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I'd rather die

than live without you
von

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"Disharmony"

(Erzähler POV)

Wir schreiben das Jahr 1292 vor Christus. In Ägyptens Hauptstadt Theben, führt das Königreich eine neue Dynastie an und befindet sich in mitten der Ausaatszeit, sechster Monat, Achtzehnter Tag. Erst vor einigen Stunden war die Sonne am Horizont verglüht um nicht nur den Göttern ihre Ruhe zu genehmigen.

Das ganze Königreich war in Stille getaucht und im schwarzen Umhang der Nacht gehüllt. Und im Zentrum dieser Stadt, dem Palast, beginnt nun unsere Reise durch eben jene Geschichte. Genauer gesagt, die Geschichte eines Jungen.

Der Mond am Abendhimmel hätte uns erzählen können, dass genau eben dieser, sein Sohn sein könnte und ja, man hätte es glauben können, wäre es nicht so unmöglich. Denn seine Haut war nicht die wie die der anderen Menschen die hier lebten. Sie war nicht dunkel, nicht braun... sondern weiß. Genau wie das Gestirn der Nacht. Und auch seine langen weißen Haare, schimmerten silbern im fahlen Mondlicht während er im Bette seines Gemachs lag und versuchte sich der Nacht hinzugeben.
 

My poems fade as flows of time

Tear apart my withered state

The written words no longer rhyme

A broken soul, the paper torn
 

Letters that once made up words

Don't have a meaning anymore

Carried away by nightime birds

A blank page left to die
 

(Ryous POV)

Es ist das Licht des Mondes, dass mich mit seinem Schein davon abhält zu schlafen. Rund und voll steht er am Firmament und grinst mich an. Wie fast jede Nacht. Denn jede Nacht lieg ich hier schlaflos, und still wie Silber rinnen Tränen mein Gesicht hinab, funkeln nahezu im hellen Mondenschein, die ich nur zu vergebens weine.

Ja, ich weiß nicht mal den Grund dafür warum ich mich immer so Traurig und allein in der Dunkelheit fühle. Warum sie mir stets das Gefühl vermacht, dass mir etwas fehlt. Etwas wichtiges fehlt.

Ich liege in meinen Tränen als ich ein Geräusch vernehme. Es war nur ganz kurz zu hören, doch ich habe es deutlich gehört.

Ich schrecke auf, als es nochmals ertönte. Ja, es war dasselbe Geräusch.
 

The Songs I wrote fade with the wind

As the wheel of ages turns

The muses once upon me grinned

But now they speak no more
 

Notes that made up melodies...
 

Eine fremde Kälte ergriff von mir Besitz. Mich überkam aufeinmal ein ungutes Gefühl, dabei könnten diese merkwürdigen Laute auch einfach von einem der Palastwachen gekommen sein. Und doch sagte mir irgend etwas, dass dem nicht so war. Ich kenne alle Geräusche im Palast, die, die eben zur Routine werden, wenn man sein ganzes Leben lang hier wie ein Gefangener eingesperrt und es einem verwehrt ist, die Mauer des Königshauses zu verlassen. Nein, ich sollte nicht traurig oder gar wütend darüber sein...

denn sie wollen mich doch nur schützen.
 

...distort into disharmony...
 

Der Tag meiner Geburt, so erzählte mir einst Mahadoo, ein Priester des Pharaos, war kein Tag wie jeder andere. Wie sollte er auch? Ich hätte zu gerne gewusst, was alle im ersten Moment wirklich gedacht hatten. Das eine schwarze Frau, meine Mutter... ein Kind gebären würde mit heller Haut? Alle meinen, ich sei etwas besonders, ein Kind des Lichts und Auserwählter einer höheren Macht. Dabei fühl ich mich gar nicht besonders... im Gegenteil. Dieses Aussehen, hat es mir nur schwer gemacht. Mir die Freiheit genommen dorthin zu gehen wohin ich will. Warum nur? Warum machen alle so einen Aufstand darüber, dass meine Haut und mein Haar eben anders ist? Hätte ich wie ein normales Kind aufwachsen können, wäre ich eben als ein normales Kind mit der Hautfarbe meiner Eltern geboren worden? Ich wünschte es wäre so gewesen. Wieso ich? Warum geschieht all dies mir? Ich wollte niemals anders sein...
 

...Like a ghost, that swiftly flees

And vanishes as daybreak comes...
 

Als dasselbe Geräusch nun ein drittes mal ertönte, riss es mich abrupt aus meinen Gedanken. Ich fasste innerhalb eines kurzen Momentes den Entschluss aufzustehen. Ich zog die Lagen beiseite und stellte meine nackten Füße auf den im ersten Moment kalten Steinboden ab. Stand auf. Schritt zu meiner Tür. Ich wollte sie sofort aufmachen und auf den Gang dahinter springen, aber ich zögerte trotz all meiner Entschlossenheit doch als ich an meinem Ziel stand.
 

(Erzähler POV)

Einige Sekunden vergingen und Ryou stand wie erstarrt vor seiner Tür. Es schien als ob er auf ein Zeichen warten würde. Und genau in jenem Moment, als er sich fragte, worauf er eigentlich wartete, erklang nochmals, dieses Geräusch, dass ihm keine Ruhe ließ. Und nun öffnete er doch die Tür, bedacht darauf, keinen Lärm zu machen. Er lugte einen Spalt durch die Tür und erblickte soweit niemanden. Er trat einen kleinen Schritt weiter durch und richtete seinen Blick in die linke Richtung des sich hinter seiner Tür liegenden Ganges. Er erblickte zwei Palastwachen, die anscheinend ruhig und unerschrocken da standen und das taten, was ihnen befohlen war. In der entgegengesetzten Richtung jedoch, konnte er niemanden entdecken. So leise seine Füße ihn trugen schlich er aus der Tür in die Richtung, aus der er glaubte das Geräusch vorhin deutlicher vernommen zu haben und sein Verdacht bestätigte sich, als es nochmals ertönte. Lauter diesmal. Sachte verhallte es schließlich lautlos und Ryou schritt weiter. Er schaute kurz zurück um zu gucken, ob die Wachen ihn gesehen oder zumindest diesmal auch das Geräusch gehört zu haben, aber es schien keins der beiden der Fall zu sein.
 

(Ryous POV)

Ich weiß nicht warum, aber als ich in dem Gang in der Dunkelheit verschwand fing mein Herz unglaublich zu schlagen an. Für einen Augenblick dachte ich daran, das es mich noch verraten würde, so laut empfand ich es. Doch als ich hinter mir die Wachen erkannte, wie sie immer noch dort da standen wie sie es vorhin schon taten, belehrte es mich eines anderen. Es war als wäre nichts geschehen. Doch warum höre ich dann Dinge, die anscheinend niemand anders außer mir hört?

Wieder erschrak ich, als mich das Geräusch unvorbereitet und sogar noch lauter als vorhin traf. Nein, das konnte ich mir nicht einbilden. Ich schritt an einigen anderen Kammern vorbei und es kam mir vor wie eine Ewigkeit. Meine Füße hatten sich inzwischen an die Kälte der Steine gewöhnt, doch mir wurde kalt. Da hörte ich aufeinmal Schritte eines anderen... und das Geräusch. Beides schien mit gleicher Geschwindigkeit auf mich zu zukommen. Ich blieb stehen und hielt inne. Sollte ich kehrt machen? Aber anscheinend war ich kurz davor, das Geheimnis des Lauts zu lösen und wollte nicht aufgeben. Was hatte ich auch zu verlieren? Ich wartete und da kam mir eine bekannte Gestalt um die Ecke entgegen und sie hatte mich auch sofort entdeckt. Schon bereute ich es mich gerade erst gefragt zu haben, was ich zu verlieren hätte, als ich in das leicht verzerrte Gesicht meines Gegenübers starrte.

"Ryou!" erklang es in einem lauten Ton. Und wäre es nicht mitten in der Nacht, hätte dieses typische 'Ryou', dass in dieser 'Du sollst doch nicht' Tonlage ausgesprochen wurde, noch viel lauter geklungen. Und ich war sicher, dass jetzt wieder genau eben dieser Satz auch kommen würde... Seth ging noch einen Schritt auf mich zu, als er dann schließlich direkt vor mir stand. Ich schaute auf, in sein Gesicht. Er war nicht nur um einiges größer als ich sondern auch älter, aber immerhin hatte er schon so viel erreicht, dass er zum Beraterstaat der Hohepriester gehörte, die dem Pharaos rechte Hand nachgesagt wird. Seine tiefblauen Augen schauten eindringlichst in mein Gesicht. "Wie oft soll ich dir noch sagen, dass du nicht alleine und vor allem auch noch mitten in der Nacht herumlaufen sollst!..." Ich wusste es. "...Wachen!" schrie er als nächstes und auch noch so laut, das nicht nur die Beiden am Ende des Korridors es gehört hatten... auch eine Andere Gestalt öffnete seine Tür und starrte mit mattem Gesichtsausdruck in das Geschehen. Als dieser Blick auf mich fiel klärte er auf und ich fand in ihm denselben Ausdruck wie den von Seth. Unmerklich seufzte ich. Selbst wenn ich Nachts auf den Flur nichts zu suchen hätte, warum kann man mir nicht einfach ganz normalen sagen, dass ich einfach wieder zurück in mein Zimmer gehen und versuchen soll ein wenig zu schlafen? "Ryou..." ertönte es auch von der anderen Gestalt die sich nun langsam mit den beiden Palastwachen sich mir und dem jungen Hohepriester näherten, aber in einem nicht so scharfen Ton.

"Sie haben uns gerufen, Meister Seth." sprachen die Beiden wie im Chor und schauten mit gebannten Augen ihren 'Meister' an.

Eben dieser fuhr damit fort, warum ich es überhaupt geschafft hätte unbemerkt aus meinem Gemach zu kommen "...ist es denn so schwer, auf einen Jungen zu achten, der mal wieder nur dummes Zeug im Kopf hat?!" hätte ich gewusst, dass er wieder so aufgebracht über das unerlaubte Verlassen meiner Kammer gewesen wäre, hätte ich, Geräusch hin oder her, meine Neugier gezügelt. Warum fragt mich eigentlich auch niemand, was ich hier gemacht habe? "Komm Ryou, ich bringe dich zurück in dein Gemach..."

Shada legte seine Hand auf meine rechte Schulter und zog mich sanft weg von drei anderen, führte mich in meine Kammer. Er öffnete die Tür und gab mir mit einer Handgeste zu verstehen, dass ich eintreten soll. Also tat ich wie gesagt und setzte mich auf mein Bett, blickte nochmals zur Tür in der Shada angelehnt stand und mich nochmals fragend musterte "Ryou..." begann er in einem ruhigen Ton "...versuch zu schlafen. Und bleib lieber in deinem Zimmer..." zwinkerte er mir zu, dann verschwand er und verschloss die Tür. Noch eine ganze Weile starrte ich verloren weiter auf die kantige Türoberfläche, als ich mich wieder fing und den Kopf schüttelte. Warum glauben sie tatsächlich mich immer hier in meinen Raum einsperren zu können? Ist an dem Spruch, gefangen wie in einem goldenen Käfig, doch etwas dran? Und sie merken nicht einmal, wie sehr mich das alles verletzt... immer wieder diese ständigen Verbote, sei es nun zum Verhalten meinerseits oder zum Verhalten aller anderen gegenüber mir. Ich verstehe es nicht. Ich kann es einfach nicht verstehen. Ich halt das alles nur langsam nicht mehr aus. Ich würde am liebsten... nein, ich sollte am Besten einfach fortgehen. Ganz egal wohin. Nur weg von hier. Denn überall auf der ganzen weiten Welt, kann es nur besser sein als hier. Moment mal, ich sollte das nicht nur tun, ich werde es auch.
 

Once there was a child's dream

One night the clock strucks twelve

The window open wide

Once there was a child's heart

The Age I learned to fly and took a step outside


 

(Erzähler POV)

Als Ryou in derselben Nacht sich ein letztes mal an diesem Ort zur Ruhe legen wollte, schlief er auch sofort ein. Und träumte davon, irgendwo auf dieser Welt, ein anderes Leben anzufangen. Ein Leben, wo ihm niemand zu sagen hat was er tun soll und vor allem...

was er zu lassen hat.

Es dauerte auch nicht lange als er wieder die Augen aufschlug. Seine Wimpern öffneten sich sanft wie Vogelschwingen an diesem Morgen und er blinzelte nun der Sonne entgegen, wenn er zu seiner linken aus der Fensteröffnung in der Wand sah. Sie war grell, viel zu grell wie Ryou an diesem Morgen fand. Er dachte erneut über seinen Entschluss der vergangen Stunden nach, ob er immer noch zu ihr stand... dabei fand er, dass es an der Zeit war. Es musste so oder so sein. Erneut schwang er sich aus dem Bett und verbrachte die darauf kommenden Minuten damit, seine Kleider zu wechseln um dann diesem einen, letzten Tag zu überstehen.
 

(Ryous POV)

Endlich war die Nacht übers Land gekommen und in ihrem Schutze, wollte ich unbemerkt aus diesem Gefängnis entfliehen. Ganz gleich wann sie mein Fehlen am nächsten Morgen auch bemerken würden... ich werde schon über alle Hügeln der Wüsten verschwunden sein. Jedenfalls mit all meiner Seel und darauf hoffen, schnell und ohne irgendein Hindernis zu entkommen. Ich weiß nicht genau, wohin ich gehen werde aber wie ich hier herauskommen wollte, wusste ich genau. Ich kenne diesen Palast seit Kindesgeburt an und weiß die kleinen Wege und Nischen über die man leicht über die Mauern klettern kann. Auch das war etwas, was ich in meiner Kindheit gelernt hatte, aber selbst das einfache Klettern auf Felsen und Mauern oder sonst was, war mir untersagt. Ein missbilligendes Lächeln huschte über mein Gesicht... so was banales, dachte ich gerade, als ich um die nächste dunkle Ecke huschte. Im Schutze eines langen Gewandes mit Kaftan versuchte ich als vermummte Gestalt, auch um großes Aufsehen am Tage zu vermeiden, das Königreich zu verlassen. Ich stieg gerade über einen weiteren Quader, da bemerkte ich eine Wache weiter unter mir. Ich versuchte so leise wie Möglich zu sein und mich nicht zu bewegen, bis sie wieder aus meiner, und ich eigentlich auch aus ihrer, Sicht verschwunden war. Ich glaube ich habe für einen Moment sogar den Atem angehalten. Ich wollte einfach nicht, dass mich auch nur die geringste Kleinigkeit womöglich auffliegen lassen könnte. Ein Glück. Ohne auch nur einmal über seinen Kopf zu schauen, ging die Wache eines anderen Weges und ich konnte somit ungehindert meine letzte Hirde meistern. Ich stand nun in der Hocke auf der Mauer, die hier an diesem Punkt am niedrigsten war, und blickte in die Tiefe. Ich schluckte einmal, als ich sah, wie weit der Boden von mir entfernt war und ich wunderte mich, warum ich zwar über alles andere hier nachgedacht hatte, außer eben über diese Mauer. Hatte ich denn ernsthaft geglaubt, es würde sich mir ein Abstiegsmöglichkeit bieten? Ich wusste das nicht alles glatt gehen konnte, noch nie in meinem Leben war es mir auch nur einmal vergönnt gewesen in solch einer wichtigen Situation, dieser gleich, wirkliches Glück zu haben. Doch ich konnte nicht kehrt machen. Nein, ehrlich gesagt wollte ich es einfach nicht.

Ich war zu nah an der Freiheit, ich glaubte sie schon fast körperlich spüren zu können. Also setzte ich mich auf den doch recht schmalen Satz der Mauer und streckte meine Beine vorran in die Düsternis. Ich schloss kurz die Augen, bete Horus an, er möge mich schützen und nicht ins Verderben geleiten. Dann sprang ich. Genauso unsanft wie ich erwartet hatte war mein Fall auch ausgegangen. Ich hatte mir zwar nichts getan aber meine Füße schienen unglaublich unter einem dumpfen Schmerz, der in beiden sich verbreitet hatte, zu pulsieren. Nur mühsam gelang es mir mich wieder aufzurichten und zum ersten mal in meinem Leben sah ich einen Ort, den ich sonst immer nur aus vom Palast erblicken konnte. Ich schaute mich kurz um, da hörte ich plötzlich das Gespräch einiger Hofwachen, die ganz in meiner Nähe zu sein schien. Nein, ich darf mich jetzt nicht verraten. Ich eilte so schnell ich konnte in den sicheren Schatten der mir am nächsten liegenden Gasse und sah wie drei ihrer Art nun um die eine Ecke, die zum Haupteinganges des Palastes gehörte, marschiert kamen um hier anscheinend nach den Rechten zu sehen. "Siehst du, was habe ich dir gesagt: Hier ist niemand und hier war auch niemand." Sagte der eine während der zweite von ihnen seinen Kopf leicht hin und her wippte. Ein 'Nein' auch seinerseits also. "Geirrt..." sagte nun der Übriggebliebene und zuckte mit den Schultern. Ich sah wie sie sich wieder umwandten und ich tat es ihnen gleich. Ich kehrte mein ehemaligen Zuhause nun für alle Zeiten den Rücken zu.
 

Once I knew all the tales

It's time to turn back time

Follow the pale moonlight
 

Once I wished for this night

Faith brought me here

It's time to cut the rope and fly
 

(Erzähler POV)

Die dunkle Gestalt bewegte sich etwas unsicher durch die schmalen Gänge und Gassen, die vom Mondlicht her nur wenig erhellt wurden. Niemand war mehr auf den Straßen. Ryou wusste nicht warum aber er erhoffte sich auch, dass er den Grund dafür nicht kennen lernen würde. Er schritt weiter. Immer weiter. Er wusste ungefähr wie weit und wie lange er gegangen sein müsste, aber er glaubte schon bald jegliche Übersicht seiner Lage zu verlieren. Er kannte sich schließlich nicht wirklich aus.

Ein Knacken erreichte sein Ohr und hastig wirbelte er herum. Der angenehme kühle Wind trug einige Staubkörner der Straßen auf die andere Seite, doch sonst war dort nichts. Ryou ließ einen erleichterten Ton von sich und drehte seinen Kopf gerade wieder in genau die Richtung in die er gehen wollte, als ihm anscheinend das Herz stehen geblieben sein musste. Denn vor ihm stand eine große, ziemlich unheimlich wirkliche Person, dessen Gesicht Ryou nicht erkennen konnte. Mit tiefer, schnarrender Stimme sprach der Mann ihn an, doch Ryou reagierte nicht. Er konnte nicht. Er war wie gelähmt aus Furcht und brachte kein klares Wort zu stande. Aber er hatte die Worte des Fremden auch nicht folgen können. Es war Ryou, als ob er eine andere Sprache sprechen würde, doch als eben jene schaurige Gestalt seinen Satz wiederholte, wusste Ryou, dass er sich geirrt hatte. "Gib mir all deinen Schmuck, alles von Wert was du bei dir hast..." ertönte sie ein zweites mal und als Ryou sich immer noch nicht rührte, schrie sein Gegenüber zornig auf und drückte ihn recht gewaltsam auf die rauhe Fläche der Kalksteinwände in dieser finsteren Gasse. Er drückte eine seiner vernarbten Hände Ryou ins Gesicht, dorthin wo er dessen Mund vermutete um jeden Laut, der aus ihm weichen wollte, zu verschließen. Dabei murmelte er etwas wie, wenn du nicht schreist geschieht dir nichts weiter. Doch Ryou versuchte den Angreifer von sich zu stoßen. Es gelang ihm nicht, da er einfach aus körperlicher Lage unterlegen war. Unter seinem ständigen Gezappel jedoch, während der andere ihn unbarmherzig festhielt, verrutschten Kaftan und Kutte in seinem Gesicht. Zeitgleich, befreite sich der Mond nun vollendens aus dem Wolkenschleier, in dessen Fängen er ebenfalls gefangen war. Durch das silberne Licht, das freigelegt wurde und nun auf Ryous makelos schönes Gesicht und auf sein helles Haar fiel, leuchte sein freigelegtes Anlitz dem Mond ebenbürtig. Und der Fremde starrte ihn unglaubwürdig an. Die schmalen, trägen Augen weiteten sich einen Moment als er sich wieder fing und Ryou mit solch einer Kraft arg auf den stauben Boden schmiss. Er beugte sich tief über ihn und packte nun mit einer Hand am Kragen Ryous Gewands und blickte in finster an. "Mir ist egal..." begann er und ließ anzüglich seine Blicke über Ryous ganzen Körper wandern "...wer du bist. Ich will nicht dein Leben, solange ich all deine Wertsachen bekomme, die du bei dir trägst." Und genau in jenem Moment, zuckte der vermeindliche Dieb hinter seinem Rücken einen Dolch, der verhängnisvoll im Schein des Mondlichtes aufblitzte. Ryou bekam Angst und glaubte sich verflucht. Denn er besaß keinen Schmuck mehr oder andere Sachen die einen bestimmbaren Wert hätten. Über solche Dinge hatte er noch niemals nachdenken müssen und er glaubte auch genau das sei der Grund, warum er vergessen hatte, sich irgendwas mitzunehmen, was er hätte für Nahrungs- oder sonstige Bedürfnismittel tauschen können.

Ryous Augen glänzten leicht feucht als ihm bewusst wurde, dass er viel abhäniger vom Königreich war, als er vorerst gedacht hatte.

Er war ein Nichts, außerhalb des Palastes. Wie sollte er überleben, falls er überhaupt diese Nacht überstehen sollte? "Ich...ich habe nichts bei mir..." flüsterte Ryou ängstlich, worauf hin sein Peiniger den Griff um an seinen Kleidern nochmals verstärkte und auch noch die scharfe Klinge seiner Waffe an Ryous Hals presste. "Lüg doch nicht! Du musst was bei dir haben und ich werde..." der Fremde sprach nicht weiter, wurde aber damit tätig indem er mit der Hand, die zuvor Ryous Kragen hielt, über Ryous Körper glitt und nach irgend etwas suchte, was ihm von nützen sein könnte. Doch er fand nichts. "Aber das kann doch nicht... wie könntest du leben, ohne etwas von Wert zu besitzen?!" Fragte der Mann der Ryou nun direkt am Hals packte und ihn schüttelte. Unter leisen Ächzen versuchte Ryou erneut sich zu befreien. Tränen stiegen in seine Augen doch bevor auch nur eine einzige von ihnen ihren Weg über seine zarten Wangen finden sollte, erhob der Drohende der Beiden seinen Arm, samt dem Dolch und wollte gerade Ryou mitten in die Brust stechen... "Dann stirb eben, Junge!" Da erklang aufeinmal eine Stimme hinter ihm und plötzlich tauchte auch eine Hand auf die sich erbarmungslos um die Hand des Mannes legte. Mit einem Ruck wurde dieser von Ryou heruntergerissen und nach einem lauten, dumpfen Geräusch, fiel der Angreifer bewusstlos auf den Grund.

Ein, vielleicht auch zwei Sekunden danach blieb Ryou immer noch regungslos liegen, als diese neu aufgetauchte Stimme sich wieder bemerkbar machte "Alles in Ordnung, Kleiner?" Anmutig, schön und tief klangen diese Worte in Ryous Kopf und er blickte in den Schatten, aus die er glaubte genau diese Worte gekommen waren. "J...ja..." stotterte er und war sichtlich verwundert über all das Geschehene. Er versuchte seinen Retter in der Dunkelheit ausfindig zu machen, doch er erkannte nur schwach die Umrisse jener Gestalt. Und auch ihre Körperhaltung, die Ryou soweit ausmachen konnte, schien vor Anmut und Stolz nur so zu trotzen. Ryou verengte seine tief braunen Augen um bessere Sicht zu erlangen, doch als der zweite Fremde dies bemerkte, trat er langsam, und Ryou schien es sogar zögerlich zu sein, aus der Schwärze. Er reichte Ryou die Hand entgegen und während der diese verwundernd betrachtete, schweifte sein Blick schlagartig weiter in das Gesicht des jungen Mannes, der ihm das Leben gerettet hatte.

Augen, violett und allen Anschein von einem anziehenden Bann belegen, der einen auf ewig dazu verdammen könnte, ihn sie hinein zu starren und zu versinken. Ryou schloss kurz seine Augen um sich von diesen Zauber zu befreien und bemerkte erst jetzt die lange, helle Narbe, die unter dem rechten der beiden Augen, lang über das schmale Gesicht lief. "Vielen Dank..." brachte der junge Weißhaarige nach einer Weile heraus, als er die Hand annahm, die ihm die ganze Zeit über entgegen gestreckt wurde. Und Ryous Gegenüber zog ihn hoch. Im fahlen Licht der Nacht erkannte Ryou nun nicht nur dieses anmutende Gesicht, sondern auch die wilden, kurzen Haare, die es zierten. Sie waren hell, sehr hell... sie waren... weiß. Genau wie die seinen. Ryou war erst erschreckt, doch irgendwie passte es zu dem Gesamtbild, dass er vom Fremden in Augenschein genommen hatte, alles ergänzte sich Perfekt.

"...Auch dafür, dass du mir das Leben gerettet hast." Fuhr Ryou fort, als ihm Bewusst wurde, dass sie beide eine Weile geschwiegen hatten. Der Fremde hielt immer noch Ryous Hand und gerade als Ryou dies merkte und sich von ihr lösen wollte, zog der ebenfalls Weißhaarige ihn bestimmt, doch sanft, hinter sich her. Ryou war überrascht doch er meinte, dem Fremden vertrauen zu können, wenn nicht... warum machte es ihm keine Angst? Er war zwar nervös, doch nein, er fürchtete sich nicht mehr. Denn dieser mysteriöse Mann hatte etwas an sich, dass Ryou alle Furcht austrieb. Sie gingen eine kleine Weile, als sie dann später in einer breiten Gasse stehen blieben. Ryou bemerkte, dass sein Helfer gar nicht viel älter sein konnte, als er selbst. Vielleicht zwei, drei Jahre trennten sie.

Da deutete dieser auf einen der Berge, die aus großen, gefüllten Getreidesäcken bestand. Anscheinend bedeutete diese Geste, dass Ryou sich setzen soll. Und als der Ryou seinen Blick nochmals in die Richtung des Jungen warf, der sich jetzt selbst auf einen anderen Haufen dieser Art setzte, tat Ryou es ihm nach. Sie saßen sich gegenüber und blickten sich wortlos in die Augen. Bis der Fremde die Stille durchbrach "Verrätst du mir deinen Namen?" Seine Stimme klang sanft und Ryou nickte kurz, als er ihm dann das Gewünschte Preis gab. "Ich heiße Ryou... und..." "Bakura..." unterbrach er ihn einfach, dass aber auf ruhiger und beinahe geflüsterter Art. Denn er kannte die Frage eh, die Ryou ihm stellen wollte. Bakura lächelte ihn an. Und alles was Ryou tat war sich zu fragen, was er nun tun sollte...

Fly to a dream

Far across the sea

All the burdens gone

Open the chest once more

Dark chest of wonders

Seen through the eyes

of the one with pure heart

Once so long ago
 

(Bakuras POV)

Ich konnte einfach nicht damit aufhören ihn anzuschauen. Doch meine anscheinend aufdringlichen Blicke schienen ihn zu verunsichern. Ich fragte ihn nach seinen Namen, als mir klar wurde, dass wir kaum ein paar Worte miteinander gewechselt hatten. Ryou... diesen Namen habe ich hier noch nie gehört und dabei kenne ich dieses Stadt gut, selbst wenn ich hier nicht direkt lebe. Überhaupt... so jemanden wie ihn... ihn, habe ich noch nie gesehen. Weder hier noch irgendwo anders auf Erden. Ich frage mich wer er ist... und diese Frage stellte ich ihm nun laut. Doch seine Antwort auf mein hoffen, erwiderte er nicht... er wich meinem Blick aus und ich hätte zu gerne gewusst warum... Hatte er was zu verbergen? Dabei kennen wir uns nicht einmal... "Schon okay, wenn du es mir nicht sagen willst..." versuchte ich ihn zu beruhigen "...doch sag mir dann bitte, was du hier, spät in der Nacht, zu suchen hattest. Verdammt, hier ist es ziemlich gefährlich..."
 

(Erzähler POV)

Bakura stützte sich mit beiden Armen ab und rutschte lässig von seiner Sitzgelegenheit hinunter. Er schritt langsam aber sicheren Weges auf Ryou zu, dem das sichtlich nicht allzu behaglich war. Sicher... nach diesem Erlebnis, hätte wohl niemand wieder so schnell Vertrauen zu einem völlig fremden Menschen fassen können. "Keine Sorge..." hakte Bakura nach "...du brauchst vor mir keine Angst zu haben." Bakura viel es nur sehr schwer ein finsteres Lächeln zu unterdrücken. Die Wahrheit war, dass man ihn doch stets zu fürchten hatte. Aber aus irgendeinem Grund, scheint der Junge der ihn daraufhin nur noch verunsicherter anstarrte, keine Ahnung darüber zu haben, wer er wirklich war. Und auf morbider Art und Weise war Bakura dankbar dafür, dass Ryou nicht wusste, dass er ebenfalls ein gefürchteter Dieb, ein Grabräuber war. Wohl der gefährlichste und skrupelloseste von allen in ganz Ägypten.

Denn Bakura hatte, als er auf Suche nach einer passenden Gelegenheit für irgendeiner schlechten Tat war, diesen Halunken gehört, der sich über sein erspähtes Opfer gebeugt hatte und dabei war, es wieder ein kleines, wehrloses Tier mit einem Stich seines Dolches zu erlegen. Doch als er im sicheren Schutz der Dunkelheit sich unbemerkt dem Geschehen genähert hatte, war es, als hätte der Dolch ihm einen Stoß ins Herz versetzt. Als er den Jungen sah, den dieser kleine, schmutzige Dieb da zur Strecke bringen wollte, hatte er urplötzlich ein Gefühl verspürte, dass er noch niemals in seinem Leben gefühlt hatte. Und da wusste er, er konnte nicht tatenlos dabei zusehen, wie der Grund, für diese ausgelöste Emotion, einfach für immer aus dieser Welt verschwinden sollte. Also stoppte er den Angreifer Ryous bei seinem Vorhaben, und schwor sich in jenem Moment, auch die Ursache für sein Empfinden zu klären.

"Bakura?..." unterbrach ihn eine zaghafte Stimme in seinen tristen Gedanken. Ryou schaute ihn an. Diese brauen großen Augen knüpften sich an Bakuras, als dieser wieder mit einem ehrlichen, freundlichen Lächeln antwortete. Als Bakura dem bewusst wurde, fragte er sich schon, was mit ihm los war. Es ist Jahre her, seitdem er das letzte mal aufrichtig und ehrlich gelächelt hatte. Wie konnte... ein fremder Junge... so viele totgeglaubte Gefühl in ihm wieder Leben einhauchen? "Ich bin dir wirklich sehr dankbar für deine Tat, aber... wieso hast du mich gerettet?" Bakura legte verdutzt den Kopf zur Seite... genau das war es ja, worüber er nachgedacht hatte und wie sollte er dies erklären, ohne die Wahrheit zu sagen... Wahrheit? Bakura kannte dieses Wort zwar, aber ober er log oder dessen Gegenteil sprach war ihm egal. Solange es ihm von Nutzen sei, wie sich die Dinge dadurch veränderten. Doch als er sich dann neben Ryou niederließ, ihm ernst ins Gesicht schaute, sagte er "Ist sowas nicht selbstverständlich? Ich kam gerade vorbei und wie der Zufall es will..." Bakura rutschte noch ein ganzes Stück näher zu Ryou, als er dann seinen Satz vollkommen machte "... fand ich zu dir."
 

(Ryous POV)

Mein Herz fing unglaublich schnell zu schlagen an. Es hämmerte heftig unter meiner Brust. Und ich weißt nicht warum. Aber dieser Fremde... Bakura... er... fasziniert mich. Ich kann meine Augen einfach nicht von ihm abwenden, dabei weiß ich nicht einmal wer er ist. Und jetzt kommt er mir noch näher... Was soll das nur alles bedeuten, war ich jemals so verwirrt? "Also?" fragte Bakura mich völlig unvorbereitet und ich wusste nicht, was er damit meinen könnte. "Wie bitte?" schaute ich ihn fragend an.
 

(Erzähler POV)

"Ich hatte dich gefragt, was du hier alleine Nachts zu suchen hast." erinnerte Bakura Ryou daran, worauf Ryou das erste mal absichtlich nicht geantwortet hatte. "Warum bist du nicht Zuhause, wo du hingehörst? Hast du Ärger gehabt?" Verlegen schaute Ryou zum anderen. Aufeinmal war es ihm schlagartig gelungen sich von dem dauerhaften Ziel seines Blickes zu trennen. "Ich..." fing er an zu stottern. Da gab er sich einen Ruck. Was sollte passieren, wenn er Bakura sein Problem an vertraut? Natürlich ohne dabei zu erwähnen, dass er eine Art heiliger Priester in Lehre war, der sein Leben lang niemals auch nur daran denken konnte, dessen Festung zu verlassen... "...ich hatte meine Gründe fort zu gehen... ohne eigentlich zu wissen wo ich hin soll..." mit gesenktem Hauptes und immer leiser werdender Stimme drangen diese Wort an Bakuras Ohren. "Hör zu, Ryou... Ich weiß, wir kennen uns überhaupt nicht aber... es ist besser einen Ort zu haben, in dem man nicht ganz dazu passt, als gar keinen zu haben... Und ein Zuhause ist..." Bakura sprach nicht weiter. Warum sollte er Ryou nun mit seiner eigenen Geschichte konfrontieren? Was er sagen wollte war einfach, dass, egal was auch geschehen war, es noch immer kein Grund ist, seine Familie und sein Heim einfach zu verlassen... Komisch. Dachte Bakura dabei. Seit wann ist er auf irgendeiner Weise je emotional gewesen? Doch er wollte, das Ryou nichts geschieht, allein aus dem Grund, dass er selbst ihn nicht einfach mit sich nehmen und ihn schützen könnte. 'Verdammt, wir kennen und gar nicht... obwohl mir das völlig gleich ist...' meldeten sich Bakuras Gedanken zu Wort. "Ich meine Ryou... wenn du nicht weißt wohin in dieser Welt... und du denke ich immer stets die Möglichkeit haben wirst, zurück zu gehen... dann geh." Da wandelten sich die Züge in Bakuras zuvor steinernd ernstes Gesicht. Und wieder lächelte er... "Denn ich hab ja gesehen, wie gut du zurecht kommst!" fügte er im Schmerz hinzu und entlockte endlich auch dem schüchternen Jungen ein Lächeln... und das war genauso schön, wie Bakura es sich vorgestellt hatte.
 

(Bakuras POV)

Und endlich schenkte er mir auch sein Lächeln. Er nickte und fügte dem hinzu, dass ich vielleicht im Recht sein. "... ich glaube es wäre wirklich besser so." Da schwand sein Lächeln wieder und machte diesem traurigen Gesichtsausdruck platz, den er die ganze Zeit zuvor über getragen hatte. Dabei steht ihm sein schönes Lächeln viel besser... Und genau in diesem Moment stand Ryou auf und drehte sich wieder zu mir. "Vielen Dank nochmal, dass du mich gerettet hast..." sagte er "...und auch für deinen Rat..." Er senkte leicht seinen Kopf, wie einer Art Verbeugung wirkte diese Bewegung... was für eine Art sich bei mir zu bedanken... viel zu höflich als das er hier aufgewachsen sein konnte und überhaupt... war der Drang nach der Antwort auf die Frage wer der Junge war noch größer als zuvor. Ryou drehte sich um als ich nichts mehr erwidert hatte und war bereits dabei aus meinem Blickfeld zu verschwinden. Auch ich erhob mich, als ich das realisierte und hielt ihn wieder an seiner Hand, damit er nicht ging. Nein, er sollte mich nicht verlassen... jedenfalls nicht so, ohne eine Chance, dass ich ihn wiedersehe.
 

(Ryous POV)

Ich stellte meine raschen Schritte ein, als ich erneut eine Hand um meine spürte. Ich drehte mich um und blickte, wie meiner Erwartung entgegen, in Bakuras Gesicht. Was ist das nur? Was ist das was uns da verbindet? Es ist bizarr und vollkommen verrückt. Ich kenne ihn nicht mal einen ganzen Tag lang und doch kommt es mir so vor, als hätte ich ihn mein ganzen Leben lang gesucht.

Ich schüttelte diesen Gedanken ab und wollte seine Hand von mir lösen, doch er verfestigte den Druck um mein Handgelenk nur noch. "Ryou..." ich bekam eine Gänsehaut als er meinen Namen aussprach... noch nie hatte mein Name auf irgendeiner Weise schön geklungen, doch wenn er ihn sagt, gelingt es ihm jedesmal..." Ich blickte ihm erneut ins Gesicht und wartete auf eine weitere Reaktion... "Pass auf dich auf und... ich hoffe... wir sehen uns wieder..." Dann ließ er mich los und verschwand rasch in einer der vielen Gassen. In der Dunkelheit der Nacht. "Das hoffe ich auch..." flüsterte ich leise, obwohl es niemand hätte hören können. Da setzte ich meinen Weg wieder fort... zurück an diesem Ort an dem ich eigentlich nie wieder kehren wollte. Dabei habe ich es gar nicht schlecht, wie mir vorhin schlagartig klar wurde, als ich in Bedrohnis geraten war.

The one in the big blue is what the world has stole from me

But this night will bring him back to me
 

(Erzähler POV)

Erneut schlich sich Ryou durch die erdrückende Finsternis und gelang nach einiger Zeit wieder auf dem großen Platz, an der Seite des Palastes. Er schaute sich um, doch es war keine Menschenseele zu sehen. Weit und breit, war absolut niemand. 'Na schön...' dachte Ryou und ging einige Schritte auf die Mauer zu, die er zuvor runtergesprungen war. Er seufzte tief. Nein, hier würde es ihm nicht gelingen... Doch wie sollte er... da schlug er sich eine Hand gegen die Stirn und musste leise lachen... Er fragte sich gerade, warum er nicht den ganz hinteren Gang, der für die Dienstboten und Wachen des Palastes schon zu fliehen benutzt hatte... Er schaute erneut zu seiner linken und rannte sachte los... An der Ecke der Mauer blieb er jedoch wieder stehen und lugte um die Ecke. Doch diesmal, sollte er es nicht so leicht haben... Denn hinten war das Lager der Soldaten, die natürlich auch genau diesen Gang in Augenschein haben sollten. Aber es war still. Und auch hier brannte nirgends Licht. Da entdeckte Ryou die zwei einzigen Wachen, die ihm den Weg versperrten, indem sie über ihn wachten. 'Ich werde sie irgendwie ablenken müssen...' Er schritt leise näher heran und war immer noch am überlegen, wie er die Aufmerksamkeit der Wächter auf etwas anderes fokussieren sollte... Da ertönte aufeinmal ein Schrei aus einer anderen Richtung und unter kurzer Absprache, rannten die Beiden in die Richtung aus dem er kam, davon... Ryou guckte einige Sekunden verdutzt und dachte, dass sei die Chance. Es hätte gar nicht besser für ihn laufen können.

Teardrop on a fragile eyelash

He's looking like a dream

Hoping for some understanding

an answer or at least
 

A calming word a single sentence

To restore his heart

Aching since the time I left him

crossing lonely seas
 

(Erzähler POV)

Ryou konnte es selbst kaum fassen, als er tatsächlich unbemerkt wieder in seinem Gemach war und die Tür hinter seinem Rücken schloß. Er war wieder hier. Und wieder allein. Er konnte diese eine, kleine Träne die auf seinem Wangen den Weg des Bodens anstrebte, nicht aufhalten. Es war ihm, als hätte er für eine Weile eine neue Welt, weit hinter allen Ozeanen und Seen, entdeckt. Und er sehnte sich nach der Freiheit... Nein, er sehnte sich, nach dem, den das große Blaue der Nacht ihm zugeführt hatte. Bakura...

'Ich hoffe wir sehen uns wieder...' Ja, das waren Bakuras Worte, als er dann plötzlich verschwand. Und diesmal gesellten sich noch mehr Tränen zu der einsamen, ersten Träne. Ryou ließ seinen Umhang geräuschlos zu Boden fallen und stürzte sich auf sein Bett. Wie sollte er denn den fremden Jungen wiedersehen, an den er die ganze Zeit denken musste? Es würde ihm nicht gelingen tagsüber den Palast verlassen zu können. Und könnte er es riskieren, dies jedoch dafür jede Nacht zu tun?

