Be my Hero von abgemeldet (Weil ich ohne dich nicht leben will (Wird überarbeitet; Stand: Kapitel 4 in Bearbeitung)) ================================================================================ Prolog: Der Schmerz saß tief ---------------------------- Warum hat er das getan? Diese Frage hatte sie sich in der letzten Zeit häufiger gestellt, als sie atmete. Der Tag vor fünf Jahren, als er Konoha-Gakure verlassen hatte, hatte seine Spuren hinterlassen – tiefe Furchen in Sakuras Seele. Körperlicher Schmerz konnte verheilen, doch der seelische Schmerz, der war unheilbar. Und diese Schmerzen, die Sasuke ihr zugefügt hatte, saßen so tief, dass sie niemals erlöschen würden. Doch die Frage nach dem Grund, die Frage nach diesem verdammten Grund, die war noch immer offen. Und so oft, wie Sakura sie aufschrieb, dachte oder fragte, so oft blieb sie jedes Mal aufs Neue unbeantwortet. Es gab so viele Gründe, doch welche waren denn die logischsten? Ein 13-jähriger Junge, der gerade mal ein Jahr Ge-Nin war, hatte Konoha verlassen. Welche Beweggründe könnten sein Handeln haben? Diese Frage stellte sie sich auch des Öfteren. Und immer wieder kam dieselbe Antwort: Rache. Rache an Itachi, seinem verhassten Bruder. Denn er hatte den gesamten Uchiha Clan ausgelöscht. Alle, bis auf Sasuke. Das war der Grund. Der einzige und einfachste. Dieser Tag saß tief im Gedächtnis der inzwischen 18-jährigen Jo-Nin. Das Spezialtraining bei der neuen Hokage, Tsunade, hatte wahre Wunder gewirkt. Sakura war gut. Bei weitem nicht so stark wie Naruto, aber sie hatte große Fortschritte gemacht. Ihre Tai-Jutsu waren enorm gestiegen und so nahm es seinen Lauf, dass Sakura im zarten Alter von 17 zur Jo-Nin wurde. Natürlich kein Vergleich zu Kakashi Hatake, der ehemalige Leiter von Team 7, denn er war mit bereits neun zum Oberninja geworden. Dieser Tag, an dem Orochimaru Sasuke versprach, ihm endlos Kraft zu geben, damit er sich an Itachi rächen konnte, den erlebte sie immer wieder in ihren Träumen. Damals lief es ihr kalte den Rücken hinunter, doch auch, wenn sie sich daran erinnerte, bekam sie noch immer eine Gänsehaut. Sakuras Stirn lag auf der Fensterscheibe. Die Sonne schien ihr warm aufs Gesicht. Wunderschöne, gelbe Sonnenstrahlen brachen sich auf dem Glas. „Ich liebe Sommer. Alles ist bunt und schön. So romantisch“, murmelte sie und seufzte. Ihre linke Handfläche ruhte auf dem Glas, während ihr schlanker Körper auf dem Fensterbrett Platz genommen hatte. Ihr fielen die langen rosa Haare wieder einmal ins Gesicht. Mit einer Handbewegung stricht sie die Haarsträhnen von der Wange. Ihr warmer Atem beschlug gleichmäßig die Glasscheibe. Schon wieder schweiften ihre Gedanken zu Sasuke. Was er wohl gerade machte? Ob er auch an sie dachte? „Blödsinn!“, tadelte sich selbst. „Er ist so in sich selbst verliebt, dass er nicht mal an mich denken würde, hielte man ihm mein Foto unter die Nase. Warum denke ich bloß immer an ihn? Ach ja, weil es Sasuke ist.“ Ihr Ton war bei dem Thema Sasuke immer zynischer und härter geworden. Nach einem kurzen Blick auf die Uhr drehte sich die Jo-Nin wieder dem Fenster zu. Doch ihr Kopf riss wieder auf die Uhr um. Ihre Augen wurden kleiner. „Verflucht! Ich habe die Zeit ganz vergessen! Warum muss mir das gerade heute passieren?“, rief Sakura hektisch. Bei dem erneuten Sehen auf die Uhr war sie vom Fensterbrett gerutscht. Sie klopfte ihre Hose aus und stürmte mit einer Tasche bewaffnet aus dem Haus in Richtung Ninja Akademie. Kapitel 1: Willkommen in Team 7! -------------------------------- Völlig außer Atem keuchte Sakura während sie sich auf den Knien abstützte. Sie stand neben der Türe eines Klassenraumes in der Akademie. „Warum bist du denn so spät, Sakura? Hast du dich etwa auch auf dem Weg des Lebens verirrt?“, fragte ein grauhaariger Mann. „Haha, sehr witzig.“ Sie rang noch immer nach Luft. „Ich hab nur nicht auf die Uhr gesehen. Ich brauche Ihre Ausreden nicht.“ „Na gut. Also, hiermit übergebe ich, Hatake Kakashi, dir, Sakura Haruno-“ „Sollten wir nicht auf Naruto warten?“, unterbrach sie ihn. „Stimmt. Wenn du unbedingt diesen ergreifenden Moment mit ihm teilen willst, dann warten wir natürlich.“ „Hallo, Sakura-chan!“, ertönte es vom Gang. Ein blonder Junge von ebenfalls achtzehn Jahren rannte mit schnellen Schritten auf den Raum zu, in dem sich eine Gruppe von insgesamt acht Leuten befand. Er stoppte kurz bevor er seinen ehemaligen Sensei umrannte. Dieser kratzte sich am Kinn und fuhr dann zu den Kindern, die mit großen Augen auf die beiden Jugendlichen starrte, fort: „Das hier“ – er zeigte auf Sakura – „ist Sakura Haruno. Sie ist eine ehemalige Schülern von mir und inzwischen seit einem Jahr Jo-Nin. Sie hat außergewöhnliche Fähigkeiten. Unser Rosaschopf ist nämlich schnell, stark, mutig, jedoch immer überlegt, hübsch und sie sieht bei allem was sie macht gut aus.“ Inzwischen hatte die Genannte die Hände vor der Brust verschränkt und sah skeptisch zu Kakashi. „Was wollen Sie denn von mir? Sonst sind Sie nicht so nett“, stellte sie fest. „Ach nichts. Ich will einfach nur ehrlich sein. Und ich habe Recht. Ich habe nämlich immer Recht.“ „Die Sache stinkt!“ Der Blick der Jo-Nin wurde plötzlich total schlitzig. „Ooooh! Jetzt verstehe ich! Vergessen Sie es, das mache ich sicher nicht.“ Entschlossen drehte sie den Kopf weg und rümpfte demonstrativ die Nase. „Dann eben nicht, war ja auch nur so ne Idee“, gab ihr ehemaliger Sensei zurück, während er enttäuscht zu Boden sah. „Ist ja auch egal! Erzählen Sie was über mich, Sensei Kakashi!“, rief Naruto dazwischen. Er war schon ganz aufgeregt von einem Bein aufs andere gesprungen und hatte ein Grinsen drauf, das mehr als tausend Worte sagte. „Also gut.“ Kakashi seufzte tief. „Das hier ist Naruto Uzumaki. Er ist unser energiegeladenster Ninja und auch ein ehemaliger Schüler. Er war im selben Team wie Sakura. Naruto sieht zwar nicht so hübsch aus wie sie, aber er ist auch stark, schnell und ein guter Jo-Nin. Also?“ Er drehte sich wieder zu den sechs jungen Fast-Ge-Nin. „Wer von euch möchte zu welchem Jo-Nin?“ „Wir möchten zu Sakura!“, ertönte es von beiden Gruppen. Naruto stand geschockt da. Keiner wollte zu ihm. Das war so wie bei der Chu-Nin Auswahlprüfung. Alle wollten den Namen Sasukes wissen, aber keiner interessierte sich für ihn. „Dieser Sasuke!“, rief der Blonde unbewusst. Dafür kassierte er eine Kopfnuss von seiner Freundin. „Erwähne diesen Namen nicht noch einmal. Andernfalls bist du tot“, zischte sie böse. Wären Blicke tödlich, dann hätte Naruto ein echtes Problem gehabt. Kakashi klatschte dumpf in die Hände. „Dann ist es ja beschlossene Sache. Team 7 geht zu Sakura, Team 9 zu Naruto.“ Einer der drei jungen Schüler schrie empört: „Aber das ist unfair! Wir wollten auch zu Sakura! Die ist viel be-“ Er stockte. Der Blick Narutos durchbohrte ihn förmlich. Er war sauer. Wirklich wütend und doch enttäuscht zugleich. „Ich glaube, wir nehmen doch besser den Blonden“, lachte er verängstigt, entschuldigend mit den Hände winkend. „Das nenn ich ein Wort!“ Naruto war allem Anschein nach wieder fröhlich. Sakura und der Grauhaarige seufzten und verdrehten die Augen. „Typisch Naruto.“ „Na gut, dann los. Ihr müsst noch die Glöckchenprüfung mit euren neuem Team machen, damit sie bestehen.“ Das Grinsen Kakashis war unverkennbar schelmisch. Er reichte den jüngeren Jo-Nin jeweils zwei Glöckchen. Die zwei konnten sich noch gut an ihre Prüfung erinnern. Es war wirklich schwer gewesen. Sasuke war der einzige, der damals eine reelle Chance gehabt hatte. „Dieser verdammte Sasuke!“ Schon wieder kassierte Naruto eine Kopfnuss von seiner besten Freundin. „Ich habe dir gesagt, wenn du diesen Namen noch einmal erwähnst, dann bring ich dich um! Nun ist es soweit!“ Sie knackste mit ihren Handknöcheln. Ein kräftiger Schlag mitten in den Bauch beförderte Naruto gegen die Wand. „Boah!“ Die Akademie Schüler schauten erstaunt zuerst zu Naruto, dann respektvoll zu Sakura. Sie lächelte die Schüler an. „Keine Sorge, das mach ich nur bei ihm.“ Nun musste auch Kakashi lachen. Naruto richtete sich wieder auf. „Entschuldigung. Ich sag’s nie wieder.“ Mit den Fingern formte er ein Hexenkreuz hinter seinem Rücken. „Das hab ich gesehen, Schwachkopf!“, fuhr ihn das Mädchen an. Naruto senkte beleidigt den Kopf. „Ja, ja.“ „Bevor wir mit der Prüfung loslegen, würde ich gerne die Namen meiner Schützlinge erfahren, Kakashi. Es ist so cool nicht mehr Sensei zu Ihnen sagen zu müssen!“ „Ja, das hätte ich auch fast vergessen, Sakura. Das hier sind Koji Akimoto, Zoe Mihishio und Heiji Kirido. Zusammen ergeben sie hoffentlich bald das Ge-Nin Team 7.“ Als der letzte Junge aufgerufen wurde musste Naruto, so kühl und abweisend wie Heiji da stand, unwillkürlich dazwischenrufen. „Der sieht aus wie Sasuke!“ „Da will wohl jemand sterben!“, schrie Sakura mit erhobenen Fäusten zurück. Wie auf Kommando klatschte Naruto die Hände auf den Kopf und ging in die Hocke, um einem vermeintlichen Angriff zu entgehen. „Ach, ja. Da ist ja noch Narutos Team. Das Team 9. Hitashi Kitone, Sajuki Susume und Tajori Utaru.“ Die genannten traten, genau wie ihre Vorgänger, vor und sahen ihren Sensei mit schüchternem Blick an. Nun war es soweit. Hatake Kakashi stand in der Mitte der Waldlichtung, wo einst die Glöckchenprüfung von Team 7 stattgefunden hatte. Die Prüfer banden sich die Glöckchen um. Ihre Schüler verfolgten gebannt das Geschehen. Sakura trat vor. „Also gut. Hört mir jetzt genau zu. Ich erkläre es nur einmal. Das gilt übrigens auch für Narutos Team. Es ist eigentlich ganz einfach. Ihr müsst versuchen, die Glöckchen zu berühren. Aber nicht so schnell! Es gibt noch ein paar einfache Regeln. Hört gut zu. Erstens, das Zeitlimit beträgt zwei mal zwei Stunden. Nach den ersten zwei Stunden habt ihr Pause um euch zu stärken. Zweitens, es darf generell jede Jutsu, egal ob Nin-Jutsu, Gen-Jutsu oder Tai-Jutsu verwendet werden. Aber es gibt einen Haken: Wenn ihr zu viele Jutsus verwendet und kein Chakra mehr habt dann seid ihr und eure Teamkollegen sofort disqualifiziert. Drittens, das Essen, das dort auf dem Tisch steht, darf nur zusammen und nach den ersten zwei Stunden gegessen werden. Viertens, haltet ihr euch nicht an die Regeln, seid ihr durchgefallen. Ach ja! Ansonsten ist alles erlaubt. Kratzen, Schlagen, Beißen, Spucken. Aber ich würde euch nicht empfehlen mir ins Gesicht zu spucken, das kann schmerzhaft werden. Noch Fragen?“ Zoe hob die Hand. „Ja?“ „Müssen wir alle Glöckchen haben? Und die vom anderen Team, was machen die dann?“ „Ihr müsst die Glöckchen nur berühren. Eine klitzekleine Berührung genügt und ihr habt bestanden. Und die anderen müssen Narutos Glocken berühren.“ Als sie diesen Satz ausgesprochen hatte, auch wenn der Inhalt nicht wirklich absichtlich gewählt war, mussten Kakashi und die Kunoichi loslachen. Der Blonde verschränkte beleidigt die Arme und schimpfte lauthals mit Sakura. „Das ist nicht komisch! Na warte, das wirst du mir büßen!“ Die Schüler hingegen sahen sich fragend an, denn sie hatten keine Ahnung, was so komisch war. Vielleicht auch besser so. Sie waren immerhin erst süße zwölf. Als sie sich wieder beruhigt hatten, meldete sich der braunhaarige Koji: „Aber es gibt doch nur zwei Glöckchen!“ „Das stimmt. Also fliegt einer von euch auf jeden Fall durch. Jetzt noch Fragen?“ Keiner sagte mehr etwas. „Gut. Koji, Zoe, Heiji, seid ihr bereit?“ „Ja, Sensei!“ „Mein Team auch.“ Naruto war noch ganz rot. „Kakashi, geben Sie das Startsignal.“ „Braucht ihr vielleicht eine Lektüre?“ Er zog seine neueste Aufgabe vom Icha Icha Paradise aus der Jackentasche. „Lassen Sie’s stecken. Ich hab mein eigenes dabei.“ In der Tat hatte Kakashi ganz schön auf seine Schülerin abgefärbt. Sie zog ein kleines schwarzes Buch aus ihrer Tasche und zeigte es den Kopierninja. „Was ist da drinnen?“, wollte er auch prompt wissen. „Das wüssten Sie wohl gerne!“ Mit einem breiten Grinsen packte sie es wieder ein. „Das Signal bitte!“ „Also dann. Drei, zwei, eins! An die Glöckchen!“, ertönte die Stimme des ehemaligen Senseis von Team 7. Mit einer halsbrecherischen Geschwindigkeit jagte auch schon Heiji auf seine Sensei zu. „Gut“, dachte er siegessicher. „Sie hat nicht einmal bemerkt, dass ich hinter ihr stehe. Und die soll Jo-Nin sein?“ Doch Hochmut kam ja gewöhnlich vor den Fall. Gerade als er zuschlage wollte, wich Sakura mit einer kleinen Drehung nach links aus. Der Junge fiel auf die Nase. „Glaubst du etwa, dass ich dich nicht bemerkt habe? Du trampelst wie ein Elefant.“ Sakura seufzte. „Das ist langweilig.“ Doch so schnell gab er nicht auf. Heiji richtete sich wieder auf und griff nochmals an. Wieder wich die Kunoichi aus. Inzwischen hatten die fast Ninjas aus Narutos Team auch angefangen ihn an zu greifen. Der Ninja verschwand aber hoch oben in den Bäumen mit den Worten: „Fangt mich doch!“ Zoe und Koji waren inzwischen ihrem Teamkameraden zu Hilfe gekommen, aber mit einem Satz sprang auch Sakura in die Bäume auf der anderen Seite der Lichtung. Kakashi musste unwillkürlich lachen. „Schon komisch, wie sich Menschen verändern können. Sakura war immer eine der Schwächste in ihrem Jahrgang. Nun ist sie eine der Stärksten. Ob das mit Sasukes Verschwinden zusammenhängt?“ Er sah ratlos gen Himmel. „Darüber nachzudenken bringt uns allen nichts. Sie machen sich gut als Lehrer. Es war eine gute Idee ihnen schon so früh Schüler anzuvertrauen. Was wohl in dem schwarzen Buch steht?“ Kapitel 2: Schwarze Augen ------------------------- Der Kampf gegen die drei 12-Jährigen erwies sich wirklich als langweilig, aber was konnte man schon erwarten? Sie hatten noch keine Ahnung von der Praxis. Das war bei ihnen auch nicht anders gewesen. Während Heiji und Zoe das Schauspiel aus ihren Verstecken verfolgten, baumelte Koji in der Luft, gefangen von einem Seil. Sakura musste unwillkürlich an ihre Prüfung denken. „Das Gleiche ist Naruto auch bei unserer Prüfung passiert. Welch Ähnlichkeit.“ Sie hatte ihr Buch gezückt und sich auf einen Baumstumpf in die Sonne gesetzt. Währenddessen strampelte der Gefangene herum, um sich zu befreien, was ihm allerdings nur mit mäßigem Erfolg gelang. Plötzlich flog ein Kunai wie ein Blitz auf Sakura zu. Sie wich mit einer wippenden Kopfbewegung nach hinten aus und die Waffe zog vorbei, ohne auch nur ansatzweise ihr Haar gestreift zu haben. Heiji hatte es geschossen. Sie war unaufmerksam, das war seine Chance. Das hatte er zumindest gedacht. Aber genau wie einst Kakashi, war Sakura besser, als er gedacht hatte. Die Ähnlichkeit zu ihrer Prüfung damals war verblüffend, fast schon unheimlich. „Nein! Jetzt weiß sie, wo ich bin!“ Eine zarte Hand tupfte an seine Schulter. „Suchst du mich etwa?“ Die Kunoichi stand hinter ihm. Sie hatte sich so schnell bewegt, dass der kühle, Sasuke ähnliche Junge es nicht bemerkt hatte. Doch nun war seine Zeit gekommen. Einfacher hätte sie es ihm nicht machen können. Schnell griff er nach den Glöckchen, doch wieder einmal hatte er seine Meisterin unterschätzt. Sie sprang leichtfüßig hoch und landete auf einem Ast. „Unterschätze nie deinen Gegner. Das ist die Grundregel für einen Ninja. Wenn du das tust, dann sitzt du tief in der Tinte. Tust du es zweimal, dann kann es dein Todesurteil bedeuten.“ Vom Baum herab betrachtete sie die Reaktion ihrer Schüler. Doch was sie nicht wusste war, dass sie ebenfalls ein Paar Augen beobachteten und zwar mit genau soviel Schärfe, wie sie es vom Ast herab zu ihren Schützlingen tat. Sakura lief eine Gänsehaut herab. Sie drehte sich blitzartig um und ließ ihren geschulten Blick über das Gelände schweifen. Doch da war nichts. „Haruno-senei, was machen Sie denn da? Ist irgendwas nicht in Ordnung?“, wollte Zoe vom Boden wissen. „Alles okay, aber bitte, nennt mich Sakura-sensei. Der Nachname macht mich so alt an.“ „Na gut.“ Ehe sie ihr etwas erwidern konnte, wurde Sakuras Aufmerksamkeit auf Luftzug hinter ihr gelenkt. „Er gibt nicht auf. Genau wie Sasuke damals.“ Für diesen Satz hätte sie sich ohrfeigen können. Sie schloss die Augen. „Jetzt denke ich schon wieder an ihn.“ Im gleichen Moment griff eine Hand an ihre Hüfte, zumindest hatte sie es versucht. Doch sie machte eine Drehung auf die Seite und Heiji fiel vom Baum herunten. „Wie gesagt, nicht schnell genug“, hallte Sakuras Stimme von obern herab. Die 18-Jährige sprang von Ast zu Ast, jetzt wollte sie verstecken spielen. An der Lichtung, an der Kakashi wartete, setzte sich Sakura auf die Bank neben ihren ehemaligen Sensei. „Das ist echt witzig, aber ich brauche einen richtigen Kampf. Das hatte ich schon lange nicht mehr. Kakashi? Darf ich Se was fragen?“ „Da du ja jetzt auch Jo-Nin bist, können wir uns doch duzen, oder?“ „Natürlich, wenn es Ihnen nichts ausmacht. Dir nichts ausmacht. Also, zu meiner Frage: Ich entdecke viele Gemeinsamkeiten mit unserem alten Team. Diese Kleinen sind genau wie wir damals. Koji, der Übermütige, wie Naruto. Heiji, der coole und gelassene, wie Sasuke. Zoe, das schüchterne Mädchen, wie ich damals. Auch der Ablauf hier ist gleich.“ „Meinst du?“ „Ja. Fällt es dir nicht auf? Heiji macht die ganze Arbeit. Er hält mich am meisten in Schach, unter Anführungszeichen. Und dann noch Koji, der genau in die gleiche Falle getappt ist, wie Naruto einst. Das ist ziemlich komisch. Galubst du, dass es ein Zufall ist?“ „Ich weiß es nicht, aber fest steht, dass es auf jeden Fall egal ist. Was wäre, wenn es kein Zufall ist? Eure Kindheit lebt jetzt eben noch mal. Aber in anderen Personen. Das kann euch doch egal sein.“ Sakura starrte auf den Boden. „Es ist wegen Sasuke. Heiji erinnert dich an ihn.“ „Zum Teil. Es ist nur die Tatsache, dass sie sich so ähnlich sind. Viel zu ähnlich. Es ist verwirrend. Es ist so, als würde meine Vergangenheit nochmals revùe passieren. Wenn jetzt bei unserer ersten C Mission auch noch ein Zabuza Nummer zwei kommt, geh ich in Rente!“ Bei diesem Gedanken mussten beide lachen. Auch diesmal merkte niemand, dass die dunklen Augen noch immer auf der Kunoichi ruhten. Wie konnte man auch etwas bemerken, was eigentlich nicht da war? Das Chakra war unterdrückt, die Bewegungen geschmeidig und lautlos, der Besitzer der Auge zu schnell, um gesehen zu werden. Sakura zückte ihr schwarzes Buch und den dazugehörigen Stift. Kakashi wollte unbedingt wissen, was darin stand, doch sie wollte es partout nicht preisgeben. Immerhin hatte jedes Mädchen ein kleines Geheimnis. Das war so üblich. Damit auch wirklich keine neugierigen Nasen in das Büchlein gesteckt wurden, setzte sich die Jo-Nin zu den Phälen, an denen einst Naruto gefesselt war. Die Beine nach links abgewinkelt saß sie da und schaute manchmal kurz auf, um sicher zu gehen, dass nicht auf einmal Kakashi hinter ihr stehen würde. So saß sie da und schrieb. „Du bist genau wie ich geworden, Sakura!“, rief er vom Tisch hinüber zu ihr. „Nein, ich lese keine schmutzigen Geschichtchen, sondern - Moment mal! So dumm bin ich nicht! Fast hättest du mich gekriegt, aber auch nur fast.“ Und dann verstummte sie angesichts der Tatsache, dass sie Naruto bereits von Weitem hörte. Eine halbe Minute später war er da und setzte sich zu seinem ehemaligen Sensei. „Darf ich Sie auch duzen?“ „Bevor du daran erstickst, tu, was du nicht lassen kannst“, raunte der grauhaare Jo-Nin. „Klasse! Warst du auch so gelangweilt, als wir die Prüfung hatten?