten zu geraten, oder?“, widersprach Sakura. „Da müssten wir aber ziemliches Pech haben. Immerhin sind außer uns noch um die vierhundertfünfzig Shinobi hier draußen und wenn da ausgerechnet einer von uns rausgepickt wird…“ „…Wäre das doch dasselbe wie immer, oder?“ „Seit wann bist du so pessimistisch?“, fragte Sasuke mit dem Anflug eines spöttischen Grinsens. „Ich bin nur realistisch. Und seit wann bist du so optimistisch?“, fragte Sakura, der allerdings gar nicht nach grinsen zu Mute war. „Ich bin nur realistisch.“ Die Uhr piepte und kurz darauf erschienen die anderen vier Teamkameraden vor dem Zelt und machten sich aufbruchsbereit. Da hörte Sakura neben sich einen vertrauten Schrei, den sie ihrer Meinung nach schon viel zu oft gehört hatte. Sie drehte sich blitzschnell zu Sasuke um, er sich au eine Art krümmte, die sie schon viel zu oft gesehen hatte. Auf einmal waren sie wieder da, die schwarzen Male auf seinem Körper und das unheimliche, violette Licht, welches ihn umgab. Aber ihm wuchsen weder violette Haare noch Flügel. Sakura begriff: Orochimaru hatte das Juin nicht unschädlich gemacht, er hatte es nur eine Stufe zurückversetzt. Obwohl, als er Sasuke damals gebissen hatte, waren sofort drei Flammen erschienen… Aber das war egal, Fakt war, dass Sasuke sich erhoben hatte. Und mordlustig in die Runde blickte. Die andere Gruppe war aufgrund des Lärms aus dem Zelt gestürmt gekommen und betrachteten gebannt wie Sasuke sich umblickte. „Wo ist der Fuchs?“ Also hatte es auch Sasuke im ersten Juinstatus noch auf Naruto abgesehen. Diesen hatte er gerade gesichtet und schritt nun langsam auf ihn zu. Naruto sah nicht so erschrocken aus wie beim letzten Mal, als Sasuke zugegeben auch wesentlich gruseliger ausgesehen hatte. „Das ist doch…“, begann Ino vom Zelteingang aus. „Sieht aus wie damals…“, meinte Neji. „Du meinst in diesem Wald? Ja, stimmt…“, pflichtete Tenten ihm bei. Sakura wurde ärgerlich. Wenn die doch alle zu wissen schienen, was hier los war, wieso unternahm dann niemand etwas? „Sakura!“, rief Ino ihr zu, als Sasuke nur noch fünf Meter von Naruto entfernt stand. „Was?“ „Du musst ihn beruhigen!“ „Wieso ich?“ „Weil du das letztes Mal auch hingekriegt hast!“ Sakura verfluchte innerlich alles und jeden, während sie auf die Füße sprang. Einen Versuch war es ja wert. „Stopp!“, schrie sie, in demselben Tonfall, mit dem sie auch das Fledermausviech beruhigt hatte. Doch in diesem Status blieb Sasuke nur kurz stehen und sah sie an. „Was willst du?“ „Dass du sofort aufhörst!“, verlangte Sakura. „Du hast mit gar nichts zu sagen. Oder willst du als erste dran glauben?“ „Versuchs ruhig!“, rief Sakura mit einer Selbstsicherheit, die sie eigentlich gar nicht besaß. Sasuke ging ein paar Schritte auf sie zu und die Zuschauer schienen den Atem anzuhalten. Sakura biss sich auf die Unterlippe und machte sich kampfbereit. Sie hatte es kommen sehen. Sasuke ging weiter auf sie zu. Dann blieb er abrupt stehen. „Nein, erst der Fuchs.“, beschloss er, drehte sich um und ging nun wieder sehr langsam auf Naruto zu. „NEIN!“, schrie Sakura und ließ nun jegliche scheu fallen. Sie rannte auf Sasuke zu, nicht verzweifelt wie damals, sondern eher verärgert. Und anstatt ihn zu umarmen hielt sie den überraschten Sasuke eher fest. „Du machst keinen Schritt weiter!“, sagte sie. Sasuke sah sie über die Schulter hinweg an. Ihm sahen keine verzweifelten und geschwächten Augen entgegen, sondern zornige. Zornige und wild entschlossene. Dann, bevor er reagieren konnte, wurde ihm schwarz vor Augen. „Sakura-chan, was hast du mit ihm gemacht?“, fragte Naruto, der wie alle anderen stumm dabei gestanden hatte. „Ach, ich habe mich nur dafür gerächt, dass er mich damals einfach bewusstlos geschlagen hat, weißt du?“, brummte Sakura, die nun den bewusstlosen Sasuke in den Armen hielt, von dem sich langsam die Fluchmale zurückzogen. „Und davon will ich kein Foto haben, verstanden?“, fragte Sakura an Ino gewandt mit eiskaltem Blick, während sie Sasuke zu Boden legte. Eine wilde Entschlossenheit hatte sie gepackt. Sie hatte gesehen wie es ging und war sich sicher, dass sie das genauso gut fertigbringen konnte. Dieses Mal war an allem Schuld. Ohne dieses Mal wäre sie nicht hier, dann würde ihre Mutter noch wesentlich länger leben, da würde kein Grund bestehen in den Krieg zu ziehen und überhaupt wäre ihr Leben ganz anders verlaufen, wenn Sasuke nicht dieses verfluchte Mal hätte. Aber damit war es jetzt vorbei. Weg damit. Es musste klappen. Sie zückte zwei ihrer Nadeln, unvergiftete. „Sakura-chan, was soll…?“ „Lass mich, Naruto. Ich weiß, was ich tue.“ Eigentlich war es purer Wahnsinn, was sie vorhatte. Aber ein Versuch konnte strenggenommen nicht schaden. Sie rammte die Nadeln in die übriggebliebenen Flammen des Juins. Der bewusstlose Sasuke schrie, aber das Juin tat nichts, verschwand nicht. Gut, dann eben anders. Sakura zog die Nadeln wieder heraus und setzte dazu an, um das Juin herumzuschneiden. Wieso war da eigentlich noch niemand drauf gekommen? Wieso versiegeln, wenn man dieses Ding genauso gut raus schneiden konnte? „Das würde ich an deiner Stelle lassen.“, bemerkte Neji, der seine Byakugan aktiviert hatte und näher gekommen war. „Dieses Mal hat sein Chakranetzwerk mit einem merkwürdigen Faden durchsponnen. Wenn du es herausschneidest vernichtest du das gesamte Netzwerk.“, erklärte er. „Schön.“, meinte Sakura, stach die beiden Nadeln allerdings wieder in die Flammen des Juins, an einer anderen Stelle. „Wenn überhaupt musst du in die Spitzen der Flammen stechen.“, fuhr Neji fort. „Wie nett, dass du mit das jetzt schon sagst.“, bemerkte Sakura und stach zum dritten Mal zu. Sasuke schrie erneut auf und die Flammen des Juins begannen zu glühen. Einige schreckliche Sekunden lang dachte Sakura, sie hätte wieder eine der Juingestalten geweckt, bis sie sah, dass die obere Flamme zu schrumpfen begann. „Zieh die Nadeln raus, sofort!“, blaffte Neji sie an. Sie tat wie ihr geheißen und die obere Flamme verschwand. „Eine Flamme ist noch da…“, murmelte sie und war kurz davor, die Nadel wieder in Sasukes Schulter zu rammen. „Lass mal gut sein, ich glaube nur Orochimaru kann die letzte Flamme entfernen.“, mutmaßte Neji. „Das eben kann auch nur Zufall gewesen sein.“ Sakura wischte die blutigen Nadeln an Sasukes Shirt ab und steckte sie wieder ein. Dann heilte sie schnell die vier Einstiche auf Sasuke Schulter. „Danke für deine Hilfe.“, meinte sie zu Neji. Dieser zuckte nur die Schultern und ging. „Ihr solltet euch nur wieder auf den Weg machen, ansonsten könnte die hart erarbeitete Ordnung ins wanken geraten.“, meinte er. „Ihr hättet schon vor einer Viertelstunde aufbrechen müssen.“ „Oh, verdammt!“, fluchte Sakura und zog den bewusstlosen Sasuke am Arm hoch und legte diesen über ihre Schulter. Naruto eilte au sie zu und stützte die andere Seite. „Und Stopp. Für euch drei ist hier Endstation!“, ertönte eine Stimme hinter ihnen und Tsunade sprang aus einem Baum. Jiraiya folgte ihr. „Tsunade-sama… Jiraiya-sama… Wie lange sind Sie schon ihr?“, fragte Sakura verdutzt und gleichzeitig auch ein wenig beschämt wegen ihres Aussetzers eben. „Lange genug. Ihr drei kommt mit uns, die anderen machen sich geschlossen weiter auf den Weg, alle. Ihr seid jetzt eine Gruppe.“ Tsunade wandte sich ab, winkte Sakura und Naruto zu und verschwand im Gestrüpp an den Seiten der Lichtung. Sakura und Naruto wechselten einen Blick, nickten sich dann zu und folgten ihr. Jiraiya bildete die Nachhut. „Tsunade-sama, wo gehen wir hin?“, keuchte Sakura, die Mühe hatte mit Tsunade mitzuhalten, während sie immer noch die Hälfte von Sasuke trug. „Orochimaru.“, antwortete sie knapp. „Er hat seine Basis hier in der Gegend und mit ihm will ich alleine abrechnen. Oh ja, ich habe einiges mit ihm abzurechnen.“, knurrte sie. „Und wieso müssen wir mit?“, fragte Sakura weiter. „Kabuto. Sasuke zu Folge leben in der Basis nur Orochimaru und Kabuto. Und um Kabuto müsst ihr euch kümmern.“, lautete die Antwort. „Und was ist mit Sasuke?“, fragte Sakura „Was soll mit mir sein?“ Sakura war so erschrocken, dass sie den Arm fallen ließ. „Seit… Seit wann bist du wieder bei Bewusstsein?“, stammelt sie. „Schon ne Weile.“, antwortete er und zog seinen Arm von Naruto weg. „Nette Therapie war das eben übrigens.“ „Da warst du schon wieder wach?“ „Ich glaub das letzte Mal zustechen hat mich geweckt.“ „Und wieso lässt du dich dann durch die Gegend tragen?“ „Aus Bequemlichkeit.“ „Tz… Eigentlich solltest du länger bewusstlos bleiben.“ „Du musst das Bewusstlosschlagen halt noch üben.“ Sakura sah ihn missbilligend an. Aber in Wahrheit war sie erleichtert darüber, dass die so genannte Therapie anscheinend keine Schäden hinterlassen hatte. „Jetzt wo ihr das geklärt habt, können wir uns dann endlich beeilen?“, fragte Tsunade geringschätzig und eilte voraus. „Orochimarus Basis.“, sagte Tsunade als sie vor dem Eingang zu ebendieser standen, „Jep.“, bestätigte Jiraiya. „Du bist sicher, dass du das durchziehen willst?“ „Todsicher.“, sagte Tsunade. „Für mich ist er so wie so schon vor Ewigkeiten gestorben.“ „Na, wenn du meinst… Aber du kannst sicher sein, ich stehe hundertprozentig hinter dir, was auch immer du tust.