Schwarze Schwingen von _Akatsuki_Note_ (Fly with broken Wings) ================================================================================ Kapitel 1: Flucht ----------------- Zu Beginn dieser Fanfiction muss ich noch einige Dinge sagen. Zu aller erst: Sie ist realtiv frei, d.h., dass ich mich nicht in allen Charakterbeziehung am Manga orientiere. Mokuba zum Beispiel kennt Ryo Bakura nicht. Bei etwaigen anderen Veränderung werde ich es vorher jedoch erwähnen. Viel (Lese-)Spaß bei "Schwarze Schwingen". Kapitel 1: Flucht Leise tapste der zierliche Junge aus dem Schlafzimmer ins Bad, immer darauf bedacht, keinen Mucks von sich zu geben. Als er am gewünschten Raum ankam, schloss er schnell die Tür hinter sich zu und atmete einmal tief ein und aus. Wenige Sekunden stand er da, regungslos, bevor er sich vor den alten und großen Wandspiegel stellte. Bedenklich betrachtete er sein eigenes Spiegelbild. Lange, weiße Haare, braune Augen, einen schlanken, fast schon an Magersucht grenzenden Körper. Fast eine Ewigkeit verharrte Ryo, gefesselt von seinem eigenem Spiegelbild, davor. “Sieh dich doch nur an. Schwächlich, nicht im Stande dich zu wehren”, murmelte er leise zu sich selbst, als ihn das Klopfen an der Türe aus seinen Gedanken riss. “Ryo, bist du da drin? Mach verdammt noch mal die Tür auf!!” Der Junge zuckte zusammen, starrte auf die Tür. Erst nach weiterem Klopfen und Rufen bewegte er sich, um die Tür zu öffnen. Kaum hatte er den Schlüssel im Schloss umgedreht, krachte das schon sehr demolierte Holz gegen die Wand. Nur mit knapper Not gelang es Ryo, sich vor dem Geschoss in Sicherheit zu bringen. Der kleine Japaner saß nun wimmernd auf dem kalten Fliesenboden, als er von jemandem unsanft nach oben gezogen wurde:”Kannst du mir vielleicht erklären, was das soll? Wer hat dir erlaubt, das Zimmer zu verlassen? Und wie kommst du eigentlich auf die Idee, die Tür abzuschließen?!” Am ganzen Körper zitternd blickte Ryo in die kalten Augen von Bakura, dem Geist des Milleniumsrings. “Ähm, ich...Ich...Weiß auch nicht..” “Ja, du weißt nicht, das ist mir klar!”, schrie Bakura den ängstlichen Jungen an, packte ihn grob am rechten Oberarm und zerrte ihn zurück ins Schlafzimmer. “Lass mich doch bitte los. Du tust mir weh!”, versuchte Ryo sich zu wehren, doch das Aufbäumen wurde von Bakura im Keim erstickt, indem er den Jüngeren einfach gegen die Wand drückte und ihm in den Schritt fasste. “Hast du irgendetwas zu meckern?!” Der Japaner verneinte. Gehässig grinste Bakura sein Gegenüber an, ließ ihn los und meinte:”Das will ich doch hoffen. Und nun bleibst du hier in diesem Zimmer, bis Kura kommt. Der wird sich dann um dich kümmern, ich muss gehen.” Damit verließ er das Zimmer und verriegelte die Tür. Ryo konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten, er rutschte an der Wand entlang gen Boden, wo er erst einmal die nächsten zehn Minuten verbrachte. Nachdem er sich langsam wieder gefasst hatte, stand er auf und ging zum Fenster. Öffnen konnte er es zwar nicht, da man dafür einen Schlüssel benötigte, aber hinausschauen, das reichte ihm bereits. Die Sonne war gerade am Aufgehen und färbte den Himmel von blau und lila in rot und orange. Er blickte auf die Straße und sah dem Verkehrstreiben zu. Hektisch, wie jeden Morgen. Leise seufzte er. Diese Menschen waren zwar sehr hektisch, doch sie hatten etwas, was er nicht hatte; Freiheit. Die Freiheit zu bestimmen, wohin man gehen möchte. Die einzige Möglichkeit für