Chi-Chis Angel von abgemeldet (Goku verdient eine Abreibung) ================================================================================ Kapitel 3: Männer ----------------- Langes, viel zu langes Kapi! Eignetlich war das ja so nicht geplant gewesen, aber nun is es da und ich wünsch euch viel Spaß damit^^ Möchte mich an dieser Stelle bei bebi bedanken, die mir immer wiedr auf die Nerven gefallen ist, damit ich endlich weiterschreibe…oder besser ihr könnt euch dafür bei ihr bedanken^^ Und an Rei17 und Azra, die mich ohne ihr wissen motiviert haben^^ In meinem ganzen Leben hatte ich noch nie solche Schmerzen verspürt. Mein ganzer Körper schrie nach Rache für das, was ich ihm in der letzten Nacht angetan hatte. Mein Kopf dröhnte und gab mir bei jedem Geräusch und jedem Lichtstrahl zu verstehen, das man einfach nicht soviel Alkohol trinken durfte. Zudem kam noch diese unbeschreibliche Übelkeit, die ich noch am meisten von all meinen Symptomen verfluchte. Ich blinzelte zweimal und versuchte so einen etwas klareren Blick zu bekommen, um die Uhrzeit, von dem kleinen, jedoch penetrant leuchtendem Funkwecker neben meinem Bett abzulesen. Zwei Dinge gefielen mir daran überhaupt nicht. Zum einen entzündete die grellen Leuchtziffern des Weckers ein Feuerwerk an Schmerzen in meinem Kopf zum anderen fand ich es unfair, dass mich die Natur um 10:19 weckte, während die Stadt mich doch bis 6:24 wach gehalten hatten, also beschloss ich, aus Protest gegen das Vogelgezwischer, mich wieder unter meine Decke zu mummeln und weiter zu schlafen, als mir schon eine vertraute Stimme meinen genialen Plan vereitelte. „Chi-Chi, kommst du frühstücken?“, rief Kenji, anscheinend bester Laune, aus der Küche und gab meinem Gehirn neuen Anlass beißende Schmerzsignale durch meine Nevernstränge zu schicken und so erneut ein wirklich unangenehmes Gefühl in meinem Kopf zu verursachen. Schnell versuchte ich nachzudenken, wie konnte ich dem Tageslicht am besten entgehen? Und da kam mir eine Idee. Ich drehte mich mit dem Rücken zur Tür und hoffte einfach, dass Kenji aufgeben würde, wenn ich ihm nicht antworten würde. Aber leider hatte ich nicht bedacht, dass mein guter Kenji äußerst hartnäckig sein konnte und als ich auch die beiden anderen Rufe, die noch folgten, nicht beantwortete, stand er kurze Zeit später in meinem Zimmer. Ich hörte, wie die Tür aufging und Licht in mein Zimmer fiel, doch bewegen wollte ich mich noch immer nicht, in der Hoffnung, dass er vielleicht doch aufgeben würde, wenn ich ihm auch jetzt nicht antworten würde. „Ach komm schon Chi-Chi! Ich weiß, dass du wach bist. Vorhin als ich an deinem Zimmer vorbei gegangen bin, hab ich gehört, wie du über die Vögel gemeckert hast und jetzt atmest du viel zu hektisch! Du schläfst nicht!“ Ich hasste ihn, wenn er das tat. Wenn er wie in seinem Beruf die Indizien zusammenfügte und anfing ein Plädoyer zu halten, was in 90% der Fälle immer zutraf. „Ich versuche aber zu schlafen, also lass mich bitte in Ruhe!“, während ich ihm das sagte, drehte ich mich auf die andere Seite um ihn böse anzufunkeln, doch als ich ihn erblickte, konnte ich nichts mehr tun, als mein Gesicht zu verziehen und die Augen zu zukneifen. Er stand im Türrahmen und war in gleißendes Licht gehüllt und dieses Licht veranlasste die kleinen Teufel, die mit ihren winzigen, glühenden Schürhacken in meinem Kopf eine Party feierten, den Bass der Musik etwas stärker zustellen, so dass mein gesamter Kopf bebete. „Ach komm schon! Ich hab mir soviel Mühe gegeben!