Sehnsucht
Kapitel 4
Nun wanderte Kagome schon seit drei Tagen mit Kouga und doch hatten sie noch nicht ein einziges direktes Wort gesprochen. Innerlich schalt sie sich als dumm, dass sie so reagiert hatte. Wieso war sie einfach gegangen? Warum hatte sie sich getrennt von ihren Freunden? Sie wusste doch, dass InuYasha Kikyou liebte! Sie hatte sich bereit erklärt damit zu leben und trotzdem hatte sie es nicht länger ausgehalten.
Unbemerkt stahl sich eine Träne über Kagomes Wange. Kouga der ebenso wie InuYasha mit einer guten Nase gesegnet war, zuckte unmerklich zusammen.
Es zerriss ihm das Herz, dass Kagome so litt. Natürlich liebte er sie, aber nicht so wie Kagome InuYasha liebte. Kouga hatte zum ersten Mal gesehen was Liebe anstellen konnte und er hatte in Kagomes Augen Dinge gesehen, welche er nicht nachempfinden konnte. Ein wenig war er neidisch auf InuYasha, dass jemand so für diesen Hanyou empfand. Was wäre wenn Kagome für ihn so empfand? Würde er sie auch so verletzen?
Verstohlen sah er zu Kagome herüber die die ganze Zeit stumm neben ihm her lief. Sie war etwas ganz Besonderes und sein Herz wurde weich als er ihr Profil besah. Er konnte ihr nicht weh tun. Kouga war zwar oft ein Rüpel aber er konnte Kagome nicht verletzen und genauso wenig konnte er zusehen wie sie litt.
„Sollen wir umkehren?“ Kagome schüttelte den Kopf und sah in Kougas blaue Augen. Sie sah zum ersten Mal Sorge an ihm und es schnürte ihr die Kehle zu. Sie zwang sich zu einem Lächeln.
„Ich bin hier bei dir viel glücklicher. Mach dir keine Sorgen, das wird schon wieder.“ Kouga wollte dies nicht so wirklich glauben, doch er fand sich damit ab, dass er nichts tun konnte.
Hechelnd und vollkommen außer Atem kamen Hakkaku und Ginta aus dem Wald gesprungen. Hinter ihnen ein ganzes Rudel Wölfe.
Kagome musste kichern als sie die beiden Youkai sah. Sie waren auch zu komisch. Kouga beobachtete amüsiert Kagome. Sie lächelte wieder.
„Kouga, wir suchen dich schon seit Tagen.“ Ginta stützte erschöpft seine Hände auf den Knien ab und versuchte zu Atem zu kommen. Die Wölfe legten sich müde auf die Seite und Hakkaku ließ sich ebenfalls fallen.
Skeptisch beobachtete Kouga seinen Clan und wartete, dass sie wieder zu Atem kamen. Ginta versuchte irgendetwas zu erzählen, kam aber nicht dazu einen Satz zu formulieren.
„Nicht weit von hier…..Naraku….!“ Kagome und Kouga wurden hellhörig.
„Was ist mit Naraku? Wo ist er?“ knurrte Kouga und ballte seine Hand zu einer Faust. Kagome stellte sich vor Kouga und legte ihm beschwichtigend eine Hand auf den Arm.
„Was hast du gesehen?“ Verwundert sahen Ginta und Hakkakuna Kagome an, als hätten sie sie erst jetzt bemerkt.
„Wir waren keine zwei Tage von hier in einem Dorf um Futter zu klauen, als wir ihn gesehen haben. Wir wissen nicht, was er dort gemacht hat wir sind nur abgehauen.“ Kouga schnaubte verächtlich. Ginta richtete sich aber direkt an Kagome.
„InuYasha ist mit ihm zusammengestoßen. Ich dachte du wärst auch dabei. Mhhhhh…wenn ich es mir recht überlege, habe ich dich wirklich nirgends gesehen.“ Kouga gab Ginta eine Kopfnuss doch Kagome wurde sofort bleich.
„Wie bitte? Weißt du wie der Kampf ausgegangen ist?“ Ginta schüttelte nur den Kopf, doch Hakkakuna erhob sich nun zum ersten Mal.
„Ich habe gesehen wie eine Dämonejägerin verletzt wurde, aber dann waren wir auch schon weggelaufen.“ Kouga lag eine bissige Bemerkung auf der Zunge, doch Kagome ließ ihn nicht zu Wort kommen. Erschrocken sah sie Kouga an.