Ryo, die Wohnung zu verlassen, ist in die Schule zu gehen, aber leider sind Ferien, das bedeutet kein Ausgang. Mit traurigem Blick wand er sich wieder vom Fenster ab. Nur wenige Augenblicke später ging die Tür mit einem lauten Knall auf und ein ziemlich genervter Kura betrat den Raum. Ryo’s Herz begann schneller zu schlagen und seine Knie wurden weich. Kura brauchte eine Weile, bis er den zierlichen Jungen entdeckte, doch als er ihn sah, hellte sich seine Mine ein wenig auf, jedoch nicht im positiven Sinne. Ein anzügliches Lächeln umspielte seine Lippen und zielstrebig ging er auf den anderen zu. “Na, starrst du wieder sehnsüchtig nach draußen?” Es war eine diese Fragen, auf die man nicht zu antworten brauchte. Je näher der Grabräuber dem Japaner kam, desto mehr wich dieser zurück. Leider war nach ein paar Schritten Schluss, da ihm eine Wand den Weg nach hinten versperrte. Das Lächeln auf Kuras Gesicht wurde immer breiter:”So, ist unserem Kleinen der Fluchtweg versperrt? Das tut mir aber Leid”, spöttelte der Grabräuber. Er hob seine Hand, strich dem Jüngeren über die Wange. Leicht panisch blickte Ryo den Größeren an, doch es blieb bei dieser einzigen Berührung. Kura nahm seine Hand weg, verließ den Raum und verriegelte die Tür. Ryo atmete ungleichmäßig ein und aus, versuchte sich wieder zu beruhigen, was ihm aber nur mit Mühe gelang. Es war merkwürdig. Sie behandelten ihn wie Müll, schlugen ihn, sperrten ihn ein und gaben ihm tagelang nichts zu essen und nur wenig zu trinken, zwangen ihn, bei ihrem Geschlechtsverkehr zuzusehen, doch vergriffen hatten sie sich noch nie an ihm. Wenn Bakura sehr aufgebracht war, griff er ihm zwar manchmal in den Schritt, aber das war es dann auch schon an sexuellen Handlungen an ihm. Nicht, dass er hoffte, sie würden ihn vergewaltigen, aber es kam ihm merkwürdig vor. “Ach, mach dir deswegen doch keinen Kopf. Freu dich lieber deiner Unschuld.” Auf wackeligen Beinen machte Ryo sich auf den Weg zum Bett, schnappte sich eines der Kissen, setzte sich damit in die dunkelste Ecke des Raumes und drückte es ganz fest an sich. Wenige Minuten später war er auch schon eingeschlafen. Gegen Nachmittag wurde Ryo unsanft geweckt. “Aufstehen! Du wirst hier nicht fürs faul rumsitzen am Leben gelassen!” Ryo öffnete die Augen und erblickte einen sehr zornigen Bakura. Er sah ihn einige Sekunden an, als dieser erneut zu schreien begann:”Wirst du wohl aufstehen?!” “Ja!” Ruckartig stand der Junge auf, presste sich sogleich aber vor lauter Angst gegen die Wand. Verächtlich musterte Bakura den Jungen, wurde ihm gegenüber aber nicht handgreiflich. “Kura und ich werden für ein paar Tage nicht hier sein, das heißt, dass du die Bude ein bisschen saubermachen kannst. Ausnahmsweise darfst du die Wohnung verlassen, allerdings nur zum Einkaufen. Ach, und lass dir ja nicht einfallen, irgendjemanden hereinzulassen, haben wir uns verstanden?!” Ryo nickte hastig mit dem Kopf. Sie ließen ihn raus, wenn auch nur zum Einkaufen, aber er durfte die Wohnung verlassen. Alleine, ohne Überwachung. Bakura bemerkte die aufkeimende Freude beim Jüngeren, weshalb er in verärgertem Tonfall meinte:”Glaub ja nicht, dass das zur Routine wird. Es ist sowieso auf Kura’s Mist gewachsen, wenn es nach mir gehen würde, dann würdest du die Tage hier im Zimmer verbringen. Züchtigung kann ich nur sagen, Züchtigung.” Damit verschwand der Geist des Rings. “Warum nur kann er nicht einmal freundlich zu mir sein?”, fragte Ryo sich