“ „Ja. Ihr habt mich ganz schön warten lassen, bis der nächste Angriff gefolgt ist. Das war genauso.“ Schon wieder dachte Naruto daran, auch wenn er es sich nicht eingestehen wollte, nur Sasuke hat ihn wenigstens ein bisschen außer Atem gebracht. „Dieser Sasuke!“ Die Rosahaarige legte das Buch und den Stift weg und ballte die Fäuste. „Naruto! Dein Leben hängt an einem seidenen Faden!“, brüllte sie hinüber zu ihrem Freund. „Entschuldige, aber es ist einfach“, doch als er den Blick ihrerseits sah, entschloss er sich, nicht weiter zu reden. „Nein, vergiss es einfach.“ Sakura steckte das Buch in ihre Tasche. Sie seufzte tief und blickte dann Richtung Wald. Ihr Blick traf genau auf den der Adlersaugen, die sie schon so lange im Visier hatten, doch sie sah nur Grün. Und plötzlich spürte sie etwas. Ihr Bauchgefühl sagte ihr, dass da etwas war. „Spürt ihr das auch? Da ist jemand.“ Naruto sah sie a verwundert an: „Vielleicht sind deine Schüler ja doch nicht so schlecht?“ „Nein, da ist nur ganz wenig Chakra. Kaum spürbar, aber es ist da. Und es wird unterdrückt. Das sagt mir mein sechster Sinn.“ „Ein sechster Sinn?“ Naruto blickte sie noch verwunderter an. Der Kopier-Ninja klärte ich auf: „Das haben nur Frauen. Die merken alles. Selbst bei einem frisch gewaschenen Gewand könne die noch Reste von fremdem weiblichem Parfüm riechen. Das ist unglaublich! Die merken sogar, wenn du sie betrügst!“ „Ach so, dann muss ich mir keine Sorgen machen, wenn ich das nicht habe.“ „Ähm, Genau.“ „Seid mal ruhig!“ Sakura konzentrierte sich auf die letzten Reste des Chakras. Sie waren da. Wenig, aber noch genug, um es zu definieren. Es kam ihr bekannt vor. Irgendwie vertraut. So wie das eines Freundes. Aber doch irgendwie nicht. Die Energie war auch fremd. So, als hätte sie sich extrem verändert, als sie die Kunoichi das letzte Mal wahrgenommen hatte. „Das ist komisch.“ Sie hatte ihre Hände gefaltet und ein Fingerzeichen geformt. Zur besseren Konzentration waren ihre Augen geschlossen. Nur dieses Chakra zählte jetzt. Weder die Prüfung, noch sonst irgendwas. Es konnte schließlich auch ein Feind sein, der nur auf den richtigen Zeitpunkt wartete. Und sie selbst hatte doch gesagt: „Unterschätze deinen Gegner nie.“ Und Sakura hielt sich daran. Immerhin war es eine Ninja Grundregel. Die kannte jeder Akademieschüler. Plötzlich kam ein anderes Chakra. Sie schrak auf, hielt ihre Position aber aufrecht. Bloß nicht die Kontrolle verlieren. Sie hatte es fast. Nur noch ein paar Sekunden, dann würde sie wissen, wessen Chakra da so versteckt im Dickicht lag. „Kommt her Leute, ich hab sie gefunden!“, brüllte Koji zu allen anderen. Anscheinend hatten sie zusammen gearbeitet. Der eigentliche Sinn der Abschlussprüfung. Gerade, als er nach einem Glöckchen greifen wollte, das da so unschuldig an der Hüfte seiner Sensei hing, wurde er von Kakashi zurückgehalten. „Psst! Sie konzentriert sich.“ „Ja, aber, sie hat doch selber gesagt, man müsse immer auf der Hut sein. Und achtsam. Ja, bei einer Mission kann Sakura-sensei das auch nicht machen!“ Er wollte erneut losrennen. „Normalerweise schon, aber das ist was Anderes. Sei leise und geh zurück, dein Chakra irritiert sie.“ Kakashi zog Koji nach hinten und sah Sakura an. Wie vom Blitz gerührt schlug sie die Augen auf. Mit einem schnellen Griff fasste sie ihren Kunai und warf ihn gekonnt in eine Astkrone hinein. Ein Schatten sprang daraufhin aus genau dem Blätterabschnitt, auf den die Kunoichi gezielt hatte. Er landete auf einem nahen Ast. Es war eindeutig ein Mann. Das Gesicht und der ganze Körper waren mit einem Mantel und einer Maske umhüllt. Aber alleine der Größe nach zu urteilen, war es ein männlicher Shinobi. Leichtfüßig sprang er auf den Boden. Die Kinder sahen noch immer geschockt auf das Geschehen. „Wer bist du und was willst du?“ Sakura stand zum Angriff bereit da. Still und gelassen hielt sie ihren Körper in dieser Position. Bis er angriff. Der Feind schnellte vor und wollte sie mit seinem Kunai am Arm verletzten, doch Sakura ließ sich nicht so einfach ihre samtweiche Haut zerschlitzen. Von keinem! Mit den Fingerspitzen, in die sie Chakra geleitet hatte, stieß sie die angreifende Hand nach unten. Der Angreifer flog zu Boden. Und das Mädchen setzte noch eines drauf. Mit dem Ellenbogen rammte sie seinen Rücken, sodass der Shinobi noch ärger zu Boden flog. Doch er stand schnell wieder auf. Kaum merkbar später waren seine Beine schon wieder senkrecht und wollten die Jo-Nin zu Boden schlagen. Wieder sprang sie auf, wurde diesmal aber von einer Faust, sie sich schmerzhaft in ihren Bauch rammte, zu Boden geschlagen. Fast drei Meter flog sie und knallte unsanft auf den harten Waldboden. Als sich Sakura wieder aufrichtete und sich das Gras mit dem Handgelenkt vom Mund wischte konnte sie es sich nicht verkeifen: „Endlich wieder ein richtiger Kampf!“ „Du bist ganz schön frech für eine kleine Chu-Nin, die noch mit Ich-will-mal-ein-Ninja-werden-Ninjas kämpfen muss.“ „Wer sagt denn, dass ich Chu-Nin bin? Seit einem Jahr trage ich den Titel Jo-Nin und diese Ninjas sind meine Schüler.“ Der Angreifer gab ein verächtliches Schnauben von sich. „Jo-Nin hin oder her. Fakt ist: ich werde zuerst dich, dann den Jungen, danach den Sensei und zuletzt die kleinen Kinderchen fertig machen.“ Wieder griff er an. Gerade wollte Naruto eingreifen, doch er wurde von Kakashi zurückgehalten. „Du bringst sie damit in Gefahr, wenn du jetzt eingreifst. Du weißt, ein Kampf muss so enden, wie er angefangen hat.“ Der Blonde funkelte ihn böse an, in dem Wissen, dass dieser Recht gehabt hatte. Ein weiteres Mal versuchte der Shinobi seine Gegnerin zu Boden zu werfen, aber diesmal nicht. Ein zweites Mal funktionierte dieser Trick nicht. Der kommende Fuß wurde von Sakura geblockt. Nun war ihr Angriff fällig. Mit dem stumpfen Ende des Kunai schlug sie genau zwischen zwei Rippen. Als Medizin Ninja wusste sie genau, wo es am meisten wehtat. Hätte sie gewollt, hätte sie ihn töten können. Doch sie fand keinen Nutzen daran. Nicht etwa, weil die Jo-Nin gerne Leute quälte, kurz und schmerzhaft war schon eher ihre Art, sondern weil sie den Maskierten identifizieren wollte. Und jetzt war der ideale Zeitpunkt. Das Chakra brauchte er jetzt, also musste es aktiviert werden. Doch das, was sie jetzt gleich erfahren würde, hätte sie besser nicht wissen wollen. Neugierde war nun mal eine Sünde und leider reichlich in Mädchen wie Sakura vorhanden. Koji, Heiji, Zoe, Naruto, Kakashi, Hitashi, Sajuki und Tajori sahen gebannt auf den Kampf. Noch nie hatten sie so einen Kampf live gesehen. Kein Zweifel, Sakura war sehr stark. Das wusste jeder. Und das Team 7 war gerade mächtig beeindruckt von ihrer Sensei. Sakura zögerte. Sie hatte nur kurz überlegt. Wollte sie wirklich wissen, wer da hinter der Maske versteckt war? Aber dieses Zögern war Grund genug, um den richtigen Zeitpunkt zu verpassen. Jetzt ging es daran, ihn aus der Reserve zu locken, um sein Chakra endlich definieren zu können. Der Shinobi war nach hinten gesprungen. Nun wartete er seelenruhig auf den Angriff seines Gegenübers. Sakura lief rasend schnell auf ihn zu. Nach kurzen aber komplizierten Fingerzeichen rannten drei Sakuras auf ihn zu. Die Linke schlug zu. Kurz bevor die Faust auftraf, verpuffte sie. Die Rechte tat es ihr gleich. Innerhalb einer Sekunde waren zwei Sakuras verschwunden. Und schon in der nächsten Millisekunde traf die in der Mitte hart auf den Kiefer des Feindes auf. Gerade mit soviel Kraftaufwand, dass es nicht brach. Er flog weit nach hinten, bis er gegen einen Baum prallte und zusammensackte. Doch schnell stand der Maskierte wieder. Nun war er am Zug: „Katon: Gokakyo no Jutsu!“, rief er und eine riesige Flammenkugel schoss aus seinem Mund auf die Kunoichi zu. „Das Jutsu des Feuerverstecks? Das kann doch nicht sein!“, flüsterte sie erschrocken. Der Feuerball traf auf. Sakura stand inmitten von einem roten Flammenmeer. Gerade noch so hatte sie ein provisorisches, grünes Schutzschild aufbauen können, das sie jetzt noch festigte. Die Außenstehenden, die von dem Wall nichts mitbekamen, schrieen den Namen ihrer Freundin, ehemalige Schülerin und Meisterin. Der rote Feuerwall löste sich auf. Und da stand sie. Vom Feuer unberührt. Der Schutzschild um sie herum ließ den Angreifer kalt. Er selbst war nicht verletzt und in guter Verfassung. Sakura hingegen hatte Blutergüsse, Schrammen und Kratzer. Sie keuchte und stand leicht gebückt da. Dabei hatte er nur mit halber Kraft gekämpft. Sakura starrte nur gerade aus. Geschockt, verwundert und verängstigt. „Sasuke. Warum bist du wieder da?“ Sie brachte nur einen Flüsterton, der mitleiderregend klang, zustande. Der Shinobi erschrak. Sie hatte gerade Sasuke zu ihm gesagt. Sie wusste, dass er es war. Das Feuerversteck, seine Spezialität, hatte ihn verraten. „Bitte, nimm die Maske ab. Nur dann kann ich mir sicher sein, dass du es bist. Ich bitte dich!“ Er griff mit seinen Fingern nach dem Kinn der Maske. Langsam hob er sie vom Gesicht ab und senkte die Hand, die seine Tarnung umklammerte. Und sie waren es. Das erste, was Sakura von ihrem Sasuke nach fünf Jahren sah. Es waren diese unverwechselbaren schwarzen Augen. Kapitel 3: Zurück in Konoha --------------------------- Naruto stand geschockt da, unfähig sich zu bewegen. Was machte Sasuke Uchiha hier? Das war doch kein Film, wo bei drei mal Namen sagen die genannte Person auftauchte, oder doch? Eher unwahrscheinlich. Trotzdem, was machte dieser Verräter hier? Er hatte Konoha verlassen. Er hatte das Team 7 im Stich gelassen. Er hatte Sakura das Herz gebrochen. Er hatte Unglück über sie alle gebracht. Mit seinem Verschwinden hatte er alles kaputt gemacht. Und nun stand er da und starrte unentwegt auf Sakura, die noch immer mit den Worten rang, nicht wissend, ob sie nun etwas sagen sollte oder nicht. „Verdammt“, entwich es ihr. Ihr steife Körperhaltung sackte in sich zusammen. Langsam sanken die Hände wieder und schluckte schwer. Sasuke ist wieder da. Er ist wieder zurück. Aber warum? Das durfte nicht wahr sein. „Das glaub ich einfach nicht!“ Mit diesen Worten drehte sie sich auf den Ballen um und lief quer durch die Menschenansammlung in den Wald hinein. Naruto realisierte gerade, dass Sasuke wieder da war. Wen juckte es, dass er alle verlassen hatte? Er war wieder da, das war die beste Nachricht, die es geben konnte! Naruto lief schreien auf seinen ehemaligen Teamkollegen zu und rammte ihn mit einer Umarmung zu Boden. „Dobe, was soll das?! Geh runter von mir! Verdammt, lass den Quatsch, das ist doch peinlich!“ Er rang mit sich, Naruto nicht gleich mit dem Kunai abzustechen. Aber auch er, auch wenn Sasuke es nicht zeigte, freute sich, den nervenden Blondschopf wieder zu sehen. Als dieser dann endlich von dem Uchiha runter gegangen war, half Kakashi seinem früheren Schützling auf. „Warum bist du nicht so hergekommen und hast hallo gesagt, du hast uns einen ziemlichen Schrecken eingejagt.“ Naruto stieß ihn freundschaftlich mit der Faust gegen den Oberarm. „Ich wollte sehen, was ihr so macht. Das hab ich ja jetzt wohl. Kaum zu glauben, dass Sakura jetzt ein Jo-Nin ist. Das hätte ich nicht von ihr gedacht.“ „Sie hat sich echt gemacht, nicht wahr? Sie ist hübsch geworden.“ „Seid ihr denn zusammen?“ Sasuke wollte das eigentlich nicht sagen, aber es war ihm entwichen. Er hatte schon zu viel verpasst. „Uuuh! Steht Herr Uchiha jetzt etwa auf Fräulein Haruno, oder wie soll ich das deuten?“ „Du sollst gar nichts deuten, Dobe!“ Naruto kassierte eine Kopfnuss. Dann lief Sasuke in Richtung Stadt. Gleich würde es komme. Oh ja, schon war es da: „Nenn mich nicht immer so, Teme!“ Naruto hüpfte wütend mit erhobenen Fäusten auf und ab. „Sasuke! Du weißt gar nicht, wie sehr ich dich vermisst habe! Hast du etwa fleißig trainiert? Diese Muskeln sind ja noch stärker als vorher!“ Ino war gerade an der Ramenbar vorbeigekommen wo jetzt Naruto, Kakashi und Sasuke saßen. Er wollte gerade auf die Toilette verschwinden, als ihn die Blonde auch schon regelrecht ansprang. „Reiß dich doch zusammen, Ino. Nur weil er wieder da ist, musst du nicht so ausrasten. Du bist peinlich.“ Diese teilnahmslose Stimme gehörte Shikamaru. Komischerweise ließ Ino kurz darauf von Sasuke ab und wandte sich ihm zu. „Du kannst nur meckern, warum freust du dich nicht?“ Shikamaru machte nur einen abfälligen Laut und drehte ihnen den Rücken zu. Beleidigt lief die Blonde ihm nach und redete energisch auf ihn ein, während er sich die Ohren zuhielt und wegging. Sasuke lächelte in sich hinein. Keiner hatte sich wirklich verändert. Moment mal! Ino klammert sich an Sasuke? Ino sieht Shikamaru? Ino lässt ab? Nach ein paar Sekunden? Da war doch was faul! „Sind sie zusammen?“, wollte der Ankömmling von Naruto wissen. Er sah ihn schelmisch an: „Schon wieder diese Frage! Du hast ein kleines Vokabular.“ „Weißt du überhaupt, was Vokabular heißt, Dobe?“ „Ahh! Jetzt hör auf damit, ich kann das nicht leiden!“ Alle freuten sich, ihn wieder zu sehen. Alle? Da war doch noch was! Genau. Ein 18-jähriges, rosahaariges Mädchen. Sakura. Sie war nicht da und freute sich. So oft hatte er an sie gedacht, und jetzt war sie dennoch nicht da. „Welch Ironie“, seufzte Sasuke mit gesenktem Kopf. „Was hast du gesagt?“ „Vergiss es einfach wieder.“ Und da erblickte er sie. Sakura. Sie saß am anderen Ende der Bar. Ihre Blicke trafen sich. Nur eine Sekunde lang, denn dann stand sie auf und verschwand durch einen Hinterausgang. Sasuke wollte unbedingt mit ihr reden. Er nahm ebenfalls den Hinterausgang. Doch Sakura schien wie vom Erdboden verschluckt. Nur eine verschwommene Gestalt eilte um eine Ecke. Es war schon Dunkel geworden. Sasuke ging eine Abkürzung über den Spielplatz. Endlich hatte er sie eingeholt. Er musste beinahe laufen, um mit ihr mithalten zu können. Sakura stand wie gelähmt vor ihm. Sie brachte kein Wort heraus. Keine Geste, keine Bewegung, keinen Atemzug konnte sie tätigen,ohne dass es schmerzte. Warum denn jetzt? Sie hatte ihn doch schon einmal gesehen. In diesem Moment hätte sie sich gewünscht, nicht mehr zu leben. Alles war so schmerzhaft, nicht zu ertragen. Doch sie blieb stark, äußerlich zumindest. Gerade als sie am Absatz Kehrt machen wollte, stellte sich Sasuke auf die andere Seite. Sie konnte nicht vorbei. „Lass das und lass mich gefälligst vorbei!“ Für diesen einfachen Satz musste sie all ihren Mut zusammenlegen. „Verdammt noch mal Sakura, ich bin doch jetzt wieder da. Warum läufst du dann weg?“ Sakura streckte die Hände zum Himmel und legte ihren Kopf in den Nacken, dann schrie sie in den Himmel: „Habt ihr das gehört ihr Götter? Er ist wieder da. All die Jahre hab ich auf ihn gewartet und gebetet, dass er zu mir zurückkommt und nun ist er hier. Er steht vor mir! Seht ihr das?“ „Lass das, das ist doch peinlich.“ Sie nahm ihre Hände wieder herunter und sah Sasuke böse an. „Das ist wirklich peinlich. Glaubst du etwa im Ernst, ich habe all die Jahre nur darauf gewartet, dass du wieder zu mir zurückkommst? Da bist du auf dem falschen Dampfer. Ich wollte und habe dich vergessen. Und ich will dich nie mehr sehen.“ Sasuke war noch immer starr vor Schreck wegen Sakuras Auftritt, doch er fand seine Fassung schnell wieder. Er packte ihre Hände mit sanfter Gewalt und zog sie an sich. In dem Moment stockte Sakura. Sie hörte auf zu sprechen und dachte an nichts mehr. Immer näher kamen sich ihre Gesichter. Wie in Zeitlupe lief das ganze Szenario ab, das in Wirklichkeit nur wenige Sekunden dauerte. Bis sich ihre Lippen berührten. In dieser einen Sekunde kamen Emotionen und Gefühle in Sakura hoch, von denen sie nicht wusste, dass sie noch immer da waren. Tausende Gedanken schossen ihr wieder durch den Kopf. Alles Vergangene kam in ihr hoch. Wieder dauerte dieser Moment nur wenige Sekunden, bis sie sich mit Tränen in den Augen losriss. „Nicht schon wieder. Ich will nicht schon wieder verletzt werden. Nicht von dir. Nicht noch Einmal!“ Sie rannte davon. Sasuke stand noch immer vor einer leeren Mauer, wo vor wenigen Minuten seine Lippen die ihren berührten. Er wusste, dass sie so ähnlich reagieren würde. Aber gleich so? Er hatte sich gedacht, dass sie seinen Kuss erwidern würde. Doch er hatte nicht viel Zeit sich über das eben vorgefallene Ereignis Gedanken zu machen, denn schon kamen Naruto mit Kakashi, Ino und Shikamaru. „Was ist denn mit dem los?“, fragte Shikamaru. Noch immer starrte Sasuke in die Richtung, in die die 18-Jährige geflüchtet war. Als Ino dann mit der Hand vor seinem Gesicht herumwedelte kam er wieder in die Realität zurück. „Was ist bitte mit dir los? Hast du gerade einen Kuss gekriegt?“ „Wohl eher umgekehrt“, nuschelte er undeutlich und leise. „Was hast du gesagt?“, harkte Naruto nach. „Ach nichts. Gehen wir was essen.“ Shikamaru, der sich gerade über den Bauch fuhr sagte mit ironisch abwertendem Unterton: „Wir haben alle gegessen, aber frag doch Sakura ob sie was für dich hat!“ Er erwiderte nichts darauf. Sakura lief durch die Straßen von Konoha. Sie waren schwach beleuchtet, aber auch wenn das anders gewesen wäre, wäre es ihr egal gewesen, wo sie hinlief. Ihr war alles egal. Nur ein Gedanke zählte: Sasuke war wieder in Konoha. Er war wieder da. Und er hatte sie geküsst. Warum nicht vor fünf Jahren? Warum jetzt, wo ihr Leben doch gerade mit ihrer Gruppe wieder eingerenkt war? Das war nicht fair. Ganz und gar nicht fair. Kapitel 4: Frühes Training -------------------------- Der Wecker, dieses Biest, klingelte mal wieder viel zu früh. Gerade mal neun Uhr. NEUN UHR? Sollte besagte Person, Sakura, nicht um halb neun an der Waldlichtung sein? Immerhin musste die Prüfung ja wiederholt werden. „NEEEEEEIN!!!!! Ich hab schon wieder verschlafen, ich werde wirklich noch wie Kakashi!“ Mit einem Satz, dass ihr fast schlecht wurde (passiert mir auch oft) sprang sie aus dem Bett und rannte wie ein aufgescheuchtes Huhn vom Bett zum Kasten, vom Kasten zum Bad, vom Bad wieder zum Kasten, vom Kasten wieder zum Bad, vom Bad zur Küche, von der Küche zum Flur und vom Flur geradewegs in ihre Schwester, die gerade ein Frühstück beim Bäcker gekauft hatte. Die 14-Jährige Ge-Nin namens Asuka Haruno fiel zu Boden und fluchte ihrer Schwester nach. Völlig erschöpft ließ sich Sakura an der Lichtung auf den Boden fallen. Sie nuschelte ins Gras hinein: „Ich gebe auf!! Das nächste Mal kommt alle eine halbe Stunde zu spät, dann bin ich auch mal pünktlich. Naruto half ihr auf. „Kanns losgehen? Ich hab ne super Strategie. Zuerst lenkt Zoe Sensei Sakura ab, dann kommt Heiji und- Aua!“ „Sags vielleicht noch lauter du Loser! Dann hören sie es besser!“ Heiji war Sasuke wirklich sehr ähnlich. Das „Loser“ war mit genauso viel Kälte und Verachtung ausgesprochen worden, dass es Sakura kalt den Rücken hinunter lief. Und schon wieder dachte sie über den Kuss von Gestern nach. „Reiß dich zusammen, Sakura. Gefühle haben hier nichts verloren“ ermahnte sie sich selbst. „Okay. Und noch mal: Alle bereit? Dann kann es ja losgehen! Die Regeln sind klar?“ „Jawohl“ kam von allen zurück. „Kakashi, ich bitte um das Startsignal.