Silent tears of a young man

Could make warriors cry
 

(Ryou POV)

Ich fing erbärmlich an zu weinen. Ich konnte einfach nicht anders. Wie jede Nacht. Doch diesmal war ich noch verzweifelter als je zuvor... und flehte, dass die Götter mir gnädig sein werden, mir alle Ängste nehmen würden und sie durch Hoffnung zu ersetzen.

Heaven I beg you

Please release hopes from fears...
 

Langsam beruhigte ich mich, denn mir wurde klar, dass ich bereit wäre, alles zu tun... Ich würde mich dann halt jede Nacht wieder aufs neue fortschleichen... das war das Einzige, was ich tun könnte, wenn ich ihn wiedersehen wollte. Ich beschloss mir ein anderes Gewand überzuziehen und zu schlafen. Doch nachdem ich das getan hatte und in meinem Bett lag konnte ich nicht aufhören an mein letztes Erlebnis zu denken, konnte nicht aufhören... zu denken... an ihn.
 

This is my elegy

Do you know what I feel?

This is my elegy

Do you believe it's real... Will I hold you in my arms again?
 

(Erzähler POV)

Während Ryou nach einer für ihn schier unendlichen und auch unerträglichen Zeit eingeschlafen war, war auch soeben Bakura in seinem Versteck angekommen. Er tadelte einen seiner Handlangern er sollte gefälligst weiter über dieses Gebiet wachen, und nicht einfach schlafen. Mit einem finsteren Grinsen auf den Lippen schritt er weiter in eines der von außen doch sehr zerfallen wirkendes Gebilde. Doch man sollte niemals vom Äußeren ausgehen... innen war es erleuchtet von Fackeln und Feuerstellen und diese verliehen diesem Raum einen wohligen Schimmer in allen Rot und Gelbtönen. Außerdem kam auch schon eine nächste Gestalt auf den gefürchtetsten Dieb Ägyptens zu. Er machte eine Art Diener und sagte seinem 'Gebieter', wie er ihn auch nannte, dass er seine Beute sofort zu einen der hinteren Kammern bringen würde. Doch Bakura winkte mit einer lässigen Handbewegung ab und erklärte ihm, dass er heute eine andere Art von 'Beute' entdeckt hatte. Mit diesen Satz gelang es ihm, auf dessen Untertan einen fragenden Ausdruck zu zaubern. "Mein Gebieter..." wiederholte er sich in seiner leisen unsicher wirkenden Stimme. Es war keine Angst mehr Ehrfurcht. Ehrfurcht und Respekt. "... Also..." "Hier" schnitt ihm der Weißhaarige das Wort ab. "Nimm den und verschwinde." Bakura zog sich seinem roten Mantel aus und drückte ihn seinem Gegenüber in die Hand. Der wiederrum nickte erneut und verließ die Kammer. Bakura wandte sich zu einer der hintersten Ecken des großen Raumes und ließ sich auf eines der großen Kissen aus feinem Leinen nieder. Die ganze Ecke war angefüllt mit Kissen und Tüchern und dass war der Ort an dem Bakura es pflegte zu schlafen oder...
 

Dewdrops on a single Rose-bud

This purity of rain

Reminds me of the moment I left him

Like a kiss filled with pain
 

Da fiel ihm wieder dieser Junge ein. Verdammt, dachte Bakura... warum kriegt er ihn nicht aus seinem Kopf? Er wuselte sich wild durchs helle Haar. Seine Beute... er wusste das dies zugegeben ein seltsamer Satz war, aber Bakura war jemand der immer genau das sagt was er meint und in jenem Moment wusste er, dass es ein Fehler war, Ryou nicht einfach zu packen und ihn mit sich zu nehmen. Ihn einfach zu entführen... naja, hätte er dies allerdings getan, glaubte Bakura, hätte er Ryou zu allem anderen auch zwingen müssen... dabei war er sich sicher, dass wenn er ihn wiedersehen würde, alles daran zu setzen, dass er mit ihm kommt... freiwillig...
 

And if I should leave him waiting

for another day

Will he ever know the answer...
 

... und vielleicht auch für immer.
 

...will he follow me?

"Come to me"

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

"Killing loneliness"

Hi! ^.^/ *wink* Da bin ich wieder! *grins*

Und nun geht es auch schon weiter mit der Story! Ich hoffe, dass das vorherige Kapitel Euch gefallen hat und dass das hoffentlich auch auf dieses Zutrifft aber halt, ich warne vor so mancher Wendung, in Ordnung? Welche, dass müsst ihr Alles selbst herausfinden... und zwar auf den folgenden Seiten...

Eure Luna ^-^
 


 

Chap. 3. ~ Killing Loneliness
 

(Erzähler POV)

Nach so einiger Zeit die sie in zusammen in nächster Nähe verbracht hatten, machte sich Ryous Müdigkeit erneut bemerkbar und er fing deshalb an zu frieren. "Mir ist kalt, ich glaube ich ziehe mich besser wieder an." Zum Ende des Satzes hin sind seine Worte immer leiser geworden, denn Bakura sah ihn dabei nur mit tückischem Grinsen an. Mit leichter Rötung im Gesicht, setzte sich Ryou neben ihm wieder auf, streckte sich und reckte die Arme empor, so dass seine langen Haare über seinen Rücken fielen und es Bakura somit ermöglichten, seine seidige nackte Brust noch ein letztes mal zu betrachten, die diese nun freigelegt hatten. Bakura schluckte. Er musste sich beherrschen, ihn nicht zu berühren, stürmisch über ihn herzufallen. Zu tief aber saß noch die Anstrengung des vergangen Geschehnisses dieser Nacht in ihm, die ihm dies zugegeben auch unmöglich machten.
 

Memories sharp as daggers, pierce into the flesh of today

The suicide of love took away all that matters

And buried the remains in an unmarked grave in your heart
 

Bakura ließ Ryou keine einzige Sekunde lang aus den Augen. Zu schön war einfach dessen Anblick, auch wenn er sich ihm mit dem Rücken zugewendet wieder sein Gewand anzog. Auch Bakura griff nach seinen Sachen und streifte sie sich über, um einiges schneller jedoch als sein Ryou.
 

(Ryou POV)

'Das traurige an der ganze Sache ist die, das alles so furchtbar kompliziert ist', dachte ich als ich dabei war mich wieder fertig zu machen. Ich wollte nicht gehen, aber ich musste. Nicht nur ich würde keine Ruhe finden, sondern auch all die, die sich um mich sorgen würden. Und da ich bei meinem Glück sowieso im ganzen Land gesucht werden würde, musste ich nach diesem eingeengten Leben ein neues, eingesperrtes und unfreies Leben führen. Nein, ich wollte in Frieden gehen. Irgendwie... irgendwann.

"Ryou?" unterbrach mich eine Stimme hinter mir. Ich drehte mich wieder um zu Bakura, der ebenfalls wieder angezogen, auf einem der riesigen Kissen saß. Ich ging auf ihn zu ohne dabei unseren Augenkontakt zu unterbrechen. Ich setzte mich neben ihn und musste an unsere erste Begegnung denken... wo wir in der Gasse auch so dasaßen und uns anstarrten. "Ist alles in Ordnung mit dir?" Holte mich Bakura in die Wirklichkeit zurück. Ich nickte nur stumm und wurde erneut geküsst. Wie ich das liebe... seine heißen Küsse voller Leidenschaft. Ich glaubte jedes mal in Ohnmacht zu fallen, auch wenn sich das recht kitschig anhört. Dies Gefühl bleibt und bestätigt mir, dass ich endlich geliebt werde und die Verzweiflung meiner Einsamkeit besiegt habe.
 

With the venomous kiss you gave me, I'm killing loneliness

With the warmth of your arms you saved me, oh, I'm killing loneliness with you

The killing loneliness that turned my heart into a tomb

I'm killing loneliness
 

(Erzähler POV)

Vertieft in ihrem Kuss wurden sie auf einmal durch ein permanentes, lautes Klopfen an der Tür unterbrochen. "Warte kurz, Ryou." Bakura berührte für eine Sekunde Ryous linke Wange mit der Hand und stand dann auf um die Tür zu öffnen. Ryou erkannte, dass es der Mann vor Stunden war und Bakura tritt ganz aus der Tür die sich hinter ihm schloss. Er schaute sich genauer in dem Raum um. Die ganze Zeit zuvor, konnte er sich nicht wirklich hier richtig umschauen.
 

Nach einer Weile hörte er die Tür erneut und ein ärgerlich dreinblickender Bakura kam in Ryous Augenschein. Als dieser seinen Blick vom Boden in das Gesicht seines Gegenübers legte, der noch immer dasaß wo er vorhin gesessen hatte, bevor er den Raum verließ, hellte seine Miene jedoch etwas auf. Ryous Lippen hingegen blieben stumm. Bakura bleib vor Ryou stehen und fing dann an ihm zu erklären, was denn die Ursache für dessen Gefühlsumschwung sei. "Es tut mir Leid Ryou, ich muss ganz dringend was erledigen..." man konnte es Ryou ansehen, wie überraschend ihn diese Aussage getroffen hatte. "Jemand meiner Leute allerdings wird dich zurück begleiten, damit du sicher nach Hause kommst." er lächelte den Jungen an, der sich erst wieder fangen musste. "Aber was..." wollte Ryou gerade mit seiner ruhigen Stimme erfragen, da sprach Bakura einfach weiter "Es ist was... geschäftliches." Log Bakura, doch er wollte Ryou schließlich nichts von seinen üblen Machenschaften wissen lassen. "Um diese Zeit?..." flüsterte Ryou. "Sagen wir mal, es ist etwas nicht wie geplant abgelaufen und jetzt muss ich sofort hin und das klären... und keine Sorge, sollte dir auch nur irgendetwas zu stoßen, was eigentlich nicht der Fall sein sollte, dann..." "Ist schon gut... ich vertraue dir und glaube an deiner Entscheidung." lachte Ryou ihn an. "Es wird eh Zeit, dass ich zurück gehe."
 

Nailed to the cross together, as solitude begs us to stay

Disappear with a lie forever
 

(Ryous POV)

Nachdem Bakura und ich uns innig umarmt und uns verabschiedet hatten, hatte er mich auch noch dazu überredet uns morgen wieder zu treffen. In der Nacht... in der Dunkelheit. Ich stimmte etwas unfreiwillig ein, aber ich hätte es mir eh nicht verzeihen können, ihm das abzuschlagen und außerdem... ihn nicht sehen zu können, dieser Gedanke, schnürte mir das Herz grausam zusammen. Wir gingen nach draußen wo wie gesagt einer von Bakuras Leuten auf einem der anderen Pferde, die hier nun unzählig standen, wartete. Bakura hielt mich nochmals kurz zurück, flüsterte mir ein "Bis bald." ins Ohr und half mir dann erneut, auf einem dieser großen Tiere platz zu nehmen. "Pass auf ihn auf!" erklang befehlerisch von ihm, in einer Tonlage, die ihm bei mir noch nie entfahren war. Ich hielt mich so fest ich konnte an meinen Begleiter, als sein Pferd seine Vorderhufen empor hob und dann wieder zurück in die Stadt ritt.
 

And denounce the power of death over our souls

As secret words are said to start a war
 

(Bakura POV)

Es fiel mir schwer dabei zu zusehen wie er in der Dunkelheit verschwand. Und ich meinte meine Warnung so eben völlig ernst... sollte Ryou, irgendwer etwas antun, wird er das Licht des kommenden Tages nicht mehr erleben... oder die nächste Nacht...

Ich will ihn nie wieder missen. Niemals.

Ich wandte mich ab, als sie am Horizont des Himmels nur noch als ein kleiner schimmernder Punkt zu erkennen waren. Ich hatte was zu erledigen, dass nicht länger warten konnte. Aber meinen Plan, Ryous Heim ausfindig zu machen, hatte darunter nicht zu leiden... ich habe seinem Begleiter aufgetragen Ryou unauffällig zu folgen. Er soll es nicht merken und glauben, dass ich ihn ausspionieren lasse. Unsere Basis und Bindung, die noch so frisch ist wie ein Neugeborenes, soll daran nicht zu Bruch gehen, auch wenn das zugegeben ein bisschen übertrieben klingt.
 

(Erzähler POV)

Ein zweites mal war es Ryou gelungen durch den Boten und auch Soldaten Eingang in den Palast zu dringen. Er schreckte auf, als er etwas hinter sich spürte, doch er hatte sich geirrt. Wie die anderen male zuvor auch, wo er sich schreckhaft umgeschnellt hatte um in das Antlitz einer anderen Person zu schauen. Doch da war niemand... ein wenig beruhigt ging Ryou weiter durch die verlassenen Gänge, immer näher an sein Gemach aufrückend. Es war alles sehr still hier, was Ryou als ein gutes Zeichen interpretierte, denn hätte man sein Verschwinden bemerkt, hätte es eindeutig mehr Aufregung gegeben. Er war fast da, da glaubte er erneut etwas zu vernehmen... doch diesmal bestätigte sich sein Verdacht, als er um die Ecke vor ihn jemanden in die Richtung, in die er laufen wollte, gehen sah. Man hatte ihn zwar nicht entdeckt aber er wäre beinahe aufgeflogen... Die Gestalt bog um eine andere Ecke entlang des Korridors und verschwand aus Ryous Sicht. Dieser hatte sich in seinem Schockzustand keinen einzigen Millimeter weiter bewegt. Er beugte sich vorsichtig vor damit er um die Ecke schauen konnte, doch dort war niemand weiteres. Erleichtert strebte Ryou die letzten Meter an und gerade als er vor seiner Tür stand und diese öffnen wollte, hörte er wie sich jemand hinter ihm räusperte. 'Oh nein, das darf nicht wahr sein!' schrie Ryou in Gedanken als er sich langsam umdrehte. "Ryou, was machst du da?" erklang eine besorgte Frauenstimme und Ryous Verdacht darauf, dass es Isis, die derzeit einzige Hohepriesterin des Staates war bestätigte sich, als er ihr Auge um Auge gegenüber stand. "Ich, also...äh..." fing Ryou an zu stottern. Isis seufzte. "Ein Glück das Seth dich nicht entdeckt hat, du hast ihn knapp verpasst..." "Ach, das war er..." flüsterte Ryou immer noch unter rasendem Herzen stehend. "Ja und der wäre über deinen Rundgang im Palast so früh sicherlich wieder so erfreut gewesen wie letztes, oder?" zwinkerte sie ihm zu und Ryou nickte. "Wie auch immer..." zuckte sie mit den Schultern und stemmte anschließend ihre Hände in die Hüften. "Warum schläft du in letzter Zeit nicht, Ryou? Ist alles in Ordnung? Mahado hatte mir gestern berichtet, dass du in seinen Lehrstunden fast eingeschlafen wärst." Erst jetzt blickte sie auf Ryous Kleidung genauer und fragte über seine Aufmachung "Warum trägst du denn einen Kaftan, Junge?" Auch darauf keine klare Antwort gebend, sagte Isis "Schon gut, ist ja auch gleich... geh lieber dich noch ein wenig hinlegen, in Ordnung?" sie legte ihm die Hand auf die Schulter, nickte ihm behutsam nochmals zu und schritt dann an ihm vorbei.
 

Alone in sadness

You are pure and innocent

All suffering in your eyes

So love decides it's time to lose it all

In your paradise you stayed

Lost and lonely you are
 

Erleichtert und Erschöpft zugleich, war Ryou in seinem Zimmer angekommen und sah aus seinem Fenster schon die dämmernde Sonne am Horizont erwachen. "Ich bin so müde..." gähnte Ryou und ließ sich, ohne Anstalten darauf sich seiner Kleidung zu entledigen, ins Bett fallen und schlief mit einem Lächeln auf den Lippen sofort ein.
 

In memories we're all we used to be

Our frozen broken hearts

Ready to lose it all

Life's running out too fast

It's all we have

This all reminds of how in love and lost we are
 

(Ryou POV)

Ich erwachte erst gegen Mittag des Tages wieder und war ein wenig verwundert darüber, dass mich niemand zum Unterricht geweckt hatte. Doch als ich genauer darüber nachdachte, bemerkte ich erst, welchen Tag wir schreiben. Alle fünf Tage habe ich keine weiteren Pflichten zu erfüllen und genauso einer dieser Tage war heute. Doch durch all die aufregenden Nächte, ist mir die Übersicht darüber irgendwie entglitten. Ich streckte die Arme über meinen Kopf aus und rieb mir anschließend den Schlaf aus den Augen...

'Ich sollte wohl langsam mal besser aufstehen', dachte ich grad, da bemerkte ich, dass ich immer noch meine Kleider von dieser Nacht trug und stand darauf auf, um mich neu anzukleiden.
 

(Erzähler POV)

Ryou ging gerade die langen Stufen hinunter in die Vorhalle des Hofes, da machten ihm sich zwei Gestalten mit ihrem aufgeregten Gerede bemerkbar. "Das kann doch nicht wahr sein! Weiß der Pharao schon davon?!" Ryou erkannte die laute Stimme sofort... es war natürlich der jüngste der dem Pharao dienenden Hohepriestern. "Nein, Seth. Aber ich wollte ihn soeben darüber in Kenntnis setzten..." sprach Mahado, der mit verschränkten Armen vor diesem stand. "Lasst nur, Mahado, ich werde dem Pharao selbst davon berichten, was letzte Nacht geschehen ist!" Als sich dieser nun von seinem Gesprächspartner abwandte und direkt durch die große vergoldete Tür im Saal zum Thron des Pharaos schritt, wiederholte Ryou in Gedanken den Satz... 'Letzte Nacht? Hat man mich etwa doch...' Ryou zuckte zusammen als Mahado ihn entdeckte und zu sich gerufen hatte... Ryous Herz schlug lauter bei jedem Schritt den er in Richtung Mahados schritt. Als er bei diesem angekommen war, sich verbeugt und ihn begrüßt hatte wollte er der Sache unauffällig auf den Grund gehen, das heißt, wenn es bereits nicht zu spät war... "Guten Morgen? Dafür ist es zwar ein bisschen zu spät, aber trotzdem grüße ich dich auch, Ryou." "Mahado?" fragte Ryou schüchtern während dieser ihn etwas verwundert über seine Tonlage ansah "Ja?" fragte er dann zurück und wartete darauf, was Ryou nun zu sagen hatte "Was ist... letzte Nacht passiert? Entschuldigt meine Neugier, ich habe gerade das Ende eurer Unterhaltung mit Seth unabsichtlich mitbekommen..." wieder blickte Mahado Ryou mit erstauntem Blick an. "Möchtest du das wirklich wissen? Es ist nichts was dich betrifft Ryou, wenn du auf deine Streife heute Nacht anspielen möchtest... Isis hat mir im Vertrauen davon erzählt..." und verdrehte dann die Augen. "Es ging um... ach, vergesse es bitte einfach..." Ryou war schon erleichtert, aber wollte sich nicht so einfach damit zufrieden geben... denn neugierig war er trotzdem geworden, auch wenn er es vorhin nur zum Schein behauptet hatte... "Ich möchte es aber gerne wissen..." rief Ryou Mahado hinterher, der sich gerade auch zu der großen Tür zum Pharao gedreht hatte. Er blieb stehen. Blickte zurück und als er sah, dass Ryou wieder seinen flehenden Blick aufgesetzt hatte, sagte er darauf im Scherz "Bist langsam nicht alt genug um mit dieser Masche auf zu hören?" Ryou blinzelte zweimal, nahm diese Worte aber allerdings auch ernst. "Nun gut..." kam Mahado zurück auf die Stelle an der er vorhin gestanden hatte und sprach Unglaubliches... für Ryous Ohren...
 

You stayed, alone in sorrow

So far away

Where the sunbeams never reach

All alone and lost we are
 

(Erzähler POV)

"Heute in frühen Morgenstunden, hat ganz Ägyptens gefürchtetster Dieb wieder einen seinen grausamen Züge begangen... Ich glaube nicht, dass wir dir je zuvor von ihm erzählt haben, dafür gab es auch keinen Grund. Er ist sehr gefährlich..." "Und was ist geschehen, warum ist er denn so..." unterbrach ihn Ryou, da es nichts konkretes ergab und stellte die Gegenfrage "An Bakura? Tja, weil er vor nichts, rein gar nichts zurück schreckt, weder vor unseren heiligen Gesetzen oder sonst etwas und..." Mahado sah wie blass Ryou auf einmal geworden war... er war noch weißer als sonst... "Ist alles in Ordnung, Ryou? Es tut mir Leid, ich hätte mich nicht von dir bereit schlagen lassen sollen, doch etwas zu sagen. Solange du hier bist, wird dir nichts geschehen. Wir haben die Sicherheitsvorkehrungen für diese Nacht scharf verstärkt... hier kommt keiner rein oder raus..." "Bakura..." flüsterte Ryou unmerklich als Mahado erneut umkehrte und nun wirklich durch die Türen ging. Doch als Ryou ein zweites mal, diesen einen Namen aussprechen wollte, den, den er doch so über alles geliebt hatte, stockte sein Atem und seine Stimme versagte. 'Das kann nicht sein... das kann nicht...' waren Ryous einzigen Gedanken, während er wie aufgelöst noch immer allein in der Halle stand...
 

(Ryou POV)

Ich riss mich unheimlich zusammen, nicht laut auf zu schluchzen. Nicht bevor ich wieder in meiner Kammer war. Ich rannte so schnell ich konnte in Tränen getaucht die Stufen rauf und den Flur entlang. Wieder in meinem Gemach, ließ ich die Tür zufallen und brach vor Verzweiflung auf den Grund zusammen... Ich grub mein Gesicht tief in meine Hände, um die Laute meines Weines zu ersticken. Doch ich weinte so sehr und so heftig, das sie nicht zum schweigen gebracht werden konnten.
 

I am frozen to lose it all...
 

Ich konnte es nicht fassen. Konnte es überhaupt sein? Bakura... mein Bakura? Ein Dieb? 'Der gefürchtetste in ganz Ägypten' hallten Mahados Worte in meinem Kopf wieder. Und während ich genauer darüber nachdachte, nach Beweisen für das Gegenteil von dem suchte was ich erfahren hatte, fand ich nur immer mehr Indizien, die Mahados Behauptung stützen könnten...

Deshalb war ich ihm Nachts begegnet, wie diesem anderen Dieb der mich überfallen hatte... Ist denn die Nacht nicht ihre Zeit? Keiner traut sich normalerweise zur Zeit der Diebe hinaus... Und vielleicht darum lebt er in solch einer verlassenen und zerfallenden Gegend - in seinem Versteck - mit seinen Gefolgsleuten, die auch so aussahen als ob sie täglich bloß irgendwelche Vergehen hinterher trachteten... Er sagte er ist seit er ein kleines Kind ist für sich verantwortlich... Womöglich hat so Alles angefangen... und... mir schlich sich unser Ende von heute in den Sinn, wo er behauptet hatte, etwas erledigen zu müssen... es passte alles auf einmal zusammen... Ich konnte es trotzdem nicht fassen. Und das Unglaubliche schleicht sich tief in mein Bewusstsein... Ich... ich liebe einen Dieb... und somit stahl er mir mein Herz.
 

I see your pain, I see it grow

Slowly inside you

You cannot control it

The hurting's ruthless, you cannot win
 

(Erzähler POV)

Es hätte alles perfekt sein können. Doch Ryou fühlte sich wieder einmal vom Schicksal hintergangen. Und während er heimlich und still um seine Liebe trauerte und darüber nachdachte, was er nur tun sollte, hatten Seth und Mahado den Pharao über Bakuras letztes Verbrechen aufgeklärt... Der Pharao ließ seinen Kopf leicht nach vorne fallen und fing diesen mit seiner Hand auf. Er sah besorgt aus und dies entsprach auch der Wahrheit. "Wie lange sind wir diesem Kerl schon hinterher?!" fluchte Seth immer noch wortstark während Mahado über dessen karges Verhalten den Kopf schüttelte. "Dem sollte endlich das Handwerk gelegt werden!" "Das ist nicht so einfach..." antwortete der junge Pharao von seinem Throne aus und nahm nun die Hand von seiner Stirn. "Verzeiht mein Tonfall, mein Pharao, aber... es regt mich Zusehens immer mehr auf, dass wir nicht im Stande sind, etwas an dieser misslichen Lage zu ändern." "Ihr habt Recht, Meister Seth." intrigierte sich jetzt auch Mahado an in dies Gespräch und fügte dem hinzu "Wir müssen etwas unternehmen, etwas effektives!"
 

Der Tag verging damit, dass alle irgendwie unkonzentriert auf ihre Arbeit zurückgegriffen haben, und sich in der Sitzung zwischen dem Pharao und dessen Hohepriestern, alles um das Größte aller Probleme im Land drehte... nämlich Bakura... Und um Bakura ging es auch bei Ryou. Erst lange nachdem er sich nach einer schier unendlichen Zeit wieder einigermaßen von seinem Gefühlsausbruch gefangen hatte, legte er sich auf sein Bett und dachte über ihn und sich nach... Fragen ohne richtige Antworten huschten von einem zum anderen und während er intensivste über die eine Frage nachdachte, tat sich schon eine nächste auf und erfüllt sein Denken. Er seufzte tief und schwer... schwer, wie sein Herz gerade war. Und es brannte. Wie die Sonne am Mittagshimmel.
 

I see every smile you fake

Strong emotions, strong devotion to ignore the pain

To stand strong...
 

Ryou dachte an Bakuras Lächeln. Es schien so ehrlich und aufrichtig. War alles nur Schein? War alles nur Trug? Wusste Bakura womöglich, dass Ryou zum Palast angehörte und wollte sich dies nur irgendwie zu nutze machen? Ihn benutzen... und dazu war ihm anscheinend jedes Mittel Recht. Ryou hatte von der einen zur anderen Nacht, alles für ihn riskiert und ihm alles gegeben was er besaß, was ihm niemals jemand hätte nehmen können, wäre er nicht bereit dazu gewesen. Sein Herz, seine Liebe... seine Unschuld... Und doch konnte er ihn dafür nicht hassen. Ryou hielt es hier nicht mehr aus, die Gedanken die ihn erfüllt hatten schwirrten hier durch den Raum und hinderten ihn am weiterkommen... er musste raus... raus nach draußen in den kleinen offenen Hof, wo er immer stets hin ging, wollte er in der Natur allein für sich sein.
 

(Ryou POV)

Ich atmete gierig die frische und saubere Luft an diesem friedlichen Ort ein. Hier war ich immer gerne um nach zu denken oder um einfach nur ruhig zu entspannen, nachdem mich Seth wieder zusammen gestaut hatte. Warum er eigentlich immer so streng zu mir war, wurde mir hier allerdings jedoch auch nicht klar.

Ich ließ meinen Blick umherwandern und vergaß für einen kurzen Moment meine alten und neuen Sorgen. Schaute zu, wie das Wasser des kleinen Brunnens munter vor sich hin plätscherte und setzte mich neben diesem auf die alte steinerne Bank unter einer riesigen, der vielen Dattelpalmen. Außer mir war niemand hier. Heute wie auch an all den anderen Tagen, wenn ich diesen Platz hier besuche. Ja, ich könnte ihn eigentlich längst mein Eigen nennen.

'Bakura' dieser Name schlich sich mir wieder in meine Gedanken und mit ihm die letzte Nacht... wie ich mit ungewohnter lauter Stimme unter einem mir unbeschreiblichen Gefühl immer wieder diesen Namen gerufen hatte. Ich lief tiefrot an und versuchte diesen Gedanken abzuschütteln wie auch meine tiefen Schuldgefühle, die noch größer geworden waren, seit ich endlich wusste, wer er wirklich war. Ich fühlte mich schäbig. Erst hatte ich mich nicht so gefühlt, denn ich war glücklich und das seit so langer Zeit... Auf der anderen Seite, empfand ich aber auch ein Gefühl der Zufriedenheit, da ich wusste, dass es aus Liebe war - dass es genau aus diesem einen Grund geschehen war, den ich immer wollte. So war ich bereit für dieses Opfer gewesen. Doch jetzt, hat sich etwas geändert. Die Situation ist eine andere als noch zuvor. ‚Und das nur weil ich so dumm gewesen war gleich in der nächsten Nacht mit ihm zu... Oh, ihr Götter! Verzeiht mir meine Tat und lasst niemanden mein Vergehen erfahren! Niemanden, bitte...’

Ich schaute betend zum Himmel empor, doch auch dieser schien mir keine Antworten auf meine Fragen zu geben. Dabei möchte ich Antworten, ich brauche sie so dringend, bevor meine Seele durch die Löcher des Unwissens, ganz und gar zerbarst...
 

(Erzähler POV)

Nach einigen Stunden Beratung wurde eine Pause in der Besprechung eingelegt, in der die Hohepriester untereinander verschiedene Wege anstrebten. Shada ging gemächlich unter dem Säulengang entlang dem Garten, als er genau dort eine in Gedanken verlorene Gestalt sah. Schon von weitem erkannte er dessen traurigen Gesichtszüge und so schritt er die knapp Dutzend Stufen hinunter, direkt auf Ryou zu, der ihn noch gar nicht kommen gesehen hatte.

"Ryou?" sprach er diesen mit seiner tiefen Stimme an, der seinen Kopf in dessen Richtung eilte. "Meister Shada..." flüsterte Ryou verwundert und erhob sich dann von seinem Platze um sich vor ihn zu verbeugen, wie es der Respekt eines Schülers seinen Lehrmeister gegenüber auch abverlangte. "Setzt dich ruhig wieder hin..." lächelte Shada daraufhin und deutete mit der Hand zu der Bank, bevor er ebenfalls neben seinem Schützling platz nahm. "Weißt du Ryou, du hast dich in letzter Zeit ziemlich sonderbar verhalten..." begann er von Neuem und blickte dabei Ryou ernst an, obwohl dieser seinen Blick nicht erwiderte. "...Und ich wüsste gerne warum,... Ryou." Ryous Haupt drehte sich noch ein ganzes Stück weiter in die entgegengesetzte Richtung.
 

Day after day, to be there for us, always

To pretend, there's nothing wrong

How you feel, oh, how it feels...

no word can describe it
 

"Ryou... du kannst mir - uns - alles erzählen, was dich bedrückt. Das gilt für dich wie auch für alle anderen Lehrlinge." stichelte der Priester erneut. "Es... es ist alles in Ordnung." versuchte Ryou so überzeugend wie möglich zu formulieren und untermauerte seine Behauptung mit einem gespielt aufgesetztem Lächeln. "Nein... " flüsterte sein Lehrer, "Nein, das ist nicht das Lächeln, das ich kenne." und schaute Ryou fast mitleidig an. "Du kannst mir nichts vormachen, Ryou. Also... hast du Ärger gehabt? Außer deinen ständigen, nennen wir sie mal 'Auseinandersetzungen',

mit -" "Mit Seth?" unterbrach ihn Ryou genervt von dieser ständigen Untermalung ihrer 'Beziehung' zueinander und verdrehte so gleich die Augen. "Ryou, er will dir nichts Schlechtes." entgegnete Shada empört. "Aber das ist es eh nicht, oder?" Ryou seufzte. Er wollte einfach nur in Ruhe ein wenig nachdenken. Und jetzt machen ihm die Hohepriester alle das Leben noch schwerer mit ihrem Interesse an seinem Wohlbefinden, was ja eigentlich an sich nichts schlimmes war, führte es nur dazu, Ryou Verwirrung noch mehr an zu treiben. "Shada?" fragte Ryou nach einer Weile, nach dem er das unangenehme Schweigen zwischen ihnen nicht mehr ertrug. Dieser hakte mit einem fragenden 'Ja' nach und schenkte Ryou immer noch die größte Aufmerksamkeit "Was... was wird aus mir?" blickte dieser ihn daraufhin mit bitter traurigem Ausdruck an. Ryou wollte sich nicht länger verstecken, er suchte nach Antworten und hoffte hierdurch irgendwie Hilfe zu bekommen. "Wie meinst du das?" gab Shada die Frage zurück. "Werde ich immer hier eingesperrt sein müssen? Ich... ich weiß nicht ob ich, wenn Alles wie bisher so weitergehen zu vermag, es hier noch lange aushalten werde." Ryou ließ den Kopf sinken und legte ihn in seine Hände. Shada, sprachlos über diese Sicht Ryous, brachte kein Wort heraus bis er nach einer Weile das leise schluchzen des Jungen hörte. "Ryou..." sprach er und legte beschützend seinen Arm um den Kleinen. "Ssh, weine nicht." Versuchte er ihn zu beruhigen. "Hast du wirklich das Gefühl..." Shada brach ab. Wenn er es recht überlegte war das, was Ryou sprach eigentlich kein bisschen übertrieben. Er war verdammt dazu stets hier drinnen sein zu müssen. Er hatte noch niemals den Palast verlassen... was Shada zugegeben auch für keine sonderlich gute Idee hielt, reichten ihm die Probleme hier allein schon. Ryou bringt eben nun mal alle Aufmerksamkeit auf sich, egal, wie wenig er dies auch wollte. Ryou wusch sich die Tränen aus den Augen, die ihm schon nach Sekunden anfingen zu brennen... er hatte heute einfach schon wieder zuviel geweint.
 

Your body feels like a stranger sometimes

We cannot stop it, we cannot win
 

(Ryou POV)

Ich ließ mich wieder gehen. Dabei hatte ich mir fest vorgenommen, das eben genau das nicht der Fall sein wird. Und so sehnte ich mich noch mehr zurück in die Freiheit, die ich nur all zu kurz hatte kosten können. Leben... Ich blickte erneut auf. Denn mir kamen einige Bakuras Worte zurück ins Gedächtnis... 'Ich habe immer nur überlebt, doch leben allein tu ich erst seit... gestern Nacht.' Da war es mir auf einmal völlig egal... alles was er auch getan hat... er hatte einen Grund. Vielleicht kam er einfach nicht mehr raus aus seinem alten Leben, dem Leben des Straßenkindes in ihm... das Kind, so einsam und verlassen. Was wissen denn alle hier schon über ihn? Sollte ich ihn nicht doch besser kennen? Ich weiß, dass ich nichts, rein gar nichts von dem was er getan hat auch nur entschuldigen könnte doch... Wenn ich mir bei einem immer stets sicher sein konnte, dann war es bei meiner doch so ausgeprägten Menschenkenntnis. Hat sie mich den diesmal so sehr im Stich gelassen und hinters Licht geführt? Dabei... sollte ich ihm glauben? Ihm? Was auch geschieht - ich werde die Wahrheit herausfinden, außer eben die eine Sache, die ich schon am Anfang wusste... Meine Gefühle zu ihm. Mein Herz schreit und verzehrt sich nach ihm und das schon nach so kurzer Zeit... Ich würde mit ihm gehen wollen, egal wohin mein Weg mich auch führen würde, wenn's auch mein Verderb sei... Ich kann nichts ändern an meinen Gefühl im Gegensatz zu meinem Leben und seiner Einstellung dazu. Lieber Tage mit ihm in Schmerz... als Tage ohne ihn und jeglichen Schmerz. Dies könnte auch gar nicht sein. Ohne ihn ist Schmerz.

Wieso merke ich das erst jetzt?

Doch werde ich über all seine Taten denn hinweg sehen können? Sollte ich mich gar doch in ihm völlig getäuscht haben? Nein, ich kann einfach nicht daran glauben, dass er mir gegenüber falsche Gefühle vermittelt hat... ich bringe ihm nichts in mit meinem Stand im Königshaus... Ich werde mich vergewissern um meine Ruhe zu finden...
 

Every painful day, I'll be there for you, always...

...and together we will stand strong
 

(Erzähler POV)

Bakura. Ryou beschloss wie abgesprochen zu ihm zu gehen, falls es ihm gelingen sollte, bei den neuen Wachvorrichtungen aus dem Palast zu schleichen. Ja, aller Gefahren zu trotz. Denn so scherte ihn sein Leben überhaupt nichts. Bakura hingegen, ahnte nichts darüber, dass Ryou auf einmal doch so schnell erfahren hatte, dass er seit dem Verlust seiner Familie und seines Zuhauses vor Jahren auf die eher dunklere Seite gewechselt hatte. Hier hatte er sich immer stets wohl gefühlt, doch in den letzten Tagen, fühlte er sich nicht mehr wohl in seiner Haut...

Nachdem er knapp nach Sonnenaufgang wieder in sein Quartier zurückgekehrt war, ließ er sofort wieder allein in seinem Raum seine Gedanken schweifen. Wollte wissen, was die Nacht noch so ergeben hatte, außer seinem frisch durchgeführten Qu. Doch der von ihm los geschickten Handlanger, war selbst jetzt noch nicht wieder eingetroffen. "Gebt mir sofort Bescheid und schickt ihn zu mir!" hatte Bakura den Leuten hinter sich zugerufen, bevor er verschwand.
 

(Bakura POV)

Ich fragte mich was wohl schief gegangen sein könnte. Es kann doch wohl nicht so schwer sein ein so harmloses Geschöpf wie Ryou zu verfolgen. Ryou. Es ist zum verrückt werden. Er geht mir nicht aus den Kopf. Spuckt wie all die anderen verlorenen Seelen tief in mir. In meinem sein. In meinem denken und handeln... ja, darüber vermag er jetzt schon die alleinige Kontrolle zu haben. Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll. Wurde Ryou von meinen wahren Leben erfahren, würde er trotzdem an meiner Seite sein? Soweit wie ich das beurteilen kann eher weniger. Nein, nicht Ryou. Wo er doch so sensibel und zerbrechlich zu sein scheint. Ich musste wieder lächeln. So wie immer wenn ich ihn mir gedankenlich in voller Pracht ausmalte. Ich hatte nie Angst. Nie mehr wieder hatte ich sie allein zu fürchten. Doch jetzt spüre ich sie wieder. Ganz klein, doch sie gewinnt an Stärke, je mehr ich daran denke, wie das alles nur funktionieren soll... kann es überhaupt funktionieren, wenn ich nicht ehrlich bin? Ich will ihn nicht verlieren. Ich kann es einfach nicht zulassen...
 

Wandering around here, I wish to be near you

Heaven help me... I'm on my own

I feel you, in my heart, you've never left me

Where can I find you, keeper of love?
 

(Erzähler POV)

Gerade als Bakura fast in eine Art Dämmerzustand überglitt, klopfte es an der Türe, die ohne auf ein hereinbitten Bakuras sofort nach einigen Sekunden fast wie von selbst aufsprang. "Mein Gebieter!" hörte Bakura jemanden hinter sich rufen. Es war die Stimme des Mannes, den er vor einigen Stunden zusammen mit Ryou los gesandt hatte...

