Verdammt, ich bin in meinen Teamleader verknallt!!! von abgemeldet (Nächste Käppi ist da!!!) ================================================================================ Kapitel 21: Trautes Heim, Glück allein -------------------------------------- "Hey Ali! Wenn du verpassen willst, wie Moskau von oben aussieht, hast du Pech," schnarrte eine Stimme neben meinem Ohr und ich zuckte halbschlafend zusammen. Brians freundliches Grinsen schwebte vor meinen Augen. "Guck schnell raus," lachte er. "die Sicht ist gerade günstig." Ich blinzelte verschlafen, noch nicht ganz wach. Langsam drehte ich meinen Kopf und starrrte aus dem Fenster. Unter unserem Flugzeug breitete sich eine weiß-braun-rote Fläche aus. Um diesen blauen Fleck herum war eine weiß-grüne Landschaft. Ich wandte mich von den Anblick ab und streckte mich gähnend. "Das ist alles, was du sagst?," rief Brian gespielt entrüstet. "Wuuaah? Ich habe mehr erwartet." "Tut mir leid, aber ich bin noch müde," entschuldigte ich mich und musste wieder gähnen. Cheroke, der auf meinem Schoß saß, streckte sich auch gähnend und ein Saberfaden landete auf meine Hose. Und als sich der Klops schüttelte, flog die ganze Saber durch die Gegend. "Pfui! Aus!," fauchte ich und versetzte den wackendeln Hintern einen Klaps. Während ich den Bulldogge zurechtwies, ertönte die Stimme des Kapitäns in verschiedenen Sprachen. Das Anschnallzeichen blinkte auf. Brian hob Cheroke hoch und setzte ihn auf seinem Schoß, sodass ich mich anschnallen konnte. Cheroke wedelte vergnügt mit seinem Stummelschwanz und streckte sich noch einmal. Leider hatte Brian den Hintern vor der Nase und in diesen Augenblick pupste Cheroke. "Iiiih," rief Brian und verzog das Gesicht. "Muss du jetzt ausgerechnet rumblähen? Sauhund!" Er schob Cheroke wieder auf meinem Schoß und der Hund zog eine unangenehme Duftfahne hinter sich. "Wie ist es eigentlich euer Zuhause," fragte ich Brian, um mich von den Gestank abzulenken. "Toll ist es da," antwortete Brian. "Viel besser als in der Abtei. Spencer, Lysa, Tala und ich hatten verdammtes Schwein, dass wir zusammen von Tante Fanny und Maggi aufgenommen wurden. Ich sage dir, du wirst dich da sauwohl fühlen." Ich musste lächeln. "Freue mich schon." In diesen Moment meckerte Olga vor uns herum. "Mein Kosmetikspiegel," kreischte sie. "Er ist weg." "Was für ein Weltuntergang," spottete Lysa. "DU hast ihn bestimmt geklaut!," fauchte Olga. "Was soll ich denn mit deinem blöden Spiegel? Und warum trägst du das die ganze Zeit mit dir herum?," zischte Lysa. "Ich muss doch achten, dass meine Frisur nicht durcheinander geht. Außerdem muss ich Lippgloss immer wieder draufmachen," antwortete Olga schnippisch. "Aber du verstehst das ja nicht. Du läufst viel lieber wie ein Bauernmädchen herum." "Pah," rief Lysa. "Wenn DU in den Spiegel schaust, zerbricht der ja wegen deinem Godzillagesicht." "Waaaas?! Godzillagesicht?," kreischte Olga so laut, dass einige Passagiere zu ihr schauten. "Olga! Jetzt ist doch mal gut!," hörte ich hinter mir Tala schimpfen. "Merkst du nicht, dass du das ganze Flugzeug zusammenschreist?" "Sie hat angefangen," sagte Olga klagend. "Aber du warst diejenige, die herumgeschrieen hat!," fauchte Lysa. "Du hast mich aber auch beleidigt!" "Weil du herumgenervt