“ Wieder begann der Kampf um die Glöckchen, die geschmeidig an den Hüften der Senseis bimmelten. Der Kampf verlief genau wie das letzte Mal. Bis sich Naruto und Sakura wieder bei Kakashi an der Lichtung befanden. Er hatte Heute sogar eine Kanne mit Tee mitgebracht. Als er ihnen einschenkte wollte er wieder einen Blick auf das schwarze Buch in Sakuras Hand erhaschen. Sie hatte es erneut aufgeschlagen, es aber sofort wieder zugeklappt, as sie Kakashis Blick sah. „Vergiss es!“ Sie trank einen Schluck Tee. „Ach verdammt. Ich spüre das Chakra von Heiji.“ „Der hält dich ganz schön in Schach, nicht wahr? Er wurde ja nicht umsonst Klassenbester.“ Kakashi sah sie mitleidig an. „So einer kann echt nerven. Nicht mal in Ruhe Teetrinken kann man. Wahnsinn.“ Sie stellte die Tasse ab und steckte das Büchlein ein. „Bis später. Ich verschwinde.“ Mit einem Satz war sie schon hinter einem Baum verschwunden. An einer kleineren Lichtung blieb sie stehen. Eine kleine Chance sollte er ja auch bekommen. Und Heiji ließ nicht lange auf sich warten. Keine Minute später stand er vor seiner Sensei. „Aber jetzt!“ schrie er, während er auf Sakura zujagte. Sie wollte abblocken, doch dann kam etwas, mit dem sie nicht gerechnet hatte. Der Junge sprang zurück und formte Fingerzeichen: „Kitasu no Jutsu!“ *Was? Das ist doch viel zu schwer für einen Anfänger! Egal, ich kann es aufhalten.* „Du bist gut, aber nicht gut genug!“ Nun formte auch Sakura in Rekordzeit die kompliziertesten Fingerzeichen, die Heiji jemals gesehen hatte. „Aitari no Jutsu! Schattenbarriere!“ Ein Wall aus schwarz-transparenter Substanz baute sich auf und verschluckte so zu sagen das Jutsu des Angreifers. Doch so schnell gab er anscheinend nicht auf. Plötzlich war Heiji hinter ihr und traf die 18-Jährige fast mit dem Fuß. Hätte sie nicht abgeblockt, dann wäre er fast in ihr Gesicht gegangen. Wieder flog ein anderer Fuß aus sie zu. „Zweimal zieht nicht!“ Wieder abgeblockt. Nun flog Heiji in hohem Bogen auf das Gras. Er richtete sich zitternd auf. Zoe beobachtete alles aus ihrem Versteck hinter einem Busch. Würde er nicht gleich ein Glöckchen berühren, dann würde sie ihm helfen. Obwohl er keine Hilfe wollte. Währenddessen baumelte Koji schon wieder am gleichen Baum, der am Vortag auch sein vorübergehendes Aussetzen beabsichtigte. „Hey, Leute!! Holt mich hier runter!!“ Das war ganz und gar Naruto. Zwei Stunden waren um. Kakashi rief alle zurück, damit sie essen konnten. Die Kinder setzten sich auf den steinerne Tisch, die Senseis nahmen unter einem Baum platzt. Bevor Sakura mit ihnen davonging drehte sie sich zu ihren Schützlingen um. „Esst was und ruht euch aus. Ihr habt noch zwei Stunden Zeit. Und ich gebe euch einen Tipp. Das Zauberwort lautet: Genin- Team. Denkt darüber nach.“ Dann folgte sie den anderen Zwei. Die sechs Schüler starrten ihr ratlos hinterher. *Ob sie das verstanden haben? Wohl kaum. Aber egal. Haben wir auch nicht.* „Sakura-chan, komm endlich!“ Naruto deutete auf einen Fleck neben sich. Sie setzte sich hin und begann ein Gespräch mit Männern. Eine halbe Stunde war um. Nun ging es weiter. Naruto ergriff diesmal das Wort. „Also gut. Auf in die zweite Runde. Und vergesst nicht: Ihr seid ein Team.“ Sakura gab ihm eine Kopfnuss. „Du weißt ganz genau, für was das war.“ In der Tat durften sie nicht so offensichtlich mit der Lösung umgehen. Das war ja immerhin eine Spezialprüfung. „Egal. Also dann. Kakashi, ich bitte um dein Signal.“ Wieder zählte er herunter und gab somit das Signal für den Beginn der zweiten Runde. Neues Spiel, neues Glück wie es so schön hieß. Das nahmen sich die Fast- Ninjas anscheinend zu Herzen. Noch motivierter arbeiteten sie jetzt als Team. Ob es Sakuras Hilfe, oder Narutos Verplapperer war, das wussten sie nicht, aber auf jeden Fall hatte es gewirkt. Die drei aus Team 7 drängten Sakura immer mehr an den Rand er Lichtung. Natürlich hätte sie auch locker zurückschlagen können, aber es waren immerhin nur Schüler. Die Teamarbeit war gut. Fast perfekt. Bis auf ei paar kleine Schönheitsfehler, die zwar auf einer ernsten Mission tödlich sein konnten, jetzt aber noch keine Rolle spielten, war alles gut. Während Koji und Zoe die Arme ihrer Sensei blockierten (versuchten), wollte Heiji die Glöckchen holen. Anscheinend hatten sie das Prinzip kapiert. Doch so einfach, dass sei die Glöckchen doch noch hätten stehlen können, machte sie es ihnen nicht. Das hatte Kakashi bei ihnen auch nicht getan. Und die Drei waren noch immer davon überzeugt, die Glöckchen zu holen gehöre zur Aufgabe um zu bestehen. Sie würden sie nicht bekommen. Außerdem wäre das Erfolgserlebnis, wenn sie doch bestehen würde größer. Jetzt stürmten sie gemeinsam auf die Jo-Nin zu. Doch sie sprang leichtfüßig hoch und landete auf einem Ast, von dem sie dann auch gleich zurück zur Lichtung sprang. Die zweiten zwei Stunden waren um. Kakashi pfiff laut durch den Wald. Als die sechs Ge-Nin den Pfiff hörten, waren sie geschockt. Die Zeit war um. Und keiner von ihnen konnte auch ur ansatzweise eines der metallenen Glöckchen berühren. „Das wars wohl.“ Zoe drehte sich zu ihren Teamkollegen um. „War schön, mit euch in einem Team gewesen zu sein.“ An der großen Lichtung angekommen sanken alle Sechs erschöpft zusammen. Naruto und Sakura berieten sich kurz und gedämpft mit dem grauhaarigen Mann. Dann trat die Kunoichi auf die am Boden Sitzenden zu. Sie beugte sich hinunter und lächelte. „Herzlichen Glückwunsch, Ge-Nin Team 7 und Ge-Nin Team 9. Ihr habt beide bestanden. Willkommen in der Welt der echten Ninjas.“ „Be…Bestanden? Wie kann denn da sein? Wir haben doch kein Glöckchen berührt?“ Sajuki war irritiert. „Der eigentliche Sinn dieser Prüfung war es, euren Teamgeist zu testen. E ist für einen Anwärter unmöglich, einem Jo-Nin näher zu kommen, als dieser es zulässt. Diese Prüfung war unmöglich zu schaffen. In Wahrheit haben wir darauf geachtet, wie ihr als Team funktioniert. Wie sehr ihr im Team arbeiten könnt. Das ist sehr wichtig. Ihr werdet Aufträge erhalten, die euren vollen Einsatz verlangen. Von Jedem von euch. Aber ihr müsst euch Hundertprozentig auf euren Teamkollegen verlassen können. An mangelndem Vertrauen sind schon viele wichtige Missionen gescheitert.“ Als die Ge-Nin begriffen hatten, dass sie es geschafft haben, sprangen sie auf und jubelten. *Wie schön. So unbeschwert und leicht. Ein Kinderleben. Das waren noch Zeiten.* Wieder dachte sie, ohne es zu wissen, an Sasuke. Bis sie eine Stimme aus ihren Gedanken riss. „Du bist gut, Sakura. Aber ich will wissen, wie gut du wirklich bist. Wie stark du geworden bist. Hier und jetzt. Im direktem Vergleich. Gegen mich.“ Sasuke stand hoch oben auf einem Ast und sah die Kunoichi herausfordernd an. „Wie du willst. Ich nehme die Herausforderung an, Sasuke Uchiha.“ ------------------------------------------------------------------------------- ...tbc... Kapitel 5: Ein aussichtsloser Kampf ----------------------------------- Sakura und Sasuke standen sich gegenüber. Der Wind wehte fast schon mystisch ihre langen Haare zur Seite. „So, Kinder! Tretet zurück. Das wird ein Kampf, den ihr nie vergessen werdet. So kämpfen nämlich Shinobi wirklich.“ Naruto stand hinter seinen Schützlingen und hinter Sakuras. Kakashi kratzte sich nachdenklich am Kopf. *Ob das ohne lebensgefährliche Verletzungen ausgehen wird?* „Bist du bereit?“ rief Sasuke quer über das ,Kampffeld`. „Eine Frage habe ich noch. Warum soll ich gegen dich kämpfen?“ „Weil es da noch eine Sache gibt, die ich herausfinden muss.“ „Und das wäre?“ Sakura stand mit geweiteten Augen da. „Das wirst du noch herausfinden. Und jetzt, kämpfe!!“ Mit diesen Worten preschte er auf die Kunoichi zu. Sein Kunai gezogen war das das Startsignal für einen Kampf, der ihrer beider Leben für immer verändern sollte. „Akitawe no Jutsu!“ Sakura war in einer Rauchwolke verschwunden, die nun Sasuke umringte. Hinter ihm kam ein Schrei, der in einem Angriff ihrerseits endete. Doch auch der Junge war nicht von schlechten Eltern. Mit dem Jutsu des Tausches traf ihre Handfläche nur einen Holzstamm. „Scheiße, wo ist er?!“ „Direkt hinter dir!“ Der Uchiha Erbe hatte das Kunai an ihren Nacken gehalten. „Überraschung.“ „Pah, so leicht mach ich dir das nicht! Ich bin nicht mehr das kleine, schwache Mädchen von damals! Ich bin jetzt …Jo-Nin.“ Mit einem kräftigen Schlag auf die Hüfte, einem mit der Faust auf die Nase und einem Tritt nach hinten genau in die Magengrube befreite sich die Rosahaarige aus ihrer Situation. Die sechs Ge-Nin standen mit Naruto und Kakashi am Waldrand und betrachteten den Kampf gespannt. „Und die soll mal schwach gewesen sein?“ Heiji sah mit aufgerissenen seiner Sensei zu. Naruto musste unwillkürlich grinsen. „Ja, damals, als wir noch in einem Team waren, da mussten Sasuke und ich sie immer beschützen. Wir durften immer kämpfen, während sie uns von der Seite angefeuert hat.“ „Sie hat nie etwas gemacht?“ Zoe war schockiert. „Doch, so schlimm war es acuh wieder nicht. Kennt ihr denn Orochimaru?“ Alle nickten. „Er ist total stark. Dem möchte ich nicht begegnen. Nicht einmal Sensei Iruka traut sich über ihn zu sprechen.“ Heiji wollte schon immer so viel wie möglich über ihn erfahren. Aber Keiner traute sich, über ihn zu sprechen. „Na gut. Wenn ihr ihn Alle kennt, dann wisst ihr von seiner unglaublichen Stärke. Er hat mich und Sasuke bei der zweiten Runde der Chu-Nin Auswahlprüfung angegriffen, und besiegt. Wir waren kampfunfähig und Sakura stellte sich ihm entgegen. Sie hat ihn lange in Schuss gehalten und sogar einige Treffer gelandet. Und sie hat sich bei der dritten Runde mit Ino Yamanaka einen unvergesslichen Kampf geliefert. Dieser Kampf ging in das Prüfungsbuch als bester Kampf seit 80 Jahren ein.“ Die Ge-Nin schauten dem Kampf nun noch interessierter zu. Über Sasuke, dem letzten Uchiha, wussten sie viel. Es gab viele Leute, besonders viele ältere Mädchen, die Interessantes über ihn zu erzählen hatte. Sie schwärmten förmlich von ihm. Ein Wunder, bei dieser Kraft? Doch dass ihre Meisterin auch in ein Buch geschrieben wurde, das hatte ihnen keine Menschenseele gesagt. Und auch, dass sie früher, als Ge-Nin schwach war, das wussten sie nicht. „Was ist der Grund?! Sag es mir!“ Sakuras Gesicht war nur wenige Zentimeter von dem seinigen entfernt. Sie musste seinen Angriff mit dem Kunai abblocken. Das war das erste Mal seit Jahren, dass sie sich so nah waren. Den Kuss von Gestern hatte sie aus ihrem Gedächtnis verbannt, fürs Erste. „Du willst es wirklich wissen?“ Nun sprang er zurück. Etwa 5 Meter waren nun zwischen den Kämpfenden, dass er schreien musste. „Ich will wissen, ob du es vielleicht wert gewesen wärst, wenn ich früher mit dir ausgegangen wäre. Ich habe viel darüber nachgedacht. Und bin zu dem Entschluss gekommen, dass ich testen will, ob du es wert gewesen wärst, für dich meine Rache hinzuschmeißen!!“ hallte seine männliche Stimme, die Sakura schwach werden ließ, über die Lichtung. „So plötzlich?“ sie wahrte ihre Fassung. „Du wolltest nie was von mir wissen, hast mich aufs Ärgste beleidigt, und nun stehst du hier, als ob nie was gewesen wäre. Das ist vielleicht ein bisschen zu unkompliziert, für meinen Geschmack.“ „Dann machen wir es doch komplizierter!“ schon wieder war er bei diesen Worten auf sie zu gerannt und fügte ihr eine tiefe Schnittwunde zu. Sakura blutete und keuchte vor Anstrengung. „So behandelt man also seine große Liebe? Du Gentleman.“ Sie hatte sich wider aufgerichtet und warf im Hochspringen drei Shuriken auf Sasuke. Er wich aus, doch da kam noch ein viertes und schnitt tief in die gleiche Stelle an seinem Oberarm, wo auch Sakura blutete. „Geteiltes Leid ist halbes Leid!“ hatte sie gerufen und landete nun leichtfüßig auf dem Boden. Sie ging in die Knie und warf mit ihrem Fuß, den sie nun ausstreckte, den Schwarzäugigen um. Er schrie, als er bemerkte, dass er sich im Fall zu Boden befand. „Du bist schnell, aber nicht schnell genug.“ Sein Grinsen machte der Jo-Nin Angst. Dann kam ein Fuß auf ihr Kinn zu und sie flog in einem Salto nach hinten, landete hart auf dem Rücken. Da lagen sie nun. Beide auf dem Boden. Blutend und keuchend. Doch keiner der Kämpfer wollte aufgeben. Abermals rannten sie aufeinander zu. Und wieder, genau wie bei dem ersten Kampf, waren auf einmal drei Sakuras im Anlauf auf Sasuke. „Noch einmal funktioniert das nicht.“ Die erste schlug zu, verpuffte. Genau wie die zweite und die dritte Sakura. Dann spürte der Schwarzhaarige ein Kunai an seinem Genick. Doch anstatt ihm eine weitere Schnittwunde zuzufügen knallte ein Ellenbogen hart in seine Wirbelsäule. „Als Medizin Ninja weiß man, wo die Schwachstellen sind. Und das ist eindeutig deine.“ Sie musste lächeln. „Früher hätte ich keine Chance gegen dich gehabt. Wäre ich in einem anderen Team, und ich hätte gegen dich bei der Auswahlprüfung kämpfen müssen, hätte ich nach fünf Sekunden verloren. Doch das ist jetzt anders.“ „Genau, du bist nämlich erst nach fünfzehn Minuten am Ende. Und die sind jetzt leider gleich um, so leid es mir tut, aber ich werde dich wohl besiegen müssen.“ Sie starrte geschockt auf Sasuke. Er war aufgestanden. Sie hatte ihn ganz schön zugerichtet. Blut lief, genau wie bei ihr, an seinem linken Oberarm herunter. Auch seine Lippe war aufgeplatzt. Die Kleidung verdreckt und voller Blutspritzer. Doch die Kunoichi sah keineswegs besser aus. Die schwarze Hose war an den Knien aufgerissen, das blaue Top hatte auch einiges an Blut abbekommen. Aus ihren Mundwinkeln lief ebenfalls Blut. Sie wischte es mit dem Handrücken ab. Dieser Gesichtsausdruck, den ihr Gegenüber nun hatte. Sakura hatte ihn oft bei ihren Kämpfen gesehen, und immer dann, wenn er bereit war, zu …töten, um sein Ziel zu erreichen. Er war bei Sabusa, bei Haku, bei Orochimaru, sogar manchmal bei Naruto. Mit diesem Blick wurde sie schon nicht fertig. Es waren diese Augen, diese schwarzen, kühlen und leeren Augen, die keinerlei Wärme oder Gefühle ausstrahlten, die ihr die Luft zum Atmen nahmen. Ihre Hände fassten sich an den schlanken Hals und sie rang nach Luft, ging auf die Knie. „Was ist los mit dir?“ wollte Sasuke wissen. „Dieser Blick …er ist fast der gleiche, den …den Orochimaru hatte. …Genau dieser Blick, der mich so stark zittern ließ …“ „Es tut mir leid, ich kenne dieses Gefühl, ich war ja schließlich auch dabei. Aber jetzt …besiege ich dich trotzdem.“ Sakura atmete auf. Sasuke hatte den Blick von ihr abgewandt, damit sie sich wieder kurz fassen konnte. Nun stand sie auf, das Kunai in ihrer Hand zitterte nicht mehr. Es war fest in ihrer Faust verschlungen. Dann stürmte der Shinobi auf sie zu, warf im Rennen noch ein Shuriken auf sie, um sie abzulenken. Sie fiel nicht darauf herein, wehrte den Wurfstern ab, sah konstant auf ihren Angreifer. Nun war nur mehr etwa ein Meter zwischen ihnen. Mit einer Geschwindigkeit, die sogar Kakashi beeindruckte, formte Sakura komplizierte Fingerzeichen und rief dann: „Sakura no Jutsu! Kirschblütensturm!“ In diesem Moment stoppte Sasuke und sah sie verwirrt an. Hatte sie gerade wirklich ihren Namen in einem Jutsu verwendet? Auch die Zuschauer wussten nicht, was hier vor sich ging. Dass Sakura Kirschblüte heißt, auf das kamen sie erst, als es schon für den Jungen zu spät war. Sakura stand mit geschlossenen Augen da, ihre Finger formten noch immer ein kompliziertes Fingerzeichen. Sie hatte die Beine zusammengestellt und den Kopf ganz gerade gehalten. Auf dieser Position würde sie, wären ihre Augen nicht durch die Konzentration geschlossen, Sasuke fixieren. Dieser stand noch immer da, wartete, was passieren würde. Gerade als er angreifen wollte, da passierte es. Nach knapp zehn Sekunden die die junge Jo-Nin in dieser Position verweilte bildete sich ein Sturm aus Kirschblüten um sie. Das Mädchen stand inmitten dieses Wirbelsturms aus tausenden von Sakurablüten. Dann riss sie die Augen auf und schrei durch den Tornado: „Asute no Jutsu!“ Ihre Haare wehten im Wind, den der Wirbel aus Blüten verursachte. Ein Wunder, dass sie darin überhaupt stehen konnte. Ganz ruhig, ohne dass sie sich, im Gegensatz zu ihrer Kleidung die schwungvoll mitwehte, bewegte, starrte sie konzentriert auf Sasuke. Nun schossen die Blüten von oben herab in einer Linie von etwa 5 bis 6 Blüten nebeneinander. Sie trafen Sasuke, der noch immer seine Fassung wieder finden wollte. Sie schnitten ihm die Haut oberflächlich ein, doch es tat weh. Die Blüten waren rasiermesserscharf, nicht wie normale Blüten. Und jetzt spürte er es auch. Das Chakra Sakuras floss durch jede einzelne der mörderischen Geschosse. Aber nicht etwa ein bisschen. Die Energie war ganz deutlich zu spüren. *Von wo hat sie soviel Chakra her? Das ist für Sakura doch unmöglich!* Er biss sich auf die Unterlippe, um den Schmerz besser ertragen zu können. Seine Bewegungsfreiheit war null, warum, das wusste er nicht, aber seine Füße waren blockiert und die Hände waren schützend vor seinem Gesicht deponiert um die Augen zu schützen. Dann ließ der Sturm nach. Es wurde ruhiger, eine letzte Blüte kreuzte seinen Weg und schnitt scharf an seiner Wange ein. Dann sah er Sakura am Boden kniend, sie keuchte und rang nach Luft. Dann wollte sie aufstehen, fiel wieder hin. Noch nie in ihrem Leben hatte sie soviel Chakra verbraucht, wie bei diesem einen Jutsu. Aber der Preis dafür, dass sie Sasuke gezeigt hatte, dass sie nicht mehr schwach war, den zahlte sie gerne. Auch wenn das das Aus für den Kampf bedeutete. Sie stützte sich auf den Boden und hustete. Dann sank sie zusammen und blieb regungslos am Boden liegen. Sasuke, der mit kleinen Schnittwunden übersäht war, lief zu ihr hin. Das Chakra der Shinobi war nur mehr sehr schwach wahrzunehmen. Er drehte sie auf den Rücken und legte den Kopf mit den wunderschönen rosa Haaren auf seinen Schoß. „Du bist echt so ein Schwachkopf, Sakura. Wie viel hat dieses Jutsu denn an Chakra verbraucht?“ „Wahrscheinlich mein gesamtes, wenn ich nicht sogar im Minus bin“ scherzte sie und auf dem geschwächten Gesichtsausdruck bildete sich ein zaghaftes Lächeln ab. Kakashi kam mit Naruto und den sechs Ge-Nin im Schlepptau zu den Beiden gerannt. „Mensch, Sakura! Was machst du denn für Sachen, das hat mindestens das Chakra von drei Jo-Nin verbrauch! Halbtot nützt du Keinem was!“ Sakura hatte sich wieder gefangen und funkelte den Mann böse an. „Ach ja, ich hab vergessen, dass ich ja nur ein Mittel bin.“ „So war das doch nicht gemeint!“ beschwichtigte er sie. „Das sagen Alle immer im Nachhinein. Lass dir was Besseres einfallen, Kakashi!“ Nun stand sie auf. Sasuke half ihr auf und stütze sie ab. Dann ließ er sie los. In diesem Moment, als sie alleine stand kippte die Sensei vorne über und landete elegant auf der Nase. „Brauchst du Hilfe? Ich weiß wie das ist!“ Naruto erinnerte sich daran. Auf seiner ersten C Mission hatte er so hart die Kontrolle des Chakra trainiert, dass er keines mehr in den Fußsolen hatte. „Kann mir bitte jemand hoch helfen?“ fragte die am Boden Liegende. Sie hatte nicht mal die Kraft sich aufzurichten. Sasuke beugte sich zu ihr herunter und nahm sie auf seine Schultern. „Halt dich gut fest, sonst kippen wir beide nach hinten. Das wäre vor allem für dich sehr schmerzhaft. Ich bin nicht gerade ein Leichtgewicht.“ „Oh ja. Diese Muskeln müssen alleine schon eine Menge wiegen! Wow!“ nuschelte sie. „Was? Kannst du das wiederholen?“ Sasuke warf einen Blick auf seinen menschlichen Ruchsack. „Ich hab gar nichts gesagt.