"Wieso hat das so lange gedauert?" entgegnete Bakura kühl, als dieser sich vor ihm gekniet und seinen Blick wieder empor gehoben hatte. "Ihr..." begann er außer Atem und zwang sich erst einmal für ein zwei Sekunden zu Ruhe, um dann fortzufahren. "Ihr werdet nicht glauben, wo ich gewesen bin, Herr." Bakura legte den Kopf leicht fragend zur Seite, sagte soweit aber nichts dazu, weil er auf einen Anhang wartete. "Dieser Junge, den Ihr mir befohlen habt zu folgen, scheint..." er beugte sich zu Bakura hinüber um zu flüstern "...scheint ein Mitglied des Königshofs zu sein." Obwohl diese Worte so leise gesprochen wurden, trafen sie Bakura wie ein Schlag ins Gesicht. "Kannst du das bitte noch einmal wiederholen?" fragte Bakura, der glaubte seinen Ohren nicht mehr trauen zu können. "Herr, ich bin ihm unbemerkt gefolgt. Von der Grenze, wo er von nun an allein laufen wollte, bis schließlich zum Palast... in den Palast, um es genauer zu sagen. Keine Sorge, auch dort hat niemand meine Anwesenheit zur Kenntnis genommen. Auch wenn ich beinah einer Hohepriesterin in die Arme gelaufen wäre, mit der sich dieser Junge auch kurz unterhalten hatte." "Ist das Wahr?" fasste sich Bakura rasch, um sich seiner unglaublichen Überraschtheit nicht anmerken zu lassen. "Ja. Ich habe ihn bis zur Tür seiner Kammer beobachtet und bin dann wieder umgekehrt..." "Moment mal, das erklärt trotzdem nicht, warum du erst jetzt wieder hier auftauchst obwohl du von mir aufgetragen bekommen hattest mir sofort Bericht zu erstatten!" erhob Bakura seine Stimme und stand von seinem Sitzplatz auf um wie ein Wolf, der seine Kreise um sein Opfer zieht, hin und her zu laufen. "Lasst mich erklären. Ich wollte für euch herausfinden, was für einen Stand im Königshause hat, also habe ich ein wenig herum geforscht nach Informationen dies bezüglich.", versuchte der andere zu erläutern. "Erinnert ihr euch noch an Priester Maneth, der vor Jahren in den Palast versetzt worden war?" "Etwa der, der mit dir einst krumme Geschäfte gedreht hat?" fragte Bakura um seiner Erinnerung an diesen bestätigen zu lassen, woraufhin ihn sein Gegenüber nur stumm entgegen nickte. "Ja, er war ein Betrüger, inmitten der heiligen Priestersippe in Luxor, dessen Schwindel jedoch nie zuvor aufgeflogen war, doch -"

"Warte, ist er nicht nur wenige Wochen nach seiner Versetzung hingerichtet worden, weil er nicht die persönlich vom Pharao angesetzten neuen Gesetzte bezüglich einem seiner jungen Hohepriester-Nachzügler..." da verstand Bakura worauf dieser eigentlich die ganze Zeit über hinaus wollte und drehte sich plötzlich wieder zu diesem um, da er ihm die ganze Zeit über den Rücken zugewandt hatte. "Ja, ihr sagt es Meister. Eben dieser Junge ist..." "Schweig." unterbrach ihn Bakura. Er wollte nichts mehr hören. Es war schon so vieles gesagt worden... "Herr, ich dürft euch nicht weiter auf so was Gefährliches einlassen, nicht nur für Euch allein, sondern zu unserer Aller Wohl! Ihr würdet sterben wenn..." "Wenn sie mich kriegen? Das würde ich sowieso, du Idiot. Geh, ich habe gesagt ich will nichts mehr hören!" und zeigte mit seinem Zeigefinger geradeaus zur Tür. Sein Untertan tat ihm wie gesagt und verließ ohne ein weiteres Wort die Kammer. Bakura blieb noch eine Weile stehen ohne auch nur einen Gedanken zu fassen. Starrte einfach nur weiter auf die geschlossene Tür... "Ein Grabräuber und ein Königsmitglied..." seufzte er und stellte fest, dass die Probleme von einst zuvor nur noch schlimmer geworden waren, im Gegensatz zu seiner Hoffnung, dass es alles erleichtern würde, wüsste er, wo Ryou lebt...

Er ließ sich wieder auf seinem ehemaligen Sitzplatz fallen und verschränkte die Arme hinter seinem Kopf um nach zu denken.
 

It felt like heaven, what tore us apart?

A perfect harmony, just like a dream

Come back my heart, I feel so cold in this darkness

Now I know that you are heaven-sent
 

(Bakura POV)

Konnte das wirklich wahr sein? Aber wieso sollte jemand aus dem Palast auf einmal, völlig alleine ohne jegliche Begleitung als Schutz und das auch noch mitten in der Nacht, durch die Straßen gehen, obwohl allgemein Bekannt ist, dass es um dieser Zeit gefährlich ist? Wieso sollte jemand das überhaupt tun? Ich weiß das ich nicht drum herum kommen werde, mit Ryou darüber reden zu müssen... Das wir beide geschwiegen haben, über die, die wir nun mal sind. Aber nicht nur ich war unaufrichtig gewesen, er mir ja gegenüber schließlich auch - wobei sein Geheimnis in der Hinsicht eigentlich gar nichts so etwas abwegiges ist. Nicht wie bei mir. Ich bin kriminell und er königlich. Ich wäre Arm, wäre ich nicht ein Dieb und er ist reich. Wir sind in jeder Hinsicht das vollkommende Gegenteil voneinander... und trotzdem haben wir uns gefunden. Uns geliebt und vereinbart uns heute wieder zu sehen... ich werde ihm alles sagen, ich muss es sagen, auch wenn ich Angst vor seiner Reaktion habe. Angst wie noch nie. Wenn irgendwer nur einen Schimmer davon hätte, dass der furchtloseste und grausamste Dieb Ägyptens Angst davor hat, jemanden den er liebt, überhaupt erst einmal, dass er liebt, zu sagen, wer er war... Ryou... Wie ist das alles nur passiert? Ich habe nie gefühlt... nie gesehen... das die Welt mir auch einmal etwas schenken könnte, dass mich glücklich macht. Ich bin niemals glücklich gewesen. Ich habe auch gar kein Verlangen mehr danach, dauernd nur Schlechtes zu tun und mich zu verstecken. Ich sollte fort gehen... doch ohne ihn geht das nicht... doch ich sollte...
 

I was your saviour in need, but you carried me

Through deepest desperation, you saved me

Come back to me and you will see

The grey will turn to daylight

You can set us free...
 

Verdammt! Warum nur, warum muss es so kompliziert sein?
 

(Erzähler POV)

Bakura wartete auf die Stunden der Nacht, während er die ganze Zeit darüber nachdachte, wie er das alles anstellen sollte, was er sich vorgenommen hatte... Ohne zu ahnen, dass er schon bald verraten werden würde...

Seine Gedanken änderten sich nicht, war verloren in dem Bann, der Ryou mit sich brachte. War es jedoch auch sein tot?
 

You cast that spell over my senses

And I wonder how it could come so fast

Without you I'm no one, oh could you hold me

Once again, the flame would be renewed…
 

****
 


 

Höhö, das hier war auch schon das dritte Kapitel meiner ersten Fanfiction hier. ^^ *freu*

Danke an alle die, die diese Ff schon ne Zeit lang verfolgen und nicht aufhören, sie zu lesen. Das ist große Klasse, zu sehen, dass sie so manchem doch gefällt... Das ehrt und freut mich wirklich rießig!

Nun gut, ich hoffe, dass das Kapitel nicht so erschreckend war, doch ich verspreche euch, dass das noch gar nichts war! Hey, ihr habt gerade das dritte Kapitelchen gelesen von 10! Was meint ihr, was noch alles geschehen wird? (Denkt doch mal über den Titel nach *muhahaha* (Ich weiß, ich bin gemein!))

Nun gut, ob die beiden ihre Beziehung halten können, erfahrt ihr, unter anderem, im nächsten Chapter... Zum Beispiel aber auch, was es mit Maneth auf sich hat... ^.^°

"Deceiver"

So, da bin ich wieder! ^^/ Oder besser, das vierte Kapitel meiner ersten Ff hier ^^ Ich hoffe, dass euch dieses Kapitel gefällt! Ein herzliches Danke an meine Kommischreiber und Leser und ja,

bitte lasst auch dieses mal Kommis da - ich würde mich darüber (über eure Meinung!) sehr freuen!

So, die Lyrics sind hier von: Stream of Pasion "Deceiver" & von Elis "Perfect Love"

Vielen Dank und viel Spaß!

Eure Luna ^^/
 

***
 

I’d rather die – than live without you

Chap. 4. ~ Deceiver
 

(Erzähler POV)

„Ryou?“ hallte es durch die Tür. Er war gerade dabei in seinem Zimmer sich seine Kleider für die kommende Nacht zurecht zulegen, da klopfte jemand an seine Tür. Eilig legte Ryou eines seiner weißen Laken über das zusammen gelegte Gewand, bevor er die Erlaubnis gab, dass der Besucher eintreten mochte. Während sich die Tür öffnete setzte sich Ryou noch schnell auf sein Bett um mögliche Auffälligkeiten zu verdecken. Die sich öffnende Tür warf einen dunklen Schatten in das in sanftes Rot getauchte Zimmer. Die Sonne war bereits bei ihrem Untergang als Shada eintritt. „Kommst du bitte mit mir?“ schaute er diesen nur kurz an und wartete darauf, dass Ryou sich erheben und ihm seines Weges folgen würde. Stumm nickte Ryou, stand auf und ging durch die Tür die der Hohepriester wieder schloss. „Ist irgendetwas nicht in Ordnung, Meister?“ fragte Ryou etwas beunruhigt, doch konnte er sich denken, worum es gehen könnte. Vor einigen Stunden, wo sie sich im Garten unterhalten hatten, glaubte er, dass das von ihm gesetzte Ende nach seiner Erleuchtung noch nicht alles war. Er bereute es zutiefst Shada eingestanden zu haben, dass er sich in letzter Zeit immer unwohler hier fühlte. Hier, wo er doch ein Leben lang Zuhause war.
 

For long I have been hiding

And all the pain I hold within sends shivers down my spine.
 

„Mir... mir geht es besser, ehrlich.“ Hängte Ryou dran um sich ihnen die Zeit zu sparen, doch Shada machte keine Anstalten davon, Ryou wirklich zu gehört zu haben. „Der Pharao wünscht dich zu sehen...“ sagte er, während sie beide durch die Gänge schritten... „Der Pharao?“ fragte Ryou leise, bekam aber wieder keine Antwort. Da blieb Ryou stehen. „Ist irgendwas passiert, Shada?“ fragte Ryou mit besorgter Stimme und die Ignoranz seines Gegenübers legte sich, als hätte es sie nie gegeben. Shada konnte es sich nicht nehmen zu seufzen derweil er sich zu Ryou umgewandt hatte. Dieser schien ihn nur mit einem undefinierbaren Blick an zu starren. „Nein, eigentlich nicht...“ sprach er dann „Aber ich möchte ehrlich zu dir sein, dass ich mich mit dem König über unser Gespräch unterhalten habe...“ gestand er und ging einen Schritt weiter Ryou entgegen. ‚Nein...‘ war Ryous Gedanke als Shada sich daran setzte, seinen Weg erneut an zu streben.
 

For long I have been waiting for a reason to arise

Was it all a waste of time?
 

(Ryou POV)

Warum habe ich nur geredet? Ich hätte... einfach in meinem Gemach bleiben sollen. Doch woher sollte ich auch wissen, dass ich für alle immer so leicht zu durchschauen bin? Ich folgte meinem Vorgänger gebannt und mit immer aufgeregterem Herzen... Ja, ich hatte Angst. Ich weiß nicht, was dem Pharao erzählt worden war, aber ich erinnere mich noch genau an all das, was mir bei Shada über die Lippen gekommen ist. Und so stand ich nun gemeinsam mit ihm vor den großen edlen verschlossenen Türen des Pharaos Gemach. Ich hatte mich die ganze Zeit über schon gewundert, dass wir nicht die Stiegen nach unten gegangen sind... aber zu so später Zeit, war es eigentlich selbstverständlich, dass der Pharao sich nun von seinen Pflichten und Taten des Tages in seiner Kammer erholt. Das laute Klopfen an der Tür riss mich unbarmherzig aus meinen Gedanken, als Shada darauf hin schon die Türen ganz öffnete und mir ein Zeichen zum folgen gab. Etwas zaghaft, schritt ich dicht hinter ihm her. Wie ein kleines Kind, dass sich schutzsuchend hinter einem Erwachsenen versteckt, aus Angst vor dem was sich vor ihm wand. „Mein König, hier sind wir.“ Sprach Shada und wartete auf eine Antwort. „Danke.“ Ertönte und der König trat in unser Blickfeld.

Er war noch sehr jung. Er ist gerade mal zwei Jahre älter als ich und regiert dieses Land immer hin schon einige Jahre in Frieden und führte es in dem Wohlstand, indem es sich befand. Früher war ich viel mit ihm zusammen gewesen, doch seit er neuer Herrscher war, haben ich und Mana, die ebenfalls ein Lehrling ist und eigentlich seine Beste Freundin war, ihn sehr selten einfach so zu Gesicht bekommen. Er setzte sich auf einem Stuhl vor uns und schaute uns an.
 

(Erzähler POV)

„Shada... lass uns bitte allein. Ich möchte mich unter vier Augen mit Ryou unterhalten.“ erteilte er dem Hohepriester der sich zum Abschied verbeugte und den Raum verließ. Ryou schaute ihm nach doch als seine Schritte nicht mehr für ihn zu vernehmen waren, drehte er sich wieder um und kniete vor dem Pharao nieder. „Ihr wolltet mich sprechen?“ fragte dieser dann leise und man konnte seine Angst förmlich spüren. „Du brauchst keine Angst zu haben, Ryou. Du weißt genau, dass das völliger Unsinn ist.“ sprach er wohlwollend und musterte Ryou. „Du weißt sicher, warum ich dich hier her gerufen lassen habe, oder?“ Der Weißhaarige erhob seinen Kopf und antwortete darauf mit einem leisen „Ja, mein Pharao“, begleitet von einem stummen nicken. „Doch lasst... lasst mich erklären...“ „Das brauchst du nicht. Ich... verstehe das schon, aber mir scheint du verstehst nicht, dass wir dir nichts böses wollen. Wir befürchten, nein, eigentlich sind wir uns der Sache sicher, dass es nicht gut wäre, wenn du unter ‚normalen‘ Fußvolk gehen würdest...“ unterbrach in der junge Herrscher. „Aber ich gebe auch zu, dass ich mich nicht genug um dich gekümmert habe.“ Ryou war überrascht. „Atemu?“ Dieser erhebte sich von seinem Platze und trat auf die große Plattform im freien und schaute in den rot glühenden Sonnenuntergang. Ryou folgte ihm eine Wenigkeit um dessen Worte weiterhin lauschen zu können. „Ich meinte damit...“ er atmete tief auf und schritt fort „Du hast Recht auf einer Seite... du kannst nicht auf Ewig einfach nur hier drinnen... ‚eingesperrt‘, wie grob du es bezeichnet hast, sein. Aber wir sind uns noch keiner anderen Lösung sicher, weißt du.“ Ryou war sichtlich überrascht und erwiderte kein Wort. Er hatte auch nicht den Mut dazu, überhaupt, wollte er es nicht noch schlimmer machen, als es sowieso schon war. Eine Windböe kam von weitem auf und erfasste Ryous helles Haar, dass in wilden Strähnen um sein Gesicht wehte. Er strich sich einige Strähnen hinter sein Ohr. „Ich weiß, dass das nicht einfach ist. Es... es tut mir Leid dass ich mich überhaupt beklagt habe. Bitte haltet mich nicht für... undankbar.“ Atemu drehte sich zu Ryou um, der immer noch hinter ihm stand. „Das tue ich nicht.“ Versicherte er ihm. „Doch seit... diesem einem Vorfall mit Maneth vor Jahren...“ Ryou schreckte auf. Er mochte sich nicht daran zurück erinnern. Er hatte versucht es zu verdrängen, aber irgendwie wusste er, dass er nicht vor dem fliehen konnte was vergangen war. „Ich sehe es einfach nicht gerne, wenn du Fremden alleine gegenüber stehst. Ryou...“ Am Klang seiner Stimme konnte man nur erahnen, wie sehr ihn dies in Wirklichkeit aufbrachte und ging dann näher auf Ryou zu, legte diesem seine Hand auf die linke Schulter... „Du musst verstehen, dass ich...“ er korrigierte sich mit einem Lächeln „...wir einfach nicht zulassen wollen, dass so etwas nochmal passiert – um deinet Willen. Du sollst doch immer an unserer Seite sein. Wir brauchen dich.“ Ryou verstand die Welt nicht mehr. Er wusste nicht warum so viele Menschen eigentlich aus ein und dem selben Wissen sprachen. Denn Ryou selbst war sich nie sicher gewesen, etwas von der Rolle her wichtiges gewesen zu sein. „Warum?“ fragte Ryou. „Warum sollte ich für irgendwen hier...“ Ryou dachte an Bakura und daran, dass eigentlich niemand wissen konnte wer er wirklich war... was aus ihm in den letzten Nächten geworden war. Doch bevor er überhaupt seinen Satz sowie seinen neu angesetzten Gedanken zu Ende bringen konnte, äußerte sich der Pharao dies bezüglich.
 

I am not who you think I am

Soon I’ll be letting you down
 

(Ryou POV)

„Ryou...“ ich merkte wie empört er war, doch ich verstand es immer noch nicht. Ich bin ein kleiner Lehrling, der nichts besonders zu tun hat... oder lag es daran: noch nicht? „Du machst einem wirklich nicht einfach, Ryou. Wenn du das nicht weißt, dann...“ Ich weiß nicht was es war, was da auf einmal in der Luft lag und mir dies Gefühl vermachte, dass alle anderen um mich mir gegen über nicht aufrichtig waren. Ich war eben wirklich ein unwichtiges Rädchen in diesem Getriebe, doch warum fanden alle anderen dies nicht. Ich sah wie erwartungsvoll mein Gegenüber mich anblickte, aber ich wusste nicht was ich darauf sagen sollte. Ich wusste überhaupt nicht mehr was ich von ihm halten sollte... er verhielt sich so komisch mir gegenüber, war mir zu nah... dabei wurde das Schweigen um uns noch erdrückender durch meinen Mangel an Worten und seiner mir unangenehmen Aufdringlichkeit, als er noch einen Schritt näher an mich heran kam. „Ryou, ich...“ „Mein Pharao!“ unterbrach ihn eine starke Stimme. Ich war so erschrocken über den Wandeln unseres Umgangs miteinander, dass ich gar nicht gemerkt habe, wie jemand in das Zimmer eingedrungen war. Im dunklen Raum stand Seth und kam mit großen Schritten näher. „Mein König...“ wiederholte er sich. „Die Wachvorrichtungen für die Nacht sind bereits getroffen worden. An allen Gängen mit Möglichkeiten des Eindringens habe ich ausreichend Soldaten plaziert.“ „Das ist gut zu wissen.“ bestätigte der Pharao beruhigend doch mich macht das alles nur noch nervöser. Ich dachte gerade daran, dass vielleicht der hintere Eingang trotzdem so spärlich bewacht wird wie in allen Nächten zuvor, doch dieser Hoffnungsschimmer strahlte nur für eine kurze Weile in mein trübes Bewusstsein, als Seth mir auch diese Hoffnung nahm. „Auch am hinteren Soldateneingang habe ich arrangiert, dass ein Tor angebracht wird. Diesem ewigen Ein und Aus wird damit endlich ein Ende gesetzt. Die Wachen werden von jetzt an, wie ihr es gewünscht hattet, mein Pharao, wie alle anderen auch den vorderen Haupteingang des Hofes benutzten.“ „Ausgezeichnet, Seth....“ nickte er ihm zuvorkommend zu, als er sich dann wieder an mich wandte. „Lass uns ein anderes mal weiter reden, wenn sich mir eine andere Möglichkeit auf tut, in Ordnung?“ Ich bejahte seine letzten Worte und sollte mit Seth aus der Kammer schreiten. Wie befohlen tat wir dies auch. Ich wollte mich gerade als dieser die Türen geschlossen hatte in die linke Seite des Ganges wenden, da sprach mich diese Stimme an, diese gewisse Stimme, in dem ebenso für ihn typischen Tonfall... „Und du bleibst heute Nacht auch einmal in deinem Zimmer, verstanden...Ryou?!“ Ich warf ihm nur einen letzten Blick über die Schulter zu, ohne ein Wort. Ich wusste, er hasste es, wenn ich ihm keine Antworten aus seine befehlerischen Anweisungen gebe, doch ich hatte einfach keine Lust mich an einem Gespräch mit ihm zu beteiligen. Ich schritt weiter meines Weges, da hörte ich das erneute rufen meines Namens. Da ich wieder nicht zu reagieren veranlagt war, hörte ich zuvor nur noch schnelle plumpe Schritte bevor ein arger Griff um meinem Arm mich brutal herrum riss. „Hast du das verstanden?!“ schrie er mich an. Da gesellte sich eine andere Stimme zu uns. „Seth!“ brüllte Mahadoo, der sichtlich unangetan von Seths Art war mit mir um zu gehen. „Lass ihn gefälligst los! Du weißt genau, dass deine letzte Mahnung gefallen ist! Solltest du ihn nochmal so grob anpacken...“ „Ich weiß...“ schnippte dieser ihm das Wort ab und schubste mich von sich weg. Wortlos und kalt schritt er an Mahadoo vorbei und verschwand im blutigem Dunkeln der Sonne das durch eines der Fenster einfiel.
 

I am not who you think I am

I’m everywhere...
 

(Erzähler POV)

Mahadoo trat auf Ryou zu, der immer noch vor sich in den Gang starrte. „Alles in Ordnung? Das nächste mal, rufe bitte nach einem von uns.... auch wenn ich hoffe, dass er es endlich lernt und damit aufhört.“ „Keine Sorge, mir geht es gut.“ Vergewisserte Ryou ihn, dabei dachte dieser, dass er es sowieso schon langsam gewohnt sei, dass Seth ihn aus irgendeinem Grund nicht leiden kann und somit nicht sanfter in Ton und Verhalten ihm gegenüber war. „Komm, lass uns hier nicht weiter herumstehen.“ merkte Mahadoo an und schob Ryou vorsichtig mit einer Hand sachte voran.

Während sie so durch die Fluren gingen, fielen Ryou die wirklich drastisch verstärkten Wachvorkehrungen auf, die hier überall an fast jeden Ecken an denen sie vorbei zogen standen. Ryou fühlte sich dabei immer unwohler, nicht nur weil ihm immer mehr bewusst wurde, dass es heute Nacht für ihn, wirklich kein entkommen gab, sondern auch, weil er all diese Blicke spürte, die jeder von diesen ihnen schenkte. „Mahadoo? Meinst du nicht auch, dass... dass das alles hier ein wenig übertrieben ist?“ „Wie?“ schaute er Ryou verwundert an und gab Ryou dann eine ausführlichere Antwort.

„Ich meine... Seths Anordnungen sind recht üppig ausgefallen....“ setzte er ab und blickte sich um, wobei Mahadoo ebenfalls dessen Blicke auffielen, die es ihm schwer machten, nicht vor leicht brodelnder Genervtheit die Fassung zu verlieren. Er räusperte sich kurz und die Blicke jener zwei Wachposten an denen sie gerade vorbei liefen, richteten sich wieder ein in ihre starre und konzentriert aussehender Haltung auf. „...aber wenn er meint dies sei Angebracht, soll er sich meinetwegen damit gütlich tun.“ lachte er dann und beide blieben vor Ryous Kammer stehen. „Gute Nacht, Ryou. Und tu Seth bitte einen Gefallen und bleib in deinem Gemach.“ Sprach er gerade bevor er weiter ging, da rief er ihm noch etwas zu „Und schlaf mal wieder richtig durch! Bis Morgen und Ryou...“ er blieb stehen und hielt diesen gerade davon ab durch seine Kammertür zu schreiten „...mach dir keine Sorgen... du sahst heute Morgen so beunruhigt aus. Du hast ja gesehen, dass hier alles sicher ist.“ Dann verschwand er um die nächste Ecke. „Ja...“ sprach Ryou in einem leicht verträumten Tonfall, auch wenn er wusste, dass dies Mahadoo und niemand anderes mehr hätte hören können.
 

You think I have been lying

There a secrects that lie frozen in my silent stare
 

Zur selben Zeit im zerstörten Dorfe El Kurna. Es wurde zusehends roter und roter am Horizont, als ob sich der Himmel über dem zerfallenen Dorf die Geschichte die es schrieb, neu aufleben lassen wollte, indem er es in sein stummes Licht tauchte. Aber ergänzte es die Stimmung hier. Längst kein Geheimnis war es nun mehr, dass der König der Diebe, wie man ihn hier nannte, Kontakt mit einem ungewöhnlichen Junge aufgenommen hatte, einem der aus dem Königshause stammte. Man tuschelte und mutmaßte, was hinter diesem so untypischem Handeln Bakuras stecken mochte. Aber gefallen, fanden sie darin nicht. Kein einziger seiner ach einst so treuen Gefolgsleuten, sprachen seinerseits von Vergeltung, gab er sich doch tatsächlich mit jemanden ab, von denen sie immer gedacht hatten, dass er sie alle hasste. Dass war das, was Bakura ausmachte. Warum ihn jeder hier respektierte und fürchte. Doch jetzt hatten sich die Dinge geändert, die Lage an sich, in der sie sich befanden, war nicht mehr dieselbe... und es war ihnen zu gefährlich, dass jemand wusste, wo dass Versteck ihrer war. So konnten und wollten sie dies nicht dulden, doch Bakura blieb stur, wie immer wenn er sich seiner Sache sicher war. Nun lag es bei ihnen, was sie zu tun hatten... und es ergaben sich nur zwei Möglichkeiten in ihren diebischen Augen. Entweder sie verraten ihren Herrn oder sie stürmen den Palast und töten die Gefahr zu ihrer Angesicht. Da aber die zweite von ihnen erwählte Maßnahme, die schwerere umzusetzende war, schlugen sie Pläne für Pläne... zum Sturz des ihren einstigen Königs, der von all dem nichts mitbekam.
 

(Ryou POV)

Ich ließ meine Kleider von meinem Leib wandern und streifte mir danach neue über für die herein brechende Nacht. Ich schaute noch einmal aus dem Fenster in die sich auf tuende Dunkelheit, bevor ich mich in mein Bett kuschelte. Wie sehr hatte ich mir gewünscht, heute wieder bei Bakura zu sein? Wie sehr sehnte ich mich danach, jetzt in seinen Armen zu liegen? Doch ich kann nichts dafür tun, damit ich meinen Wunsch wahr machen kann, nein, nicht in dieser Nacht. Konnte nur weiter an ihn denken. Und an all das was, gestern, heute... was in letzter Zeit einfach geschehen war. Die Ereignisse Vergangenes lassen mich nicht los und raubten mir wieder den Schlaf, den ich nicht finden konnte.

Ich dachte über die Worte des Pharaos nach, daran, dass ich von Bedeutung sei, für jeden von ihnen. Und das sie es nicht gerne sehen, wenn ich... ich stoppte in meinen Gedanken. Zum zweiten male schlich sich dieses Erlebnis in mein Gedächtnis ein. Warum musste der König auch darauf zurück kommen?
 

(Erzähler POV)

Ryou gab sich die größte Mühe, auf andere Gedanken zu kommen. Doch es gelang ihm nur erbärmlich schlecht. Und mit diesem unguten Gefühl driftete er unbewusst in einen leichten Schlaf, gefolgt von seinen Erinnerungen...

Er träumte. Er wusste es und konnte trotzdem nicht aufwachen. Erlebte alles so, als wäre es wirklich noch einmal geschehen...
 

Eine große Hofversammlung hatte es an jenem Tage gegeben zur Willkommenheißung eines Priesters aus einem Tempel in Luxor, der dank seiner hervorragenden Dienste in diesem einen äußerst guten Ruf im Land hatte und ihm eine Versetzung in den Palast erlangt hatte. Dabei wussten die Menschen nicht, dass hinter dieser heiligen Fassade, ein wahres Ungeheuer sein Anlitz versteckt hielt.

Und so nahmen die Feierlichkeiten am Hofe seinen Lauf bis zur offiziellen Vorstellung gegenüber allen am Palaste dienenden Priestern und Angestellten. Erst zu letzt und am wichtigsten, war das zusammentreffen mit des Pharaos treusten und am nahe stehenden Hohepriestern, wie auch gegenüber einem anderen Menschen hier in diesem Königreich.... „Und daher schätzen wir Euch als ein neues Mitglied unseres Staates.“ Neigte sich die Rede des Pharaos zum Ende. „Ich danke euch, mein Pharao.“ Sprach der so hoch heute gefeierte Neuling und musterte alle anwesenden. „Zeit wird es nun euch meine Berater und somit Hohepriester vorzustellen...“ sprach Atemu fort und jeder erwähnte trat einen Schritt, aus Höflichkeit gegenüber Maneth, vor. Ryou dagegen hatte die ganze Zeit dem Geschehen einfach nur zu gesehen. Er wusste auch nicht so recht, warum er, als einziger Schüler auserkoren wurde, hier an diesem Feste teil zu nehmen. Denn irgendetwas bereitete ihm Unbehagen. „Ryou?“ sprach ihn eine Stimme an und holte ihn aus seinen Gedanken zurück. „Nun, wie ihr unschwer erkennen könnt, habe ich ihnen auch unseren besten Schüler vor zustellen.“ Hörte man Atemu weiter sprechen und deutete mit einer schwenkenden Handbewegung auf Ryou. „Priester Maneth...“ seine Stimme änderte den Tonfall schlagartig und schenkte dem hinzu „...ihr sollt wissen, dass ich euch bete von ihm fern zu bleiben. Aber dies gilt nicht nur euch sondern den meisten an diesem Hofe auch... und nicht zu eurem Wohle, sondern um seines.“ Ryou war es sichtlich immer unangenehm, anwesend bei der Verkündung der angefochtenem Gesetze um ihn, dabei zu sein. Seiner Heiligsprechung und dem Berührungsverbot eines jedem, den es nicht vorbehalten ist. Nur die Priester und ausgenommen der Pharao selbst, die ebenfalls Heiligbilder verehrtem Ranges sind, ist es gestattet, mit seinen Grenzen aber ebenfalls... Doch was passiert wenn dieses Heiligbild einen unbändigen Reiz auslöst, angespornt gerade durch das Verbot ihn anzufassen. Es dauerte nur drei Wochen, bis Ryou zum ersten mal den Ausmaß dieses Wahnes vorgeführt bekam... und er glaubte auch, es wäre das letzte in seinem Leben gewesen, was ihm jemals widerfahren würde.
 

Unbewusst hatte sich Ryou im Schlaf an sein Kissen geklammert. Er schlief unruhig und drehte sich nach einiger Zeit immer mehr und heftiger in den Laken hin und her.
 

Es fing so schnell an. Ryou war von Mahadoos letzte Stunde gerade auf dem Weg in seine Kammer gewesen, als ihn jemand von hinten den Mund mit der Hand zu drückte und ihn in eines der vielen leeren Kammern hier unten zerrte. Ryou erkannte nicht wer, war nur starr vor Schreck und erwachte erst aus seinem lähmenden Trancezustand, als er auf den harten Steinboden geworfen wurde. Er kam recht unsanft mit Oberkörper und Gesicht auf den Grund auf und hörte nur noch das schließen der Türe. Erst eine Stimme ließ ihn wissen, wer ihn da so überrascht hatte. Ein beklemmendes Gefühl breitete sich in ihm aus, als er sich um drehte und sah wie dieser jemand sich nun über ihn beugte und erneut festhielt. Hart und gewaltsam. Damit begann sich auf ihn zu setzten und zu flüstern, dass es alles seine eigene Schuld sei, weil er war, weil er existierte und lebte. Es sei seine Präsenz, sagte der Peiniger.

Noch nie hatte Ryou solch eine Angst verspürt, dabei war ihm Maneth von Anfang an nicht wohl gesonnen gewesen. Er wollte nach Hilfe rufen, doch dessen Hände waren überall... sie hielten ihn fest, brachten ihn zum schweigen und vergriffen sich gleichzeitig an seinem Körper. Ryou betete die Götter um Hilfe an und sie schienen ihn erhört zu haben... kurz bevor Maneth sich an ihm vergehen konnte, platze Mahadoo in das geschehen rein, den es eigentlich nur wegen einem seiner vergessenen, doch so dringend brauchenden, Lehrbücher, in die unteren Abteile verschlagen hatte. Hatte aber dann aufeinmal ein Gerede gehört und einen Ryous Ringe in dem Flur vor sich gefunden, dem ihm bei dieser unvorbereiteten Attacke zuvor abhanden gekommen sein musste.

Mahadoo rief die Wachen und riss den verräterischen Priester von dem entblößten und in Tränen aufgelösten Ryou. Der Anblick war erschütternd und einfach nicht zu begreifen. Während Mahadoo den völlig am nervlichen Ende stehenden Ryou mit einem von dessen überall am Boden verteilten Kleidungsstücken umhüllte und in die Arme nahm, führten sie den vermeintlichen Priester aus dem Raum, der immer wieder die selben Worte wie ein Geisteskranker schrie „Es ist sein Wesen, dass mich verführte! Sein Wesen allein!“
 

Und mit dem verhallendem Echo dieser Rufe schreckte Ryou aus seinem Alptraum auf. Außer Atem und mit rasend schnellem Herzschlags. Er blickte sich um und erkannte, dass er nur geträumt hatte. Ja, stimmt, diese Gedanken haben alles wieder aufleben lassen. Er ließ sich wieder zurück auf den Grund seines Bettes sinken und schloss die Augen. ‚Das ist schon drei Jahre her...‘ dachte er dabei und versuchte diese Gedanken endlich zu verdrängen.
 

If you go through my fears

You will see I’ve lost control...
 

Anderswo, still und heimlich in der Stadt schleichte eine Gestalt suchend umher. Doch sie fand nicht das wonach sie die ganze Zeit vergebens drauf gewartet hatte. ‚Ryou?‘ dachte Bakura während er ein drittes mal zurück in die Seitengasse gekommen war, nachdem er ihn nirgendwo anders hier gefunden hatte. Er glaubt nicht mehr daran, dass Ryou irgendwo anders in der Stadt verschwunden war.
 

...all the faith I had is gone
 

(Bakura POV)

Ich musste seit mindestens eineinhalb Stunden nach ihm gesucht haben, doch ich habe ihn nicht finden können, woraus sich nur schließen lässt, dass er noch bei sich Zuhause ist, dass er heute nicht kommt. Ihm Palast... Im Palast ist mein Ziel, dort liegt meine Sehnsucht. Ein unglaublicher Gedanke ließ mein ermüdendes Bewusstsein von neuem Leben erwachen. Einfach ins Innere des Königshauses zu dringen um Ryou nur einmal heute in meine Arme zu schließen, auch wenn dies noch gar nicht solange her ist, wo ich es das letzte mal getan habe. Getrieben durch den Reiz der Gefahr und dem unfassbar starkem Verlangen nach Ryous Nähe, ging ich immer weiter in die Richtung des Palastes. Es zog mich magisch dorthin, als hätte ich keine Kontrolle über meine Wesen mehr.
 

I am not who you think I am

Soon I’ll be letting you down
 

Ich wollte wagen und gewinnen. Und da ich immer das tat was ich wollte, wollte ich mich mit anderen auch gar nicht erst abfinden. Für mich sollte es ein leichtes sein in den Palast zu kommen... ich werde zu ihm gehen und bei ihm sein...
 

(Erzähler POV)

Angespornt durch die Liebe die er stets empfand, fand er seinen Weg durch die Dunkelheit, die einst sein Freund und treuster Begleiter war. Doch seit er Ryou kannte, seit dieser mit seinem hellen Schein bis tief in seine dunkle Seele vorgedrungen war, sehnte er sich mehr und mehr nach dem Lichte. Das Licht, welches er ebenso gehasst hatte wie alles andere. Das Licht, dass ihm diese grausame Welt offenbarte und wie sie sich mit verlogenem Leben füllte. In der Nacht, war alles ruhig und lebenlos und wirkte somit ebenso tot wie seine Gefühle. Doch jetzt ist alles anders. Sein ganzes Leben war in den letzten Tagen an ihm vor Augen vorbei gezogen und hat ihm klar gemacht, dass er so nicht zu Grunde gehen wollte, dass er nicht den Rest seines Lebens so verleben wollte. Er wollte Ryou allein.
 

I am not who you think I am

I’m everywhere...
 

Die vielen Wachen machten Bakura langsam Sorgen. Er hatte nicht damit gerechnet, dass es so überfüllt von Soldaten sein würde. Unbemerkt war er durch einen ablenkungsreichen Trick ins Schloss gelangt und war nun irgendwo in dem Gang, wo er laut den Auskünften seines letzte Nacht beauftragten Spion, Ryous Gemach vermutete... er wusste nur nicht hinter welcher Tür dieses liegen mochte. ‚Es muss einfach irgendwie klappen!‘ drängte er sich selbst in Gedanken zum weitergehen, doch er hörte Schritte auf sich zukommen...
 

„Seht ihr Karim, ich habe euch doch versichert, dass ich für genügend Schutz im Palast gesorgt habe.“ Hörte Bakura eine nervige Stimme sprechen und erkannte von seinem Versteck, dass sich direkt über den beiden Priestern befand, die zwei sich unterhaltenden Hohepriester. Da öffnete Seth eine Tür der vielen Kammern und lugte kurz hinein um sie dann wieder leise zu verschließen. „Schön das der Junge endlich auf mich gehört hat und in seinem Zimmer bleibt.“ „Ryou?“ fragte der bisher Geschwiegene worauf Seth energisch nickte und sie danach weiter entlang dem Flur schritten, bis ihre Stimmen für Bakura verklungen waren. Er ließ sich zurück auf den Boden fallen und landete geübt leise und sicheren Fußes auf dem sandfarbenen Boden. ‚Danke, ihr Idioten.‘ grinste er in sich hinein und wandelte Geräuschlos zu der Tür, die ihm einer der Männer als die von Ryou identifiziert hatte. Er schaute noch einmal zu seiner Rechten und seiner Linken, um sich zu vergewissern, dass niemand ihn gesehen hatte und öffnete dann ebenfalls wie zuvor der Hohepriester leise die Tür. Durch die Dunkelheit in diesem Raum konnte Bakura nicht viel erkennen... außer das eine Gestalt in dem großen Bette lag und tief und fest zu schlafen schien. Er schloss die Tür hinter sich geräuschlos und tappte dann im seichten Licht des abnehmenden Mondes zu der schlafenden Gestalt heran... dann erkannte er dessen Züge. Ryou lag friedlich auf der Seite, sein Kopf auf seinen beiden Armen ruhend, wobei er seine Hände wie im Gebet gefaltet hielt. Es war ein so wohltuender Anblick voll Ruhe und Bakura genoss sichtlich jede Sekunde, die er Ryou einfach nur anstarrte. Er kniete sich vor dem Bett nieder auf den in die Kälte der Nacht getränkten Boden. Strich Ryou sanft eine Strähne aus dem Gesicht, die im Schlaf dorthin verfallen war. Er streichelte sanft über dessen Wange, ohne die Absicht im Sinn Ryou zu wecken... noch nicht. Doch dieser zuckte sofort im Schlaf zusammen und öffnete leicht zitternd eines seiner wunderschönen tiefbraunen Augen. Verschwommen nahm dieser nur seine Umgebung war... bis sich sein Blick aufklärte und er beide Augen weit aufriss. Bakuras Hand legte sich auf seinen Mund. Er wollte mögliche Laute aufhalten, die Ryou vielleicht vor Schreck über die Lippen hätten kommen können und für einen Moment sah dies auch genau danach aus. „Ryou...“ flüsterte der Eindringling und streichte erneut über Ryous linke Wange. „Ich bin es, du brauchst keine Angst zu haben...“ versuchte er ihn zu beruhigen, da dieser begann heftig zu zittern. Ryou kämpfte sich los und schob sich weiter von ihm weg. Bakura sah ihn einfach nur überrascht über dessen Verhalten stillschweigend an.
 

Step back, watch me closely

As my crimson wings unfold
 

(Ryou POV)

„Ryou...“ sprach er ein zweites mal leis meinen Namen. Und ich suchte nach meiner Stimme. Ich hatte mich so erschrocken und überhaupt verstand ich einfach nicht, wie er hier her gekommen war, wie er mich gefunden hatte... Wie das alles sein konnte. Träumte ich womöglich immer noch? „Was... was ist los? Erkennst du mich denn nicht?“ war seine nächste Frage, da schlich sich mir die Wahrheit über ihn erneut in mein Bewusstsein. Er ist ein Dieb und... Er unterbrach mich in meinen Gedanken als er sich aus seiner Starre löste und sich um mein Bett langsam auf mich zu bewegte. „Bleib stehen.“ Flüsterte ich und die Warnung die diese so stillen Worte vermitteln sollten, erzielten ihre Wirkung auch abrupt.

