Die mutige Außenseiterin! von Natsuki-Yuki (Band 1) ================================================================================ Kapitel 12: Eine neue Kämpferin und Verbündete ---------------------------------------------- Chris öffnete die Tür und trat in den Raum, er war spärlich beleuchtet. Ihre Sorge wie ihre Klasse sie Begrüßen würde, musste sie wohl auf Morgen verschieben. Denn sie schliefen alle, also schnappte sie sich eine Decke und setzte sich unter die Treppe. Dort schlief sie soft ein und so ruhig und entspannt hatte sie seit Ewigkeiten nicht mehr geschlafen. Sie wachte erst am nächsten Morgen wieder auf, als sich ihre Klasse um sie versammelt hatte. Sie hörte ihr Getuschel und wurde von Ash, durch einen Stups, endgültig geweckt. Sie standen alle um sie herum. Zusammen mit der Decke stand Chris auf und lachte, sie freute sich so sehr wieder hier zu sein. „Geht es allen gut“ fragte sie im Eifer des Gefechtes. Sie bekam nur eine kurze Antwort. Ihre Klasse hatte ihr Vertrauen in sie verloren und wollte sie nun nicht mehr in ihrer Gemeinschaft. Sie handelten ihre Rückkehr schnell ab und gingen ihren eigenen Beschäftigungen nach. Betten machen, etwas aufräumen, umziehen und vieles mehr. Chris ließen sie einfach unter der Treppe stehen. Anfangs glaubte sie ihr Herz würde zerspringen, denn auch ihre besten Freundinnen Ren und Ai wandten sich von ihr ab. Es war unglaublich, sie hatte zumindest erwartet, dass sie sie zur redet stellen würden. Oder sie verspotten, mit ihr reden, eine Erklärung erwarten würden. Doch dies alles blieb aus, sie überließen sie einfach sich selbst. Anfangs schaute sie noch dem bunten Treiben nach, jeder hatte eine Aufgabe, nur sie nicht. Sie war gegangen und hatte sie hier unten alleine gelassen. Nahmen sie ihr dies so übel? Unter der Treppe stand sie und nun kauerte sie sich dort zusammen. Sie machte sich klein und schlüpfte in ihre Decke hinein. Sie wollte stark sein, doch dies war selbst für sie zu viel. Ihre Klasse beobachtete sie aus einem Augenwinkel heraus und ihnen fiel es immer schwerer, sie einfach zu ignorieren. Sie war so lange nicht bei ihnen gewesen und nun sprachen sie nicht einmal mit ihr. Sie hatte als sie aufwachte ein Lächeln auf den Lippen, war dies nicht der Beweis, dass sie sich über ihre Rückkehr zu ihnen freute. Ren konnte es nicht mehr aushalten, sie sah ihre beste Freundin seit ihrer Kindheit zusammen gekauert in einer Ecke. War dies nicht der Grund, warum sie Freundinnen waren? Sie war zu Anfang ihrer gemeinsamen Schulzeit, auch so alleine und kauerte sich oft zusammen, weil die anderen sie ärgerten. Doch Chris verscheuchte sie und wurde ihre Freundin. Alles unternahmen sie zusammen und sie wurden wie Schwestern. Gerade als Ren sich entschlossen hatte Chris doch zu begrüßen, wurde die Tür am oberen Ende der Treppe aufgestoßen und Sharon und Shaoran kamen herein. Chris blickte auf und sah, dass sie etwas zu essen brachten. Sie stellten es unten an der Treppe ab und wollten schon wieder gehen, als sie Chris sahen. Sharon lächelte und sagte: „Hey Chris, wie ging den dein gestriger Kampf aus? Ich hatte Schicht und konnte nicht zusehen.“ Er war ein freundlicher und liebevoller Junge, Chris mochte ihn im Gegensatz zu seinem Bruder auch ein bisschen. Also stand sie auf und ging ein Stück auf ihn zu. „Naja nicht wirklich rosig“ sagte sie und hob ihren Arm unter der Decke hervor. „Oh ja, da ging wohl was schief“ sagte er schmunzelnd beim Blick auf ihren bandagierten Arm. „Sag könnt ihr mich wieder mit raus nehmen“ fragte Chris Sharon. Doch er konnte nicht antworten, denn sein Bruder gab eiskalt zurück: „Nein, der Boss meinte du sollst hier bleiben. Wer weiß, ob du sie nochmal wieder siehst.