Angst vor Gefühlen von Serenah ================================================================================ Kapitel 19: Sawadas Wutausbruch ------------------------------- Titel: Angst vor Gefühlen Part: 19 Note: In diesem Kapitel geht es weiter mit Takeshi. Bin gespannt, was ihr davon haltet – ihr habt ja schon eure Theorien XD Apropos: mich würde ja brennend interessieren, was das für Theorien sind. Schreibt doch in euren Kommis, was ihr darüber denkt ^^ Und was Tsubasa und Taro angeht – noch ist ja nichts entschieden *g* Der erste Satz, denn Taro am nächsten morgen sagte, war: „Ich hätte hier nicht übernachten sollen.“ Dann murmelte er etwas vor sich hin, von dem Genzo nur „Tsubasa“ und „Krach“ verstand, verabschiedete sich mit „wir sehen uns beim Frühstück“ und verschwand. Doch beim Frühstück war weder Taro, noch Tsubasa dabei. Wakabayashi ahnte aus welchem Grund und fühlte sich in einer gewissen Weise schuldig. Es war Misakis Entscheidung den Abend getrennt von Ozora zu verbringen, aber hätte Genzo ihn nicht überreden sollen doch zu Tsubasa zu gehen? [Na hoffentlich verschlimmert sich ihre Krise jetzt nicht noch mehr deswegen...] Aus dem morgendlichem Training lies sich deutlich erschließen, wie das Gespräch zwischen Tsubasa und Taro verlaufen ist. Ozora war nicht er selbst – so wütend hat ihn das Team noch nie erlebt und keiner außer Genzo kannte den Grund für seine Wut. Der normalerweise gutgelaunte Misaki war ernst und schweigsam wie noch nie. Wakabayashi wollte Taro irgendwie aufmuntern, aber als er zu ihm rüberging, machte der nur eine abweisende Geste und sagte „Ich will nicht darüber reden.“ In den nächsten Tagen änderte sich nichts an der ganzen Situation. Tsubasa war ständig gereizt und Taro wollte mit niemandem reden. Um das Unglück noch zu vervollständigen, fand gerade in dieser Woche eins der geplanten Freundschaftsspiele statt. Misugi verstand es seine Emotionen immer im Zaum zu halten, doch die Leistungen der Mannschaft ließen auch ihn diesmal nicht kalt. Verzweifelt und wütend zugleich beobachtete er das Spiel und konnte nicht glauben, was vor seinen Augen passiert. Das Goldene Duo versagte total; Zusammenarbeit schien für die beiden plötzlich ein Fremdwort zu sein. Tsubasas miese Laune färbte auch auf andere ab und raubte ihnen Kampfgeist und Selbstvertrauen. So schlecht spielten sie noch nie zuvor. Wakabayashi war es zu verdanken, dass die gegnerische Mannschaft keinen Treffer erzielte, aber auch die Nationalelf konnte kein Tor machen. Erst wenige Minuten vor Spielschluss schaffte es Matsuyama das 1:0 zu schießen. „Was zum Teufel war mit euch los?!“ brüllte Jun „Ihr habt gespielt wie Anfänger! Soll das etwa das Niveau des japanischen Fußballs sein?! In meiner ganzen Karriere hab ich noch nie so ein Theater erlebt! Ihr seid doch die elf besten Spieler Japans, oder?! Beste Spieler... Ihr seid eine Beleidigung für Fußball! Genzo war wohl heute der einzige der wusste, wozu er hier ist! Vor allem aber bin ich von dir enttäuscht Tsubasa! So eine schlechte Leistung hätte ich von dir nie erwartet!“ „Wenn du ein Problem damit hast, dann schmeiß mich doch aus der Mannschaft!“ entgegnete Tsubasa und verschwand vom Feld. Seine Kameraden blickten ihm verwundert nach. Taro senkte deprimiert den Kopf. Wakabayashi war ziemlich erledigt nach dem Spiel, dabei aber auch sicher, das die Gedanken, die ihn die ganze Zeit plagten, ihn nicht einfach einschlafen lassen. Die Situation zwischen Taro und Tsubasa nahm ihn ziemlich mit, doch das war nicht der einzige Grund für seine schlechte Laune. Seit fünf Tagen war Kojiro weg... eigentlich nicht lange, aber Genzo erschien es, wie eine halbe Ewigkeit. Er vermisste ihn, konnte nicht aufhören an ihn zu denken. [Dann werd ich mal zu meinem üblichen Schlafmittel greifen] dachte er, als er seinen Schrank aufmachte und eine Flasche Chivas herausholte. Nach dem ersten Glas erstklassiger Whisky fühlte er sich besser. Zwei Gläser später musste er ins Badezimmer gehen. Er war schon ein wenig angetrunken, merkte er, als er zurück auf sein Zimmer ging. Auf dem Weg dorthin wurde er gerufen. „Wakabayashi!“ „Ja?“ Genzo drehte sich um und sah, wie Takeshi in seine Richtung lief. „Ist Kojiro schon zurück?“ „Nein, leider noch nicht.“ „Sag mal... geht es dir gut? Du siehst merkwürdig aus.“ Wakabayashi lächelte ihn an. „So wirkt halt Sehnsucht, da kann ich auch nichts für.“ „Na ja, wenn’s weiter nichts ist...