Be my Hero von abgemeldet (Weil ich ohne dich nicht leben will (Wird überarbeitet; Stand: Kapitel 4 in Bearbeitung)) ================================================================================ Kapitel 2: Schwarze Augen ------------------------- Der Kampf gegen die drei 12-Jährigen erwies sich wirklich als langweilig, aber was konnte man schon erwarten? Sie hatten noch keine Ahnung von der Praxis. Das war bei ihnen auch nicht anders gewesen. Während Heiji und Zoe das Schauspiel aus ihren Verstecken verfolgten, baumelte Koji in der Luft, gefangen von einem Seil. Sakura musste unwillkürlich an ihre Prüfung denken. „Das Gleiche ist Naruto auch bei unserer Prüfung passiert. Welch Ähnlichkeit.“ Sie hatte ihr Buch gezückt und sich auf einen Baumstumpf in die Sonne gesetzt. Währenddessen strampelte der Gefangene herum, um sich zu befreien, was ihm allerdings nur mit mäßigem Erfolg gelang. Plötzlich flog ein Kunai wie ein Blitz auf Sakura zu. Sie wich mit einer wippenden Kopfbewegung nach hinten aus und die Waffe zog vorbei, ohne auch nur ansatzweise ihr Haar gestreift zu haben. Heiji hatte es geschossen. Sie war unaufmerksam, das war seine Chance. Das hatte er zumindest gedacht. Aber genau wie einst Kakashi, war Sakura besser, als er gedacht hatte. Die Ähnlichkeit zu ihrer Prüfung damals war verblüffend, fast schon unheimlich. „Nein! Jetzt weiß sie, wo ich bin!“ Eine zarte Hand tupfte an seine Schulter. „Suchst du mich etwa?“ Die Kunoichi stand hinter ihm. Sie hatte sich so schnell bewegt, dass der kühle, Sasuke ähnliche Junge es nicht bemerkt hatte. Doch nun war seine Zeit gekommen. Einfacher hätte sie es ihm nicht machen können. Schnell griff er nach den Glöckchen, doch wieder einmal hatte er seine Meisterin unterschätzt. Sie sprang leichtfüßig hoch und landete auf einem Ast. „Unterschätze nie deinen Gegner. Das ist die Grundregel für einen Ninja. Wenn du das tust, dann sitzt du tief in der Tinte. Tust du es zweimal, dann kann es dein Todesurteil bedeuten.“ Vom Baum herab betrachtete sie die Reaktion ihrer Schüler. Doch was sie nicht wusste war, dass sie ebenfalls ein Paar Augen beobachteten und zwar mit genau soviel Schärfe, wie sie es vom Ast herab zu ihren Schützlingen tat. Sakura lief eine Gänsehaut herab. Sie drehte sich blitzartig um und ließ ihren geschulten Blick über das Gelände schweifen. Doch da war nichts. „Haruno-senei, was machen Sie denn da? Ist irgendwas nicht in Ordnung?“, wollte Zoe vom Boden wissen. „Alles okay, aber bitte, nennt mich Sakura-sensei. Der Nachname macht mich so alt an.“ „Na gut.“ Ehe sie ihr etwas erwidern konnte, wurde Sakuras Aufmerksamkeit auf Luftzug hinter ihr gelenkt. „Er gibt nicht auf. Genau wie Sasuke damals.“ Für diesen Satz hätte sie sich ohrfeigen können. Sie schloss die Augen. „Jetzt denke ich schon wieder an ihn.“ Im gleichen Moment griff eine Hand an ihre Hüfte, zumindest hatte sie es versucht. Doch sie machte eine Drehung auf die Seite und Heiji fiel vom Baum herunten. „Wie gesagt, nicht schnell genug“, hallte Sakuras Stimme von obern herab. Die 18-Jährige sprang von Ast zu Ast, jetzt wollte sie verstecken spielen. An der Lichtung, an der Kakashi wartete, setzte sich Sakura auf die Bank neben ihren ehemaligen Sensei. „Das ist echt witzig, aber ich brauche einen richtigen Kampf. Das hatte ich schon lange nicht mehr. Kakashi? Darf ich Se was fragen?“ „Da du ja jetzt auch Jo-Nin bist, können wir uns doch duzen, oder?“ „Natürlich, wenn es Ihnen nichts ausmacht. Dir nichts ausmacht. Also, zu meiner Frage: Ich entdecke viele Gemeinsamkeiten mit unserem alten Team. Diese Kleinen sind genau wie wir damals. Koji, der Übermütige, wie Naruto. Heiji, der coole und gelassene, wie Sasuke. Zoe, das schüchterne Mädchen, wie ich damals. Auch der Ablauf hier ist gleich.“ „Meinst du?