„Ryou...“ so hatte er meinen Namen niemals vorher betont. Es klang so... so gewöhnlich als ob er von jemand völlig anderen ausgesprochen wurde. Gebrochen und verzweifelt klang seine doch sonst so stolze Stimme. Ich wollte ihn nicht durch meine Abweisung verletzten. Doch da er es zu sein schien, wurde mir klar, dass er wirklich nur meinetwegen hier war. Warum und wie wollte ich nun aufklären... wie alles andere auch... „Bakura...“ begann ich im kaum hörbaren Ton. Doch ich wollte niemand anderen als ihn aufmerksam auf die Worte machen, die ich zweifelsohne zu sagen hatte. „Wie hast du mich gefunden, woher weißt du dass... dass ich hier...“ „Ich weiß es weil...“ er unterbrach mich und kurz darauf sich selbst bevor er weiter sprach. Es schien ihm schwer zu fallen die richtigen Worte zu finden, auch wenn ich nicht wusste, was mich zu diesem Glauben veranlagte. „...Versprich mir nicht wütend oder gar enttäuscht zu sein. Ich hatte mir Sorgen darüber gemacht, dass du dauernd nur heimlich von deinem Zuhause entflohen bist. Ich dachte, du hättest Probleme und habe daher... letzte Nacht deinen Begleiter gebeten, dir zu folgen – um meinen Verdacht zu widerlegen oder zu bestätigen. Und ehrlicherweise muss ich dir auch gestehen, dass ich es einfach wissen wollte, einfach wissen musste... wo ich dich finden kann, wenn du nicht an meiner Seite bist.“

‚Weil er vor nichts, rein gar nichts zurück schreckt...‘ Und wieder hallte die Stimme Mahadoos in meinem Kopf herum. Doch konnten die Worte die Bakura sprach, wirklich die eines skrupellosem Verbrechers sein, sowie Mahadoo ihn beschrieben hatte?

„Ryou, sag was... bitte.“ Seine Stimmlage machte mich traurig. Es widersprach sich doch alles. Ich muss es jetzt unbedingt wissen. „Nun...“ ich versuchte dabei die richtigen Worte zu formen, doch es war eindeutig schwieriger als ich mir das vorgestellt hatte. Ich schüttelte daraufhin nur den Kopf. „Nein, ich bin nicht enttäuscht und dir auch nicht böse, doch... bist du es mir?“ ich blickte etwas nervös und ungeduldig in seine Augen. „Nein.“ War seine Antwort, die mir den Mut gab, nun die andere Seite zum Vorschein zu bringen, genau wie seine anderen Worte, die seiner Antwort darauf folgten „Wieso sollte ich auch? Du... du hast eben einfach geschwiegen, was deine Herkunft an geht und die Tatsache dass... du nicht das bist, wofür ich dich hielt, doch-“ „Genau wie du.“ unterbrach ich ihn scharf worauf er mich erst überrascht, dann schockiert an starrte...
 

(Erzähler POV)

Die erdrückende Stille um sie war unendlich. Bakura starrte wie von einem Blitz der Götter getroffen leer in Ryous Gesicht, der ihn wiederrum hoffnungsvoll zurück anschaute. Dann fing sich Bakura plötzlich wieder und schwenkte seinen Blick zu seiner rechten und schaute in die Ferne des Nachthimmels.
 

You’ll see me as I am

I know, it won’t be easy...
 

„Du wusstest also doch die ganze Zeit, dass ich...“ „Nein...nein...“ sprach Ryou mit leichter Verzweiflung und eine heimliche Träne schlich sich in einen seiner Augenwinkel. Jedoch während er weiter sprach kroch er immer näher langsam in Bakuras Richtung. „Ich habe es... durch einen Zufall erst heute erfahren.“ Und die eine salzige Träne bahnte sich ihren Weg hinab zu Ryous Kinn, tropfte von diesem hinab und fiel glitzern im fahlen Scheine der Nacht zu Boden und zerbrach. „Ryou...“ flüsterte Bakura erneut und setzte sich nun dicht neben Ryou, wischte die feuchte Spur aus seinem blassen Gesicht. „Verzeih mir...“ folgte von Bakura, woraufhin Ryou in verständnislos an sah. „Verzeih mir, dass ich nicht ehrlich war... verzeih mir bitte alles, was ich je getan habe, ich... ich könnte...“ mit stockender Stimme und staubtrockener Kehle pausierte Bakura und schlang darauf einfach seine Arme um den Jungen, dem schon wieder Kristalle in die Augen stiegen. „Ich könnte es nicht ertragen dich wegen meiner grausamen Vergangenheit auch noch zu verlieren... Ich will nicht mehr alleine sein, ich will mich ändern und...“ er löste seine Umarmung wieder und schaute Ryou tief in die unschuldigen Augen. “...ich habe niemals gelogen, wenn ich sagte, dass ich dich liebe.“
 

...but in the end you’ll understand

My instinctive needs to fly...
 

(Bakura POV)

Ich sah ihn an und offenbarte ihm mein Leben. Er kann über es nun entscheiden und richten, wie Osiris über die Toten. Ich wartete gespannt auf eine Reaktion seinerseits, hab ich ihn die ganze Zeit über nur zuhören lassen. Ich strich ihm wieder über die feuchten Wangen und versuchte seine Tränen zu trocknen. „Ich wollte niemals, dass du weinst.“ Flüsterte ich so leise, dass ich dachte er hätte es nicht mal hören können. Doch nun wischte er sich selbst über die durch Tränen erhitzten Wangen und schenkte mir ein sanftes, leichtes Lächeln... doch immerhin erkannte ich eines in seinem Gesicht. „Ich weiß...“ hauchte er mir nun entgegen. „Ich habe den anderen auf einer Seite niemals glauben können... sie kennen dich einfach nicht so wie ich.“ Seine Stimme war immer ruhiger geworden und ich spürte auch sein Herz, wie es wieder im normalen Takte und für einen Moment schien es mir auch im Gleichklang mit meinem zu stehen, schlug. Ich legte meine Arme ein zweites mal um ihn und erfüllt meine Sehnsucht. Drückte ihn feste an mich, als wollte ich ihn nie wieder los lassen... Nein, ich wollte es tatsächlich nicht.
 

I never thought that I could find

Someone like you and still

I feel the union of souls
 

(Ryou POV)

Ich wollte aufhören zu weinen, doch es gelang mir nur nach und nach... ich wusste, dass das alles nicht dem Bakura entsprach, den ich kenne. Es flößt mir zwar auf der einen Hand gewaltige Furcht ein, dass er eigentlich kriminell und unberechenbar gefährlich ist, doch... er hatte gesagt er will sich ändern... möchte wie ich nicht länger in der stetig heranwachsenden Einsamkeit ertrinken... und liebt mich wirklich. Und ja, dass glaube ich ihm. Ich glaube an ihn und weiß, dass wir es gemeinsam schaffen... wir müssen es nur versuchen. Verdammt, ich glaube daran weil ich ihn schließlich auch liebe...

„Ryou?“ unterbrach er mich wie eigentlich immer in meinen Gedanken mit meinem eigenen Namen. Er ließ mich dabei wieder los und ich verharrte in meine alte Haltung. Stumm saß ich da und sah ihn erwartungsvoll an. „Ich liebe dich.“ flüsterte er ein zweites mal und klemmte mir eine Haarsträhne hinter mein Ohr, bevor er sich zu mir hinüber beugte und mich küsste. Ich erwiderte den Kuss sofort und mein Puls fing wieder an sich dramatisch zu verschnellern. Es lag einfach an der Insität unserer Verbindung und am Nervenkitzel. Wir saßen hier in der Stille meiner Kammer und im Dunkeln der Nacht, doch dies immer noch im Palaste des Pharaos. Im Herzen Ägyptens... und brachen womöglich Tausende Regeln...
 

I never though that I could find

A love so perfect and still

I’m here in your arms
 

(Erzähler POV)

Beiden schlug das Herz bis zum Hals und doch konnten sie nicht voneinander lassen. Ryou schloss nun seine Arme um Bakura und zog ihn näher zu sich. Dieser legte daraufhin seine Hände um Ryous Taille. Als sie sich dann doch voneinander trennten, schien alles wie in den Nächten zuvor, dabei war alles anders. Ryou seufzte erleichtert als sie sich einfach so gegenüber saßen. Bakura lächelte daraufhin nur. „Was?“ fragte Ryou nun ebenfalls lächelnd, denn das Lächeln seines Besuchers steckte ihn regelrecht an. „Gar nichts.“ versicherte er Ryou, doch dann fragte er sich etwas... „Warum bist du eigentlich heute nicht wie vereinbart gekommen?“ Ryou blinzelte und es entfachte in ihm ebenfalls Interesse daran, wie es überhaupt doch noch zu einem Treffen kommen konnte. „Hast du die vielen Wachen nicht gesehen, die hier seit heute neu angesetzt wurden? Ich hätte keine Chance auf unbermerktes Entkommen gehabt... es ging nicht. Aber wie hast du das geschafft?“ „Du weißt doch jetzt über mich Bescheid, oder? Ich bin eben... gut!“ antwortete Bakura freudig und ein wenig stolz und fiel sofort über Ryou her, küsste seinen Hals der nun kichernd auf das weiche Laken fiel. „Pssst...“ zischte er immer noch lachend und hatte dabei sichtlich große Mühe, sich dabei zu beherrschen um nicht lauter zu werden, als er sowieso schon war.
 

Peel of my skin, make me helpless

Taste my body

Let me die in your sweet embrace
 

„Bakura.“ Mahnte er ihn liebevoll der sich jedoch nicht davon abhalten ließ ihn weiter zu begehren. Da ertönte aufeinmal von außerhalb des Zimmers ein lautes Geräusch. Sofort schreckten beide auf und Bakura schnellte sofort zum lauschen an die Tür und drückte sich gegen diese. Ryou folgte ihm langsameren Tempos und tat es ihm gleich... „Kannst du etwas hören?“ fragte Ryou nach einer Weile, als nichts außer Ruhe hinter der Tür zu vernehmen war. „Nein.“ Flüsterte Bakura zurück und wandte sich dann wieder von der Tür ab, Ryou zu. „Wir müssen ja vorsichtig sein. Dass hatte ich ja fast vergessen.“ Sagte er dann und legte seine Lippen wieder leicht auf die Ryous. Doch nach einigen Sekunden wurden sie ein zweites mal durch ein lautes Geräusch gestört und sie schreckten wieder auf. „Was ist denn das?“ fragte Ryou, worauf Bakura wieder sich voll und ganz der Tür hingab. Ryou fing wieder zu lachen an, es sah einfach zu lustig aus, wie Bakura sich gebannt an die Tür drückte um irgend eine Regung hinter ihr fest zu stellen. Und da hörten sie eine Stimme. Eine Ryou auch bekannte Stimme. Er hielt sichtlich panisch den Atem and und fokussierte die Stimme als die vom Hohepriester Shada. Bakura sah Ryou an wie sehr ihn das nervös machte. Er hatte Angst davor mit ihm erwischt zu werden, dabei fand Bakura diesen kleinen Adrenalinstoß eher äußerst berauschend.

„Ich möchte mich nur kurz vergewissern, dass er sich heute Nacht wenigstens beruhigt schlafen gelegt hat und nicht wieder wegen seiner Trübsinnigkeit die ganze Nacht wach liegt.“ Ryou blieb das Herz stehen, doch Bakura reagierte schnell... schob Ryou zurück zum Bett und flüsterte ihm kurz zu, dass er sich wieder ins Bett legen sollte – schlafen stellend. Er wollte sich derweil verstecken... doch war ihm nicht klar wo...
 

I never thought that I could find

Peace of mind an still

I’m staying with you
 

Die Tür öffnete sich leise und der Hohepriester trat in das verdunkelte Zimmer, wo er Ryou zwar spärlich, aber ruhig schlafend erkannte. Er stand für ein paar Sekunden noch vor dem Bette bevor er sich wieder um drehte und die Tür leise schloss.

Nachdem Ryou die sich entfernenden Schritte vernahm schnellte er sofort mit dem Oberkörper hoch und blickte sich in seiner Kammer um. „Bakura?“ flüsterte er in die Stille der Nacht, die jedoch keine Antwort für ihn bereit hielt. Er wiederholte seinen Ruf und erlangte eine Antwort aus eine der hinteren, dunklen Ecken des Zimmers. Wieder seufzte Ryou erleichtert auf. Doch diesmal, weil alles nochmal gut gegangen war, da sie so wachsam gewesen sind... Doch bei Gnade all den Göttern... das heißt nicht das sie immer Glück haben werden.
 

I never thought that I could find

A lust so devouring and still

I’m caught in this passion
 

Bakura kam wieder aus seinem Versteck hervor und setzte sich direkt neben Ryou wieder auf das Bett „Das... war knapp.“ Grinste Bakura Ryou an, der das überhaupt nicht so komisch fand... er schaute Bakura daraufhin nur verständnislos an. „Ich finde das überhaupt nicht witzig. Weißt du was passiert wäre, wenn sie uns zusammen erwischt hätten?“ „Nein... was denn?“ wollte Bakura daraufhin wissen, immer noch mit dem selben Grinsen im Gesicht. „Na... ich weiß es auch nicht, aber nichts gutes, dass ist sicher.“

Gab Ryou besorgt von sich und starrte verloren auf den Boden. Da verblasste das Lächeln auf den Lippen Bakuras, als er merkte, wie ernst Ryou die Lage nahm. Er glaubte, dass das wohl das erste ist, was er wieder zu lernen hat... den Ernst einer Lage zu erkennen.

Er hatte immer in ungehemmt über Gefahr erlebt und sollte er dafür eines Tages bezahlen müssen mit dem Leben, war es ihm gleich. Doch mit Ryou, wollte er nicht mehr, dass Morgen vielleicht sein letzter Tag sein könnte. Er wollte eine Zukunft, erbaut mit ihren gemeinsamen Träumen und Wünschen. „Ryou... es tut mir Leid. Ich habe die Dinge nie besonders ernst genommen, aber in Zukunft, werde ich daran arbeiten... Das heißt....“ Ryou richtete seinen Kopf wieder auf um Bakura an zu sehen bevor er seinen Satz beendete. „....wenn du mir dabei hilfst.“ Wieder hatte Bakura es geschafft, mit seinen für ihn so ungewöhnlich sentimentalen Reden, ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Und mit diesem Lächeln nickte er einmal wortlos. Nach einem verstrichen Moment des Schweigens griff Bakura in Ryous langes Haar und spielte vergnügt mit einigen Strähnen. „Ich glaube... ich sollte doch langsam wieder gehen, Ryou.“ Der Angesprochene erwiderte erst nach einer Weile mit einem leisen „Ich will nicht, dass du gehst.“ „Das will ich auch nicht, aber... ich kann hier nicht länger bleiben. Ich muss aus der Stadt sein bevor es hell wird. Und du... schlaf mal wieder.“ zwinkerte er ihm zu, anspielend auf die Worte von Shada, der vorhin auf dem Weg so etwas zu irgend jemanden gesprochen hatte.
 

I never thought that I could find...
 

Da verstand Ryou, obwohl er die ganze Zeit über wusste, dass es sein musste. Es war zu riskant, das Glück und ihrer beiden Schicksal weiter herraus zu fordern. „Ja.“ Bestätigte Ryou, bevor sie wieder in einen erneuten Kuss verpflochten waren.
 

All I was searching an still...
 

(Bakura POV)

Doch ich wollte nicht eher gehen, bis ich meinen letzten Kuss für heute bekommen hatte. Also küsste ich ihn wieder... wie das tausendste mal in meinem Leben. Ja, ich hatte ihn gefunden. Heute und auch im Leben.
 

...I found you.

"Love me in Black"

Hi! Erstmal wieder vielen Dank, an meine lieben Kommischreiber:

Tebian, RyouAngel, Joanie, Chery, HikariChan und auch Dark_Angel_Ryo - Dankeschön!

Ich freue mich, dass es wenigstens ein paar Seelen gibt, die Freude dabei haben, diese Geschicht zu verfolgen... Nun ja, dieses Kapitel gefällt mir persönlich nicht ganz so, aber es passieren wichtige Dinge, die nun mal gesagt werden müssen aber die nächsten Kapitel... ab da geht die Post so richtig ab! *Muhahaha*

Und sollten ein paar neue Augen (XD) diese Ff lesen, bitte last mir eure Meinung als Kommi da! Das wäre super – danke schon mal an die, die dies auch tun werden *nach oben schiel*

Bis dann und ja, ich freue mich auf das nächste Kapitel *muhahaha*

Eure Luna ^^/
 

Ach ja, die Disclamier der Songs in diesem Kapitel:

„Love me in Black“ ist von Doro (ich liebe dieses Lied und ich bin erst wegen diesem Song auf die Ff gekommen... ja und wegen noch einer bestimmten Szene, die ich noch nicht verrate!)

Und das zweite Lied ist von Regicide „Unpredictable Life“
 

I’d rather die – than live without you

Chap. 5. ~ Love me in black
 

(Erzähler POV)

Es verging noch ein wenig mehr Zeit, denn es fiel Bakura weder noch Ryou einfach, sich endgültig zu verabschieden. Nun standen sie kurz vor dem Fenster, und küssten sich erneut im Mondeslicht, der ihre Silhouetten silbern glänzen ließ. Besonders Ryou mit seiner weißen Haut strahlte wie einer der Stern am dunkelblauem Firmament, wie Bakura fand. „Bakura?...“ drang es sofort aus Ryous Munde, als dieser nicht mehr eins mit Bakuras war. „Ich...“ zögerte er, doch er wollte auch endlich das sagen, was er seinem Gegenüber zwar wissen ließ, dass er es fühlte, aber zuvor eher selten vor ihm und überhaupt je zuvor zu jemanden ausgesprochen hatte. „.Ich liebe dich...“ Wieder schlich sich ein freudiger Ausdruck in Bakuras Gesicht, er lächelte und blickte Ryou danach tief in die großen Augen. „Ich weiß... du brauchst es mir nicht zu sagen, ich weiß es auch so. Aber... trotzdem... ich dich auch.“ Und beugte sich erneut zu ihm rüber.
 

Didn’t they tell you, the way that it’s gonna be

Asked God for someone and ended up with me

Maybe I love you maybe I tear you apart
 

„Ich gehe jetzt aber wirklich...“ „Dann geh doch... geh.“ Flüsterte Ryou, wissend, dass Bakura es wieder nicht konnte. Doch diesmal, wandte er sich ein wenig von ihm ab und vergrößerte zum ersten mal den Abstand zwischen ihnen anstatt, ihn zu verringern.

„Ich muss...“ flüsterte er und als wäre ein erneutes Getöse außerhalb den Gängen nicht erneut aufgetaucht, wäre Bakura wohl auch dieses mal gegen seinen Verstand angetreten und nicht geflohen. Doch nun setzte er sich auf den schmalen Fenstersims, kam Ryou einen letzten Kuss auf die Wange und sagte bevor er in die Tiefe sprang „Wir sehen uns Morgen... irgendwie, okay?... Bis dann, Ryou.“ „Bakura?...“ flüsterte Ryou kurz bevor Bakura vom schmalen Fenstersims in die Tiefe springen wollte. „Bis dann...“

Ergänzte Ryou seinen Satz und somit verschwand Bakura aus Ryous Blickfeld, als er ihm einen letzten Blick zugewandt hatte. Ein wenig irritiert von all dem, wusste er nicht, was er zuerst machen sollte... sich wegen dem neu aufgetauchtem Gerede ins Bett springen oder zu sehen ob Bakura diesen hohen Sprung auch heil überstanden hatte, von dem er ihn zuvor dauernd abgeraten hatte. Er ging schnellen Schrittes ans Fenster und schaute eilig in die dunkle Tiefe hinunter. Doch Bakura war längst nicht mehr direkt darunter. Er schob sich dicht der Wand entlang zu seiner linken...
 

We live in darkness, I’ve pulled you into my friend

There’s no escaping this hell that I’ve put you in

You must forgive me... but loving me is a sin
 

Da schlug einer der Wachen Alarm. Ryou hörte auf einmal das wilde Durcheinander überall und bekam es panisch mit der Angst um Bakura zu tun. Doch er glaubte an ihn und daran, dass er es schaffen würde. Er betete zu den Göttern, sie mögen ihn schützen... doch war er sich nicht sicher, ob sie sein Gebet für die Flucht eines Diebes erhören würden... das wäre auch zu konfuse.
 

Seth der in der Einsamkeit der Nacht eben diese mit ihr teilte, wanderte durch die Gänge des Palastes, schaute um sich zu vergewissern, dass niemand unerlaubtes seinen Weg kreuzen würde. Er schritt an einem der vielen Fenster vorbei, als ihm eine stehende Gestalt in einem der Kammern auffiel und blieb stehen um zu überdenken, welches Gemach es war... überraschend war für ihn das Ergebnis seiner Gedankengänge jedoch nicht. War es doch wirklich das Zimmer Ryous, der irgend ein jugendlichen Schwachsinn in seinem Zimmer trieb anstatt zu schlafen. Aufgebraust, wie Seth es schon wieder war, wollte er gerade schnaubend stampfend den Weg zum Zimmer des Jungen angehen, erkannte er eine Regung in der Gestalt und wie diese sich auf den Rande des Fensters nieder ließ. Und der junge Hohepriester wusste nicht, von was er mehr schockiert sein sollte... Das er erkannte, dass der König der Diebe es trotzdem, hinweg seine wachsamen Augen, die diesen Palast so sehr behütet hatten, in das Königshaus gelangt war oder das er... sich im Zimmer des Jungen befand den er...

‚Ryou!‘ schrie es in seinem Kopf. Es war anders als er es immer von sich gab. Doch er konnte sich nicht aus der eisigen Versteifung seines Körpers befreien. Erst als er sah, wie Bakura aus dem Fenster sprang, drohte ihm auch dann noch durch die Finger zu gehen, rief er die Wachen auf , im Gang und auf dem Hofe, dass ein Eindringling trotzdem unbemerkt hinein gekommen war. Und während die beiden anderen Wachen Seth nun rennend durch den Gang folgten, um zu Ryous Gemach gelangen, erwartete der Priester alles... alles außer eben das, was er dann vorfand...
 

(Ryou POV)

Ich verfolgte mit meinen Augen das ganze soweit ich es erkennen

konnte... Da wurde plötzlich hinter mir die Tür aufgerissen und ein

aufgeregter Seth stürmte zu mir herein... Ich weiß nicht, warum er nicht überrascht war und direkt zu mir ans Fenster rannte, doch als er mich fragte, auf so eine ungewohnte Art von ihm, ob alles bei mir in Ordnung sei, sah ich dass er es doch war... aber nicht wie ich erwartet hatte über meinen Standort... er blickte sich um und erst dann schien ihm alles klar zu werden. „Du bist nicht verletzt und stehst auch... am Fenster? Ryou...“ wandelte er seine Tonlage wieder in die, die ich doch nur all zu gut kannte, hörte ich sie doch jeden Tag „Was ist passiert, hast du nicht gemerkt das jemand aus deinem Zimmer, durchs Fenster ins Freie gesprungen ist?“ er nahm mich bei den Schulter und schüttelte mich leicht... Doch ich war... wie ein Stein. Er hatte es also gesehen... „Ich...“ stotterte ich und versuchte meine wieder aufkommende Panik zu unterdrücken „Ich bin wach geworden und habe... wie Ihr gesagt hattet jemand... Fremdes an meinem Fenster gesehen... bevor er dann sprang.“ „Aha...“ antwortete er mir leise, ließ mich dabei los doch kam es mir irgendwie so vor, als würde er mir nicht glauben. Dann erschienen fast alle anderen Hohepriester nach und nach in mein Zimmer...
 

Are you ready for me?

Do you love me in black?

I will push you away

Then make you come back
 

Und auch sie wunderten sich, dass ich wohl auf war und sie sagten mir ich sollte dankbar sein, dass mir nichts passiert war... Insgeheim wusste ich, dass sie sich dies jedoch nicht erklären konnten...
 

(Bakura POV)

Ein wenig verschätzt hatte ich mich schon, was den Abstand zwischen Ryous Fenster und der nächstgelegenen Plattform direkt darunter anging... Doch ich landete unverletzt auf beiden Fußen und machte mich sofort daran, entlang der Wand und im Schutze der Schatten, von hier zu verschwinden. Unbemerkt. Doch da rief schon der Erste, aus einem der oberen Stockwerke, wenn mich meine Ohren nicht getäuscht haben, dass ein Eindringling hier sei... und schon erkannte ich, wie die Blicke der meisten um sich gingen. Doch entdeckt hatte mich bisher wohl nur dieser Eine, aus den obersten Begebenheiten. Ich fing an schneller zu laufen und sprang auf eine der anderen Plattformen. „Dort!“ drang es als nächstes aus der Dunkelheit. Und nun rannte ich über die lange Ebene, bis zu dessen Ende, das sich mit einem düsteren, doch nicht all zu hohen Abhang zu erkennen gab. Und kletterte diesen hinunter und schnellte hinter einen der Eckpfeiler hier. Da hörte ich auch schon die kommenden Schritte diesen Gang entlang rennen... Doch sie entdeckten mich nicht. ‚Kein Wunder das hier jeder unbemerkt rein kommt, wenn die alle hier so dämlich sind.‘ Grinste ich. Und setzte meinen Weg in die gegensätzliche Richtung fort. Dort hinten hatte ich vorhin eine Gelegenheit gesehen, um an die große Mauer zu gelangen um über ihr aus diesen Ort zu entkommen.
 

I can make you feel love

I can be so detached

Do you really want me?

Do you love me in black?
 

(Erzähler POV)

Ohne größere Schwierigkeiten bahnte sich Bakura seinen Weg zurück in die Stadt, nach dem er seinen neu erfassten Fluchtplan in die Tat umgesetzt hatte. Schlich unerkannt durch die Gassen und Straßen, die er so gut wie niemand anderes kannte. Von weitem hörte er noch die Rufe und wie die Palastwachen und Soldaten die großen schweren Türen öffneten um ihn mit Reiter und Ross zu verfolgen. Doch Bakura, ließ sich davon nicht einschüchtern... er wusste, dass er es schaffen würde... er musste es einfach.

Und während er wieder an der Stelle ankam, wo sein Schicksal sich so dermaßen verändert hatte, musste er an die Nacht denken, die dies bewirkt hatte.
 

When I first met you, I thought there was a mistake

How could you want me? You made such easy prey.
 

„Wie konnte das passieren, dass ausgerechnet heute Nacht, wo wir die Anzahl der Nachtwächter fast verdoppelt hatten, gerade der Dieb aller Diebe sich hier her verirrt? Ist das noch zu glauben?“ Sprach Isis besorgt und sah dabei Ryou mit einem für ihn undefinierbaren Blick an. „Ich meine... kann man sich denn gar nirgends mehr richtig in Sicherheit fühlen.“ „Isis...“ beruhigte Shada sie. Es war regelrecht ein wildes Durcheinander in Ryous Gemach. Die Priester und Wachen die sich hier alle um ihn versammelt hatten, waren mit sich selbst und allem anderen mehr beschäftigt, um Ryou noch irgendwelche Fragen zu stellen oder überhaupt über ihn nach zu denken. Aller außer einer. Schweigend hatte sich Bakuras Entdecker außerhalb des Geschehens an die Zimmerwand angelehnt und starrte gedankenverloren vor sich auf den Boden. Er versuchte, alles noch einmal durch zu gehen. Doch er kam auf kein plausibles Ergebnis. Warum war dieser Bakura eigentlich im Palast aufgetaucht? Was hatte er in dem Gemach, in dem er sich sicherlich zwar willkürlich geschlichen hatte, verloren? Doch das größte aller Rätsel war für ihn ja, warum er Ryou nichts angetan hatte. Außer ihn, interessiert sich dafür wohl niemand. Sie glaubten, das Re seine Flügel um ihren Schützling gelegt hatte. Doch er war nicht so jemand, der immer an das Glück, gesandt von den Gottheiten glaubte... Er war Realist und dachte aber und abermals über diese eine Frage nach. Bis die Stimme des Pharaos sich unter all den vielen aufgeregten bemerkbar machte...

„Was ist hier bitte los?“ sprach er und schaute in die Runde, verwirrt von all dem Lärm. Einer der Wächter hatte ihn über das Geschehene aufgeklärt und hatte sich dann mit ihm auf den Weg zu seinen Hohepriestern gemacht, wobei ihm auch vorher mitgeteilt wurde, das die alle, samt Ryou selbst, in dessen Kammer sind. „Mein Pharao...“ erteilte Seth an sich selbst als Erster das Wort und kniete sich direkt vor dem Pharao „Es tut mir aufrichtig Leid... Dass diesem Abschaum es gelungen ist, trotz meiner Sicherheitsmaßnahmen einzudringen.“ Es sah für Ryou einen Moment so aus, als wolle er seinem Herrscher die Füße küssen. Doch dieser winkte mit einem „Schon gut.“ ab und trat auf einen der andern Hohepriestern zu. „Shimon, klärst du mich bitte genauer über diesen Vorfall auf.“ Dieser verbeugte sich mit einem höflichen Kopfnicken und begann damit, dass Ägyptens Königsdieb, es gelungen war ins Königshaus zu kommen. „Ist irgendetwas an Wertgegenständen abhanden gekommen?“ fragte der Pharao zu erst, bevor er nach dem Befund seiner Leute fragte. „Nein, es ist glücklicherweise, niemand zu Schaden gekommen, Pharao.“ „Beinahe...“ mischte sich Seth ein und unterbrach das Gerede des alten Hohepriesters „Ich habe Bakura genau aus diesem Gemach flüchten sehen und dachte erst, dass...“ Der Pharao hörte Seth gar nicht weiter zu, sondern schaute sich im Raum um bis er Ryou in Augenschein nahm. Er tritt an ihn heran und auch dieser fragte ihn nach seinem Ergehen. „Mir geht es gut.“ versicherte der Junge wahrscheinlich schon zum einhundertsten Male. „Du hattest Glück...bist du dir diesem im klaren, Ryou?“ machte Atemu ihn aufmerksam. Dieser nickte nur stumm und schaute mit müden Augen sein Gegenüber an. Da wendete sich der Pharao wieder seinen treuen Helfern zu „Ist Bakura denn endlich gefasst worden?“ Seth wollte sich gerade wieder lautstark über eben diesen bemerkbar machen, kam Mahado ihn jedoch zuvor und verhinderte dies. „Bisher nicht, mein König. Doch wir haben die Soldaten seiner Fährte angesetzt und ihnen aufgetragen ihn zu finden und an seiner Flucht zu hindern.“ „Aber es ist ihm bereits gelungen, aus dem Palast wieder zu entkommen.“ ergänzte Shada dessen Worte und der Pharao war sichtlich nicht überrascht. „Nun...“ sprach er darauf. „...wir können im Moment nichts tun, wir sind absolut machtlos. Wir haben... schon zuvor alles versucht und können es nur immer weiter und immer wieder versuchen.“ Er blickte in alle betroffenen Gesichter. „Aber für den Rest der Nacht, gibt es nichts das wir tun könnten. Deshalb sage ich euch, geht wieder schlafen. Der letzte Tag war anstrengend genug für uns alle.“ Und dem stimmten alle zu. Während Wachen und Hohepriester aus der Kammer gingen, warf der König noch einen letzten Blick zu Ryou und schenkte ihm noch ein paar letzte Wort bis zum Morgengrauen... „Gute Nacht, Ryou.“ Und verschwand ebenso aus dem Raum.
 

Didn’t they teach you....

loving is nothing but pain?
 

(Ryou POV)

Ich ließ mich rückwärts auf mein Bett fallen. Das war wirklich knapp. Kaum zu glauben, dass das allein nur die ganze Aufregung verursacht hat und das... bereitet mir ein ungutes Gefühl in der Magengegend. Doch wie soll das alles nur funktionieren, wenn ich wie ein Vögel im Palast eingesperrt bin und Bakura es immer mehr erschwert wird, falls er es überhaupt nach diesem Vorfall wagen wird, hier in meinem Käfig ein zu gelangen?

Ich war ratlos. Ich wusste einfach nicht mehr was ich noch tun sollte. Gab es überhaupt etwas was ich tun konnte? War denn nicht alles gar hoffnungslos? Warum schmerzt es so sehr, wo ich doch das erste mal liebe? Ich habe wirklich nie zuvor diese Liebe empfunden, die ich empfinde... für niemanden. Natürlich, kenne ich die Liebe in all ihren anderen Erscheinungen... die Liebe die einst meine Eltern für mich empfanden, bevor sie starben... die Liebe, die ich mit all meinen Mitmenschen hier teile... Und da wurde es mir klar. Warum ich nicht gehen kann... Sie brauchen mich wirklich, genau wie ich sie immer gebraucht habe. Sind wir nicht auch eine Art Familie?
 

(Erzähler POV)

Ryou erkannte endlich, was ihn hier band. Es war sein Zuhause, mit Menschen die ihn liebten, sich um ihn sorgten. Er wusste es zwar die ganze Zeit über, hatte es nur irgendwie vergessen in seiner Einsamkeit die ihn stets umringt und gequält hatte. Doch das alles änderte auch nichts an den Gefühlen, die er für Bakura hegte. Eines Tages, würde er von hier fort gehen können. Doch dieser Tag schien noch in weiter Zukunft zu liegen... Ryou, hatte noch einiges vorher zu tun, zu erfüllen... bis er dann in Frieden gehen kann.

„Deswegen sind sie wohl immer so aufgebracht...“ flüsterte Ryou zu sich selbst und stemmte sich dann mit den Armen ab um von seinem Platz aus, aus dem Fenster zu sehen. Er stand auf und stellte sich wie vorhin davor und blickte in die noch immer in Nacht getauchte Wüste am Horizont. ‚Ob Bakura es wohl geschafft hat?‘ fragte er sich in Gedanken und fasste mit seiner rechten Hand auf die Brust. Auf sein Herz, schloss dabei die Augen und wusste wie aus Zauberhand, dass es ihm gelungen war, an seinem sicheren Versteck an zu kommen.

Nach einer Weile gähnte er, streckte sich und stellte fest, dass er unglaublich müde war. Der ganze Stress hatte ihn wach gehalten. Doch nun klang die Aufregung nach und nach ab und er spürte erneut die Müdigkeit und Sehnsucht nach etwas Schlaf in sich aufsteigen. Und so trat er wieder ans Bett, setzte er sich auf den Rand bevor er dann die Decke zurück schlug und sich dann unter sie gleiten ließ. Gemütlich kuschelte er sich in die Laken und hing seinen liebsten Gedanken hinterher, bevor er einschlief.
 

What do you see when you look in my eyes?

A see of blue, a place where your heart could lie?

Where it could drown... where it will never survive?
 

Bakura hingegen, war noch immer auf dem Wege nach Hause, was durch seine Vorsicht jedoch nicht so schnell wie gewöhnlich verlief. Immer wieder hielt er an den Ecken um zu schauen und zu lauschen, ob ihn jemand auf den Fersen war. Er war nur noch einige Meter von der Stadtgrenze entfernt und sah schon die Wüste, die sich ihm mit all ihrer Friedlichkeit offenbarte. Er tapste auf Fußspitzen zu seinem Pferd um es nicht zu erschrecken um ihn durch lautes Schnauben oder der gleichen zu verraten. Doch dies blieb genauso ruhig als wäre nichts gewesen. Bakura schaute erneut um sich und entdeckte zu seiner Erleichterung niemanden. Er glaubte, dass sie es nun aufgegeben haben, nach ihm zu suchen. So schwang er sich auf den Rücken des Tieres und nahm die Zügel straff in die Hand und gab dann erst lautlos den Befehl zum los laufen. Wanderten erneut den Weg zurück aus dem sie vor seinigen Stunden erst gekommen waren... Doch was dann anderes sein würde, sollte Bakura noch früh genug erfahren und so ritt er, ohne es zu ahnen, ihm feindlich Gesinnte in die Arme...
 

Are you ready for me?

Do you love me in black?

I will push you away

Then make you come back

I can make you feel love

I can be so detached

So do you really want me?

Do you love me in black?
 

(Bakura POV)

Je näher ich an mein einstiges Zuhause kam, desto deutlich war es für mich zu vernehmen... diesen Geruch in der Nase, der in mir wieder alte Bilder aufleben ließ... Die Bilder meiner Kindheit. Nein, eigentlich waren es Bilder, an denen diese ebenso schlagartig wie brutal von fremder Hand beendet wurde.

Es war der Duftes des Feuers, den Duft des Krieges, wie ich ihn immer benannte, der wie gesagt, Erinnerungen in mir weckt...

Wie ich in diesem Szenario der Hölle verzweifelt gesehen hatte, wie meine Eltern mir von weitem zu riefen, ich sollte von hier verschwinden, mich in Sicherheit bringen... Doch ich konnte nicht und rannte zu ihnen. Weinte dabei, vor Angst, vor Verzweiflung... vor all dem, was noch kommen sollte. Doch es war wohl eines der letzten male an dem ich dies tat. Ich wollte nicht fort, sie alleine zurück lassen. Ich erinnere mich noch genau daran, wie die Soldaten des Pharaos dann in unser Haus eingedrungen waren, alles kurz und klein metzelten... wie sie auf meinem Vater losgingen und ihm einfach so, ohne auch nur ein Wort der Erklärung, die Kehle durchschnitten. Immer wenn ich daran denke, spüre ich das immer stetiger wachsende Feuer um uns. Das Feuer... und höre den gellenden Schrei meiner Mutter. Sie stellte sich vor mich, wie es

jede Mutter wohl in ihrer Lage getan hätte. Sie hatte mich beschützt... bis zum Ende. Erneut sagte sie mir, ich sollte mich in Sicherheit bringen und als ich keinen anderen Ausweg mehr sah... als sie auch vor meinen Augen, einfach aus dem Leben, aus meinem Leben gerissen wurde... rannte ich um mein Leben. Für sie. Für meinen Vater... für all die, die in dieser einen Nacht ums Leben gekommen sind. Für alle außer mir selbst. Denn mir war es gleich. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Auf ewig, war mein größter Wunsch, wieder bei meiner Familie zu sein, immer mehr in die Ferne gerückt. Bis zur unsterblichen Unendlichkeit.
 

Love me in black...
 

Und während ich eben weiter diesem einmaligen Schlachtfeld entgegen ritt, fühlte ich mich wie in diese Zeit zurück versetzt...

Denn meine Heimat, mein Dorf... mein Versteck... es brannte wie die Sonnenscheibe. Glühend heiß und hell in Flammen. Ein zweites male, bis auf die Grundmauern nieder. Ich hielt kurz vor El Kurna und schaute mich um. Niemand war soweit zu sehen und ich fragte mich, was das alles zu bedeuten hatte. Warum niemand meiner Männer mehr im Lager war, warum sich in diesem Moment ein Meer aus Flammen vor mir erstreckt...
 

I keep reliving, the moment we said goodbye

You didn’t kiss me, you didn’t even try

You said I made you feel, like you were barely alive...
 

Ich stieg von meinem Pferd und wollte nach sehen, ob nicht doch noch irgendwer hier sein konnte... und da vernahm ich auf einmal auch schon die Gegenwart eines anderen hinter mir. Ich drehte mich um, als ich spürte, wie sich eine Hand auf mich zu bewegte.

„Ah... mein Meister.“ Erklang es sarkastisch von meinem Gegenüber. Ich erkannte ihn auch sofort. Ich wollte erst etwas erwidern, ihn fragen, warum sich mir diese Szenerie bot, als ich an seinem hämischen Grinsen erkannte, dass es meinetwegen war. „Wir dachten uns, euer Ende soll genauso enden wie von all den anderen auch, die hier einst in diesem Dorf ihr Leben ließen...“ Auch darauf wollte ich eigentlich auf ihn zu stürmen und für seine freche und vorlaute Wortwahl hart bestrafen, doch er hatte noch nicht damit aufgehört, was er begannen hatte. „Ihr... ward wieder bei ihm, oder?“ Überrascht über diesen erneuten Widersinn gegenüber meine privaten Angelegenheiten, schwieg ich auch darüber. „Ich braucht nichts zu sagen, dazu... ist es eh zu spät. Ich werde dem nun ein Ende setzten...“ Ich lachte laut auf, ich fand meine Stimme wieder. „Du, ja?“ und blickte ihn herausfordert an. Die Funken des Feuers um mir in meinen Augen widerspiegelnd. Ich sinnte auf meinen Respekt als gefürchtetster Dieb Ägyptens. „Nein...“ schüttelte er den Kopf und korrigierte meinen letzten Satz. „Wir.“ Kam es von ihm und auf einmal tauchten rings um uns, von überall Schatten aus der Nacht auf, die Schemen dank des immer größer werdenden Feuers warfen... Links zu meiner rechten vier... vor mir ein Dutzend... ich war umringt – und kannte sie alle. Ich hatte einst viele treue Anhänger, auf die ich mich voll und ganz verlassen hatte, ich hatte ihnen eingedämmert, sie sollen mir gehorchen oder ihn schwant übles, wenn sie sich mir widersetzen sollten. Doch nun... sind sie alle gegen mich. Und im Laufe der Jahre, sind wir fast Hunderte Mann geworden, die dieses Dorf wieder ihrem Namen zurück erteilten... Das Dorf der Grabräuber und Diebe.
 