hast!" Brian verdrehte die Augen. "Ich wäre froh, wenn wir Zuhause sind. Olga geht bestimmt wieder zu sich nach Hause. Dann haben wir Ruhe." Ich freute mich auch schon richtig dadrauf Olgas Gesicht nicht mehr zu sehen. Mit einem Taxi fuhren wir durch Moskau. Ich sah die ganze Zeit aus dem Fenster. Nichts kam mir bekannt vor. Kein Wunder, denn ich hatte nichts außer die Abtei gesehen. "Steht die Abtei da noch?," fragte ich Spencer. Die Miene von dem großen Russen verfinsterte sich. "Ja, leider," antwortete er. "Ganz Moskau streitet sich darüber sie abzureißen. Andere sind aber dagegen, weil sie wollen daraus ein Internat machen." Er schnaubte. "Ich bemitleide die Kinder, die da hin müssen, wenn die das mit dem Internat durchziehen. Auch wenn man das Gebäude renoviern will, es ist trotzdem ein Teufelshaus." Ich schwieg. Eigentlich war ich ganz neugierig. Ich wollte mal sehen, wie die Abtei noch aussah. Lysa schien meine Gedanken lesen zu können. "Wenn du willst, können wir mal dahin gehen," bot sie an. Wütend unterbrach sie Tala. "Keiner geht von euch dahin. Wer weiß, ob Boris da herumlungert! Der streunert bestimmt in Moskau herum." "Und wenn," sagte Lysa und sie grinste. "Dann geben wir ihn einen Tritt in seinem schleimscheißenden Hintern." "Lysa!," knurrte Tala warnend. "Ich will nichts mehr davon hören. Boris wird sich bestimmt nicht einfach inden Hintern treten lassen." "Okay, dann hetzten wir Blanca auf ihn," meinte die Rothaarige. "LYSA! Noch einen TON und du läufst," drohte Tala und somit war das Thema erledigt. Olga betrachtete gelangweilt ihre Fingernägel. "Ich habe gerade einen tollen Einfall," juchzte sie plötzlich. "Wir sind alle sooo gespannt," knurrte Lysa mit Grabesstimme. "Wie wäre es, wenn ich bei euch übernachte und wir machen einen tollen Filmabend," sagte Olga und sah aus, wie ein geistesgestörtes Honigkuchenpferd, dass ein zu großes Grinsen hatte. "Leider geht das nicht Olga," sagte Tala. "Wir haben bestimmt volles Haus, weil ein paar Bekannte von Tante Fanny und Maggi da sind. Und es ist noch die Frage, ob unsere Zimmer frei sind, denn Maggi und Fanny erwarten uns erst in drei Wochen." "Wenn jemand fremdes in meinem Bett pennt, dann schmeiße ich den höchstpersönlich raus," zischte Lysa giftig. "DU wirst gar nichts," brummelte Tala. "Und wenn unsere Zimmer besetzt sind, schlafen wir im Keller." "Apropo drei Wochen später," Olga lehnte sich so weit nach vorne, sodass bei einer scharfen Bremsung die Orangenhaarige gegen die Autoscheib fliegen könnte. "Wieso fliegt ihr denn jetzt nach Russland? Ich dachte, es sind noch zwei Tuniere." Erschrocken hielten alle, außer der Fahrer und Olga natürlich, die Luft an. (Brian und Spencer wissen schon den Grund^^) Drei Augenpaare sahen mich und Tala abwechselnd an, während Olgas Augen nur auf Tala heften bleiben. Da der Rothaarige nichts sagte, quasselte ich schließlich: "Brian hat furchtbaren Durchfall und Lysa musste sich immer wieder üebergeben, also sah es so aus, dass uns zwei Spieler fehlten. So mussten wir absagen." Diese Lüge hatte ich auch Michael erzählt, aber da Olga so sensibel wie eine Autobahnbrücke war und nicht viel merkte, wie eine blinde Kuh, schadete diese Lüge nicht. Aber ich täuschte mich diesmal. Olga sah kritisch