“, stellte Jiraiya klar. Sakura fühlte sich unglaublich fehl am Platz… Kapitel 17: Das Ende -------------------- ~ Mama put my guns in the ground ~ I can’t shoot them anymore ~ That cold back cloud is comin’ down ~ feels like I’m knocking on heavens door „Also, ihr habt verstanden, was wir vorhaben?”, fragte Tsunade. „Klar. Sie beide gehen vor und sollten sie auf irgendwelche anderen Shinobi treffen sollen wir die fertig machen.“, sagte Sakura. Was war daran schon so schwer zu verstehen? „Na dann kann’s ja losgehen!“ Die fünf rannten los, Tsunade und Jiraiya voran. Sakura war es zwar schleierhaft, was sie hier zu suchen hatte, aber daran konnte sie nun auch nichts mehr ändern. Die ersten Gänge brachten sie ohne Probleme hinter sich, dann kamen sie in die erste Halle in der sich ungefähr zehn Shinobi ihnen entgegenstellten. Tsunade rannte einfach durch die Meute hindurch, Jiraiya folgte ihr ohne dass die Shinobi ein Problem für die beiden darstellten. Doch der Überraschungseffekt hielt nur an, bis Tsunade und Jiraiya im nächsten Flur verschwunden waren, da setzen die Shinobi dazu an, ihnen zu folgen. „Stopp!“, rief Naruto. „Wir sind eure Gegner!“ Beinahe gleichzeitig wandten die Shinobi sich um und rannten auf Naruto zu. „JETZT!“, rief er. Sakura warf ein Kunai zu Sasuke rüber, der diesen fing. Dadurch war ein Seil quer durch die Halle gespannt und die beiden rannten gleichzeitig los, sodass das Seil mehrere Shinobi zu Boden warf. Die letzten drei umkreisten die beiden und Sasuke gab Sakura ihr Kunai wieder. Sie ergriff die Schnüre und begann den Feinden das Chakra auszusaugen. Naruto hatte währenddessen auf beiden Armen das Katon Katana aktiviert und so die zu Boden gefallenen Shinobi unschädlich gemacht. Das tat er nun auch mit den drei eingeschlossenen. In weniger als zwei Minuten war die ganze Prozedur vollendet. „Was ´ne Sauerei…“, bemerkte Naruto und betrachtete den blutgetränkten Boden. „Kannst ja sauber machen wenn du willst.“, schlug Sasuke vor. „Ne, lass mal.“ „Wir müssen weiter, Jungs.“, sagte Sakura, die schon an der Tür zum nächsten Gang stand. „Wie viele von diesen Hallen gibt es hier?“, fragte Sakura, währen sie mit ihren Teamkameraden den nächsten Gang entlang hetzte. „Vier. Die erste haben wir gerade hinter uns gelassen, in der nächsten hat mein Training stattgefunden. Da werden wahrscheinlich ´n paar Shinobi sein, die für Übungskämpfe hier gewesen sind. Ich bin mir aber nicht sicher.“, antwortete Sasuke. „Und in der dritten?“, fragte Naruto, der hinten lief, da er eben am meisten Energie verbraucht hatte. „Kabuto. In der vierten dann Orochimaru persönlich.“, berichtete Sasuke. Die nächste Halle kam näher, sie konnten schon den Eingang sehen. Sakura presste sich kurz davor an die Wand. Sasuke machte dasselbe, an der anderen Seite der Wand. Naruto wusste zwar nicht, wieso, lehnte sich aber einfach mal neben Sakura. Diese ging nun in die Hocke und betrachtete den unteren Teil des Türrahmens. „Fäden…“, wisperte sie. „ Was passiert wohl, wenn ich sie zerschneide?“ „Der Weg in die Halle wird versperrt.“, sagte Sasuke. „Eine riesige Klinge fällt von der Decke und derjenige, der gerade drunter steht, hat schlechte Karten und die Sauerei hier wird noch größer.“ „Und wenn wir einfach nur drüber steigen?“, fragte Sakura weiter. „Nichts. Dann ist alles bestens.“ „Danke für die frühe Auskunft.“ Sakura richtete sich wieder auf und stieg, ungewöhnlich leichtsinnig, über die Schnur hinweg in den Raum. Eine Luftdruckwelle warf sie nach rechts, bevor sie sich wehren konnte und direkt in die Arme eines Feindes, der ihr ein Kunai an die Kehle hielt. „Na wen haben wir denn da?“, spottete eine Mädchenstimme, die Sakura noch recht gut in Erinnerung hatte. Doch bevor sie auch nur irgendetwas erwidern konnte, zog sie auch schon selbst ein Kunai und rammte es Kin ins Bein. Diese knickte überrascht nach vorne, ließ ihr Kunai fallen und Sakura konnte sie über die Schulter werfen. „Lasst mich die hier alleine fertig machen!“, rief sie ihren Teamkameraden zu. Naruto hatte neben der Tür platz genommen und wohl mit Sasuke vereinbart, dass er sich aus den beiden Kämpfen heraushalten würde. Sasuke indes kümmerte sich um Zaku. Also konnte sie sich Kin ganz alleine vornehmen. Diese hielt sich am Boden ihren blutenden Oberschenkel. Sakura schritt auf sie zu und packte sie an den Haaren. „Tja, jetzt drehen wir den Spieß mal um.“, sagte sie und lächelte voller Genugtuung. „Hättest du wohl gerne!“, knurrte Kin, hob ihr Kunai wieder auf und schnitt sich die Haare einfach ab. „Ja, genau das wollte ich haben!“, meinte Sakura und ergriff das abgeschnittene Haar nun auch an der anderen Seite. „Was zum…?“, brachte Kin hervor, dann schnürten ihr ihre eigenen Haare die Luft ab. „Sakura, lass das, das dauert zu lange!“, rief Sasuke ihr zu, der gerade Zakus Leiche in die nächstbeste Ecke befördert hatte. „Na wenn du meinst…“ Sakura zückte eine vergiftete Nadel und stach Kin damit in die Halsschlagader. „Alles klar, wir können weiter!“, rief sie den Jungs zu und Naruto erhob sich. „Wir werden sauberer.“, bemerkte er. „Naruto, das ist irgendwie unpassend, weißt du?“, meinte Sakura und lief nun auf den Ausgang der zweiten Halle zu. „In der nächsten Halle wartet also Kabuto?“, fragte sie an Sasuke gewandt. „Jep, tut er.“, bestätigte dieser. „Dann brauchen wir einen Plan. Wir müssen ihn töten, bevor er auch nur versuchen kann eine seiner Jutsus zu gebrauchen, wie diese damals als er beinahe Narutos Herz angehalten hätte…“, murmelte Sakura. „Stimmt, der hat fiese Tricks drauf.“, stimmte Sasuke ihr zu. „Das Gas damals war auch von ihm.“ „Also, am besten ist es wohl, wenn ich ihn mit meiner Sakura no Jutsu festhalte und ihr dann von beiden Seiten kommt, mit dem Katon Katana, und ihn möglichst schnell so stark zurichtet, dass er sich nicht mehr regenerieren kann…“, schlug Sakura vor. „Wie Sie befehlen, Meisterschülerin.“, antwortete Sasuke spöttisch. „Jetzt fang du nicht auch noch damit an! Oder hast du ne bessere Idee?“, fuhr Sakura ihn an. Darauf erwiderte Sasuke nichts. Vor der vorletzten Halle waren keine Fallen aufgestellt. Oder sie waren bereits beseitigt worden. In der Halle versuchten nämlich Tsunade und Jiraiya gerade, so schnell wie möglich an Kabuto vorbeizukommen. Sakura stürmte vor in den Raum. „AUS DEM WEG!“, schrie sie Jiraiya und Tsunade zu, die aufgrund des Überraschungseffektes an Kabuto vorbeikamen und verschwanden. Sakura biss sich in den Finger und formte Handzeichen. „Kuchiyose: Sakura no Jutsu!“, reif sie und Kabuto sah sich von Kirschblüten umgeben. „Auch dir einen guten Tag, Sakura.“, lächelte Kabuto. Sakura funkelte ihn an und löste die Illusion um die Kirschblüten herum auf. „Das ist ein ganz netter Spezialeffekt.“, scherzte Kabuto, als er sich in einem Netz aus unsichtbaren Schnüren wiederfand. „Aber das bringt dir doch nichts! Und ich dachte, du wolltest nicht mehr nutzlose sein… So kann man sich täuschen…“ „Wir werden sehen…“, knurrte Sakura und ihre Augen verengten sich zu Schlitzen während sie die Schnüre straffer zog. „JETZT!“; schrie sie und wie Blitze stießen Naruto und Sasuke aus den Schatten der Säulen hervor, beide mit dem Katon Katana. Kabuto hatte schneller zwei Schwerter im Magen stecken als er blinzeln konnte. Blut spritzte den Angreifern ins Gesicht, während sie sich in unterschiedliche Richtungen vorarbeiteten; Naruto zog das Schwert vom Magen aus nach oben, Sasuke nach und als er damit fertig war schnitt er auch noch ein paar Mal waagerecht. Sakura rümpfte die Nase und besah angewidert die Gliedmaßen, Knochen und inneren Organe Kabutos, die nun auf dem Boden zerstreut lagen. Naruto und Sasuke sahen so aus, als hätten sie in Blut gebadet. „Naruto, das ist eine Sauerei.“, bemerkte sie und deutete auf den Boden. „Ich weiß.“, antwortete dieser und wischte sich Blut aus dem Gesicht. Sasuke schüttelte währenddessen seine Haare aus. „Bleibt nur noch die letzte Halle.“, stellte er fest. „Orochimaru.“, fügte Sakura hinzu. „Sofern Tsunade und Jiraiya ihn nicht schon beseitigt haben…“, ergänzte Sasuke. „Dahin müssen wir trotzdem. Denn selbst wenn Orochimaru schon tot ist, ist es doch verwunderlich, dass die beiden noch nicht zurückgekehrt sind. Dann könnten sie verletzt sein und ich muss sie heilen. Und ihr beide wollt mich doch wohl nicht alleine gehen lassen?“, fragte Sakura schelmisch. „Ne, ehrlich gesagt nicht.“, gab Sasuke zu. „Nie im Leben.“, pflichtete Naruto ihm bei und hob die Hände. Sakura und Sasuke schlugen ein. „Entweder überleben wir das hier zusammen, oder wir sterben zusammen, abgemacht?“, fragte Naruto ungewöhnlich ernst. Sakura und Sasuke nickten entschlossen. „Für Konoha.“, flüsterte Naruto. „Für Konoha.“, stimmte Sakura zu und alle drei rannten auf den Ausgang zu. Sehr weit kamen sie nicht. Zumindest nicht ohne Hindernisse. Kaum hatten sie den letzten Gang betreten kamen von allen Seiten Schlangen auf sie zu. „Was ist das denn?“, kreischte Sakura und war einen Shuriken nach der ihr nächsten, der auch die beiden dahinter noch außer Gefecht setzte. „Hab ich nicht mal erzählt, dass es hier nur so von den Viechern wimmelt?“, fragte Sasuke während er mit einem Kunai drei an die Wand nagelte. „Ich hatte nicht erwartet, dass du das so wörtlich gemeint hattest…“, murrte Sakura und biss sich erneut in den Finger. „Zurücktreten!