“, bettelte er und ich war mir sicher, dass er die Unterlippe schmollend hervor schob, aber zum Glück konnte ich das nicht erkennen, denn dann wäre ich garantiert aufgestanden und hätte sein Frühstück herunter gewürgt, ob es lange bei mir geblieben wäre, war eine andere Frage. Doch ganz nach seiner Art gab sich Kenji damit nicht zufrieden, er bewegte sich in mein Zimmer und wurde so etwas klarer. Ich grummelte, um ihm verständlich zu machen, dass ich keinerlei Interesse an einem Frühstück hatte, doch er saß schon auf meiner Bettkante und legte mir seine Hand auf die Stirn. Sie war angenehm kalt, ich genoss es, dass sich mein überhitztes Gesicht etwas abkühlte und schloß die Augen. „Chi-Chi?“, er wartete, wollte anscheinend sicher gehen, dass ich ihm wirklich zu hörte. Also machte ich die Augen wieder auf und sah ihn wartend an. Neugierig geworden, was so wichtig sein könnte, dass er sich meiner vollen Aufmerksamkeit bewusst sein musste, bevor er mir seine Botschaft mitteilte. Er seufzte und ich sah in seinem Gesicht, dass er überlegte, wo er anfangen sollte. „Das Haus! Es sieht ihr etwas chaotisch aus!“ Ich blinzelte und versuchte die Botschaft zu verarbeiten. War auch wirklich der komplette Satz in meinem Kopf angekommen? Oder hatten sich die kleinen Teufel mit den Schürhacken jetzt auch schon in meinen Ohren eingenistet, um mir den Tag nur so schwer wie möglich zu machen? „Naja ich meine, wir kennen uns jetzt schon fünf Wochen…“, fuhr er fort, als ich ihn nur verwirrt anblickte, aber dieser nachfolgende Satz trug nicht viel dazu bei meine Gehirnwindungen zu entwirren. „Kenji! Ich hab wahnsinnige Kopfschmerzen und mich strengt es an dir zu zuhören, also komm zur …“, ich stockte. Fünf Wochen? Irgendetwas war doch. Was hatte ich nur vergessen? „Deine Söhne!“, wieder konnte er in meinem Gesicht lesen, was mich beschäftigt hatte und ich hätte ihn am liebsten dafür stranguliert, dass er mir die Wahrheit nun so knallhart ins Gesicht warf. „Welchen Tag haben wir heute?“, ich ahnte schreckliches. „Sonntag!“, es kam nur vorsichtig und sehr leise aus Kenjis Mund, dennoch fand dieses kleine, unheilvolle Wort den Weg bis zu meinen Ohren. Es ratterte in meinem Kopf und ich versuchte die Verbindungen zu knüpfen. Unordnung, Söhne, fünf Wochen und Sonntag. Daraus ergab sich…es machte knack und meine Denkapparatur erstarrte. „Sie kommen heute wieder!“, schrie ich so laut, dass es mir selber wehtat. Hilfe suchend blickte ich Kenji an und entdeckte die Spur eines spöttischen Lächelns auf seinen Lippen. „Ich weiß ja, dass du etwas langsam bist, aber das hat jetzt wirklich lange gedauert. Komm in die Küche. Ich hab einen Tee nach Geheimrezept meiner Oma gekocht, der bringt dich wieder auf den Damm!“ Mit diesen Worten ging er winkend aus dem Zimmer, lies allerdings die Tür auf. Grummelnd und unter Schmerzen stand ich auf und bewegte mich zum Kleiderschrank um mir geeignete Kleidung zu suchen. Während ich mich anzog verfluchte ich alle die an dieser Situation Schuld waren. Kenji, der mich geweckt und mich zum trinken verführt hatte. Den Barkeeper, der mir all das Zeug verkauft hatte. Der Kerl der mich angebaggert und mir einen Drink nach dem anderem spendiert hatte. Son-Goku, den Vater dieser beiden Menschen, wegen denen ich jetzt aufstehen musste. Meine Söhne selbst und diese verfluchten Vögel, die einfach keine Ruhe geben wollten. Als ich die Küche betrat, stieg mir ein beißender Geruch in die Nase. Angewidert verzog ich das Gesicht und stellte die Frage vor dessen Antwort ich mit etwas fürchtete: „Richt der Tee so?“ Mit einem strahlendem Lächeln drehte sich Kenji, der eben noch damit beschäftigt war seinen Dreck wegzuwischen, den er anscheinend beim Frühstück vorbereiten fabriziert hatte, zu mir um. „Ja! Abscheulich nicht war? Und soll ich dir was sagen? So schmeckt er auch, aber er hilft wirklich!