Was wäre wenn... von Dokkaebis_Wife (Eine ungewollte Geschlechtsumwandlung) ================================================================================ Was wäre wenn... Eine ungewollte Geschlechtsumwandlung Für seen und biggi Haruka: Ich wache auf und habe so einen pelzigen Geschmack auf der Zunge – lieber mal gurgeln gehen, bevor Michiru aufwacht und geküsst werden möchte. Auf dem Weg ins Bad gähne ich genüsslich. Als ich in den Spiegel schaue, muss ich einige Sekunden warten, bis ich klar sehe. Ich schaue auf den Wecker. Es ist 07:25 Uhr. Wer hat eigentlich erfunden, dass alle Welt mitten in der Nacht aufstehen muss? Und überhaupt, den Idioten, der Mathematik erfunden hat, würde ich auch gerne mal sprechen. Ein Blick in den Spiegel und ich bin überzeugt, wenn Michiru jemals hellwach sein sollte und einen klaren Blick auf mein geschwollenes, verschlafenes Gesicht werfen sollte, muss ich mich wohl damit abfinden, den Rest meines Lebens alleine zu verbringen. Die Ringe unter meinen Augen kann ich schon gar nicht mehr zählen und die Bartstoppeln sind auch schon wieder viel zu lang. Ich fülle den Zahnputzbecher bis zur Hälfte und gurgele. Moment mal, BARTSTOPPELN? Prust. Mist, jetzt muss ich auch noch den Spiegel putzen. Ein schneller Wisch über den nass gewordenen Spiegel und da sind sie. Kleine, dicke Härchen, die aus meinem Kinn wachsen. Angewidert schüttele ich meinen Kopf. Den Höhepunkt der Katastrophe erreiche ich, als ich nach unten schaue. Da war etwas, was da nicht sein durfte... Da muss ich einen Blick drauf werfen, aber ich muss ja zugeben, dass ich mich nicht traue. Langsam fasse ich den Bund meiner Schlaf- und Unterhose und ziehe sie nach vorne, um einen Blick darauf werfen zu können. „Aaaaaahhhh!“, krächze ich. Das, was ich da sehe, kenne ich nur von Männern. Unwillkürlich taste ich an meine leere Brust. „Liebling!“, schreie ich und muss mich räuspern. Meine Stimme hat auch schon mal femininer geklungen. Michiru würde schon wissen was zu tun war. Michiru: Als ich ins Zimmer komme, finde ich eine mit dem Rücken zu mir stehenden und nach unten schauenden Haruka vor. Als ich näher komme, merke ich, dass sie an sich herab schaut. Ich blicke ebenfalls dort hin und kann es nicht fassen. Meine Ruka war 'keine' Ruka mehr, sondern 'ein' Ruka. Ich schaue ihr ins Gesicht und muss sofort kreischen und wie wild im Kreis laufen. Sie tut es mir gleich. Haruka: Nach einer Minute des wilden Regentanz-Aufführens frage ich: „Warum rennen wir eigentlich im Kreis?“. „Keine Ahnung“, antwortet sie. „Ich bin ein Mann“, sage ich mit angewiderter Stimme. „Nein, bist du nicht“, entgegnet Michiru sofort. „Ach ja, wie erklärst du dir denn dann“, wie heißt das noch mal?, „das Ding hier?“. „Haruka, sei nicht albern, das ist kein Ding, sondern...“. „Ja?“, warte ich und bin gespannt wie ein Flitzebogen. „... das da unten halt!“, faucht sie. Eigentlich süß, wie entsetzt sie schaut. Schweigend stehen wir eine Weile rum. Sollte ich schon mal meine Sachen packen und ausziehen?, frage ich mich. „Was hast du eigentlich im Gesicht?“, fragt sie dann und sieht mich mit zusammen gekniffenen Augen an. Was schon? „Bartstoppeln“, antworte ich einsilbig. „Liebling, keine Panik, rasier' dich erstmal und dann ziehen wir uns an und finden heraus, was das alles zu bedeuten hat, ja?“. „Hai“, der erste nette Satz, den ich heute höre. Nun ja, wenn man das mit dem Rasieren weglässt. Nach ein paar Minuten… Haruka: Als ich vor meinen Spiegel stehe, drängt sich mir ein ganz anderes Problem auf: Tanga oder Slip? Die Zeiten, zu denen ich auch Boxershorts getragen habe sind vorbei und ich könnte mich selbst ohrfeigen, dass ich keine aufgehoben habe. Michiru: Ich beobachte wie Haruka mit einem Handtuch bekleidet vor dem Kleiderschrank steht und etwas sucht. Dann dämmerts mir und ich krame aus meinem eigenen Kleiderschrank aus der hintersten Ecke eine Boxershorts und halte sie ihr triumphierend hin. „Woher hast du die denn? Das ist doch eine von meinen alten Boxershorts!