“, warnte sie ihre Teamkameraden während sie die Jutsu ausführte. Ihre Kirschblütenblätter flogen bis tief in den Gang hinein. Als sie die Illusion auflöste und die Nadeln auf die Schlangen nieder regneten konnte sie auch schon das Ende des Ganges sehen. „Ich frage mich, wie Tsunade hier durchgekommen ist…“, murmelte sie, währen sie mit ihren Teamkameraden auf die Tür zustürmte. Die Tür war offen und die bisher größte Halle erschien vor ihnen. Tsunade und Jiraiya standen Orochimaru gegenüber, beide wirkten reichlich mitgenommen und zerschnitten. Orochimaru sah nur leid angematscht aus, was an Tsunades Schlägen liegen konnte. Da griffen Tsunade und Jiraiya wieder an, von links und rechts rannten sie auf Orochimaru zu. Dieser wich aus und fing Jiraiya mit seiner Zunge ein, die wieder verheilt zu sein schien. Das nutzte Tsunade um ihn zu schlagen und zu schlagen ohne zu bemerken, dass Jiraiya zerquetscht wurde. Naruto rannte in die Halle und versuchte mit einem Kunai die Zunge zu zerschneiden. Das gelang ihm nicht ganz, aber zumindest ließ Orochimaru los, bevor Tsunade ihn mit einem Kinnhaken gegen die nächste Wand schleuderte und weiter auf ihn einschlug, in seine Magengegend um genau zu sein. Sakura machte sich inzwischen daran, Jiraiyas Knochenbrüche zu heilen. Aber Orochimaru war noch lange nicht am Ende seiner Kräfte. Während Tsunade auf ihn einschlug, ließ er sein Kusangi aus dem Mund schießen und durchstach Tsunades Schulter damit, dann trat er sie weg. „Tsunade-sama!“, schrie Sakura und rannte auf ihre Meisterin zu um sie zu heilen. „Lass das.“, pflaumte diese sie an. „Verschwende nicht dein Chakra wegen mir. Ich habe da eigene Wege.“ Mit aller Kraft die sie aufbringen konnte formte sie das Tigerzeichen und sagte: „Infuin: Kai!“ Das Zeichen auf ihrer Stirn breitete sich aus. „Sozo Saisei!“, reif sie schließlich und ihre Wunden schlossen sich. Sakura biss sich auf die Unterlippe. Der Einsatz dieser Technik verkürzte Tsunades Leben. Aber das schien ihr egal zu sein, sie stürzte sich wieder auf Orochimaru. Das erste, was sie tat, war sein Schwert zu packen. Sie nahm es in beide Hände, ignorierte die Schnittwunden die dadurch entstanden und Orochimarus Schläge, während sie versuchte, das Schwert zu zerbrechen. Oder tat sie nur so? Das nächste, was Sakura sah, war dass Orochimaru auf dem Boden lag und Tsunade ihn vor sich her trat. „Du. Hast. Keine. Chance!“, schrie Tsunade ihn an, während sie wieder auf ihn einschlug. „Während wir hier kämpfen, wird dein Dorf von meinen Ninjas gestürmt! Genauso wie von Ninjas aus Suna und Kiri. Wir sind euch hoffnungslos überlegen. UND DU WIRST HIER UND HEUTE STERBEN!“ Während dieser Sprechpause hatte Orochimaru sich aufgerappelt und sah Tsunade an. Der Blick, mit dem er sie ansah, erschreckte Sakura zutiefst. Es lag kein Hass darin, eher… Eine Art Hunger? „Wirst du das wirklich tun?“, fragte er zischend. Tsunades Augen weiteten sich geschockt. Jiraiya seufzte auf und schüttelte den Kopf. Sakura war sich auf einmal sicher, dass hier noch anderes im Spiel war als das Schicksal zweier Dörfer. Da… War noch etwas. Alles was sie bis jetzt gesehen hatten war nur die Spitze des Eisberges. Doch Tsunade ging jetzt wieder auf Orochimaru zu, holte zum Schlag aus und traf ihn ein weiteres Mal hart in der Magengegend. Orochimaru hustete eine große Menge an Blut. Und er lächelte. Tsunade wandte sich ab. „Das reicht.“, sagte sie. „Du wirst hier innerhalb der nächsten halben Stunde an inneren Verletzungen krepieren. Mehr brauchen wir nicht tun. Ein Dorf ist vernichtet. Heute endet alles, was du jemals begonnen hast, nicht zu letzt dein Leben und dein Mythos. Unser Mythos… “ „Inkonsequent wie immer, nicht wahr, Tsunade-hime?“, spottete Orochimaru. Er brachte es fertig zu spotten, während er im Sterben lag. Das soll ihm mal einer nachmachen. Allerdings schienen ihn nun wirklich die Lebensgeister zu verlassen. Er lehnte an der Wand und starrte durch die Halle. „Sasuke…“, zischte er, als wäre ihm dieser gerade erst aufgefallen. „ Ich wusste, dass du mich verraten würdest…“ Orochimaru spuckte Blut. „Du warst nie ganz bei der Sache. Dein Herz war woanders…“ Er spuckte noch mehr Blut. „Und deswegen wirst du Itachi Uchiha niemals töten können!“ Sasuke strahlte nun eine Aura des Hasses aus und ging langsam auf den Sterbenden zu. „Du hast immer davon geredet, alle Bänder zu diesen beiden dort gekappt zu haben aber… Das stimmt nicht.“ Orochimaru spuckte ihn an. „Du wirst es nie schaffen, diese Bande zu kappen und deswegen taugst du nicht zum Rächer!“ Orochimaru brach in ein irres Gelächter aus. Sasuke stand vor ihm und zog sein Katana. Das war das erste Mal, dass Sakura ihn es benutzen sah. Er hob es und trennte Orochimarus lachenden Kopf vom Körper. „Hiermit“, begann er. „Schwöre ich, dass das nächste Mal, wenn dieses Schwert Blut schmecken wird, es Itachis Blut sein wird!“ Er steckte das Schwert zurück in die Scheide und wandte sich ab. Dann packte er krampfartig seine Schulter und krümmte sich vor Schmerzen. Sakura und Naruto rannten auf ihn zu und Sakura zerrte seine Hand weg von der Schulter. „Das Juin!“, rief sie. „Es verschwindet!“ „Ja, das… Das merke ich auch…“, keuchte Sasuke, der kalten Schweiß schwitzte. „Geht’s wieder? Kannst du aufstehen?“, fragte Sakura. „Ja, ja, alles bestens.“, murmelte Sasuke und erhob sich. Auch Sakura und Naruto standen nun auf. „Ist mit dir auch alles in Ordnung?“, fragte Jiraiya an Tsunade gewandt. „Ja, natürlich.“, fauchte diese ihn an. „Sicher?“ Sakura beobachtet die beiden. Dazu Orochimarus Worte, der Blick, und Tsunade hatte vorgehabt ihn an seinen inneren Verletzungen dahin siechen zu lassen anstatt ihm den letzten Schlag zu verpassen… „Was ist denn los?“, fragte Naruto mit dem Taktgefühl eines Teelöffels. Aber, na gut, nachdem was er sich mit Hinata geleistet hatte war es selbstverständlich, dass er auch nicht kapierte was hier los war… „Sie war ihm verfallen.“, erzählte Jiraiya, der nun einen Arm um Tsunade gelegt hatte, der dies zwar nicht zu gefallen schien, die sich aber nicht wehrte. „Als wir jünger waren, wisst ihr?“ „Ja, vielleicht. Aber du warst auch die ganze Zeit hinter mir her, schon vergessen?“, fauchte Tsunade ihn an. „Wer sagt dass ich das war? Aber das tut hier nichts zur Sache. Zumindest kennt ihr doch bestimmt die Geschichte von Dan, oder?“, fragte Jiraiya an Naruto, Sakura und Sasuke gewandt. Die drei nickten. „Mittlerweile bin ich mir fast sicher, dass eigentlich Orochimaru ihn getötet hat…“, meinte Jiraiya weiter. „ Er hat nämlich viel zu spät erst erkannt, dass er für Tsunade… Nun ja, mehr empfindet. Und aus Eifersucht damals im Krieg wohl die Gestalt eines Feindes angenommen und Dan getötet.“, schloss er seine Vermutung. „Aber ich kann natürlich nur spekulieren…“ Tsunade blickte zu Boden. „Mir geht es gut. Wir müssen gehen, der Krieg müsste mittlerweile in vollem Gange sein…“, sagte sie schließlich und eilte in Richtung Ausgang. Jiraiya folgte ihr. Sasuke allerdings ging noch einmal zur Leiche Orochimarus und nahm seinen Kopf. „Wofür ist der denn?“, fragte Sakura und starrte angewidert in das lachende Gesicht. „Als Zeichen unseres Sieges. Den können wir ans Stadttor nageln oder so.“, murmelte Sasuke und wandte sich auch zum gehen. Sakura und Naruto folgten ihm. „Was für eine Geschichte…“, murmelte Naruto. „ Wie gut, dass wir nicht so sind!“ Wie gut, dass wir nicht mehr so werden können…, dachte Sakura. Die fünf erreichten Oto, als es schon kaum noch stand. Im Gegensatz zu Konoha brannte das ganze Dorf und wesentlich mehr Otoleichen als sonst irgendwelche pflasterten die Wege. Sofern man das von dem Gebirge um das Dorf herum sehen konnte, indem Sakura, Sasuke und Naruto sich während dem Rest der Schlacht aufhalten mussten. Tsunade zu Folge hatten sie für heute genug gekämpft, genau wie für morgen, übermorgen und das ganze Jahr. Also war ihre einzige Beschäftigung verwundete zu versorgen. Das heißt, dies war Sakuras Beschäftigung, während Naruto und Sasuke mehr oder weniger interessiert daneben saßen. Tsunade hatte sich auf einen Felsen vor dem Dorf gestellt mit Orochimarus Kopf in der Hand und hielt ihn hoch, in der Hoffnung die Otonins so zum Aufgeben zu bewegen. Aber sie kämpften verbittert weiter, bis nach drei Tagen auch der letzte Bewohner ertränkt war. Kapitel 18: Der Mond ist rot... ------------------------------- ~in a crocked little town they are lost and never found ~ Fallen leaves ~ Fallen leaves ~ fallen leaves on the ground Die Rückreise nach Konoha begann direkt nach der Überflutung Otos. Allerdings um einige gemütlicher und mit dreiunddreißig Shinobi weniger. Aus Sakuras Altersgruppe hatten glücklicherweise alle überlebt. Tsunade trug Orochimarus Kopf in einem Korb, nachdem er gesäubert worden war. Wahrscheinlich würde sie ihn wirklich an das Stadttor nageln oder so etwas in der Art. Die Struktur war vollkommen verloren gegangen, jeder lief wo er wollte und die Kirinins verschwanden nach kurzer Zeit auch schon in Richtung ihres Dorfes. Die Sunanins blieben allerdings noch bei ihnen und kamen auch mit nach Konoha, wo sie kurz rasten und danach wieder nach Hause reisen wollten. Sakura dankte Gott in Gedanken dafür, dass sie nun endlich Yasume los war. Da sie wegen der Verletzten nur sehr langsam vorankamen dauerte die Reise nach Konoha mehr als zwei Tage. Dafür gab es aber auch mehr Schlaf. Auch wenn es Sakura unangenehm war mit so vielen Leuten in einem Zelt zu schlafen. Zwar lagen sie beim Einschlafen immer alle schön in Reih und Glied, aber irgendwie war sie das einzige Mädchen was blieb wo es war. Ino und Tenten huschten immer wenige Minuten nach der Kontrolle (Wozu verdammt noch mal kam Jiraiya eigentlich und kontrollierte, wer wo lag? Waren sie auf einmal im Ferienlager gelandet?) zu Neji und Shikamaru und Naruto nahm den Platz einer von beiden ein. Und leider, leider war bisher immer so geschickt getauscht worden, dass Sakura immer wieder neben Sasuke aufwachte. So auch diese Nacht. Aber diesmal war Sakura davon geweckt worden, dass Jiraiya an ihrem Zelt stand. Und er war nicht alleine. „Na? Liegen auch noch alle da, wo sie sollen?