Lysa und Brian an, die angeblich krank sein sollten, wo sie jedoch viel zu gesund aussahen. Schnell machte Lysa eine qualvolle Miene und Brian rutschte unruhig auf seinem Sitz herum, als ob er ganz dringend mal musste. Um alles noch realistischer zu machen, rief er zu den Taxifahrer: "Fahren sie ein bisschen schneller, ich muss mal." "Und mir ist übel. Bitte nicht so holperig fahren," bat Lysa auch gleich noch, wo der Fahrer eine verwirrte Miene zog. Bald hielten wir vor einem schmuckvollen Haus an und Olga musste aussteigen. Froh, dass sie bald weg war, sprangen Lysa und Brian aus dem Taxi, um ihr beim Tragen zu helfen. Kaum waren sie vor der Haustür, stellten sie die Taschen hin, machten eine Verbeugung und rannten wieder zum Taxi. "ENDLICH! Sie ist weg!," jubelte Lysa und das Taxi fuhr weiter. Eine halbe Stunde später bogen wir in eine stille und friedlich Straße ein. Wenn man einen Kilometer weiterfuhr, war man in einem kleinen Wald. Kleine und große Häuser mit kleinen Gärten standen in einer Reihe da und auf dem Bürgersteig liefen ein paar kleine Kinder. Plötzlich hielt das Taxi an und Tala stieg aus. Spencer, Brian und Lysa auch, nur ich brauchte ein wenig länger, weil Cheroke sich nicht von der Stelle rührte, da der Bulldogge auf meinem Schoß halb eingepennt war. Als wir unsere Koffer rausgehievt hatten und Tala den Taxifahrer das Geld gegeben hatte, der gleich mit qietschenden Reifen losfuhr, nahmen wir die Koffer und maschierten los. "Da sind wir, Ali," sagte Lysa schließlich und alle blieben stehen. Neben uns war ein großes Haus, das braun-rote Mauersteine hatte. Ein kleiner Vorgarten mit einer schwarzen Gartenmauer war da und ein großer, kahler, knotiger Baum stand ganz nah am Haus, sodass man hochklettern und vom Baum aus in eins der Zimmer springen konnte. Zwei Dornbüsche und ein Beet waren noch an der Hsuwand. Dann führte ein kleiner Weg nach hinten in den hinteren Garten, wo der Weg mit Kieselsteinen bestreut war. Auf dem dunklen Dach war ein Wetterhahn, beim kleinsten Wind quietschte. "Wie findest du es?," fragte mich Spencer. Ich nickte. "Es sieht okay aus." Schließlich machte Tala das kleine Gartentor auf und wir liefen auf dem Kiesweg zur Tür. Die Tür war groß und dunkel und hatte ein verzerrtes Fenster. Es war ein großer Türklopfer in der Form eines Löwen dadran, doch statt damit zu klopfen, nahm Tala den Griff und Zog ihn nur hoch. Ein helles Klingeln ertönte. Ich wartete gespannt. Doch nichts rührte sich. Tala klingelte noch einmal. Nichts. Plötzlich wurde Cheroke aktiver und kratzte an der Tür. Sein Stummelschwanz wedelte hin und her. "Nein Cheroke. Aus," rief ich und zog ihn nach hinten, doch er sträubte sich und winselte. "Ich glaube, Cheroke riecht Blanca," grinste Brian. "Wer zum Teufel ist Blanca?," fragte ich. Lysa lachte. "Blanca ist ein Hund." Wie auf Stichwort kratzte jemand von drinnen an der Tür und ein gedämpftes Bellen war zu hören. Cheroke spielte verrückt und er bellte auch. "Sag mal, ist keiner zu Hause, oder wie?," sagte Spencer und klingelte nochmal. Der Hund namens Blanca bellte noch lauter. "Vielleicht hört Tante Fanny wieder Opern," grinste Lysa. Von Klamg der Stimmen schien der Hund hinter der Tür völlig abzudrehen. Er bellte, kratzte, winselte und jaulte