Des Glückes Schmied von Seranita (Wichtel FF) ================================================================================ Kapitel 3: Gewöhnung -------------------- Kapitel 3: Gewöhnung Das Krankenhaus sah noch genauso aus wie am Tag zuvor. Oishi fühlte sich auch genauso unsicher und hätte man ihn gefragt, so wäre er liebend gerne umgekehrt. Aber die Frage stellte sich gar nicht erst. Wie Eiji wohl reagieren würde, wenn er so plötzlich auftauchte?! Oishi warf nervös einen Blick auf seine Uhr. Punkt Zwei. Er war rechtzeitig, Eiji würde wohl gleich entlassen werden. Am Tag zuvor hatte Oishi bei seinem überstürzten Abgang nicht mehr daran gedacht, sich die Zeiten geben zu lassen, zu denen Eji entlassen werden würde. Allerdings hatte ihn später noch Fuji angerufen, der ihm Bescheid gegeben hatte, wann ihr Freund das Krankenhaus verlassen dürfte. Eiji hatte ihm nicht gesagt, wann er entlassen werden würde. Man könnte sagen, dass er nur nicht genug Zeit gehabt hatte, aber er hatte Oishi danach auch nicht mehr angerufen. Vielleicht wollte er ihn ja gar nicht sehen?! Dieser Gedanke hatte ihn den ganzen Morgen beherrscht, bis er sich schließlich dazu aufgerappelt hatte, doch zu gehen. Jetzt war es ohnehin zu spät. Oishi gab sich einen Ruck und betrat das hohe Gebäude Ihn erwartete die übliche, kühle Atmosphäre, die so typisch für Krankenhäuser war. Oishi sah sich um. Er befand sich in der Empfangshalle des Krankenhauses. Es war ein weiter Raum, in dem sich allerdings neben einigen Wartesitzen und einigen Tischen mit Magazinen nicht viel befand. Auf der anderen Seite des Raumes befand sich eine Art Rezeption, hinter der sich einige Krankenschwestern aufhielten, die Kranken und Wartenden nacheinander ihre Zimmer und Schwestern zuwiesen. Und dort stand Eiji! Er unterhielt sich gerade mit einer der jüngeren Krankenschwestern, welche ihm scheinbar einige letzte Mahnungen mit auf den Weg gab. Oishi erkannte, dass er nur mit halbem Ohr zuhörte. Stattdessen schnallte sich Eiji einen Rucksack auf den Rücken, aus dem noch ein paar der Magazine von Fuji hervorlugten. Dieses furchtbare Krankenhaushemd war er bereits losgeworden, denn er trug nun seine normale Alltagskleidung. Nur sein rechter Fuß war eingegipst worden und Eiji stützte sich auf Krücken, die er sich unter seinen Arm geklemmt hatte. Er war durch sie und den Rucksack bereits völlig überladen, dennoch versuchte er noch, eine der Krücken an der Wand abzustellen, um noch etwas hochzuheben, während die Schwester freundlich auf ihn einredete. Endlich gab sich Oishi einen Ruck. Mit wenigen Schritten durchquerte er die Halle und nahm Eiji die Krücke aus der Hand. Er lächelte. „Lass mich nur machen.“ Völlig überrumpelt sah der Junge vor ihm ihn an. „Oishi, was tust du denn hier?!“ „Ich wollte dich abholen.“ Oishi versuchte, sich seine Nervosität nicht anmerken zu lassen. Wie würde Eiji wohl darauf reagieren?! Nahm er ihm den abrupten Abschied tags zuvor übel? Und was vor allem wichtig war, wie ging es Eiji?! Die schockierende Nachricht, dass er eventuell kein Tennis mehr spielen konnte, war noch lange nicht verarbeitet, dessen war Oishi sich sicher. Er hatte es selbst noch nicht verarbeitet. „Ach so?!