“ Sawada drehte ihm den Rücken zu und wollte gehen. „Warte mal Takeshi.“ „Was ist?“ „...Willst du nicht mit auf mein Zimmer kommen? Ich würde gerne über etwas mit dir sprechen.“ Sawada überlegte einen Moment. „OK, meinetwegen“ antwortete er schließlich. Wakabayashi hat sich vorgenommen, das große Geheimnis um Takeshis merkwürdiges Verhalten zu lüften. Betrunken genug war er ja zu so einem Gespräch. Mal sehen, wie viel ihm Sawada über sich erzählen wird... In Wakabayashis Zimmer setzte sich Sawada an den Tisch, Genzo machte es sich währenddessen auf dem Bett gemütlich. Takeshi sah kritisch auf die halbleere Flasche Chivas. „Du bist also nicht krank vor Sehnsucht, sondern einfach nur besoffen, was Wakabayashi?“ „Ich bin nicht besoffen. Es stimmt, ich hab ein oder zwei Gläser getrunken... aber halt nur, um das denken ein bisschen wegzuschalten. Ich denke zuviel an Kojiro...“ „Nein, wie bejammernswert“ sagte Takeshi süffisant. „Du denkst zuviel an ihn? Und glaubst wohl dabei auch noch, dass du ein großer Märtyrer bist? Oh wie musst du leiden, da dein Geliebter ganze fünf Tage von dir entfernt ist...“ „Hör auf“ unterbrach ihn Genzo mit einer ruhigen Stimme. „Ich erwarte ja nicht einmal von dir, dass du das verstehst. Aber spotte nicht darüber, OK?“ „Ja, klar“ Sawada lachte höhnisch und stand auf. Er ging zum Regal, schnappte sich eins von den Gläsern und füllte es zur Hälfte mit Whisky. „Nur zu, bedien dich...“ murmelte Genzo unzufrieden. Takeshi lächelte noch immer, als er einen großen Schluck Whisky nahm und das Glas gleich wieder voll goss. „Ich kann nicht glauben, was du gerade vor meinen Augen tust.“ „Was denn?“ „Du trinkst.“ „Na und? Du trinkst ja auch.“ „Das ist was anderes. Aber bei dir Takeshi... Wir haben uns fünf Wochen nicht gesehen. Nur fünf Wochen, und trotzdem bist du in dieser Zeit so anders geworden. Ich erkenne dich nicht wieder. Kannst du mir sagen, was dir passiert ist?“ „Mir? Rein gar nichts! Alles ist so wie es war“ antwortete er mit einem bitterem Unterton. „Ja, sicher. Erzähl das dem Trainier.“ „Du glaubst mir nicht, was? Tja, tut mir leid für dich. Ich hab dir die Wahrheit gesagt.“ „Bist du enttäuscht?“ „Was? Wieso sollte ich enttäuscht sein?“ „Na ja, vielleicht... wegen Kojiro?“ „Wie kommst du auf diesen Blödsinn?!“ Takeshi stellte genervt das leere Glas ab. „Nun, soweit ich weiß, war er ja immer dein Vorbild und... vielleicht gefällt dir einfach nicht, das er über seine Gefühle mir gegenüber offen spricht...“ Sawada leerte das dritte Glas und verspürte die betäubende Wirkung vom Alkohol. „Soll ich dir was sagen Wakabayashi? Du hast Recht. Zumindest teilweise. Mir gefällt wirklich nicht, das Kojiro andauernd mit dir beschäftigt ist. Er hat aufgehört auf andere, wichtigere Dinge zu achten. Er vernachlässigt seine Freunde, hat etwas von seiner kämpferischen Natur verloren, ist schwächer geworden. Als ich mit Wakashimazu ihn am Flughafen abholte... er sah schrecklich aus. Ich habe ihn noch nie zuvor so schwach gesehen. Er hat geweint... zum ersten Mal hab ich in seinen Augen Tränen gesehen. Das war nicht der Kojiro, den ich vorher kannte. Er ist anders geworden. Und daran bist nur du schuld.“ „Ach, sieh an – also hast du eigentlich was gegen MICH, hab ich dich richtig verstanden?“ „Wie zum Teufel seit ihr zusammengekommen?!“ schrie Takeshi auf einmal wütend. „Ihr habt euch doch gehasst! Wie ist es möglich, das Kojiros Einstellung dir gegenüber sich so verändert hat?!“ „Was regst du dich so auf? Ist das wirklich so schlimm für dich, das wir zusammen sind?“ „Was findet er bloß so toll an dir?! Ich kann das einfach nicht verstehen! Warum DU?“ „Warum nicht?! Jetzt beruhige dich erst mal für einen Augenblick und sag mir endlich, was dich so sehr daran stört!“ Takeshi starrte ihn verstört an, sprang urplötzlich auf und rannte aus dem Zimmer. Wakabayashi folgte ihm auf den Flur und beobachtete, wie Sawada in Windeseile nach Draußen lief. [Was ist bloß los mit ihm?! Und wieso hasst er mich so? Weil Kojiro sich wegen mir geändert hat? Aber das stimmt doch nicht! Ist er eifersüchtig, weil er nicht mehr soviel Zeit mit ihm verbringen kann, wie früher? Ja, das wäre möglich... aber Wakashimazu hat damit doch kein Problem... Genau, Wakashimazu! Es wäre sinnvoll sich mit ihm darüber zu unterhalten.] Ohne zu zögern, marschierte Genzo zu ihm, fest entschlossen ihm alles zu sagen was passiert ist und was er selbst über diese Situation denkt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)