(Erzähler POV)

Immer enger und enger zogen sie ihre Kreise um ihren früheren Gebieter. „Ihr Verräter...“ flüsterte Bakura, der einen Schritt zurück ging, je näher sie kamen. Bis er auf einmal ein leichten, stechenden Schmerz an einem seiner Füße spürte... die lodernde Glut hinter seinem Rücken am Boden, sprühte Funken und die strichen seine Haut. Es gab kein zurück mehr... und wie es schien auch kein Entkommen. „Warum fallt ihr mir in den Rücken?“ erhob Bakura wieder seine Stimme um ihnen keinen falschen Eindruck zu vermitteln. Selbst im Angesicht des Todes, hatte er immer stets gepredigt, würde er stolz zu Grunde gehen. Und da sie alle dachten, dies stände kurz bevor, wollte er sich dem nicht verwehren. „Wie könnten wir es dulden, dass ein Mitglied des Königshauses nun weiß, wo wir uns befinden... alle Verbrecher des Landes auf einem Haufen, wenn dass mal nicht günstig für die sein wird!“ schrie Bakuras voriger Gesprächspartner entgegen, wobei diesem nur den Namen des Jungen durch den Kopf schwirrte - der für all dies der Grund zu sein schien - wie eine umherwandernde Seele, die keine Ruhe findet. „Deswegen werden wir diesen Ort hier vernichten!... Und Ihr nennt uns Verräter, wobei ihr es ward, der sich diesem verfluchten Jungen immer mehr angenähert hat! Die Gefahr, in der Ihr uns dabei gebracht hattet, scherte Euch doch einen Dreck!“ Und wieder verringerten sie den Abstand zu Bakura, der den Worten zu folgen versuchte. „Doch da wir diesen Jungen nicht aus dem Weg räumen können, da er seines Sicher im Palast ist, können wir nur die Wurzel des Übels um die Ecke bringen und endlich ausrotten! Ihr glaubt doch nicht allen ernstes, dass wir uns alles von Euch immer gefallen lassen würden! Es ist vorbei - mit Euch ist es vorbei!“ Und mit diesen Worten, einem Schlachtruf gleich, begannen die kleine bewaffnete Armee von Dieben und Betrügern, ihren König zum Sturze zu bringen.

Wie ein Rudel wilder Schakale, stürzen sie auf ihr Opfer zu, doch sie vergaßen dabei, wer die Rolle des Opfers übernehmen sollte... einer der nicht für umsonst, als der Schlimmste und Unerschrockenste ihrer Art galt. Und so beteiligte sich Bakura an diesen unfairen Kampf und er war fest entschlossen, diesen Kampf zu gewinnen... wenn dieses immer noch nicht für sich, dann für Ryou...

‚Ryou!...‘
 

In anoher lifetime, maybe another place

Maybe I’ll find you... I could be tempted by fate

And try to reach you with too little kindness too late...
 

Der Tag breitete seine goldnen Schwingen über das Land. Eine tagtägliches Phänomen, doch auch dieser Tag begann mit großer Aufregung im Palast... Das laute Scheppern und klirren eines zerbrochenen Kruges ließ Ryou aus seinem Schlaf schrecken und ebenfalls die darauf folgende Stimme, die rief „Mein Pharao! Mein Pharao!“ Schnelle Schritte hörte Ryou an seinem Gemach vorbei rennen, die wie er vermutete, auf dem Wege zur Kammer des Königs waren. „Was ist denn nun schon wieder?“ stellte Ryou sich selbst eine Frage, die er nicht im Stande zu beantworten war, und rieb sich nebenbei, den Schlaf aus den Augen. Er erkannte, als seine Verschwommenheit in seinem Blick verklärte, dass es noch früh in der Dämmerung war und er eigentlich um diese Zeit noch schlief. Er seufzte und wollte sich gerade in die Kissen zurück kuscheln, da tauchte eine andere Stimme im Gang vor seinem Zimmer auf. Auch die rief unverständliche Dinge. Da hielt Ryou es nicht mehr in seinem Bette aus, da er dem Glauben erlegen war, dass alle heute Morgen irgendwie dazu verdammt waren, ihn am weiter schlafen zu hindern... außerdem, hat all das neue kleine Chaos seine Neugier geweckt, wobei er sich auch zu Vorsicht zwingen wollte. Was hatte er nicht erfahren, als er das letzte mal seinen unbändigen Wissensdurst nicht zügeln konnte? Und da gewann ein Gefühl von Unbehagen die Oberhand über all seinen anderen Emotionen... um sich zu beruhigen stellte er die Füße auf dem Boden ab um sich an das Fenster zu begeben, das ihm versprach, einem wunderschönen neugeborenen Sonnenaufgang entgegen zu blicken... Er schaute zuerst unter sich auf die Plattformen und Stege, zog in Linien mit den Augen genau den Weg nach, auf dem Bakura ihn heute Nacht verlassen hatte. Erst dann wollte er der Sonne an diesem Morgen ins Gesicht blicken, da erkannte er am Horizont, weiter hinter den Hügeln der Wüste, die er mit Bakura überquert hatte eine riesige, dunkle und für ihn auch Unheil verkündende Wolke am Morgenhimmel. ‚Was ist denn...‘ setzte er in Gedanken an, doch noch bevor er auch nur ein einziges Wort dazu fügen konnte, fokussierte er das, was er für eine Wolke hielt, als Qualm und Rauch... Rauch eines Brandes. Sein Herz machten einen großen Satz, als ihm klar wurde, was allein dahinter lag, wenn er sich nicht Irrte... „Aber das kann... das kann nicht sein...“ murmelte Ryou und wandte sich wie vom Blitz getroffen um, um sich etwas überzuziehen und ebenfalls den Pharao auf zu suchen um ihm mit zuteilen, dass es außerhalb des Königreiches vielleicht irgendwo gebrannt hatte... Und dabei hoffte er auf überall, außer dem Ort, an dem er einst jemanden so nahe gekommen war und die womöglich schönste Zeit seines Lebens verbracht hatte... auch wenn es nur Stunden gewesen sein möchten.

„Pharao!... Atemu!“ tat Ryou es den anderen Beiden gleich und rannte ebenfalls denselben Weg entlang. Da erkannte er kurz vor seinem Ziel, sich vier unterhaltene Gestalten, die wartend vor den geschlossenen Flügeltüren des Königs standen. „Mahado.“ Keuchte Ryou atemlos, als er an der kleinen Gruppe an gekommen war und stotterte gleich drauf los „Ich... ich habe aus meiner Kammer...“ Als er bemerkte, dass er nicht verstanden wurde, da er so schweren Herzens und der Eile außer Atem war. Er zwang sie für einen Moment zur Ruhe, derweil die vier Hohepriester ihn begrüßten. „Erst mal Guten Morgen, Ryou. Was für ein seltener Anblick dich zu so früher Stunde hier schon begrüßen zu dürfen.“ lächelte Mahado ihn kurz an, bevor seine Miene wieder steinern ernst wurde. Isis musterte den Jungen hingegen aufgewühlter. „Was ist los, Ryou?“ Dieser holte nachdem nochmals tief Luft und begann mit seinem Anliegen von Neuem „Ich habe von meinem Fenster aus draußen hinter den Dünen der Wüste eine... eine riesige Rauchwolke gesehen. Es muss irgendwo in der Nacht gebrannt haben, wir müssen was tun.“ „Wir sind uns dem schon bewusst Ryou. Isis hat sie zuvor schon entdeckt und uns davon erzählt.“ Klärte ihn Shada auf, der sich zuvor intensivste mit Karim unterhalten hatte. „Wir warten darauf, dass der Pharao sich fertig macht, damit wir beratschlagen, wer alles von uns dorthin aufbricht und nach der Lage schaut.“ Mahado verschränkte dabei die Arme und blickte erneut auf die großen Türen zu seiner Rechten. „Ich will mit!“ sprach Ryou aufgeregt, worauf ihn alle nur erstaunt und schockiert an starrten. „Ryou, du weißt genau, dass das bestimmt nicht der Fall sein wird. Du bleibst schön hier. Außerdem hättest du nichts dort tun können. Bei dieser Größe an Rauch, kann von dem was da zu Grunde gegangen ist, nicht mehr viel von übrig sein.“ Tadelte ihn der Hohepriester erneut.
 

So I go on, got banished from

Your heart, isn’t this senseless?
 

Ryou wiederholte in Gedanken Mahados letzte Worte und stieß erneut ein Gebet zum Himmel, als ihn der Gedanken heim suchte, dass Bakura womöglich... etwas passiert sein könnte? Doch als er nochmals darüber nachdachte, legte sich der rasende Schlag seines Herzens. Bakura... wie geschickt er all den Soldaten und Wachen entkommen war. Konnte so jemanden wie ihm Leid durch ein Feuer zugefügt werden? Auch wenn es so unberechenbar ist wie er selbst wahrscheinlich?

Da öffneten sich die Türen endlich und zogen alle Aufmerksamkeit auf sich... oder besser, die ganze Aufmerksamkeit richtete sich nun dem, der aus ihnen zum Vorschein kam. „Pharao Atemu.“ Sprach Mahado ihn an doch dieser stockte an einem der Anwesenden mit seinem Blick. „Nanu? Was machst du denn schon so früh hier, Ryou?“ „Er hatte auch den Rauch von seinem Zimmerfenster gesehen und wollte Euch davon Bericht erstatten. Doch wir haben ihm bereits gesagt, dass einige von uns sich nun darum kümmern werden.“ Der Pharao nickte ihm nun entgegen und alle gingen sie samt Ryou in den großen Säulensaal, wo sich der Thronsitz des Königs befand. In dem hohen Saal fanden sich auch die anderen fehlenden Hohepriester des Königsgerichtes zusammen. Nun war das Siebtet komplett. „Mein Pharao, lasst mich aufbrechen. Ich habe in den alten Archiven nachgesehen und herausgefunden, dass dort höchsten ein paar alte Ruinen von einem Dorf vorzufinden sind, dass vor Jahren zerstört wurde.“ Empfang ihn Seth herzlich. „Immer mit der Ruh, Seth.“ Hielt ein Hohepriester der älteren Generation ihn zurück, Akunadin der mit Shimon am längsten zum Staate gehörte, an der Seite der herrschenden Pharaonen diente. „Ich weiß, was ich tue.“ zischte Seth leise und der König bestieg seinen Thron. „Ist das mit dem alten Dorf sicher, Seth? Wenn das wirklich der Fall sein sollte, dürfte nicht allzu schlimmer Schaden entstanden sein, da es sowieso schon zerfallen war. Aber ich möchte mich trotzdem vergewissern, dass keine Gefahr für den Rest des Königreiches besteht, daher ordne ich an, dass einige Soldaten unter der Führung von Euch, Seth, sich zu der Stelle begeben werden.“ Man konnte deutlich Ryous tiefes einatmen hören, während er dem Gespräch gefolgt war. Als Mahado merkte, dass Ryou sich ihnen angeschlossen hatte, wendete er sich nicht sehr erfreulichem Gesichtes dem Kleinen zu. Er räusperte sich kurz, so wie er es immer tat, wollte er Ryou verwarnen. „Ich denke, du solltest wieder nach oben gehen. An unseren Sitzungen hast du nicht teil zu nehmen. Jedenfalls noch nicht. Deswegen fordere ich dich auf, den Saal zügig zu verlassen.“ Unter den wachenden und auf ihn gerichteten Augenpaaren fiel es Ryou nur schwer etwas dem gegen zu setzen, also tat er das was alle von ihn erwarteten und er schritt wieder in Gedanken verloren durch die Tore zurück die Treppen empor zu seinem Gemach. Automatisch zog es ihn an sein Fenster... und sah, dass sich nichts an dem Ausblick verändert hatte, bis auf die Tatsache, dass die Sonne von weiter oben vom Firmament auf ihn hinunter sah.
 

My story’s torn apart, don’t know how to start

It all over again...
 

(Ryou POV)

‚Wenn... wenn es nun aber doch...‘ ich konnte einfach nicht damit aufhören, mich selbst verrückt zu machen, noch mehr, als es die Ungewissheit allein schon tat. Ich muss auf die Rückkehr des Heers warten, dass der Pharao los senden wollte... oder auf die kommende Nacht. Auf Bakura. Und das warten, bringt mich langsam um den Verstand... Da sah ich von meinem Beobachtungsplatz aus, eine Gruppe zu Pferde über den Hofplatz brausen, in Richtung des Unheils. Nahmen meine Seel jedoch mit sich auf Reise. Sowie meine Hoffnung und meinen Glauben...
 

I feel the air getting thick

It’s so hard to reach out, gotta breath

Yes, it caught up with me again...this unpredictable life
 

(Erzähler POV)

Schnellen Weges ritt die kleine Truppe von Soldaten mit ihrem Führer und einigen des Königs Hohepriestern. Staubend wirbelten die Sandkörner unter den Hufen der laufenden Tiere auf, als sie die Grenze des Stadtreichs verließen, über und zwischen den hohen Dünen einen Weg durch die Wüste schlängelten. Wie einige schwarze Nattern, die mit ihren gespaltenen Zungen zischten während sie die Herde an sich vorbei reiten sahen.

„Es müsste nicht mehr all zu weit sein!“ rief Seth, der an der Spitze des Trupps ritt, mit lauter Stimme, damit sein Ruf im lauten Scharren und klopfen nicht unterging. Und tatsächlich konnte sie die glühende Asche schon von weitem riechen und die dunkle Rauchwolke, die man vom weit entfernten Königreich sah, schien in Wirklichkeit noch um einiges größer zu sein. Und dann traten die Ruinen in ihr Blickfeld. Sie hielten und wiehernd blieben ihre Reittiere stehen. „Was für ein Chaos...“ murmelte Shada derweil Seth sich von seinem Pferd abseilte. „Ich verstehe was ihr meint, Shada.“ Sprach er und sah sich genauer um, als er sich dann zu den Soldaten umdrehte und ihnen zu brüllte „Schwärmt aus um zu sehen ob ihr jemand oder irgend etwas verdächtiges vorfinden könnt!“ Mit ihren Speeren in den Händen verteilten sich die Männer weitgehendst um das gesamte Gebiet. „Seth, meint ihr, dass jemand hier nach geholfen hat?“ fragte Shada, als er sich zu ihm gesellte und sie einige Meter weiter vor ran gingen. „Nun, eigentlich sehe ich keinen Sinn darin, eine Ruine die vor Jahren im Feuer zu Grunde ging erneut an zu zünden... Jedoch, halte ich es für unwahrscheinlicher, dass das alte Dorf von selbst Feuer fing.“ Und schmunzelte gerissen über seine so plausiblen Gedankengänge und dessen Endergebnis. Da stolperten sie über einen Teil des Dorfes, wo sie am aller wenigstens das erwartet hatten, was sie vorfanden. Es war schwer zu erkennen, denn die verkohlten Körper langen verstreut und schwarz, halb zu Asche verfallen - um eins mit ihrer Umgebung zu werden - über all vor ihnen. Nur an einigen Stelle erkannte man noch Flecken des roten Lebenssaftes, dass aus ihren Adern geflossen sein musste. „Soldaten!“ brüllte Seth erneut und diese kamen an dem Schlachtfeld der vergangen Nacht an.
 

Those scraps of paper lie all dispersed

I try to recompose them
 

„Was ist hier nur passiert?“ versuchte der eine Hohepriester sich zu erklären, während Seth den Männer befahl um die anderen Ecken der zerfallen Gebäuden nach noch mehr Leichen zu suchen und sie zu zählen... „Ein wahres Blutbad.“ Beantwortete er nach dem er sich um die laufenden Dinge gekümmert hatte. „Habt ihr nicht gesagt, dieses Dorf wäre seit Jahren unbewohnt gewesen? Wie können dann hier mindestens fünfzehn Mann tot verbrannt am Boden liegen?“ „Das weiß ich auch noch nicht, Shada, aber ich werde es herausfinden. Vielleicht, haben sie vorher beschlossen, hier an diesem verlassenen Ort ein Treffen zu organisieren und die Situation eskalierte aus irgendeinem Grund.“ „Reine Spekulation, Seth.“ Wollte Shada den jungen Hohepriester wieder von seinem Wissenstrip runter holen, doch dieser antwortete diesem nur kühl „Sicher.“ Als er sich nach den Zählungsarbeiten der Soldaten erkundete. „Es liegen hier insgesamt Einundzwanzig Mann, Herr!“ rief eine der hintersten Soldaten, die sich so langsam wieder um die beiden Königsgerichtmitglieder versammelten.
 

I need a new focus, some hope, some more glue

To fix my life a new meaning
 

„Mmh... ich glaube wir können hier nichts mehr tun.“ Erklang Seths Stimme wieder nach einer Weile und gab mit einer Handbewegung den Soldaten das Zeichen zum Aufbrechen, als dann Shada nach seiner Überraschtheit einmal den Namen des Anführers rief. „Wir können doch nicht einfach wieder so verschwinden!“ „Wieso denn nicht, Shada? Oder wollt Ihr etwa Tote wieder zum Leben erwecken und zerstörtes wieder in heller und heiler Pracht erstrahlen lassen?... Wir können... absolut nichts mehr für die da machen. Außerdem war es unsere alleinige Aufgabe, nach zu haken, ob noch irgendwelche Risiken oder Gefahren für das Königreich ausstehen. Und das haben wir getan.“ Seth stieg wieder auf den Rücken seines Pferdes und all die Soldaten taten es ihm nach. Kopfschüttelnd folgte Shada ihren Weges und setzte sich ebenfalls wieder auf sein Pferd.
 

I feel my lungs getting weak

It’s so hard to reach out, gotta breath
 

Yes, it caught up with me again

This unpredictable life
 

Mit einem kurzen Blick über die Schultern auf das nochmals zerstörte Gebiet, ritten sie den selben Weg wieder zurück, den sie vor weniger Zeit gekommen waren. Und derweil sie so durch den heißen Sand streiften, überlegte Seth fieberhaft, was dass alles bedeuten könnte. Er hatte in Erfahrung gebracht, dass das Dorf vor mehr als zehn Jahren auf mysteriöser Weise zerstört worden war. Man wusste nicht genaues über diesen Vorfall, aber man munkelte über das Überfallen von Banditen eines kleines wehrlosen Dorfes, das in Harmonie bis in die Ewigkeit existieren wollte. So etwas kam in der Regel ja nicht so selten vor. Denn auch Seth hing mit einigen Erinnerungen dergleichen zusammen. Denn er kam nicht wie jeder es erahnen ließ, von Anfang an aus reichem Hause. Doch er wollte sich niemals durch diesen Lebensstandard davon abhalten lassen, etwas großes, etwas erfolgreiches im Leben zu erreichen. Und so kam es durch seine Fleiß, seiner Intelligenz zu dem Posten, von den die meisten nicht einmal zu träumen wagen. Er war bis zu der Seite des Pharaos gelangt und mehr, konnte ein junger Mann in seinem Alter, aus schlechten Familienverhältnissen, wirklich nicht vom Leben erwarten.
 

Where is this all leading to?

We’re crushing and rebuilding our homes

Will something ever be, ever be for good?
 

Sie erreichten einige Zeit später wieder den Vorhof vor dem Eingang des Königshauses, wo bereits sich einige Menschenmassen des Volkes sich versammelt hatten. Einige von ihnen, hatten die Rückkehr der Truppe gar nicht bemerkt, sondern schauten weiter gebannt hinauf zu einem der höhergelegenen Plattformen, worauf Pharao Atemu eine öffentliche Aussprache, bezüglich des Geschehens der letzten Nacht in einem der alten Ruinen Bericht erstattete soweit er das konnte. Er versicherte um das baldige Wissen, um neues und vor allem genaueres zu verkünden. Und da sah von weit oben auf sein Volk und in ihnen nun die gerade Angekommenen, die ihren Ausflug früher als erwartet beendet haben mussten...
 

All those chances we take, those plans we make

Is there such a thing as fate?

All I have is questions, where is this all leading to?
 

Seth ließ sich von einem der Soldaten das Versorgen seines Pferdes abnehmen, denn er wollte sofort zu seinem König. Ihm berichten, was er vorgefunden hatte. Und so schritt er samt Shada hinauf zum Erscheinungsfenster, einer Art großen Balkon, auf dem sich der Pharao befand, den sie nach einigen Minuten auch erreicht hatten.

„Mein König!“ riefen sie und sahen, dass auch alle anderen Hohepriester sich eingefunden hatten...
 

Ryou war, als er die ganze Aufregung des Volkes bemerkt hatte, gleich wieder zu seinen Vorgesetzten gegangen, die genau wie er und alle anderen im Königreich, im wahrsten Sinne des Wortes, auf heißen Kohlen saßen. Nun versteckte er sich leicht hinter den ihm zugewandten Rücken Mahados und lauschte den Worten Seths.

„Mein Pharao.“ Wiederholte er sich bevor er begann, die ganze Situation genaustens zu erläutern. Und als er zu dem Punkt der rund Zwanzig Leichen kamen, die verkommen im Dorfe lagen, war es Ryou einen Moment, als würde er in Ohnmacht fallen. Doch er hielt sich auf den Beinen, zu seiner eigenen Überraschtheit. Vielleicht aber, gab ihn auch der Gedanke Kraft, dass er genau wusste, dass keiner von ihnen die seelenlose Hülle Bakuras war. Er spürte ihn immer noch. In seiner eigenen Seele, in seinem Herzen und am Ende des Tages, würde er spätestens die Wahrheit wissen...

Würde wissen, was mit Bakura in dieser Nacht geschehen war.
 

***

"Crownless"

Ja, Schande über mich! U.U Es tut mir so Leid, dass es so lange gedauert hat! Gomen...

Ich war in dieser Hinsicht echt faul, dabei ist nicht viel dabei ein Kapitel nach dem anderen hoch zuladen, wenn man die Ff schon seit fast einem Jahr fertig hat ^,^° *drop*

Okay, nochmals Entschuldigung... ich werde versuche euch beim nächsten Mal nicht so lange warten zu lassen... Nun denn, ich hoffe, dass dieses Kapitel euch auch gefällt! ^^

So, nur noch die Disclaimer für die Songs diesesmal:

Nightwish „Crownless“

Angelzoom „Saphire sky“

Nik Paige “Drop my guard”

Und zu guter letzt sind nochmals Within Temptation vertreten mit “Somewhere”
 

So, nun viel Spaß und bis dann!

Bitte lasst Kommis da, falls das noch wer liest >.>

Eure Luna ^.^/
 

***
 

I’d rather die – than live without you

Chap. 6. ~ Crownless
 

(Erzähler POV)

In der Dämmerung des Tages vor Stunden, wurde der Nil in seiner Ruhe gestört. Ein kleines Floß glitt sanft über das seichte Wasser in den frühen Morgenstunden. Auf ihm eine Gestalt, blutverschmiert und sichtlich angeschlagen durch den grausigen Kampf den er gezwungenermaßen seine Beteiligung schenken musste. Der entthronte König der Diebe, der gefürchtetste von allen, wurde in dieser Nacht auf die Probe gestellt... und eben dieser trieb nun auf einem seiner erbeuteten Flöße, die er in äußersten Notfällen am nächsten liegenden Punkt zu seinem einstigen Versteck bereit gestellt hatte, den Nil hinab. Erschöpft und geprägt von dem Verrat seiner Untertanen, lag er am Ende seiner Kräfte auf den groben Holz seines Floßes und rief die Ereignisse zurück in sein Gedächtnis, die wie Geier immer wieder über ihn her fielen...
 

Crownless again shall be the king

Trophy on his grave remains unseen

A boat on the river confessing the sins

The Riddler revealing the deep hidden things
 

Sie hatten ihn umzingelt, beschimpft und sind dann wie Kriegslustige auf ihn zu gerannt. Doch kannten sie ihn alle anscheinend immer noch nicht, nach den Jahren, wo sie sich ihm zu unterwerfen hatten... Bakura zückte einen Dolch unter seinem Mantel hervor, den Dolch, den er immer bei sich trug und stach dem ersten, der ihm zu nah kam, das Messer in die Brust. Blut lief aus dessen Mund und er schlug eines dumpfen Geräusches auf den Boden auf. Das Gebrüll wurde immer lauter um ihn und einem nach den anderen wehrte sich Bakura so gut er es konnte. Er spürte ebenfalls Hände an seinen Armen, die ihn runter drücken wollten, Klingen, die sich in seine Oberarme gruben. Doch er schüttelte sie alle ab, wandte sich ab und erfasste die wohl einzige Chance... durch den Flammen in Richtung Nil zu entkommen... denn er konnte nicht über alle von ihnen siegen. Auf seinem blutigen Weg teilte er aus und steckte ein. Doch er war nicht unter zu kriegen. Er hatte etwas, was sie nicht hatten. Etwas, was ihn wirklich zu einem König machte, egal was alle anderen sagten oder von ihm dachten. Er hatte den größten Schatz tief eingeschlossen in seinem Herzen, damit er ihn niemals verliert. Und dieser kostbare Besitz verlieh im ungeahnte Kräfte... es war die Liebe zu die er wiederkehren wollte. Er rannte wie in einem Labyrinth durch die brennenden Gänge, durch die in Flammen getauchten Gebäude. Er hatte die Befürchtung, irgendwann die Orientierung zu verlieren, doch er war schon durch die Straßen und Wege gehetzt, als er noch ein kleiner Junge war. Spielend waren er und seine kleine Spielkameradin durch El Kurna gelaufen. Auch an jenem Morgen an dem Tage, wo er nicht nur seine Eltern, sonder auch sie verloren hatte...
 

Crownless again shall be the king

A gull coivered in Oil with a broken wing

A hitcher on a road alone and lost

Iron sharp as iron... a truth that once was...
 

Das Echo der Rufe verhallte, aber Schreie wurden laut. Er blickte sich nur einmal kurz um und sah einen von ihnen, wie er von den Flammen erfasst wurde, als er unachtsam gewesen war. Doch Bakura war zu geschickt, wich allen Gefahren gekonnt aus... Doch ein einziger Mann folgte ihm weiter, währen die anderen, so feige wie Bakura vermutet hatte, sich nicht mehr trauten weiter zu gehen. Einige von ihnen sind den Flammen schon zum Opfer gefallen und die wollten sich diesen nicht anschließen, der Preis war für dass, was sie hier zu getrieben hatte, einfach zu hoch. „Bakura!“ schrie und lachte schrill sein Verfolger... und so blieb Bakura stehen, nachdem sie gerade erst einige Meter aus dem Dorf gerannt waren und standen sich nun Mann gegen Mann gegenüber. Es war sein engster Vertrauter gewesen, aber auch der, der dass alles in die Wege geleitet hatte. „Hier endet nun unser kleines Spiel.“ Wie im Duell standen sie Auge um Auge und Bakura holte erneut seinen verzierten Dolch hinter seinem Rücken hervor... wobei sein Gegner eine weitaus größer Waffe sein Eigen in diesem Kampf nannte. Doch wie oft hatte Bakura schon solche Halunken um die Ecke gebracht wenn sie sich ihm in den Weg gestellt hatten? Mit lauten Aufschrei stürzte Bakuras Feind auf ihn zu, mit erhobenen Schwert und Bakura machte sich bereit, ihm sich mit allem was er hatte in die Quere zu stellen, um lebend aus dieser Szene entfliehen zu können...

Im Gefecht klirrten die Klingen als sie aufeinander schlugen, das Gerede, was dabei ausgetauscht wurde, begleitete das ganze wie ein Teil der dazu gehörte. Sie unterbrachen ihren Kampf, weil sie zu keinem Ergebnis kamen und starrten sich an. „Du hältst dich besser als ich dachte.“ grinste Bakura und sein Gegner wischte sich den Schweiß von der Stirn, der ihm in Bahnen über das Gesicht lief.

Er schritt dabei ein paar Schritte rückwärts zurück zum Feuer und drehte sich mit dem fadenscheinigen Vorwand, es heute bei diesen Gleichstand zu belassen, um, doch dass das ein Lüge war, erkannte Bakura zu spät. Sein Gegenüber bückte sich auf einmal und es sah so aus, als würde er irgendetwas vom Boden aufheben... und dann schnellte er sich um... warf ihm die heiße Asche ins Gesicht.

Bakura, überrascht von dieser Situation, spürte, dass er wieder schnellen Schrittes auf ihn zu kam, erkannte ihn aber nicht gut. Da die Asche ihm im Gesicht brannte... doch aus der Gefahr her und seinem Instinkt trauend, warf Bakura mit voller Kraft den Dolch blindlings nach vorn, ungewiss ob er seinen Gegner nun besiegt hatte. Eine Weile stand er in unveränderte Pose so dar, lauschte in der plötzlich herrschenden Stille... da schlug der Körper Bakuras Angreifers leblos auf den Boden auf. Bakura hielt sich eine seiner schweren Wunden und schaute, als er wieder etwas erkennen konnte, auf seinen Dolch, der mitten ihm Herz des Attentäters steckte. „Und du... wolltest mich zum Fall bringen.“ Keuchte Bakura atemlos während er den Dolch wieder aus der Brust des Mannes zog. Dann setzte er seinen Weg zum Fluß fort um sich von diesem Ort zu entfernen...
 

Mine is the earth and the sword in the stone

Mine is the throne for the idol

One fleeting moment and it’s all gone

Crownless again will I fall?
 

Und nun schwamm er hier bis zum nirgendwo und hatte keine Ahnung, wohin er gehen sollte... eigentlich konnte er es nicht riskieren hier zu bleiben... nicht an diesem Ort... in diesem Land.
 

(Bakura POV)

Ich hatte noch einmal Glück gehabt und bin mit ein paar harmlosen Verletzungen davon gekommen... doch ich bin hier nicht mehr sicher. Nirgendwo an diesem Ort. Sie kennen all meine Verstecke,

all meine Geheimnisse und früher oder später, würden sie mich finden. Und dann wäre es definitiv mein Ende. Ich bin erschöpft und habe derweil keine Chance, mich ein zweites mal den Tod zu entziehen... Ryou... ich bin froh, dass er in Sicherheit ist. Hat es also doch etwas gutes, dass er aus königlichem Hause stammt... aber, wenn man es genau nimmt, ist das der alleinige Grund, der die angespannte Situation zum eskalieren brachte. Ryou... verdammt! Ich kann aber nicht einfach fort gehen! Ich... ich brauche ihn doch, er... er muss mit mir gehen, aber... kann ich das einfach so von ihm verlangen? Warum sollte er nach so kurzer Zeit, genügend Vertrauen in sich aufbringen um einem Dieb, einen Grabräuber wie mir... zu vertrauen? Weil ich ihn liebe? Doch ist das genug?... Mein Leben hat sich so verändert... Mein ganzes Leben hatte ich daran gearbeitet, es versucht zu verändern, doch es gelang mir niemals. Und jetzt, wo ich mich damit endlich abgefunden zu haben schien, tauchte er ihn mein Leben auf und ich habe zeitgleich alles gewonnen, was sich zu gewinnen lohnt und alles andere verloren, was man nur überhaupt verlieren kann... Ruhm, Macht, Reichtum... Respekt... ein zweites mal mein Zuhause... Ich versuchte mich aufzurichten, um zu erkennen, wo ich mich eigentlich befinde... langsam erfasste ich aufrechte Haltung und erkannte am Horizont die Sonne aufgehen. Ich hasste das Licht eigentlich und war immer um diese Zeit eingekauert in meinem Versteck, doch nun muss ich mich ihr aussetzen. Ich sah, als ich mich vom Anblick der Sonnenscheibe abwandte, das Königreich weit entfernt neben mir zu meiner linken Seite... es wollte langsam an mir vorbei ziehen... fast panisch sprang ich vom Floß, denn ich wollte mich nicht weiter von ihm entfernen. Später wäre es nur umständlicher wieder zurück zu gelangen... Ich muss erst zu Ryou bevor ich mich von diesem Land verabschieden werde, um noch einmal völlig neu an zu fangen... ich schwamm nach dem ich wieder an der Oberfläche aufgetaucht war, zum Ufer, dass gar nicht so weit von mir entfernt war und zog mich schweren Atemzügen schleppend ans Land.
 

Roaming on razor-sharp castles

Ruling all but myself

Now my night is laid to sleep
 

Ich blieb für ein paar Sekunden so liegen, wo ich mich hier hoch gerobbt hatte, bevor ich entschloss auf zu stehen... Das ich dass noch mal erlebe... auf wackeligen Beinen stand ich auf und schaute mich um, nach dem ich wieder sicher und fest auf den steinigen Boden stand, ob sich mir hier in dieser Ödlandschaft des Nichts eine Möglichkeit des Schutzes bot, in der ich den Tag bis zur Dunkelheit überstehen kann.
 

One fragrant rose worth ten times hat I am

A crippled begging a coin braver I ever was

Was ist nur aus mir geworden... Ich seufzte und streifte mich langsam wieder zu Kräfte kommend, durch die wüste Landschaft... Da erkannte ich aus einigen Meter abstand, ein paar Felsvorsprünge, die mir sicher schienen... ich ging auf sie zu und ließ mich genau dort nieder. Ich wüsste zu gern wie ich aussehe... ich fühle das Blut, was in meinen Gesicht klebt. Ich hätte mich erst waschen sollen, bevor ich mich vom Nil entfernt hatte... aber ich habe den ganzen Tag Zeit, mich fertig zu machen, damit mich Ryou nicht so ansehen muss. Das wäre glaube ich zuviel, abgesehen davon, dass ich von hier verschwinden muss...
 

Reflecting fro me – Devil dressed in white

Chasten the being, become what I once was...
 

Ja, was ist aus mir geworden, dass ich jetzt schon von selbst die verlieren muss, die ich liebe... nein, den, den ich liebe... Doch... ich musste lachen, denn mir wurde klar, dass ich gar nicht mehr zu dem werden konnte, was ich gewesen war... was für Narr ich manchmal bin... ich sollte mich ein wenig ausruhen. Um die Torturen durch zu stehen, die mich im Palast erwarten werden, muss ich wieder bei all meinen Kräften sein... sonst komme ich dort nicht mehr raus und alles was ich aufgeben hatte, war umsonst... und Ryou würde ich somit auch in Gefahr bringen und das war das Letzte, was ich wollte...
 

One day in summer

A light comes to me
 

(Erzähler POV)

Ein aufgeregter Schatten, der von der Mittagssonne, draußen auf dem Hofe geworfen wurde, kroch auf den Boden hin und her. Ryou war die ganze Zeit, nervös auf seinem Platz rum gezappelt, es fiel ihm schwer, sich wirklich auf den Unterricht zu konzentrieren, an dem er teil zu nehmen hatte. Denn er dachte ständig an die Tragödie, von der er von Seth erfahren hatte. Und gerade, als Ryou an eben dessen Worte gedacht hatte, sprach ihn dieser an, der auf einmal direkt hinter ihm stand. Ryou hätte ihn fast umgerannt, denn er hatte ihn weder kommen gesehen, noch ihn gehört.

Und da stand er ihm wieder überlegen gegenüber. „Ryou...“ sprach er kurz und knapp und dieser wartete darauf, das er sich wieder wegen irgendetwas aufregte und ärgerte, was in Ryous Schuld fiel... ‚Womöglich nervt es ihn das ich wie ein Irrer hier hin und her renne!‘ stöhnte Ryou in Gedanken, doch Seth winkte nur mit einer Handbewegung und sagte, dass er ihn unter vier Augen sprechen möchte. Mysteriös und ebenso überrascht, was Ryou fand. Seth drehte sich um seine eigene Achse und Ryou folgte ihm leisen Fußes, wie es ihm mitgeteilt wurde. Würde er sich dem widersetzten, gäbe es wahrscheinlich noch mehr Ärger, als der den Ryou jetzt kommen sah - auch wenn er sich nicht im geringsten vorstellen konnte, was das sein könnte...
 

Opens up my heart

and leads me to...
 

(Ryou POV)

Ich folgte ihm in einen der Tempel, die hier wie kleine Oasen in der Wüste an einigen bestimmten Stellen vorzufinden sind. Im Säulengang, wo keine andere Menschenseele war, hielten wir und mein Gegenüber begann mit seinem Anliegen...

„Ryou.“ Sprach er in einem Ton, der mich schon vermuten ließ, in welche Richtung dies Gespräch verlaufen würde. Ich kam mir vor wie in einem Verhör, doch kannte ich immer noch nicht den Grund, dessen ich angeklagt war. „Ich wollte mit dir nochmals... über heute Nacht sprechen.“ setzte er fort und sah mich ernst und durchdringlichst an. Ich seufzte innerlich, denn ich hatte die ganze Zeit darauf gewartet, dass das wieder zur Sprache kommt. „Ich habe Euch doch schon alles gesagt.“ stammelte ich leise. Ich wollte nicht das der Tonfall meiner Widerworte ihn noch mehr erzürnt,

als ihre Bedeutung es allein schon tat. „Nun gut, aber...“ er warf kurz einen Blick zur Seite, so als hätte irgendetwas seine Aufmerksamkeit auf sich gezogen, doch als ich ebenfalls zur Seite schielte, erkannte ich nichts außer den zaghaften Sonnenstrahlen, die an einigen Stellen Einlass in den Tempel gefunden hatten „...es wundert mich schon, dass du nichts bemerkt haben willst, ebenso sehr, wie es mich wundert, dass dieser Dreckskerl dir nichts angetan hat.“ Als ihm dieser Satz über die Lippen kam, spürte ich ein Verlangen danach tief in mir, ihn für diese unverschämte Bezeichnung zu Ohrfeigen. Doch ich unterdrückte diese Handlung, meine Etikette verbietet mir dies auch... doch trotzdem, für einem Moment glaubte ich auch, diese Vergessen zu können...
 

A place where sadness

melts like wintersnow
 

„Ich... ich kann dazu nichts sagen, Seth.“ Entfuhr es mir leicht gereizt. Seine Reaktion daraufhin erschreckte ich zutiefst, dass ich einen Schritt zurück an die Säule hinter mir ging und mich an diese, leicht Ehrfurcht aufbringend, drückte. Seine eiskalten blauen Augen waren so bösartig aufgeblitzt, dass es mich fast zum erzitternd brachte. Ich hasse ihn dafür... „Das glaube ich nicht.“ Sagte er und stemmte daraufhin seine Hand neben meinen Kopf an der Säule ab. Ich schaute ihn nur wortlos an. Warum macht er mir nur immer das Leben so schwer? Kann es ihm nicht einfach wie allen anderen auch genügen, dass nichts weiter passiert ist, außer dass schon wieder eine Gelegenheit der Festnahme Bakuras vergeudet wurde? Ich brachte jedoch kein Wort raus, anstatt ihm das zu sagen, was ich in diesem Moment gedacht hatte. „Ryou... was ist passiert?! Warum hast du nicht nach den Wachen gerufen, als du gemerkt hast, dass ein Fremder in deinem Zimmer steht?!“ er erhöhte den Pegel seiner Stimme, sodass ich unmerklich zusammen zuckte. Er war so dicht an meinem Gesicht, dass ich glaubte seine blauen Augen wollten durch die meinen in meine Seele blicken um die Wahrheit zu finden, die sich darin verbarg. Doch der Spiegel meiner Seele reflektiert allein sein Anlitz, es konnte nur er selbst sein, was er in meinen Augen lesen konnte, als er mich weiter anstarrte... vielleicht sah er aber auch nur allein meine Wenigkeit Furcht.

Ich wendete daraufhin meinen Blick ab „Ich weiß nicht was das soll, Seth, ich habe... nichts mitbekommen.“ Log ich und das wusste er auch. Er drehte mein Gesicht wieder seinem entgegen, während er mit seinen Finger mein Kinn hielt...
 

A place full of faith

A little peace of heaven...
 