leise und begab sich zum Kleiderschrank. Vor lauter Freude darüber, dass er ein paar Tage aus seinem Gefängnis kommen würde, bemerkte er gar nicht, wie Kura ihm beim Umziehen zusah. “Du siehst ziemlich süß aus, wenn du so lächelst.” Erschrocken fuhr Ryo mit dem Kopf herum und sah in das grinsende Gesicht des Ägypters. Es war allerdings kein hämisches Grinsen, nein, es war ein freundliches. Der Junge wich einen Schritt zurück, zog sich schnell sein Shirt an und setzte sich auf das Bett. “Was hast du? Darf man dir keine Komplimente machen?” Kura wusste genau, dass wenn sie Ryo liebevoll behandelten, sie ihn danach meistens fesselten und ihn zwangen, sich anzusehen, wie sie miteinander schliefen oder wie sich einer von ihnen selbst befriedigte. “Keine Sorge, dafür haben wir keine Zeit mehr.” Langsam ging der Grabräuber auf den ängstlichen Japaner zu, gab ihm einen Kuss auf die Stirn. Ryo war zu erschrocken um etwas zu sagen. “Ich habe dir ein kleines Stück Freiheit gegeben. Ich hoffe, du weißt sie zu nutzen.” Damit verließ Kura das Zimmer, zog die Tür hinter sich zu und verschwand zusammen mit Bakura aus der Wohnung. Noch immer vollkommen perplex starrte Ryo auf die Stelle, an der Kura gerade eben stand. “Er hat mir ein kleines Stückchen Freiheit gegeben ? Ich...Soll sie nutzen?”, dachte er. Erst viele Minuten später stand der Japaner auf, ging wieder ins Bad und betrachtete abermals sein Spiegelbild. Die Haare waren noch zersaust, die Augen leicht gerötet. Er trug eine enge, blaue Jeans und ein schwarz-rotes, langärmliges Oberteil. “Meine Freiheit nutzen”, wiederholte er die Worte des älteren Ägypters. Plötzlich verstand er, was der andere damit meinte. Kura wollte, dass er verschwand! Aber wieso? “Ach, egal jetzt. Ich muss jetzt erst einmal einen Ort finden, zu dem ich flüchten kann!” Nachdenklich setzte er sich auf den Boden, verschränkte die Arme vor der Brust. Erst nach einigem hin und her fiel ihm jemand ein, der genügend Platz für einen Gast hatte. “Ob er mich aufnehmen würde?”, grübelte der schüchterne Junge. “Ich muss es einfach versuchen!” Somit stand er auf und begann, ein paar seiner persönlichen Sachen zusammenzusammeln und so schnell es ging aus dem Gefängnis zu verschwinden. Mit einem fiesen Grinsen saß Kura am Fenster des Taxis. Bakura saß genervt neben ihm und meinte:”Ich verstehe immer noch nicht, was das sollte. Der wäre nie von alleine auf die Idee gekommen, abzuhauen. Das wird er jetzt ganz bestimmt! Wie kannst du ihn nur fliehen lassen?!” “Sei ruhig. Ich weiß ganz genau, dass er selbst nie darauf gekommen wäre. Aber lass das mal meine Sorge sein.” Bakura sah seinen Geliebten misstrauisch an:”Was hast du vor? Sag es mir!” Kura lachte laut auf:”Glaubst du, du kannst mir Befehle erteilen?” Er packte den Geist des Rings am Kinn und drückte dessen Kopf nach oben:”Sei froh, dass du mein Geliebter bist, sonst wärst du jetzt tot. Aber ich werde dir verraten, was ich vorhabe.” Er ließ Bakura los und verschränkte die Arme vor der Brust:”Ryo ist unser Spielzeug, aber ich finde, dass es langweilig geworden ist. Ich habe lange überlegt und kam nun zu dem Entschluss, ihm einfach eine kurze Zeit das Gefühl zu geben, frei zu sein und glücklich werden zu können. Wir werden ihm jetzt nicht folgen, sondern wir werden ihn suchen. Und wenn wir ihn dann gefunden haben, nehmen wir uns das, was wir uns bis jetzt immer nur vorgestellt haben.” Bakura sah den Grabräuber mit großen Augen an:”Du...Willst