“ Skeptisch blickte ich ihn an und folgte dann seinem Blick zu der Tasse die einladend, zwischen Rührei, Brötchen und verschiedenen Brotaufstrichen, auf dem Küchentisch stand. Etwas zu einladend, für meinen Geschmack. Ja schon fast verdächtig! Aber darüber nachzusinnen war völlig unnötig, denn wenn ich diesen Tee nicht freiwillig zu mir nehmen würde, würde Kenji ihn mir einflößen. In solchen Sachen war ziemlich rabiat. Deshalb setzte ich mich an den Platz, den Kenji anscheinend für mich vorbereitet hatte und nahm die Tasse vorsichtig in die Hand. Nun schlug der penetrante Geruch mir noch stärker entgegen und ich musste unweigerlich an alte Forelle denken. Kurz überlegte ich ob, es sich lohnen wurde die Tasse „aus versehen“ fallen zulassen, aber schon wieder schien Kenji meinem Gesicht zu entnehmen was ich vorhatte und deutete auf einen großen Topf auf der Küchenzeile. „Falls du was verschüttest, hab ich noch den ganzen Topf voll.“ Ich nickte vorsichtig. Dieser Wink war unmissverständlich. Also biss ich in den bitteren Apfel und setzt die Tasse vorsichtig Lippen. Ich tat einen Schluck und spürte Kenjis prüfenden Blick auf mir. Als ich die Tasse wieder absetzte, wollte ich ihm zuerst sagen, dass der Tee gar nicht so übel schmeckte, wie er behauptet hatte, doch dann kam der Nachgeschmack, der mir – nur Sprichwörtlich – die Schuhe auszog. Ich stellte den Tee auf den Tisch und streckte die Zunge heraus, in der Hoffnung, dass der Geschmack sich so verflüchtigen würde, doch es passierte nichts. Ich sah Kenji flehend an. Er konnte doch nicht wirklich von mir verlangen, dass ich dieses Gebräu austrank, doch seine scheuchende Handbewegung in meine Richtung belehrte mich, schon wie so oft in den vergangen Tage, eines besseren. Also trank ich. Ich trank so lange, bis die gesamte Tasse restlos gelehrt war und stellte sie mit einem lauten Krachen auf den Tisch, fast so wie ein untersetzter, vollbärtiger Mann, der gerade in einer Kneipe einen Humpen Bier auf Ex gelehrt hatte. Kenji trat lächelnd auf mich zu und tätschelte mit groben Bewegungen meinen Kopf. „Gutes Mädchen!“, er sprach wie ein Vater, der mit seiner fünfjährigen Tochter redete. Damit wollte er mich ärgern und es gelang ihm auch. „Wenn du nicht damit aufhörst, zieh ich dir die Tasse über den Schädel!“ Kenji lachte laut auf und ich stellte überrascht fest, dass dieses Geräusch in meinem Kopf keinerlei Schmerzen verursachte. Die kleinen Teufel waren weg. Wahrscheinlich von dem Tee vergiftet. „Der Tee hilft wirklich!“, beeilte ich mich, meine Erkenntnis auch Kenji mitzuteilen und wieder grinste er von einem Ohr zum anderen. „Sag ich doch! Warte mal du hast da eine Wimper!“ Vorsichtig beugte er sich zu mir herunter und legte seine Hand auf meine Wange, während er mit dem Daumen an meinem Auge herumwischte, dabei war sein Gesicht sehr nah an meinem, so dass ich ihn atmen hören konnte. Still wartete ich, dass er seine Arbeit abgeschlossen hatte, als ich plötzlich zu erkennen meinte, dass sich etwas in meinem Augenwinkel bewegte. Ein Klatschen lenkte unsere Aufmerksamkeit schließlich voll und ganz auf die Küchentür. Zuerst sah ich eine Schachtel mit Pralinen auf dem Boden liegen und mein Verstand war gerade noch dazu fähig, sich zu denken, dass diese Schachtel das Geräusch verursacht hatte. Einige Moment später realisierte ich die Schuhe, die hinter den Pralinen standen und sie waren mir so bekannt, dass es schmerzte. Irgendetwas sagte, mir ich solle nicht weiter darauf eingehen und alles einfach