Ich kam mir mit einem male so hilflos vor, als er mich dazu zwang ihm ins Gesicht zu blicken. Was sollte ich nur tun.... sagen... damit er mich einfach in Frieden lässt? Ich wollte mit meiner Hand die seine von meinem Kinn lösen, die es immer noch leicht arg festhielt, doch als ich seine Hand weg schlug fixierte er sie als nächstes um mein Handgelenk und kam mir noch näher. „Ryou...“ sprach er wieder, knurrend vor aufschäumender Wut. Niemand hier hatte es bisher gewagt, mir so nahe zu kommen... nein, es war niemanden gestattet mir so nahe zu sein... und mir behagte das ebenfalls nicht. „Lasst mich los...“ sagte ich verzweifelt, versuchte mich aus meiner Lage zu befreien, als er wieder laut wurde. Jetzt weiß ich, warum er nicht mit mir im Freien reden wollte. Das Risiko, dass ich in seinen Augen bin, damit er wieder die Fassung zu verlieren droht, hatte ihn dazu getrieben. „Sag mir erst...“ fing er an, doch brach dann ab, als er die vorbei gehenden Schritte hörte. Doch er ließ entgegen meiner Hoffnung nicht locker, fing sich wieder als die Schritte, die im Tempel ihr Echo gefunden hatten, verhallt waren. Noch fester umfasste er mein Handgelenk. „Seth!“ rief ich und fing an zu zappeln. Daraufhin nahm er die zweite Hand zur Hilfe und umschloss somit mein zweites Handgelenk und drückte mich noch kräftiger als vorher an die kalte Steinsäule. „Wenn du mir nicht sofort sagst was...“ ein zweites mal unterbrach ihn etwas. Es war das laute Zuschlagen der großen Türen des Vorhofes. „Hör mir gefälligst zu...“ flüsterte er nun und war nah mit seinem Munde an dem meinem.

Mir wurde immer unwohler und mich erfasste der blanke Ekel... es darf mir niemand so nahe kommen außer Bakura!
 

The sun shines high in a sapphire sky

Fly away my butterfly
 

(Erzähler POV)

„... oder ich erzähle dem Pharao genauer von meinen Zweifeln... Also... warum hast du den unangefochtenen König der Diebe nicht am verschwinden gehindert, warum hast du ihn entkommen lassen?!“ „Ihr solltet Euch eher fragen, warum es ihm überhaupt gelungen ist, in den Palast ein zu dringen, an statt die Schuld bei mir zu suchen!“ Ryous indirekte aber nicht miss zuverstehende Anschuldigung ließen Seths Wut über den Rand seiner Geduld steigen und dieser schlug daraufhin dem zerbrechlichen Jungen mit der flachen Hand derb ins schöne Gesicht... schockiert über seine Tat ließ er Ryous andere Hand daraufhin auch los, welcher sich seine gerötete Wange hielt. Entgeistert sah er dem jungen Hohepriester ins verstörte Gesicht, bevor er sich umwandte und schnellen Weges aus dem Tempel und der Gesellschaft Seths entfloh.
 

One night in summer

The light comes again
 

Es herrschte eine regelrechte Hitze unter Ryous Handfläche, die er immer noch gegen sein Gesicht drückte. Seine Atmung war genauso eilig wie seine Schritte, die ihn einfach nur so weit wie möglich von hier weg bringen sollten. Sein Weg führte ihn zurück über den Hof von dem Seth ihn vorhin weg gelockt hatte... doch Ryou war die Lust darauf vergangen, sich weiter hier auf zu halten, gar es zu riskieren, diesem Mensch noch einmal heute zu begegnen. Ryou trat durch die großen Haupttüren in die große Empfangshalle und stieg dann die Treppe zu den oberen Gemächern hinauf in sein Zimmer, bedacht darauf, dass ihn niemand so sieht. Denn er wusste nicht, wie er aussah. Aber bei dem Bild, dass er bot, war es nicht all zu schwer zu erraten, was geschehen war... und wenn man über das Verhältnis zwischen ihm und Seth Bescheid wusste, war es ebenso einfach zu erahnen, wer es gewesen war. Und diese ewigen Aufstände, war Ryou mehr als leid.
 

It brings me hope

Delivers me from pain
 

Doch zu seiner persönlichen Erleichterung, blieb es ihm erspart, großen Erklärungen erbringen zu müssen. Unbemerkt hatte er sich seinen Weg zurück zu seinem Schlafgemach gebahnt und hoffte nun auf ein schnelles Ende des Tages.
 

And it assures me gently

When night turns into day
 

(Ryou POV)

Sicher stand ich in meinem Zimmer. Wieder allein. Auf der Flucht vor weiteren Verdächtigungen, auf der Flucht... vor der Wahrheit.

Ich ließ meine Hand nun sinken. Der brennende Schmerz war abgeschwächt... ‚Er hat mich... einfach geschlagen.‘ Schlich sich mir mehr und mehr ins Bewusstsein. Dabei habe ich nur versucht zu kontern. Das wahrscheinlich aber so gut, dass es ihn so sehr provoziert hat, wo ihm das brutale Festhalten meiner Arme nicht mehr ausgereicht hat. Es war klar, dass er irgendwann die Beherrschung verlieren würde, da er zusehends mehr und mehr an mir verzweifelte, doch... das es dazu jemals wirklich kommen würde, hatte ich verdrängt. Wie die anderen Hohepriester und der Pharao auch. Warum sonst auch hätte er Seth immer wieder stets nur eine Verwarnung gegeben, obwohl er sich wieder und wieder nicht daran gehalten hatte, sich mir gegenüber zivilisierter und vor allem, zurückhaltender zu benehmen. Und jetzt war es passiert. Ich habe Angst, was als nächstes wohl auf mich zukommen wird... obwohl...
 

And spring into summer

You will find the way
 

Ich stand entschlossen auf und war bereit etwas zu unternehmen. Ich hatte es eigentlich nicht vor, wollte mich unerkannt aus der Affäre ziehen. Doch irgendwann könnte es sich wiederholen. Irgendwann... würde alles auffliegen. Ich öffnete meine Tür langsam um mich zu vergewissern, dass Seth mir nicht gefolgt war um unsere ‚Unterhaltung‘ weiter zu führen. Doch ich sah niemanden in den Gängen stehen. Ich wusste nicht genau, was ich vor hatte, an wen, ich mich zuerst wenden sollte... doch ich glaube, es wäre am besten, wenn ich sofort zum Pharao gehe. Wenn ich diesmal, ihm persönlich erzähle was da vorhin gelaufen war, würde er ihn hoffentlich diesmal nicht mit einer Verwarnung davon kommen lassen... Nein, es wäre endlich vorbei mit all dem Ärger und Unbehagen, dass er mir bereitet. Das Gefühl, Seth bald los von meiner Seite zu haben, dass ich mich aus seiner Obhut befreien zu können, beflügelte mich und ich schien fast wie von selbst meinen Weg bis zu den offenen stehenden Türen zum Portal des Königs gefunden zu haben. Nun zögerte ich aber doch, als ich einen Schritt näher kam und sah, wie der Pharao auf seinem Throne saß und sich mit Shimon unterhielt. Von den anderen Mitgliedern des königlichen Gerichts konnte ich niemanden erkennen, als ich weiter in den Raum vordrang und meinen Blick von einem zum anderen schweifen ließ.
 

The moon shines bright

in a a starry night

Fly away my butterfly
 

Da erkannte ich, dass sie mich bemerkt hatten, als ich sie wieder mit meinem Blick fokussiert hatte. Mein Herz schlug schneller, da ich immer nervöser wurde. Versuchte mir aber einzureden, dass es das Richtige ist... Da setzte ich wieder meine Hand an die immer noch leicht ziehende Stelle an meiner Wange. Ich wollte sie nicht sehen lassen, was sich dahinter verbarg, doch erreichte ich dummer Weise genau das Gegenteil von dem, was ich beabsichtigt hatte...

„Ist... alles in Ordnung?“ fragte mich Shimon und musterte meine unnatürliche Handbewegung. Doch ich antwortete nicht. Sagte nur dass ich mit dem Pharao alleine in Vertrauen sprechen wollte. Shimon schaute daraufhin Atemu an und nickte zurück als ihm dieser ebenfalls ein Kopfnicken als Zeichen gegeben hatte. So verbeugte sich dieser und verschwand hinter den großen Säulen der Halle in einem der dahinter liegenden Gänge.

„Ryou ist... ist was passiert?“ Ich erkannte die Hoffnung die er in seine Stimme gelegt hatte. Doch er wusste, dass ich ihn darauf enttäuschen musste. Ich wusste nicht Recht, womit ich anfangen sollte... Aber Taten sprechen mehr als Worte... Also ließ ich von meiner Wange ab und erkannte die Veränderung in seinem Blick...
 

Feel the sin

Feel the pounding in my hungry veins

Feel the sin

Feel the tender kiss of razor blades
 

(Erzähler POV)

Als Atemu die ganze Zeit über nur die Situation mit einem Schweigen und Ausdruck des Entsetzen gleich getan hatte, schwenkte Ryou, leicht beschämt, seinen Kopf zur Seite und holte den Pharao somit aus seiner Starre. „Ryou, sag mir bitte was geschehen ist.“ Forderte er den Weißhaarigen auf, der wie eine Statue unbeweglich an seinem Platz fest gewachsen war. „Ich...“ Ryou wollte die ganze Situation genaustens wie möglich schildern, als ihm auffiel, dass er auch Seths Anschuldigungen und Verdächtigungen zu erwähnen hatte... Er kann nicht die halbe Wahrheit unterschlagen, da er wusste, dass Seth seiner Seits sowieso seinen Teil zum zukünftigen Miteinander ihrerseits bei zu tragen und von all dem zu erfahren hatte. Also blieb Ryou keine andere Wahl, als eine plausible Erklärung zu finden. Er versetzte sich einen Moment lang, in die Lage, in die alle glaubten, in der er sich befunden hatte...

Hätte er Bakura nicht gekannt und dieser wäre wirklich eines Nachts in seinem Zimmer aufgetaucht, war für Ryou klar, was er machen würde... gar nichts. Vor Schreck wie gelähmt würde er tatenlos zusehen wollen, wie der Fremde verschwindet, dass wäre seine einzige Hoffnung, sein einziger Gedanke in solch einer Lage gewesen. Und so hatte er seine Antwort. Auch darauf, dass der König der Diebe in verschont hatte... es hätte für Bakura keinen Grund gegeben, sich weiter mit ihm zu beschäftigen, sich damit auf zu halten, einen unnötigen Zeugen zu beseitigen... es hatte ihm ebenso unnötige Zeit gekostete und hätte damit riskiert, vielleicht doch nicht gefasst zu werden...
 

Sacrifice an Angel, sacrafice to me

Sacrifice a promise, rape the purity
 

„Ich will ehrlich zu Euch sein, mein Pharao, deswegen bin ich hier. Ich wollte Euch persönlich erzählen, was gerade... zwischen mir und... Seth...“ „Ich wusste es.“ flüsterte Ryous Gegenüber unüberhörbar und als dieser merkte, dass Ryou aufgehört hatte zu reden, da er womöglich seinen Gedanken gerade laut ausgesprochen hatte, sagte er ihm, er sollte ruhig fort fahren. „Ja... Er hatte mich darum gebeten, sich mit mir nochmals zu unterhalten über die letzte Nacht. Er... er kann sich einfach nicht vorstellen, dass ich einfach so zugesehen habe, wie jemand Fremdes aus meinem Zimmer entflieht und ich nach niemanden gerufen habe. Er hat mich eines anderen beschuldigt.“ Ryou legte eine Pause ein, die sich der König zu nutze machte. „Und was hat er dir vorgeworfen?“ Ryou sah auf in Atemus Gesicht. Die ganze Zeit über hatte er wie ein schuldbewusstes Kind zu Boden gestarrt. „Er hat dazu nichts gesagt. Nur... das er mir nicht glaubt. Wir haben uns wieder gestritten und in seiner Rage, wegen meiner Widerworte zu seinen Beschuldigungen, hat er mich...“

Ryou stoppte, denn es fiel ihm schwer die Worte zu sprechen die nötig waren. Doch er fasste neuen Mut, als er sich wieder ins Gedächtnis rief, dass nur so alles ein Ende finden wird.

„... dann hat er mich geschlagen.“ Entwich es Ryou nur kleinlaut, dass er befürchtete, Atemu habe sich nicht gehört.

„Ich sehe schon. Wo ist er jetzt? Ich möchte mit ihm reden, damit er mir das alles erklärt.“ „Atemu?“ starrte der Junge den König flehend an. „Bitte... lasst ihn diesmal nicht mehr einfach so mit einer Verwarnung davon kommen... Ich... ich ertrage das nicht länger.“ Flüsterte Ryou und man konnte ihm seine Gefühle, die er dabei empfand regelrecht ansehen. „Hast du Angst vor ihm?“ fragte Atemu ihn besorgt, als er erkannte, wie Ryou zu mute war. „Nein, aber ich habe Angst vor dem was kommen wird... Ich habe Angst, dass es nicht das letzte Mal sein, und vor allem... das es nur bei einem Schlag bleiben wird.“ Ryou ließ daraufhin sein Gesicht in seine schmalen Hände fallen und wischte sich dann den kalten Schweiß von der Stirn. „Ich verstehe. Dann habe ich wohl keine andere Wahl mehr...“
 

Whereever I go, whatever I start

I’ll never feel proud an free

Til‘ I drop my guard
 

Der Pharao ließ nach seinem Gespräch mit Ryou, den Hohepriester zu sich rufen, der für dessen Zustand verantwortlich war. Er hatte versucht das zu verhindern, was jetzt einfach nicht mehr zu verhindern war... er musste die erstellten Gesetzte, die über Ryou für die meisten Menschen in diesem Hause herrschten, nun auch über einen von seinen engsten Beratern verhängen... Doch als Ryou ihm erzählt hat... dass er Angst vor weiteren Handgreiflichkeiten des jungen Hohepriesters hat, musste er handeln um Ryou zu schützen. Er hatte ihm versprochen, dass er sich mehr um ihn kümmern wollte.

„Ihr wolltet mich sprechen, mein König?“ „Ja, Seth.“ Sprach er streng mit hochgezogener Augenbraue, während Seth sich tief verbeugte. „Wisst Ihr auch warum?“ „Um ehrlich zu sein, nein, mein Pharao.“ Seth kniete immer noch auf den Boden, schaute sein Gegenüber erwartungsvoll an. Atemu fiel es schwer, ihn nicht sofort zur Rede zu stellen, doch es hing ebenfalls ein Gebot dem gegenüber. Neue Gesetzverordnungen müssen bei gesamten Gericht vorgetragen werden... und nun trafen eben alle anderen Mitglieder dieses Gerichts ein. Alle versammelten sich um den Pharao, nachdem sie sich auch diesen verbeugt hatten. Sie wussten ebenso wenig wie Seth selbst, warum er hier war, doch das es um eben jenen ging, war kein Geheimnis mehr.
 

My head is a hole, whereever I start

This world is a grave for me

Till I drop my guard…
 

„Nun... ich habe Euch allen etwas mit zu teilen. Es fällt mir schwer... aber Seth hat mir durch sein letztes Verhalten... Ryou gegenüber... keine Wahl mehr gelassen...“ „Was... was meint Ihr damit?“ fragte Seth überrascht und verstand erst nicht ganz, worum es wohl gehen könnte... „Er war bei mir.“ Zügelte Atemu seine leichte Aggression, die aufkeimte, da sich Seth nicht einmal einer Schuld bewusst war. „Es hat ihn eine Menge Mut gekostet mir zu erzählen, was zwischen euch passiert ist bei eurem letzten Treffen.“ Der Pharao erhebte sich von seinem Thron und ging einen Schritt weiter auf den Schuldigen zu. „Seth... wie konntet Ihr? Ich habe Euch verwarnt, immer und immer wieder, dass Ihr euer inakzeptables Benehmen ihm gegenüber ändern müsst. Doch nun, wo Ihr ihn auch noch geschlagen habt, verkünde ich, dass Ihr euch von diesem Tage an, fern von ihm haltet. Und solltet Ihr Ryou auch nur noch ein einziges mal anfassen... Werde ich Euch eures Amtes entheben.“

Man sah die Schockiertheit in den Gesichtern der anderen Hohepriestern, die den Worten des Königs erst nicht glauben konnten... Aber auch Wut mischte sich in einigen Blicken von ihnen. Ihnen fiel es schwer, dass Verhalten Seths zu verstehen. Vielleicht, weil sie in Ryou immer noch das Kind sehen, dass sie die ganzen Jahre über zusammen aufgezogen und gelehrt hatten. Den kleinen Jungen, den sie immer noch zu schützen hatten und eben den Jungen den man in ihren Augen eigentlich kein Leid zufügen konnte...
 

Feel my skin

That covers all your wounds and scars

Stain my skin

Your passion makes me drop my guard
 

„Mein König... lasst, lasst mich erklären...“ versuchte Seth unter seiner Aufgeregtheit einen gescheiten Satz zu formen, doch der Pharao blickte ihn eindringlichst ins Gesicht, als er sich dann wieder abwandte um auf seinem Thron platz zu nehmen. „Das braucht Ihr nicht.“ Schnitt ihm der König das Wort ab. „Ich weiß bereits alles... Von euren Anschuldigungen bishin zum Ende.“ Atemu schüttelte nur leicht den Kopf und fasst sich mit der Hand an die Stirn, sowie er es immer tat, wenn er völlig verständnislosen Taten nach zu schildern hatte. „Ich verstehe es nicht Seth... Ich dachte Ihr kennt Ryou

inzwischen genauso gut wie wir, auch wenn Ihr erst vor ein paar Jahren mit ihm zu tun bekommen habt, im Gegensatz zu uns allen... aber... wahrscheinlich macht diese Kenntnis doch weit viel mehr aus als ich dachte.“ Er blickte kurz zu seiner Seite, an dessen die anderen Hohepriester dem Gespräch soweit gefolgt waren. „Ryou hätte niemals irgendetwas tun können, ich hätte ihm Vorwürfe gemacht, wenn es eben anderes gewesen wäre! Dieser Mann ist so gefährlich und hätte Ryou sich ihm widersetzt, wäre es zu aller Wahrscheinlichkeit aus mit ihm gewesen... Seth, der Junge ist nicht dumm. Er hatte nur Angst. Versteht Ihr das endlich?“

Wortlos nickte der junge Hohepriester unter den strengen und ebenso verständnislosen Blicken, wie die, die ihm der Pharao zuwarf. Doch würdigten sie ihn keines Wortes. „Und diesmal... meine ich es Ernst... Solltet Ihr noch einmal, aus was für einen absurden Grund auch immer, auf solche eine Art mit ihm umgehen, werde ich keine Gnade mehr walten lassen. Haltet Euch von nun an von ihm fern. Habe ich mich da klar ausgedrückt?“ „Ja... mein Pharao.“ Bestätigte Seth gehorsam doch tief in ihm brodelte eine fast unbändige Wut. Auf Ryou, doch noch viel mehr auf sich selbst... und er war in seiner Ehre zutiefst gekränkt. So wie der Pharao es geschildert hatte, klang es logisch und in sich schlüssig. Doch ein Gefühl verriet ihm, dass er nicht ganz so falsch liegen mochte... irgendetwas behagte ihm nicht, ja, irgendetwas musste faul sein. Vielleicht war es ihm nicht gestattet, sich mit Ryou auseinander zu setzten, doch er sollte auf andere Weise zu der Wahrheit finden....
 

Sacrafice an Angel, sacrafice to me

Sacrafice a daydream, sacrafice the jealousy
 

„Ihr könnt gehen, Seth. Ich habe Euch vorläufig nichts mehr zu sagen.“ Riss es ihn abrupt aus seinen tristen Gedankengängen. Seth stand vom Boden auf, auf dem er die ganze Zeit gehockt hatte und schlenderte etwas seelisch angeschlagen durch den Säulensaal in die davor liegende Halle. „Ich werde es herausfinden.“ Flüsterte er entschlossen und fasste sich wieder. Soeben war ihm klar geworden, wie er dies vollbringen kann...
 

Zusehens wurde es dunkler und die Nacht umarmte den Tag.

In der Dämmerung dieser beiden Ähren, war Ryou während des Gesprächs zwischen dem Pharao und Seth, die ganze Zeit über in seinem Gemach gewesen und saß nun gedankenverloren auf einem Stuhl, den er sich vor seinem Fenster gestellt hatte, damit er in der weiten Ferne der Wüste die Seele auf Wanderschaft schicken konnte und diese laut eine und denselben Namen zu sich ruft...
 

Lost in the darkness, hoping for a sign

Instead there’s only silence

Can’t you hear my screams?
 

(Ryou POV)

Ich bin froh, dass das alles nun ein Ende hat. Ich bin froh, mir über diese Sache nun keine Sorgen mehr machen zu müssen. Denn von denen habe ich mehr als genug andere, die mich quälen und in den Nächten wach halten. Es ist noch nicht allzu spät. Wie jeden Abend schimmert die Sonne rot an der Grenzlinie zwischen Himmel und Erde und färbt mit ihren Strahlen alles ins Rötliche, was sie berührt. Doch jetzt schon weiß ich, dass ich nicht schlafen kann. Dazu drehnen meine Gedanken sich immer nur um den, den ich so sehnlichst aus tiefstem Herzensgrunde erwarte... falls er kommen wird...

Ich bete dafür, dass ich wie letzte Nacht, in jenes Gesicht starren werde, wenn ich aus meinem ungewollten und doch so plötzlich aufgetauchten Schlaf, erwache.
 

Never stop hoping, need to know where you are

But one thing’s for sure... you’ll always in my heart
 

Ich erschrack, als es an meiner Türe klopfte. Zum ersten mal an diesem Tag. Ich wurde trotz des sanften an die Tür Schlagens, nervös, stand schnell auf, da ging auch schon die Tür auf und eine Gestalt trat herein. Es war entgegen meiner Befürchtung nicht Seth, der sich sofort gegen der Anweisung des Pharaos auflehnte, da er keinen Deut mehr auf seine Anstellung hatte. Nein, diese Gestalt nahm mir meine rege Furcht. Es war Mahadoo. Er schloss die Tür und ging einen Schritt näher auf mich zu.
 

(Erzähler POV)

„Ryou...“ flüsterte dieser, als er vor Ryou stehen blieb. „Wie geht es dir?“ fragte er liebevoll. Dieser wusste, dass er sich Sorgen machte. Ryou hatte schon erwartet, dass er kommen würde. Immer wenn er wusste oder erfahren hatte, dass irgendetwas nicht ganz mit ihm in Ordnung war, hat er nach ihm gesehen. Um ihm zu helfen... oder mindestens um sich zu vergewissern, dass Ryou klar kam.
 

I’ll find you somewhere

I’ll keep on trying until my daying day

I just need to know

Whatever has happened...

the truth will free my soul
 

„Ja.“ Versicherte er und schaute zur Seite als er Mahadoos Blick auf seiner noch leicht roten Wange ruhen spürte. Ryou seufzte leis auf. „Mir geht es wirklich gut, Mahadoo. Seid Ihr gekommen um nach mir zu sehen?“ Erneut Blicke Ryou sein Gegenüber wieder an, der seine rechte Hand hinter seinen Kopf verschränkte. „Nun ja, du kennst mich doch.“ Lächelte er dabei, wurde aber wieder schlagartig ernst. Er ging noch einen Schritt näher auf Ryou zu und legte diesem leicht seine Hände auf die Schulter und forderte in seinem Blick Ryous Aufmerksamkeit auf. „Ryou... wenn irgendetwas sein sollte, dass Seth sich nicht an diese Abmachung hält, wovon ich aber nicht ausgehe – dann... mach es einfach genauso wie heute. Ich bin sehr froh darüber, dass du das nicht einfach geschluckt und aus Angst verschwiegen hast.“ Seine Stimme war immer ruhiger geworden, je mehr Worte er sprach. Ihn regte es immer noch auf, was Seth heute getan hatte. „Du sollst mit uns reden. Friss nicht alles in dich hinein.“ Er ließ von den Jungen ab und näherte sich wieder der Tür. „Mache ich... versprochen.“ Sprach Ryou wieder in seinen leisen Tönen und bevor Mahadoo aus dem Schlafgemach verschwand, wünschte er seinem Schützling noch eine gute und diesmal ruhige Nacht. Ryou tat es ihm gleich und verabschiedete den Hohepriester.
 

Lost in the darkness, try to find your way home

I want to embrace you

And never let you go
 

Unmerklich schlich sich eine kleine Träne in Ryous Augen. Sie machten ihm immer mehr ein schlechtes Gewissen. Seth hat auf eine Weise Recht und doch war er am lügen. Doch ließ es Ryou sich nicht besser fühlen... Alle anderen, machen sich sorgen und kümmern sich um ihn... dabei hatte er auch Recht... doch log er ebenfalls. Doch er kann es nicht riskieren, dass sie sein einziges Geheimnis aufdecken würden.
 

Almost hope you’re in heaven, so no one can hurt your soul

Living in Agony, cause I just do not know... where you are...
 

‚Bakura...‘ schlich es sich in seinen Gedanken und blickte wieder nach draußen um den letzten Sonnenstrahl beim langsamen dahinschwinden zu zusehen. Er hoffte ein letztes mal, dass es ihm gut ging bevor er sich abwandte und die Kleider auszog, die er trug. Er holte ein neues Gewand aus seiner Truhe und legte sie sich zum schlafen an... oder zum warten in der Nachte.
 

Wherever you are, I won’t stop searching

And whatever it takes... need to know...
 

Und er wusste, dass diese ihn nicht enttäuschen und Bakura ihn wieder zu sich bringen würde...
 

***

"Keep your heart broken"

I’d rather die – than live without you

Chap. 7. ~ Keep your heart broken
 

(Erzähler POV)

“Es wird Zeit.“ Sprach Bakura entschlossen zu sich selbst und stand selbstsicheren Ganges auf. Seine Kräfte waren über Tag wiedergekehrt und er war bereit für neue Taten. War bereit sich wieder der Gefahr auszusetzen, entdeckt zu werden... und das in Mitten dem Hort seines Feindes. Das man ihn des Wahnsinns beschuldigte, fand er selbst, war gar nicht so abwegig. Denn wer würde von sich eines gleichen bezeugen, da er sich praktisch immer wieder seinen Gegnern selbst ausspielt? Und das alles der Liebe willen. Und genau das war das Absurde daran. Wie schon so oft in letzter Zeit, schälte Bakura sich insgeheim einen Narren, als er sich dabei ertappte, wie er wieder Ruf und Gefühl verglich... Grabräuber...Ja... Dieb und Mörder, ebenfalls ein bejahen... aber Liebe? Passte das alles noch zusammen? Konnte er sich überhaupt als all dies bezeichnen, jetzt, wo ihm sein unbestrittener Königstitel genommen wurde? War er überhaupt noch der Selbe? Ja... Nein und doch... Selbst er... der, der es besser wissen sollte, wusste darauf keine Antwort. Er schüttelte leicht den Kopf, dass beim aufziehenden Wind leicht hin und her wehte. Es wäre besser, solche Gedanken denen zu überlassen die nichts anderes zu tun haben. Er musste sich jetzt bis aufs äußerste Konzentrieren. Außerdem... suchte er nach anderen Antworten, nach Worten... um Ryou zu berichten, dass er gehen würde... Dass er für einige Zeit, nicht in seiner Nähe sein kann. Überhaupt... konnte alles so überhaupt funktionieren? Sie passten nicht zusammen... Aus Herzen, sicher... Genauso wie sie sich in allen anderen Dingen perfekt ergänzten. Aber Perfektion ist da so eine Sache, die genauso wie das Schicksal unverbesserlich ist. Sie kommen aus den schlechtesten zusammen passenden Kreisen, die es je geben könnte. Wie sollte das bei all dem noch funktionieren? Bakura redete sich ein, dass er es überstehen und darüber hinweg kommen würde, doch in Wahrheit, die er sich nicht eingestehen konnte, kann er es nicht... nie hatte er so sehr geliebt. Nein, er hatte nie geliebt und wollte nie wieder lieben... niemand anderen.
 

Enfolding your Love and your heart

By the dawn, I’ll be gone...
 

Der ehemalige König der Diebe stapfte durch den Wüstensand in Richtung des sich vor ihm verbergendem Palast, im Schutze der Dunkelheit. Doch diese war stets sein treuer Recke und offenbarte ihm jenes Geheimnis. Meter für Meter kämpfte er sich durch den Sand... es glich der Prüfung, die noch auf ihn zu kommen würde... Durch den Palast seines Weges zu Ryou.
 

(Bakura POV)

‚Er wird mich sicher dafür hassen...‘ Ich konnte nicht einfach aufhören, daran zu denken, dass ich ihn heute das aller letzte mal sehen werde. Doch je mehr ich über unsere ausweglose Lage nach denke, desto mehr und mehr wird mir deutlich klar, dass weder ich noch er eine andere Wahl haben. Es... geht einfach nicht. Außerdem hat er sich jemand besseren als mich verdient. Jemand der an seiner Seite ist, jemand, von den alle wissen dürfen, dass er ihn gefunden hatte... Nicht so einen Niemanden wie der, der aus mir nun geworden ist. Mal ehrlich... ich könnte ihm nichts bieten.

Kein Leben, kein Heim. Wären umherwanderne Seelen, immer untergetaucht und auf der Flucht vor dem Gesetz... doch endlich in Zweisamkeit. Verdammt... Obwohl dies alles nur ein Gedanke ist, fängt mein Puls in meinen Schläfen zu rasen an, pulsiert in meinen Kopf wie ein ständiges Hämmern an einer Tür um sich zu befreien... denn ihn auch noch jemand anderen zu überlassen, bringt meine Eifersucht zum kochen. Dabei ist das alles reine Spekulation. Wie kann man nur schon so weit sein, dass man sich über eingebildete Begebenheiten aufregen kann?
 

The road keeps us apart

For some time, I’ll be gone...
 

Ich bahnte mir meinen Weg weiter und weiter, näher und näher an mein Ziel heran. Bald schon bald, werde ich da sein. Dann gibt es kein Zurück mehr. Ich lachte laut auf. Als ob es jetzt noch ein Zurück für mich gibt...
 

(Erzähler POV)

Bakura stand nach einer langen Weile an den Mauern eines Hauses gegenüber des Palastes. Seine Verletzungen hatten sich langsam immer mehr, wieder bemerkbar gemacht, was seinen Gunsten nicht entsprach. Schon jetzt war er erschöpfter als er es normalerweise gewesen wäre, doch ließ er sich nie von solchen Dingen, die er konkret als banal bezeichnete, nicht aufhalten. Es war nur ein zusätzlicher Risikofaktor, ein Zusatz an Gründen, die ihn dazu raten wollten, es bei aller Liebe zu trotz zu unterlassen. Denn es könnte durchaus das Letzte sein, was er je wieder tun würde.

Doch selbst dem bewusst, lässt sich Bakura davon nicht abschrecken. Er schlich sich wie ein Raubtier mit geschmeidigen Bewegungen an die große Seite des Mauerwalls entlang, dass Eindringlinge abschrecken und fern halten sollte. Doch nicht ihn, dachte er sich gerade. Er wollte sich des durch die Route, die er in der Nacht zuvor zurückgelegt hatte, erneut aufsuchen... Doch zu seiner Überraschung, standen diesmal keine Wachen davor. ‚Besser für sie ist es alle male.‘ grinste Bakura hämisch in sich hinein und überkletterte gekonnt einen der schmalen Simse, die aus den einzelnen Gebäuden des Reiches ragten...

Und er ließ sich ausreichend Zeit um alle anderen Hindernisse zu erklimmen und zu überwinden. Er musste sich die Kraft für den Fall der Fälle aufheben und schließlich drängte ihn die Zeit nicht. Dies tat sie so gut wie nie. Bakura hangelte sich an den schmalen Absätzen zu einem der großen Fenster im ersten Stock, Teils des Palastes, indem das Schlafgemach Ryous sich befand. Er zog sich eilig hinauf und stieg durch das Fenster ins Innere des Hauses... immer noch unerkannt und unbemerkt wie er glaubte...
 

Doch der Schein trügte. Er war längst gesichtet worden. Doch es war kein Wächter auf dieser Weise, vor der Bakura sich in Acht nahm. Wie ein Schakal mit wachsamen Augen und Ohren, hatte sich jemand in der Nacht auf die Lauer gelegt. Gewartet, ja, auf ihn gewartet... Doch schlug dieser keinen Alarm. Noch nicht. Er wollte alles eine Weile beobachten und ihm bei seinen Fluchtversuchen scheitern lassen... um ihn danach in die Hölle zu schicken, der er entsprungen schien.
 

Bakura wandelte geräuschlos durch die Kulisse, die sich in der Dunkelheit der Nacht vor ihm wandt. Suchte sich einen Weg zu seinem Ryou, dessen Kammer sich in dem Gang verbarg, in dem Bakura nun umherging. Und nun stand er vor dessen verschlossenen Türe. Wie leichtsinnig... Bakura konnte es kaum glauben, dass es gestern nur so von Wachen in den einzelnen Gängen so gewimmelt hatte, doch nun... war alles wie leer gekehrt. Er glaubte, auch auf dem Rückweg diesmal leichtes Spiel zu haben...

Bakura stammte seine Hände auf das unebene Holz der Türe ab und drückte diese leise Knarrend ein Stück auf, um sich dann durch den schmalen Spalt zu zwängen. Er trat wie in der Nacht zuvor in den dunklen Raum, wo sich ihm auch dasselbe Bild bot wie gestern... Ryou lag in seinem Bett und schlief. Tief und fest, wie es Bakura schien... Doch als dieser wieder die Tür schloss und auch nur einen einzigen Schritt auf Ryous Bette zuging, bewegte sich der Schlafende und öffnete ein wenig müde die Augen... Als er den schwarzen Schehmen erkannte, richtete er sich auf und flüsterte mit einem liebevoll dreinblickenden Lächeln „Bakura...“ bevor er wie von einer Natter gebissen aufsprang und eben diesem überraschend um den Hals fiel. Er schloss seine Arme um Bakura und drückte sich an ihn. „Ich bin so froh, dass dir nichts geschehen ist...“ nuschelte Ryou unverständlich. „Wie?“ fragte Bakura, der sich zwar gefangen, aber seine Verblüfftheit gegenüber Ryous so offene und stürmische Art, die er bis jetzt noch nie kennen gelernt hatte, überwunden hatte.

„Ist nicht so wichtig.“ Sprach Ryou darauf, während er seinen Kopf erhob um Bakura ins Gesicht zu blicken. Immer noch lächelte Ryou ihn an. Doch als er Bakura ansah und spürte, dass irgendetwas nicht ganz stimmte, löste er seine Umarmung und nahm einen Schritt abstand... „Ist was, Bakura?“ Diese Frage stand eine Zeit lang im Raum, lautlos, still und doch immer noch stets anwesend. Als Ryou keine Antwort erhielt, fragte er ihn ein weiteres mal, ob etwas nicht in Ordnung sei...
 

You promised to swallow your tears when I leave you...
 

(Bakura POV)

„Ist es wegen... deinem Zuhause... Wegen dem Feuer, dass alles verbrannte?“ Ich riss die Augen auf und wusste nicht so recht, ob mich wieder die Überraschtheit oder gar der vollkommene Schock so übereilt hatte. Ich ging den Schritt auf ihn zu, der uns voneinander trete, den Schritt, den er vorhin zurückgegangen war. „Woher weißt du davon?“ wisperte ich und war gespannt auf die Antwort meiner im Moment brennendsten Frage in mir. „Ich... ich habe es gesehen... heute Morgen von meinem Fenster... Ich meine, ich sah all den Rauch und ein paar Wächter sind vom Pharao los geschickt worden um sich alles an zu sehen.“ ‚Dann weiß also jetzt auch schon der König...‘ Ich beendete meinen neu aufkommenden Gedanken um ihm eine weitere Frage zu stellen... „Und was hat er nun vor?“ „Wer? Der Pharao...“ du wandtest den Kopf zur Seite mit einem Zischen des Ärgers, den du empfandest... „Gar nichts. Was sollte er auch schon tun.“ Ich sah die Tränen in deinen Augen aufsteigen. „Aber... was willst du jetzt tun, Bakura?“ Ich ertrage es nicht, ihn weinen zu sehen. Ich wischte ihm seine Tränen aus den Augen und gab ihm sanft einen Kuss auf die Stirn. „Weine nicht...“ flüsterte ich. „Bitte weine nicht...“ Und sah ihn ebenso, mit einem Blick an, der auf meinen Zügen seit Jahren nicht mehr geruht hatte. Ein trauriger Blick... "Ryou...“ begann ich als nächstes und ich spürte dieses Gefühl in mir aufsteigen, dass ich am meisten hasse. Dies Gefühl welches mir auch in mein Gesicht geschrieben steht. Es ist fast wie blinde Ohnmacht die immer weiter und intensiver in mein Inneres vordringen will. "Ich muss... mit dir reden.“ Er fing noch heftiger an zu weinen... ich will ihn nicht zum weinen bringen. Ich leide selbst unter diesem Aspekt. Da spürte ich selbst etwas feuchtes meine Wangen streifen. Ich konnte es nicht fassen, als ich mit der einen Hand über meine vernarbte Gesichtsseite wischte und auf sie starrte, als sie dies flüssige Etwas erfasst hatte... Es waren ebenfalls Tränen. Tränen, nur Tränen... meine Tränen. Dabei wusste ich nicht einmal, dass sie mir entwichen. Ich dachte, ich hätte in meinen jungen Jahren jedoch, schon alle in mich befundenen Tränen geweint. Doch ich wusste nicht, warum Ryou weinte. Wusste nicht, was er gerade dachte... doch ich wusste es. Er weiß, dass irgendetwas nicht stimmt. „Shh...“ versuchte ich ihn zu beruhigen... „Bitte... hör auf.“ Er sah auf in mein Gesicht und erschrak. Unter den Tränen in seinen Augen erkannte er die meinen, die mein Gesicht entstellten.
 

You promised to fallow the lead I will give you...
 

Und darauf hielt ich ihn. Fester und fester. Wartete, dass sein leises schluchzen verklungen war. So kann ich ihm nicht sagen, was das Schicksal so dringend von mir verlangte. Nach einer Weile der nun wieder verbreiteten Stille um uns holte ich noch einmal tief Luft und begann ihm zu erklären, was geschehen war und was geschehen muss...
 

(Ryou POV)

Von diesem Moment an, wusste ich, dass irgendetwas nicht stimmte... ‚Ich muss mit dir reden‘. Wie es in meinen Ohren geklungen hat , wie es seinem Munde entsprang... was es bedeutete? Ich weiß nicht, aber ich glaubte alles auf einmal hat mir Angst gemacht, da ich plötzlich spürte, was es aussagen sollte... Doch kann es wirklich das sein, was ich denke?... Er hielt mich fest und flüsterte mir zu, ich sollte aufhören zu weinen. Daraufhin sah in sein Gesicht, denn ich wollte, dass er all den Schmerz seinetwegen in meinen Tränen sah... Doch dann hab ich ihn gesehen.... Ich kenne ihn nicht annähernd so lange wie irgend jemand anderen, aber dass Bakura jemand war, der stets einfach so weinte, glaubte ich, schien er nicht zu sein. Und da starrte ich ihn an und ihm liefen salzige Tränen über die Wangen. Was für ein Anblick. Jetzt wusste ich, warum er so sehr bat, dass ich aufhören sollte... den traurig zu sehen, den man liebt, ist unerträglich schrecklich... und ich kam mir dabei so hilflos vor. In stillschweigen versuchte ich mich zu beruhigen und meine Tränen trockneten nach und nach. Ich war bereit... wartete auf das, was er los werden wollte...
 

You said you would crawl in the dark, from the laughter...
 

(Erzähler POV)

In der Ruhe hörte man nur das Atmen der Beiden, bevor ein tiefer Zug ertönte und eine Stimme begann zu sprechen...