schließlich. "Ist gut Blanca," schimpfte Tala, doch es half nichts. Der Hund wurde noch lauter, als er schon war. "Der bellt noch das ganze Haus zusammen," meinte Brian. Doch endlich hörte man hinter der Tür eine energische raue Frauenstimme. "Sei still, du Flohzirkus. Sonst schmeiße ich dich raus!" Das Bellen und Jaulen verstummte, es war nur noch ein Getappe zu hören. Cheroke legte sich auf dem Boden und winselte. "Hat Fanny schon wieder diese verflixte Musik an. Ich glaub das wohl nicht....geh mal aus dem Weg, Blanca!" Die Frau, die die ganze Zeit herummurmelte, werkelte an der Tür herum und die Tür ging ein Spalt breit auf. Zwischen diesen Spalt drängte sich ein schmaler Hundekopf durch, der einen Wolf teuflisch ähnlich sah. Dann sprang das wolfsähliche Tier Tala an und der Rothaarige wäre um ein Haar umgefallen. "Blanca...Aus, Pfui! Hör auf mit diesen Herumgeschlecke....jaja, ich freue mich doch auch, jetzt geh aber runter!" Energisch drängte Tala den Hund runter, doch der wandte sich gleich von den Rothaarigen ab und began Lysa stürmisch zu begrüßen, dann kam Brain und zum Schluss Spencer, der trotz seiner Größe, fast umgeworfen wurde. Cheroke bellte und der Hund bellte auch und beschnüffelte ihn. Dann japste er und beschüffelte schließlich mich. Ohne Vorwarnung stellte sich das wolfsähnliche Tier auf den Hinterpfoten und wollte mein Gesicht abschlecken. "Genug jetzt," Tala packte den Hund am Nackenfell und zog ihn von mir weg ins Haus rein. Lysa, Spencer, Brian und ich folgten ihm. Wir standen jetzt in einer kleinen Eingangshalle, die dunkle Fliesen und Wandtäpflungen hatte. An den Wänden hingen ein paar schwarz-weiße Fotos und ein großer alter Schrank und eine Kommode standen hier. Vier Türen führten irgendwohin, wo eine auf war und zum Keller führte. "Warum seid ihr denn jetzt schon da?," fragte die raue Frauenstimme und ich drehte mich erschrocken um. An der Eingangstür gelehnt war eine alte Frau mit dunkelgrauen, ellbogenlange Haare. Sie hatte ein hageres Gesicht und war mindestens so groß wie ich. Sie trug einen rauen braunen Rollkragenpullover und eine olivgrüne Hose mit vielen Taschen. Die Stirn dieser Frau war gerunzelt und die blassgrünen Augen blitzten tadelnd. "Willst du uns nicht erst Hallo sagen?," fragte Tala und fügte missmutig hinzu: "Freust du dich gar nicht, dass wir hier sind?" "Was redest du denn für ein Blech?! 'türlich freue ich mich euch zu sehen," knurrte die Frau. Auch wenn sie älter war, schien sie trotzdem wie eine Jugendlich zu reden. "Ist ja gut. Alte Giftnudel," sagte Tala, diesmal mit einem Lächeln und umarmte die Frau. Auch Lysa, Brian und Spencer umarmten sie. Ich hielt mich ein wenig zurück. Die Frau machte mir ein bisschen Angst. "Jetzt sagt mal. Wieso seid ihr früher als geplant hier?," wollte die Frau wieder wissen. "Das erzähl ich dir ein anderes mal," wehrte Tala ab. "Lass uns doch erstmal ankommen." "Na gut. Ich erinner dich aber wieder daran," brummte die Grauhaarige und erblickte mich schließlich. Ihre Augen schauten fragend. "Wer bist du denn?" Ich schluckte und antwortete leise: "Ich heiße Alea." "Ach, Alea?!" Die Frau sah zu Lysa. "Wie oft hat die Schnacktasche schon von dir erzählt." Sie schaute mich wieder an. "Ich bin Maggi. Nenn mich aber