als merkwürdige Erscheinung abtun, doch eine schon fast kindliche Neugier lies meinen Blick weiter wandern, bis ich schließlich bei den Augen ankam. Augen die mich erst erstaunt, dann sehsüchtig anblickten. Mein Verstand sagte mir, dass es unmöglich war und ich stimmte ihm breitwillig zu. Son-Goku stand nie im Leben im Türrahmen meiner Küche. Ich blickte Kenji an, um ihm von dieser Halluzination zu erzählen, das mysteriöse an dieser Sache war nur, dass Kenji anscheinend auch jemandem im Türrahmen stehen sah. Das machte mich misstrauisch und ich sah noch einmal genauer hin. Als meine Halluzination auch noch leise ein Wort hauchte, war ich völlig durch den Wind. War es ein Name? War das MEIN Name? Und plötzlich traf mich die Erkenntnis. Es war tatsächlich Son-Goku! Einmal in Fahrt gekommen, arbeitete mein Verstand schnell und präzise, so dass ich die Situation schon nach wenigen Augenblicken erfasst hatte. Ich und ein fremder Mann in der Küche, beide noch recht lädiert von der letzten Nacht, so nah bei einander. Ich wusste wie das alles auf Son-Goku wirken musste und ich war Neugierig, wie er darauf reagieren würde. Ja, ob er es überhaupt fassen konnte. Wie es aussah hatte auch Kenji die Situation begriffen, denn er wirkte etwas angespannt, wenn nicht sogar ängstlich. So hatten wir drei die ersten Momente des Schreckens nichts gesagt und erst eine, mir wohlbekannte vierte Stimme brach das Eis. „Mom, wir sind wieder zu Hause! Und wir haben Vater mitgebracht!“ Mein erstes Gefühl war Freude, dann als mir einen Moment später wieder einfiel, dass ich ja immer noch mit Kenji und meinem Mann in der Küche war, fühlte ich mich etwas unbehaglich. Son-Goku die ganze Sache zu erklären, wäre schon schwer genug, aber wenn mein übereifriger Sohn auch noch dabei stand, dann hatten die beiden die Situation schneller in eine falsche Richtung interpretiert, wie ich Kenji auch nur vorstellen konnte. Dann wäre alles zu spät. Sie würden mir nicht mehr zuhören. Hatten sie mir eigentlich jemals zugehört? Ich wusste nicht, was ich tun sollte, was ich sagen sollte, denn dies alles war mehr als unangenehm. Dunkel erinnerte ich mich wie ich mir noch vor wenigen Tagen geschworen hatte, bei einem Wiedersehen mit meinem geliebten Göttergatten – soviel Ironie hatte ich mir gar nicht zugetraut – völlig cool und lässig zu bleiben. Ihn mit schnippischen Bemerkungen aus dem Konzept zu bringen und dann in einem mehr als freundlichem Ton zu erklären, wo sich unsere Tür befand. In diesem Moment fragte ich mich jedoch, wo meine guten Vorsätze waren. „Ist das dein Mann?“, ich war nicht sonderlich überrascht, dass Kenji es zuerst geschafft hatte, seine Stimme wieder zu finden. Wahrscheinlich würden wir ohne ihn noch ein bis zwei Tage so verweilen, bis schließlich einer von uns beiden etwas sagte, anderseits wären wir ohne Kenji auch gar nicht in so einer Situation gewesen. Mein Kopf schwirrte, bei all diesen Gedanken und ich fand nur Kraft, um kurz zu nicken, trug dabei jedoch den utopischen Gedanken, dass ich nicht weiter beansprucht werden würde und sich alles von alleine klärte. „Mom, wer ist das?“, Son-Gohan war also auch hier. Wie schön, dann kam ja endlich Leben ins Haus. Ich hatte nicht bemerkt, dass er hinter seinen Vater getreten war und vorsichtig über seine Schulter lugte. , Ja mein Junge, das romantische Wiedersehen bleibt wohl aus!’, schon im selben Moment, wie ich diesen Gedanken zu ende geführt hatte tat er mir auch schon wieder Leid. Ich war mehr als unfair. Allen gegenüber. Also beschloss ich mich zusammenzureisen und alles so ruhig wie möglich zu erklären. Son-Goku Vorwürfe machen konnte ich ja schließlich immer noch und ich würde mich dabei wesentlich wohler fühlen, wenn er keinen Grund hatte auf mich sauer zu sein, auch wenn es nur ein eingebildeter Grund war. „Das ist Kenji!