„Ryou... Es fällt mir nicht leicht... dir das zu sagen, was ich dir sagen muss... aber ich habe keine andere Wahl mehr.“ Bakura löste ihre starke Umarmung um ihm wieder in die Tiefen seiner Augen zu sehen. In das unendliche Braun in ihnen. „Jetzt muss ich dir ja nicht mehr davon erzählen, dass ich keinen Ort der Zuflucht, kein ‚Zuhause‘ mehr habe...“ „Aber was ist passiert?“ Wendete Ryou ein, bevor Bakura einen Sprung auf ein unangenehmeres Thema machen wollte „Soll ich dir das wirklich sagen?“ Bakura zögerte. Er wusste nicht wie Ryou über die Absicht seiner einstigen Kompanen reagieren würde. „Wieso glauben immer alle, das ich schreckliche, unbequeme Wahrheiten nicht vertrage?“ meldete sich der Kleinere empört zu Wort. Er hasste es tatsächlich, dass ihn in solchen Angelegenheiten immer noch alle wie ein kleines Kind behandelten... „Weil es dabei um dich ging.“ Antwortete Bakura daraufhin kurz und knapp und Ryou sah sichtlich verständnislos dem gegenüber aus. „Wie?“

„Meine Leuten waren der Meinung, du könntest ihnen in deiner Rolle als Königsmitglied gefährlich werden und haben sich dann vor die Wahl gestellt... Entweder Du oder Ich...“ „Bakura...“ flüsterte Ryou, doch ging dieser nicht sonderlich darauf ein. „Und da du ihnen zu unerreichbar bist, haben sie sich gegen mich gestellt... Ich bin gerade noch so entkommen...Doch Ryou...“ Bakura hielt ihn an den Schultern „Ich... ich kann nicht länger hier bleiben... in Ägypten.“ Ryou hielt den Atem an. „Aber... aber...“ stotterte er. Doch Bakura schloss seinen Mund mit seiner Fingerspitze. „Ich will das du mit mir kommst. Ich weiß, ich weiß, dass ist... viel zu viel verlangt... aber... Ich liebe dich und kann... nicht mehr ohne dich leben.“
 

You said you would long after me ever after...
 

Traurig sah Ryou sein Gegenüber an... „Bakura... ich... ich kann nicht.“ Flüsterte Ryou mit zittriger Stimme und einem Ton leichter Verzweiflung der Erkenntnis. Bakura strich ihm eine silberne Strähne aus dem schmalen Gesicht. „Ryou.“ Ertönte es dann leis und er lehnte seinen Kopf an der Stirn des Kleineren an. „Wenn ich länger hier bleibe, werde ich das nicht länger überleben. Es sind... zu viele Gegner geworden. Ich kann dem nicht ein weiteres Mal stand halten. Sie würden mich jagen, bis sie mich haben.“ Ryou schloss die Augen und versuchte sich nicht auszumalen, wie er sich dann fühlen würde. Ihm wurde dessen jedoch klar, dass auch er nicht mehr ohne Bakura leben kann. Dann würde er es über sich ergehen lassen, auf ihn zu warten. Quälend missend bis zu dem Tage an dem sie sich wiedersehen würden... und dann würde Ryou fort gehen. Für immer.

„Ich kann nicht mit dir gehen. Noch nicht...“ „Ryou, ich...“ „Nun lass du mich auch ausreden...“ Ryou sah Bakura ernst an, als ihm dieser das Wort abschneiden wollte. „Ich... ich werde auf dich warten, wenn du ebenso auf mich wartest. Ich werde... eines Tages fort gehen. Fort gehen mit dir... Aber jetzt geht das nicht mehr. Denn mir ist in den letzten Tagen eines immer mehr klar geworden. Bakura... Ich gehöre hier hin, es ist mein Zuhause. Und ich werde hier gebraucht. Mir war das vorher nie klar aber nun...“ „Glaubst du ernsthaft ich verstehe das nicht? Ich habe mir niemals etwas so sehr gewünscht wie ein Zuhause, eine Familie... Ich weiß, dass du nicht so einfach gehen kannst, doch ich kann nicht bleiben.“
 

My love will grow black if your heart gets stolen

Just promise to keep your heart...

One day I’ll come back if the doors still open

Just promise to keep your heart broken...
 

Seth war währenddessen auf dem Weg, Wächter und Soldaten neu zu positionieren. Er rechnete mit allem, denn diesmal war er vorbereitet. Er wollte sein Opfer in die Enge treiben und ihn Auge um Auge bloß stellen... doch bevor er dies in die Tat umsetzen konnte, musste er noch einiges an Vorbereitungen erledigt haben, damit er dem Pharao nun den König der Diebe, praktisch auf einem goldenen Tablett servieren kann um seinen angeschlagenen Ruf wieder den Glanz einzuhauchen, den er eigentlich verdiente. Es sollte wirklich eine Überraschung werden, da der Pharao nichts von all dem wusste. „Seit ihr bereit, Männer? Stellt euch so auf wie ich es euch gerade erklärt habe.“ Die Soldaten folgten den Anweisungen des Hohepriesters und warteten auf ihren Plätzen auf das Zeichen Seths, wenn die Zeit gekommen war...
 

Days go by like the wind,

and this life is too short...
 

„Heißt dass... das das jetzt alles war?...“ hauchte Ryou mit neuen Tränen in den Augen, worauf Bakura hingegen nur energisch und ein wenig fassungslos den Kopf schüttelte „Nein... das war der Anfang.“ Gab er ihm als Antwort wieder und schenkte ihm als Beweis seiner Liebe den ersten Kuss der Nacht. „Ich werde... wieder kommen... Irgendwann. Und hoffen, dass dein Herz immer noch mir gehört... damit du endlich mit mir kommst.“ Ryou klammerte sich noch fester an den Körper Bakuras. „Es ist nicht fair... warum muss immer alles so kompliziert sein?“ Dieser legte daraufhin seine Hände auf Ryous Kopf und strich im durch das weiße Haar. „Ich weiß es nicht.“
 

It makes no sense to give in,

to release you from my thoughts...
 

Das Zeichen, das Seth den Wächtern geben wollte, war ein Zeichen, dass zuerst sich ihm selbst zu erkennen gegeben muss. Er wanderte selbstsicher die Stiegen hinauf zu der Stelle, von wo er gestern zuvor schon das Unglaubliche beobachtet hatte. Ohne zu wissen, dass das was er heute sehen sollte, sei Denken überschreitet. Nun stand er dort und wartete auf einer Regung in dem dunklen Schlafgemach...
 

I promised to write you, I’ll alwasy remember

I promised to try to be back til‘ December...
 

Nach einer ganzen Weile des Schweigens in der sie sich hielten, nach all den Versprechungen die sie sich gaben, nagte der Zahn der Zeit an der, die ihnen noch übrig geblieben war...

Als Bakura sich nach langer Zeit in ihrer Umarmung regte, sich von Ryou lösen wollte, sprach dieser „Geh nicht...noch nicht, bitte.“

„Ryou, ich muss langsam fort... am Tage wird es mir fast unmöglich sein mich noch heute in Sicherheit zu wiegen. Ich will auch nicht gehen, dass habe ich dir schon gesagt... aber... wenn ich jetzt noch warte, haben wir beide nichts davon... Auch dann würdest du mir sagen, dass ich nicht gehen soll, auch dann würde ich es ebenfalls nicht wollen... es würde sich nur eine Sache ändern... und zwar das meine Chancen sinken.“
 

I said I must go I must face this disaster

I said I would long after you ever after...
 

(Ryou POV)

„Das ist Wahr.“ Stimmte ich ungewollt ein und Bakura wandte sich von mir ab, wieder dem Fenster zu vor dem er direkt stehen blieb...

„Komm her...“ flüsterte er und ich folgte ihm...
 

(Erzähler POV)

Es durchbrach das Bewusstsein Seths wie ein Blitz, als er wie erwartet die Gestalt sah, die er quasi beschattete... und wieder in der Kammer des einen Jungen... Das war sein Zeichen, als er Bakura nahe des Fensters erkannte und gab dies weiter an die unten um jenes Fenster und dessen Nahe stehenden Stellen von Simsen und Stegen... „Den nehme ich mir jetzt persönlich vor!“ sprang Seth von seinem Platze und schlich so leise, doch so schnell wie möglich zu dem Ort, an dem er endlich das Bild der Wahrheit sehen wollte...
 

Just promise to keep your heart...

...broken...
 

Gerade als Ryou noch einen einzigen Schritt von Bakura entfernt war, zog ihn dieser wie von einer Gier des Rausches befangen, an sich und blickte ihm ein letztes mal in die Augen.

„Vergiss mich nicht.“ Flüsterte er darauf und Ryou schüttelte den Kopf. „Das werde ich nicht.“ sprach er gequält. Erneut strich Bakura seinem Liebsten Schatz durchs Haar. „Ich werde dich immer lieben.“ „Ich dich auch.“ Antwortete Ryou und spürte, dass das das letzte mal war, an dem dieses kribbelnde Gefühl, diesen wohligen Schauer, seinem Rücken hinablaufen würde, dass durch das Berühren ihrer Lippen in ihm ausgelöst wird und Bakura ging es nichts anders...
 

Seth biegte um die letzte Ecke, der ihn noch von der Tür trennte, die er sich als sein Ziel angelegt hatte... und schritt nun immer langsameren Schrittes darauf zu. Er wollte den Eindringling nicht noch auf sich aufmerksam machen, wo er doch so kurz davor war, ihn zu überführen...
 

„Küss mich ein letztes mal...“ flüsterte Ryou unter seinen silbernen Tränen... Und der Angesprochene erfüllte ihm diesen Wunsch ohne zu zögern, nahm dessen Kinn in die eine Hand während die andere ihn noch weiter zu sich holte, legte er dann seine Lippen auf die seines Gegenübers. Und dem liefen an der Erinnerung seines Satzes die salzigen Tropfen aus seinen Augen ganz die Wangen hinunter... und als ob er diesen Kuss vor der Vergänglichkeit bewahren wollte, schlang er die beiden Arme um Bakuras Nacken und kostete jede Sekunde aus...
 

Seth wusste nicht, als er gerade vor der Tür stand, was sich in dem Zimmer abspielte. Hörte nichts außer eisiger Stille und fürchtete, dass Bakura womöglich schon entkommen war... Doch er wollte es nicht riskieren, falls dies nicht der Fall war, dass er durch übertriebenes und unüberlegtes handeln, die einzige Chance vermasselte, die sich ihm bot. Und öffnete daraufhin nur leise, einen kleinen Spalt der Tür und erkannte nur das leere Bett. Zu Recht verwirrt beschleichte ihn ein ungutes Gefühl und er schwang die Tür immer weiter auf.. bis ihm das Unglaubliche ins Blickfeld fiel...

Da standen sie, beide eng umschlungen und waren vertieft in einem innigen Kuss. Seth wusste nicht, ob er seinen Augen trauen sollte, stand wie zu Stein erstarrt in der Tür und konnte es nicht fassen...

Er wusste nicht, was ihn mehr erschütterte, die Tatsache, dass der berüchtigte Dieb doch Gefühle für eine Person hegen mochte, oder die Tatsache wen diese Gefühle galten, die von diesem erwidert wurden... und dieser hatte somit das ganze Königreich verraten... Seth fing sich erst langsam, starrte dabei die ganze Zeit nur auf die Beiden, bis sie sich voneinander lösten... und bemerkten, dass sie nicht mehr alleine waren...

Ryou erfasste ein Gefühl der Ohnmacht, als er zur Seite lugte da er ein Blick auf sich spürte, der nicht von Bakura kam und tatsächlich hatte ihn sein sechster Sinn nicht getäuscht... Doch als er fokussierte, von wem dieser undefinierbare Blick kam... fing er an zu begreifen... Dass das doch das Ende war...

„Ryou...“ Ertönte es von dem fassungslosen Priester und schritt nach unendlich scheinenden Momenten auf ihn zu. Doch dieser handelte schneller als von Seth erwartet, sah Bakura wieder an und sagte ihm, dass er verschwinden sollte... er sollte sich wenigstens retten und ohne ein Wort des Widerspruchs geben zu können, schrie er erneut „Geh!“ Und Bakura tat ihm, schlechten Gewissens wie geheißen... er sprang in die Tiefe die sich ihm bot und ahnte, was nun mit Ryou geschehen sollte... doch konnte er das zulassen? Gerade als er sich auf den Füßen auffing, erhaschte ihn ein Gefühl, dass ihn klar machte, dass das alles hier ein abgekartertes Spiel war... sie hatten ihn in eine Falle gelockt und er war blind hinein getappt. Deswegen waren am Anfang so wenig Wachen zu erblicken. Und die, die ihn nun umringten, konnte Bakura nicht mal zählen... sie stürmten lauten Gebrülls auf ihn zu und noch bevor er einen letzten klaren Gedanken fassen konnte, spürte er einen heftigen Schlag auf den Hinterkopf und die Bewusstlosigkeit schwang seine dunklen Schwingen um seinen Geist. Wissend, dass der Triumph diesmal nicht seiner war...
 

Imagine a heaven

Where everyone is his own king...
 

„Nein!“ hatte Seth noch gerufen, doch sah er nur noch wie der Dieb aus dem Fenster entwischte. Er stoß Ryou ohne weitere Beachtung zur Seite und schaute hinunter... Doch als er all die Soldaten sah, wie sie sich gekonnt nun um den Grabräuber versammelten, wusste er, dass er ihm zwar auf diese Weise entwischt, aber nicht vollendens Entkommen war. Doch da schlich sich ihm wieder dieses Bild in den Kopf, dieses... unwirkliche Bild mit diesem Abschaum und seinem Ryou... Ryou... „Wie konntest du nur!“ schrie er auf und drehte sich zu diesem um. Der schaute ihn nur angsterfüllt in die Augen und wich einige Schritte zurück, als er von Wut erfüllt auf ihn zu kam. „Ich...“ stotterte er nur, denn Seth warf ihm schon einen weiteren Satz entgegen „Hast du denn nun vollkommen den Verstand verloren, dich auf diesem Dieb einzulassen, du kleiner Stricher!“ und schlug ihm ein zweites mal ins Gesicht. Dieses mal jedoch so stark, dass Ryou zur Seite geschleudert wurde und mit der Stirn gegen die Wand auf schlug, was zur Folge hatte, dass dieses Gefühl der Ohnmacht sich seinen Körper nun wirklich vollendens bemächtigte...

Atemlos vor Zorn und Kraftaufwand starrte er wie hypnotisiert auf den bewegungslosen Körper der vor ihm auf den Boden lag. Das er diesmal vollkommen die Beherrschung verloren hatte, glaubte er würde im Angesicht des Grundes später keine Rolle mehr spielen...Denn er hatte nicht nur diesen verräterischen Hinterhalt aufgedeckt, sondern auch endlich den König aller Diebe Ägyptens Dingfest gemacht. „Wachen!“ schrie Seth nun und sofort kamen die zwei einzigen Wachen, den er befohlen hatten, sich im Hinterhalt zu halten, falls er Probleme, in der jedoch nicht aufgetretenen Auseinandersetzung bei der Stellungnahme Bakuras gehabt hätte, um einzugreifen. Keine zehn Sekunden später standen diese hinter ihm und waren sichtlich überrascht der Lage her. „Ihr habt uns zu Euch gerufen, Meister Seth?“ Fragte der Eine der Beiden und der Hohepriester nickte nur kurz, bevor er auf den am Boden liegenden Jungen deutete, aus dessen Kopfwunde langsam ein Rinnsal von Blut drang. „Nehmt... nehmt ihn mit.“ Sprach er nur und wollte sich zwischen den Beiden drängen um zu entkommen. Er wollte es nicht mit ansehen, wie sie ihn wegsperrten. „Aber was meint Ihr damit, Seth? Sollten wir nicht...“ „Nein! Bringt ihn in eins der unteren Zimmer und schließt ihn ein! Ich werde erst mit dem Pharao über seine Vergehen sprechen müssen!“ Gerade als die Soldaten wieder ein Widerwort geben wollten, blickte Seth sie mahnend an und sie verstummten während sie genau das taten, was ihnen aufgetragen war, auch wenn es ihnen nicht belangte. Wie könnten sie nur, dies Geschöpf dessen ihnen es untersagt war überhaupt anzufassen, jetzt einfach in ein anderes Zimmer wegschließen? „Macht schon!

Ihr braucht euch keine Sorgen mehr zu machen! Ich werde dafür sorgen, dass nachdem dieser kleine dreckige Dieb sich ihm bemächtigt hatte, die gewissen ihn betreffenden Gesetzte brach liegen werden!“ Und so wandte sich Seth ab, die Gesichter der beiden Wachen ignorierend.
 

So fragile, a vision

To dance like the leaves in the wind
 

Seth ging gerade aus der Kammer, da kam schon eine andere Wache aufgeregt auf ihn zu gerannt. „Meister Seth!“ rief er und das so laut, dass dieser glaubte, gleich würden auch schon alle anderen ihm Gleichgestellten, aus ihrem Gemächern kommen und von dem erfahren, was geschehen war. Doch es kam anders. Außer das die Wache vor ihm stehen blieb, regte sich nichts in den Gängen. „Meister Seth...“ wiederholte er sich „Wir... wir haben ihn! Wir haben Bakura gefangen genommen und ihn in das dunkelste Verlies

geworfen, wie Ihr gesagt hattet.“ „Ausgezeichnet.“ Sagte Seth darauf nur knapp und schritt an ihm seines Weges vorbei.

Mit einem kurzen Schulternzucken machte die Wache wieder kehrt und bekam nichts davon mit, wie die beiden anderen Soldaten, einer davon mit Ryou auf den Armen, aus der Kammer schritten und dem bewusstlosem Jungen in eines der, wie von Seth angeordnetem Zimmer zu bringen...
 

Leave stipulate paths behind to march on my own

Salvation so easy to find

Build by my thoughts, born in my mind...
 

Ein erneutes, erstaunt klingendes „Meister Seth!“ ertönte, als dieser vor den beiden anderen Soldaten, die vor dem Königsgemach wachten, stand und ihnen sagte, sie sollten ihm Einlass gewähren. Sie machten sofort Platz, denn mit ihm wagte es inzwischen keiner mehr, sich an zu legen. So lief Seth weiter auf die Tür zu und klopft erst zaghaft, dann aber genauso selbstsicher wie er vermutlich selbst war, gegen diese, dass es leicht in den Palastgängen ein Echo warf. „Mein Pharao!“ rief er durch die Tür, bevor er diesem anhing, dass er etwas von großer Wichtigkeit mit ihm zu besprechen hatte. „Tretet ein.“ Ertönte es leicht müde und der Hohepriester öffnete die Türen zum Pharao. „Seth, ich hoffe es ist wirklich wichtig.“ Atemu saß in seinem Bett und schaute Seth verschlafen an. „Ich denke schon, dass es Euch interessiert, mein König.“ Seth wagte sich noch einen Schritt näher an Atemu heran. „Bakura, hat sich wieder in den Palast geschlichen... Ich kenne nun den Grund und kann Euch auch endlich beruhigen, indem ich Euch sage, dass ich ihn festgenommen habe.“ Atemu öffnete weit die verschlafenen Augen. Er hatte alles nochmal in Gedanken zu wiederholen, denn er verstand erst nicht wirklich, was das bedeutete... „Wir haben ihn endlich hinter Schloß und Riegel?“ hakte er nach und Seth nickte zuvorkommend.

„Ja, und Ihr sagtet Ihr kennt jetzt den Grund, warum er es nun ein zweites mal, in zwei aufeinander folgenden Nächten riskiert hat, endlich eingefangen zu werden?" "Ja, mein König...“ Bestätigte Seth und fügte hinzu... „Doch Ihr werdet es mir nicht glauben... Ihr hättet es selbst sehen müssen.“ Und begann dann alles so genau wie möglich zu durchdenken um den Pharao von dem Geschehnis so korrekt wie möglich Bericht zu erstatten...
 

Oh, land of power and grace - My sanctuary

Instead of heaven is a place

It’s the realm of dreams

A world forever to be

The realm of fantasy
 

Während die beiden Wachen Ryou in eine Kammer gebracht hatten, ihn auf das spärliche und alte Bett gelegt hatten, würde Bakura in eines der Verlies in den unter der Erde liegenden Etagen des Palastes gebracht. Arg warfen sie den immer noch weggetretenen Dieb in die Zelle und verschlossen seine Tür, wie die von Ryous.

Eingesperrt lagen sie da, nur vereint in der Dunkelheit und merkten gar nichts von dem, wie ihnen geschah...
 

„Wie bitte? Das... das kann nicht Euer Ernst sein!“ rief Atemu aufgebracht und glaubte dem Hohepriester tatsächlich kein einziges Wort von dem, was er sprach. „Warum sollte Ryou... wieso überhaupt?!“ Langsam wieder hellwach stampfte der Pharao in seinem Schlafgewand durch seine Kammer hin und her, um sich einem Bild von all dem zu machen... mit der Ausnahme, wenn er laut Seths Worten nach, sich gar nicht vorstellen wollte, wie Ryou sich seinem Feind im wahrsten Sinne des Wortes um den Hals geworfen hatte... „Mein Pharao! Ich weiß es klingt vollkommen Unsinnig und ich kann es selbst jetzt kaum glauben, aber ich habe es mit meinen eigenen Augen gesehen!“ „Hast du ihn gefragt was das zu bedeuten hat, Seth?“ Atemu blieb stehen und warf einen Blick über seine linke Schulter zu Seth, der von der Frage etwas übermahnt nur ein leises ‚Nein‘ von sich gab, dann aber ergänzte „Er hat ihm gesagt, dass er verschwinden und sich retten soll! Was sollte ich da schon gedacht haben. Ich war so überrascht von all dem gewesen, dass....“ „Ryou hat das gesagt?“ Wendete Atemu ein und kam erneut auf Seth zurück. Schaute ihn diesmal nur mit großen Augen an. „Ja.“ Antwortete dieser darauf schlicht, um nicht weiter auf die darauf kommenden Geschehnisse eingehen zu müssen. „Ich verstehe das nicht.“ Flüsterte Atemu und fühlte sich bei dieser Frage zu recht vollkommen hilflos, da er nicht im Stande war, ein Lösung - eine Antwort zu finden. „Wo ist Ryou jetzt?“ „ Ich habe ihn... in ein anderes Zimmer sperren lassen, da ich mir dachte, dass Euch ein Verlies nicht sehr zugesprochen hätte.“ „Das ist Wahr...“ Sie standen sich schweigend gegenüber. „Nun, erlaubt mir die Frage, aber was gedenkt Ihr jetzt zu tun, mein Pharao?“ „Ich weiß es nicht...“ Gab

dieser als Antwort zurück und huschte an seinem Gegenüber vorbei um ihn nicht seinen Gesichtsausdruck dabei sehen zu lassen. „Ich werde erstmal mit Ryou reden müssen, bevor ich andere Entscheidungen treffen werde. Aber ich glaube, ich kann daran nichts mehr machen, wenn Ihr die Wahrheit sprecht, Seth...“ Man hörte den Laut des Erstaunens, den der Priester von sich gab „Meint Ihr das Ernst...“ „Ich habe doch gar keine Wahl, dass liegt bei dem Fall nicht mehr in meinen Händen, Seth... sondern in das der Kenbet.*“
 

Imagine a planet, created by your own hands

So lovely, so silent

A kingdom of mighty and strength...
 

„Aber heute Nacht, können wir nichts mehr machen... genau wie gestern.“ Lächelte Atemu ihn schwach an. Versuchte dabei zu verbergen, wie viel Angst er davor hatte, diesem Fall den hohen Staatsbeamten zu übergeben, doch im Falle, von persönlichen, ihm nahestehenden Menschen, lag es nicht mehr in seinem Befugnis. Es war so rechtlich vorgeschrieben. Gesetze, die seit Jahrhunderten über Recht und Ordnung im Alten Ägypten geherrscht hatten. Länger als er... Aber auch der Grund, das Bakura dabei seine Finger im Spiel hatte, konnte das alles nicht mehr außerprozesslich geklärt werden... „Ich werde dann jetzt gehen, mein König.“ Unterbrach ihn Seth in seinen Gedanken. „Ja, geht ruhig.“ Winkte er ab um in seinen Gedankengängen fort zu fahren. Und so verschwand Seth ohne ein weiteres Wort. Er wollte sich gerade in sein eigenes Gemach begeben um noch etwas Ruhe zu finden, schlug dann doch erst noch mal einen anderen Weg ein, um sich nach Ryou zu erkundigen...

Atemu hingegen, legte sich sogleich wieder in sein Bett, doch dachte gar nicht erst daran, Schlaf zu finden. Dachte nur daran, wie dass alles geschehen konnte. In letzter Zeit ist so vieles passiert... Kann das überhaupt alles nur noch bloßer Zufall sein? Steckt dahinter vielleicht... doch mehr als alle glaubten? Er grübelte noch eine etliche Weile, ergebnislos. Ebenso wie Seth, der gerade von einer Wache gezeigt bekommt in welchen Zimmer Ryou war. Und in dessen Begleitung um ihm die Türe zu öffnen, gingen sie gemeinsam hinunter. „Hier ist es.“ Sagte der noch junge Wächter und nahm den richtigen Schlüssel um Seth die Türe aufzuschließen. Wortlos trat
 

Seth ein und befahl die Tür wieder zu schließen, wie sich das in der Regel gehörte. Ryou schien immer noch nicht wieder aufgewacht zu sein, schien Seth sich jedoch nicht mehr ganz bewusst ob er schlief oder des Bewusstseins immer noch geraubt war. Aber eigentlich war es ihm auch gleich... Er wollte nicht mit ihm Reden. Dazu war er zu wütend, auf Ryou... auf Bakura. Aber auch ein wenig verletzt, wenn er sich dies jedoch nicht eingestehen konnte. Er war immer loyal dem Gesetz gegenüber, und unnötige Gefühlsduselei, verblendet seiner nach Meinung nur die klare und sachliche Sicht auf die Dinge. Man muss sie nehmen wie sie liegen. Und ihm kam es nur Recht, dass der König gezwungener Maßen den höheren Staatsbeamten übergeben musste... Denn die würden ihm gewisslich in die Arme spielen. Er war dass alles leid. All den Ärger und hoffte auf einen Prozess. Schnell, konsequent und ergiebig... Hoffte auf ein Ende.
 

***

So, ich hoffe, dass es euch gefallen hat! Und bevor wer über mich herfällt: Wartet ab! ^.~b

Disclaimer der Songs: „Keep your heart broken“ von The Rasmus und dann als zweites und letztes von Visions of Atlantis „Realm of fantasy“ ^^

Bis zum nächsten Mal und danke an all meine Kommischreiber!!! ^^

"Moments of desperation"

I’d rather die – than live without you

Chap. 8. ~ Moments of desperation
 

Oh Gott! Es tut mir wirklich SEHR Leid, dass ich so lange nichts mehr gemacht habe! *sich schäm* UU Aber nun denn, es geht nun in die achte Runde! ^^v

Songs dieses Kapitels sind:

Lunatica „A little moment of desperation“

Blutengel “No eternity”
 

(Erzähler POV)

Den Rest der Nacht verbrachte Seth in Stillschweigen. Schlaf, war ein Luxus, den er sich nicht leisten konnte – nein... eher einer den er sich nicht genehmigen wollte. Wahrscheinlich deshalb, schmerzte es ihn in den Augen um so mehr, als er das strahlende Licht der Sonne in sein Zimmer eintreten sah. Geblendet erhob er für einen Moment die rechte Hand entgegen seiner Stirn, um diesem Grauen ein Ende zu bereiten, bevor er sich erhob und aus der Reichweite der Sonne tritt. Er wusste nicht wohin... nur weg. Er hatte hier die ganze Zeit über gesessen und nachgedacht über Dinge, die er wohl einfach nicht im Stande war zu begreifen... Konnte das überhaupt jemand? Er ging aus seiner Kammer und meinte seinen Namen als Ruf vernommen zu haben... Doch als sich umblickte tat er das allein als Einbildung ab. Schuld sei dabei die Müdigkeit die ihn so erbarmungslos bezwingen wollte... Doch er wollte sich nicht dem unterliegen. Das war ebenso lächerlich wie absurd. Er hatte sich für heute einiges vorgenommen und ja... warum sollte er nicht jetzt damit schon beginnen, auch wenn es noch recht in aller Frühe war?

Er ging die lange Treppe in die Halle hinunter und blickte als er der letzten Stufen die Ehre ergab, in die hinterste Ecke der rießigen Halle... In die Ecke, hinunter zu den unteren Begehbarkeiten... zu den Verliesen... und hielt auch kurz entschlossen genau darauf zu. Ja, damit wollte er beginnen...
 

Hoping and praying I pass through these days

And I am trying not to lose myself
 

In einer der Zellen fiel nur spärlich ein wenig Licht, doch günstig genug sodass es direkt ins Gesicht demjenigen fiel, der immer noch weggetreten auf den kalten und feuchten Boden des Verlieses lag. Es liebkoste die dunkle Haut und brannte leicht wie ein feuriger Kuss auf den geschlossenen Augenliedern, die es nun nicht mehr aus zuhalten schienen... Mit einem Laut des Unbehagens der einem schweren Seufzer ähnlich war, blinzelte Bakura ein paar mal, bis er die Augen wirklich öffnen konnte... und erschrak zutiefst als er erkannte wo er sich befand... ‚Mein Kopf...‘ stöhnte er in Gedanken und rieb sich, während er sich aufrichtete, den noch leicht schmerzenden Hinterkopf. Eine Erinnerung schlich sich in das Vordere seiner Gedanken... Er glaubte sich daran zu erinnern, wie ihn jemand von hinten niedergeschlagen hatte, worauf er darauf hin bewusstlos geworden war. Und nun war er hier. Er wusste, dass es irgendwann so kommen würde, doch er glaubte nicht daran, dass es so plötzlich, so eilig hereinbrechen würde. Er richtete sich langsam auf, unter klirren und singenden Ketten, die durch ihre üppige Länge auf den Grund schlugen. Bakura blickte sich nun genauer um. Es war viel dunkler als er gedacht hatte. Doch diesem Trugschluß war er nur deshalb verfallen, da er genau an der einzigen Stelle lag, wo das bisschen Licht in den kleinen Raum trat. Es war schäbig hier. Doch wahrscheinlich hielten das seine Gefangennehmer für so jemanden wie ihn mehr als angebracht... Gleich und Gleich gesellt sich gern, womöglich. ‚Was soll ich jetzt machen?‘ fragte er sich in Gedanken und hing dem Gedanken hinterher, dass wohl niemand kommen würde, um ihn zu retten... Außer Ryou... ‚Ryou!‘ unterbrach er sich fast schreiend in Gedanken. Er sprang dabei so schnell auf, das er durch die nun doch überspannten Ketten gleich wieder zu Boden gerissen wurde und arg zurück auf den steinigen Boden fiel. „Verdammt!“ entfuhr es ihm nicht gerade kleinlaut.
 

Is this the End or will I finally get

The answer from you that could hurt or heal?
 

Ein Gefühl von Schuld suchte ihn heim. Ja, es war alles seine Schuld. Jetzt hatte er nicht nur sich in noch größere Schwierigkeiten gebracht als er sich je in welchen befunden hatte, sondern auch Ryou. Dabei hatte er mit aller Kraft versucht, dem zu entweichen. Deshalb wollte er gehen... Es war wenigstens einer zu seinen gezählten Gründen, warum es besser wäre. Es wäre sonst so oder so genauso gekommen... und bevor dies geschehen konnte, wollte er diesem Risiko entgehen. Vergebens...

Er wollte sich gar nicht ausmalen was nun mit ihm passieren sollte. Er machte sich mehr Sorgen um Ryou. Man hatte sie deutlich gesehen, in einer Pose, die nicht miss zu verstehen war. Und seine Worte... seine letzten Worte... Bakura überfiel leichte Panik, als er an diese Szenerie dachte. Was mochte nun mit Ryou geschehen sein?

Gerade als er beschloss sich in Gedanken dem nicht auf den Grund zu gehen, durchbrach ein lautes Quietschen seine innere Unruhe. Er hört Schritte. Schritte die ihm immer näher und näher zu kommen schienen. Dann drang ein Schlüssel in das Schlüsselloch seiner Türe. Zwei Drehungen waren nötig um sie zu entriegeln, wenn Bakura den Lauten, die dabei entstanden richtig zu deuten veranlagt war. Mit einem ebenso grässlichem Geräusch das wie das Fiepen eines verzweifelten Tieres klang, eines das quälend piepste... und da schwang die Türe auf.
 

Longing for the sun I try to remember

The days when everything began
 

(Bakura POV)

Meine Augen haben sich glaube ich nur wegen meinem Entsetzen geweitet, als ich mit aufgerissenen Augen den nun eintretenden jungen Mann als den erkannte, der Ryou und mich gestern Nacht ertappt hatte... „Überrascht?“ Erklang es in einer mir undefinierbaren Tonlage aus seinem Munde, als er die Türe wieder hinter sich schloss. Er stand mir gegenüber und schaute fast belustigend auf mich herab... es kam mir jedenfalls so vor. Ich kenne Hohn nur all zu gut, als dass ich ihn nicht hätte wiedererkennen können. Ich sah ihn ganz klar in seinen blauen Augen funkeln... „Wie gefällt es denn unserem ach so gefürchteten Dieb denn in unserer schönsten Zelle?“

Er wagte es also wirklich, sich über mich lustig zu machen. Diese versteckten Anspielungen durchschaue ich sofort... Gefürchtet... in seinen Augen nicht mehr. Nein, nicht seit letzter Nacht...

Ich schwieg. Ich wollte mich nicht mit so jemanden unterhalten. Sollte er ruhig reden. Mich kümmert es soweit nicht im geringsten. Ich kenne das zu genüge... Sicher führt er mir gleich vor, wie lang sie gedenken mich noch am Leben zu lassen, bevor sie mich dann hinrichten lassen werden... Ja, dem bin ich mir ganz sicher...

„Weißt du, ich war sehr überrascht über unser Treffen heute Nacht. Ich dachte wir stehen uns anders gegenüber...“ Seine Stimme wurde immer kühler. Wandelte zwischen blankem Abtun und Hass.

Da pirschte er sich zu meinem Überraschen schnell und sicheren Bewegungen zu mir hinunter, packte mich an der Gurgel und zog mich näher zu sich heran... Den Hass in seinem Blick triumphierend. „Was hat sich so jemand wie dir nur dabei gedacht, sich mit jemanden aus dem Königshause einzulassen?“ Fragte er mich und blickte mir noch eindringlicher ins Gesicht, den Griff um meinem Hals verfestigend. Ich grinste ihn nur an, wollte ihn nicht wissen lassen, was der einzige und wahre Grund war. Sollte er doch glauben was er wollte... solange Ryou die Wahrheit meines Erscheinens kennt, ist auch das mir gleich. „Antworte mir...“ sprach er scharf und schüttelte mich leicht. Ich konnte förmlich spüren wie viel Vernunft es ihm kostete, sich zu beherrschen. Doch auch diesmal, bleib ich stumm. „Nun gut...“ wendete er sich ab, da er mein Verhalten wohl nicht mehr länger ertragen konnte. „Ryou wird mir wohl eher ein paar Fragen beantworten können...“ ich erschrak als er dies sagte. Doch er reagierte darauf nicht weiter und wandte sich gerade zur Tür, als ich mich doch dazu entschloss, mein Schweigen zu brechen. „Können dir meine Gründe nicht völlig gleich sein? Seid doch froh... endlich habt ihr mich hinter Gitter gebracht.“ Er drehte sich wieder zu mir um. Ich wollte von Ryou ablenken, doch er verstand sofort. Ich glaube ich habe ihn falsch eingeschätzt...

„Tja... Nun... ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass du so dumm warst und einfach aus reinem Vergnügen das alles hier riskiert hast. Und das nicht ein, nein, sogar zweimal. Und jetzt habe ich ja gesehen warum...“ Ich wandte meinen Blick ab von ihm, auch wenn ich es sofort bereute. Habe ich mich nun selbst verraten? Was ist mit mir geschehen... früher wäre es niemanden so leicht gefallen, mich in Verunsicherung zu führen. Da hörte ich ein Lachen. „Amüsant, wirklich... Obwohl...“ Er kam wieder einige Schritte zu mir heran, bevor er seinen Satz beendete „... Was ist das mit dir und Ryou, was ich allein am Gedanken so abstoßend finde, dass er sich auf sowas eingelassen hat?... Ich denke ja deinerseits her, dass du ihn für deine Zwecke benutzten wolltest, auch wenn ich mir noch nicht ganz klar ist, wofür und vor allem... wie.“ Langsam stand meine Geduld auch kurz vor dem Abgrund und schien kurz davor sich zu verabschieden. Doch bevor ich auch nur irgendetwas dazu sagen konnte, brachte er das nächste was auf seiner Zunge lag zum Ausdruck „Vielleicht aber war dir ja auch einfach nur danach. Ehrlich... Ryou ist ein sehr schöner Junge. Und für eine lächerliche Nacht... war es doch gut genug, oder?“

Was für ein widerlicher Kerl. Ich hätte ihm daraufhin eigentlich eine verpasst, aber die Ketten hielten mich auf Abstand, als ich erneut aufsprang um mein Vorhaben in die Tat um zu setzen... Und wieder hallte sein dreckiges Lachen im Raum, prallte von den Wänden ab und schwirrte lange Zeit herum. Dabei dachte ich, dass nur ich so dreckig lachen könnte... Wieder einer meiner Irrtümer. „Nun gut, du dreckiger kleiner Dieb. Wir sehen uns noch früh genug.“ Diesmal ging er wirklich zur Tür, hielt aber kurz vorher noch einmal inne, bevor er noch etwas dran hing. „Ach übrigens... auf deine Verurteilung musst du noch ein wenig warten. Der Prozess um Ryou ist viel wichtiger.“ Ich schrak auf und murmelte nur kleinlaut ein unverständliches ‚Was?‘... „Bist du etwa auch schon taub?“ Er zischte einmal kurz „Ryous Vergehen, die ich hier nicht alle aussprechen will, sind um einiges schlimmer als du glaubst. Aber keine Sorge... du wirst ihm danach auf seinem Wege folgen.“ „Heißt das, dass ihr ihn nur deshalb des Todes anklagen wollt? Damit werdet ihr nicht durchkommen!“ „Oh, keine Sorge... Ich glaube schon. Auch wenn dass nicht konkret in meinen Hände fällt. Das ist mir aber auch egal.“ Er öffnete die Tür und warf mir noch einmal einen kalten Blick zu bevor er dann doch endlich verschwand. Mein Verlangen ihm hinterher zu springen und ihn sofort nieder zu strecken, war stärker denn je... Doch ich sparte mir die Kraft, da ich wusste, dass er mir nichts nützen wird... Ich ließ mich wieder auf den Boden fallen und rief die Einzelheiten des Gesprächs zurück... Ryou... Ryou... Verdammt, ich muss etwas dagegen unternehmen... Ihm darf einfach nichts passieren... Ich muss etwas tun. Doch geschlagen in Ketten und verwickelt in dieser aufschäumenden Wut, kann ich wohl die Hoffnung darauf aufgeben, dass ich es sein werde, der Ryou vor dem wohl schlimmsten Teil seines Lebens bewahrt.
 

How can the world just go ahead and move

Around the sun, as if my worries didn’t exist?
 

(Erzähler POV)

Bakura verfiel in seiner stillen Verzweiflung, verlor Sinn und Verstand, während Ryou immer noch in einem schlafenden Zustand verharrte, unbewusst zusammengerollt auf einem alten, harten und zu recht unbequemen Bett. Bekam von all der sich nun auf ziehenden Aufregung nichts mit... Die Wunde an seinem Kopf ist vor einigen Stunden noch von einer Wache verbunden worden, auch wenn er von Seth nicht die Erlaubnis erteilt bekommen hatte, sich diesem Jungen auch nur noch einmal zu nähern. Zaghaft und bedacht darauf den Verletzten nicht zu wecken, legte er den Verband um dessen Stirn an, bevor er dann wieder heimlich das Zimmer verließ. Ja, vielleicht war genau diese Verletzung der Grund, warum Ryou nun doch aus seinem Schlafzustand erwachte, leise wimmernd vor Schmerzen. Noch bevor er überhaupt die Augen geöffnet hatte, wanderte seine linke Hand zu seinem Kopf, erfühlte, dass was um ihn gewickelt worden war. Und dann übermannte in die Erinnerung und er wäre beinahe vom Bett aus auf den Boden gefallen, so sehr war er mit seinem Oberkörper nach oben geschnellt. Etwas irritiert schaute er sich suchend um, doch fand ihm nichts vertrautes vor. Woher auch, er war in einem dieser Zimmer noch nie zuvor gewesen und hätte dem Glauben daran, dass er es auch jemals sein würde, zuvor keine Beteiligung schenken können. Er versuchte nochmal den Verlauf des Geschehens nach zu gehen...