“ „Ja. Fällt es dir nicht auf? Heiji macht die ganze Arbeit. Er hält mich am meisten in Schach, unter Anführungszeichen. Und dann noch Koji, der genau in die gleiche Falle getappt ist, wie Naruto einst. Das ist ziemlich komisch. Galubst du, dass es ein Zufall ist?“ „Ich weiß es nicht, aber fest steht, dass es auf jeden Fall egal ist. Was wäre, wenn es kein Zufall ist? Eure Kindheit lebt jetzt eben noch mal. Aber in anderen Personen. Das kann euch doch egal sein.“ Sakura starrte auf den Boden. „Es ist wegen Sasuke. Heiji erinnert dich an ihn.“ „Zum Teil. Es ist nur die Tatsache, dass sie sich so ähnlich sind. Viel zu ähnlich. Es ist verwirrend. Es ist so, als würde meine Vergangenheit nochmals revùe passieren. Wenn jetzt bei unserer ersten C Mission auch noch ein Zabuza Nummer zwei kommt, geh ich in Rente!“ Bei diesem Gedanken mussten beide lachen. Auch diesmal merkte niemand, dass die dunklen Augen noch immer auf der Kunoichi ruhten. Wie konnte man auch etwas bemerken, was eigentlich nicht da war? Das Chakra war unterdrückt, die Bewegungen geschmeidig und lautlos, der Besitzer der Auge zu schnell, um gesehen zu werden. Sakura zückte ihr schwarzes Buch und den dazugehörigen Stift. Kakashi wollte unbedingt wissen, was darin stand, doch sie wollte es partout nicht preisgeben. Immerhin hatte jedes Mädchen ein kleines Geheimnis. Das war so üblich. Damit auch wirklich keine neugierigen Nasen in das Büchlein gesteckt wurden, setzte sich die Jo-Nin zu den Phälen, an denen einst Naruto gefesselt war. Die Beine nach links abgewinkelt saß sie da und schaute manchmal kurz auf, um sicher zu gehen, dass nicht auf einmal Kakashi hinter ihr stehen würde. So saß sie da und schrieb. „Du bist genau wie ich geworden, Sakura!“, rief er vom Tisch hinüber zu ihr. „Nein, ich lese keine schmutzigen Geschichtchen, sondern - Moment mal! So dumm bin ich nicht! Fast hättest du mich gekriegt, aber auch nur fast.“ Und dann verstummte sie angesichts der Tatsache, dass sie Naruto bereits von Weitem hörte. Eine halbe Minute später war er da und setzte sich zu seinem ehemaligen Sensei. „Darf ich Sie auch duzen?“ „Bevor du daran erstickst, tu, was du nicht lassen kannst“, raunte der grauhaare Jo-Nin. „Klasse! Warst du auch so gelangweilt, als wir die Prüfung hatten?“ „Ja. Ihr habt mich ganz schön warten lassen, bis der nächste Angriff gefolgt ist. Das war genauso.“ Schon wieder dachte Naruto daran, auch wenn er es sich nicht eingestehen wollte, nur Sasuke hat ihn wenigstens ein bisschen außer Atem gebracht. „Dieser Sasuke!“ Die Rosahaarige legte das Buch und den Stift weg und ballte die Fäuste. „Naruto! Dein Leben hängt an einem seidenen Faden!“, brüllte sie hinüber zu ihrem Freund. „Entschuldige, aber es ist einfach“, doch als er den Blick ihrerseits sah, entschloss er sich, nicht weiter zu reden. „Nein, vergiss es einfach.“ Sakura steckte das Buch in ihre Tasche. Sie seufzte tief und blickte dann Richtung Wald. Ihr Blick traf genau auf den der Adlersaugen, die sie schon so lange im Visier hatten, doch sie sah nur Grün. Und plötzlich spürte sie etwas. Ihr Bauchgefühl sagte ihr, dass da etwas war. „Spürt ihr das auch? Da ist jemand.“ Naruto sah sie a verwundert an: „Vielleicht sind deine Schüler ja doch nicht so schlecht?“ „Nein, da ist nur ganz wenig Chakra. Kaum spürbar, aber es ist da. Und es wird unterdrückt. Das sagt mir mein sechster Sinn.“ „Ein sechster Sinn?“ Naruto blickte sie noch verwunderter an. Der Kopier-Ninja klärte ich auf: „Das haben nur Frauen. Die merken alles. Selbst bei einem frisch gewaschenen Gewand könne die noch Reste von fremdem weiblichem Parfüm riechen. Das ist unglaublich! Die merken sogar, wenn du sie betrügst!“ „Ach so, dann muss ich mir keine Sorgen machen, wenn ich das nicht habe.“ „Ähm, Genau.“ „Seid mal ruhig!