Unsere Blindheit
Hier ist das nächste Kapitel. Eigentlich wollte ich die Stimmung wieder etwas steigen lassen, aber ich bin nicht so sehr in Stimmung und es ist wieder etwas dramatischer geworden! Entschuldigt meine miese Laune. Danke für die Kommis und keine Sorge, Drews Blindheit bleibt nicht für immer!!!^^
Viel Spaß wünscht euch eure FMC :) (^-^)/
**************************************************************************
Unsere Blindheit!
Ihre Tränen nahm sie gar nicht wahr. Ihre Augen waren immer noch vor Schreck geweitet und sie wollte ihn am Liebsten fragen, ob es ein doofer Spaß gewesen war oder ob sie sich verhört hatte. Aber sie wusste es. Seine sonst so leuchtenden grünen Augen schienen leer und es war kein Funkeln mehr in ihnen.
Seit sie sich kannten, hatte er nie geweint. Nun lag eben dieser junge Mann vor ihr und schloss seine weinenden Augen. Er war schwer verletzt und sie mussten schnell zu einem Krankenhaus.
Seine linke Hand tastete suchend nach ihr und sie ergriff sie schnell.
„I-ich bin hier….“
Sie unterdrückte ein lautes Aufschluchzen und wischte sich mit ihrem Handrücken übers Gesicht um den Tränenfluss zu unterbrechen. Es half nicht.
„Maike wie spät haben wir…?“
Er bemühte sich um Fassung, aber sie sah wie schwer es ihm fiel nicht laut zu weinen.
„Es ist schon so gegen Mitternacht glaube ich. Drew wie ist das Ganze denn passiert?“
Sie wollte ihre Stimme gefasster klingen lassen, doch sie war zu brüchig. Sie wusste, dass sie genau das ausdrückte was sie fühlte, Angst um ihn.
„Ich und Libelldra waren weggeflogen, aber es hatte sich verletzt und wir stürzten hier ab. Ich war noch bei Bewusstsein und meine Pokémon waren noch um mich, als ein Schatten kam. Dann wurde mir schwarz vor Augen und ich verlor das Bewusstsein bis du aufgetaucht bist…“
Er endete und sie merkte wie erschöpft er war. Die Einzige die ihm helfen konnte war sie und das schnell. Rasch waren Absol, Libelldra, Roselia und Maskeregen in ihren Pokébällen und ruhten sich dort aus. Sie selbst holte Lohgock aus einem Ball, welches Maike fragend ansah.
„Lohgock nimm Drew vorsichtig und bring ihn zu einem Dorf! Ich komme klar!“
Lohgock nickte etwas widerwillig sie alleine zu lassen und hob den jungen Mann mit Bedacht auf seine Arme. Drew stöhnte auf vor Schmerzen und sah sich suchend nach Maike um die noch immer seine Hand hielt und sie aufmunternd drückte.
„Nein Maike du kannst nicht alleine hier bleiben.“
Seine Stimme war nicht sehr laut und überzeugend. War das überhaupt noch Drew? Der arrogante junge Mann?
Ein müdes aber liebevolles Lächeln legte sich auf ihre Züge. In dieser Verfassung machte er sich noch Sorgen um sie. Tränen liefen wieder über ihre Wangen und sie versuchte sich nichts anmerken zu lassen.
„Ich komme klar…“
Damit stellte sie sich auf Zehenspitzen und küsste ihn liebevoll auf die Stirn.
„Ich komme so schnell es geht nach…“
Damit legte sie ihm noch Libelldras Pokéball auf seinen Schoß den er sofort mit seiner gesunden Hand umklammerte.
„Ist das Libelldra?“
Maike bejahte und Drew sah sich suchend nach ihr um. Um den Abschied nicht noch länger, nickte sie ihrem Pokémon entschlossen zu, welches augenblicklich loslief. Ihre Hände lösten sich und sie hörte noch wie er rief sie solle nicht alleine bleiben, aber so war es am Besten. Müde sah sie Drew nach und kippte dann erschöpft zur Seite um völlig ausgelaugt einzuschlafen.