“, fragte er amüsiert. „Wieso sollten sie das nicht?“, fragte Tsunade, die ihn wohl begleitete. „Ach Tsunade, die meisten sind ungefähr dreizehn Jahre alt und es gibt Pärchen. Na, klingelt’s?“ „Schließ mal lieber nicht von dir auf andere…“ „Ach, daran erinnerst du dich noch?“ „Ich bin traumatisiert für den Rest meines Lebens.“ Ein Kichern im Zelt zeigte Sakura, dass sie nicht die Einzige war, die von dieser Unterhaltung geweckt worden war. „Aber hmm… Naruto wird dir ja immer ähnlicher…“, fuhr Tsunade fort. „Hey!“, schrie Naruto auf und fuhr hoch, worauf Hinata erschrocken quietschte. „Siehst du, Tsunade, jetzt hast du sie geweckt…“, tadelte Jiraiya. „ Aber wenn ihr schon mal wach seid; in fünf Minuten liegt jeder da wo er hingehört, verstanden? Ich komme kontrollieren. Und keine faulen Tricks, ich hab’s mir aufgeschrieben!“ Damit hatte er den Teenagern im Zelt etwas voraus, zumindest denen die ihn ernst nahmen und jetzt hektisch hin und her wuselten. Sakura fand das alles einfach nur nervig und unheimlich peinlich. Okay, sie hatten eine Schlacht gewonnen und Orochimarus Kopf lag in einem Korb den Tsunade wahrscheinlich auf dem Rücken trug, aber war das ein Grund solche kindischen Aktionen zu starten? Jiraiya würde so wie so nicht kontrollieren kommen sondern die Jonins zwei Zelte weiter ärgern gehen… Am nächsten Abend wachte Sakura, fast schon aus Gewohnheit, wieder mitten in der Nacht auf. Und da diesmal alles wie immer war, außer dass Jiraiya nicht da gewesen war, beschloss sie, schnell frische Luft schnappen zu gehen. Draußen war es unheimlich kalt, aber wenigstens lag kein Schnee mehr. Sie suchte sich ein einigermaßen trockenes Fleckchen Erde und setzte sich auf den Boden. Irgendwie wurde sie wieder von unguten Vorahnungen geplagt. Die Vernichtung Otos war doch irgendwie… Zu glatt gegangen, oder? Na gut, sie hatte letztendlich nicht allzu viel davon mitbekommen, aber trotzdem… Die Gefahr konnte doch noch gar nicht vorüber sein, oder? Oder war sie nur wieder Paranoid? Da hörte sie auf einmal hinter sich ein Ratschen. Auf Reflex zückte sie ein Kunai und sprang auf. „Sag mal, leidest du unter Verfolgungswahn oder was ist los?“ Grummelnd steckte sie den Kunai wieder weg. „Man kann nie wissen…“, murmelte sie. „ Was machst du hier? Hab ich dich geweckt?“ „Auch. Aber ich kann da drin eh nicht schlafen.“ Sasuke schritt auf sie zu und setzte sich neben sie. „Was ist das denn?“, fragte er verstört und sah zum pechschwarzen Nachthimmel hinauf. Sakura folgte seinem Blick. „Ein schlechtes Omen?“, mutmaßte sie. „Bist du etwas abergläubisch?“ „Könnte allerdings auch nur ´ne ganz normale Mondfinsternis sein…“ „Bei der sich der Mond rot färbt?“ „Soll vorkommen.“ Der Anblick hatte etwas Unheimliches an sich. Der Mond war nicht einfach nur rot, nein, er war blutrot. Und obwohl sie es abstritt, es kam ihr doch wie ein schlechtes Omen vor. Und das war sogar noch bedrückender als das Schweigen, welches zwischen ihnen herrschte. Auch wenn Sakura das gewohnt war, sie schwiegen sich ja die meiste Zeit an. Schließlich beschloss sie, das Schweigen doch zu brechen. Allerdings fiel ihr keine bessere Frage ein. „Sag mal… Was mich schon länger beschäftigt…“, begann sie. Konnte sie es wagen? „Hm? Was denn?“ „Also, jetzt wo Orochimaru tot ist, was machst du dann wenn du Itachi getötet hast?“ Blöde Frage, ging sie nichts an, konnte ihr egal sein. Das erste, was ihr dazu einfiel. Dann dachte sie, dass Sasuke vielleicht noch gar nicht darüber nachgedacht hatte. „Keine Ahnung.“ Volltreffer. Sakura kam auf einmal eine Idee, mit der sie ihn ärgern konnte. „Also, damals…“ „Mir schwant furchtbares…“ „An dem Tag, an dem wir Genins wurden und in ein Team gesteckt wurden…“ Sie zitierte sich bewusst selbst um zu provozieren. „Geht das schon wieder los…“ Und er hatte genau so reagiert, wie sie gehofft hatte. „Hast du ja noch ganz enthusiastisch davon geredet, dass…“ Ui, eine doppeldeutige Aussage. „Das war nicht ich, das war Naruto.“ Er hatte ja sogar begriffen, worauf sie anspielte. „Der hat daneben gesessen, okay? Und jetzt lass mich ausreden…“ „Will ich dich denn ausreden lassen?“ „Könnte schmerzhaft werden wenn nicht…“ „Dann rede.“ „Wo war ich stehen geblieben?“ Sasuke verdrehte die Augen. Spielchen spielen war lustig. „Also… Damals…“ „Das hattest du schon.“ „Ach echt? Endschuldige bitte. Jedenfalls warst du damals, als wir zum ersten Mal mit Kakashi geredet haben noch ziemlich entschlossen, was dein Leben nach der Rache anging…“ Sakura hatte so eine Ahnung, was er jetzt antworten würde. „Ich erinnere mich nicht.“ Vielleicht sollte sie eher Wahrsagerin werden? Begabung hatte sie schon mal… „Ja, das dachte ich mir schon. Deswegen will ich deiner Erinnerung mal auf die Sprünge helfen: Du hast damals ganz enthusiastisch verkündet, dass du unbedingt deinen Clan wieder aufbauen willst.“ Sasuke schwieg. Wieder etwas, was Sakura vorausgesehen hatte. Scheinbar hatte sie wirklich ihren Beruf verfehlt… „Ich fand das damals ja irre komisch aber mittlerweile… Hast du mittlerweile begriffen, was das bedeutet?“, fragte sie und grinste in sich hinein. „Deswegen habe ich das glaub ich verdrängt…“, murmelte Sasuke. „Also, ich geb ja zu, dass ich mich mit den großen Clans in Konoha nicht so gut auskenne, aber war dein Clan nicht mal sehr, sehr groß?“, stichelte Sakura weiter, ohne zu bemerken, was sie da genau gesagt hatte. „Lass das.“ Diese deutlichen Worte brachten sie zur Besinnung. Natürlich, wie hatte sie so dumm sein können? Wieso musste sie auch solche dummen Bemerkungen ablassen? Das war doch wirklich mehr als taktlos. „Entschuldige, ich habe nicht gedacht…“, begann sie schnell. „Schon gut. Ich geh wieder schlafen.“ Er erhob sich. Sakura, in dem Bewusstsein, dass sie nun wirklich Mist gebaut hatte, folgte ihm zurück ins Zelt. Am nächsten Tag war eigentlich geplant, dass sie Konoha erreichten. Doch gegen Mittag gab es einen unschönen Vorfall: Die Shinobi an der Spitze des Zuges, zwei Chuunin, die wohl auch nie einen höheren Rang erreichen würden, tappten in die offensichtlichste Falle die es gab: Einen Stolperdraht. Aber zu ihrem Leidwesen war das nicht irgendein Stolperdraht. Sobald sie ihn berührt hatten ergoss sich ein Regen aus Kunai über sie und sie waren sofort tot. Das Blut, das dabei spritzte, enthüllte noch weitere Fäden, die wahrscheinlich ähnlich gefährlich waren. Tsunade wurde geholt. „Das wäre ja auch zu schön gewesen…“, murmelte sie und besah den ebenen Weg er durch den Wald bis nach Konoha führte. Dann schien sie zu explodieren und rammte ihren Fuß in den Boden, der sich teilte. Für eine Reise war das nicht gerade vorteilhaft. „SHURIKEN! SOFORT!“, schrie Tsunade, sodass die Hälfte der Shinobi in ihrer Nähe zurückwichen. Ein verängstigt wirkender Chuunin gab ihr einen. Sie sprang in den Abgrund, fand aber nach einem Meter Fall halt und warf den Shuriken so, dass mindestens zwanzig Stolperdrähte vor ihr zerschnitten wurden und sich noch mehr Kunai in den Graben ergossen. Zumindest konnte man nun die nächsten zweihundert Meter laufen. Tsunade schwang sich wieder aus dem Graben. „Jemand ist in unserem Dorf.“, verkündete sie grimmig. „Ich fürchte, das wird kein schöner Empfang werden… Nur gut, dass wir es vor dem Aufbruch evakuiert hatten.“ Wilde Spekulationen gingen herum, wer wohl den Schneid besitzen würde, Konoha zu besetzen obwohl bei der Rückkehr der Shinobi auch halb Sunagakure dabei sein konnte? Und halb Kirigakure ebenfalls? So langsam dachte Sakura ernsthaft darüber nach, ob sie nicht doch die Karriere wechseln sollte. Als Wahrsagerin lebte man wenigstens weniger gefährlich… „Wer, glaubt ihr, ist da?“, flüsterte Hinata. „Ähm, keine Ahnung…“, meinte Naruto und wirkte ernsthaft überfragt. „Ein anderes Ninjadorf vielleicht… Wahrscheinlich Iwa, mit denen sind wir noch nie gut ausgekommen…“, murmelte Tenten. „Na ja, oder Kusa will sich rächen, weil die von uns im Chuuninexamen besiegt wurden…“, mutmaßte Ino. „Unwahrscheinlich. Eher Kumo, mit denen hatten wir zwar nichts zu tun, aber die Situation ist für sie günstig…“, widerlegte Shikamaru diese These. „Ich hoffe mal es ist Akatsuki.“, beteiligte sich Sasuke an diesem Gespräch. „Ja, das ist sogar einigermaßen wahrscheinlich…“, stimmte Sakura ihm zu. „Was, doch abergläubisch?