“ Sakura konzentrierte sich auf die letzten Reste des Chakras. Sie waren da. Wenig, aber noch genug, um es zu definieren. Es kam ihr bekannt vor. Irgendwie vertraut. So wie das eines Freundes. Aber doch irgendwie nicht. Die Energie war auch fremd. So, als hätte sie sich extrem verändert, als sie die Kunoichi das letzte Mal wahrgenommen hatte. „Das ist komisch.“ Sie hatte ihre Hände gefaltet und ein Fingerzeichen geformt. Zur besseren Konzentration waren ihre Augen geschlossen. Nur dieses Chakra zählte jetzt. Weder die Prüfung, noch sonst irgendwas. Es konnte schließlich auch ein Feind sein, der nur auf den richtigen Zeitpunkt wartete. Und sie selbst hatte doch gesagt: „Unterschätze deinen Gegner nie.“ Und Sakura hielt sich daran. Immerhin war es eine Ninja Grundregel. Die kannte jeder Akademieschüler. Plötzlich kam ein anderes Chakra. Sie schrak auf, hielt ihre Position aber aufrecht. Bloß nicht die Kontrolle verlieren. Sie hatte es fast. Nur noch ein paar Sekunden, dann würde sie wissen, wessen Chakra da so versteckt im Dickicht lag. „Kommt her Leute, ich hab sie gefunden!“, brüllte Koji zu allen anderen. Anscheinend hatten sie zusammen gearbeitet. Der eigentliche Sinn der Abschlussprüfung. Gerade, als er nach einem Glöckchen greifen wollte, das da so unschuldig an der Hüfte seiner Sensei hing, wurde er von Kakashi zurückgehalten. „Psst! Sie konzentriert sich.“ „Ja, aber, sie hat doch selber gesagt, man müsse immer auf der Hut sein. Und achtsam. Ja, bei einer Mission kann Sakura-sensei das auch nicht machen!“ Er wollte erneut losrennen. „Normalerweise schon, aber das ist was Anderes. Sei leise und geh zurück, dein Chakra irritiert sie.“ Kakashi zog Koji nach hinten und sah Sakura an. Wie vom Blitz gerührt schlug sie die Augen auf. Mit einem schnellen Griff fasste sie ihren Kunai und warf ihn gekonnt in eine Astkrone hinein. Ein Schatten sprang daraufhin aus genau dem Blätterabschnitt, auf den die Kunoichi gezielt hatte. Er landete auf einem nahen Ast. Es war eindeutig ein Mann. Das Gesicht und der ganze Körper waren mit einem Mantel und einer Maske umhüllt. Aber alleine der Größe nach zu urteilen, war es ein männlicher Shinobi. Leichtfüßig sprang er auf den Boden. Die Kinder sahen noch immer geschockt auf das Geschehen. „Wer bist du und was willst du?“ Sakura stand zum Angriff bereit da. Still und gelassen hielt sie ihren Körper in dieser Position. Bis er angriff. Der Feind schnellte vor und wollte sie mit seinem Kunai am Arm verletzten, doch Sakura ließ sich nicht so einfach ihre samtweiche Haut zerschlitzen. Von keinem! Mit den Fingerspitzen, in die sie Chakra geleitet hatte, stieß sie die angreifende Hand nach unten. Der Angreifer flog zu Boden. Und das Mädchen setzte noch eines drauf. Mit dem Ellenbogen rammte sie seinen Rücken, sodass der Shinobi noch ärger zu Boden flog. Doch er stand schnell wieder auf. Kaum merkbar später waren seine Beine schon wieder senkrecht und wollten die Jo-Nin zu Boden schlagen. Wieder sprang sie auf, wurde diesmal aber von einer Faust, sie sich schmerzhaft in ihren Bauch rammte, zu Boden geschlagen. Fast drei Meter flog sie und knallte unsanft auf den harten Waldboden. Als sich Sakura wieder aufrichtete und sich das Gras mit dem Handgelenkt vom Mund wischte konnte sie es sich nicht verkeifen: „Endlich wieder ein richtiger Kampf!“ „Du bist ganz schön frech für eine kleine Chu-Nin, die noch mit Ich-will-mal-ein-Ninja-werden-Ninjas kämpfen muss.“ „Wer sagt denn, dass ich Chu-Nin bin? Seit einem Jahr trage ich den Titel Jo-Nin und diese Ninjas sind meine Schüler.“ Der Angreifer gab ein verächtliches Schnauben von sich. „Jo-Nin hin oder her. Fakt ist: ich werde zuerst dich, dann den Jungen, danach den Sensei und zuletzt die kleinen Kinderchen fertig machen.“ Wieder griff er an. Gerade wollte Naruto eingreifen, doch er wurde von Kakashi zurückgehalten. „Du bringst sie damit in Gefahr, wenn du jetzt eingreifst. Du weißt, ein Kampf muss so enden, wie er angefangen hat.