Doch viel Schlaf war nicht drin, denn Waldgeräusche und die Angst vor Drews erwähntem Schatten holten sie ein. Müde, erschöpft und ängstlich hielt sie die Augen offen und starrte in die Nacht. Sterne waren kaum am Himmel und sie hörte entferntes Donnergrollen. Ein Unwetter zog auf.
Das kann ich jetzt nicht gebrauchen, echt nicht!
Vollkommen neben der Spur erhob sie sich schwankend und sie merkte mehr und mehr, wie sehr ihr Körper Schlaf, Ruhe und Essen benötigte. Bei jedem Schritt glaubte sie ohnmächtig zu werden. Vielleicht hatte sie auch einen Sonnenstich bekommen? Sicher war sie sich nicht, aber sie wollte nur noch schlafen, aber sicher nicht im Regen. Aus diesem Grund schleppte sie sich auf der Suche nach einem Unterschlupf durch den Wald.
Die dunkle Umgebung die so wieso schon wie ein einziges schwarzes Bild aussah, war fast nicht mehr richtig deutbar. Alles drehte sich und sie unterschied bald nicht mehr Boden von Himmel. Es war alles so düster. Angst schnürte ihr die Kehle zu und doch stolperte sie weiter, nahm die restlichen Reserven die ihr ermöglichten weiterzugehen um der Dunkelheit zu entkommen. Bald würde sie fallen, vielleicht nicht mehr aufstehen. Sie wollte nicht fallen. Krampfhaft versuchte sie aufrecht zu gehen um sich nicht noch ein Unglück zu bescheren.
Ihr Psiana kam plötzlich aus ihrem Pokéball und sah sie besorgt an. Ihre leuchtenden Augen sahen sie forschend und fast mütterlich an. Maike die nun endlich wieder etwas Hoffnung in Form ihrer besten Freundin hatte, ging in die Knie und stöhnte auf vor Schmerzen.
„Psiana-Psi?“
Ihr Pokémon wuselte unruhig um sie und wusste nicht was sie tun konnte. Plötzlich stäubten sich ihr all ihre Haare und sie fauchte so aggressiv wie noch nie. Maike sah sich todmüde um. Kalte Schauer liefen ihr über den Rücken und sie versuchte etwas in der pechschwarzen Umgebung zu entdecken, aber sie blieb erfolglos.
Dann endlich löste sich etwas aus der Dunkelheit. Ihre blauen Augen wurden groß und sie wusste nicht was sie tun sollte. Vor ihr stand ein Pokémon. Maike konnte nicht mehr richtig sehen, alles verschwamm zu einem dunklen Strudel und sie wollte sich nur noch hinlegen, damit das Schwindelgefühl sie nicht umhaute. Genau in diesem Moment als sie ohnmächtig wurde, ging ein eigenartiges Strahlen von dem Pokémon aus und sie hörte Pisana einfach ohne eine Vorwarnung eine Attacke ausführen, nämlich Psistrahl. Sie sah nur noch ein dunkelrotes, trauriges Auge und fiel dann in Dunkelheit, unendliche Dunkelheit welche sie zu verschlucken drohte, aber sie war dankbar für sie, dankbar für die erholsame Dunkelheit, welche sie einlullte und ihr endlich Zeit zur Ruhe und zum Schlafen gab.
Drew…
Vogelzwitschern riss sie aus ihrer Bewusstlosigkeit und sie rieb sich verschlafen die Augen. Vorerst Schwärze, dann endlich wurde es heller und sie sah Psianas besorgte Gesicht, welches sich augenblicklich aufhellte, als es sah dass Maike wohlauf war.
„Psiana!“, mauzte es glücklich und leckte Maike über die Wange, was diese lachen ließ.
„Ja Psiana mir geht’s besser und dir? Habe ich lange geschlafen?“
Den Vorfall mit dem fremden Pokémon versuchte sie zu vergessen, jetzt zählten andere Dinge. Langsam setzte sie sich auf und strich ihrem Pokémon liebevoll durchs Fell, dabei merkte sie dass sie beide durchnässt waren.