“ *Es ist so schön, von ihm getragen zu werden. Moment mal! Ich darf mich auf keinen Fall verlieben! Das passt nicht zu meinem Leben, nicht jetzt.* Heiji ging gewohnt cool voran. Zoe lief neben ihm her und Koji sah dem Mädchen hinterher. Er nuschelte in sich hinein. „Dieser Heiji. Zoe müsste mich mögen.“ Sasuke, der genau neben dem Jungen ging, entging das nicht. Er sah Naruto schelmisch an und sagte: „Der ist genau wie du, Dobe!“ „Nenn mich nicht immer so! Außerdem ist er gar nicht so wie ich!“ Beleidigt drehte er sich weg. „Doch“ ertönte Sakuras Stimme von Sasukes Rücken. „Sasuke, du kannst mich schon runterlassen.“ Er setzte sie ab. Nun ging sie zwischen ,ihren beiden Jungs`. „Ich finde schon, dass das Team 7 genau wie wir damals ist.“ „Die sind auch Team 7?“ Sasuke hielt es für einen Scherz. „Das ist wie ein Deja vue.“ „Ja, das hab ich auch gesagt. Heiji, so cool und gelassen wie er geht, ist wie unser Sasuke. Zoe, das Mädchen. Ich glaube mehr muss ich dazu nicht sagen. Ach ja, sie steht auf Heiji, genau wie ich damals in unseren Mr.Cool verliebt war. Und er hat sie auch immer abgewiesen.“ Ihr Ton klang beleidigt. Die drei Ge-Nin wurden langsamer, bis sie neben dem früheren Team 7 ginge. Dieses Gespräch war sehr interessant. „Du bist ziemlich nachtragen, weißt du das!“ Sasuke drehte seinen Kopf, genau wie Sakura, beleidigt nach links bzw. rechts. Naruto, der jetzt Sakura genau in die Augen sah, musterte ihren Gesichtsausdruck. Er hatte den Eindruck, sie würde gleich einen Anfall bekommen. Er stellte sich nun in die Mitte und umfasste mit seinen Händen die Schultern seiner beiden Kollegen. „Ach, seid doch nicht gleich so zimperlich! Lasst uns über alte Zeiten reden!“ „Klasse, wir möchten auch mehr über euch wissen! Das ist ja so aufregend!“ rief Hitaschi. Die anderen nickten. Auch Kakashi gab ein „Mhm“ von sich. „Ja, machen wir das. Team 7 ist wieder verein.“ „Juhuuu!“ Naruto sprang hoch und umarmte Sasuke, der ihn aber sofort wieder abwimmeln wollte. Doch als er sich nicht aus der Umarmung befreien konnte, blickte er hoffnungsvoll zu Sakura hinüber. Sie verstand seine ,Notlage` und tupfte Naruto an der Schulter an. „Da werde ich ja eifersüchtig!“ sie lachte, dann ging sie auch in einer Umarmung des Blonden unter. Sasuke musterte Sakura. Sie war hübsch geworden, um nicht zu sagen wunderschön. Ihre Haare waren ein wenig länger als damals. Ihre smaragdgrünen Augen strahlten noch immer so viel Wärme und Geborgenheit aus, nur ihr Kampfstil hatte sich verändert. Taijustsu war eigentlich nicht wirklich ihr Fachgebiet, denn er sah sie immer nur Jutsus verwenden. Aber als er gegen sie gekämpft hatte, da machte sie keinerlei Anstalten auch nur ein kleines Jutsu zu verwenden. Bis auf die Doppelgänger und das Kirschblütenjutsu. Dann fragte er: „Bevor wir über alte Zeiten reden, könnte ich bitte erfahren, was hier in der Zwischenzeit alles passiert ist?“ Sakura sah ihn schockiert an. Er wollte wissen, was hier passiert war? Normalerweise interessierte ihn nichts, außer Itachi. Na gut, sollte er ein bisschen was erfahren. „Also. Kurz nachdem du gegangen warst, genau genommen vier Monate danach, hat Meister Hokkage den Posten aufgegeben und die San-Nin, Tsunade, hat ihn übernommen. Ich hab dann bei ihr trainiert. Shikamaru und Ino sind seit ein paar Monaten zusammen und Neji und Tenten waren auch schon ein paar Mal aus. Ich glaube sie sind auch schon ein Paar. Und unser Naruto…“ sie sah ihn hämisch von der Seite an. „…ist ja auch des Öfteren mit Hinata aus gewesen. Ich glaube da ist was am Laufen. Sonst ist nicht viel passiert. Vor einem Jahr sind Naruto und ich zum Jo-Nin degradiert worden und sonst …lass mich kurz nachdenken. Ach ja, hätte ich fast vergessen! Uns wurden alle Aufträge, die wir bekommen sollten entzogen. Wegen dir.“ Sie klang wütend. „Wegen mir? Ich hab doch gar Nichts gemacht.“ „Doch, du hast unser Dorf und damit unser Team verlassen. Und wir mussten alle C Missionen aufgeben, weil wir nur mehr zu zweit waren. Und dann, nach geschlagenen 18 Monaten haben wir wieder ernsthafte Aufträge bekommen. Das war langweilig!“ Die beiden Ge-Nin Teams hörten gespannt den Erinnerungen des ehemaligen Team 7 zu, bis ein Vogel mit einem Zettel am Bein zu Sakura geflogen kam. „Ich muss zu Tsunade.“ Der Piepmatz gehörte nämlich der Hokkage. Sakura entfaltete das Papier zu seiner vollen Größe und las vor: Sakura, einer meiner Anbu hat mir berichtet, du würdest mit Sasuke Uchiha kämpfen. Ich muss dich daraufhin bitten, mit ihm und deinen Schützlingen zu mir zu kommen. Ich weiß, ihr habt euch wahrscheinlich viel zu erzählen, aber es ist wichtig. Sonst seid ihr in größter Gefahr. Tsunade, 5te Hokkage aus Konoha- Gakure „Na toll.“ Sie seufzte. „Gehen wir halt. Koji, Heiji, Zoe. Los wir müssen zu der Hokkage. Sasuke?“ sie drehte sich zu ihm um. „Kommst du?“ Er sah sie kurz an. „Ja.“ ...tbc... Kapitel 6: Die Mission ---------------------- Sakura klopfte an die Türe des Büros der Hokkage. „Herein“ hallte es von drinnen. Sie betrat samt Sasuke und ihren Schützlingen das geräumige Büro. In der Mitte ganz hinten waren ein Schreibtisch aus Ebenholz und ein Sessel. Auf diesem saß Tsunade und räumte gerade ein paar Akten weg und deutete dann auf die weiteren Sessel, die vor dem Tisch standen. Die Eingetretenen kamen der Aufforderung nach und nahmen Platz. „Hallo, Sakura. Sasuke. Ich werde gleich anfangen. So viel Zeit habe ich ja schließlich auch nicht.“ Sie beäugte ihn misstrauisch. Dann wandte sie den Blick zu Sakura. „Gut. Sasuke ist ein Abtrünniger, das weißt du. Und ich wollte eigentlich nicht, dass er wieder zurückkommt. Ich war ganz knapp davor ihn töten zu lassen. Aber ich weiß, dass er dein Freund ist. Also, ich entlaste dich, Uchiha Sasuke…“ sie sah ihn scharf an. „…deiner Schuld als Abtrünniger. Sakura…“ wieder wandte sie den Blick der Kunoichi zu. „…es gibt zwei Möglichkeiten. Du weißt, ich kann Sasuke nicht einfach so hier leben lassen. Erstens: Er verlässt Konoha- Gakure und kommt in einem anderen Dorf unter, da ich seine Anwesenheit nicht verantworten kann. Zweitens: Du bürgst für ihn. Mit deinem Leben. Aber dir sollte klar sein: Wenn er etwas macht, dann wirst du dein Leben für ihn geben müssen. Wie entscheidest du dich?“ Sie sah sie durchdringend an. *Habe ich das richtig verstanden? Ich soll mit meinem Leben für Sasuke bürgen?* Sie sah ihn fragend an, erwartete aber keine Antwort. Sasuke blickte noch immer starr auf Tsunade, die wiederum gebannt auf Sakuras Antwort wartete. „Ich …Ich werde für ich bürgen. Ich, Haruno Sakura, Jo-Nin und Sensei des Ge-Nin Team 7, bürge mit meinem Leben für Uchiha Sasuke.“ „Ist das deine endgültige Entscheidung?“ fragte Tsunade durchdringend. „Ja.“ „Nun, ich muss dich nun um etwas bitten. Sasuke und du, ihr seid nun die stärksten Jo-Nin, ja Sasuke, Ich ernenne dich hiermit zum Jo-Nin ...“ sagte sie mit bestimmter Stimme, als sie den fragenden Gesichtsausdruck des jungen Mannes sah. „… und deshalb bekommt ihr von mir eine Mission. Ich wollte ursprünglich Naruto und dich schicken, doch jetzt, da Sasuke da ist und du mit deinem Leben für ihn gebürgt hast, muss er in deiner Nähe bleiben. Zumindest im selben Dorf. Da dies aber nun bei dieser Mission nicht gewährleistet ist, musst du mit Sasuke gehen.“ „Und was ist das für eine Mission? Klasse D oder C?“ „Wie kommst du darauf, dass es eine dieser Kaliber wäre?“ „Weil ich mit meinem Team gerade mal die Prüfung zum Ge-Nin abgeschlossen habe, Meisterin Tsunade.“ „Nun, deshalb musste ich auch mit dir sprechen. Dein Team kann nicht mitgehen. Es ist eine Mission der Klasse A. Also höchste Priorität. Ihr werdet alleine gehen. Und dein Team, Haruno Sakura, übermittle ich nun offiziell vorübergehend bis zum Ende deiner Mission Uzumaki Naruto. Er wird mit Team 9 und Team 7 zusammen trainieren. So.“ Tsunade wandte sich zu den Ge-Nin. „Und nun, bitte übergebt das...“ sie drückte Heiji eine Schriftrolle in die Hand „...Naruto. Es steht alles darin, was er wissen muss. Geht jetzt. Die Informationen dieser Mission sind streng geheim.“ Die Hokkage machte eine Handbewegung und forderte die jungen Ninjas zum Gehen auf. Als die Drei ausgetreten waren und die Türe geschlossen hatten, schloss Tsunade die Augen. Sie atmete tief durch und schlug sie wieder auf. „Nun gut“ Begann sie und seufzte. „Sasuke, ich kenne dich. Ich weiß, dass du nichts Böses machen wirst, schon um Sakuras Willen. Trotzdem, sei vorsichtig mit deinen Taten und Worten, sie könnten euch beiden das Leben kosten.“ „Die Mission, Tsunade-sama…“ Sakura sah sie nachdenklich an. War es eine gute Idee, auf eine Mission alleine mit Sasuke zu gehen? Doch sie wurde in ihren Gedanken unterbrochen. „Wie gesagt, es ist eine Mission der Klasse A, also höchste Priorität. Es geht um folgendes: Eine Gruppe junger Chu-Nin, so um die 15 Jahre, ist von einer C Mission nicht zurückgekehrt. Sie lautete: Holt einen Mann von Taturo- Gakure, es liegt übrigens im Sandreich, ab und bringt ihn sicher nach Konoha. Sie sind samt ihres Jo-Nin, Sensei Tirato, ein übrigens sehr junger Jo-Nin, nicht zurückgekehrt. Der Mann, laut Dorfbewohnern, wurde abgeholt, also muss es auf dem Rückweg passiert sein. Der Auftraggeber wurde danach tot auf einem Waldstück nahe dem Dorf Isadora gefunden. Euer Auftrag lautet: Sucht und findet die verschollene Gruppe und bringt sie heim. Und seid vorsichtig. Tirato ist jung, aber er ist nicht dumm. Und er ist sehr stark. Mit seinen 21 Jahren nicht so stark wie ihr Jungspunde, aber trotzdem hat er außergewöhnliche Fähigkeiten. Ihr könnt ablehnen, wenn ihr wollt. Sakura…“ sie wandte sich zu der Angesprochenen. „…du kannst bei deiner Gruppe bleiben, du musst sie nicht annehmen. Aber ich bitte dich, ja, ich bitte dich darum . Du bist die Einzige, zusammen mit Sasuke, die dieser Aufgabe gewachsen sind. Ich weiß, ihr schafft das.“ Kurzes Schweigen brach über sie hinein. Die beiden Jo-Nin tauschten die Blicke. Dann erhob sich Sakura und sah Tsunade entschlossen an: „Ich, Haruno Sakura, Jo-Nin des Dorfes Konoha- Gakure, werde die Mission annehmen und zusammen mit meinem Teamkollegen, Uchiha Sasuke, Jo-Nin des Dorfes Konoha- Gakure, die Gruppe der verschollenen Chu-Nin samt ihrem Sensei wieder wohlbehalten hierher bringen.“ Sie drehte sich um und wollte gerade gehen. „Sakura…“ Tsunades Stimme klang besorgt. „…die Mission hat nicht ohne Grund die Klasse A. Du weißt, worauf du dich einlässt?“ „Ja.“ Die Kunoichi klang bestimmt. Nun erhob sich auch Sasuke und ging mit seiner Gefährtin aus dem Büro. *Lass sie es schaffe, Lieber Gott.* Tsunade machte die Augen zu und betete. Sie wusste, ohne Glück, war das nicht zu schaffen. Sakura schlug den Weg in Richtung Heim ein. Sasuke sah sie an. „Kann …kann ich vielleicht mitkommen? Ich will nicht alleine in die Uchiha Villa gehen, dort ist es total dreckig.“ Er sah sie nicht an. Die Rosahaarige lächelte in sich hinein. Dann schlug sie sich die Hände vor den Mund. *Du verliebst dich nicht in Sasuke, das bedeutet den Untergang. Lass das bleiben* ermahnte sie sich selbst. „Hm, wenn du möchtest.“ Sie versuchte gleichgültig zu klingen. „Sakura?“ „Hm?“ „Haben deine Eltern nichts dagegen, dass ich so einfach mitkomme? Immerhin hast du ihnen wahrscheinlich viel Schlechtes über mich erzählt.“ „Nein.“ Sie sah traurig den Boden zu ihren Füßen an. „Sie haben nichts dagegen. Sie haben gegen Nichts etwas dagegen. Sie leben nämlich nicht mehr.“ Eine Träne flog auf den Boden. Hätte man genauer hingeschaut, dann sähe man, dass sich in der Träne ein Lächeln widerspiegelte. In der Tat. Sakura lächelte. Aber ihr Begleiter sah es nicht, denn ihre Haare verdeckten den gesenkten Kopf. Die Erinnerungen an ihre Eltern waren schön. Das Letzte, was sie wollte, war, dass sie wegen ihrer Eltern traurig sein muss. Natürlich, über den Tod war sie todtraurig. „Naja, meine Erinnerungen an sie sind sehr schön. Ich weiß noch, wie meine Mutter und ich Papa mit dem Gartenschlauch abgespritzt haben. Er hat sich so aufgeregt, aber es war lustig. Und ich weiß noch, als ich meinen ersten Liebeskummer hatte, wegen dir, wohlgemerkt, da haben sie mich getröstet. Sie habe gesagt, dass ich für irgendjemanden auf dieser Welt die Welt selbst bedeuten würde. Und das hat mich glücklich gemacht. Du willst wissen, wie sei gestorben sind, nicht?“ Der Schwarzhaarige sah ebenfalls auf den Boden. Er sagte nichts. Ihre Stimme wurde leiser, dass nur mehr ein Flüsterton hervorkam. „Es ist okay. Ich habe keine Probleme darüber zu reden. Es war an dem Sonntagnachmittag, als ich mit Naruto und Kakashi trainieren war. Damals war ich 16. Es war kalt und wir haben schneller aufgehört. Es war damals gerade Winter, vier Tage vor Weihnachten. Kakashi hatte gemeint, dass es sein Weihnachtsgeschenk wäre, früher aufzuhören. Aber in Wirklichkeit war er selbst am Enden. Dann bin ich mit Naruto zu mir gegangen, wir haben noch mit meiner Schwester Asuka, sie ist übrigens jetzt 14, Poker gespielt. Ich war am gewinnen. Mama ist in der Küche gewesen und hat Kekse gebacken. Wie sie das Backen geliebt hat. Und Papa saß bei uns am Tisch, hat den Schiedsrichter gespielt, damit keiner mogelt. Und dann haben wir es gehört. Ein Schrei. Der Schrei meiner Mutter. Wir sind in die Küche gelaufen und haben sie an die Theke gelehnt gesehen. In ihrem Oberschenkel ein Kunai. Und am Fenster sind zwei Shinobi gestanden, aus dem Grasreich, wie mir ihr Stirnband verriet. Papa hat gesagt wir sollen weglaufen, doch Naruto und ich stellten uns vor Mama und zerrten Asuka hinter uns. Dann hat Dad Mum geholfen und die Grasninja haben sich auf uns gestürzt. Dann haben wir gekämpft. Ich wurde gegen die Glastüre geschleudert, hatte eine Platzwunde. Der eine wollte mich gerade mit dem Kunai angreifen, doch Mama hat sich vor ihn gestellt. Er hat ihr das Messer direkt durch die Lunge gerammt und Papa wurde zusammen mit ihr, weil er sie aufgefangen hatte, gegen den Herd geschleudert. Dann hat ihn der zweite Shinobi angegriffen und auch ich getötet. Dann haben wir sie endlich schlagen machen können. Wir haben sie auch getötet.“ „Fühlst du dich schuldig, weil sie dich beschützt hat?“ Sakura schüttelte betrübt den Kopf. „Das solle ich wohl. Halte mich meinetwegen für Herzlos oder gestört, aber ich weiß, ohne sie wären wir alle gestorben. Sie hat ihr Leben für mich gegeben. Das ist das schönste Weihnachtsgeschenk, das ich jemals bekommen habe. Ihr erstes Geschenk an mich war mein Leben und ihr letztes Geschenk war nochmals mein Leben. Ich bin meiner Mutter unendlich dankbar, sie hat so viel für mich gegeben. Und auch mein Vater. Sie haben sich für uns alle geopfert. Sie haben uns allen das Leben gerettet.“ Sasuke blieb stehen. Dann trat er an die Kunoichi heran. Seine starken Arme umschlossen ihre zierliche Taille und gaben ihr ein Gefühl der Geborgenheit. „Du bist sehr mutig, Sakura. Ich bewundere dich“ hauchte er ihr in Ohr. *Ist dir bewusst, dass du alle deine Vorsätze über Borde wirfst, Fräulein?* ihre innere Stimme tadelte sie, aber sie unterdrückte sie. *Ist doch nur eine Umarmung.* Doch keiner sollte ahnen, dass es genau diese Umarmung war, die später alles verändern sollte… ...tbc... Kapitel 7: Aufbruch in eine neue Welt ------------------------------------- Sakura starrte auf die Decke ihres Zimmers. Sie hatte sich eine kurze Verschnaufpause gegönnt. Seit zehn Minuten lief sie gehetzt an Sasuke vorbei, der auf ihrem Schreibtisch saß und sich ein paar Kinderfotos ansah. Er wirkte sehr gelassen, fast entspannt. Im Gegensatz zu der Kunoichi. Nun war sie außer Atem. Die Hetzerei zu den Schränken und Regalen war durch ihr ziemlich kleines Zimmer trotzdem anstrengend geworden. Sie atmete tief durch. „Okay.“ Sagte sie zu sich selbst. „Wasserflasche? Da. Shuriken, Kunai? Da. Verbandszeug? Da. Eyeliner? Was machte der denn in meinem Rucksack?“ Sie kramte den Kajalstift aus ihrem schwarzen Rucksack und schmiss ihn achtlos in eine Ecke. „Weiter.“ Sie sah nach oben und gab ihre Hand nachdenklich ans Kinn. „Ich hab was vergessen, aber was? …“ Knapp fünf Minuten stand sie da, ihren Blick starr zur weißen Decke gerichtet. Dann klatschte sie demonstrativ mit der Faust auf ihre Handfläche. „Asuka! Die hätte ich fast vergessen. Ich muss Kakashi bescheid sagen, dass er sich um sie kümmern soll!“ Sie lief die Treppe hinunter und rannte zum Telefon. Nach einiger Zeit kam sie zurück. Sasuke hatte sich daran gemacht, seinen Rucksack mit essbarem Proviant zu füllen, den er in der Küche gefunden hatte. „Ich hab mich selbst bedient, ist das okay?“ Er deutete auf sein Gepäck, das nun randvoll mit Äpfeln, Schokoriegeln und anderen Kleinigkeiten war. „Schon okay. Ich hab nichts dagegen. Bist du fertig?“ Sakura sah ihn erwartungsvoll an. „Ja, wir können gehen.“ Er nahm mit einer Hand seinen Rucksack, mit der anderen den ihrigen und warf ihn zu der Besitzerin. „Gut gefangen“ lobte er sie. So schnelle Reflexe waren für eine Kunoichi nicht ungewöhnlich. Als sie gerade an der Türe angekommen waren und sie aufschlossen, kam ein Mädchen angerannt. Sie schmiss sich Sakura in die Arme. „Bitte, Schwesterchen, pass auf dich auf. Du bist die Einzige, die ich noch habe.“ Ihre Schwester hatte Tränen in den Augen, als sie von Sakura abließ und sie noch immer traurig ansah. „Ich pass schon auf mich auf. Und Sasuke ist ja auch noch da.“ Sie strich der ebenfalls Rosahaarigen durch die kurzen Haare und wandte sich dann ihrem Begleiter zu. Es war schon dunkel, als sie durch die verlassenen Straßen Konohas gingen. Am Westtor trafen sie auf Tsunade. Sie machte einen ernsten Gesichtsausdruck. Ernster als sonst. „Viel Glück euch Beiden. Und kommt wohlbehalten nach Hause. Und…“ sie sah Sakura ermahnend an. „…benutze es unter keinen Umständen. Hast du gehört? Du darfst es nie anwenden, das wäre zu gefährlich.“ „Schon gut, ich werde es versuchen.“ Sie blickte sie vorwurfsvoll an. „Wirklich, das meine ich ernst. Lass es sein!“ Dann drückte die Hokkage Sakura an sich und umarmte sie freundschaftlich, gar wie eine Mutter ihre Tochter umarmte. Dann fasste sie die Jo-Nin an den Schultern und sah sie an. „Passt auf euch auf.“ Sie ließ die Hände sinken und machte den Weg zum Tor frei. Sasuke ging samt Gefährtin hindurch uns beide drehten sich zum Abschied winkend um. Auch Naruto, die Ge-Nin, Kakashi, Hinata, Neji, Tenten, Ino, Shikamaru und Choji waren zu Tsunade getreten und riefen ihnen viel Glück nach. So als ob das nur ein Gang in den Supermark wäre riefen die Verlassenden zurück: „Bis später, Freunde!“ Dann kehrten sie Konoha fürs Erste den Rücken. Auf den Weg ins Sandreich. „Der Weg alleine wird schon über zwei Wochen dauern, und bis wir dann endlich die vermisste Gruppe gefunden haben werden auch noch ein paar Tage vergehen. Wir werden uns lange nicht mehr in Konoha blicken lassen.“ Die Rosahaarige sah noch ein letztes Mal auf das Tor, bis sie sich umdrehte und nicht mehr zurücksah. Sasuke legte den Arm um sie. „Du wirst sehen, es wird nicht lange dauern. Hab Vertrauen in deine Fähigkeiten. Wir schaffen das schneller, als die das überhaupt wollen.