“ Eiji blickte einen Moment lang seltsam drein, als wüsste er nicht, was er davon halten sollte, doch dann lächelte er wieder unbeschwert. „Dann danke.“ Mit der freien Hand angelte er nach dem Gegenstand, den er schon zuvor an sich nehmen wollte. Nun erkannte Oishi, dass es sich um die Blumen handelte, die er Eiji tags zuvor mitgebracht hatte. Sie waren bereits etwas eingefallen, sahen aber noch immer relativ frisch aus. „Ich nehme sie.“, sagte er. Es klang verlegen. Warum, wusste er selbst nicht genau. „Nyaaa. Danke Oishi.“ Augenblicklich wurde ihm der Strauß mitsamt der Vase in die Hand gedrückt, so dass ihm die Blumen mitten ins Gesicht hingen. Eiji grinste übermütig und nahm seine Krücke wieder an sich. „Du siehst lustig aus.“ Oishi erwiderte nichts darauf, sonder lächelte nur ein wenig unbehaglich und schob eine große, gelbe Blüte aus seinem Sichtfeld. „Soll ich den Rucksack auch nehmen?!“ „Ach was, das geht schon. Er ist ja nicht schwer und meinem Rücken geht es gut.“ Unterdessen mischte sich auch die Krankenschwester wieder ein. „Sie kommen zurecht?!“, erkundigte sie sich noch einmal. Als die beiden Jugendlichen nickten, lächelte sie. „Sehr schön. Die Formulare sind ja bereits ausgefüllt und der Doktor ist ebenfalls informiert. Ich soll Sie noch darauf hinweisen, dass in einer Woche eine Routineuntersuchung fällig ist.“ Eiji tauschte einen ernsten Blick mit Oishi, ehe er sich wieder der Krankenschwester zuwandte und die Information bestätigte. „Dann lasse ich euch beiden jetzt mal alleine. Du hast ja schon einen freiwilligen Helfer bekommen.“, stellte die junge Frau mit einem Augenzwinkern fest. „Ich wünsche dir noch eine gute Genesung, junger Mann. Und sieh zu, dass du dein Bein nicht belastest. Auch ein Gips ist kein unzerstörbarer Schutz.“ Eiji nickte. Oishi warf der freundlichen Frau noch ein Lächeln zu, als sie auch schon verschwand. Er wandte sich Eiji zu. „Wirst du etwa nicht abgeholt?!“ „Meine Eltern müssten bald kommen.“, antwortete Eiji und ließ seinen Blick durch die Halle gleiten. „Weißt du, wo Fuji ist, Oishi?!“ „Oh… Wollte er kommen?!“ Das würde zumindest erklären, warum er die Zeiten gewusst hatte. Nicht aber, weshalb er Oishi angerufen hatte. „Er hat gesagt, er würde mich abholen kommen…“ Eiji hob die Schultern. „Nya, wer weiß. Vielleicht ist ihm was dazwischen gekommen.“ „Vielleicht. Wir sollten schon mal nach draußen gehen.“, bemerkte Oishi. Eiji nickte. Es brauchte eine Weile, bis Eiji die unhandlichen Stützen so weit unter Kontrolle hatte, dass er sich trotz seines Fußes schnell vorwärts bewegen konnte. Eiji war zu ungeduldig dafür. Andauernd blieb er irgendwie mit den Krücken hängen. Oishi hatte bis jetzt immer gedacht, dass diese Dinger recht einfach zu handhaben seien, aber Eiji brachte es irgendwie fertig so aussehen zu lassen, als handle es sich um eine furchtbar komplizierte Angelegenheit. Trotzdem schien er Spaß dabei zu haben, denn immer, wenn sich die Krücken erneut verhedderten, musste er grinsen. „Hoi, hoi. Wer hätte gedacht, dass diese Teile so viel Geschick benötigen?!“, rief Eiji aus, als er erneut stehen bleiben musste. „Ganz schön anstrengend“ Oishi wartete geduldig, bis sein Partner zu ihm aufgeholt hatte. „Alles in Ordnung?!