“ „Nö, aber überleg mal: Akatsuki ist hinter Jinchuriki her, oder? Und wir servieren ihnen Naruto und Gaara quasi auf dem Silbertablett…“ „Ist zwar schön, dass ihr beide einer Meinung seid, aber wie wahrscheinlich ist es, dass eine Geheimorganisation Konoha besetzen könnte?“, fragte Ino. „Na ja… Eigentlich größer, als dass ein Dorf wie Kusa hier aufkreuzen würde, oder? Akatsuki besteht nur aus Eliteverbrechern… Und Kusa ist ein winziges Dorf, welches keine besonderen Abneigungen uns gegenüber hat, oder?“, verteidigte Sakura sich. „Na ja, aber es gibt auch noch andere Dörfer… Taki und Ame zum Beispiel.“, gab Ino zu bedenken. „Taki ist ungefährlich. Die müssen uns dankbar sein, immerhin haben wir die mal gerettet…“, widersprach Sakura. „Ja, stimmt, deine Ohnmacht war unglaublich hilfreich…“, bemerkte Sasuke. Darauf musste Sakura nichts erwidern, was auch besser für alle Beteiligten war, denn es war ein gellender Schrei zu vernehmen: „RUHE!“ Die ach so ehrenwerte Hokage hatte gesprochen und das ganze Heer, immerhin noch um die dreihundertfünfzig Shinobi, hatten gehört. „Also, wir gehen weiter und lassen uns durch nichts mehr aufhalten, hört ihr? Wir stürmen unser Dorf ohne Rücksicht auf Verluste!“, forderte sie von den vorderen Reihen. „Dumm.“, wagte es Shikamaru zu kommentieren. „WIE BITTE?“, keifte Tsunade. Unglaublich, dass Shikamaru es wagte, ihr zu widersprechen. Oder sich überhaupt die Mühe machte dies zu tun. „Wir wissen weder welche und wie viele Feinde auf uns warten, noch haben wir eine Ahnung ob noch Fallen aufgebaut sind. Aber wenn Sie uns alle opfern wollen…“, erklärte Shikamaru. Tsunade seufzte. „Und wen soll ich deiner Meinung nach opfern, um den Weg auszukundschaften und schnell im Dorf anzufragen, wer da auf uns wartet?“, ragte sie genervt. „Bunshin.“ Kurze, knappe Antwort. Unmissverständlich. Was wünschte man sich mehr? „Shizune?“ Tsunade drehte sich zu ihrer treuen Begleiterin herum. „Verstanden, Tsunade-sama!“ Zehn Shizunes rannten den Weg entlang, ungehindert bis sie hinter der nächsten Wegbiegung verschwanden. Die Minuten verstrichen, nervöses Flüstern breitete sich aus. Dann tauchte eine leicht angeschlagen wirkende Shizune wieder auf. „Was ist passiert?“, fragte Tsunade sie, ohne Shizune auch nur zu Atem kommen zu lassen. „Männer… In schwarzen Umhängen… Zwei hinter dem Nordtor, haben mich nicht gesehen… Akatsuki, wenn ich mich nicht irre…“, japste sie. „Und die anderen?“, fragte Tsunade. Ihre Miene hatte sich verfinstert. „Habe ich… Nicht gesehen… Nur ein paar… Fahnen mit roten Wölkchen…“, brachte Shizune hervor. Tsunade überlegte kurz. „Holt mir den nächstbesten Yamanaka her, sofort!“, rief sie dann über die Köpfe der vorderen Reihen hinweg. Ursprünglich war die Ordnung beim Aufbruch so gedacht gewesen, dass die Jonins vorne waren, Chuunins aus Konoha nach den Sunanins kamen und die Genins nach den Kirinins. Aber die Ordnung hatte sich auf der Rückreise verabschiedet, sodass eine gewisse Gruppe aus Genins und Chuunins sich nach vorne gemogelt hatte. Ino war also vor ihrem Vater erreichbar. „So, Mädchen. Du schlüpfst jetzt so schnell du kannst in den Körper des nächstbesten Vogels, den du siehst und tätigst einen Erkundungsflug über Konoha. Ich will genau wissen, wo die anderen Mitglieder sind, verstanden?“ Ino nickte und sah sich um. Auf einem Baum in der Nähe saßen einige Vögel und sie peilte einen davon an, doch da fiel ihr etwas ein. „Der Vogel darf sich nicht bewegen, wir müssen ihn irgendwie auf der Stelle behalten!“, sagte sie und drehte sich zu Shikamaru. Dieser nickte und formte Kagemane. Sekunden später lag Inos Körper auf dem Boden und ihr Geist flatterte in einem kleinen Vögelchen nach Hause. Einige Minuten später erwachte Inos Körper wieder. „Bericht.“, verlangte Tsunade mürrisch. „Zwei sind am Nordtor. Das wissen Sie ja schon. Dem einen wächst eine riesige Pflanze aus dem Kopf, der andere ist komplett in grau. Dann sind da noch drei im direkten Zentrum des Dorfes, über die ich nichts sagen kann, die waren nicht weiter auffällig. Außerdem zwei bei den Kagenköpfen, das heißt, ich glaube einer davon war eine Frau, der andere hatte leuchtend rote Haare. Und, ähm…“, sie sah unsicher in Richtung Sasuke, der sich mit den anderen nach vorne gemogelt hatte. „Uchiha Itachi und ein komischer Fischmann sind im Südostviertel, sie wissen schon, da wo die ganzen Clans ihre Stammhäuser haben…“, fügte sie schließlich hinzu. Tsunade seufzte und dachte angestrengt nach. „Sie kennen den Deal, oder?“, fragte Sasuke sie von der Seite. „Sie wollten mich so stark wie möglich machen, damit ich meine Rache ausüben kann und im Gegenzug greife ich dieses Dorf nicht an, oder irre ich mich da?“ „Ja, ja, ich weiß. Dann hau halt ab zum Südtort und erfülle die Bestimmung deines Lebens oder stirb dabei. Aber nimm gefälligst jemanden mit oder willst du es ernsthaft nicht nur alleine mit deinem Bruder aufnehmen sondern auch mit seinem Fischfreund?“, fragte Tsunade. „Wen soll ich denn mitnehmen?“ „Kannst du dir aussuchen. Sollte stark genug und in wenigen Sekunden zu erreichen sein. Aber ICH komme da auf keinen Fall mit und Naruto und Gaara lasse ich unter diesen Umständen nicht ins Dorf.“, schränkte die Hokage ein. Sasuke sah sich um. In nächster Nähe standen nur Tsunade, Shizune und seine Altersgruppe. Dann seufzte er. „Steht das Angebot, mir bei meiner Rache zu helfen, eigentlich immer noch?“, fragte er schließlich. „Nicht unter denselben Bedingungen wie damals, aber an und für sich schon.“, antwortete Sakura. Sasuke deutete ihr, ihm zu folgen und die beiden verschwanden. „Halten sie das für weise, Tsunade-sama?“, fragte Shizune, die mittlerweile wieder normal sprechen konnte. „Ich meine, zwei Chuunin gegen zwei S-Rang Kriminelle mit denen es vor anderthalb Jahren nicht einmal vier hochklassifizierte Jonin aufnehmen konnten?“ Tsunade blickte weiterhin grimmig. „Schade um Sakura, ich geb’s ja zu, aber den Uchiha-Jungen hätten wir eh nicht aufhalten können… Außerdem darfst du das Training der beiden nicht unterschätzen; würde mich wundern wenn sie sich einfach so töten lassen.“, stellte sie fest. Ungefähr so zuversichtlich war Sakura auch. „Bild dir aber bloß nichts drauf ein, dass ich dich mitgenommen habe.“, sagte Sasuke, als sie ungefähr auf halbem Weg zum Südtort waren. „Werde ich ja wahrscheinlich keine Gelegenheit mehr zu haben.“, murmelte Sakura. „Ich hätte ja eigentlich Naruto mitgenommen, aber…“ „Schon klar.“ „Und von allen anderen die da waren hattest du halt die größte Überlebenschance.“ Sakura zog es vor, diese Bemerkung, ja es war schon beinahe wieder eins von diesen halben Komplimenten gewesen, schweigend hinzunehmen. Zu sehr war sie damit beschäftig, in Gedanken ihr Testament zu verfassen. Denn, wie wahrscheinlich war es, dass sie einen Kampf mit einem extrem starken Nuke-Nin überleben würde, als Chuunin und alleine? Andererseits: Wie oft war sie zusammen mit Naruto und Sasuke schon in Kämpfe gegen eigentlich viel stärkere Gegner verwickelt gewesen und lebte immer noch? Na gut, an den wirklich heftigen Kämpfen war sie nicht weiter beteiligt gewesen, aber trotzdem… „Wie, ähm… Wollen wir gleich eigentlich vorgehen?“, traute sie sich nach kurzer Pause zu fragen. „Du lenkst diesen Fischkerl ab und ich kümmere mich um Itachi.“, erklärte Sasuke grimmig. „Okay…“, murmelte Sakura. Das war ja leicht zu verstehen und viel gab es auch nicht falsch zu machen. Aber unterschätzte Sasuke da nicht etwas den Gegner und überschätzte sie? Na ja, aber was konnte ihr schon großartig passieren? Sie konnte sterben. Dann wäre alles vorbei. Sie würde nicht miterleben, wie Sasuke getötet werden würde, wie die Akatsuki Gaara und Naruto kriegen würden und die Weltherrschaft ans sich rissen… Oder vielleicht ja doch, aber dann könnte sie eh nichts mehr unternehmen… Sie hatte sich zwar ein glorreicheres Ende für sich vorgestellt, aber so würde sie wenigstens so sterben, wie sie gelebt hatte: Nutzlos bis zum bitteren Ende. Hör auf so pessimistisch zu denken! Noch lebst du, noch kannst du dich irgendwie nützlich machen… Oder es zumindest versuchen, verstanden? Innere Stimmen konnten ja so hilfreich sein… „Ah, natürlich. Ich habe mich schon gefragt, wann du hier auftauchen wirst, dummer kleiner Bruder.“ Wie erwartet hatte Itachi sie schon bemerkt, bevor Sasuke ein Kunai nach ihm werfen konnte, was er eigentlich vorgehabt hatte. Itachi und sein Partner, der wirklich aussah wie ein überdimensionierter Hai, den man in einen schwarzen Umhang mit roten Wölkchen gesteckt hatte, drehten sich um. Die Aura, die Itachi umgab, war überwältigend. So unendlich kalt und grausam. Ja, dachte Sakura, so musste ein Familienmörder aussehen. Einerseits unscheinbar, andererseits mit einer Ausstrahlung wie der Teufel persönlich. „Ach, und eine Freundin hast du dir auch angelacht. Ist ja ganz entzückend die Kleine.“ Seine Stimme war so schneidend wie Sasukes Katana. „Hättest sie lieber töten sollen. Dann würde ich dich vielleicht sogar ernst nehmen.“ Sasuke strahlte einen so starken Hass aus, dass Sakura beinahe eine Gänsehaut bekam. Der Fischkerl grinste. „Macht doch nichts, Itachi, dann langweile ich mich wenigstens nicht während du deinen Spaß hast.