“, stellt Haruka staunend fest. „Du weißt doch, ich bin ein wenig nostalgisch“. Selbst ich merke, wie verträumt mein Blick gerade ist... „Und ich war noch nie so froh darüber“, sagt sie und küsst mich. Später... Haruka: Also ich hätte es ja nie für möglich gehalten, aber mit den Augen eines Mannes sah man die Starlights in einem noch ganz anderen Licht. Stellt euch folgendes vor: Die Starlights mit blonden Ringellöckchen mit rosa Schleifen im Haar und Blümchenkleid. Ich muss kichern. Aber jetzt Konzentration, sonst fangen sie noch an, den Kindergarten-Ringelreihe-Tanz in meinem Kopf aufzuführen. Nachdem das weibische Gekicher von Yaten, Seiya und – wie hieß der Dritte im Bunde? Tzatsiki? - nach der Enthüllung meines Problemes verstummt war, konnte ich endlich wieder klar denken. Wir saßen alle in Bunnys Haus zusammen um einen möglichen Grund für meine unfreiwillige Geschlechtsumwandlung zu finden. Seiya kam nicht umher, blöde Bemerkungen zu machen. „Das ist doch das, was du immer wolltest“, sagt er kichernd. Und das von einem, der selbst halb Männchen und halb Weibchen war. Als ob das nicht alles peinlich genug wäre, wollten sie alle Einzelheiten wissen. Da frage ich mich: Wo ist die Grube? ... damit ich sie alle reinschmeißen kann, natürlich. Den Höhe- na ja, das impliziert was Gutes, also sagen wir – Tiefpunkt erreichten wir, als Bunny fragte, ob ich denn jetzt schwul sei (dass sie dabei gekichert hat, brauche ich wohl nicht zu erwähnen). Ist mir egal wer das macht, aber bitte irgendwer SCHICK HIRN, sie wissen es doch nicht besser. Michiru: „Also ich denke nicht, dass ich demnächst auch noch zu einem Mann mutiere, daher brauchst du dir keine Gedanken darüber zu machen, Bunny“, sage ich beruhigend. „Um was muss ich mir keine Gedanken machen?“, fragt die Blondine daraufhin als sei nichts gewesen. Sollte ich jetzt darauf antworten? Habe ich da heute Lust drauf? Hmm, ich lass es. Denn wenn ich mir die Mühe mache, hat sie es dank ihres patentierten Kurzzeitgedächtnisses, das Spitzen-Vergessens-Zeiten im einstelligen Bereich erreicht, eh gleich wieder vergessen... „Oh Bunny, du raffst mal wieder gar nichts“, stöhnt Rei. Haruka: Wem die Jeopardy-Musik der Endrunde (ihr wisst schon dieses Bing-Bing-Bing) noch bekannt ist, der weiß, wie Bunny gerade schaute…. Gerade als ich denke, es kann eigentlich nicht schlimmer werden, werde ich durch Minako eines besseren belehrt:„Vielleicht hast du dich früher zu sehr wie ein Junge verhalten und bist deswegen einer geworden“. Das ich DA noch nicht selbst drauf gekommen bin. Nicht nur schlimm genug, dass sie das ernst meinte. Nein, das war nicht die erste Bemerkung dieser Art von ihr heute. Noch so eine und sie sollte aufpassen, dass sie nicht noch den Nobelpreis gewinnt. Kann mich bitte einer erschießen? Freiwillige? Ein Blick zu Michiru. Nein? Na gut, mein Leiden scheint wohl kein Ende zu nehmen. Wenn ich Glück habe, langweile ich mich auch einfach zu Tode. Vorzugsweise früher als später. Auf meiner Beerdigung würde dann betont werden, wie „ruhig“ meine letzten Stunden verlaufen sind. „Was machst du, wenn du für immer ein Mann bleibst?“, fragt Yaten und ich bin überrascht, dass der sich überhaupt mal traut, irgendwas zu sagen. Vor so vielen Menschen und ganz ohne Beruhigungsmittel und gutem Zusprechen von Seiya. „Na, wir wollen mal den Teufelsrochen nicht an die Wand malen!“, ja ja, Minako und ihre einzigartigen Sprichwörter. „An welche Wand? Doch hoffentlich nicht hier, im Wohnzimmer, sonst wird meine Mutter sauer“, sagt Bunny daraufhin. Aua, ich habe Schmerzen und das Gefühl, dass ich gerade ein paar Gehirnzellen verliere. Mindestens. Sollte Makoto es jetzt noch wagen, zu sagen, ich sähe aus wie ihr Exfreund, dann kann ich für nichts garantieren. Bunny macht ein paar Minuten später die Runde mit einer Flasche Wasser und schenkt jedem von uns ein. Als sie bei mir ankommt, sage ich: „Nein, danke. In dem Wasser wurden mal radioaktive Ionen gefunden, ich verzichte“. „Ist das gut?