“ Der Blonde funkelte ihn böse an, in dem Wissen, dass dieser Recht gehabt hatte. Ein weiteres Mal versuchte der Shinobi seine Gegnerin zu Boden zu werfen, aber diesmal nicht. Ein zweites Mal funktionierte dieser Trick nicht. Der kommende Fuß wurde von Sakura geblockt. Nun war ihr Angriff fällig. Mit dem stumpfen Ende des Kunai schlug sie genau zwischen zwei Rippen. Als Medizin Ninja wusste sie genau, wo es am meisten wehtat. Hätte sie gewollt, hätte sie ihn töten können. Doch sie fand keinen Nutzen daran. Nicht etwa, weil die Jo-Nin gerne Leute quälte, kurz und schmerzhaft war schon eher ihre Art, sondern weil sie den Maskierten identifizieren wollte. Und jetzt war der ideale Zeitpunkt. Das Chakra brauchte er jetzt, also musste es aktiviert werden. Doch das, was sie jetzt gleich erfahren würde, hätte sie besser nicht wissen wollen. Neugierde war nun mal eine Sünde und leider reichlich in Mädchen wie Sakura vorhanden. Koji, Heiji, Zoe, Naruto, Kakashi, Hitashi, Sajuki und Tajori sahen gebannt auf den Kampf. Noch nie hatten sie so einen Kampf live gesehen. Kein Zweifel, Sakura war sehr stark. Das wusste jeder. Und das Team 7 war gerade mächtig beeindruckt von ihrer Sensei. Sakura zögerte. Sie hatte nur kurz überlegt. Wollte sie wirklich wissen, wer da hinter der Maske versteckt war? Aber dieses Zögern war Grund genug, um den richtigen Zeitpunkt zu verpassen. Jetzt ging es daran, ihn aus der Reserve zu locken, um sein Chakra endlich definieren zu können. Der Shinobi war nach hinten gesprungen. Nun wartete er seelenruhig auf den Angriff seines Gegenübers. Sakura lief rasend schnell auf ihn zu. Nach kurzen aber komplizierten Fingerzeichen rannten drei Sakuras auf ihn zu. Die Linke schlug zu. Kurz bevor die Faust auftraf, verpuffte sie. Die Rechte tat es ihr gleich. Innerhalb einer Sekunde waren zwei Sakuras verschwunden. Und schon in der nächsten Millisekunde traf die in der Mitte hart auf den Kiefer des Feindes auf. Gerade mit soviel Kraftaufwand, dass es nicht brach. Er flog weit nach hinten, bis er gegen einen Baum prallte und zusammensackte. Doch schnell stand der Maskierte wieder. Nun war er am Zug: „Katon: Gokakyo no Jutsu!“, rief er und eine riesige Flammenkugel schoss aus seinem Mund auf die Kunoichi zu. „Das Jutsu des Feuerverstecks? Das kann doch nicht sein!“, flüsterte sie erschrocken. Der Feuerball traf auf. Sakura stand inmitten von einem roten Flammenmeer. Gerade noch so hatte sie ein provisorisches, grünes Schutzschild aufbauen können, das sie jetzt noch festigte. Die Außenstehenden, die von dem Wall nichts mitbekamen, schrieen den Namen ihrer Freundin, ehemalige Schülerin und Meisterin. Der rote Feuerwall löste sich auf. Und da stand sie. Vom Feuer unberührt. Der Schutzschild um sie herum ließ den Angreifer kalt. Er selbst war nicht verletzt und in guter Verfassung. Sakura hingegen hatte Blutergüsse, Schrammen und Kratzer. Sie keuchte und stand leicht gebückt da. Dabei hatte er nur mit halber Kraft gekämpft. Sakura starrte nur gerade aus. Geschockt, verwundert und verängstigt. „Sasuke. Warum bist du wieder da?“ Sie brachte nur einen Flüsterton, der mitleiderregend klang, zustande. Der Shinobi erschrak. Sie hatte gerade Sasuke zu ihm gesagt. Sie wusste, dass er es war. Das Feuerversteck, seine Spezialität, hatte ihn verraten. „Bitte, nimm die Maske ab. Nur dann kann ich mir sicher sein, dass du es bist. Ich bitte dich!“ Er griff mit seinen Fingern nach dem Kinn der Maske. Langsam hob er sie vom Gesicht ab und senkte die Hand, die seine Tarnung umklammerte. Und sie waren es. Das erste, was Sakura von ihrem Sasuke nach fünf Jahren sah. Es waren diese unverwechselbaren schwarzen Augen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)