Ryo?” Der Mann mit den kurzen Haaren sah sein Gegenüber nur mit einem anzüglichen Grinsen an, dann nahm er den Kopf des Geistes in beide Hände und drückte ihm einen fordernden Kuss auf, der allerdings erst nach einigen Sekunden erwidert wurde. Mit einem kleinen Rucksack ausgestattet verließ Ryo das Haus. Er lief schnell und wurde immer schneller, bis er am Stadtpark von Dominocity ankam. Der Junge ging in Richtung einer Parkbank und setzte sich. Er war so gerannt, dass er nun erst mal wieder zu Atem kommen musste. “Es ist wirklich wahr. Die zwei sind wirklich nicht mehr in der Stadt, sie haben niemanden auf meine Verfolgung angesetzt, kein gar nichts.” Er sah sich um. Schon lange hatte er keinen Park mehr gesehen, noch diesen angenehmen Wind auf seiner Haut gespürt. Er genoss es. Leider wurde ihm wieder bewusst, was er eigentlich machen musste. Nämlich die Person fragen, die ihn als einzigen aufnehmen kann. “Seto Kaiba”, murmelte er vor sich hin, blickte in den klaren Himmel. Eigentlich war es eine abstruse Idee. Kaiba würde ihn nie im Leben bei sich aufnehmen, denn der würde gar niemanden bei sich aufnehmen. Aber er musste es versuchen, vielleicht würde sich ja der kleine Kaiba dazu herablassen. “Wenn ich ihn fragen möchte, sollte ich vielleicht mal aufstehen”, sagte der weißhaarige Junge zu sich selbst und erhob sich langsam. Ryo verließ den Park wieder, blieb dann jedoch stehen. “Wie soll ich da eigentlich hinkommen? Ich weiß nicht, wo genau die Villa steht.” Nun stand er nachdenklich am Straßenrand und überlegte fieberhaft, wie er zu seinem Ziel gelangen sollte. Dann kam ihm der Geistesblitz:”Ein Taxi! Die müssten doch wissen, wo Kaiba wohnt!” Einige Minuten später saß Ryo in einem Taxi auf dem Weg zur Villa Kaiba. Unsicher, ob er nun klingeln sollte oder nicht, stand der Japaner vor dem großen Anwesen. Seit nunmehr einer halben Stunde überlegte er, ob es nicht doch eine falsche Idee war, abzuhauen und ausgerechnet Kaiba um Asyl zu beten. Wäre nun nicht gerade in dem Augenblick, in dem Ryo auf dem Absatz kehrt und nach Hause gehen wollte, die Limousine angefahren gekommen, würde er wieder in seinem Gefängnis sitzen. Mit großen Augen starrte Ryo das noch größere Auto an, welches neben ihm zum Stillstand kam. Das Fenster ging auf und ein brauner Haarschopf war zu sehen:”Was machst du denn hier?”, fragte Kaiba genervt seinen Klassenkameraden. “Äh, ich, ähm...Ja, also, weißt du...?”, stammelte der Junge. Kaiba sah sein Gegenüber misstrauisch an. Er hatte nur eine leichte Jacke an und das, obwohl der Frühling dieses Jahr noch sehr frisch war, darunter auch nur ein dünnes Shirt. Die Haare waren vom Wind leicht durcheinandergewirbelt worden und das, obwohl sie mit einem Haargummi befestigt waren. Plötzlich kam der kleine Kaiba vom Inneren der Limousine ans Fenster und fragte:”Du Seto, wie wäre es, wenn du sie einfach hereinbittest?” Seto sah seinen kleinen Bruder an und wollte schon etwas erwidern, als Mokuba bereits aus dem Auto gesprungen war und Ryo in das Gefährt zerrte. “Mokuba, du kannst doch nicht-” “Ach bitte, Seto. Sie steht wahrscheinlich schon eine Ewigkeit da draußen und es ist kalt. Bitte...” Dem Hundeblick Mokubas konnte selbst Seto Kaiba nicht standhalten, weshalb er einwilligte, seinen Klassenkameraden mit in die Villa zu nehmen. “Wenigstens bin ich nun schon mal drin. Jetzt muss ich nur noch den Mut dafür aufbringen, ihn zu fragen.” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)