“, fragt sie dann – sagen wir mal – l e i c h t dümmlich. „Wer jetzt überrascht ist, kennt unsere Bunny noch nicht“, gibt Rei zum Besten. Diese Rei sagt aber auch immer das Gleiche, die hat wohl nicht mehr als drei Sätze in ihrem Wortschatz - und all diese drei Sätze handeln alle von Bunny. „Also wenn du grün leuchten willst, dann solltest du ganz viel davon trinken“, sage ich und ernte dafür grimmige Blicke von Michiru. Ich zucke mit den Schultern. Ich schaue Taiki an. „Tzatsiki, ich... “, Mist, hab ich das jetzt echt gesagt? Hmm, jetzt lass' ich es lieber gleich und sage nichts mehr zu ihm. Er guckt auch schon so böse. Ich weiß gar nicht warum... Tzatsiki ist doch eigentlich sehr lecker und passt einfach klasse zu Gyros. Michiru: Nach einer Weile – mein Kopf hat sich bei den belanglosen Gesprächen ausgeschaltet um neue Ideen für meine Ausstellung zu kreieren – läuft Haruka durch das Zimmer und scheint etwas zu suchen. Sie lunzt in jedes Regal und jede Ecke. Wobei sie Gegenstände wie Bücher oder Dekosachen (wobei ich sagen muss, die Tsukinos haben einen äußert schlechten Geschmack, hoffentlich kommen die nicht auf die blöde Idee, mir irgendwann mal was zu schenken) am kritischsten beäugt. Als sie wieder neben mir sitzt, frage ich sie flüsternd: „Was hast du gemacht?“. „Die versteckte Kamera gesucht“, sagt sie schulterzuckend. Haruka: Nachdem nun endlich alle Möglichkeiten und Genauigkeiten meines neuen Ichs erörtert wurden, haben wir entschieden, dass wir in der jetzigen Situation keine Lösung finden und deswegen schlicht und einfach die Augen offen halten. Und dann haben sie uns doch endlich frei gelassen. Auf dem Weg nach draußen begegnen wir Mamoru, der es nicht früher zu unserem 'Meeting' geschafft hat. „Hallo ihr zwei“, entgegnet er und mustert mich. „Haruka, warst du beim Friseur?“, fragt er dann. Welcher heterosexuelle Mann fragt das seine Nicht-Freundin? „Ist das eine sexuelle Anmache?“, frage ich stirnrunzelnd und schaue ernst. Hach, Mamoru zu ärgern ist doch einfach herrlich. Habt ihr schon mal bemerkt, dass er immer eine leiernde Stimme und einen trüben Blick bekommt, wenn man sowas mit ihm macht? „Nein, meine F r i s u r sieht aus wie immer“, sage ich dann, weil er sich nicht mehr traut, sich auch nur zu bewegen. Wir wollen weitergehen als Mamoru sagt: „Mhm, ich komm' noch drauf! Wartet kurz“. Ist das sein Ernst??? Und kommt da heute noch was? Ich hab Hunger und keine Lust auf Mamorus einschläfernde monotone Stimme. „Jetzt weiß ich es, du hast ein neues Hemd“, sagt er triumphierend und tippt mich an die Schulter. Unglaublich aber wahr, dieser Mann ist immer noch intelligenter als seine vertrottelte Freundin mit dem langen Fell auf dem Kopf. Was soll's. „Ja, Mamoru, hast recht. Ich hab ein neues Hemd. Das ist aber aufmerksam von dir, dass dir das auffällt“. Er schaut, als wolle er dafür zur Belohnung ein Leckerli... Ich muss hier schnellstens weg, komme aber nicht umhin sarkastisch zu denken: "Tschüß, Bello." Später... Michiru: Als ich mit Haruka einkaufen war, passierte etwas Lustiges. Wir sind in ein Kaufhaus gegangen und an der Kasse konnten wir ein angeregtes Gespräch eines streitenden Paares verfolgen: „So glaub mir doch, ich habe nicht mit ihr geschlafen!“, beteuerte der Mann. „Pff! Das glaubt der doch selbst nicht. Also wenn ICH ein Mann wäre, würde ich mich echt schämen. Sind doch alles Sche*ßkerle“, sagte Haruka kopfschüttelnd und todernst. „Außer dir natürlich mein Schatz, oder?“, frage ich grinsend. Ich warte eins, zwei, drei und? Ein erwartender Blick zu ihr und... NEIN, sie rafft's nicht, sondern schaut mich nur irritiert an. Also lächle ich die Kassiererin an und schau spiele mein: „Ist-das-nicht-witzig?