“ „Klar, klar. Kein Problem. Ich glaube, allmählich kriege ich den Dreh raus. Gib mir nur noch eine Minute…“ Eiji sollte Recht behalten. Bis sie den Parkplatz vor dem Krankenhaus erreichten, bewegte er sich so sicher mit den Gehhilfen, als hätte er nie etwas anderes gemacht. Es erinnerte Oishi irgendwie an Eijis akrobatisches Geschick. Letztlich musste er sogar eine ziemlich schnelle Gangart einschlagen, um mit seinem Freund mithalten zu können. „Geschafft.“ Eiji riss eine seiner Krücken nach oben, als er den Parkplatz erreichte und verlor dabei beinahe das Gleichgewicht. Schnell war Oishi an seiner Seite und hielt ihn sicherheitshalber mit seiner freien Hand fest. „Pass lieber auf.“, mahnte er. Er war froh, dass Eiji scheinbar wieder der Alte war, aber deshalb sollte er es noch lange nicht übertreiben. Es war auch so schon schlimm genug. Wenn es Eiji überhaupt wieder gut ging! Oishi warf einen skeptischen Blick zu seinem Freund. Vielleicht spielte er ihm auch nur etwas vor? Aber das bezweifelte er. Vielmehr glaubte er, dass er es einfach verdrängte. Eiji ließ nur selten etwas an sich ran. Er besaß die Fähigkeit, Dinge, die ihn bedrückten oder ihm nahe gingen, einfach an sich abprallen zu lassen. Als wenn sie ihn nicht beträfen… Er seufzte, beinahe unhörbar. Das war wohl auch das Beste. Was konnten sie auch schon tun, außer abzuwarten und das Beste zu hoffen?! Wenn dies Eijis Weg war, mit der ganzen Angelegenheit umzugehen, dann würde er sich darauf einstellen. Das war das Mindeste, was er tun konnte, nachdem er ja ebenfalls Schuld an dem Unfall trug. „Ich glaube, da sind sie.“ Eiji stürzte sich noch in Oishis Griff nach vorne und winkte mit einer seiner Krücken fröhlich einem heranfahrenden Auto zu. Oishi konnte erkennen, dass es sich tatsächlich um Eijis Familie handelte. Kurz darauf kam das Fahrzeug auch schon zum Stehen und Eijis große Schwester stieg aus und kam auf die beiden zu. „Eiji. Oishi-kun.“ „Guten Tag“, grüßte Oishi höflich. Ihm fiel ein, dass er Eiji vielleicht mal loslassen sollte und hastig entfernte er den Arm, der noch immer um die Hüfte seines Freundes geschlungen war. „Entschuldige.“ Doch Eiji schien gar nicht zu wissen, was Oishi meinte. Als er ihn nur fragend anblickte, schüttelte der schließlich nur abwehrend den Kopf und verneigte sich stattdessen leicht vor Eijis Eltern, welche inzwischen auch zu ihnen gekommen waren. „Ach, Oishi-kun. Du bist auch hier.“, rief Eijis Mutter überrascht. „Es ist schön, Sie wieder zusehen, Kikumaru-san.“ „Nur nicht so förmlich. Ich bin überrascht, dich hier zu sehen.“ „Du musst wissen, wir haben eigentlich Fuji-kun hier erwartet.“, fügte Eijis Vater erklärend hinzu. Er musterte seinen Sohn. „Wie geht es dir, Eiji?!“ „Mir geht es bestens.“ Eiji sah sich um. „Aber wo sind die anderen?“ „Zu Hause. Ins Auto passen ja nur fünf Personen. Wir sollten sehen, dass wir heimkommen.“ „Ich habe daheim dein Lieblingsessen gekocht.“, fügte Eijis Schwester hinzu. Eiji strahlte. „Nyaa, worauf warten wir dann noch?!“ Sie lachte. Oishi hingegen fühlte sich etwas fehl am Platz, wie Eiji so mit seiner Familie plauderte. Er trat unbehaglich von einem Bein auf das andere. Als Eijis Eltern ihrem Sohn schließlich den Rucksack abnahmen und ins Auto verfrachteten, wollte er sich gerade verabschieden. „Ich gehe dann mal.