bloß nicht "Tante Maggi". Dann fühle ich mich alt." Sie breitetet sie Arme aus. "Komm doch her und lass dich umarmen. Du brauchst doch keine Angst vor mir zu haben." Langsam ging ich zu ihr und sie nahm mich in den Arm. Trotz ihrem Alter war ihr kräftig. Sie roch ein wenig nach, wie ich erstaunt feststellte, Eukalyphtus. (Hoffentlich hab ich das richtig geschrieben^^°) Cheroke winselte. Er fühlte sich vernachlässigt und er fing an, an meinem Hosenbein zu kratzen. "Oh, und du hast noch ein Hund mitgenommen?," fragte mich Maggi überrascht und betrachtete Cheroke. "Ja. Er heißt Cheroke," sagte ich. Maggi wiegte den Kopf. "Ist das ein Französischer Bulldogge?" "Ja," Weil ich neugierig war, fragte ich sie: "Was ist denn...ähm...Manca für ein Hund?" "Manca?" Maggi lachte auf. "Er heißt Blanca und ist ein Sibirischer Husky. Naja, ein wenig Wolf ist mit drin." Blanca, der die ganze Zeit brav auf Spencers Füßen gesessen hatte, trottete zu Cheroke und stupste ihn mit der Nase an. Der Fleischklops wedelte wieder mit den Schwanz und richtete sich auf. Blanca sprang ein wenig zurück, hockte sich hin und wedelte spielerisch mit den Schwanz. "Hier wird nicht gespielt!," grummelte Maggi und hob drohend einen Finger. "Du hast mir schon genug angerichtet, du Wolfszahn." "Was hat er denn gemacht?," fragte Lysa interessiert. Maggi schnaubte. "'ne Menge. Den Briefträger hat er gejagt, sodass der Arme sich gar nicht mehr aufs Grundstück traute. Dann hatte er das Beet umgegraben, das Brennholz herumgeworfen und schließlich ist er mit dreckigen Fell aufs Bett gesprungen. Mehr will ich gar nicht mehr aufsagen. Du solltest mal mit ihn zur Hundeschule." "Blanca braucht keine Hundeschule," protestierte Lysa. "Wenn ich das sage, dann wirst du das auch machen. Und DU," herrschte Maggi plötzlich Brian an. "hast auch eine Rechnung mit mir. In deinem Zimmer hab ich unterm Bett eine Mädchenunterhose gefunden. Und sie ist nicht von Lysa, denn sie trägt keine Tangas!" Brian wurde megarot. "Unterhose?," japste er. "Ja Unterhose," sagte Maggi. "Ich sag dir nur eins, Freundchen. Wenn ich noch einmal hier was finde, dass deinen Freundinnen gehört, dann kannst du in Blancas Hubdehütte leben. So eine Schweinerei will ich hier nicht haben." "Maggi, bitte," bat Brian, denn Lysa fing schon an zu kichern. Tala und Spencer grinsten und ich war auch kurz davor zu lachen. "Nichts Maggi!," Maggi sh ihn böse an. "Noch einmal, dann sind wir beide ein Knäuel." Dann sah sie uns an. "Ich weiß nicht, ob Fanny euch gehört hat. Sie hat schon wieder ihre furchtbare Opernmusik an. Dieses Gedudel und Gekreische raubt mir noch den letzten Nerv." "Komisch. Diesmal höre ich nichts," sagte Brian. Maggi verdrehte die Augen. "Sie ist auch in ihrem Zimmer und das ist doch ganz hinten von diesem Haus. Sie hat doch so eine schwere Eichentür, wo doch kein Laut durchdringt. Aber trotzdem höre ich was, wenn ich im Keller bin. Eine Täpflung ist kaputt und weil die Wand Zwischenräume hat und ein Loch in der Wand unten im Keller ist, dröhnt das durch. Und wenn sie in der Küche Opern hört, das hört man im ganzen Haus." Wir gingen in dem Speiseraum, wo dadrin ein riesiger Tisch war. Neben dem Speiseraum war die kleine Küche. Maggi machte uns Tee und stellte einen Teller