“ Er lächelte seine Partnerin an. Wie gerne hätte sie zurückgelächelt, doch dann wäre dieser Augenblick entstanden, und in diesem Moment, in dem sie sich angelächelt hätte, da wäre alles wieder hochgekommen. Die alte Liebe. Aber sie wollte sich nicht mehr verlieben. Nicht jetzt. Liebe war für eine Mission dieses Ausmaßes tödlich. Sowohl für den Geliebten, als auch für die Liebende. Und so wandte sie den Blick ab und sah geradeaus. Die ganze Zeit über sprachen sie kein einziges Wort miteinander. Sie sahen auf ihre Füße und manchmal kam ein Seufzen von Sakura. „Machst du dir Sorgen? Um die Mission?“ wollte Sasuke wissen. Er blickte zu ihr, sie wandte den Blick wiederum ab. „Nein. Ich mache mir keine Sorgen.“ Der Uchiha wusste, sie log. Aber er konnte die Wahrheit nicht erzwingen. Deshalb gab er sich damit zufrieden. *Ich mache mir Sorgen. Große Sorgen. Dass ich dich wieder liebe. Dass das alte Gefühl wieder kommt. Das bedrückt mich.* fügte sie in Gedanken hinzu. Nie wieder wollte sie sich verlieben. Nicht jetzt. Nicht, wo sie gerade eine Jo-Nin war. Sie müsste dann alles aufgeben. Ihre Gruppe, ihre Kämpfe, ihre Missionen. Kurz gesagt ihr Leben. Ein weiterer Seufzer kam hervor. Die kühle Nachtluft ließ sie frieren. Sasuke bemerkte ihr Zittern. „Komm. Wir machen eine Pause. Wir gehen morgen weiter, wenn es wärmer und heller ist.“ Dann trat er an eine Lichtung und ließ den prüfenden Blick rundherum schweifen. Es schien Keiner da zu sein. Er packte sein Zelt aus, sie bauten es zusammen auf. Nach wenigen Minuten stand der kleine Unterschlupf. „Versuche zu schlafen, ich werde hier noch kurz Wache halten, um sicher zu gehen, dass Keiner hier ist.“ „Hn“ machte Sakura und kroch in ihr Zelt. Sie schlüpfte unter die Decke und schloss die Augen. Nach einer halben Stunde, die Kunoichi war eingeschlafen, betrat der Wachehaltende das Zelt und legte sich neben seine Gefährtin. Die Rotkehlchen zwitscherten und weckten das rosahaarige Mädchen sachte. Im Zelt war kein Platz, also schlüpfte sie heraus und streckte sich draußen ausgiebig. Sie gähnte und wischte sich über die Augen. „Ein wunderschöner Morgen“ flüsterte sie sich selbst zu. „So warm und klar.“ Dann trat sie an den Bach heran und schaufelte sich das kalte Wasser ein paar Mal ins Gesicht um wach zu werden. Jemand trat von hinten an sie heran. Die Person legte ihre Hand auf die Kunoichi, die ihre Augen geschlossen hielt. Sie erschrak und drehte sich um. „Guten Morgen Sasuke. Hast du gut geschlafen?“ „Ja. Es war zwar ein bisschen eng, aber das hat mir nichts ausgemacht. Könne wir weitergehen?“ Sakura nickte knapp und zusammen machten sie sich daran, den Unterschlupf abzubauen. Sakura trat aus in die Sonne und sah gen Himmel. Sie genoss die Strahlen, die ihr warm aufs Gesicht schienen. Bald würde es kalt werden. In ihrem Herzen. Es war für einen Jo-Nin bei einer A Mission unmöglich, nicht zu töten. Davor durfte man keine Skrupel haben. Wenn es nicht anders gehen würde, wäre das eigene Leben wichtiger, als das eines Feindes. Und bei einem Auftrag, da hatten Gefühle nichts zu suchen. Die Haruno musste ihre Gefühle, ihren Verstand, der ihr sagte, es sei falsch zu töten und ihr gutes Herz ausschalten. Der schwarzhaarige Junge ging vor. Er wusste, seine Begleiterin war stark. Doch um zum Sandreich zu gelangen, ging es einen Berg hoch. Und diese Erhebung war steiler als alles, was sie bereits bestiegen hatte. Sie würde nicht mehr können, und dann wäre sie eine Last. Genau wie einst. Sie würde ihn nur aufhalten. Aber diesmal würde er ihr beistehen, würde sie sogar tragen. Diesmal betrachtete er sie nicht als Bürge und Klotz am Bein. Er sah sie als Gefährtin, Partnerin, …Freundin. Die Sonne brannte vom Himmel hinab und verursachte bei der jungen Frau üble Kopfschmerzen. Ihre Stirn war heiß und die Schweißtropfen überfluteten ihre Stirn und ihre Wangen. Der Weg ging steil nach oben, nicht gerade ideale Vorraussetzungen für eine Mission. Aber sie meckerte nicht. Ihre Schritte waren schnell und stramm. „Du, Sasuke? Wie lange geht es denn hier noch bergauf?“ Ihre Stimme war neutral, weder flehend noch in irgendeiner Weise klagend. Einfach nur eine Frage, die beantwortet werden sollte. „Ich glaube, wir haben ungefähr erst ein Achtel geschafft. Möchtest du eine Pause machen?“ er sah die schnaufende Kunoichi an, die fast zusammen zu brechen schien. „Nein.“ Schon wieder dieser neutrale Ton. „Gut, dann machen wir eine. Ich kann nämlich nicht mehr.“ Sasuke war noch nicht einmal außer Atem, doch er befürchtete, dass seine Begleiterin bald umkippen würde. Und sie war einfach zu stolz, als dass sie ihre Schwäche zugegeben hätte. „So kenne ich dich gar nicht.“ Sie hatten sich bei einem kleinen See in der nähe des Bergpfades niedergelassen. Sakura lehnte sich zurück und ließ sich auf die grüne Wiese fallen. Die Sonne schoss noch immer unbarmherzig auf ihr Gesicht. Nach wenigen Minuten erhob sich der junge Mann und reichte seiner Partnerin die Hand, um ihr beim Aufstehen zu helfen. Sie nahm sie dankend an und richtete sich elegant auf. Es wurde dunkel. Die Luft war nun wieder stechend kalt. Diese Temperaturschwankungen waren noch schlimmer, als die ewige Kälte bzw. Hitze. Sie machten den beiden Reisenden schwer zu schaffen. Erschöpft ließ sich Sakura auf die Knie fallen. Fast fünf Stunden waren sie durchgewandert. Acht Stunden insgesamt. Bergauf. In sengender Hitze, eisiger Kälte. Sasuke baute das Zelt erneut auf. Sakura konnte ihm nicht helfen, sie war zu ausgelaugt. Wie konnte er das bloß durchhalten? Die Wanderung und dann auch noch den anstrengenden Aufbau dieses grünen Unterschlupfs? Einfach unmöglich. Doch sie konnte nicht mehr daran denken. Es war ihr egal. Alles war ihr egal. Sakura wollte nur mehr schlafen. Der Schwarzhaarige trat an sie heran. Sakura war eingeschlafen. Vorsichtig nahm er sie auf in die Arme und trug sie in das Zelt. Als er sie hingelegt hatte fiel ihr eine Strähne des weichen, samtigen Haares ins Gesicht. Sasuke konnte nicht anders. Er strich sie weg und hielt seine raue Hand an ihrer Wange. Ein wohliges Seufzen kam von der Rosahaarigen und ließ in lächeln. Eine Seltenheit für diesen Uchiha, dessen Leben so voller Leid gewesen war. Dann nahm er ihre Hand und hielt sie fest. Sasuke sank neben ihr auf den Boden und schlief schon Sekunden später ein. ...tbc... Kapitel 8: Eine verhängnissvolle Geste -------------------------------------- Sasuke stocherte im Feuer herum und Sakura sah den tanzenden Flammen zu. Es prasselte fröhlich vor sich hin, spendete Licht. Gerade genug um die Konturen des Gegenübers erkennen zu können. In den letzten Tagen war nichts passiert. Jetzt waren sie fast schon am Pass des Berges, ganz oben. Da befanden sich die Tore zu den Grenzen des Sandreiches. Nur mehr ein halber Tagesmarsch, dann hatte die Zweimanngruppe ihr Reiseziel erreicht. Dann hieß es, die Entführer der vermissen Chu-Nin ausfindig zu machen, zu besiegen und wieder nach Konoha zurückzukehren. Der Junge sah auf und blickte in die grünen Augen, die das rote Flammenmeer fixierten. Auch sie sah auf. Und wandte den Blick ab. Nun stand er auf, ging um das Feuer und setzte sich neben seine Gefährtin. Der kühle Uchiha Junge, der er einmal war, war jetzt gerade wie ausgewechselt. Er wollte ihr sagen, dass sie so wunderschön ist, dass sie das Wichtigste in seinem Leben ist und, dass er sie …liebte. Dass er ihr vertraute, sie respektierte, sie ihm so unendlich viel Wärme und Geborgenheit gab. Doch wie sollte er anfangen? „Sakura?“ Die Angesprochene schaute auf. Nun fixierte ihr Blick diese wunderschönen schwarzen Augen, die sie so warm ansahen. *Verliebe dich ja nicht, junges Fräulein!* ermahnte ihr Gewissen sie, doch sie unterdrückte es. Sakuras Blick konnte sich nicht abwenden, selbst wenn sie es wollte. „Ich weiß jetzt nicht, wie ich das beginne voll, aber …was ich dir sagen will … das kann man eigentlich nicht mit Worten ausdrücken. Es hätte nicht dieselbe Bedeutung.“ Sie starrte gebannt auf ihn. Fragte sich, was er vorhatte, was er sagen wollte. Dann hörte sie auf zu denken. Denn Sasukes Augen kamen immer näher den ihrigen. Während seine fast geschlossne waren, waren ihre weit aufgerissen. Bis sie ihren kopf hob und immer näher zu dem seinigen kam. Das Feuer prasselte und zischte noch immer munter vor sich hin, machte keine Anstalten, Sakura zu waren. *Tu das nicht!!* schrie ihre innere Stimme. *Aber es ist doch nur ein Kuss* beruhigte sie sich, doch sie wusste, es war nicht nur irgendein Kuss. Er war eine Geste, die sagen sollte: Ich brauche dich. Ich will, dass du bei mit bist. Und dann, dann war es soweit. Die Gedanken Sakuras endeten in einem Kuss, der leidenschaftlicher, aber gleichzeitig sanfter nicht sein konnte. Dieser Kuss, dieser einzige Kuss ließ Emotionen und Gefühle, Gedanken hochkommen, die alle ihre guten Vorsätze über Bord warfen. Alle ihre Versprechungen an sich selbst, sich nicht in Sasuke Uchiha zu verlieben, das alles war jetzt Nebensache. Nur diese Berührung ihrer Lippen zählte. Doch dann kam sie wieder zur Vernunft. Sie löste sich schnell aus den Armen ihrer Jugendliebe und drehte ihm den Rücken zu. „Was hast du?“ „Ich kann das nicht. Ich habe mir geschworen, mich nicht in dich zu verlieben. Und ich werde mich nicht verlieben. Ich darf nicht.“ Aber sie wusste, es war bereits zu spät. „Ich verstehe dich, Sakura. Und ich werde nichts machen, was du nicht willst. Das sollst du wissen. Ich möchte dich nicht verleiten oder dich gar verletzen. Dafür bedeutest du mir zu viel.“ Seine Stimme klang so ehrlich. So wunderbar aufrichtig, dass es der Kunoichi in der Seele wehtat, ihn so reden zu hören. Fast eine Stunde saßen sie da und redeten kein Wort miteinander. Es war kein peinliches Schweigen, vielmehr die Ruhe vor dem Sturm. Nur die Grillen waren mit ihrem Gezirpe zu hören. Und dann hielt es Sakura nicht mehr aus. Sie konnte es nicht unterdrücken. Es war zu stark. Sie drehte sich zu Sasuke um und sah noch einmal in diese schwarzen Augen, die so tief schienen, wie der Mariannengraben (nur zur Info: Meeresschlucht: 11 000 KM tief). Noch im selben Moment wollte sie sich dafür ohrfeigen. Denn schon wieder konnte sie den Blick nicht mehr abwenden. Sie starrten sich an. Es war nicht dieses Kribbeln im Bauch, wie bei der ersten Jugendliebe. Es war ein stärkeres Gefühl. Es war warm und zu stark, als dass man es hätte ignorieren können. Und wieder versank sie in einem Kuss. Er war fordern, aber gleichzeitig ließ er ihr genug Freiraum um sie selber entscheiden zu lassen. Doch nun war es zu spät. Ihr Gewissen und ihre innere Stimme erloschen und sie konnte an nichts mehr denken, als an den Augenblick, der gerade geschah. Die Küsse wurden leidenschaftlicher, verliebter, stärker. Es war eine andere Seite, die Sakura an Sasuke nun kennen lernte. Sie war so voller Zuneigung und Gefühlen. Sie schien so unwirklich. Die ganze Zeit über war da nur ein Junge, der vor lauter Kälte schon längst erfroren sein musste. Doch dieses Gesicht strahlte soviel Wärme aus, dass die Kälte der letzten 10 Jahre wie weggeblasen war. Dann wandte er sich ihrem Hals zu. Er streichelte zart über ihre Wangen, bis er ihr Shirt überstreifte und sie sich völlig gehen ließ. Sakura versank in seinen Küssen, seinen Umarmungen, seinem ganzen Tun. Sie wusste, es war falsch, es war sogar ganz falsch, aber es war das, was sie wollte. Dann schloss sie die Augen und überließ sich ganz dem jungen Mann, der sie gerade nach hinten auf den Boden drückte… ...tbc... Kapitel 9: Gesucht - Gefunden? ------------------------------ Ein leichter Windhauch ließ Sakura zittern. Trotzdem war ihr nicht kalt. Etwas war da, was sonst nicht bei ihr war, wenn sie aufwachte. Dann fiel es ihr wie Schuppen von den Augen: Sie hatte wirklich mit Sasuke Uchiha … Nein! An so was durfte sie nicht denken. Es war ein blöder Gedanke. *Ich würde doch nie mit Sasuke …, oder …doch? Schlechte Gedanken! Sakura vergiss es! Das hast du nicht gemacht. Das war nur ein Traum! Nur ein Traum!* Doch dann spürte sie Atem in ihrem Nacken und eine Hand, die um ihre Hüfte gelegt war. *NEEEEEEIN!!!!! Was hab ich getan? Sakura, du hast deine Prinzipien über Bord geworfen! Alle deine Vorsätze, das darf nicht wahr sein!* Schnell stand sie auf und warf sich ihre Kleidung über. Ihr Kopf war hochrot. Sie traute sich nicht einmal zu denken, was sie getan hatte, geschweige denn auszusprechen. *Ich habe mit Uchiha Sasuke ge-?* Aber sie konnte und wollte es nicht denken. Sasuke war aufgewacht. Er rieb sich die Augen und sah die Jo-Nin, die gerade ihre Hände an den Kopf gepresst hatte, in der Hoffnung das Alles wäre nur ein Traum. „Guten Morgen.“ Er stand auf und legte seine Hand auf ihre Schulter. Sakura zuckte, er nahm die Hand weg. „Was…Was habe ich getan?“ stammelte sie leise. „Bereust de es?“ „…“ „War ich denn so schlecht?“ (Oh mein Gott, wie komm ich bloß auf solche Gedanken??? *selbstohrfeig* xD) „Nein… es ist nur… es ist falsch. Gefühle wie Liebe, Zuneigung und so, das hat auf einer Mission nichts zu suchen.“ „Das hat dich als ge-Nin noch nicht gestört. Immerhin hast du dich ja richtig an mich rangemacht.“ „Ge-Nin, das ist so lange her. Es waren leichte Missionen, einfache Aufträge. Fast keine Gefahren. Und jetzt… da geht es um Leben und Tod. Da dürfen Gefühle uns nicht beeinflussen.“ Ihre Hände krallten sich in die schwarze Hose. „Ich habe mir immer gewünscht, du würdest mit mir ausgehen. Ich habe jeden Morgen gehofft, du würdest vor meiner Türe stehen und mich nach einem Date fragen. Und nie war da etwas. Nie tatest du das. Und nun? Jetzt habe ich mit dir-“ sie brach ab. Es auszusprechen, bedeutete es zuzugeben. Ihren Ausrutscher, ihren Fehler zuzugeben. „Bereust du es?“ fragte Sasuke nochmals. „Ich wünschte, ich könnte ,Ja` sagen, aber ich kann nicht. Es wäre die größte Lüge meines Lebens, und ich könnte damit nicht leben. …Nein. Ich bereue es keineswegs. Ich bereue keine einzige Berührung, keinen einzigen Atemzug, keine einzige Bewegung.“ „Und was ist nach der Mission?“ Sie drehte sich um. „Gehen wir. Wir hinken unserem Zeitplan hinterher.“ Das Tor des Sandreiches war riesig. Wachen standen davor, furchteinflößende, große Shinobi, die wahrscheinlich auch noch stark waren. Die Rosahaarige trat vor. Einer der Kämpfer musste leise lachen. Blitzschnell, wie aus dem Nichts, stieß eine Hand gegen seinen Hals und drückte ihn gegen die Wand. Er schnappte nach Luft. „Hast du was gegen meine Haarfarbe?“ „Nei…Nein“ keuchte er. Die junge Jo-Nin ließ ihre Hand sinken. „Besser für dich. Ich bin nämlich Jo-Nin. Und das nicht ohne Grund.“ Sie sah ihn böse aus den Augenwinkeln an. Dann zückte Sakura einen Ausweis. „Haruno Sakura mein Name. Ich bin Jo-Nin des Dorfes Konoha- Gakure und habe hier einen Auftrag zu erledigen.“ Sasuke hatte ebenfalls seinen Reiseausweis gezeigt. Die Männer ließen ihre Waffen sinken. „Tretet ein. Meister Kage erwartet euch.“ „...?“ Sakura sah ihn fragend an. „Er hat mit Meisterin Hokkage aus Konoha geredet und möchte euch bei der Erfüllung eures Auftrages helfen.“ Die zwei Reisenden traten ein. „Warum heißt das Sandreich? Es ist doch gar kein Sand da. Und es sieht auch nicht nach Wüste aus.“ Die Häuser hatten eine andere Form und die Straßen waren aus anderem Material als in Konoha. Eigentlich sah die ganze Stadt anders aus. Nur eines war gleich: der Ramenstand. „NEIN!!!“ Sakura zeigte zitternd auf den Stand. „Bitte, keine Ramen! Ich kann das Zeug nicht mehr sehen!“ Dann drehte sie sich um und bedeckte ihre grünen Augen mit den Händen. Sasuke schubste sie leicht weiter, bis das offene Restaurant nicht mehr zu sehen war. „Die Luft ist rein.“ Ein großes Gebäude mit weißen Mauern ragte vor ihnen hinauf in den Himmel. „Wow!“ Die Doppeltüre wurde von zwei Männern geöffnet. Ein großer, langer Tisch stand knapp vor der hinteren Wand. Eine Frau mit Brille lugte von ihrem Papierstapel auf, als sei die beiden jungen Ninjas sah. „Kann ich euch behilflich sein?“ „Eine Wache sagte uns, wir sollen zu Meister Kage gehen.“ Sasuke beäugte sie misstrauisch. Irgendwie sah sie unheimlich aus. „Dann seid ihr die beiden Jo-Nin für die A Mission? Ein bisschen junge, ihr könnt wen anderen veräppeln. Geht, ich habe viel zu tun.“ „Jetzt hörn Sie, Lady! Wir wollen zu dem hiesigen Kage. Sagen Sie uns wo er ist, oder wir nehmen alles auseinander.“ Der Junge stemmte eine Hand auf den Tisch und hatte sich bedrohlich zu der älteren Dame gebeugt. Sakura zog ihn an den Schultern zurück und stellte sich zwischen ihm und der Frau. „Er reicht.“ Sie wandte sich zu der Rezeptionistin. „Bitte, sagen Sie uns doch einfach wo der Kage ist. Es ist sehr wichtig. Wir haben sogar unsere Ausweise dabei.“ „Die sind nicht nötig.“ Eine männliche Stimme ertönte hinter ihnen. Ein junger Mann, so um die Zwanzig mit weißem Gewand und roten Haaren stand hinter ihnen. Sakura drehte sich um. „Gaara, ich hab dich ja so vermisst!“ Sie lief auf ihn zu. Was der perplex dastehende Sasuke nicht wusste: Gaara war damals, vor fünf Jahren, erneut nach Konoha gekommen. Er wollte nur vorbeischauen und hat sich mit Naruto, Hinata und allen angefreundet. Er hat Sakura sogar getröstet. „Hast du ihm erzählt, was ich über ihn gesagt habe? Dann kann ich gleich meinen Versicherung für die Hütte hier einlösen.“ Der rothaarige Mann sah Sakura brüderlich lächeln an. Er hatte sie umarmt. „Nein, keine Sorge. Das könnte nämlich schmerzhaft für dich enden.“ Die Rosahaarige musste lachen. Damals hatte sich ihr rothaariger Freund ganz schön über Sasuke ausgelassen. „Ich habe Informationen für euch, die nützlich sein könnten. Informationen über die Chu-Nin Gruppe. Kommt mit.“ Er führte sie in ein geräumiges Büro im dritten Stockwerk. „Was sind das für Informationen?“ Der Schwarzhaarige wollte das alles schell hinter sich bringen. Er konnte Gaara nie gut leiden. „Also gut. Durch Zufall haben einige meiner Leute bei einem Auftrag ihrerseits eine Bande von Dieben in die Finger bekommen. Sie wollten Informationen über eine Gruppe namens Tariatu bekommen. Doch diese Räuber haben andere ausgespuckt. Sie meinten, die Gruppe, die sie suchten sei eine Chu-Nin Gruppe aus Konoha- Gakure. Sie wären in einem Dorf voller Shinobi aus den verschiedensten Dörfern. Ich habe hier…“ er zog eine Landkarte aus seiner Schublade heraus und breitete sie auf dem Tisch aus. Gaara tippte mit dem Zeigefinger auf das rote X“…eine Karte, unschwer zu erkennen. Sie zeigt das Sandreich mit umliegender Umgebung. Das X ist außerhalb unseres Reiches, aber es liegt im Sharito-Wald. Die Koordinaten sollten laut den Dieben stimmen. Hier. Holt sie zurück und seid vorsichtig. Ihr seid stark, kein Zweifel, aber gegen so viele Shinobi,… braucht ihr vielleicht Hilfe?“ Sakura schüttelte sachte den Kopf. „Nein. Du musst hier bleiben. Das Sandreich braucht dich, du bist ein guter Kage. Und ihr braucht eure ganzen Ninjas. Ich habe gehört, ihr befindet euch mit den Katiyaru im Krieg?“ „Leider. Sie wollen nicht einsehen, dass… egal. Ihr habt eure Sorgen. Seid vorsichtig. Und… Sakura? Du weißt, ich gebe euch gerne jede Hilfe, die mir möglich ist.“ „Das weiß ich zu schätzen. Aber es ist nicht richtig. Ihr braucht eure Krieger. Danke… für Alles.“ Der rothaarige Kage reichte ihr die Karte. „Passt auf euch auf. Macht`s gut! Rief er ihnen hinterher, als sie mit den neuen Informationen bei der Tür hinausgestürmt waren. Sakura wandte sich im Laufen um: „Mach`s besser! Danke!