„Wir müssen sofort dort hin. Was ist wenn Sango schwer verletzt ist?“ Kouga nickte nur und bedeutete Kagome sich auf seinen Rücken zu begeben. Als Kagome auf seinem Rücken saß wurde ihr mulmig zumute.
°Wie bei InuYasha!° dachte sie und kauerte sich traurig zusammen. Kouga brachte die plötzliche Nähe zu Kagome etwas aus dem Gleichgewicht, doch als er an seine Aufgabe dachte riss er sich wieder zusammen. Er würde Kagome so schnell wie möglich zu ihren Freunden bringen.
InuYasha ging es ohne Kagome nicht besser. Er zog sich immer mehr zurück, saß meistens nur auf irgendeinem Baum und sah in die Ferne. Was Miroku und Sango jedoch noch mehr wunderte war, dass Kikyou nicht mehr aufgetaucht war nachdem Kagome mit Kouga gegangen war.
Was das zu bedeuten hatte wusste keiner, doch es erschien momentan nicht wichtig. Shippou war vollkommen ausser sich und InuYasha benahm sich ebenfalls seltsam. Miroku hatte versucht mit InuYasha zu sprechen.
~~~~~~~~~~~~~~Rückblick~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
„Was ist los mit dir, InuYasha? Du hast dich doch endlich entschieden.“ InuYasha stieß nur sein übliches „Keh.“ aus und wandte sich ab.
Miroku wollte erreichen, dass InuYasha sich endlich seine Gefühle eingestand.
„Du hast Kikyou gerettet obwohl sie tot ist, also heißt das doch sicher, dass du mit ihr sterben willst und Kagome kein Thema mehr ist.“ Wütend sprang InuYasha von seinem Baum und packte den Mönch am Kragen.
„Sprich nicht so von Kagome!“ Miroku musste sich ein Grinsen verkneifen.
„Du weißt, dass sie uns wichtig ist, aber was ist mit dir?“ Der Hanyou ließ Miroku los und drehte sich um, um wieder auf den Baum zurückzukehren.
„Das ist nicht weiter wichtig. Kagome hat den richtigen Weg gewählt.“
„Ist er denn auch der Richtige für dich?“
Auf diese Frage antwortet InuYaha nicht mehr. Er wandte sich nur wieder ab und sah fort.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~Rückblick Ende~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Sie hatten in der Nähe eines Flusses Halt gemacht und sie kampierten auf einer Anhöhe.
InuYasha fühlte sich entsetzlich. Seine Gedanken kreisten immer wieder um Kagome wie verletzt sie ihn angesehen hatte, wie sie mit Kouga gegangen war. Immer wieder fragte er sich, wie er so hatte handeln können, wie er Kagome hatte sich selbst überlassen können. Er hasste sich dafür und er sehnte sich nach Kagome und ihrer Nähe.
Es war schwierig sich diesen Umstand einzugestehen. Er dachte kaum an Kikyou, nur an Kagome und das erstaunte ihn selber.
In dieser Nacht verfolgte den Hanyou das Bild wie Kagome Kougas Hand genommen hatte.
Am nächsten Tag hatten sie sich auf die Suche nach einem Dorf gemacht, wo sie zunächst bleiben konnten bis sie wussten, was sie tun sollten ohne Kagome.
InuYasha war die ganze Zeit weit hinter ihnen gelaufen.
Er dachte wieder an Kagome und was er tun sollte. Ohne sie war er aufgeschmissen und das nicht nur wegen den Splittern, wie er zugeben musste.
Dann roch er es. Zunächst glaubte er Kouga zu wittern, bis er erkannte, dass es sich um dessen Rudel handelte. Sie hechteten sicher wieder hinter Kouga her du suchten ihn. Sie waren immer langsamer als ihr Anführer.
Doch dann erkannte er den Geruch von seinem Feind, Naraku. Auch Miroku hatte Naraku ausgemacht.
InuYasha knurrte und spurtet los.
„Er ist nicht weit von hier entfernt.“ Miroku, Sango und Shippou sprangen auf Kiraras Rücken und folgten InuYasha. Von Weitem erkannten sie die Hütten eines Dorfes. Was machte Naraku in diesem Dorf? Gab es hier etwa Splitter?
Was hätte InuYasha jetzt dafür gegeben, dass Kagome bei ihm war. Kagome! Dieser Name versetzte InuYasha einen Stich und er wurde noch schneller.
°Wenn nicht für mich, dann für sie!°