“, Ich war sehr sachlich und hätte vielleicht auf jemanden mit mehr Feingefühl unterkühlt gewirkt, aber da meine Söhne und ihr Vater nicht sonderlich begabt waren, heraus zu hören, wie ein Mensch etwas sagte, musste es für sie wie eine einfach Aussage klingen, wofür ich sehr dankbar war. Bei all dem hatte ich es vermieden Son-Goku anzusehen, denn irgendwie hatte ich ein schlechtes Gewissen, doch jetzt blickte ich ihn direkt und auch ein bisschen herausfordernd an. Ich versuchte ihm mitzuteilen, dass er endlich etwas sagen solle, doch er blieb stumm und starrte nur auf Kenji. Plötzlich bewegte er sich ganz langsam und Schritt auf uns beide zu. Seinen Blick immer noch auf Kenji gerichtet und ich fühlte mich doch etwas vernachlässigt. Man könnte doch meinen, dass nach so langer Zeit der Trennung zumindest eine freundliche Umarmung drin wäre. Einige Schritte vor Kenji blieb er stehen und funkelte ihn an. Da ich immer noch auf dem Stuhl saß konnte ich nicht genau ausmachen, was seine Augen für Gefühle widerspiegelten, ob sie überhaupt irgendetwas widerspiegelten, und das macht mich recht nervös, denn langsam bekam ich den Eindruck, dass mir die gesamte Situation aus den Händen glitt. „Was haben sie hier zu suchen?“ Ich war verwirrt. Also erstens mein Mann siezte niemanden und zum zweiten: Hatte ich da gerade einen ziemlich agressiven Ton in seiner Stimme vernommen? Kenji zuckte mit den Schulter, jedoch wirkte er nicht so entspannt wie sonst immer, wenn wir uns auf sprachlicher Ebene duellierten. Hier war mehr im Spiel. Er hatte Angst. Das konnte ich ganz deutlich an seiner verkrampften Haltung ausmachen. „Ich wohne hier…!“ Oh, bitte! Ich hätte ihm wirklich etwas mehr Feingefühl zugetraut. Hatten wir uns nicht oft genug darüber unterhalten, dass Son-Goku so etwas nicht verstehen würde und es sein Gehirn überforderte? „Raus aus meinem Haus!“, Son-Goku sprach immer noch sehr leise und anscheinend hatte er Mühe sich zu beherrschen, Kenji nicht am Kragen zu packen und durch das, nun wirklich schmale, Küchenfenster nach draußen zu befördern. Ich hingegen beobachtete die ganze Szene nur fasziniert. So hatte ich ihn ja noch nie erlebt. Er war so…ja ich will fast schon sagen menschlich. Er zeigte Gefühle! Auch wenn sie nicht an mich gerichtet waren und mich dieser Hass der in seiner Stimme lag beängstigt hätte, so war es doch ein großer Fortschritt. Kenji sah hilfesuchend zu mir und ich konnte verstehen, was in seinem Kopf vorging. Ich sollte diese Situation aufklären, bevor der eifersüchtige Ehemann, dem vermeintlichen Liebhaber zeigte, wie viele Knochen man brechen konnte, ohne das ein Mensch das Zeitliche segnete. Doch etwas sagen konnte ich nicht, immer noch zu erstarrt von den Reaktionen meines Mannes. Die Tatsache, dass ich ihn nach so langer Zeit endlich wieder sah, trug einen nicht unwesentlichen Teil zu meiner Erstarrung bei. Dann ging alles sehr schnell. Son-Goku packte Kenji am Kragen seines teuren Desingerhemdes und zog ihn nahe an sich heran. Drohend hob er die Faust, bereit das Gesicht seines Gegenübers mit seinen Handknöcheln zu malträtieren. Ich sprang auf und wollte dazwischen gehen, doch meine Söhne waren schneller. Sie packten ihren Vater, der geschockt von Kenji abließ. Dieser stützte sich mit einer Hand auf dem Küchentisch ab und ich konnte, nach einem kurzen Blick in seine Richtung, feststellen, dass sein Gesicht eine Farbe angenommen hatte, mit der er sich wunderbar in einem Schneehaufen tarnen konnte. Dann sah ich zu meiner Brut, die ihren zappelten Vater mit aller Kraft davon abzuhalten versuchte, noch mal auf Kenji loszugehen. „Lasst mich LOS! Ich bring den Penner um!