“ Dann waren Beide verschwunden. *Ich weiß, sie schaffen das.* Das Tor aus dem Sandreich wurde geöffnet. Die Wache, die Sakura wegen ihrer Haare ausgelacht hatte, sah nun ernst und respektvoll auf sie. „Besser“ zischte sie lächelnd im Vorbeigehen. Dann sprang Sasuke auf einen Ast, die Rosahaarige hinterher. Sie waren nicht mehr zu sehen. „Wo müssen wir denn jetzt hin?“ der Jo-Nin sah seine Gefährtin fragend an. „Es muss dort sein“ sie deutete auf einen kleinen Trampelpfad, klein genug um ihn zu übersehen, groß genug um ihn doch zu sehen. Sasuke sah ihrem Finger nach. „Gut.“ Mit einem Satz war er auch schon auf einen Baum in der Richtung gesprungen. *Er muss immer der Erste sein* seufzte sie in sich hinein. Dann folgte sie ihrem Partner. Eine große Mauer tief im Wald bäumte sich vor den zwei Ninjas auf. Rauch stieg dahinter auf. Anscheinend eine Stadt. Sie waren im Schutz des Geästs nicht zu erkennen. Viele Shinobis standen vor dem Holztor, das im Mittelalterlichen Stil mit Ketten angehängt war. Es stand offen. „Ziemlich unvorsichtig!“ zischte die dunkle Stimme des Schwarzhaarigen. „Vorteil für uns“ erwiderte die helle Stimme der Rosahaarigen. „Warten wir bis Nacht, oder greifen wir jetzt an?“ Sasuke legte nachdenklich die Hand ans Kinn. „Hmm…“ Sein Kopf arbeitete auf Hochtouren. Einerseits war die Nacht für den Überraschungsmoment günstiger, aber die Wachen würden wahrscheinlich mehr sein, und alle Shinobis wären von den Missionen zurück. Doch der Tag brachte auch die Gefahr der frühzeitigen Entdeckung mit sich. „Wir greifen jetzt an. Ich möchte das schnell hinter mich bringen. Ich mag nach Konoha zurück.“ Doch der wahre Grund war der, dass er hoffte, Sakura würde mit ihm ausgehen. Immerhin wären sie nicht auf einer Mission. *Moment mal! Da sind doch jetzt die Rollen vertauscht!* „Okay. Sakura? Hör mir genau zu: Wir schleichen uns zuerst rein, bleiben aber nach Möglichkeit unentdeckt…“ Zehn Minuten später sah man zwei Schatten so schnell und leise in verschiedene Richtungen springen, dass keine Menschenseele sie hätte sehen können. Mit leisen Schritten sprangen sie von Dach zu Dach, auf der Suche nach Anzeichen für die Chu-Nin Gruppe. Und wirklich: Da waren doch wirklich ganz deutlich durch ein Fenster auf einem Dach der vielen Häuser drei etwa 15-Jährige und einen etwas älteren Jungen an einen dicken Holzpfahl gekettet. „Ts! Wie altmodisch.“ Eine Gestalt landete neben Sasuke. Ihr Ton war abwertend und irgendwie zynisch. „Es ist effektiv. Das zählt.“ Er rollte mit den Augen. „Wir machen genau das, was wir besprochen haben, alles klar?“ „Ja.“ „Und,… los!“ zischte er. Wieder sprangen die zwei Schatten auf den Boden. Die große Doppeltüre der Legerhalle (ich weiß, nicht wirklich einfallsreich, aber…) war offen. Sonnelicht strahle hinter den zwei Jo-Nin herein. Etwa fünf Shinobi standen mit den Rücken zu ihnen. Sie redeten unwichtiges Zeugs. „Ich hab heute ja nur Fischsuppe gegessen. Atilia meinte, ich müsse abnehmen. Aber ich bin doch gar nicht dick, oder?“ „Ach, Satoke, damit musst du dich abfinden. Soraya sagt auch, ich muss mehr Gemüse essen. Aber sie ist derzeit eh auf Mission.“ „Was macht sie denn, Hato?“ „Ich glaube sie muss irgend so ein junges Jo-Nin Mädchen aus Konoha- Gakure töten. Auftrag von ganz oben. Die Kleine steht ganz oben auf unserer Wunschliste. Sakura Haruso, oder so. Aber egal. Was macht deine gerade, Misumi?“ *Haruso?? Wie bitte??* „Ich heiße Haruno, verdammt noch mal!!“ hallte die Stimme von Sakura durch die 10m hohe Lagerhalle. Alle fünf Shinobi drehten sich geschockt um. „Ah! Dann wird Soraya sich ja grün und blau suchen. Dann werde ich ihr Arbeit abnehmen.“ Die Rosahaarige sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an. „Ich bin selber gerade auf einer Mission, ich muss die Chu-Nin Gruppe befreien.“ Tirato, der gefangene Jo-Nin blickte schockiert zu seinen Befreiern. „Tsunade hat das sicher in A eingestuft, oder? Und dann schickt sie uns selber Chu-Nin? Und auch noch solche Jungspunde, und dann auch noch nur zwei?“ „Halt die Luft an, Großkotz." Sakura klang verärgert. „Erstens, Spacko (ich hab mir gerade Lord of the Weed, Verarsche von Lord of the Rings, angesehen, da hat Gandalf das gesagt!!), sind wir Jo-Nin. Zweitens, wir sind 18. Drittens, wir können auch wieder gehen. Ich fang doch nicht hier an zu diskutieren! Wo kommen wir denn da hin?!“ Sasuke sah genervt auf Tirato. Dieser wurde rot im Gesicht und wandte sich ab. Dann grinsten die fünf Shinobis. „Wie nett. Das nennt man Zusammenhalt. Aber egal. Wir halten auf jeden Fall zusammen, Nicht? Satoke, Hato, Misumi, Katiru? Bereit?“ „Ja, Asatoru!“ „Endlich wieder mal Action hier.“ Sasuke stellte sich gewohnt cool in Angriffsposition. Sakura band ihre Haare zusammen. Ihre Augen waren geschlossen. Sie seufzte tief. Die fünf teilten sich auf. Satoke und Katiru griffen den Jo-Nin an, Hato, Misumi und Asaturo, anscheinend der Anführer, griffen die Jo-Nin an. „ Der stopfen wir das freche Mundwerk!“ rief Hato, während er mit seinen Komplizen auf das Mädchen zustürzte... ...tbc... Kapitel 10: Das Raidori ----------------------- Sakura stand ruhig da. Sie konzentrierte sich. Die Arme zum Schlag bereit vor dem Gesicht. Eine Fuß schnellte auf sie zu. Sie hatte sich zuvor noch Bandagen um die Unterarme gewickelt. Besser so, das fing den größten Teil des Trittes ab. Sie blockte ab. Doch schon wieder kam ein Fuß auf sie zu. Sie sah braune Augen. Sie gehörten dem Shinobi namens Hato. Fast hätte er Sakura im Gesicht getroffen, doch noch ein Arm von ihr blockte ab. Sie hatte nun zwei Knöchel umfasst, die Besitzer schwebten noch immer in der Luft vom Sprung. Ihre Hände waren überkreuzt. Sie zog sie heftig auseinander, die Köpfe der Gefangenen knallten krachend zusammen. „Ah!“ kam von ihnen. Sasuke stand derweil in Angriffsposition. Er blockte nicht ab. Seine Spezialität war schließlich der Angriff. Und deshalb würde er nicht abblocken. Seine Faust schoss auf Satoke zu, traf ihn hart ins Gesicht. Sein Fuß schlug derweil Katiru zu Boden. Da lagen sie nun Beide. Der Kampf hatte noch nicht einmal richtig angefangen, da lagen schon beide halb K.O. auf dem harten Beton. Doch Sasuke hatte sie unterschätzt. Schnell standen sie auf. Wieder rannten sie zusammen auf den Schwarzhaarigen zu. Diesmal konnte er nur blocken. Katirus Fuß wurde von Sasukes Handgelenk blockiert, doch die Faust von Satoke traf ihn hart in den Bauch. Ein schmererfüllter Schrei hallte durch den großen, hohen Raum. Sakura drehte sich um. „Sasuke!!!“ Doch sie hatte keine Zeit, sich damit zu beschäftigen. Er würde schon klarkommen, doch bei ihr sah das anders aus. Wieder kamen zwei Füße auf die Jo-Nin zugeschossen, wurden beide abgeblockt. Doch da kam ein dritter, traf sie hart ins Gesicht. Sie fiel zurück, schlug aber damit auch die beiden Besitzer der Füße zu Boden. Sakura kam mit dem Rücken heftig schreiend auf dem Boden auf. Selbst wenn sie kein Medic-Nin wäre, hätte sie gewusst, dass eine Rippe gerade geknackst war. Ein lautes Knacken, das jedoch im Kampflärm völlig unterging, signalisierte ihr, dass sie Recht hatte. Sie hielt sich ihre Hand auf die schmerzende Stelle, richtete sich jedoch schnell wieder auf. Sasuke war derweil an eine Wand gedrückt worden. Satoke drückte seinen Hals zu. Er keuchte. Blut lief aus seinen Mundwinkeln, die Kleidung war voll von Staub, das Gesicht von Schürfwunden übersäht. Er zückte sein kunai und fügte seinem Gegner eine tiefe Schnittwunde am Oberschenkel zu. Dieser ließ von ihm ab, presste sich die Hand auf die stark blutende Stelle und stolperte nach hinten, fiel hin. Katiru half seinem Partner hoch. Dann lief er mit drei Shuriken auf Sasuke zu, warf sie auf ihn. Er schleuderte sein Kunai auf den Angreifer, es streifte ihn an der Wange. Nun hatte er beide Hände frei. Einen Wurfstern fing er auf, den zweiten wich er aus, schoss das erste zurück. Das letzte Shuriken hielt er ebenfalls auf, warf es auf Satoke. Die Rosahaarige hatte sich in der Zwischenzeit selbst geheilt. Doch schon wieder lag sie keuchend auf dem Boden. Diesmal spuckte sie Blut. Sie hielt sich eine Hand an den Hals, die andere stütze sie vom Boden ab. Sie rang nach Luft. Wieder kamen alle Drei auf sie zugeschossen. Der erste Fuß traf sie mitten ins Gesicht, sie flog nach hinten auf den Rücken. Ein Ellenbogen rammte sich tief in ihren Bauch. Der dritte Angreifer, Misumi, wandte ein Jutsu an. Es schleuderte die am Boden Liegende drei Meter neben Sasuke an die Wand. Sie sackte zusammen, blieb regungslos am Bauch auf dem Boden liegen. Der junge Mann lief zu ihr. „Sakura! Sakura, sag doch was!“ Doch er bekam keine Antwort. Jetzt hatte er es mit fünf Shinobi zu tun. Und er musste Sakura beschützen. Sie durfte sie nicht kriegen. Einer von ihnen sagte, seine Freundin wolle sie töten. Also würde sie sterben, würde er sie nicht vor den Männern beschützen. Aber kam er wirklich gegen so viele an? Sie waren stark. Schon mit zwei wurde er nur schwer fertig, konnte sie nicht einmal besiegen. Sakura hatte ganze Arbeit geleistet. Die Drei, die sich mit ihr angelegt hatten, waren mit tiefen Schnitten übersäht, hatten viele Kratzer. Sie rangen nach Luft. Sasuke keuchte ebenfalls. Er hatte Schnittwunden und war voller Dreck. Er hatte nicht mehr genug Chakra, weder für das Chidori, noch für eines seiner Feuerjutsus. Nun konnte er nur mehr hoffe, dass er sie besiegen konnte. Mit einem Kunai und zwei Shuriken. Die Chancen standen sehr schlecht. Tirato und die Chu-Nin standen noch immer gefesselt da und sahen dem Geschehen zu. So gerne hätte der Jo-Nin mitgekämpft, dann hätte der Junge wenigstens eine Chance gehabt. Doch dann wären seine Schüler in Gefahr. Sie würden sie als Geiseln nehmen. Es hatte den Anschein, als ob sie ihre Gefangenen ganz und gar vergessen hatten. Und das war auch gut so. Denn auch die Chance als Geisel zu enden stand sehr hoch. Der Uchiha stand da und wartete auf einen Angriff. Er konnte selber nicht mehr angreifen, sich nur mehr verteidigen. Sein einziges Ziel war es, Sakura zu schützen. Bis sie wieder aufwachen würde, dann könnten sie wieder zusammen kämpfen. Es wären noch immer gleich viele Gegner, aber zusammen waren sie um Welten besser. Es war schlau, sie einzeln anzugreifen. Das war genau die Situation, die Sakura zu umgehen versuchte. Er hatte sein Ziel, das Ziel der Mission und somit die Mission selbst aus den Augen verloren. Das war schlecht für einen Jo-Nin, besonders auf einer Mission der Klasse A. Es war tödlich. Aber es war nun da. Dieses Gefühl. Dieses Gefühl, für das es sich lohnte, zu sterben. Dieses Gefühl, dass den Namen Liebe trägt. Sasukes Kopf war so klar, wie nie zuvor. Er hatte ein Ziel, eine Aufgabe. Er musste Sakura beschützen. Seine Sakura, die da hinter ihm auf dem Boden lag. Und diese Aufgabe verlieh ihm unglaubliche Kräfte. Ein Gefühl von Stärke durchfloss seinen Körper. Es war nur geistig, er bildete sich das nur ein, das war klar. Aber das spielte jetzt keine Rolle. Nur der Augenblick zählte. Und der sagte nun mal: Mach was möglich ist. Und es war möglich, zu gewinnen. Die fünf Shinobi stürzten auf ihn zu. Mit den Kunais gezückt wollten sie ihn attackieren, doch jeder einzelne Angriff wurde abgeblockt und wenn möglich zurückgeschleudert. Es war Uchiha Sasuke gelungen, einen Angreifer mit seinem eigenen Kunai in den Arm zu stechen. Er blutete und lag mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Boden. Doch kurze Zeit später richtete er sich wieder auf. Noch einmal kamen fünf angsteinflößende Gestalten auf den Jo-Nin zugestürmt. Ein Fuße wurde von dem Schwarzhaarigen umgedreht, der Besitzer, Haturo, wurde zu Boden geworfen. Eine Faust wollte sich den Weg in sein Gesicht bahnen, doch auch Satoke fiel nun zu Boden. Doch ein Schlag von einem anderen Fuß, es war der von Katiru, traf den Verteidiger genau auf die Hüfte und schleuderte ihn gegen die Wand. Er sackte, genau wie Sakura zusammen, saß aber noch mit dem Rücken an der Wand angelehnt und starrte wütend auf die Angreifer. Gerade wollte Misumi zuschlagen, da spürte Sasuke ein Chakra. Es war riesig. Um nicht zu sagen gewaltig. Am Anfang dachte er, es wäre ein noch stärkerer Feind, vielleicht sogar ein ganz hohes Tier, doch es kam ihm bekannt vor. Dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Sakura stand vor ihm, die Arme ausgebreitet. Sie hatte einen anderen Blick drauf. Es war nicht der typische Kampfblick. Irgendwie kälter, entschlossener und auch überlegener. Sasuke wusste nicht, warum, aber sie war anders. Misumi hatte gestoppt, als er sie sah. Wie konnte sie noch stehen? Sakuras Stimme hallte in der großen Lagerhalle: „Tsunade-sama hat mit verboten es ein zu setzten, aber es ist eine Notlage! Bitte, Sasuke, komm jetzt nicht zu nahe an mich ran, okay?“ Er nickte knapp, hatte kaum noch die Kraft dazu. Dann jagte auch schon Misumi wieder auf die Rosahaarige zu. Sie wich aus, griff von hinten seine Hand und warf ihn über ihre Schulter den anderen Shinobi entgegen. Er landete vor ihren Füßen. Sakura formte komplizierte Fingerzeichen. Eine große Menge an Chakra war zu spüren. Hellrote Blitze entsprungen dem Boden. Sakuras Chakra war so stark, dass man es sehen konnte. Die Blitze schlugen alle neben ihr ein, doch sie ließ sich davon nicht irritieren. Bei dem Fingerzeichen Tiger blieb sie stehen. Die Augen waren geschlossen. Sie zitterte vor Anstrengung. Es war so, wie wenn ein Dreijähriger zehn Kilo schleppen müsste. Ihr Chakra erdrückte sie fast. Doch Sakura blieb ruhig inmitten der Blitze stehen. Dann hörten sie auf und gingen in einen Wirbel über. Wie Wind, nur eben weiß. Inmitten dieses transparent weißen Wirbels bildeten sich Kirschblüten. Sie wehten mystisch und inmitten stand Sakura. Die Beine machten nicht den Anschein, als wollten sie noch lange so standhaft bleiben, Schweißtropfen ronnen über ihre Stirn und ihre Wangen. Sie kniff die Augen, presste die Finger noch mehr zusammen. Ihre Lippen waren angespannt, der Mund leicht geöffnet. Die fünf Shinobi wollten angreifen, doch sie konnten sich nicht bewegen. „Warum greift ihr nicht an, Schwachköpfe?“ schrie Satoke. „Wir können uns nicht bewegen, Boss. Sie hat irgendwas mit unseren Körpern gemacht!“ „Ganz genau! Ich…ha-be…sie be-bewegungsun-unfähig ge..macht!“ keuchte Sakura mit ihrer letzten Kraft. Dann riss sie ihre Augen auf und schrie: „Satiku no Jutsu!“ Für eine Sekunde war es ganz ruhig. Sasuke saß noch immer mit weit aufgerissenen Augen an der Wand und verfolgte, wie seine Partnerin ihre letzte Kraft zusammennahm, um ihn zu schützen. Das hatte sie ihm zugeflüstert. „Ich werde dich beschützen, so wie du es immer tatest. Im Wald des Schreckens, vor Sabusa, vor allem.“ Er konnte es nicht fassen. Sakura kämpfte tapfer, verbrauchte ihr ganzes Chakra. Und nun, stand sie da und brachte mehr Kraft auf, als sie vorher hatte. Doch diese Kraft, sie fühlte sich an wie Chakra, aber auch irgendwie nicht. Sie stimme zu 99,9% damit überein. Aber dieses 0,01, das störte. Was war das? Die Shinobi, noch immer unfähig sich zu bewegen, starrte angsterfüllt auf die rosahaarige junge Frau, die gerade dabei war, sie zu besiegen. Fünf grandiose Shinobi, die einst Anbu waren, wurden gerade von einer 19-jährigen Jo-Nin fertig gemacht. Sie hätte nicht einmal mehr angreifen brauchen, denn der Geist der Männer war schon so geschwächt, dass sie nicht mehr kampffähig waren. Aber sie zeigte kein Mitleid, das hatten sie ja auch nicht getan, als so da so hilflos und armselig am Boden lag. Sie hatten noch einen Ellenbogen in ihren Bauch gerammt und sie an die Wand geschleudert. Nach dieser einen Sekunde, in der kein Wind wehte, kein Ton war, die Gefühle still standen, Keiner dachte, nach dieser Sekunde kam der Wirbel zurück. Doch diesmal umkreiste er nicht die Beschwörerin. Millionen von Kirschblüten schossen wie Patronen auf die Feinde herab. Sie schnitten in die Haut ein. Nicht wie bei diesem schwachen Jutsu, das sie bei Sasuke angewandt hatte. Sie schossen herab, drangen tief in die Haut ein, blieben in den Körpern stecken, ließen Blut rinnen. Und sie kamen immer wieder. Es war nicht so, dass sie dann verschwanden, so wie bei dem Kirschblüten jutsu. Es kamen immer wieder neue Geschosse nach, jedes so scharf, wie eine Klinge, so schnell wie eine Pistolenkugel. Der Sturm legte sich. Die Finger Sakuras formten noch immer das Zeichen für den Tiger. Die fünf Angreifer lagen auf dem Boden, übersäht von tödlichen Schnitten und sogar Stichen. Viele blassrosa Kirschblüten steckten in den leblosen Körpern. Die Chu-Nin starrten mit ihrem Sensei noch immer auf die Rosahaarige. Sie hatte alle fünf in einer einzigen Attacke fertig gemacht. Das war fast unmöglich. Sie hatten ihre Befreier unterschätzt. Das eine Kunoichi so etwas machen konnte, das war nich viel ungewöhnlicher. Männlichen Ninjas wurde nachgesagt, sie wären stärker. Das Gegenteil war damit wohl bewiesen. Sakura ließ ihre Finger lockerer, ihr Körper entspannte sich, ihre Arme sanken. Dann kippte sie ganz langsam nach vorne und fiel mit voller Wucht zu Boden. Dort blieb sie regungslos liegen. Sasuke starrte auf seine Gefährtin, bis er merkte, was vorgefallen war. Er stütze sich ab und stürmte auf sie zu. Langsam drehte der Schwarzhaarige seine Kameradin um. Er legte ihren Kopf auf seinen Schoß. „Sakura, was war das?“ wollte er wissen. Sie öffnete ihre wunderschönen grünen Augen ein paar Millimeter. „Raidori“ hauchte sie in die Luft. Dann schloss sie ihre Augen wieder. Ihr Chakra war erloschen. ...tbc... Kapitel 11: Die Königin der Kirschblüten ---------------------------------------- Sakura war in einem Hotelzimmer aufgewacht. Sasuke saß auf ihrem Bett und sah sie fragend an. „Was hast du da bitte gemacht?“ wollte er wissen. Die Chu-Nin Gruppe war mit ihrem Sensei im Zimmer nebenan. „Raidori. Habe ich dir doch gesagt.“ „Und was ist das? Was für ein Jutsu, ich habe noch nie etwas darüber gehört.“ „Es ist kein Jutsu. Es ist mein Bluterbe. So wie das Byakugan und das Sharingan. Nur ist es eben nicht sichtbar. Es ist vielmehr eine Kraft, die nur sehr wenige Harunos besitzen. Sie ist noch seltener, als dein Sharingan. Deshalb weiß man nicht viel darüber.“ Sasuke starrte sie ungläubig an: „Ich habe etwas gespürt, es kam von dir. Und es war kein Chakra. War das das Raidori?“ „Ja. Raidori ist eine ähnliche Kraft wie das Chakra. Sie fließt parallel dazu. Genau wie das Chakra besteht Raidori aus Physischer und psychischer Energie. Man kann damit auch Jutsus ausführen, da sie genau wie das Chakra ist. Deshalb habe ich zweierlei Vorteile.“ „Und die wären?“ „Zum Ersten habe ich mehr Energie für Jutsus zur Verfügung, da ich, selbst wenn mein Chakra aufgebraucht ist, noch immer das Raidori habe. Und zum Zweiten, das eigentliche an meinem Bluterbe, ist das Atiru-Chika-Cho. Es ist eine spezielle Form des Jutsus, das das Raidori benötigt. Es verbraucht nämlich so viel Kraft, dass Chakra alleine nicht ausreichen würde.“ „Wenn es jemanden geben würde, der genügend Chakra hätte, dann könnte er es auch beherrschen. Also ist es doch kein Bluterbe, oder?“ Sakura schüttelte leicht den Kopf. „Nein. So einfach ist das nicht. Es verbraucht das gesamte Chakra, aber selbst wenn man genug davon hätte, und das ist unmöglich, braucht das Atiru-Chika-Cho noch die Energie des Raidori.