Hat es etwa in der Nacht geregnet?
Dunkel erinnerte sie sich an den Beginn des Unwetters am vorherigen Abend. Psiana überlegte schnell und mauzte einmal wie zur Bestätigung.
„Wirklich?“
Entsetzt sah sie Psiana welche sie besorgt und beruhigend aus ihren klugen Augen anblickte.
„Wir müssen unbedingt zu Drew!“
Pisana nickte und sprang von ihrem Schoß um schon etwas vorzugehen, damit sie Lohgocks Spur fand, was durch den Regen schwierig war. Maike stand etwas wackelig auf und ging einige unsichere Schritte. Nach einigen Minuten ging es, aber laufen war nicht drin, das spürte sie und übertreiben wollte sie es auch nicht gleich.
„Psi-psiana!“
Maike nickte und folgte ihrem Pokémon, welches eine Spur gefunden hatte.
Hoffentlich geht es Drew besser! Bitte! Lass es ihm besser gehen!
Schnell schickte sie dieses Stoßgebet gen Himmel und folgte Pisana dann, mit den Gedanken voll und ganz bei einem verletzten und blinden Grünhaarigen.
Es war bereits 21 Uhr und es war schon etwas dunkler geworden. Angst hatte Maike keine, sie hatte ja ihr Psiana was ihr half sich nicht zu verlaufen. Einige Male hatte sie pausieren müssen, damit Maike Kraft tanken konnte und ihr Pokémon hatte auch einige Male versucht ihr mit Morgengrauen zu helfen aber da sie kein Pokémon war, half es nicht wirklich.
Müdigkeit, Hunger und Durst ließen ihre Sicht wieder verschwimmen und sie sah nur noch undeutlich einige Lichter vor ihren Augen. Sie ging weiter, zwang sich zu einem aufrechten Gang, bis sie an eine Mauer stieß. Erschöpft und vor Schmerzen aufstöhnend ging sie zu Boden und rieb sich die Stirn. Vor sich sah sie eine weiße Mauer und sie erkannte erst auf den zweiten Blick, dass es ein Pokécenter war. Erschöpft ging sie mit Psiana in das Gebäude und winkte Schwester Joy nur noch einmal ausgelaugt zu und fiel dann ohnmächtig zu Boden. Die hektischen Bewegungen und Psianas besorgte Rufe nahm sie nicht mehr wahr.
Ich will zu Drew…
Ein dunkelrotes Auge verfolgte das Geschehen im Pokécenter durch die Glastüren und verschwand dann wieder mit derselben Unauffälligkeit im Gebüsch.
********************
Grüne Augen sahen leer an die Decke und er bekam immer wieder Angst. Er kam sich alleine und eingesperrt vor. Eingesperrt in der Dunkelheit die ihn jetzt schon drei Tage gequält hatte. Die Ärzte hatten ihm nicht helfen konnten, sie wussten nicht wie das passiert war, und vor allem was, aber sie rieten ihm sich nicht aufzuregen.
Cool. Ich wünschte die hätten diese bescheuerte Blindheit! Verdammt! Und wo ist Maike?
„Maike…“ Sein Flüstern blieb nicht ungehört und er nahm die Präsenz einer Person war die reinkam.
Außerdem hörte er anhand der Schritte und der Schuhe dass es Schwester Joy war.
„Drew?“
Der Grünhaarige blickte in die Richtung in der er sie vermutete.
„Was gibt es Schwester Joy? Wenn es wieder um das Essen geht, dann sage ich ihnen gerne schon sofort, dass ich keinen Hunger habe.“
Er sagte es in einem freundlichen Ton aber man hörte die Bitterkeit aus dem Satz.
„Nein ich wollte fragen wie es dir bisher geht, wegen deinen Beinen und deinem Arm.“
Drew seufzte.