“ Das lief ja besser als gedacht. Der Fischkerl grinste Sakura an und deutete mit dem Kopf auf das Dach des nächstbesten Gebäudes. Sakura nickte. Sasuke neben ihr hielt ihr die Hand hin, sie schlug ein. Sie verstand vollkommen, dass dies ein Abschiedsgruß sein sollte. Dann sprang sie auf das flache Dach, Kisame folgte ihr. Oben angekommen rief er ihr zu: „Du hast Glück, kleine. Ich habe heute meinen besonders netten Tag! Ich werde nur Taijutsu benutzen, um dich zu erledigen!“ Wie gnädig. Sakura hatte schon immer davon geträumt, mit einem überdimensionierten Schwert getötet zu werden. Aber das tat nichts zur Sache, auf ihr Schicksal kam es hier nicht an, sondern genau genommen auf das des Dorfes. Wenn sie ein Akatsukimitglied davon abhalten konnte, Naruto oder Gaara zu bekommen war das doch auch schon mal was wert. Also stürmte sie einfach auf Kisame zu und versuchte ihn zu schlagen. Dieser trat lässig einen Schritt zur Seite und versuchte mit der Handkante ihr Rückrad zu treffen, schlug aber nur auf einen Holzscheit, während die echte Sakura ihn von oben mit einigen Kunai bewarf, die er mit seinem Schwert abwehrte. Mit ebendiesem versuchte er auch, Sakura zu treffen, traf aber stattdessen wieder nur Holz. Doch dieses Mal war er vorbereitet; er wirbelte blitzschnell herum und erwischte Sakura am Oberarm, Fingernägel gruben sich in ihr Fleisch und Blut spritzte. Dann hagelte es Schläge, bis er sie fünf Meter von sich schleuderte. Sakura konnte kaum noch klar sehen. Sie hatte es definitiv noch nie mit einem so starken Gegner zu tun gehabt. Taumelnd erhob sie sich und wischte sich etwas Blut vom Mundwinkel, was aber keinen Sinn hatte, da ihre Kleidung ohnehin schon durch die Wunde an ihrem Oberarm blutgetränkt war. „Schade, ich hatte gehofft, du würdest mich besser unterhalten.“, sagte Kisame. „Aber dann will ich mal nicht so sein und dir ein schnelles Ende bereiten.“ Grinsen schritt er auf sie zu und zückte sein Schwert. Also war dies wirklich ihr Ende denn ausweichen war in ihrem Zustand so gut wie unmöglich. Sie würde wirklich sterben wie sie gelebt hatte, nutzlos bis zum bitteren Ende. Bei diesem Gedanken erwachten einige ihrer Lebensgeister wieder, das konnte aber auch daran liegen, dass Kisame aufschrie, obwohl sie nichts gemacht hatte, sein Schwert wegflog und etwas… Grünes vor ihr stand. „Was zum…?“, stammelte sie, während Kisame geschockt auf die Person vor ihm starrte. „Sakura-san, hast du etwa mein Versprechen vergessen?“, fragte Lee, der vor ihr stand und so aussah, als wollte er Kisame herausfordern. „Ewige Liebe und Schutz!“ Kapitel 19: ... Blutrot ----------------------- ~I will not die, I'll wait here for you ~I feel alive, when you're beside me ~I will not die, I'll wait here for you ~In my time of dying „Sakura-san, hast du etwa mein Versprechen vergessen? Ewige Liebe und Schutz!“ Kisame begann zu lachen. „Lee-kun, nein, lass das!“, sagte Sakura und versuchte, einigermaßen sicher zu stehen. „Ich schaffe das auch alleine!“ Wie konnte man nur so lügen? Alleine wäre sie schon tot. Aber Lee war ihretwegen schon einmal schwer verletzt gewesen… „Nein, Sakura-san, ich mach das! Kümmere du dich um das Schwert.“, befahl er ihr. Sakura war drauf und dran ihm, bei ihrer Autorität als Chuunin, zu befehlen dass er verschwinden sollte, besann sich dann aber eines besseren. Lee hatte ohnehin schon begonnen, auf Kisame einzuschlagen. Dieser war von der ungeheuerlichen Geschwindigkeit seines Gegners überrumpelt und konnte gar nicht so schnell schauen, wie er geschlagen und getreten wurde. Sakura sah nun wieder klar und konnte auch einigermaßen schnell auf das riesige Schwert zulaufen, welches einige Meter von den Kontrahenten entfernt lag. Nur wie beseitigte sie ein überdimensioniertes, bandagiertes Schwert, welches zumindest Legenden über die sieben Schwertkämpfer Kirigakures zu Folge unzerstörbar war? Mal abgesehen davon, dass Sakura es kaum heben konnte. Sie konnte immer noch hören, wie Lee mit rasender Geschwindigkeit auf den Fischmenschen einschlug. Aber dieser hatte, im wahrsten Sinne des Wortes, eine dicke Haut. Und langsam wurde er besser im Abwehren. Sakura indes hatte sich entschieden. Sie zog eine Schnur aus ihrer Waffentasche. Nicht irgendeine Schnur, versteht sich; an der Schnur waren mehrere Explosionszettel befestigt. Damit wickelte sie das verfluchte Schwert nun ein. Sie wusste nur zu gut, was es konnte: Es schnitt nicht, es sägte. Außerdem war es mit der Haut eines Haies überzogen und saugte Chakra. Damit war es mit Abstand das spektakulärste Schwert unter den sieben. Nun gut, eigentlich waren es nur noch sechs und, zumindest was die Zahl der Schwerter anging, würden es gleich nur noch fünf sein. Mit aller Kraft, die sie noch besaß, wuchtete sie sich mit dem Schwert auf die Beine und begann sich wie beim Kugelstoßen im Kreis zu drehen. Wenn dieses Schwert fünfundzwanzig Explosionszetteln auch gewachsen wäre, es wäre zumindest schon einmal weit, weit weg. Sie ließ los. Das Schwert flog ungünstigerweise in Richtung Kagenköpfe, wo, soweit man dies von ihrem Standpunkt aus beurteilen konnte, wohl auch schon ein heftiger Kampf zugange war. Sie hatte mehrere Explosionen gesehen. Gut, auf fünfundzwanzig mehr oder weniger kam es da auch nicht mehr an, dachte sie und aktivierte die Zettel. Der Knall war wohl noch bis weit über die Grenzen des Dorfes hinaus zu hören. Sakura selbst wurde von der Wucht zu Boden gerissen und musste sich die Ohren zuhalten. Aber das Schwert hatte die Explosionen definitiv nicht überlebt. Das bemerkte jetzt auch Kisame. „DU HAST SAMEHADA ZERSTÖRT!“, schrie er und sah sie wutentbrannt an. Lees Schläge und Tritte ignorierte er dabei vollkommen. „DAFÜR MUSSTE ICH MEINE EIGENE MUTTER TÖTEN, DAS WIRST DU BEREUEN!“ Na, jetzt war wenigstens klar, wieso er mit Itachi in einem Team war. Nahe Angehörige, Notfalls auch den ganzen Clan, zu töten, nur um irgendeine Waffe zu bekommen war ja anscheinend so etwas wie eine Tradition. Und er hatte sogar Recht; Sakura bereute es jetzt schon, ihn provoziert zu haben. Denn er kam auf sie zugeschritten, ohne sich von Lee aufhalten zu lassen. Doch plötzlich schien er ihn wieder zu bemerken; verdutzt drehte er den Kopf zu dem grünen Etwas um ihn herum und kassierte dafür gleich einen Tritt, der ihm einen Zahn ausschlug. Doch Kisame war nur mäßig beeindruckt. Er packte Lees Fuß und hielt ihn eine Armlänge von sich weg, damit seine Schläge ihn nicht trafen. „Du bist mir im Weg.“, sagte er und grinste wahnsinnig. Dann packte er Lee am Nacken. „Lee-kun!“, kreischte Sakura, die sich nur zu gut vorstellen konnte, was jetzt passierte. Sie warf einen Kunai nach Kisames Hand, doch der ignorierte diesen einfach. Er brach Lee, bar jeder Rücksicht, beinahe schon beiläufig und mit einem entsetzlichen Knacken, das Genick. Dann schleuderte er die Leiche Sakura entgegen. Entsetzen betäubte ihre Glieder. Lee war tot. Ohne Zweifel, ohne eine Chance ihn wiederzubeleben. Einfach tot, weg, nicht mehr da. Um sie zu beschützen. Sie hatte es doch schon ewig kommen sehen; irgendwann würde jemand wegen ihr sterben, weil sie zu schwach war. Und wie oft hatte sie sich schon geschworen, dass dies nie mehr passieren wird? Wie oft hatte sie sich schon vorgenommen, nie wieder beschützt werden zu müssen? Wie oft? Und nun sah sie ja, wie viel das gebracht hatte. Lee war tot. Ihretwegen. Tot. Tot. Tot. Kisame stand ein paar Meter von ihr entfernt und grinste. „Na, was machst du jetzt, wo dein Beschützer den Löffel abgegeben hat?“, fragte er süffisant. Sakura legte Lees Leiche neben sich zu Boden. Dann nahm sie ihr Konohastirnband ab und legte es Lee über die Augen, welche sie geschlossen hatte. Im Gegenzug nahm sie sein Stirnband ab und Band es sich um die Stirn. Dann erhob sie sich und sah Kisame an. Purer Hass lag in ihrem Blick und neue Energie durchströmte sie. „Ihn rächen.“, beantwortete sie die Frage. Sie hatte es sich oft vorgenommen, als sie zum ersten Mal gesehen hatte, wie sich Lee ihretwegen opferte. Als sie gesehen hatte wie schwer Naruto verwundet war, nachdem sie ihn gebeten hatte, Sasuke zurückzubringen und nachdem Naruto bei einem zweiten Versuch in ihrer Gegenwart beinahe gestorben wäre. Und immer wieder war sie in ihre alten Gewohnheiten zurückverfallen, aber hier und heute war Schluss. Bei ihrem neuen Stirnband, welches sie auf ewig daran erinnern würde, wie schwach sie war, schwor sie sich, Lee auf der Stelle zu rächen. Und wenn sie selbst dabei draufging. Die Wut, der Hass gab ihr neue Kraft. Keine blutende Schulter, kein Schwindelgefühl würde sie aufhalten. Kisame sah ihr entgegen und lachte. Aber nicht mehr lange. Sakura begann zu rennen und beschwor im Rennen Bunshin herauf. Kisame blockte ihren Schlag, aber nicht die Angriffe ihrer Bunshin, die ihm Kunai in die Schultern rammten und somit verhinderten, dass er weiterhin seine Arme benutzen konnte. „Du kleines…“, knurrte Kisame und schien nun endgültig den Verstand zu verlieren. Sakura jedoch war bei so klarem Verstand wie schon lange nicht mehr; sie versuchte noch einen Tritt in die Magengegend ihres Gegenübers zu versenken, scheiterte aber, da ihr Fuß an dem Mantel und der Fischhaut abprallte und sie so wieder zurückgeschleudert wurde. Aber das machte nichts. Sie wusste genau, was sie zu tun hatte, jetzt, wo Kisame seine Arme nicht mehr benutzen konnte. Sie formte Handzeichen und griff sich an die immer noch blutende Schulter, die Schmerzen ignorierte sie. Sie beherrschte ihre einzige, eigene Technik nun mehr als perfekt. Sie war ihr ganzer Stolz, obwohl sie sie zusammen mit Tenten entwickelt hatte. Sie wusste, es sah immer ein wenig lächerlich aus, kannte die Nachteile, aber bisher war sie immer erfolgreich gewesen. Und mit dieser Technik wollte sie es beenden. Oder zumindest dem Ende ein Stückchen näher bringen. „Kuchiyose: Sakura no Jutsu!