mit Kekse hin. Dann setzte sie sich auch hin und fragte uns, wie unsere Reise war. Während wir erzählten kam eine rundliche dicke Frau herein. Sie hatte eine hohe Frisur, die bestimmt dreißig Zentimter hoch war. Ihre Haare waren rötlich getönt und in dieser Haarpracht steckten viele Spangen. Ihr Gesicht war ein bisschen zu geschminkt und sie steckte in einer lilanen Leggins und einer Bluse, wo dadrauf Blumen waren. "Oh!," rief sie. Ihre Stimme war ein wenig hoch, aber sie klang sehr freundlich. "Tala! Was macht ihr denn jetzt schon hier?" "Menschenskinder Fanny! Setzt dich hin und steh nicht wie eine wachende Henne da herum," sagte Maggi ungeduldig. Die Frau, die ganz sicher Tante Fanny war, setzte sich hin. Der Stuhl ächzte ein wenig. "Menschenskinder Maggi. Die Stühle werden langsam alt," antwortete sie. "Sie knarren schon." "Woher das wohl kommt," murmelte Maggi. Ich konnte nicht anders. Ich prustete in meinem Tee hinein und die Hälfte flog heraus. "Tut mir leid," sagte ich entschuldigent und wischte mit einer Serviertte den Tee weg. Tante Fanny musterte mich. "Bist du Alea?," fragte sie mich. Ich nickte. Tante Fanny lächelte, erhob sich und ging zu mir. Und schon hatte sie mich umarmt und ihr schweres Parfüm, dass nach Lavendel roch, stach in meine Nase. Ich verkniff mir das Husten. "Schön dich auch endlich mal kennenzulernen," sagte Tante Fanny und sah auch Cheroke da hocken. "Oh nein, wie herallerliebst," rief sie und watschelte zu den Bulldogge. Wie Mr Dickenson, sah Tante Fanny Cheroke schon ein wenig ähnlich. Ich hatte wieder eine Fantasie. "Okay Tala," Maggi verschränkte die Arme vor der Brust. "Jetzt sag endlich den Grund, warum ihr so früh hierhergekommen seid." "Maggi, ich erzähl es dir später. Lass mich doch mal," protestierte Tala. "Wie lange soll ich noch warten? Bis ich unter der Erde liege, oder was?," zeterte Maggi los und Tante Fanny unterbrach sie. "Maggi, lass sie sich doch erstmal ausruhen." Maggi sah sie an. "Keine Angst, sie kippen schon nicht um." "Das habe ich auch gar nicht behauptet," entrüstete sich Tante Fanny. Dann sagte sie zu Lysa: "Zeig doch bitte Alea das Haus. Sue muss sich auch mal zurechtfinden." "Okay, mach ich," grinste Lysa und sprang auf. "Komm," sagte sie zu mir und wir gingen aus dem Speiseraum. "Ich zeig dir erstmal alle Zimmer hier unten," sagte Lysa und führte mich durchs Wohnzimmer, zeigte mir die Terasse, die zwei Badezimmer, die Waschküche, Maggi und Tante Fannys Zimmer und drei andere Zimmer. Eins war wohl ein Gästezimmer, das andere, wo wohl gemalt wurde, denn es standen zwei Staffelei, jede Menge Papier, Farbkästen und Pinsel herum. Das dritte Zimmer schien eine kleine Bücherei zu sein. Denn die ganzen Wände waren mit Büchern verdeckt. Dann gingen Lysa und ich zurück in die Eimgangshalle. Ein Vorhang verdeckte eine Holztreppe. Lysa schwang den Vorhang zu Seite und rannte hoch. Wir standen in einem langen Flur, der mit Dielen belegt war. Es knarrte ein wenig, wenn man darauf lief. Auf der linken Seite waren nur zwei Türen und auf der rechten vier. Ich hörte auf einmal gedämpfte Musik. Soweit ich es erkennen konnte, waren es die No Angels. Lysa blieb auch stehen, um zu lauschen. "Scheint so, als ob hier Gäste wären," sagte ich. Lysa nickte. "Und