„Die Beine tun mir höllisch weh und mein Arm schmerzt. Könnte ich sehen, könnte ich mich ablenken, aber das geht ja nicht!“
Wieder diese Bitterkeit. Seit er erblindet war und er Maike nicht mehr wiedergesehen hatte war er so bitterlich und kühl geworden.
„Wie geht es Libelldra?“, war seine Gegenfrage.
Schwester Joy schien zu lächeln, er hörte es in ihrer Stimme.
„Wieder besser. Es hat einen erstaunlichen Willen!“, lobte sie den Trainer, der nur nickte.
Natürlich hatte sein Pokémon das, was denn sonst? Er trainierte sie gut und immer besser, weil er sich Maikes Trainingsweise zu Herzen genommen hatte. So klappte es viel besser.
„Maike…“
Wieder hatte er ohne es zu wissen ihren Namen geflüstert. Er hörte dass Schwester Joy die Gardinen zuzog, was unnötig war, er sah ohnehin nichts, aber sie hielt inne als sie hörte was er von sich gab.
„Maike? Ein Mädchen?“
Drew nickte nur abwesend und drehte seinen Kopf weg von ihr um ihr zu signalisieren, dass er nicht reden wollte. Aber die Schwester gab nicht auf.
„Vorhin ist ein Mädchen in das Pokécenter gekommen und ist dort zusammen gebrochen. Den Dingen nach zur Folge die sie bei sich hatte, handelt es sich um eine Maike und diese hatte auch noch Dinge von dir dabei…“
Sie wollte weiterreden, aber Drew unterbrach sie barsch und laut.
„Was? Wo ist sie?“
Sie war zusammengezuckt unter seiner Stimme, das hörte er anhand einer ruckartigen Bewegung.
„Sie ist in einem Nebenzimmer.“
Er wollte sich aufrichten, schrie aber auf vor Schmerz und fiel zurück in seine Kissen.
„Du sollst dich nicht anstrengen, nicht aufregen und nicht schnell bewegen!“, wies sie ihn ernst zurecht.
Der Grünhaarige sagte nichts und biss sich nur auf die Unterlippe um nicht wieder zu schreien.
„Ich weiß aber ich will zu ihr! ...“
Er schluckte und holte Luft.
„Bitte bringen sie sie zu mir….“
Seine leeren Augen hatten einen bittenden Ausdruck. Sie nickte lächelnd.
„Ja warte einen Moment.“
Damit verschwand sie und ließ ihn in seiner Dunkelheit wieder alleine. Er war es schon etwas gewohnt, aber abfinden damit wollte er sich nicht richtig. Er wollte sehen, sie sehen! Dann endlich hörte er etwas auf Rädern in sein Zimmer kommen. Er hörte ein paar Füße, demnach war es nur eine Person die nun hier mit ihm und Maike in einem Zimmer war. Sogleich stellte er die Frage die ihm auf dem Herzen lag und ihm fast die Möglichkeit nahm klar zu denken.
„Wie geht’s ihr?“
Lange Zeit kam nichts, dann endlich sprach derjenige. Es war wie erwartet Schwester Joy. Aber ihre Stimme klang seltsam, so belegt und so als würde sie sich zusammenreißen nicht zu weinen.
„Sie ist in eine Art Koma gefallen…“
Salzige Perlen die jeder so liebevoll oder bitter Tränen nannte, rannen über seine Wangen und er starrte in die Dunkelheit, in der er sich nun so einsam vorkam, als wäre er der letzte Mensch auf Erden. Dann endlich schien er sich zu regen, sein Herz begann zu handeln und er holte tief Luft.
„Maike….“
Es war nur ein heiseres Flüstern. Danach fiel er in einen Schlaf, schrie in seiner Dunkelheit, in der Hoffnung Maike würde aufwachen, aber er wusste, es war nur seine blinde Dunkelheit….
***************************************************************************
Na wie war das?
*gg*
Drohungen bitte an meinen Anwalt richten^^
Ich freue mich über Ratschläge und Kritik!
*wink*
Bye eure FMC :) (^-^)/