“, schrie sie. Der gewünschte Effekt trat sofort ein, Kisame war von Kirschblüten umgeben. Und wie jeder andere Gegner, gegen den sie diese Technik jemals eingesetzt hatte, war er erst verblüfft, dann fing er an zu lachen. Doch, und auch das stimmte mit allen anderen Gegnern überein, das Lachen gefror ihm, als Sakura die Illusion auflöste. In Sekundenschnelle war er eingewickelt in unzerstörbaren, unsichtbaren und Chakra saugenden Schnüren. Nun war Sakura sich nicht sicher, was sie tun sollte; sie konnte ihm entweder langsam alles Chakra heraussaugen und dann hier liegen lassen oder ihn langsam und qualvoll töten. Langsam und qualvoll töten schien allerdings die bessere Alternative, da das Chakra aussaugen keinen allzu großen Schmerz darstellte. Also riss sie einmal an den Schnüren und Kisame fiel mit einem dumpfen Knall zu Boden. Er versuchte sich zu befreien, indem er mit den Beinen strampelte. „Das bringt nichts.“, bemerkte Sakura, während sie auf ihn zuschritt. Sie hatte sich soeben überlegt, wie sie ihn töten wollte und grinste ihm in sein verschnürtes Gesicht. Dann trat sie in Selbiges, sodass Kisame ein wenig von ihr wegrollte. Sie formte wiederum einige Fingerzeichen und ihr Arm stand in Flammen. Damit wollte sie es beenden; mit dem Feuerschwert, einer Standarttechnik ihres Dorfes. Und in erster Linie kämpfte sie hier auch um den Frieden in ihrem Dorf. Sie schritt wieder auf Kisame zu, diesmal auf seine Beine. „Der erste Schnitt ist dafür, dass du mich unterschätzt du dich über mich lustig gemacht hast!“, rief sie, hob das Schwert und durchtrennte das linke Bein an der Kniekehle. Kisame schrie auf, Blut spritzte und es bildete sich innerhalb weniger Sekunden eine Blutlache um das Bein herum. Sakura allerdings war auf die andere Seite des Körpers gegangen und hob den nun blutigen Arm aufs Neue. „Dieser Schnitt ist dafür, dass du es gewagt hast in dieses Dorf einzudringen und meinen besten Freund verfolgst!“ Diesmal schlitzte sie das Bein noch halb auf, bevor sie es am Oberschenkel abtrennte. Doch sie war noch nicht fertig. Nun Schritt sie weiter in Richtung Kopf. Obwohl, wenn sie ihm einfach den Kopf abtrennte, wäre das alles andere als qualvoll… Sie entschied sich spontan um. „UND DIESER LETZTE SCHLAG IST DAFÜR, DASS DU LEE GETÖTET HAST!“, schrie sie und rammte das Schwert in seinen Magen. Eine Blutfontäne spritzte ihr entgegen, färbte ihr ohnehin schon blutrotes Shirt noch dunkler, verklebte ihre Haare, spritze ihr ins Gesicht. Der Fischmensch schrie einletztes Mal in seinem Leben auf, dann war er still für immer. Ein richtig gesetzter Stich in den Magen ist schmerzvoll und tötet garantiert. So stand es in einem Buch, welches sie in ihrer Akademiezeit gelesen hatte. In der Praxis schien es zwar nicht so qualvoll zu sein, wie sie es sich erhofft hatte, aber tot war der Fischmensch nun. Nachdem sie ein paar Mal tief Luft geholt hatte ging sie zu Lees Leiche. Sie griff nach seiner kalten, starren Hand. „Vielen Dank, Lee-kun. Das werde ich nie vergessen.“, flüsterte sie. Plötzlich kehrten sämtliche Schmerzen zurück, sowohl die äußeren als auch die inneren. Ein weiteres Mal schluckte sie die Tränen hinunter. Sie würde daran festhalten, nie wieder zu weinen, egal was passierte. Das rief sie sich noch einmal in Erinnerung. Diesen Schwur hatte sie abgelegt, damals, als sie sich ebenfalls geschworen hatte, nie wieder ein Klotz am Bein zu sein. Und als sie geschworen hatte, Sasuke Uchiha nie wieder so zu lieben. Ach ja, Sasuke! Der war ja auch noch mit seinem Bruder beschäftigt. Oder war er schon tot? Sakura rappelte sich auf und hastete zum Rand des Daches, um zu sehen, was dort vor sich ging, wo sie sich von ihrem Teamkameraden verabschiedet hatte. Und das tat sie genau rechtzeitig; als sie hinunter sah, sah sie, dass Itachi Uchiha zwar angeschlagen, gleichzeitig aber dabei war, seinen Bruder zu erwürgen, der mehr oder weniger wehrlos in der Luft hing. Ohne nachzudenken warf Sakura ein Kunai nach ihm. Wie erwartet drehte Itachi sich um und wehrte das Kunai ab, übersah jedoch die beiden Nadeln, die auf ihn zuflogen. Sakura indes machte einen großen, großen Fehler: Während sie das Kunai und die Nadeln warf, sah sie Itachi direkt in die Augen. Dieser schien wohl genervt zu sein von seinem Bruder und von ihr oder benutzte es einfach, ohne darüber nachzudenken: Das Mangekyou Sharingan. Sakura fand sich in einer völlig abstrakten Welt wieder. Sie war gefesselt an ein schwarzes Kreuz und sah einen roten Mond an, ganz ähnlich dem, den sie vor nicht einmal vierundzwanzig Stunden zusammen mit Sasuke betrachtet hatte. Dann ertönte eine Stimme. „Zweiundsiebzig Stunden der Qualen starten JETZT. Das Bild vor ihr veränderte sich; auf einmal sah sie nur noch Nebel. Dichter, grauer Nebel. Und eine Brücke. Dann hörte sie… Sich selbst? Ja, es war wohl sie selbst. Und sie… Schluchzte? Der Nebel verzog sich. Nun sah sie sich tatsächlich selbst, ja, sogar in dieser Genjutsu hatte sie rosa Haare, wie sie um Sasuke weinte, der von Nadeln durchlöchert war. Die Szene veränderte sich: Nun sah sie ihren eigenen Tod, der, den ihr Orochimaru damals im Wald des Todes gezeigt hatte. Dicht gefolgt von der Szene, in der Orochimaru Sasuke biss, der Anfang vom Ende sozusagen, Sasuke, der zum ersten Mal unter Einfluss des Juins stand. Wiederum wechselte die Szene; Konoha wurde von Suna- und Otonins überfallen, Gaara griff halb verwandelt Sasuke an uns sie stellte sich ihm entgegen. Erneuter Szenenwechsel: Naruto und Sasuke griffen sich an, auf dem Dach des Krankenhauses und sie versuchte dazwischen zu gehen. Nun eine Szene, die sie zwar nicht selbst gesehen hatte, allerdings wusste, dass sie genau so ausgesehen haben musste; Fledermaussasuke und Naruto, umgeben von rotem Chakra, stürzten aufeinander zu, der eine mit Chidori der andere mit Rasengan. Wieder wechselte die Szene; Kabuto, der sein eigenes Herz an einem Faden hielt und drauf und dran war, es, und damit auch Narutos, zu stoppen. Danach sah sie wiederum Konoha brennen, ihre Muter hustete Blut. In diesem Moment stoppte die Illusion, ihr die Vergangenheit zu zeigen, sie hatte nie gesehen wie ihre Mutter dabei zu Boden ging, sich krümmte, letztendlich eine große Menge an Blut spuckte und starb. Genauso wenig, wie sie jemals beobachtet hatte, wie Ino Shikamaru mit Temari weggehen sah, einen Kunai zog und ihn sich in den Magen rammte. Auch wenn sie eine solche Szene schon lange befürchtete. Als sie dann aber sah, wie Konoha erneut brannte, aus Naruto er Kyuubi ausbrach, Sasuke wieder aussah wie eine Fledermaus und beide mit Chidori und Rasengan nicht aufeinander sondern auf sie losging, begann die Illusion zu verblassen. Zusammen mit dem Schmerzensschrei signalisierte ihr dies, dass ihre Nadeln ihr Ziel, Itachis Augen, doch nicht verfehlt hatten. Sie sank auf die Knie, atmete schwer. Obwohl in Wirklichkeit nur wenige Sekunden vergangen waren, hatte Itachi ihr in einer Zeitspanne, die ihr wie mehrere Stunden vorgekommen war, all die Ereignisse gezeigt, die sie kurzzeitig geschockt hatten und vor denen sie sich fürchtete. Keuchend hob sie den Kopf und sah, wie Itachi sich heftig blutend und vor Schmerzen krümmend auf dem Boden lag. Sasuke nutzte diese Gelegenheit und rappelte sich auf. Er schien am Ende seiner Kräfte zu sein, zog aber trotzdem sein Schwert und wankte auf Itachi zu. Sakura verfolgte gebannt, wie Sasuke as Schwert hob und seinem Bruder in den Magen rammte. Dann brach er zusammen, während Itachi neben ihm starb. Sakura indes stand auf, sprang vom Dach, landete aber etwas unsanfter, als sie es beabsichtigt hatte. Auch sie war fast am Ende ihrer Kräfte angekommen, stürzte aber auf Sasuke zu und drehte ihn auf den Rücken. „Sasuke!“, wimmerte sie und schüttelte ihn. Dann formte sie Handzeichen und versuchte, seine Wunden zu heilen. „Hey!“, fuhr sie fort, während sie verzweifelt versuchte die Wunden zu schließen. „Du kannst doch jetzt nicht einfach auch noch wegsterben! Doch nicht jetzt, wo du deinen Bruder getötet hast!“ Sie redete sich immer weiter in die Verzweiflung hinein, während sie gegen die Ohnmacht ankämpfte. Das Tsukiyomi hatte sie selbstverständlich stark mitgenommen, auch wenn es nicht komplett ausgeführt worden war, der Aufprall eben hatte sie auch weiter geschwächt und man konnte auch nicht sagen, dass sie den Kampf gegen Kisame einfach so weggesteckt hatte. „Sasuke! Wach auf, verdammt noch mal! Wach auf!“ Es ging nicht mehr. Sie hatte nicht mehr genügend Kraft, um ihn zu retten. „Wach auf, verdammt noch mal! TSUNADE-SAMA!“, rief sie mit letzter Kraft aus, dann brach auch sie zusammen. – Der Epilog folgt – Epilog: Das Leben geht weiter ----------------------------- „Du tust WAS?