“ Er war so ein Ekel und er konnte dies so grausam sagen, dass Chris am liebsten auf ihn losgegangen wäre. Aber da ging auch schon die Tür hinter ihnen zu und sie war wieder alleine mit ihrer Klasse. „Oh dieser Typ“ dachte sie nur und ging wieder unter die Treppe, wo sie sich hinsetzte. Ihre Klasse verfolgte sie dabei mit ihren Blicken und dann war es soweit. Es tat ihnen selbst weh, wenn sie Chris so kraftlos sahen. Ren ging zu ihrer besten Freundin und nahm sie ohne Vorwarnung einfach in den Arm. Chris war so überrascht, dass sie nichts sagen konnte. Die ganze Klasse stand nun wieder um sie herum und schaute traurig drein. Da schlang auch Chris ihre Arme um Ren und begann zu weinen. Diese Umarmung tat ihr so gut, dass sie alles um sich herum ausblendete. Sie waren nun viel freundlicher und Lina kam auch zu ihr um ihren Arm zu untersuchen. Auf die Frage, wo sie denn nun diesen Kratzer herhätte, wollte Chris anfangs nicht antworten. Doch sie drängten sie so, dass sie ihnen sagte: „Bitte macht euch keine Sorgen, dies ist nur ein kleiner Kratzer, nur eine kleine Unachtsamkeit von mir.“ Doch damit weckte sie erst recht ihre Neugierde, aber sie zog sich daraufhin zurück. Sie wollte einfach keine Auskunft über dieses Thema geben. Hatte sie doch die Abmachung mit dem Boss und würde es ihren Untergang bedeuten, wenn sie sie verletzte. So vergingen zehn Tage, sie lebten zusammen und Chris wurde miteinbezogen. Sie vergaß zwischenzeitlich sogar mal, welche Last auf ihren Schultern lag, so fröhlich war sie. Da ihre Klasse aber leider mehr als neugierig war, stellten sie Chris am Abend des zehnten Tages zu rede. Sie wollten den Grund für ihre Abwesenheit und ihre Zusammengehörigkeit zum Boss wissen. Chris wollte es allerdings nicht sagen, doch sie nervten so lange, bis sie aufgab. „Na gut, na gut“ begann sie „doch ich hoffe ihr seid mir nicht böse. Denn bevor ich es euch erzähle, muss ich euch etwas fragen. Seid ihr bereit zu sterben?“ Die Klasse war geschockt, was wollte sie von ihnen wissen. Über solche Dinge wollten sie in ihrem Alter noch gar nicht nachdenken und dies brachten sie auch zum Ausdruck, Chris gegenüber. „Dann tut es mir leid. Es ist ein Abkommen mit dem Boss. Doch wenn ich euch davon erzähle und er davon Wind bekommt. Bin nicht nur ich, sondern auch ihr die längste Zeit hier gewesen. Ihr müsst wissen, er hat ein höllisches Vergnügen daran andere zu quälen, was dieses Abkommen ja auch bewirkt. Und falls ihr jetzt denkt die spinnt, glaubt mir jemanden umzubringen ist für ihn kein Problem, das hat er mir schon öfters demonstriert“ sagte Chris daraufhin. Wieder konnte sich ihre Klasse nicht vorstellen, was sie damit meinte. Als sie plötzlich einen lauten Knall hörten, etwas war in ihrem Raum heruntergefallen. Schnell stürmten sie aus dem Bus heraus und sahen aus ihrem Bad, ein paar Leute herauskommen. Sie husteten und waren sehr schmutzig. Chris traute kaum ihren Augen, es waren Ryan und Keit. „Zum Donnerwetter was macht ihr denn hier“ sprach sie die Zwei an. Diese blickten auf und wischten sich erstmal übers Gesicht. „Ach du Schande ich glaub es nicht, der Gang führt tatsächlich zu dem Raum deiner Klasse. Also, das hätte ich wirklich nicht gedacht“ sagte Ryan und umarmte dabei kurz Chris zur Begrüßung. Jetzt hatte sie es geschafft, ihre Klasse war nun völlig verwirrt. „Wie geht es deinen Leuten“ fragte Chris an Ryan gewandt. „Dehnen geht es gut, und wie ich sehe, sind deine auch ziemlich munter“ sagte er grinsend „aber bald ist unser Urlaub ja schon wieder vorbei.“ Seine Stimmung schlug schlagartig um und Chris legte ihm ihre Hand auf die Schulter: „Daran möchten wir lieber noch nicht denken. Wie ich sehe, bist du nicht alleine, du hast deinen Freund auch mitgebracht. Kann es sein, dass ihr so ein Chaos Duo seid.“ Bei diesen Worten blickten die beiden etwas überrascht. Doch Keit schien etwas anderes zu beschäftigen. Er fing mit den Worten an: „Wie geht es denn deinem Arm?