“ „Was ist daran anders, als beim Chakra?“ Sasuke verstand nur Bahnhof. Raidori? Bluterbe? Atiru-Chika-Cho? Das war alles ein wenig zu viel. „Wie gesagt, es fließt parallel dazu. Aber im Gegensatz zum Chakra hat es eine spezielle Art von Energie. Ich weiß nicht, wie ich das beschreiben könnte. Es ist,… grob gesagt, wie bei hellrot und dunkelrot. Beides sind Rottöne. Aber doch sind sie verschieden, Verstehst du, was ich meine?“ Sie blickte ihn an. „Ich glaube schon. Aber warum kommen da Kirschblüten? Hat das einen bestimmten Grund? Blitze oder so würden doch besser aussehen.“ „Sakura. Das ist eine spezielle Art der Kirschblüten. Man nennt sie au, die Königin der Kirschblüten. Und es ist mein Name. Ich trage diesen Namen nicht ohne Grund. Die rosa Blüten, die bei dem Atiru-Chika-Cho herumfliegen, das sind Sakurablüten. Meine Eltern gaben mir diesen Namen, da das Bluterbe immer genau 14 Generationen überspringt. Und dann erhält es auch nur die Erstgeborene. Asuka hat es also nicht. Die Sakura hatte schon immer eine besondere Bedeutung für uns Harunos.“ Sasuke hatte sich nach hinten gelehnt und lauschte ihr aufmerksam. Das alles war sehr interessant. „Spann mich nicht auf die Folter. Warum hat sie so eine große Bedeutung für deine Familie?“ „Die Harunos, musst du wissen, sind so ziemlich der älteste Clan den es in Konoha gibt. Meine Vorfahren haben mit anderen dieses Dorf begründet. Aber sie haben an Bedeutung verloren. Das Bluterbe, das alle Clans berühmt macht, wurde bei uns immer seltener, bis es schließlich nur mehr aus Legenden bestand. Viele zweifelten daran, dass es das Raidori wirklich gab. Irgendein Ur-Großvater von mir, sein Name war Ayuso Haruno, hatte sich vor vielen Jahrhunderten in eine Frau namens Sakura verliebt. Sie entsprang keinem besonderen Clan, nur so nebenbei. Deshalb ist mir ihr Name unbekannt. Sie war verheiratet. Glücklich. Lebte in einem schönen Haus mit drei Kindern. Trotzdem verliebten sie sich ineinander. Doch sie wollte und konnte ihren Ehemann nicht verlassen, ihrer Kinder wegen. Als es dann unmöglich wurde, dass sie sich heimlich treffen konnten, beschloss Ayuso, Konoha zu verlassen. Er sagte, er hielte es nicht aus, die Frau seiner Träume mit einem anderen Mann, einer anderen Familie zu sehen. Das bräche ihm das Herz. Ganz in der Nähe ihres Hauses pflanzte er einen Kirschbaum. Eine Sakura. Und mit den Worten: Geliebte Sakura, wenn ich zurückkomme und dieser Baum zu seiner vollen Pracht aufgeblüht ist, dann weiß ich, dass du mich noch immer liebst, verließ er sein Heimatdorf und damit auch seine große Liebe. Ayuso war zwanzig Jahre lang auf einer unermüdlichen Reise. Sie führte ihn durch verkommene Städte, dunkle Wälder, über hohe und fast unbezwingbare Berge. Er wollte nur weg. Weg von Sakura, denn er wollte ihr nicht ihr Glück, nämlich ihre Familie, mit seiner Anwesenheit nehmen. Das Risiko, entdeckt zu werden, dass die Affäre aufflog, war zu groß. Und er hätte Schuld daran. Schuld, wenn sie ihre Kinder hassen würden. Und das wollte er beim besten Willen nicht. Nach knapp dreißig Jahren kehrte er zurück. Die Sakura, die vor ihrem Haus stand, war aufgeblüht. Sie war groß geworden, blühte in den schönsten Rosatönen, die es gab. Sakura hatte sie seit seiner Abreise jeden Tag gegossen, sie geschnitten, gepflegt. Ihr Mann war vor Jahren bei einem Auftrag ums Leben gekommen, die Kinder schon längst ausgezogen. Inzwischen waren sie Mitte Fünfzig. Mit 59 Jahren heiratete Ayuso seine Traumfrau, seine große Liebe. Deshalb ist die Sakura für uns ein Symbol für ewige Liebe und auch Stärke, jedes Hindernis zu überwinden. Sie ist wahrlich die Königin der Kirschblüten.“ Sie hatte in einem Lächeln geendet. Sasuke sah sie noch immer fasziniert an. Dass sie so viel über ihre Familie wusste war beeindruckend. Er selbst hatte sich nie die Mühe gemacht, etwas über seine Vorfahren herauszufinden. „Das ist eine tolle Geschichte!“ „Und das Beste ist, sie ist wahr. Jetzt weißt du, was mein Name bedeutet.“ Inzwischen war es Nacht geworden. Die Sterne funkelten wunderschön am Nachthimmel. Sakura hatte sich während des Erzählens auf das Fensterbrett gesetzt. Sie sah gen Himmel und seufzte. Sasuke legte seine Hand auf ihre Schulter. Sie drehte den Kopf zu ihm. Dann endeten ihre Gedanken in einem tiefen Kuss. ...tbc... Kapitel 12: Welcome Home ------------------------ Die Anreise hatte geschlagene sechs Tage in Anspruch genommen. Nun war die Heimreise fällig. Mit drei Chu-Nin und einem nörgelndem Jo-Nin im Schlepptau erlebten Sasuke und Sakura auch schon gleich die erste Überraschung: Der Pass, der von Sandreich zurück nach Konoha führte, war wegen Erdrutschgefahr gesperrt. Die einzige Ausweichmöglichkeit war ein Berg, genauso steil und hoch wie der erste, den sie überqueren mussten. „Na toll! Ich dachte, wir müssen nur einmal so weit bergauf gehen!“ Sakura hatte sich beleidigt auf den Boden gesetzt. Sasuke half ihr auf. „Leider. Und das Schlimmste ist, es dauert etwa zehn Tage, weil wir erst mal zu dem Berg kommen müssen. Und der Weg vom Fuße des Fujisu nach Konoha ist auch doppelt so lange wie der von Pass. Schaffst du das?“ Unter normalen Umständen wäre Sakura aufs Tiefste beleidigt gewesen, aber sie hatte noch nicht genügend Chakra aufgebaut, um einer Reise dieser Art stand zu halten. „Nein. Mein Chakra ist grob geschätzt bei 20%. Tut mir leid…“ sie senkte den Kopf. Der Sensei des Chu-Nin Teams sah sie an. „Ohne dich wären wir nicht mehr am Leben. Da ist es doch egal, ob du nun fast am Ende bist. Das ist okay.“ Sasuke rollte mit den Augen *Vorher an uns zweifeln und jetzt schleimen.* „Weißt du was? Du gehst bis es steil wir normal und dann trage ich dich. Das ist doch ein Vorschlag!“ Die rosahaarige Kunoichi wurde rot. Sie nickte kurz und stand auf. Es nahm viel Zeit in Anspruch, bis sie den Berg überhaupt erreicht hatten. Immer wieder mussten sie kurze Pausen einlegen, da ihre Retterin sonst umgekippt wäre. Und auch als sie dann von Sasuke getragen wurde, waren alle gezwungen kleine Rasten zu machen. Es war sogar für einen Uchiha unmöglich, einen Menschen den ganzen Tag auf den Schultern zu tragen ohne dabei tot umzufallen. Die Sonne kitzelte Sakura in der Nase. Sie musste niesen und schreckte aus dem Liegen hoch. *Die Sonne ist erst am Aufgehen, es ist noch früh.* Sie hatten ihr Lager an einem Bergsee aufgeschlagen. Die übrigen fünf Kämpfer schliefen noch tief und fest. Die Kunoichi trat an den kleinen See heran und betrachtete ihr etwas verzerrtes Spiegelbild. Sie sah geschafft aus. Müde und K.O. Dabei war sie gerade erst aufgestanden und überhaupt nicht müde. *Die Nachwirkungen des Raidori. Schwachsinnig.* Sakura streifte sich die Schuhe ab und stupste mit den Zehen die Wasseroberfläche an. Das Wasser war kalt, auf der Oberfläche bildeten sich kleine, kreisförmige Wellen. Nach wenigen Minuten waren ihre Füße fast bis zu den Knien im klaren Bergwasser eingesunken. Die Jo-Nin schloss die Augen. Plötzlich spürte sie heißen Atem in ihrem Nacken. Ein vertrautes Chakra strömte von der Person aus. „Guten Morgen, Sasuke“ hauchte sie in die kalte Morgenluft. Seine Arme umschlossen ihre zierliche Taille von hinten, er sagte kein Wort. Dann legte er sein Kinn auf ihre Schulter und hauchte ihr ein „Ich liebe dich“ ins Ohr. Dann küsste er sanft ihren Hals, sein Griff wurde fester. Sakura löste sich. „Nicht hier und jetzt. Es sind hier auch noch andere Personen, Dummkopf.“ Sie strich durch seine rabenschwarzen Haare und stand auf. So schwundvoll, dass der immer noch an ihr klammernde Uchiha fast ins Wasser flog. „Du bist ziemlich ungeschickt, weißt du das?“ Mit einem Lächeln auf den Lippen zog sie ihn gerade noch zurück und umarmte ihn. „Wir fangen schon mal an abzubauen, okay?“ fragte sie Sasuke unschuldig. „Sakura meldet sich zum Dienst, Sir!“ kam prompt von seiner Gefährtin zurück. „Du kannst schon mal alles einpacken, was von uns so herum liegt.“ „Zu Befehl, Sir!“ Sakura hatte die Hand an die Stirn gelegt. „Und nenn mich nicht ,Sir`“ er sah sie verwundert an. „Zu Befehl, Maàm!“ Die Sachen waren verstaut und ihre Begleiter aufgewacht. Sakura hatte schon mehr Chakra aufgebaut und konnte problemlos gehen. „Schön, dass du wieder laufen kannst, jetzt wo es bergab geht.“ Sasuke hatte die Arme verschränkt. „Das kam halt so, ich hab es beim besten Willen nicht darauf angelegt.“ Sie rannte ein Stück vor und streckte sich ausgiebig. Es war der siebte Tag ihrer Heimreise. Also insgesamt der 13.Tag der gesamten Mission. Der Berg war genauso steil hinabfallend wie auch hinaufgehend. Bei manchen Stellen lösten sich ohne Vorwarnung Steine, die oftmals Sakura fast zu Fall brachten. Sasuke fing sie jedoch immer auf und beäugte sie belustigt. „Kannst du nicht mehr normal gehen?“ „Ich hab halt eine gewisse Anziehungskraft auf lockere Steine, das ist nicht meine Schuld.“ Sie schnaubte und löste sich aus dem rettenden Griff ihres Retters. Nach weiteren zwei Tagen war der Berg überquert und ein riesiger Wald bäumte sich vor der Gruppe auf. Durch diesen Teil des Konoha Waldes waren sie noch nie gegangen, aber laut Kompass mussten sie immer nur geradeaus gehen. Die Rauchwolken hinter den Toren Konoha- Gakures waren schon aus der Ferne zu sehen. Noch knapp zehn Kilometer, dann hatten sie ihr Ziel erreicht. Jetzt wollte keiner mehr eine Pause machen. Auf dem Weg durch das Grün waren viele Pflanzen im Weg gewesen. So sahen die sechs Reisenden schlimmer aus, als sie sich überhaupt fühlten. Überall waren Schnittwunden und Erdreste. Die Kleidung war durchlöchert und schmutzig. Das Gewand Sakuras und Sasukes war voll mit Blutspritzern, sie hatten ja noch keine Gelegenheit gehabt, sich etwas anderes überzuziehen. Das Tor Konohas ragte in den Himmel und war geöffnet. Zwei Wächter grüßten die Eintreffenden freundlich und erkundigten sich bei Sakura, wie es ihr ginge. „Danke der Nachfrage, Tamo, mir geht’s ganz gut. Endlich ist die Mission vorbei. Ich vermisse meine Gruppe schon.“ Zwei allzu bekannte Schreie hallten von der Hauptstraße zu der sechsköpfigen Gruppe. Naruto lief auf sie zu „SAKURA-CAAAAAN!!“ dicht gefolgt von Tsunade. Sie stoppten vor Sakura und sah sie wütend an: „Was hast du dir dabei gedacht?! Ich habe gesagt, du darfst es nicht einsetzen! Du hast einfach einen Dickschädel, unverbesserlich!“ Sie seufzte tief und umarmte sie dann. „Ich bin froh, dass du heil zurückgekommen bist.“ Sie drehte sich zu Tirato, dem Sensei des verschollenen Chu-Nin Teams zu. „Tirato, erzählen Sie mir alles, was passiert ist.“ Sie führte ihn sachte mit samt seinem Team in Richtung Büro. Naruto war inzwischen regelrecht auf Sakura gesprungen. Er riss sie mit seiner stürmischen Umarmung zu Boden und wiederholte immer die Worte: „Ich bin froh, dass du wieder da bist, Sakura-chan!“ Als sie dann endlich fähig war aufzustehen sagte sie kurz und bündig: „Naruto, ich freue mich auch, aber ich bin müde. Wir haben eine lange Reise hinter uns. Ich lege mich nun hin.“ Mit diesen Worten ließ sie ihre zwei Jungs stehen. „Tja, Dobe. Weg ist sie.“ Und nun war auch Sasuke verschwunden. Der Blonde, der erst jetzt realisierte, was Sasuke gesagt hatte, schrie mit erhobenen Fäusten dem Uchiha nach: „Verflucht seist du, Sasuke!!“ *Was die wohl auf der Mission gemacht haben. Etwa…? Ganz schlechte Gedanken, Naruto* ermahnte es sich selbst. Er war einfach nur froh, seine beiden Teamkollegen wieder bei sich zu haben. Und mit einem Satz war auch er vom Ostetor verschwunden, wo gerade die Sonne aufging. Er würde Sakura in drei Stunden zum Training ihres Teams abholen. ...tbc... Kapitel 13: Klasse C, wir kommen! --------------------------------- Der Wecker klingelte diesmal nicht im Hause Haruno. Jedoch ein Klopfen am Fenster weckte die ältere Schwester pünktlich zum Training auf. Sie öffnete verschlafen die Augen und sah durch einen kleinen Schlitz einen blonden Ninja auf dem Kirschbaum vor ihrem Fenster sitzen. Er winkte fröhlich und klopfte weiter. Sie wollte nicht aufstehen. Eine Pause nach einer anstrengenden Mission war doch wohl gerechtfertigt, oder? Dann riss ihr der Geduldsfade. Mit kräftigem Griff warf sie ein Kissen gegen das Fenster. Naruto erschrak so heftig, dass er vornüber kippte und unsanft auf der Wiese landete. Sakura gab ein genervtes und verschlafenes Murmel von sich. Sie saß aufrecht im Bett, da sie den Polster geschmissen hatte. Jetzt war sie schon mal halbwach und konnte auch gleich aufstehen. Die innere Uhr der Kunoichi sagte ihr zwar, dass es Nacht war, aber sie ignorierte diesen Schlafdrang, der ihre Knochen schmerzen ließ. Das Frühstück fiel aus. Wie konnte man denn auch in der Früh (bzw. bei Sakura Abend) etwas essen?! Grauenhaft! Dann streifte sie sich ihre Trainingssachen an, frisch gewaschen und genäht natürlich, und schlurfte ins Bad. Nach geschlagenen zwanzig Minuten war die junge Kunoichi noch immer nicht richtig unter den Lebenden, was sich aber schlagartig änderte, als sie den ersten Fuß vor die Türe setzte. Naruto stand schon bereit und begrüßte sie wie immer mit einem lauten „Guten Morgen, Sakura-chaaaaan!“ Er schwafelte sie auf dem Weg zum Trainingsplatz zu und erzählte ihr, was er alles für Missionen mit den Ge-Nin gemacht hatte. Die nächsten Tage waren erstaunlicher Weise Entspannung pur für Sakura. Ihr Team bekam natürlich nur leichte Missionen der Klasse D wie z.B. Unkraut jäten, den Park von Abfall befreien und solche Sachen, bei denen sich die Sensei zurücklehnen konnte. Manchmal schloss sie die Augen und schaltete sogar fast ganz ab, aber immer darauf bedacht, ihre Schützlinge im Auge zu behalten. Sie bombardierten sie mit Fragen zu der Mission. Jedes Detail wollten sie wissen. Über die Reise hin, den Kampf und die Reise zurück. Uns Sakura erzählte fast jedes Detail- fast jedes. Die Momente mit Sasuke ließ sie bewusst weg, ging ja auch keinen was an. Während Koji, Heiji und Zoe also Dosen aufhoben erzählte ihre Sensei im Schatten liegend von der anstrengenden Reise ins Sandreich. Sie war gerade bei der 5. Nacht angekommen. Sie baute ganz bewusst viele Lektionen ein, damit ihre Schüler gleich wussten, was auf einer Mission zählte. „Dann haben wir ein Lagerfeuer gemacht und noch einmal die Strategie besprochen. Das ist sehr wichtig, damit man immer bescheid weiß. So kann man brenzlige Situationen verhindern. Sasuke und ich haben nochmals die Gegend nach feindlichen Chakras abgesucht und unsere Fallen überprüft. Und dann sind wir schlafen gegangen. Schlaf ist sehr wichtig für den Aufbau des Cha-“ Ein Junge der auf einem Ast über Sakura saß unterbrach sie. „Hast du nicht was vergessen? Was vorm Schlafen passiert ist?“ „Halt die Klappe, Uchiha!“ kam es bissig von ihr zurück. Sie nannte nur seinen Nachnamen, um ihn zu provozieren. „Warum sagst du denn nicht Sasuke zu mir, Haruno?“ „Ha! 1:0 für mich.“ Sie hatte die Augen geschlossen und lehnte sich gegen den Baum. Sasuke landete neben ihr. Es war acht Uhr abends und nun hatte sich Sakura samt Team 7 bei Iruka eingefunden um den schriftlichen Bericht abzugeben. Und dann kam es. Wie sollte es auch anders sein? Sakura blieb doch wirklich nichts erspart. Koji war vorgetreten und sah den Hokkage böse an: „Ich will eine echte Mission. Nicht diesen Kinderkram mit Unkraut jäten und Dosen aufsammeln. Deshalb bin ich kein Ninja geworden! Geben Sie uns eine richtige Mission!“ Sakura war auf die Knie gefallen und ließ den Kopf hängen. Sie seufzte und sagte zu sich selbst: „Womit habe ich das verdient?“ „Nun“ antwortete der Hokkage „du willst eine echte Mission mit deinem Team? Du sollst eine bekommen. Es ist eine Mission der Klasse C. Ihr werdet einen Brückenbauer ins Reich der Wellen begleiten.“ Sakura sah nun auf und schrie entsetzt: „NEEEEEIN!! Das darf nichts sein! Ich sage euch, wenn jetzt auch noch ein Sabusa 2 kommt, dann geh ich in Rente!“ Kakashi war mit Naruto und seinem Team eingetreten. „Wow, herzlichen Glückwunsch, das ist ein echtes Deja vue!“ Er klatschte demonstrativ in die Hände und besiegelte seine Aussage mit „Amen!“ Sakura war noch immer am Boden und bemitleidete sich selbst. „Okay“ begann sie, als sie ihre Fassung wieder gefunden hatte „aber ich nehme Sasuke mit. Dann hab ich gegen Sabusa 2 eine Chance.“ Sie lächelte leicht und der Hokkage nickte anerkennend. „Gut. Es geht morgen los. Wenn du willst, dann nimm Uchiha Sasuke mit, aber er bekommt nichts dafür.“ Betroffene Person winkte ab. „Ich brauche auch nichts.“ Er sah Sakura verführerisch von der Seite an. „Alles was ich will, das steht hier neben mir.“ Sein verführerischer Unterton war nicht zu überhören und er gab Sakura einen Kuss auf die Wange. Sie schlug ihren Ellenbogen in seine Seite, so dass es nicht allzu wehtat, und zischte zu ihm. „Lass den Scheiß, Uchiha.“ „Da! Da ist schon wieder das Uchiha!“ Er raufte sich die Haare, wie sie es sagte, und dass sie es überhaupt sagte, das trieb ihn an den Rand seiner nervlichen Schmerzgrenze. Es war sieben Uhr Früh und alle hatten sich samt Gepäck auf der Brücke versammelt. Sie hatten sich vorher noch mit Kakashi für diesen Zeitpunkt verabredet. Also eigentlich sagte er, er müsse noch was Wichtiges loswerden und sie sollen doch auf ihn warten. „Er ist zehn Minuten zu spät, wieder einmal. Das regt mich echt auf.“ Sakura hatte die Arme vor der Brust verschränkt und die Augen geschlossen. So ans Geländer gelehnt konzentrierte sie sich auf die Ortung von Kakashis Chakra. Da war es auch schon. Wie immer saß er auf dem Pfeiler der Brücke und sah schmunzelnd zu den unten Stehenden herab. „Tut mir leid, ich habe mich-“ weiter kam er nicht, denn Sakura unterbrach ihn. „Halt die Klappe! Wir wissen es alle! Was ist denn so wichtig?“ Der grauhaarige starrte perplex auf seine ehemalige Schülerin und suchte anscheinend seine Fassung wieder. „Ich wollte euch nur viel Glück wünschen und euch sagen, dass ihr euch vor weißen Hasen in Acht nehmen sollt“ gab er kleinlaut und sichtlich geknickt zurück. Sakura seufzte schwer. Dann drehte sie sich um. Der Mann, besser gesagt der Herr, den sie ins Reich der Wellen begleiten sollten kam auf die Brücke. „Tatsuna?!“ kam es von den drei, die ihn bereits kannten. „Ah! Sakura, Sasuke, Kakashi! Die haben mir nicht gesagt, dass ihr mich wieder begleitet. Die meinten nur, es begleitet mich Ge-Nin Team 7, ich hatte keine Ahnung, dass ihr noch Ge-Nin seid. Und wo ist der vorlaute kleine Junge denn?“ Er war sichtlich erstaunt. Sakura klärte ihn auf. „Wir begleiten Sie nicht. Das hier-“ Sie zeigte auf ihre drei Schützlinge „ist das Ge-Nin Team 7. Ich bin der Sensei, eine Jo-Nin übrigens.“ Sie betonte das Jo-Nin besonders. „Und ich hab Sasuke nur dabei, damit wir, falls ein Sabusa 2 kommt das schnell hinter uns bringen können.“ „Ich bin höchst erfreut. Damals warst du ja noch ziemlich schwach.“ „Passen Sie auf, was Sie sagen. Ich könnte Sie unversehentlich von einer Klippe stoßen oder gefesselt an einen Baum vergessen. Ist mir alles schon passiert.“ Tatsuna hatte den sarkastischen Untertonbemerkt und musste lachen. Die Reise ins Reich der Wellen verlief ohne Zwischenfälle. Alle zehn Minuten sah Sakura zum Himmel und sagte: „Lieber Gott, lass keinen Sabusa auftauchen.