-Lachen“. Dass man ihre Bartstoppeln bei genauem Hinsehen erkennen kann, ignoriere ich in diesem Moment einfach mal. „Wo wollen wir heute essen gehen?“, fragt Haruka, als wir auf dem Weg nach draußen sind. „Wir könnten mal wieder in das nette italiensche Restaurant gehen?!“, Haruka nickt und wir machen uns auf den Weg dorthin. Haruka: Nachdem wir uns entschieden und bestellt haben, begebe ich mich auf dem Weg zum Klo. Doch schon vor der Tür lauern die ersten Gemeinheiten auf mich. Mir drängt sich die entscheidende und weltverändernde Frage meines Lebens auf. Dies wird meine Zukunft beeinflussen. Die wichtigste aller Fragen: Frauen- oder Männerklo? Das sind die wirklichen Probleme dieser Welt. Ich schaue mich um und entscheide mich dann fürs Männerklo. Dort angekommen, stehe ich vor der nächsten Frage. Toilette oder Pissoir? Das ist ja, also müsste ich zwischen Pest und Cholera wählen. Plötzlich kommt ein Typ rein und ich kann mich gar nicht mehr entscheiden. Soll ich etwa vor ihm pinkeln? Ich hab noch nie verstanden, wie Männer so was können. Mein Blick wandert von Pissoir zu Toilette und umgekehrt. Ich muss pinkeln, verdammt. Letztendlich entscheide ich mich für die Toilette und bemerke erst als ich in der Kabine bin, dass der Typ ja dann wissen wird, dass ich mich schäme, vor ihm zu pinkeln. Na ja, ist jetzt auch egal und sowieso zu spät also arrangiere ich mich mit meinem neuen Ich in der Toilette und hoffe, dass ich nicht so schnell wieder mal muss. Als ich wieder am Platz ankomme, werde ich von einer grinsenden Michiru empfangen: „Was ein Glück muss ich das nicht durchmachen!“. Noch später am Abend... Haruka: „Da ist das Monster!“, schrie Bunny. Monster? Welches Monster? Der rosa Ball der den Doppelgänger-Wettbewerb „Wer sieht aus wie Pummeluff?“ gewinnen könnte? Diese Viecher sind ja auch schon mal gruseliger gewesen... Welche Sportart ich mit dem Ding spielen soll weiß ich noch nicht, aber es eignet sich gut zum Fußball. Bunny hatte uns alle in einem Park zusammengetrommelt, da sie hier den Dämon gesehen hatte und vermutete, dass er mich verwandelt hat. „Aus Mann wird Frau, aus Frau wird Mann“, quietscht der Pummeluff-Verschnitt. Okay, die Enttarnung dieses Monsters war ja auch eine echte Meisterleistung. Es versammeln sich alle verwandelt vor „Pummeluff“ außer mir, da ich mich nicht verwandeln konnte - vielleicht auch besser so, am Ende wäre ich noch zu einem zweiten Tuxedo Mask mutiert... Wenn man das so von außen unbeteiligt mit anschaut, fragt man sich warum die Dämonen nicht schon von der Ansprache einschlafen. Nachdem ich mir die Unfähigkeiten der Nervtröten angesehen habe, schlich ich zu Michiru und flüstere: „Liebling, magst du dem Trauerspiel nicht endlich ein Ende setzen?“. „Och, lass' mir doch auch meinen Spaß“, sagt sie lächelnd. „Na gut“, sagte sie dann und führt ihren Angriff aus. Geht doch. *** Haruka: „...ruka“, etwas macht 'Platsch'. „Haruka?!“ Zuckend öffne ich die Augen, bemerke die Tropfen auf meinem Gesicht und realisiere, dass ich geschlafen habe. Aber einen Moment – ein Blick unter die Decke – nichts. „Ich habe einen ganz merkwürdigen Traum gehabt“, sagen wir unisono. Wir zögern. Setzen beide zum Sprechen an und sagen jeweils gleichzeitig: „Ich war ein Mann“, und Michiru sagt: „Du warst ein Mann“. Und dann lachen wir. --- Nachwort: Inspiriert wurde diese FF von seens „Nervenzusammenbruch leicht gemacht“ und ist deshalb auch ihr gewidmet – ich habe viel von dir gelernt, seen. Ich habe mir den Begriff „Nervtröten“ ausgeliehen, ich hoffe, du leihst ihn mir gerne einmal aus ;) Danken möchte ich außerdem Biggi, welche mit ihren aufmerksamen und hilfreichen Ratschlägen hilft, meine Geschichten zu verbessern. Danke fürs Probe lesen. Ich danke auch allen Lesern, die sich die Zeit genommen haben, dies zu lesen. Ich hoffe, es hat euch gefallen. Hilfreiche Tipps sind natürlich immer willkommen :) © Copyright 2006 MissMichiru (Yvonne E.) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)