“, meinte er etwas unbeholfen und reicht die Vase, die er noch immer trug, an Eijis Schwester weiter. Seltsamerweise versuchte Eiji nicht, ihn aufzuhalten. Normalerweise probierte er stets, Oishi noch ein wenig davon abzuhalten, zu gehen, einfach nur, weil Eiji solche Spielchen liebte. Nun aber nickte er lediglich. Unweigerlich machte sich Oishi wieder Gedanken und stockte in seinen Bewegungen. Doch noch ehe er auch nur die Chance für weitere Handlungen hatte, drehte sich mit einem Mal Eijis Mutter um und lächelte Oishi an. „Aber wieso willst du dich denn verabschieden? Fuji-kun ist offensichtlich nicht hier. Wir haben also einen Platz frei im Auto.“ „Oh.“, entfuhr es Oishi. „Machen Sie sich meinetwegen keine Umstände. Ich kann durchaus laufen, es ist nicht weit.“ „Keine Widerrede.“, flötete die Frau und legte Oishi eine Hand auf die Schulter. „Es macht keine Umstände.“ „Nun, dann vielen Dank.“ Oishi lächelte. Die Fahrt war nur kurz. Eiji hatte eine Weile kämpfen müssen, um ins Auto einsteigen zu können, aber schließlich hatte er auch das geschafft. Nun hielten sie vor der Einfahrt zu Oishis Haus. Er räusperte sich. „Danke, dass Sie mich mitgenommen haben.“ „Keine Ursache.“, meinte Eijis Vater nur. „Wir sehen dich sowieso so selten. Du musst uns öfters besuchen.“, ergänzte seine Frau. „Das werde ich sehr gerne tun.“, antwortete Oishi lächelnd. Er sah Eiji an. „Also dann…“ „Ja…“ „Sehen wir uns vielleicht mal…?!“, fragte Oishi zögerlich. Eiji sah ihn überrascht an. „Nya. Ich kann nicht viel machen.“ „Uns wird schon etwas einfallen.“ „Okay...“ Eiji winkte. „Wir sehen uns dann.“ Oishi nickte und sah dem davonbrausenden Auto nach. Er würde Eiji auf keinen Fall in seinem Haus versauern lassen, das hatte er sich fest vorgenommen. Tennis war ja nicht alles, was man machen konnte. Das würde er dem Rotschopf schon noch beweisen. *** Es klingelte. Oishi nahm den Finger von dem kleinen Knopf und lauschte auf die Geräusche, die von drinnen zu hören waren. Ein lautes Poltern ertönte und dann schallte Eijis unverwechselbare Stimme nach draußen. „Nyaa, ich komme sofort. Einen Moment noch.“ Oishi musste lächeln. Eiji klang aufgeregt, als wäre er kurz davor etwas furchtbar wichtiges zu machen. Aber Eiji klang immer aufgeregt. Selbst wenn es um einfache Dinge ging. Wie Zähne putzen. Oder eben Türen öffnen. „Gleich habe ich’s.“ Es dauerte allerdings noch ein paar Minuten, bis sich die Türe endlich geöffnet hatte. Oishi störte sich nicht daran, sondern wartete geduldig, bis das braune Holz vor ihm aufgezogen wurde. Große Augen sahen ihn an. „Hoi. Oishi. Du bist früh dran.“ „Tatsächlich? Das tut mir Leid...“ Mit einem Stirnrunzeln blickte Oishi auf die Uhr. Soweit er es beurteilen konnte, war er pünktlich. Oder hatten sie eine andere Uhrzeit ausgemacht? Aber soweit er sich erinnerte, hatte er zehn Uhr vorgeschlagen. Seine Uhr schien auch noch zu funktionieren. Also wieso...? Kopfschüttelnd sah ihn Eiji an. „Du machst dir viel zu viele Gedanken.“ „Entschuldige… ich wollte nicht…“ Oishi hielt inne und schüttelte den Kopf. „Wie geht es dir, Eiji?“ „Oh, mir geht es super. Ich muss praktisch nichts mehr selbst machen. Gestern hatten wir dann mein Lieblingsessen.