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Weil wir noch Freunde sind...

von

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Kapitel 4:
 

„Wasn mit Mischa los?“

„...“

„Sag doch mal, Torsten!“

„Verdammt! Warum denken eigentlich alle, dass ich immer weiß was mit dem Kerl los ist? Frag doch mal jemand anders, okay?!“

Verdutzt blieb Miro stehen und Torsten lief ohne ihn weiter.

Was mussten ihn auch alle nerven heute?

Er konnte sich nicht vorstellen, das Basti zum Beispiel den Mischa auch so nervte und ihn die ganze Zeit ausfragte, was denn mit dem Lutscher heute los wäre.

Diesem Gedanken folgend ließ Torsten seinen Blick über das Trainingsgelände schweifen und entdeckte Mischa gut fünfzig Meter hinter sich. Bei der Miene, die der Captain zog, war es jedoch verständlich dass niemand es auch nur wagte ihm auf die Nerven zu gehen...

„Mischa, du bist manchmal echt 'ne verdammte Zicke!“, brummte Torsten zu sich selbst und lief weiter seine Runden.
 

*~*~*~*~*
 

Es war eine Auseinandersetzung gewesen, wie sie schon des öfteren gehabt hatten. Im Grunde ging es um Kleinigkeiten.

Aber sowohl er selbst als auch Torsten verstanden sich prächtig darauf aus einer Mücke einen Elfanten zu machen...
 

Es hatte mit der simplen Frage Mischas nach Torstens Äußerung zum Georgien-Spiel begonnen.

Ganz nach dem Erwarten des Chelsea-Spielers hatte dieser wieder seine Masche vonwegen sie beide gehörten doch schon zur 'alten' Generation begonnen, es wäre doch wohl nötig schnellstens neue Spieler ins Team zu integrieren.
 

„Du hast nicht zufällig vor morgen deine Karriere in den Sand zu setzten, Frings?“, hatte Mischa daraufhin scharf gefragt.

Frings... so sprach er Torsten nur in sehr ernsten Situationen an und sein Freund wusste das.

„Keineswegs, Ballack...“, hatte er mit rauher Zunge geantwortet.
 

„Dann besitzt du anscheinend keinerlei Selbstvertrauen.“
 

Ohrfeige Nummer 1.
 

„ Oder es ist dir egal, worum es hier eigentlich geht.“
 

Ohrfeige Nummer 2.
 

Kaum hatte Mischa diese Worte ausgesprochen, wusste er, dass sie schwachsinnig waren.

Aber er bereute sie nicht; er war sich sicher das ein bisschen Kritik Torsten mal ganz gut tun würde.
 

„Okay...“
 

Das war das erste was Torsten nach einer langen Stille sagte.
 

„Okay, Ballack.

Wo wir doch gerade schonmal dabei sind unsere besten Freunde zu kritisieren:

Ich kenn da jemanden der sich seiner Familie gegenüber ziemlich unverantwortlich verhalten hat. Stell dir vor, er hat seine Frau und seine drei kleinen Söhne verlassen!

Naja, aber solange er noch Tore für Deutschland schießt, ist das wohl nicht so schlimm, wie?!

Dann braucht er sich nämlich nicht der Realität zu stellen und kann weiter seinen Traum leben und Kind sein!“

Michael wollte etwas erwidern, doch das wütende Blitzen in Torstens Augen ließ ihn verstummen.
 

„Ehrlich Ballack... von mir aus mag ich im Moment nicht sehr selbstbewusst rüberkommen, aber im Gegenteil:

Ich weiß wohin ich will und was ich will! Und nur weil ich auch Prioritäten habe, die nichts mit Fußball zu tun haben muss ich mir von dir, ausgerechnet von dir!

... sowas ganz bestimmt nicht bieten lassen...

Schönen Tag noch!“
 

Mit diesen Worten war Torsten aus dem Zimmer gestürmt, das die beiden sich eigentlich teilten.

In dieser Nacht war er nicht wieder aufgetaucht...
 

Mischa war schockiert gewesen. Zuersteinmal war er solche Gefühlsausbrüche von Torsten nicht wirklich gewohnt... der Bremer Spieler war von Natur aus eher ruhig und gelassen, besaß meist eine angenehme Zurückhaltung.
 

Und dann natürlich seine Worte... Mischa war hart getroffen.

Aber jetzt wusste er auch, wie sehr er Torsten getroffen hatte...

Trotzdem; es tat ihm nicht Leid.

Jetzt wussten wenigstens beide, was der jeweils andere von einem dachte.
 

Wobei Michael doch klar war, dass er Unrecht hatte... im Gegensatz zu Torsten.
 

*~*~*~*~*
 

„Kann ja heiter werden...“, hörte Torsten Lukas brummen, als dieser im Spielertunnel plötzlich neben einem hünenhaften Slowaken stand.
 

Jaaa, da konnte es... Mittelfeld: Ballack und Frings.

Wie schön...

... das sie seit drei Tagen kaum noch miteinander geredet hatten.

Es hatten sich in der Nationalmannschaft zwei Lager gebildet: Ballack's Anhang und die Bremer.

Dadurch, das jetzt einige neue Spieler dabei waren, um die sich praktisch jeder kümmerte, fiel es aber nicht weiter auf... es sei denn man wollte es so sehen.
 