“ Das war genug! Was glaubte eigentlich dieser Affe, wer er war. Taucht nach all den Jahren hier auf und will sich erdreisten MEINE Gäste aus MEINEM Haus zu werfen – oder sie in diesem Fall umzubringen – ohne auch nur ein „Hallo“ an meine Wenigkeit zu verschwenden? Nicht mit mir! „Hallo Schatz! Ich freu mich auch dich wieder zusehen!“, ich legte soviel Sarkasmus in meine Stimme wie ich in aller meiner Frustration aufbringen konnte –und das war nicht gerade wenig- Schlagartig hörte er auf sich zu wehren und sah mich aus ungläubigen Augen an, fast so, als ob er vergessen hätte, dass ich mich auch noch im Raum befand. „Chi-chi! Dich hatte ich ja vollkommen vergessen!“ In Ordnung! Ich geb's ja zu. Er stellte sich wirklich dämlich an und ich Widerstand dem Drang ihm voller Wut in die Nase zu beißen. „Ja! Das hab ich bemerkt!“ ,Beherrsche dich! Ganz ruhig’, redete ich mir immer wieder ein, doch es half nichts, meine Hände zitterten. Ich ballte sie zu Fäusten und blickte kurz zu Kenji, der mir, jetzt mit einer etwas gesunderen Gesichtsfarbe, aufmunternd zunickte. Ich war wirklich froh, dass er in diesem Moment in meiner Nähe war. „Tut mir Leid! Ich erklär dir gleich alles, wenn ich mit dem da Fertig bin!“ Verstand dieser Mensch, denn nicht, dass es jetzt vollkommen unangebracht war, sich um Kenji Gedanken zu machen? Ich wollte, dass er seine Aufmerksamkeit auf mich richtete und sich bei mir für das Entschuldigte, was er mir in den gesamten Jahren angetan hatte. Ich wollte mich mit ihm auf unser Wohnzimmersofa setzten und mit ihm reden. Das hieß, ich würde reden und er sollte mir gefälligst zu hören und dann…ja was dann? Was erwartete ich von ihm? Das alles so werden würde wie vorher? Und die viel wichtigere Frage war: Wollte ich das überhaupt? Plötzlich spürte ich eine Hand auf meiner Schulter. Ich musste mich nicht umdrehen, um zu wissen, dass es Kenji war, der mir zeigen wollte, dass er bei mir war und mich, egal für was ich mich jetzt entschied, unterstützen würde. Ich legte meine Hand auf seine, um ihm zu zeigen, dass ich ihn verstanden hatte und mehr als dankbar war, dass allerdings gab Son-Goku Anlass zu einem erneuten Ausbruch. Leider waren meine Söhne zu überrascht um ihn festzuhalten und befreite er sich spielend, doch als er im Eifer des Gefechts auf Kenji zustürmte, rempelte er mich grob an, sodass ich das Gleichgewicht verlor und hinfiel, dabei machte mein Kopf eine unerfreuliche Bekanntschaft mit der Kante des Küchentischs und mir wurde für einen kurzen Moment schwarz vor Augen, danach stieg Übelkeit in mir hoch und ich war mir ziemlich sicher, dass ich mir soeben eine mittelschwere Gehirnerschütterung zugezogen hatte. Ich hörte, wie jemand panischen meinen Namen rief, konnte jedoch nicht ausmachen, wer es war, denn die gesamte Welt um mich herum schien wie in einen riesig großen Wattbausch gepackt. Dann ein vertrautes Gesicht vor mir. Zwei Augen, die mich schockiert ansahen und einen Geruch, den ich lange nicht mehr wahrgenommen hatte. Einen Geruch von dem ich nach all der Zeit immer noch wusste, wer zu ihm gehörte. Ich blinzelte einige Male, bis ich wieder einigermaßen Herr meiner Sinne war und berührte vorsichtig die Stelle an meinem Hinterkopf, mit der ich die Tischkante geknutscht hatte. Ein leises Stöhnen entwich mich, als ich ein unerträglicher Schmerz meinen Kopf durchzog. Aloha ihr kleinen, nervigen Teufel! Ich zog in Sekundenschnelle ein Fazit: Mir war schlecht, alles drehte sich und ich hatte unsagbare Kopfschmerzen. Hey das war ja fast wie heute Morgen, nur mit dem Unterschied, dass ich jetzt noch unglaublich wütend war. Ich wollte gerade zu einer bösartigen und lauten Schimpftriade ansetzten, als diese durch eine stürmisch Umarmung in Keim erstickt wurde. „Oh Gott, es tut mir so Leid!