“, erzählte Eiji strahlend. Das war eigentlich nicht das gewesen, was Oishi gemeint hatte. Vorsichtig musterte er seinen Partner. Eiji befand sich schon in seinen normalen Alltagsklamotten. Er hatte sich auf die Krücken gestützt, die wohl zu seinen ständigen Begleitern für die nächsten Tage werden würden. Oishi ging nicht weiter auf das Thema ein. Er hatte beschlossen, Eiji die Unterstützung zu geben, die er wollte und wenn er nicht an all die Probleme, die sich aus seiner Verletzung ergaben, denken wollte, dann würde er sein möglichstes tun, um Eiji davon abzulenken. Er trat zur Seite, um Eiji vorbeizulassen. „Wo gehen wir hin?!“, wollte der rothaarige Junge wissen. Oishi zuckte mit den Schultern. „Wohin du möchtest. Wir sollten nicht allzu weit weggehen.“ Schließlich sollte sich Eiji nicht zuviel zumuten. „Dann gehen wir… da lang.“, bestimmte Eiji und schlug wahllos irgendeine Richtung ein. Oishi zog die Haustüre hinter sich zu und folgte ihm. „Hast du deinen Eltern bereits Bescheid gegeben?“ „Sie wissen, dass ich mit dir unterwegs bin. Die machen sich schon keine Sorgen.“ Sie gingen zu einer Eisdiele. Oishi lud Eiji ein. Dieser freute sich darüber wie ein kleines Kind und das ließ auch so Oishi seine düsteren Gedanken für eine Weile vergessen. Schnell suchte er einen Platz im Schatten für sie beide, da Eiji nicht auch schon einen Hitzeschlag bekommen sollte. Eiji kam nach. Er hatte einige Schwierigkeiten, Krücken und Eis unter einen Hut zu bekommen. Schnell drehte sich Oishi zu ihm und nahm ihm das Eis mit einem Lächeln ab. Eiji sah ihn nur an. „Du musst das nicht machen, Oishi, das weißt du.“, sagte er mit einem Mal leise. Verblüfft sah Oishi ihn an und sah den Schatten eines Zweifels über das Gesicht des Rotschopfes huschen. Oder vielleicht bildete er es sich auch nur ein. „Was meinst du?“ „Ach nichts, nichts.“, setzte Eiji schnell hinterher und lachte unbeholfen. „Ich habe mich nur gefragt, warum du unbedingt in den Schatten willst, wo es doch so schön warm ist.“ „Aber…“ „Nyaa. In der Sonne ist es viel schöner.“, meinte Eiji fröhlich und setzte sich an einen Tisch, der die volle Sonneneinstrahlung abbekam. Befremdet setzte sich Oishi zu ihm. Er war ja auch noch da, um den hyperaktiven Jungen aufzufangen, sollte er tatsächlich einen Hitzeschlag bekommen. Zu seinem Glück passierte allerdings nichts und Eiji aß nur vergnügt sein Eis. Sogar das sah schon wieder kompliziert aus. Eiji konnte sein Eis natürlich nicht einfach so essen. Er drehte es die ganze Zeit, suchte die Stellen raus, die dabei waren, abzuschmelzen und vermittelte insgesamt dabei einen so hektischen Eindruck, dass Oishi nicht anders konnte als lachen. Endlich sah Eiji von seinem Eis auf. “Hoi?“ Oishi stoppte und schüttelte lächelnd den Kopf. “Es ist nichts.