das sind nicht irgendwelche Gäste...," murmelte sie und schlich überraschenderweise weiter. Vor der ersten Tür links blieb sie stehen. Sie grinste. "Sandy und Soo sind hier." "Wer ist das?," fragte ich sie. "Das sind die Patenkinder von Tante Fanny. Die beiden sind siebzehn. Sie sind nett, aber wir streiten uns manchmal. Willst du sie mal sehen?" "Ich weiß nicht," Verunsichert schaute ich auf die Tür. "Vielleicht wollen sie ihre Ruhe haben." "Ach, für ein kleines Pläuschen sind sie zu haben," grinste Lysa und stieß, ohne zu Klopfen, die Tür auf. Das Zimmer war, wie ich erstaunt feststellte, rosa gestrichen. An den Wänden hingen Poster von den Monrosen, No Angels, Pussycat Dolls und US5. An der rechten Seite war ein Schminktisch mit einem großen Spiegel. Da saß eine Schwarzhaarige, die sich gerade eine Maske raufschmierte. Auf dem zweiten Bett, das ganz hinten steht, saß eine Blondhaarige, sie wohl gerade aus dem Bad kam, denn sie hatte ihre Haare in einem Handtuch zusammengewickelt und lackierte ihre Zehnägel. Keiner von den beiden bemerkte uns. Lysa rief: "Na, verschönert ihr eure Fissage ein wenig?" Erschrocken sprang die Schwarzhaarige zurück und die Blondhaarige sah auf. "Lysa! Woher kommst du denn?," rief die Schwarzhaarige. "Vom Mond." Lysa lugte ins Zimmer. "Oooooh, Sandy," die Rothaarige deutete auf einem Poster. "Warst du auf einem US5-Konzert? Was hat der arme Richie denn gedacht, als er dein Plakat gesehen hat? 'Richie, du bist so süß, dass ich dich abknutschen könnte'?" "Halt die Klappe!" Die Blondhaarige namens Sandy wurde rot. "Raus aus unserem Zimmer. Los!," schrie Soo. Lysa gluckste. "Ich bin doch gar nicht in eurem Zimmer." Vom Flur aus feixte sie ein wenig und dann tippte sie mit einem Fuß auf den Teppichboden von deren Zimmer. "Jetzt ja," sie zog den Fuß wieder zurück. "jetzt wieder nicht." Dann sprang sie rein. "Jetzt ja," Sie sprang wieder zurück. "Jetzt nicht." Das machte sie noch fünfmal, bis es Soo und Sandy zuviel wurde. "Hörst du nicht? RAUS!," schrieen beide und Soo zückte einen Föhn und Sandy einen Rasierer. Sie stellten die Elektrogeräte an und gingen auf Lysa zu. Blizschnell sprang die Rothaarige aus dem Zimmer und knallte die Tür zu. "Puh, gerettet," seufzte sie. Dann schaute sie sich um. "Wo ist denn das Schild? Haben sie das wieder abgerissen...ach, da ist ja." Lysa griff eine Topfpflanze, die neben der Tür stand, und holte einen Zettel heraus. Den glättete sie ein wenig und klatschte den an die Tür. Darauf stand: 'Vorsicht bissig. Bitte nicht füttern.' Zufrieden lief Lysa weiter und deuetet auf die erste Tür rechts. "Da ist eine Abstellkammer. Daneben ist ein Badezimmer. Neben Soos und Sandys Zimmer ist noch ein Gästezimmer. Das neben den Badezimmer ist Brian und Spencers Zimmer und das danach ist Tala und meins." An der Tür von Lysa und Talas Zimmer hing ein Schild, wo dadrauf stand: 'Keep out'. Lysa machte die Tür schwungvoll auf, blieb aber plötzlich stehen. Ich knallte gegen ihr. Ich lugte über die Schulter. Ich konnte nur noch sehen, dass das Zimmer blau gestrichen war, bis Lysa die Tür mit einem lauten Knall zuknallte und schrie: "Was macht DER auf meinem Bett?!" Und dann raste sie nach unten. Ich folgte ihr. "Tante Fanny! Was macht das Schlachtross in