Torsten hatte sich in den letzten Tagen vermehrt an Miro, Tim und Clemens gehalten, Mischa hatte auffallend mehr Zeit mit Basti und Jens verbracht.

Das war eigentlich nicht weiter dramatisch... aber alle in Mannschaft wussten, dass es nunmal besser lief, wenn Frings und Ballack sich verstanden. Und es wussten auch fast alle, dass es in der Hinsicht gerade nicht so rosig aussah...
 

*~*~*
 

Als Torsten auf dem Rasen stand und die Nationalhymne auf höchst interessante Art und Weise von einem slowakischen Sänger interpretiert wurde, versuchte er alle üblen Gedanken so gut es ging zu vertreiben.

Er wollte mit einem guten Vorsatz in dieses Spiel gehen und den machte er sich jetzt auch:

Mal wieder eine Chance erkämpfen, vielleicht zwei. Und vielleicht ja auch ein Tor?

Und das ganze bitte, ohne egoistisch zu sein.

Jaa, er würde es dem Mischa schon noch zeigen, wie es mit seinem Selbstbewusstsein stand...
 

*~*~*
 

„JAAA!“

Aus einem Impuls heraus, der sich seit Jahren aus diesem fetsen Ritual entwickelt hatte, riss Torsten die Arme hoch und rannte zu Mischa.
 

STOP.

Ach ja. Sie hatten ja Streit...
 

Doch Torsten war das in dem Moment vollkommen egal, als zweiter warf er sich Mischa in die Arme.

„Schön gemacht, Großer!“, murmelte er diesem jetzt doch ein wenig verlegen zu.

Michaels glückliches Lächeln und ein freundschaftlicher Klaps reichten als Botschaft.

Vergeben und vergessen.
 

Und Torsten war sich sicher, das Mischa darüber mindestens genauso glücklich war wie er selbst.
 

*~*~*
 

Es war wie immer, nach jedem Spiel.

Sie kamen zueinander, kurzes Resümee und ab dafür.

Aber Mischa war klar, dass es heute Abend noch so einiges zu besprechen geben würde.

Besser, er fing rasch damit an.
 

Bevor sie in den Bus einstiegen, der sie zum Flughafen bringen würde, schnappte er sich den Lutscher.

„Letzte Reihe. Ich würd gern mit dir reden.“, murmelte er und Torsten folgte ihm.
 

„Also... ersteinmal... nun ja, es tut mir Leid, du weißt schon....“, meinte Mischa ein wenig unbeholfen.

Torsten grinste ihn an.

„Ja, ich weiß schon. Und ich will mich auch entschuldigen, Mischa.“

Peinliche Stille entstand, bis Michael Torsten schließlich an seine Schulter drückte und dieser ihm freundschaftlich auf den Rücken klopfte.
 

„Gut... aber eigentlich weiß ich, dass du Recht hast, Torsten. Du hast das nicht einfach nur so dahergesagt, im Gegensatz zu mir... und jetzt lüg mich nicht an!“

Mischa hatte rasch den Kopf gesenkt. Er wollte es ehrlich wissen.
 

Torsten blickte ihn erstaunt an und fühlte sich zugleich leicht reingelegt. Wollte Mischa jetzt, dass er ihn ehrlich kritisierte oder war das nur ein Vorwand...?
 

„Also... weißt du Mischa, ich hab's ziemlich falsch ausgedrückt,“, begann er bewusst diplomatisch.

„Ich meine es ist dein Leben und nicht meins. Ich war halt etwas wütend in dem Augenblick und eigentlich... es ist dein gutes Recht, das zu tun, was du getan hast.“
 

„Aber du... du kannst es nicht wirklich nachvollziehen? Sei ehrlich... du würdest es nie tun?“
 

„Nein.“, antwortete Torsten ohne Umschweife.

„Gut... das wollte ich nur wissen.

Du hast anscheinend doch echte Prioritäten,“, grinste Michael. Doch rasch wandelte sich sein Gesichtsausdruck zum Betrübten...

„Torsten... ich will das du mich verstehst... es in meinem Fall nachvollziehen kannst. Deine Meinung ist mir wirklich sehr wichtig.

Deshalb werde ich dir alles erzählen...“
 

Torsten musterte Mischa verwirrt.

Was meinte er? Hatte er mit seiner Vermutung auf eine Affäre also doch Recht gehabt?

„Okay...“, murmelte er und blickte seinen besten Freund gespannt an...



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2008-01-15T15:16:12+00:00 15.01.2008 16:16
*liest*
*kann nur ein Wort sagen*
Toll!!!
Von:  Nadl_chan
2006-10-22T10:41:33+00:00 22.10.2006 12:41
AHHH!!!!
Die story ist genial!
bitte mach ganz schnell weiter!!!!!!!!!!!!!!
lg
nadl
Von:  ForgottenAngel
2006-10-21T18:39:55+00:00 21.10.2006 20:39
*angehüpft kommt*
*umschau*
Tja was soll ich sagen ne?^^ Weita weite weita du hörst immer genau an den falschen stellen auf un dich könnte schon wieder vor neugierde auf das nächste kappi platzen^^


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