“ Unweigerlich fiel die Anspannung, die schon die ganze Zeit von ihm Besitz ergriffen hatte, von ihm ab und er wurde wieder etwas lockerer. Eiji hatte einfach dieses Einfluss auf Leute. Irritierenderweise bekam er selbst davon am wenigsten mit, so wie jetzt, wo er Oishi nur verwundert musterte. Schließlich zuckte er die Achseln und fuhr damit fort, sein Eis auf möglichst umständliche Art und Weise zu essen. Sie verbrachten den ganzen Tag miteinander. Nach dem Eis essen besuchten sie den Straßentennisplatz, den man mit dem Bus leicht erreichen konnte. Sie konnten kaum spielen, aber es war bisweilen auch ganz interessant, einfach nur zuzusehen. Oishi hatte auch nicht gewusst, wie er seinen Partner sonst ablenken konnte. Filme liefen zur Zeit keine guten - zumindest für seinen Geschmack. Rückblickend betrachtet hätte er Eiji wahrscheinlich fragen sollen. Ob er falsch gehandelt hatte? Nächstes Mal würde er sich diese Sachen gründlicher überlegen. Aber dieser schien dennoch seinen Spaß gehabt zu haben. Eiji hatte zunächst sehr überrascht geschaut, so dass Oishi schon befürchtet hatte, falsch gehandelt zu haben. Vielleicht hätte er es nicht zulassen sollen, dass Eiji so früh schon wieder mit Tennis in Kontakt kam. Aber schließlich hatte er sich doch noch begeistern können, insbesondere, da später auch noch Momo und Echizen hinzugekommen waren um irgendeinen Streit mit einem Spiel beizulegen. Sie hatten die beiden angefeuert und schließlich schaffte es Eiji auch noch, in einem unaufmerksamen Moment Echizens, diesen abzuknuddeln. Echizen und Momo reagierten sich während des Spieles ab und waren daraufhin auch wieder viel entspannter. Es war also gut gelaufen. „Hoi, Oishi!“ Eiji wedelte mit einer Hand vor seinem Gesicht rum. „Bist du noch da?!“ Oishi schrak aus seinen Gedanken. Es tendierte in letzter Zeit ziemlich dazu, einfach in seine Gedanken abzutauchen und sich dort zu verlieren. „Entschuldige Eiji. Was hast du gesagt?!“ „Willst du noch mit reinkommen?!“, wiederholte Eiji. Aber Oishi hob nur abwehrend die Hände. „Ich muss nach Hause. Meine Eltern erwarten mich. Beim nächsten Mal gerne.“, meinte er bedauernd. „Schade. Das war ein schöner Tag…“, meinte Eiji und sagte dann plötzlich: „Danke, dass du deine Zeit geopfert hast.“ „Von Opfern kann keine Rede sein.“ „Nya, aber ich bin schließlich nur wegen eines so dummen Fehlers gehandicapt.“ „Das ist nicht deine Schuld…“, erklärte Oishi wehmütig. „Es war mein Fehler. Ich hätte besser aufpassen müssen. Stattdessen hast du alles abbekommen und ich konnte dir nicht helfen. Wenn ich nicht in Gedanken gewesen wäre, dann hättest du nicht dieses Problem. Es tut mir Leid, Eiji. Ich wünschte, ich könnte das irgendwie wieder gut machen, oder dir deine Schmerzen abnehmen.“ Eiji, der am Anfang noch so ausgesehen hatte, als wolle er widersprechen, lächelte nun lediglich und aus irgendeinem Grund verlieh es ihm eine traurige Note. „Du bist zu nett, Oishi.“ Oishi konnte mit dem abrupten Stimmungswechsel seines Partners nichts anfangen. Er bekam das deutliche Gefühl, eben etwas falsches gesagt zu haben, aber er wusste nicht was. „Eiji…“ „Sehen wir uns morgen?!“ „Natürlich…“ Hier erstmals eine kleine Anmerkung zu der Geschichte. zunächst einmal danke an alle, die sie bis hierher gelesen haben, ich bin froh, dass es euch gefällt. Die Stelle, an der Eiji stürzt, ist mit voller Absicht schwammig gehalten, weil ich nicht genug von Tennis verstehe, es ausführlich zu schreiben^_~ Im Übrigen mochte ich die Vorstellung von Fuji als Beziehungshelfer sehr und hab es mir deshalb einfach nicht verkneifen können, ihn einzubringen. Seranita Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)