meinem Zimmer?!," fauchte Lysa, als sie im Speiseraum war. Alle schauten sie verdutzt an. "Was meinst du?," fragte Tante Fanny. "Das Schlachtross," zischte Lysa. "Das olle Pullover trägt, Ponyborsten hat und eine Hornbrille trägt. Und das FETT ist, dieses SCHLACHTROSS mit den Namen RUDI!" "Oh, ich hab vergessen, es dir zu sagen," sagte Tante Fanny. "DAS SCHLACHTROSS LIEGT IN MEINEM BETT MIT MEINER PLAYBOY-BETTWÄSCHE UND LIEST MEIN HARRY POTTER BUCH!," fauchte Lysa. "DER FASST MEINE SACHEN MIT SEINEN SCHMIERIGEN WURSTFINGERN AN." Maggi sah säuerlich zu Tante Fanny. "Ich hab dir doch gesagt, dass es ein Geschreie gibt." "Jaja," Tante Fanny sah leicht erschöpft aus. "Rudi soll mit Tala in einem Zimmer schlafen, also dachte ich, dass-," "Wieso können Tala und Rudi nicht im Gästezimmer pennen?," maulte Lysa. "Weil Rudi gegen eine Blume allergisch ist, die im Gästezimmer steht," antwortete diesmal Maggi. "Das kann man doch wegstellen," knurrte Lysa. "Dann muss man das wegputzen und Rudi ist auch gegen einem gewissen Putzmittel allergisch, aber wir wissen nicht, gegen welches. Das wollen wir auch nicht ausprobieren," sagte Tante Fanny. Lysa knurrte ein wenig herum. In diesen Moment knarrte die Treppe und ein dicker Junge kam ins Zimmer. Der Junge hatte kurze Haare, wo sein Pony aber Borsten hatten, die ihn vor die Augen fielen. Er trug eine altmodische Hornbrille und Schlapperhosen mit einem hellbraunen Pullover. Als er sprach hörte sich seine Stimme hoch an. "Hallo," sagte er und lächelte in die Runde. "Ist ja eine Überraschung, dass ihr schon da seid." Er wandte seine Schlitzaugen an Tala, Spencer, Brian, Lysa und mich. Die Jungs winkten kurz, Lysa sah ihn nur giftig an und ich starrte nur. Der Junge schaute mich an und fragte: "Wie heißt du?" Zum dritten Mal sagte ich: "Ich bin Alea." Der Dicke strahlte und er reichte mir die Hand mit den stummeligen Fingernägeln und Wurstfingern. Ich ergriff sie und schüttelte kurz. Seine Hand fühlte sich an, wie ein Handschuh mit Pudding. Nachdem Rudi sich am Tisch hingesetzt hatte, gingen Tala, Brian, Spencer, Lysa und ich nach oben, um unsere Sachen auszupacken. Während Brian und Spencer in ihrem Zimmer verschwanden (ihr Zimmer war gelb gestrichen) schlüpfte ich mit den Rothaarigen in ihrem Zimmer. An den Wänden hingen Green Day Posters, Tatu Posters, ein riesiges Bild von Lordi und zwei Poster von dem Film 'Chucky, die Mörderpuppe'. "Ich wasche meine Bettwäsche dreimal, damit der Muff von Rudi drauße ist," knurrte Lysa und zog ihr Bett ab und nahm für Rudi eine verwaschene Bettwäsche mit komische Muster drauf. "Lysa, jetzt sei doch nicht so gemein," sagte Tala, doch Lysa winkte ab. Sie packte in einer Tasche ein paar Bücher, die ihr wahrscheinlich gehörten, sechs CDs, und ein Bild von Johnny rein. Sie wollte auch gerade die Poster auf ihrer Seite abmachen, als Tala es zuviel wurde. "Jetzt stell dich nicht so an," schimpfte er. "Er wird sie schon nicht abknutschen." "Ich traue ihn alles zu," knurrte Lysa, ließ aber die Poster doch dran. Dann machten ich und Lysa es uns im Gästezimmer bequem. Doch als ich mein Bett beziehen wollte, wurde ich schläfrig. Ehe ich mich versah legte ich mich hin und schloss die Augen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)