“ Sasuke rollte dann jedes Mal mit den Augen und pockte ihr mit dem Zeigefinger in die Seite. Warum er das tat? Er wusste es nicht, aber er tat es einfach. Tatsuna musste dann jedes Mal lachen und stimmte ihr zu. Bis er dann schließlich von den drei Ge-Nin in Beschlag genommen wurde und über das ehemalige Team 7 ausquetschten. Er erzählte viel über ihre erste Mission und wie ähnlich sich doch die jetzigen Mitglieder mit den damaligen waren. Sasuke und Sakura fielen ein wenig zurück und redeten ebenfalls über alte Zeiten. Aber sie stritten sich hauptsächlich über besagte Zeiten. „Du hast mich immer abgewiesen!“ „Du hast mich immer genervt!“ „Das ist keine Rechtfertigung, das ist Menschenrechtsverletzung!“ „Warum das denn?“ „Weil du mich damit immer verletzt hast.“ „Das ist mein gutes Recht.“ „Du hast das Recht mich zu verletzen?“ „Ich hab das Recht Nein auf eine Frage zu sagen!“ „Aber du hättest ja auch mal Ja sagen können, oder?!“ „Ich hatte damals andere Dinge im Kopf, ich war jung.“ „Das ist wieder keine Rechtfertigung. Außerdem warst du nicht nur jung, sondern auch dumm. So ein hübsches Mädchen wie mich abzuweisen. Einfach nur dumm. Ich sollte dich dafür umbringen!“ „Aber wer würde denn das dann machen?“ Er umfasste ihre schlanke Taille mit seinen Händen und küsste sie zärtlich. Tatsuna, Heiji, Zoe und Koji hatten sich umgedreht, weil die Streitenden immer lauter wurden. Jetzt standen sie da und beobachteten das Szenario. „1:1“ sagte er triumphierend. *Sag was Sakura! Du musst eine Antwort geben, eine die es in sich hat!* feuerte sie sich selbst an. „Roch Lee und Naruto Uzumaki. 2:1.“ Nun lächelte sie triumphierend und löste sich aus seiner Umarmung. Sie ging an den Zuschauern vorbei. „Astrein, Liebes!“ kam von dem Brückenbauer, der sich ein Lachen nicht verkneifen konnte. Überhaupt stritten sich Sakura und Sasuke immer häufiger. Wenn man es überhaupt Streit nennen konnte. Sie diskutierten über den vergangenen Liebeskummer den Sasuke ihr immer beschert hatte und über Sakuras nerviges Klammern. „Ich habe nicht geklammert. Ich war nur verliebt“ verteidigte sie sich. Inzwischen hatten sich zwei Parteien gebildet. Tatsuna und Koji waren die Sakura- Seite und Heiji und Zoe halfen zu Sasuke. Sie feuerten ihre Seite kräftig an und zählten Punkte. Bis Sasuke dann das Thema wechselte. „Es ist doch kein Deja vue. Es kam kein Sabusa 2 und sonst auch nichts. Danke lieber Gott!“ Sakura und Tatsuna nickten zustimmend und verabschiedeten sich vor seinem Haus. Da kam Inari, der Enkel des Brückenbauers, angerannt und begrüßte die zwei 18-Jähirgen. Nach kurzem Aufenthalt und Small Talk verabschiedeten sich die Begleiter und wandten sich dem Heimweg zu. *Kein Sabusa, kein Haku, keine Zwischenfälle. Das nenn ich ordentliche Mission.* Sakura danke schon seit fünf Minuten dem Himmel, dass es kein Deja vue war. Sakura sperrte die Türe ihres Hauses auf. Asuka war bei einer Freundin. Die gesamte Wohnung strömte eine unangenehme Stille aus, doch diese war ihr derzeit egal. Die Kunoichi ließ sich erschöpft auf das Sofa fallen und schloss die Augen. Sie war verspannt, keine Frage, und müde obendrein. Sie genoss diese Stille. Doch da war etwas. Etwas was ihre Aufmerksamkeit erregte. Das Fenster war offen. Hatte Asuka es offen stehen lassen? Normalerweise waren alle immer geschlossen, da war doch was faul. Und dann hörte sie es. Ein leises aber Furcht erregendes Lachen. Sie drehte sich um und weitete die hübschen smaragdgrünen Augen… ...tbc... Kapitel 14: Die feindlichen Shinobi ----------------------------------- Zwei Shinobi ohne Stirnband standen in ihrem Wohnzimmer. Die Gesichter mit Kapuzen vermummt, den Körper in Manteln gehüllt. Sakura schreckte auf und zog ihr Kunai. Sie war bereit für den Angriff. Drei gegen eine, die Chancen waren sehr gering für sie, doch wenn sie lange genug durchhielt, vielleicht würde dann jemand zu Hilfe kommen. Entschlossen nicht zu verlieren stellte sich die Rosahaarige in Kampfposition. Schon schnellten zwei der Shinobi vor und attackierten sie mit Kunais. Im letzten Moment wich sie aus und landete unsanft auf dem Parkettboden. Sofort richtete sich Sakura wieder auf und erzeugte einen einfachen Doppelgänger. Natürlich war dies keineswegs wirksam, die Feinde waren stark und wussten sofort, welche der beiden Sakuras die echte war. Abermals flogen Kunais und Shuriken auf die junge Frau zu. Sie wich erneut aus, ein Messer striff sie und fügte ihr eine schmerzende Schnittwunde am Oberschenkel zu. Keuchend ging sie zu Boden. Ihre Chancen waren von Anfang an sehr schlecht, doch nun war sie verletzt. Nicht schwer, aber dennoch würden die Schmerzen den Kampf behindern. Doch sie stand auf, in der Hoffnung, doch noch von Jemandem gerettet zu werden. Und noch einmal schnellten zwei der in Mantel gehüllten Gestalten hervor und versuchten sie endlich außer Gefecht zu setzen. So einfach würde Sakura es den dreien aber doch nicht machen. Wenn sie schon sterben müsste, dann ehrenvoll, nicht auf Knien am Boden rutschend, das schwor sie sich in dem Moment. Sie würde auf jeden Fall einen heldenhaften Tod sterben. Und ein Held wusste, wann es Zeit war aufzugeben. Und nun war es soweit. Sakura richtete sich auf. Sie ließ ihre Hände herab, gab ihre Deckung auf. Dann breitete sie die Arme ein wenig aus und nahm einen ernsten Gesichtsausdruck an: „Wenn ich schon hier sterben muss, dann tötet mich jetzt, und nicht, wenn ich vor Schmerzen demütig auf dem Boden kauere.“ Doch plötzlich wurden ihre Handgelenke gepackt und in einem schmerzhaften Polizeigriff gezwängt. Ein Shinobi ohne Stirnband hatte sie entwaffnet und hielt sie nun. Der Körperform und Kraft zu urteilen war es eine Frau. „Wer sagt denn hier was von sterben?“ die Worte endeten schon fast in einem Lachen, die Stimme der Shinobi war kalt. Der rechte Mann streckte den Finger aus, er deutete auf Sakura. „Kunoichi! Sag mir, wo die Schriftrolle des 3ten Hokkagen ist!“ keifte er. Doch die Gefangene hatte keine Ahnung, was er von ihr wollte. Natürlich, die Schriftrolle, aber sie hatte sie nicht. Und sie wusste auch nicht, warum sie sie haben sollte. „Ich…Ich habe die Schriftrolle nicht“ brachte sie keuchend hervor, doch der Shinobi grinste nur unter seiner Kapuze. „Los, sag endlich wo sie ist, ich weiß, dass du sie hast!“ herrschte er sie abermals an. „Ich sagte doch, ich habe sie nicht und ich weiß auch nicht, warum ich sie haben sollte.“ Die Frau, die sie noch immer schmerzhaft festhielt, gab ein verächtliches Schnauben von sich. Der Griff wurde noch fester. Dann reichte es dem zweiten Mann. Er verschwand und tauchte genau vor Sakura wieder auf. Ein schmerzender Schlag in den Bauch folgte seinem Angriff und ließ Sakura schwarz vor Augen werden. Die Shinobi entfesselte ihren Griff und ließ die Rosahaarige zu Boden fliegen. Sie blieb regungslos liegen… Eine halbe Stunde zuvor… Drei Gestalten waren in einem hellen Zimmer. Einer von ihnen saß auf dem Bett, der andere starrte aus dem Fenster und beobachtete die vorbeiziehenden Wolken. Die Dritte im Bunde schritt aufgeregt im Raum hin und her. Schon zigmal hatte sie ihr Gewand, einen schwarzen Mantel mit Kapuze, überprüft. Ihre Zielperson durfte das Gesicht der Drei nicht sehen. Das würde die ganze Mission durcheinander bringen. Sie hatten einen Auftrag. Und ihr Auftraggeber war sehr stark. Wenn nicht sogar einer der stärksten Ninjas der Welt. Aber über so etwas machten sie sich keine Gedanken. Die Shinobi hatten, wie gesagt, einen Auftrag, und den mussten sie erfüllen, koste es was es wolle. Diese Mission war von höchster Priorität. „Entführt Sakura Haruno und bringt sie zu mir“ hatte er gesagt, mit einer Stimme, die sie erschaudern ließ. Sie taten es nicht gerne, er hatte gemeint, sie sollen sich nicht zurückhalten, nur umbringen dürfen sie sie nicht. Aber sonst mussten sie hart vorgehen. Sakura war nicht dumm. Und sie war stark. Keineswegs so stark wie er selbst, doch sie könnte die drei Shinobi, die er geschickt hatte, besiegen. Doch die Zielperson war gerade erst von einer Mission zurückgekehrt. Sie war lange gegangen und war bestimmt müde. Das war ein Vorteil. Die drei Shinobi wollten ihr nicht sehr wehtun, doch einen gewissen reiz hatte dieser Auftrag doch. Sie würden ihr Angst machen, das war besser als alles andere. Diese Angst in ihren Augen zu sehen, und sich auch noch darüber zu freuen, das war fies, ohne Frage. Doch der gesamte Reiz dieses Auftrages bestand darin, Sakura alles heimzuzahlen, was sie ihnen angetan hatte. Mehr oder weniger „angetan“. Und so starrte der Mann noch immer unverwegen aus de Fenster und beruhigte sich auch innerlich. Denn seine Fassade war cool. Er konnte es sich nicht leisten, seinen Ruf zu verlieren. Er galt als kühl und kontrolliert. Natürlich war er nicht so wie Sasuke, aber er kam sehr nahe an den Uchiha heran. „Und ihr denkt, dass das funktioniert?!“ fragte die junge Frau unsicher. Sie war schon immer etwas ängstlicher als alle anderen. Nicht gerade ein Vorteil für diese Mission, doch auf die Schnelle konnte er keine andere finden. „Klar, außerdem will ich ein wenig Furch in Sakuras Augen sehen. Das wird lustig“ antwortete der Mann auf dem Bett. „Ich dachte, du magst sie“ entrüstet starrte sie ihren Kollegen an. „Das war nur Fassade. Sie hat mich des Öfteren mit… egal. Ich will nicht darüber reden. Also, ich will mich wenigstens ein bisschen an unserer lieben Sakura rächen.“ Er lachte leise, aber hämisch. Es war eher das Kichern eines Mädchens, das ihren Schwarm gerade begegnet war, doch die beiden anderen verstanden es. Der kühle junge Mann auf dem Fensterbrett drehte sich um und schwang sich von seiner Sitzposition auf die Beine. „Wir sollten gehen, sie wird bald kommen.“ Noch ein letztes Mal blickte er aus dem Fenster. *Was hast du vor? Warum willst du sie entführen?* ...tbc... Kapitel 15: Please, be my Hero ------------------------------ Sakura öffnete die Augen. Sie blinzelte. Vor ihr war eine verschwommene Gestalt. Sie blinzelte noch einmal, die Gestalt nahm Konturen an. Sasuke sah sie an. Es war keine Gefühlsregung in seinen Augen zu erkennen. Doch hätte man in seinen Kopf sehen können, dann wüsste man, was er dachte. „Sasuke? Wo bin ich? Was machen wir hier? Wer waren die Typen?“ Die junge Kunoichi wisperte. Ihr tat alles weh, besonders der Schlag in die Magengrube hatte üble Nachwirkungen hinterlassen. Sie hatte Angst, aber dann auch wieder nicht, denn Sasuke war bei ihr. Hatte er sie befreit? Oder, hatte er etwa etwas mit der Sache zu tun?! Er saß nur da, grinste. Ob es Freude war oder etwas anderes konnte man nicht erkennen. Er lächelte einfach nur. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie nahe einem kleinen See auf einer Parkbank saßen. Die Sonne schien ihr hell auf die Nase, also war es anscheinend schon Morgen. Sie hatte also durchgeschlafen. Oder war eben bis jetzt bewusstlos. Doch ihr kam etwas an diesem wunderschönen Fleckchen bekannt vor. In der Tat war es atemberaubend. Der See war klar und hellblau und zartrosa Seerosen schwammen nahe dem Ufer herum. Die Bäume waren in so einem schönen Grün, wie sie es schon lange nicht mehr gesehen hatte. Wie gesagt, es war in der Tat wunderschön. Dann machte es klick in ihrem Kopf. Endlich war der Groschen gefallen. Dieser Ort, an dem sie waren, an dem sie sich jetzt befanden, war im Park von Konoha. Sakura hatte hier oft mit ihrer Mutter gesessen, doch seit ihrem Tod hatte sie sich nicht mehr hierher gewagt. „Sakura, wir sind hier nicht ohne Grund. Weißt du, das alles mit dem Angriff und so, das war meine Idee.“ „Ja aber, warum? Und wer waren diese Shinobi?“ ihre Stimme klang hellwach, obwohl sie gerade erst aufgewacht war. „Das waren Naruto, Neji und Hinata.“ „Naruto? Der könnte mir doch nie wehtun, oder?“ Er meinte, er müsse dir heimzahlen, dass du ihn immer mit der Rechnung an der Ramenbar sitzen lässt. Egal, ich habe sie darum gebeten, dich hierher zu bringen. Eben gewissermaßen zu entführen. Und der Grund, warum ich das getan habe ist folgender.“ Er nahm ihre Hand, sie hatte sich schon aufgesetzt. Dann kniete er sich vor ihr hin. *Was hat er vor? Doch nicht etwa…? Das kann nicht sein!* „Weißt du, es ist für mich sehr schwer zu beschreiben, was ich eigentlich ganz deutlich fühlen kann.“ I ever told you, but you never listened… „Sakura, du bedeutest für mich alles.“ … I ever laugh, but you never smiled back… „Ich habe dich damals oft verletzt. Doch du hast immer zu mir gehalten.“ …I ever missed me, but you never tried to find me… „Es ist schwer das in Worte auszudrücken, aber …wenn ich könnte, dann würde die Sonne nur für dich scheinen, dann würden der Mond und die Sterne nur für dich am Himmel leuchten, dann würde alles nur für dich existieren. Du bedeutest mir die ganze Welt, du bist für mich die Welt…“ …I often cryed, but your eyes were ever dry… „…Als ich dich dann nach den vielen Jahren wieder sah, da hat mein Herz einen Sprung gemacht. Erst als ich dich nicht mehr um mich hatte, mit deinem bezaubernden Lächeln, deiner unendlichen Fröhlichkeit und deiner süßen Anhänglichkeit, da merkte ich, wie sehr ich dich brauche. Und auf dieser Mission, da ist etwas geschehen, mit uns beiden. Ich glaube sie hat uns mehr zusammengeschweißt. Als du am Boden lagst, bewusstlos, da habe ich mir geschworen, dass so etwas nie wieder passiert. Dass ich dich beschützen werde, egal was passiert und für alle Ewigkeit. Und deshalb frage ich dich…“ ...I often stand in the rain, But you didn’t shined or me… „Sakura, willst du meine Frau werden?“ …If you listen at me… Sie schluckte einen schweren Kloß hinunter. War das ein Traum, oder Wirklichkeit? Wäre das ein Traum, dann würde sie gleich nach dem Aufstehen ins Bad rennen und sich mit einem herzzerreißenden Weinen die Pulsadern durchschneiden. Denn wenn all das, was hier gerade um sie geschah, das alles, was sie in den letzen Wochen erlebt hatte, nur ein blöder Traum, ein ausgeklügelter Schachzug ihres Gehirns und ihrer Fantasie war, um ihr den Rest an Freude zu nehmen, den sie in ihrem trostlosen Leben noch hatte, dann könnte sie niemals wieder aufstehen, ohne die Stimmen im Kopf, die ihr sagten, es sei aus. Dann könnte sie sich nie wieder auf einen neuen Tag freuen. …If you smile at me… Sie konnte es noch immer nicht fassen. Sasuke Uchiha, der kühle Junge, der sie immer abgewiesen hatte, kniete vor ihr, hielt ihre Hand und hatte gerade die Wörter ausgesprochen, die sie immer von ihm hatte hören wollen. …If you dry my eyes… Aber war das wirklich ihr Sasuke? Ward das wirklich der kühle Uchiha- Erbe, mit den schwarzen und ausdruckslosen Augen, der sie immer als nervig bezeichnet hatte und so kalt war, wie jahrelange Eiszeit? War das der selbe junge Mann, der da gerade vor ihr kniete und ihr Herz zum rasen brachte? …If you shine only for me… „Sakura?“ seine Stimme riss sie aus ihren Gedanken. „Ist…Ist alles in Ordnung?“ Die junge Kunoichi starrte ihn verwundert an. Sie zögerte. Würde sie Nein sagen? An so etwas wagte er nicht einmal zu denken. Leichte Tränen waren in ihre smaragdgrünen Augen getreten und machten sich durch ein leichtes Glitzern bemerkbar. Waren es Tränen der Verwunderung, der Angst, oder doch Tränen der Freude? …Then I will say… „Ja. Ich will.“ …YES. Sakura schlug die Augen auf. Sie starrte gebannt auf die weiße Decke ihres Zimmers. Die Vögel zwitscherten draußen fröhlich, die Sonne tauchte den großen Raum in ein warmes und helles Licht. Sie setzte sich auf. „Ich habe es schon wieder geträumt“ sagte sie mit leiser Stimme, dass es fast als Flüstern durchgehen konnte. „Die Aktion war aber auch echt abgefahren“ meldete sich eine männliche, wunderschöne Stimme neben ihr. „Das war es echt, Sasuke.“ ~~Owari~~ Epilog: Das Geheimniss des schwarzen Buches ------------------------------------------- Ein 5-jähriges Mädchen mit rosa Haaren und tiefen, schwarzen Augen tapste die Stiegen der Uchiha Villa hinunter in die Küche. Es war gerade neun Uhr Früh. Sie betrat den Raum und grüßte die Leute darin. Es waren drei. „Guten Morgen!“ sie streckte sich ausgiebig und setze sich auf den Stuhl neben der rosahaarigen 24-jährigen Frau. „Guten morgen, Kaori-chan. Du siehst müde aus, kann das sein?“ wollte die Kunoichi wissen. Sie lächelte zu einem ebenfalls 24-jährigem schwarzhaarigen Mann. „Jaaaaa“ gähnte die Kleine und rieb sich die Augen. „Wie könnt ihr denn so früh schon so munter sein, Mama?“ „Dein Vater, deine Tante und ich sind es nun mal gewohnt.“ Die 19-Jährige, die auf der Theke saß und ihren Tee trank, hüpfte hinunter: „Das war auch nicht immer so, nicht wahr, Sakura?“ „Ich bin eben kein Morgenmensch. Außerdem hat Kakashi uns auch immer warten lassen, als Sensei kann man sich das erlauben.“ Sie schnaubt und sah auf die Uhr. „Ich komme schon wieder zu spät. Heute will Kakashi beim Überlebenstraining zuschauen. Das kann was werden. Bis später!“ Sie drückte ihrem Mann, der sich übrigens Sasuke nannte, einen flüchtigen Kuss auf den Mund, ihrer Tochter, Kaori einen auf die Wange und schnappte sich ihre Tasche. Dann rannte sie zur Tür hinaus. „Immer auf Achse, unsere Sakura. Naja, wir haben noch jede Menge Arbeit vor uns, mein lieber Schwager.“ Sie hatten zusammen vor knapp einem Jahr die Uchiha Villa, die schon sehr alt und verwuchert war, renoviert. Doch bis jetzt lag noch immer genügend Dreck herum. Asuka nahm Sasukes Handgelenk und schleifte ihn aus der Küche. „Erwachsene, die sind so kindisch. Ein Phänomen“ seufzte die 5-Jährige, bevor sie ihrem Vater und ihrer Tante folgte. Sakura rannte auf ihre Gruppe zu. Naruto und das Team 9 waren samt Kakashi schon startklar. Nach einer kurzen Einweisung von Sakura und Naruto sprangen die inzwischen Chu-Nin Teams in verschiedene Richtungen. Sie sollten drei verschiedene Schriftrollen finden, sie aber nicht öffnen und wieder herbringen. „Das kann dauern.“ Kakashi setzte sich auf den Picknicktisch und entleerte den Inhalt der Einkaufstasche, die er mit sich brachte, auf den Holztisch. „Essenszeit!“ Es waren verschiedene Borte und Semmeln da, Wurst, Käse und Aufstriche. Sakura nahm sich einen Tee und zwei Wurstbrote und setzte sich in den Schatten der großen Steinsäulen, auf denen einst Naruto gefesselt war. Sie zückte ihr schwarzes Buch und den dazugehörigen Stift und schrieb. Die letzte Seite war erreicht. In den letzten fünf Jahren hatte sie sehr wenig Zeit beim Training gehabt, um darin zuschreiben. Ihr Team hatte sie ganz schön in Schuss gehalten. Aber jetzt war ja genügend Zeit. Kakashi erzeugte unauffällig einen Doppelgänger von sich und schickte ihn in die Büsche. Sakura hatte es bemerkt, doch sie sagte nichts. Er konnte es sooft versuchen, wie er wollte. Das Geheimnis ihres Buches würde Niemand lüften. Nicht einmal ihr ehemaliger Sensei. Dafür würde sie sorgen. „Vergiss es. Das funktioniert nicht.“ Sie hatte ihr Büchlein zugeklappt und den Doppelgänger Kakashis mit einem Tritt zum verpuffen gebracht. „Mist“ fluchte er und ließ den Kopf hängen. „Ich will wissen, was da drinnen ist!“ Die Stimme des Kopier Ninjas klang wie die eines Kindes, das gerade Computerverbot bekommen hatte. Noch einmal schlug die Kunoichi das Buch auf und schrieb ein allerletztes Mal die Wörter, die sie auf alle den vielen Seiten hinterlassen hatte: Sasuke and Sakura 4ever… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)