“ Ich konnte nichts mehr sagen. Erlag der Versuchung einfach nur von ihm umarmt zu werden und lies mich fallen. Fühlte die angenehme Wärme seiner Berührung und zog seinen Geruch in mich auf. Kurz schloß ich meine Augen und genoss seine Nähe, als mir plötzlich ein Gedanke durch den Kopf schoss! Er hatte sich auf Kenji gestürzt und ihn womöglich noch verletzt, wenn nicht sogar umgebracht! Mein ganzer Körper verkrampfte sich und ich begann mir zu winden. Schließlich bemerkte auch Son-Goku, dass seine Umarmung mir ein gewisses Unbehagen bereitete und ließ von mir ab. Fragend sah er mich an und ich konnte einfach nicht glauben, was als nächstes aus meinem Mund schoss. „Verschwinde!“ „Was?“, war die sinnige Antwort seinerseits. „Raus hier! Sofort!“, ich merkte, dass ich mich langsam in Fahrt redete. Eigentlich wollte ich, dass er bleib, mich weiter ihn den Arm nahm und mir alles erklärte, doch die Sorge um Kenji, die Empörung darüber, wie unser Wiedersehen verlief und vielleicht auch diese unbeschreiblichen Kopfschmerzen, bündelten sich zu einer Wut, für dich ich jetzt ein Ventil brauchte und was war nahe liegender alles an ihm auszulassen, wo er auch Schuld war? „Aber Chi-Chi, ich…!“, stotterte er. Ich konnte sehen, dass ich ihm wehtat, aber das war mir in diesem Moment egal. Nennt es Rache, für die ganzen Momente in denen er mir so vor den Kopf gestoßen hatte, doch ich wollte ihn jetzt einfach nur verletzten. „Raus aus MEINEM Haus! SOFORT!“ Er zuckte. Kenji zuckte. Meine Söhne zuckten und ich kam mir vor wie beim Synchronschwimmen, als alle auch noch gleichzeitig einen Schritt zurückwichen. Ich funkelte Son-Goku böse an und bemerkte, wie seine Agen dunkler wurden, dann stand er auf und verließ ohne ein weiters Wort die Küche. Son-Goten folgte ihm mit hängenden Schultern und ich sah meinen anderen Sohn herausfordernd an. Dieser wollte gerade etwas sagen, doch er schloß seinen schon geöffneten Mund wieder und schüttelte nur den Kopf, dann verließ er genauso wie die anderen beiden die Küche, ohne sich noch mal umzudrehen. Ich war plötzlich sehr müde und fühlte mich von allem und jedem überrannt. Alle Gefühle, die ich kannte machten sich gleichzeitig in mir breit und Rangen um die Vorherschafft. Ich zog mich am Tisch hoch und schwankte ein wenig, drohte schon umzukippen, doch helfende Hände griffen nach meinem Ellebogen und stützen mich. Erschöpft ließ ich den Kopf an Kenjis Schulter sinken. „Immer bist du da! Danke!“, das letzte Wort sagte ich so leise, dass ich mir nicht sicher war, ob er es überhaupt gehört hatte, doch es war egal, denn er ging ohnehin nicht weiter darauf ein. „Komm ich bring dich ins Bett, du bist sicher noch sehr müde.“ Ich nickte nur und lies mich von Kenji aus der Küche führen. So das Kapi worauf alle gewartet haben^^ Ihr glaubt gar nicht wie schwer mir das alles viel. Ich hatte meine Erwartungen an die Szene, von Son-Gokus auftaucht einfach viel zu hoch gesteckt -.- Deshalb gefällt mir das Ganze auch nicht sonderlich. Außerdem ist mir mein PC dreimal abgestürzt und ich durfte ganze Teile noch mal neu Verfassen. Verdammtes Miststück! ^^ Naja jetzt ist es jedenfalls geschafft! Kommis? Ja aber gerne^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)