“ Drei Monate waren seit dem Überfalls Akatsukis auf Konoha vergangen. Akatsuki gab es nun nicht mehr, da sämtliche Mitglieder beseitigt worden waren. Der Alltag war wieder zurückgekehrt und Sakura saß mit Naruto an der Ramenbar, um ihm etwas Wichtiges zu erzählen. Das heißt, sie hatte es gerade getan und dieser Vollidiot musste natürlich anfangen, so laut herumzuschreien, dass ganz Konoha es noch mitbekam. Sakura holte tief Luft, um nicht zu explodieren. „Weil Suna nun Unterstützung anfordert gehe ich für einen unbestimmten Zeitraum dorthin, um Medic-Nins auszubilden. Dort haben sie nämlich kaum welche und fordern deswegen welche von hier. Und stell dir vor, Tsunade lässt mich sogar gehen, obwohl sie mir ansonsten verbietet, das Haus ohne dich oder Uchiha zu verlassen.“, erklärte sie säuerlich. „Kannst du ihn nicht beim Vornamen nennen, oder was ist los?“, fragte Naruto, der sich wieder gefangen hatte und sie nun über seine zweite Portion Ramen hinweg angrinste. „Diesen Idioten? Wieso sollte ich.“, antwortete Sakura nun ernsthaft gereizt. „Und wieso bist du noch mal sauer auf ihn?“, hakte Naruto nach. Konnte der sich denn gar nichts merken? „Weil er ein Idiot ist. Weil er meint, es nicht nötig zu haben sich dafür zu bedanken, dass ich ihm das Leben gerettet habe.“, antwortete Sakura und drückte dabei so fest auf ihre Stäbchen, dass diese zerbrachen. Nachdem Sasuke wieder aus seiner Ohnmacht erwacht war, Tsunade hatte ihn wirklich rechtzeitig gefunden und geheilt, woran Sakura ja wohl auch nicht ganz unbeteiligt gewesen war, war as Einzige, was er zu Sakura gesagt hat: „Du hättest dich verdammt noch mal nicht in meinen Kampf einmischen sollen, verstanden?“ gewesen. Seitdem hatte Sakura kein einziges Wort mehr mit ihm gewechselt, und das obwohl sie täglich Training hatten. Naruto trieb das noch in den Wahnsinn; wenn die beiden sich ignorierten war das noch schlimmer, als wenn sie sich angifteten. „Sakura-chan, du musst das schon verstehen… Er ist halt sauer, weil du ihn ja quasi um seine Rache betrogen hast…“, versuchte Naruto halbherzig zu erklären. „ACH JA? Also hätte ich einfach zusehen sollen, wie Itachi ihn erwürgt?“, fuhr Sakura ihn dafür an. „Nein, natürlich nicht, aber ich versuche doch nur dir zu erklären, wie Sasuke sich fühlt, also…“ „Lass das lieber. Die einfühlsame Tour liegt dir nicht. Wenn u mich jetzt entschuldigen würdest; ich muss packen. Morgen muss ich nämlich weg.“ Sakura erhob sich. „Hey, Sakura-chan… Auf unbestimmten Zeitraum, was genau heißt das?“, fragte Naruto und hielt sie am Arm fest. „Dass ich nicht weiß, wie lange ich weg bin?“, antwortete Sakura. „Hast du nicht mal ne ungefähre Ahnung?“, fragte er weiter. „Na ja… So zwischen zwei Wochen und zwei Monaten, denke ich mal…“, vermutete sie. „Wäre übrigens nett, wenn du dich in dieser Zeit um meine Mutter kümmern könntest.“, fügte sie noch hinzu. „Geht klar.“, meinte Naruto und grinste sie an. „Sag mal, weiß Sasuke, dass du gehst?“, fragte er noch hinterher. „Nein.“ Ein weiteres Wort und Sakura würde explodieren. Doch leider war Naruto noch nie allzu gut im Erkennen solcher Situationen gewesen… „Wirst du’s ihm noch erzählen?“ „Nein.“ Zehn, neun, acht, sieben… „Aber solltest du dich nicht wenigstens von ihm verabschieden?“ Drei, zwei, eins… „NEIN, NARUTO, LASS MICH VERDAMMT NOCH MAL MIT DIESEM UNDAKBAREN VOLLIDIOTEN IN RUHE!“, fauchte Sakura. „Und jetzt muss ich aber wirklich nach Hause und packen. Ich breche morgen zusammen mit ein paar anderen Chuunin um vier Uhr auf, also werden wir uns nicht mehr sehen. Mach’s gut!“, sagte sie danach und lächelte. „Ja, du auch…“, murmelte Naruto, wenig beeindruckt von ihrem Schreikrampf, und schloss sie kurz in die Arme. Sakura erwiderte die freundschaftliche Umarmung und ging dann nach Hause. Am nächsten Morgen in aller Frühe machte sie sich auf den Weg zum Südtor. Dabei ging sie arglos durch die große Straße, die vom Nordtor aus durch ganz Konoha reichte, bis zum Südtor hin. Ihr zu Hause lag im nordwestlichen Teil Konohas, dicht an der Stadtmauer. Doch Die Otonins, die nicht zu vergessen auch alle tot waren, waren ihrer Zeit von Osten gekommen, sodass auch dieses Viertel nicht zu arg in Mitleidenschaft gezogen worden war. Jedenfalls ging sie gerade an einer Stelle vorbei, die sie nur zu gut kannte. Die Erinnerungen an genau diesen Ort waren allerdings beide dermaßen schlecht, dass ihre Laune augenblicklich auf den Tiefpunkt sank. Sie hasste diese Stelle. Abgrundtief. Sie strich sich kurz über ihr Stirnband, oder eher Lees Stirnband. Niemand hatte dazu Fragen gestellt, aber das war auch besser so. Sie wollte dieses Stirnband tragen, als Andenken an ihn. Das hatte sie in dem Moment beschlossen, indem sie es ihm abgenommen hatte, und so lange niemand ihr einen Vorwurf deswegen machte, würde sie es auch nicht ablegen. Über diese Gedanken hinweg war sie stehen geblieben. Nun war ihre Wut verpufft und tiefe Trauer trat an ihre Stelle. Sie seufzte einmal auf und ging dann weiter. Sie kam drei Schritte weit, da wurde ihr ein Stein vor die Füße geworfen. „Wer da?“, rief sie und wandte sich den Bäumen rechts von ihr zu und zückte ein Kunai. „Paranoid wie eh und je.“, antwortete eine schnarrende Stimme von einem der höheren Bäume. Und sofort war die Trauer wieder verschwunden und die Wut zurückgekehrt. „Was willst du hier?“, fauchte sie Sasuke an. „Keine Ahnung.“ „Wieso bist du dann hier?“ „Naruto hat gesagt, ich soll um diese Uhrzeit hierher kommen, hier würde etwas Interessantes passieren. Und ich hatte eh nichts Besseres zu tun.“ Sakura verfluchte Naruto innerlich für sein neues Hobby; sie mit Sasuke zu verkuppeln. „Hier passiert nichts besonderes, du kannst wieder verschwinden.“, belehrte sie Sasuke und ging weiter. „Und wo willst du hin?“ „Was geht dich das an?“ Sasuke stöhnte genervt auf. „Hör zu…“ „Wieso sollte ich?“ „Es tut mir Leid, dass ich mich nicht für deine Hilfe bedankt habe, okay? Es ist nur…“ „Du hättest es lieber alleine geschafft, schon klar. Oder du wärst lieber drauf gegangen.“ Sasuke antwortete nicht. Er starrte einfach nur weiter grimmig vor sich hin. „Sag Mal, warum hast du eigentlich schlechte Laune?“, keifte Sakura drauf los. „Eigentlich müsstest du doch unheimlich glücklich sein, oder? Ich meine, jetzt wo du dein Lebensziel erreicht hast. Dein Bruder ist tot, du hast deinen Clan gerächt, das Leben ist schön. Also, was ist mit dir?“ Sasuke schwieg weiterhin. „Lass mich raten: Jetzt wo Itachi tot ist fällt dir auf einmal ein, dass es gar nicht so toll war ihn zu töten, oder? Hab ich das nicht gesagt? Hab ich das nicht von Anfang an gesagt? Genau hier hab ich dir das gesagt! Genau hier vor…“ Sie stutzte. „Genau hier, vor genau einem Jahr, sechs Monaten und drei Stunden, ich weiß.“, knurrte Sasuke. „Nein, welch ein Wunder. Du kannst dich also tatsächlich an solche Nebensächlichkeiten erinnern.“ Sasuke sprang vom Baum und landete neben ihr. „Sag mal, warum bist du eigentlich so aggressiv?“, fragte er. „Warum? Das fragst du noch? Also, wo fange ich denn mal an?“ „Am besten bei Dingen, die nicht länger als ein halbes Jahr zurückliegen.“ „Zuerst bin ich so unheimlich großzügig, dir bei deiner Rache zu helfen, dann rette ich dir sogar das Leben, nur um mir am Ende von dir anhören lassen zu müssen, dass ich mich nicht hätte einmischen sollen!“, fuhr sie ihn an. „Und dann hör ich auf einmal von Naruto, dass du dich ‚um deine Rache betrogen’ fühlst. Ja, ganz toll. Und wenn das so ist, dann denk vielleicht mal darüber nach, dass ich Orochimaru auch gerne den Kopf abgeschlagen hätte! Immerhin hat er demnächst meine Mutter auf dem Gewissen! Schon mal daran gedacht? Na? Na? Nein, hast du nicht, stimmt’s?“ Sasuke starrte sie an. Sie hatte den Nagel auf den Kopf getroffen. „So, und da wir das jetzt geklärt haben kann ich gehen, oder?“ Sie wandte sich ab und ging. Doch weit kam sie nicht; Sasuke hielt sie am Oberarm fest. „Lass mich los.“, zischte sie. „Nein.“ „Lass mich los!“ „Nein.“ „LASS MICH VERDAMMT NOCH MAL LOS!“ „Nein, nicht bevor du mir zuhörst.“ Sakura drehte sich um und funkelte ihn an. „Dann rede.“ Sasuke holte tief Luft. „Also, als erstes einmal danke ich dir dafür, dass du mir geholfen und mir das Leben gerettet hast.“ Er holte noch einmal tief Luft. „Und dann tut es mir Leid, dass ich so ein Idiot gewesen bin. Es tut mir Leid, das mit Orochimaru, du weißt schon.“ Sakura deutete ein Nicken an. Damit war all ihre Wut wie weggeblasen. Beinahe ärgerte sie sich darüber. Jetzt war aber doch eigentlich alles gesagt, oder? Wieso hielt Sasuke sie dann immer noch am Arm fest? „Aber ich werde dich nicht loslassen, bevor du mir nicht gesagt hast, wo du hingehst.“ „Auf eine Mission nach Suna mit anderen Medic-Nins um dort welche auszubilden. Könnte theoretisch zwei Wochen, allerdings auch zwei Monate oder länger dauern. Würdest du mich jetzt bitte loslassen?“, erklärte sie ihm. Er ließ die Hand sinken. „Na dann, tschüss.“, sagte sie. Sasuke nickte. Sie wirbelte herum und eilte nun die Straße entlang. Irgendwie war ihre Laune wieder besser, viel besser. „Sakura!“ Sie drehte sich um. „Hm?“ „Bleib bloß nicht zu lange weg, okay?“ … „Okay!“ ~ Ende ~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)