“ Nun wusste Chris, was er wollte, Ryan hatte ihnen wohl alles erzählt und jetzt hatte er vermutlich ein schlechtes Gewissen. „Wo gehobelt wird fallen Spänen, ich werde es schon überleben. Es ist ja nur ein kleiner Kratzer“ gab sie zurück und wieder waren alle verwundert. Sowohl ihre Klasse als auch Ryan und Keit wussten, ein kleiner Kratzer war etwas anderes. So kam Lina von hinten und gab ihr eine Kopfnuss mit denn Worten: „Du solltest wirklich mal auf dich aufpassen, so schwer kann das, was du machst, ja nicht sein.“ Ryan und Keit stutzten bei diesen Worten. „Sie wissen es nicht“ fragte Ryan sofort nach. Chris verneinte mit den Worten: „Nein, denn das Abkommen hat ja eine kleine Hintertür. Welche mir verbietet es ihnen zusagen, ohne ihr Leben in Gefahr zu bringen. Du kennst das ja, immerhin dachten deine Leute fast sechs Monate, der Boss hätte dich erschossen, weil ich dich besiegt hatte.“ „Ja eben, genau deshalb solltest du es ihnen ja sagen“ meinte Keit „sonst passiert so etwas wie mit deinem Arm nochmal. Ich habe dich nur angegriffen, weil ich felsenfest davon überzeugt war, du wärst eine von ihnen. Eine von denen die uns zum Spaß auf Leben und Tod kämpfen lassen. Die uns quälen und die sich aus Verletzungen und Gefühlen nichts machen. Es ist nicht gut als Einzige solch eine Last zu tragen.“ Nach diesen Worten beharrte ihre Klasse noch mehr auf eine Erklärung und sie wurde von Chris nun auch gegeben. Sie erklärte alles über das Abkommen mit dem Boss, was sie schon alles hinter sich hatte und dass sie dies nur Tat um ihnen dies alles zu ersparen. Auch der Grund, warum sie nichts preisgeben durfte, nannte sie und ihre Klasse stand auf einmal fest hinter ihr. Sie konnten es nicht fassen, solch eine Entscheidung hatte sie getroffen, um ihnen zu helfen und sie dachten so lange, Chris hätte sie verraten und verkauft. Sie konnten sich diese Gedanken selbst fast nicht verzeihen, doch es brachte nichts, wenn sie jetzt noch darüber nachdachte, zumindest dies konnte Chris ihnen klar machen. Ryan und Keit waren nach der Erklärung gegangen und das Loch, welches ein Lüftungsschacht war, wurde wieder verschlossen. Die kommenden Tage verbrachten sie mit weiteren Erzählungen, nun war es, egal ob sie nur die Hälfte oder alles wussten. Chris erzählte alles etwas genauer, auch über das Training und der Vorfall mit Ryan. Es tat ihr sichtlich gut, sich diese Dinge von der Seele zu reden. Sie hatte nun jemanden, dem sie all ihre Ängste und Sorgen mitteilen konnte. Dies war gut so, doch sie hoffte der Boss würde nicht davon mitbekommen, denn dies wäre ihr Ende. Zwar waren jetzt alle darauf vorbereitet und damit einverstanden, weil sie ja die Geschichte hören wollten. Aber es würde die ganze harte Arbeit von Chris in den vergangenen Monaten zu Nichte machen. Und an dem letzten Tag, welcher Chris bei ihrer Klasse bleiben durfte, kam am Abend der Boss herein. Keiner wusste, wer es ihm erzählt hatte, doch er wusste es alles. Alle machten sich nun schon auf das Schlimmste gefasst. Doch er sagte: „Als Strafe für den Ungehorsam von Chris, werde ich euch nicht umbringen. Zumindest jetzt noch nicht, aber ich stelle es euch frei, wer mit ihr geht. Einer von euch muss ihr zur Seite stehen, er wird ohne spezielles Training kämpfen müssen und wenn er ins Gras beißt, kommt der Nächste dran. Wer anfangen möchte, ist euch überlassen. Doch überlegt es euch schnell, denn ich habe nicht den ganzen Tag Zeit.“ Er schaute in eine verwunderte Runde, sie hatten alles erwartet, aber nicht dies. Alle sahen ihr Leben an sich vorbei ziehen und gerade als Chris etwas dagegen sagen wollte, schrie es durch den Raum: „Ich werde es tun. Ich gehe mit Chris und werde mein Bestes geben.“ Es war Ren sie hatte sich entschieden Chris beizustehen. Zusammen mit den anderen packte sie ein paar Kleider zum Wechseln ein und ging mit den Mut machenden Worten ihrer Klasse, zusammen mit Chris und dem Boss hinaus. Dies war unsere neue Kämpferin und Verbündete. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)