Gerade als Bakura und er sich ihren wohl wirklich letzten Kuss teilten, war Seth hereingeplatzt... ‚Ausgerechnet Seth‘, dachte sich Ryou und setzte sich auf den Rand des Bettes, bemerkte seine Rückenschmerzen durch das Liegen auf dem Holzbett, ohne Laken.

Der Gedanke an Bakura, der Gedanke daran, dass jetzt alles so ein Ende genommen hatte, ließ Ryou wieder sein Gesicht in seine Hände betten. Er schüttelte den Kopf und fühlte sich hilfloser als je zuvor. In was für eine Lage er sich da gebracht hatte. Er wollte sich gar nicht vorstellen, was nun geschehen würde... Wollte gar nicht wissen, was alle am Hofe nun sagen werden... was der Pharao sagen wird... Sein Herz raste, sein Puls pulsierte regelrecht in seinem Kopf.

Da ließ ihn ein ihn komischer weise bekanntes, ja, fast vertrautes Geräusch aufschrecken. War es... konnte es den sein? Es war das Geräusch vor Nächten, dem er auf den Grund gehen wollte und Seth dabei in den Armen gelaufen war... Das Geräusch, was alles zum überlaufen seiner Gefühle gebracht hatte, als er sich daraufhin entschloss in der nächsten kommenden Nacht von hier zu verschwinden... Hätte er es doch getan...
 

Light my life, I want to keep this moment

While the night keeps us alive

Desolation lies beneath euphoria

It’s a constant living on the edge
 

Das Geräusch kam näher und als es Ryou ganz nah schien, hörte es auf in seinem Takt zu ertönen. Es wurde durch ein anderes Geräusch ersetzt... Das Klimpern eines Schlüssels klirrte durch die Tür, bis diese daraufhin aufgeschlossen wurde. Ryou schien es, als ob sein Herz einen Satz machte und dann für einen kurzen Moment stehen geblieben war, als er dies bemerkte. Er wurde regelrecht Panisch. Doch es gab kein Entkommen... auch nicht von der Person, die nun hinein tritt... Und Ryou hatte es gewusst. Verdrängt aber doch genau vorhergesehen, dass es genau eben jene Person sein musste, die er am aller wenigsten antreffen wollte.
 

Seths Timing war heute nahtlos perfekt. Klapperte er nun nach Bakura, den gerade erst erwachten Ryou nun ab um Antworten zu finden und war sich dabei sicher, dass Ryou ihm aufschlussreichere Ergebnisse liefern würde...

„Ryou...“ hauchte er auf eine fast unheimlich gespenstische Weise, das Ryou sofort einen kalten Schauer über den Rücken jagte. Ryou keuchte auf, ja er hatte Angst, was nun geschehen würde. Er kroch wieder zurück auf das Bett bis in den hintersten Winkeln der Ecke in dem es stand. „Na na... Ich möchte vorerst nur mit dir reden.“ Vorerst... Ryou wollte sich gar nicht erst auf dieses Wort verlassen, worauf sein Körper leicht begann sich zu schütteln.

Der Hohepriester kam zu Ryous Erleichtern nicht auf ihn zu, sondern zog sich einen Stuhl heran, der einsam und ein wenig verloren wirkend im kleinen Zimmer stand. Ebenso überraschend fand Ryou die Tatsache, dass er nicht sofort Wut entbrannt ins Zimmer gestürzt war um ihm irgendwelche Vorwürfe zu machen...

er erkannte aber auch, dass Seths Laune sofort in das genaue Gegenteil wandeln konnte. Bei ihm war sich Ryou des Scheins immer sicher, er spürte es wenn er sich verstellte... und genau das tat er.

„Weißt du, ich frage mich die ganze Zeit über wie das passieren konnte... Das was ich da mit meinen eigenen Augen gesehen habe, obwohl ich ihnen erst nicht trauen wollte.“ Da stand Seth auch schon von seinem Platz auf und schritt ruhigen Fußes zu dem kleinen Fenster, dass jedoch keinen besonders schönen Ausblick ermöglichte. „Deswegen... will ich es von dir hören! Sofort!“ Ryou zuckte zusammen unter dem lauten Ton, den Seth eigentlich ja nur all zu oft anstrebte. Ryou wusste auch nicht genau, warum er immer wieder aufs Neue darauf erschreckte... Vielleicht weil er wusste wie unberechenbar sein Gegenüber in letzter Zeit geworden war?

„Ich...“ stotterte Ryou nur Angst erfüllt, spürte, dass er nicht im Stande war auch nur irgendetwas verständliches von sich geben zu können... und so schwieg er. Seth drehte sich wieder zu ihm um, sah, wie Ryou zusammengekauert immer kleiner in der Ecke wurde, in der er saß und würdigte ihn dabei keines Blickes.

„Nun gut, Ryou... Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit dafür... Dann werden eben meine Spekulationen zur Anklage reichen müssen!“

Ryou richtete seine Augen wieder auf Seth, der ihn mit einem gleichgültigen Blick anstarrte. „Ja, hast du denn geglaubt du kommst mit diesem Hochverrat einfach so durch?“ Seth schüttelte den Kopf und ging einige Schritte auf Ryou zu. „Nein... und nach dir ist dieser Kerl an der Reihe, den wir auch endlich geschnappt haben, trotz deinem Aufruf zur Flucht! So war es doch nicht wahr?!“ Mit einem lauten Knall, der erschallte als Seth seine beiden Hände auf das Brett des Bettes stemmte, riss der Faden seiner Geduld endgültig. „Bei den Göttern des Pharaos! Ich will mir gar nicht vorstellen was zuvor zwischen euch geschehen ist! Es ist... widerlich!“ Anscheins voller Ekel vor dem Gedanken, die nun in ihm aufkeimten, wandte Seth sich wieder ab indem er einen Schritt zurück ging, löste jedoch nicht den Blickkontakt zu Ryou. „Womöglich hast du deinen heiligen Eid auch nicht gehalten, oder? Es sah jedenfalls nicht so aus, als ob du großen Wert darauf gelegt hast. Dabei... hat dich dieser Bakura nur benutzt. Und du lässt das auch noch zu!“

Ryou wusste nicht, ob er darauf antworten sollte... doch völlig unbemerkt, entwichen ihm doch leise ein paar Worte. „Das ist nicht wahr.“ Seth der etwas überrascht über Ryous Brechen der Stille verwundert war, neigte leicht den Kopf als er die Worte vernahm und brach dann wieder in Gelächter aus. „Was sollte es denn sonst gewesen sein? Liebe?!“
 

Fearless I was once, my strength has turned

Into weakness that the heartless owns...
 

Liebe... Auf dieses Wort, dass aus dem Munde dieser Person kam, wo Ryou immer stets geglaubt hatte, dass sich dies Wort nicht einmal in dessen Wortschatz befindet, drehte er den Kopf in eine andere Richtung, was Seth in seiner Kenntnis schockierend zu deuten veranlagt war... und er lag dabei, ohne es vorerst zu wissen, sogar richtig... „Oh Gott... Sag das das nicht wahr ist! Sag dass das nicht wahr ist!“ Stürmte er nun auf Ryou zu, packte ihn an den Schultern und schüttelte den ohnehin schon verängstigen Jungen, um ihn vor Augen zu führen, allein wie lächerlich das klingt.

„Hört auf...“ flüsterte Ryou unter ihm nun neu aufkommenden Tränen und Seth tat daraufhin ihm wie geheißen, was sehr ungewöhnlich war, wie Ryou fand. „Mmh... Liebe kann also tötlich sein.“ Er ging wieder auf Abstand und schüttelte daraufhin nur töricht den Kopf. „Ich werde erstmal dem Pharao von dieser entsetzlichen Neuigkeit berichten...“ er schritt gerade zur Tür, hielt jedoch bevor er sie wieder öffnete inne, als ihm etwas einfiel... etwas, was ihn fast nur aus diesem einen Grund her getrieben hatte. „Sag mir nur noch eines, jetzt wo ich denke sowieso schon alles zu wissen außer eben...“ er drehte seinen Kopf wieder in die Richtung Ryous „... wie ist es dazu gekommen?“ Doch Ryou schwieg. Er wollte sich ihm nicht ohne Kampf ausliefern, nein, nicht so. „Das geht Euch nichts an...“ flüsterte Ryou noch, bevor der junge Hohepriester sich doch dazu entschloss ohne eine konkrete Antwort zu verschwinden. Das verschließende Geräusch des Schlosses ertönte erneut um Ryou wieder allein in seinen Gedanken zu lassen.
 

And every fallen word seems to hurt me

And you don’t even seem to notice this
 

Am Tage war nichts weiteres geschehen. Ryou hatte geglaubt, dass Seth bestimmt wiederkehren würde oder zumindest der Pharao es einmal in Anbetracht gezogen hätte, mit ihm zu reden... Doch es blieb leer. Still und verlassen, wie Ryou fand... fand es noch erdrückender als sonst wenn er in seinem Zimmer still für sich litt. Jedoch wusste Ryou nicht, warum ihn alle auf einer Art mieden...

Die Diskussionen um ihn würden immer heftiger und schon in den nächsten zwei Tagen, sollte ihm der Prozess gemacht werden. Sollte entschieden über sein Leben werden... oder über seinen Tod.

Gerade hatte der Mond in der zweiten Nacht soweit am Fenster Ryous seine Bahn gezogen, dass das Licht hell und fahl in die verschlossene Kammer tritt... Ryou saß davor... blickte empor zum Himmel und weinte. Er hatte die ganze Zeit über geweint... nur gelegentlich schwachte sein Schluchzen ab, verstummte lautlos nur um dann wieder zu kehren... Mit jedem male weit aus verzweifelter wie es schien. Von da verging die Nacht lautlos... bis zu den ersten Sonnenstrahlen.
 

(Ryou POV)

Ich hatte gar nicht gemerkt, dass ich mich bis in den Schlaf geweint hatte, als ich aus meinen Schlaf in aller Frühe gerissen wurde von den Rufen zweier Wachen und einer Person, die mir weitgehend fremd erschien... doch glaubte ich tief im Inneren, sie doch zu kennen... nur woher? „Es wird Zeit...“ sprach er und die Wächter zogen mich von meiner Schlafstelle hinunter, drehte mich an den Schultern herum und ich spürte, wie sie mir etwas um meine von ihnen zusammen gedrückten Handgelenke schnürten... Es waren Fesseln, was ich erst realisiert hatte, als ich sie wieder nach vorne holen wollte. Doch es gelang mir nicht, wurden durch einen Ruck zurückgehalten. Ich bekam Angst, sehr große sogar, als sie mich durch die Gänge führten... die Treppen hinunter... in die große Säulenhalle zum Pharaos Throne. Erst als ich sah, mit wie vielen Menschen er angefüllt war, wusste ich, was der Satz des Mannes angedeutet hatte. Der Tag meiner Verurteilung war nun gekommen...
 

You never meant to hurt me

You never meant to make me cry

I couldn’t stand the pain inside

You never want to let me die...
 

Die Wachen und der Mann, den ich nun als einen der hohen Staatsbeamten des Kenbet erkannte, führten mich immer näher heran an das Geschehen wo schon alle mit den verschiedensten Blicken auf mich warteten... Ich sträubte mich dagegen, wollte weglaufen doch der Griff der Wachen um meine Arme verfestigte sich nur bei meinem Gezappel. Ich war verloren. Es gab kein Entkommen vor meinem Schicksal mehr... Nach dem ich meinen Widerstand wieder aufgegeben hatte und sie mich nahe am Fuße der Treppe vor dem Thron geführten hatten, schubsten sie mich auf den Boden und ich fiel auf meine Knie... sie begannen zu Schmerzen als ich ungünstig auf den Stein fiel, verzog das Gesicht und blickte zu Boden. Als der Schmerz nach einigen Sekunden abklang blickte ich zu meiner rechten... Ich hatte sie gar nicht bemerkt... dort saßen nun die anderen Staatsbeamten, zu denen sich nun der noch Fehlende gesellte. Ich schaute darauf auch zur anderen Seite und erkannte nur noch andere Priester des Landes und ein paar Schreiber, die man auch das Rückgrat der ägyptischen Verwaltung nennt. Sie haben wohl alle dieselbe Aufgabe... sie sollen den Prozessverlauf festhalten... Alles was hier an Worten fallen wird, für die Ewigkeit.
 

(Erzähler POV)

Während für Ryou nun die schlimmsten Stunden seines Lebens schlugen, fieberte Bakura ebenso und betete... Seth hatte ihn am vergangenen Tage davon berichtet um ihn damit zu quälen – nicht körperlich, sondern seelisch... und es funktionierte auch.

Und ebenso wie sein stilles Weinen in der Nacht, wovon er geglaubt hatte, dass er es längst nicht mehr könnte, tat er seit so vielen Jahren etwas was er nie wieder vorgehabt hatte. Doch er glaubte, dass Warten in dieser Ungewissheit nicht anders überstehen zu können. Flehte in seinen Worten um Ryous Wohl und das das Glück auf seiner Seite sein sollte... Ihm durfte einfach nichts zustoßen... nicht ohne das Bakura es im Stande wäre zu verhindern. Suchte nach Hoffnung in der wohl auch schlimmsten Stunde seines Lebens... Wünschte sich dabei immer nur, dass er Ryou noch einmal vor seiner eigenen Verurteilung sehen zu können... Da es für Bakura zu spät war. Für ihn sollte es das Ende sein, da gab es sich nichts vor zu machen. Er wusste es. Alles wussten es... Doch Ryou sollte dieses Schicksal nicht zu geteilt werden... Ja, er betete dafür... das genau das nicht geschieht...
 

I wish I could see your face again

I wish I could see your virgin smile

I couldn’t take away your pain

I have to pay the price...
 

„Lasst uns nun beginnen!“ Hallte es durch den Raum, begleitet von einem laut hallenden Klopfen eines Stabes der auf den Grund geschlagen wurde. Unheimlich hallte es von den unzähligen Säulen bishin zu Ryous Ohren. Seine Angst stieg... auch wenn er nicht wirklich wusste, was er fürchtete... Was er mehr fürchtete...

Ein Leben unter Schuld nach dem Prozess, dass ohne Bakura eine größere Qual wäre als der Tod... oder war es doch eher der Tod selbst? Verschwommen durch seine Gedanken folgte er nicht weiter einem der Kenbetmitglieder als dieser Tag und Monat fürs Protokoll kund tat bevor er dann aufführen wollte, wessen Ryou angeklagt wurde... erst langsam kamen die Worte in ihrer wahren Gestalt und Klarheit immer näher...

„Nun zu den Punkten der Anschuldigung des Angeklagten: Als erstes zu erwähnen, wäre das Hintergehen und Belügen des gesamten königlichem Gerichts des Pharaos wegen Beistands des gefürchtetsten Diebes, Grabschänders und Mörders in ganz Ägypten sowie des Aufrufes zu dessen letzten Fluchtversuches. Auf Verdacht eventueller zukünftiger Bereitstellung zu vorgenommenen Attentaten auf den gesamten Hof, wie den in der Angelegenheit des nun schlimmsten Vergehens des Angeklagten...“ Der Sprecher räusperte sich kurz bevor er fortfuhr... dabei traute Ryou jetzt schon sein Ohren kaum, als er sich fragte warum sie nun auch noch dem Glauben verfallen waren auf irgendwelche Intrigen seitens Bakura und ihm? Er hätte niemals im Traum daran gedacht, sich nun auch noch gegenüber falschen Anschuldigen verteidigen zu müssen... Wahrscheinlich, so vermutete Ryou zumindest, hatte Seth nicht damit gescheut sich wie man sagt, weit aus dem Fenster zu lehnen... Ja, der junge Priester hat durchaus Fantasie und Vorstellungsvermögen, Ryou allein so etwas zu zutrauen...

„...Nämlich einer Art unerlaubtem und für das Königreich zutiefst beschämendem Verhältnis mit dem eben schon erwähnten Kriminellen, Bakura - mit dem ausreichenden und berechtigten Verdacht auf Brechen des Geheiligten aller von dem Angeklagten Priesterlehrling geschworenen Eidbindungen. Wodurch der Angeklagte alle seiner höheren Rechte und seine Gesetzimmunität verliert und nun nach den gegebenen Bürgerrechten verurteilt wird.“ Ryou stieg mit seinem Entsetzen auch eine leichte Hitze ins Gesicht... Bei Horus... er hoffte darauf, nicht auf den erwähnten möglichen Eidbruch antworten zu müssen... denn er wusste, was nun als nächstes auf ihn zukommt... „Wir setzten den Angeklagten in Kenntnis, dass er nichts als die Wahrheit zu sprechen hat. Jede weitere Lüge wir gesühnt und trägt zum Ende des Prozess einen schweren Beitrag zum Urteil. Möge nun der Hohepriester Seth mit den ersten Fragen an den Angeklagten beginnen.“

Ja, genau das hatte Ryou erwartet... und fürchtete sogleich um das Schlimmste, als er hörte, dass Seth die Verhandlung beginnen soll... auf seinen eigen Wunsch wahrscheinlich...
 

Night is coming and there’s nothing left to stay

Nothing changes, everything has gone away

No eternity no hope for me and you

We close our eyes and we are fading away...
 

Seth wich von der Seite des Königs, wo er die ganze Zeit der Verkündungen und zuvor gestanden hatte, trat betont jede einzelne der sieben Stufen nieder auf Ryou zu... Dieser blickte nach seinem Umsehen wieder einfach nur stumm vor sich auf den Boden, wissend, das Seth das nicht leiden kann, vor allem jetzt nicht, da er ihn in aller Öffentlichkeit, vor Augen des Pharaos vorführen kann.

Mit seinem goldfarbenen Stab, den er immer bei sich trug da es Zeichen seines Ranges war, erhob er Ryous Blick, als er das stumpfe Ende des Stabes unter dessen Kinn anlegte. Ryou versuchte Seth mit sicherem Ausdruck anzusehen, gelang ihm dies jedoch nicht so gut wie er erhofft hatte. „Sieh mich gefälligst dabei an.“ Sprach er ungewöhnlich sanft, Ryou sicher, dass es gekonnt gespielter Miene war. „Nun gut. Lasst mich als erstes damit beginnen, dass ich auf den ersten Punkt zu sprechen komme.“ Seth wandte sich kurz um, um den Pharao aufrichtig ins Gesicht zu blicken. Dieser nickte nur schweren Herzens und Seth drehte sich wieder zu Ryou zurück.

„Ich hatte bei dem ersten, bemerkten Eindringen Bakuras von einem der anderen Gänge aus gesehen, wie dieser aus dem Schlafgemach Ryous aus dessen Fenster entflohen war. Zu meiner Verwunderung fand ich den Angeklagten gesund und munter auf, was mich - wie sich ja nun herausgestellt hat - zu Recht stutzig gemacht hat.“

Ryou wurde nervös. Seth spazierte nach dieser Aussage wie ein wilder Schakal hin und her und schilderte bis zu jener Frage, das ganze Geschehene auf seiner einmaligen Weise... „Ryou, du hattest dem Pharao jedoch etwas anders erzählt, was wohl nicht der Wahrheit entsprechen dürfte, oder irre ich mich dies bezüglich?“ Wahrheit... wie er das betont hatte. Kümmerte sich denn hier irgendwer um die Wahrheit? Die Wahrheit... das Bakura und er sich eben wirklich liebten... und das aufrichtig und ehrlich? Nein...

„Der Angeklagte möge antworten!“ rief einer der Kenbetmitglieder, worauf Ryou fast unmerklich zusammen zuckte... „Ryou?“ hakte nun auch Seth nach. „Ja, ich hatte etwas anderes gesagt.“ Antwortete Ryou, unbewusst wie leise er wieder gesprochen hatte... Ja, er ver-trat nicht den Anschein, den er eigentlich vertreten wollte...

„Du hattest gesagt, wie ich erfahren habe, dass du, ich zitiere, auf das Bemerken eines ‚Fremden‘ in deinem Zimmer vor Furcht gelähmt warst und einfach nur auf dessen Verschwinden gehofft hattest.

Ja, und auf die Frage hin, warum Bakura die nichts angetan hatte, hattest du die in eine völlig andere Richtung verlaufende Vermutung geäußert, dass er dich nur aus Mangel an Gründen und der dafür verwendeten und auch verschwendeten Zeit her nicht verletzt oder gar getötet hatte.“ Seth blieb wieder stehen. Es machte Ryou fast Wahnsinnig... diesen Raubtiergang hin und her... dies ewige wieder auf der Stelle inne halten, bevor er weiter sprach „ Das waren deine Worte Ryou.“

Ryou nickte als er merkte, dass alle auf eine weitere Antwort warteten. Er bekam das Kopfschütteln einiger Leute an seiner Seite mit. Für sie war das allein ein Hochverrat! Sich über eines der Gerichtsmitglieder beschweren und dann auch noch dem König dazu belügen... „Nun gut, zu den zukünftigen Planungen eventueller Unternehmen gegen Gesetz und Königreich in Anschließung Bakuras, können wir nicht beweisen... aber auch nicht ausschließen.“ „Was veranlaßt Euch zu diesem Glauben, Hohepriester?“ Unterbrach ihn kurz der mächtigste Vorsitzende des großen Kenbet... Seth blinzelte kurz, da er auf Fragen in seinen Schilderungen nicht gefasst war, schüttelte dann nur leichte den Kopf als er dann seine Schilderung weiter ausbaute. „Nun, ich habe in der Nacht von Bakuras Gefangennahme die Entdeckung dieses... Komplotts, um es einmal milde auszudrücken, aufgedeckt und unter meiner, ich denke selbstverständlichen Überraschtheit, nur noch die Rufe unseres Angeklagten in den Ohren gehabt, dich mich dann auch aus meiner Starre lösten.“ „Was waren das für Rufe?“ unterbrach ihn der Vorsitzende nun ein zweitens mal... „Das wollte ich gerade erwähnen.“ Blickte er ihn an, die Gereiztheit hinunterspielend.

„Es waren Aufrufe zur Flucht. Wenn ich mich richtig daran erinnere dann etwas wie er sollte er verschwinden und wenigstens sich retten...“

Ryou bemerkte, dass sich zu dem ganzen Kopfgeschüttel nun auch noch ein Getuschel und Geflüster auftat... dabei war das Unglaublichste von allem noch gar nicht zur Sprache gekommen. Das wovor sich Ryou fast so sehr fürchtete, wie die Frage zu seinem Eidverstoß...
 

I never meant to hurt you

I never meant to make you cry

I couldn’t stand the pain inside

I never want to let you die
 

Und nach einiger Zeit traten all diese Fragen langsam immer mehr in den Vordergrund, die Ryou daraufhin die Luft ab zu schnüren schienen... „Der Angeklagte möge auf diese Frage antworten! Wie ist es zum Kennen lernen gekommen? Laut des Königsgerichts hattest du zuvor noch nie Kenntnissetzungen von Bakura erhalten?“

Ryou fühlte sich in seiner Haut immer unwohler und alles lief noch schlimmer als er es sich vorgestellt hatte. Da war sie, die Frage die ihn praktisch allein schon aus dieser Tatsache her zum scheitern verurteilen kann... Er spürte den Hass in den Angehörigen, der immer weiter in ihnen auf zu keimen schien... Doch Ryou hatte keine Wahl mehr... Das Schicksal zog die Schlinge um seinen Hals enger und enger, und sie war schon so eng, dass er den Kopf nicht mehr aus ihr entziehen konnte. „Ich...“ stotterte Ryou heiser vor trockener Kehle und schluckte erst ein paar mal, bevor er sich ergab.

„Ich habe mich vor einiger Zeit eines Nachts... aus dem Palast geschlichen und...“ „Was!?“ entfuhr es Seth lautstark worauf alle Blicken nun auf ihn fielen... „Entschuldigt, aber ich denke keiner hat davon gewusst.“ Äußerte er sich darauf und blickte wieder auf den die ganze Zeit vor ihm knienden Ryou. Die anderen Blicke folgten.

„Der Grund, warum ich das getan habe war der, dass ich mich eingeengt und einsam gefühlt habe. Ich wollte in ein anderes Leben fliehen ohne zu wissen wie... und wohin. Und geriet dabei schon nach kurzer Zeit in Schwierigkeiten.“ „Bakura?“ Mischte sich Seth erneut ein, worauf ihm dann untersagt wurde, meine Redung ein weiteres mal zu unterbrechen. „Nein.“ antwortete Ryou. „Nein, ein anderer Dieb hatte mich überfallen und bedroht... Bakura hat mich vor ihm... hat mir das Leben gerettet.“ Als Ryou seinen Satz ab geebnet hatte, setzte Seth zu neuen Taten an. „Du wusstest, wer er war, oder?“ „Nein.“ Sprach Ryou scharf, beruhigte sich jedoch wieder schnell. Er wollte alles so gefühlvoll und echt wie es war, wiedergeben. „Wir haben uns nicht viel unterhalten... Ich habe mich bedankt und als er mich überredet hat, auch ohne zu wissen, dass ich aus dem Palast geflohen bin, wieder zurück zu kehren.“ „Das hört sich nicht alles wie Bakura an.“ „Seth!“ mahnte ihn nun der Pharao, als er wieder das getan hatte, was er unterlassen sollte. „Ich wusste ja auch nicht, was er für einen Ruf hatte. Ich dachte er lebt unter dem Volk und er dachte dasselbe von mir. Ja... ich befolgte seinen Rat und ging wieder in den Palast... Mit dem Gefühl jedoch...“ Ryou atmete noch einmal tief durch... „...das ich ihn bitte nicht das letzte Mal gesehen habe. Und da es mir untersagt war, Tags über... oder überhaupt das Königshaus zu verlassen, schlich ich mich in eben dieser Hoffnung in der nächsten Nacht ein weiteres, jedoch auch letztes mal, hinaus.“ Ryou endete dort. Er wollte nicht weiter fortfahren, zu dem was in dieser Nacht nun passiert war. Doch als hätte einer der Staatsbeamten seine Gedanken gelesen, hatte er in allen Einzelheit vor zu tragen, was dann geschehen war.
 

Hold me in your arms...

...for the last time...
 

„Wir sind daraufhin... aus der Stadt gegangen, weiter zu einem abgelegtem Ort in der Wüste...“ „Zu Bakuras Zufluchtsort?“ wendete wieder der Beamte ein, der Ryou die Frage gestellt hatte.

„Ja... Ich wusste nicht warum er so abgeschieden lebte. Doch ich fragte ihn nicht danach, aus Angst, er würde mich bezüglich ähnliches fragen... Ja...“ Ryou schwieg wieder. „Und?“ forderte Seth in auf, doch Ryou schwieg weiter. „Fahr bitte fort... Du musst alle dir gestellten Fragen wahrheitsgemäß beantworten.“

Ryou stiegen Tränen in die Augen... sie wollten ihn zwingen etwas auszusprechen, was niemanden was angeht... etwas, was ihn praktisch das Genick brechen kann... „Wir... wir waren kurz durch die Gassen der Häuser gelaufen, bevor wir in eines in eben dieser hineingingen...“ Ryou seufzte. Da bemerkte Seth anscheinend schockiert, dass auch die letzte Unterstellung die reine Wahrheit war... „Ich weiß worauf das möglich hinausläuft... Darf ich eine konkrete Frage stellen um Ryous Herumdrückserei ein Ende zu machen?“ Fragte er und die Staatsbeamten stimmten unter der Bedingung zu, falls Seths Vermutung falsch sei, weiter zu machen, wo Ryou gerade aufgehört hatte... Doch Ryous Herz war so schnell am schlagen... er wusste, dass das nicht nötig sein würde. Seth war dahinter gekommen und würde ihm nun eine unmögliche Frage stellen... „Ryou... Hast du in dieser Nacht deinen Eid, bezüglich deines Keuschheitsgelöbnis als Priesterlehrling, gebrochen?“

Mann hörte deutlich das erschrockene Luft holen einiger und das fast fassungslose Einstellen der Schreiber, die nun auch auf Ryou schauten... Doch Ryou sagte nichts mehr. Bewegte sich nicht. Hoffte von einem Blitz der Götter getroffen zu werden um einfach um zu fallen... Doch die Erlösung kam nicht. „Ryou?“ Hakte eine andere Stimme nach, doch Ryou konnte nicht einmal mehr sagen, über wessen Lippen dieser Satz gekommen war. „Ryou! Sag hast du mit diesem...Kerl... geschlafen?“ Alle hielten bei dieser so direkten Frage nun ganz die Luft an und Ryou wusste, dass es egal ist, was er nun macht. Es ist klar... sein Schweigen ist wie ein Bejahen... ein heraus zögerndes Ja... Ryou ließ wieder den Kopf sinken. Seine Tränen fielen aufgrund des veränderten Winkels auf den Boden und er schluchzte laut auf... Schluchzte mit einem sonst stummen nicken...
 

Don’t let me die tonight...
 

‚Das ist jawohl unglaublich!‘ ‚Wie ekelerregend!‘ Und sonst was für entsetzliches Geflüster unter den Anwesenden erfüllten den Raum der immer unruhiger wurde durch die Tatsachen... und Ryou brach immer mehr in Tränen aus. „Hört auf...“ flüsterte er und wiederholte den Satz so oft bis er ihn fast schrie... „Ich weiß, wie beschämend alle mein Verhalten finden!“ Er blickte wieder auf. Unter all seinen Tränen erkannte er die Gesichtsausdrücke dabei nicht... doch es war ihm auch egal... er musste das jetzt sagen. Zu seiner Verteidigung... zu Bakuras... „Doch versetzt sich keiner in meine Lage? Ich habe geliebt... Nein, ich liebe... Doch waren mir all die Gesetze, die um mich galten egal... Ich... ich wollte...“ Der Strom seiner Tränen fand keinen Abbruch. Im Gegenteil, sie wurden mehr und mehr. „Nein. Ich bereue es nicht... nicht mehr... Und auch als ich gehörte habe, wer er war... habe ich meinem Gefühl vertraut. Er kam zu mir... wie alle hier wissen. Kam zu mir um mir die Wahrheit zu sagen, nachdem er wusste, dass ich ebenfalls nicht aufrichtig war. Und ich habe ihm geglaubt als er mir sagte, dass er sich ändern will... und das, wenn immer er sagte das auch er mich liebt... es keine Lüge war.“ Seine Stimme war klar zu hören und alle waren sichtlich überrascht. Da verfiel Ryou wieder seinen Tränen. Schluchzte nur noch zu letzt die Worte, die nachdem er nun aus dem Raum geführt werden sollte, da das Kenbet der Meinung war, das Verfahren war nun ausreichend für eine Urteilfällung, als die Wachen ihn wieder unter die Arme griffen... „Ich wurde geboren ohne es zu wollen, ich werde sterben ohne es zu wollen... So lasst mich wenigsten Leben und lieben wie ich es will!“

Und so verschwand Ryou aus der Sicht aller. Hinterließ die Anwesenden mit verschiedenen Gefühlen... Und das Kenbet mit einer endgültigen Entscheidung... Ja, Ryou hatte Recht.

Er würde sterben ohne es zu wollen...
 

* * * * *

Oh man! >< Gerade beim Korrekturlesen ist mir erst aufgefallen, dass ich das Kapitel echt nicht gut finde >.>° Nun ja, ist jetzt auch egal... vielleicht seid ihr ja anderer Meinung?

"My last breath"

Nun denn, auf zum vor letzten Kapitel... >.> Danke, an all die, die immer noch durchhalten und weiter lesen! Vielen lieben Danke! ^~^ *freu*

Nun denn, ich hoffe, dass ihr mich für dieses Kapitel nicht killt >///> Warum seht selbst... Nun denn, dann mal viel Spaß und nein, ich werde mir für das letzte Kapitel auch nihct mehr soviel Zeit lassen, versprochen!

Bis dann, eure Luna!
 

So, in diesem Kapitel gibt es schönerweise nur ein einziges Lied und das ist auch gleichzeitig mit das passenste überhaupt:

„My last breath“ von Evanescence
 

I’d rather die – than live without you

Chap. 9. ~ My last breath
 

(Erzähler POV)

Es hatte gar nicht lange gedauert, bis die unerträgliche Zeit der Pause, die das Kenbet kurz nach Ryous Fortführung angeordnet hatte, um untereinander ein Urteil über die Zukunft des Angeklagten zu bestimmen... falls dieser noch eine Zukunft hatte.

Man konnte die Anspannung, die in der Luft lag förmlich spüren. Alle waren sie jetzt schon halb mit den Nerven am Ende, konnten auch nicht glauben, wie das alles geschehen war... und ebenso wenig war ihnen es möglich zu begreifen, wie viel an Wahrheit in dieser tragischen Geschichte lag.

Die Hohepriester des Pharaos standen immer noch an der Seite des Königs und warteten genauso gespannt auf den Ausgang des Prozesses, wo alle jedoch still ein und die selbe Meinung teilten...

In Ryous Sinne war es nicht gut verlaufen und das machte dem einen oder anderen unter ihnen Furcht... und einer dieser war Mahado. Er wusste nicht, in wie fern er bereit war, Ryou zu glauben... doch konnte er tief in seinem Inneren nicht verleugnen, dass er ihm angesehen hatte, dass alles was seinen Worten entsprach keine Lügen sondern wahre Gefühle waren... und das war für ihn ein Grund dafür, dass dieser Prozess zu übereilt gewesen war. Man hätte erst Ryou selbst anhören müssen... Doch da Seth selbst vor dem Pharao zu den Kenbetmitgliedern gegangen war, wurde jeder weiteren Person es untersagt sich dem Jungen zuzuwenden, geschweige ihn auch nur zu sehen. Und so kam erst alles am Tage des Prozess zur Aussprache...

Da rührte sich etwas aus einem der Gänge... mehrere Schatten wuchsen und traten als die Gestalten der Mitglieder des Kenbets aus dem Gange. Es war also Zeit... Der höchste Beamte dieses Gerichts erhob, als sie wieder an ihren vorherigen Plätzen standen, die Hand und setzte zum Ausruf an, dass der Angeklagte wieder hergebracht werden sollte, da ein Urteil nun gefallen sei.
 

Und so geschah es auch. Die beiden Wachen führten Ryou an den Armen wieder in den Säulensaal hinein und drückten ihn gerade als sie an der selben Stelle wie beim Prozess zuvor gestanden hatten, den Jungen runter auf die Knie... der wieder mit herzzerreißendem Blick die Hohepriester und den Pharao anstarrte, die ihren Blick ebenfalls nicht von ihm abwenden konnten.

„Nach den angesprochen Anschuldigungen befinden wir den Angeklagten in allen dieser Punkte für schuldig.“

Ryou ließ den Kopf so sehr und so schnell sinken, sodass es für einen Moment wahrlich so schien, einer der Wachen hätte ihm einen Stoß gegeben. Sein langes Haar verdeckte sein Gesicht und ermöglichte es somit niemanden in dessen tragenden Zügen zu schauen. Wie ein Vorhang hatten sie sich darüber gelegt und verdeckten die heimlichen Tränen darin...

Seth jedoch war sich nicht sicher, was er davon halten sollte. Sicher hatte er gehofft jene Worte zu hören, doch warum fühlte er sich auf einmal selbst für schuldig gesprochen worden? Vielleicht weil er ein wenig Angst hatte vor dem nun verkündendem Urteil? Doch er glaubte, dass es für ihn am besten wäre, wenn dass alles endlich ein Ende hätte... Er war es leid das alles in sich zu fühlen, was er immer gefühlt hatte...

„Und unter diesen Aspekten entfielen die sonder- und königlichen Rechte diesem, was uns zu den Gesetzen der Allgemeinheit führte wobei solch einer Vielzahl von Vergehen nur eine einzige Strafe steht...“ Die Luft wurde immer dünner und man erkannte den Schweiß auf den Gesichtern aller Anwesenden. Dabei kannten sie das Urteil alle... doch wollten es nicht wahr haben. „...deswegen haben wir keine andere zur Verhängen als die des Todes.“
 

(Ryou POV)

Ich hatte Angst. Entsetzlich, zerdrückende Angst die mein Herz umfing und es so feste zusammen schnürte, das ich glaubte gleich würde es eh aufhören zu schlagen. Das muss alles einer meiner Alpträume sein... Wie kann nach meinem gefunden Glück so schnell sich mir alles zum Gegenteil wenden?

Und ich hatte doch recht behalten, als ich mich gerade an die Szenerie zurück erinnerte, in der ich Bakura fragte, ob dass das Ende sei... Ja, dass ist es... Mein Ende.

Ich hörte nur noch diese laute Stimme des Kenbet Beamten, der nun auch noch schilderte, dass ich keine Wahl zum Selbstmord habe... Jene Strafe, in der man gezwungen wird selbst seinem Leben ein Ende zu setzen... Dabei bleibt es meiner Meinung nach selbst dann noch immer das mörderische Verbrechen eines anderen... All derer, die so jemanden zwangen. Doch da das nur königlichen Menschen gestattet ist, verriet er die Strafe, die sie für mich angesehen fanden... „Deswegen tendieren wir zu den Wässern des Nils und auf das Ertränken... beim nächsten Sonnenaufgang.“

Meine Ohren schienen nichts mehr aufnehmen zu können und meinen Augen dabei nichts mehr zu halten... Ich musste meinen Tränen freien lauf lassen. Ich war immer zu schwach gewesen, als dass ich sie hätte aufhalten können. Und das bestehen ihrer sollte nun mein Tode sein. Sie wollten unter all den Möglichkeiten genau die wählen, die ich immer am meisten gefürchtet hatte, auch wenn ich auf das Verbrennen durch das feurige Element ebenso wenig wert legte... Doch jetzt ertrinken zu müssen, meiner Kindesangst ausgeliefert zu sein, brachte meinen Körper jetzt schon zum erzittern, als sich in mir klar und deutlich immer mehr die Panik und die Erkenntnis ausbreitete... ‚Ich werde sterben.‘
 

(Bakura POV)

In der Ungewissheit zu warten machte mich mehr als unruhig. Und ich verspürte solch eine Angst, wie ich sie nur einst aus Kindertagen kannte... Ich wusste nicht, was außerhalb der Mauern geschehen war, doch hoffte ich auf nichts schlechtes... das durfte einfach nicht geschehen.
 

(Erzähler POV)

Die ganze Zeit über hatte Ryou nichts gesagt. Ihm wurden auch keine weiteren Fragen gestellt bevor er erneut wieder aus dem Saal in seiner Kammer eingeschlossen wurde. Er wusste nicht was er tun sollte. Das Einzige, was ihm bei klarem Verstande hielt war das tiefe Sehnen in seinem Herzen nach einem Menschen, dem womöglich dasselbe Schicksal drohte. Gerade als Ryou das bewusst wurde, stoppte er in seinem Schluchzen und blickte von dem Bette auf, auf das er sich vorhin einfach geschmissen hatte. Wenn er schon sich selbst nicht mehr zu retten im Stande war, dann wollte er das zumindest verhindern... er wollte es versuchen – unklar wie.

Er fand, dass es ausreichend sei, wenn er morgen sterben würde. Für seine Sünden und die Bakuras. Er wollte alle Schuld auf sich nehmen, auch für die Dinge und Taten, für die erst recht nichts kann, ja, die er nicht einmal kannte. Er wollte nicht, dass ein zweites Leben genommen wird. Er musste irgendwie... irgendetwas tun.
 

Während Ryou in seiner Kammer mit all seinen Empfindungen ringt, die ihn erbarmungslos hielten, strebte Seth eben jene Kammer an. Der Pharao hatte ihn geschickt., da es ihm und allen anderen außer Seth und den Wachen untersagt war, sich in dessen Raum auf zu halten. Er sollte nach Ryou sehen... obwohl er nicht verstand, warum. Wie sollte es so jemanden gehen, der gerade erfahren hatte, dass er sterben würde... Ein anderer Grund war der Ryous letzten Wunsches. Ob es womöglich noch irgendetwas gab, was er wenn möglich sagen oder klären möchte. Doch gab es das überhaupt noch?

Seth stand gerade vor der Kammer und schloss die Tür auf, klopfte nicht an. Er schaute sich im Raum um und erkannte Ryou auf seinem Bett liegen. Ryou erblickte ihn kurz, drehte ihm jedoch den Rücken zu. Seth schloss daraufhin wieder die Tür als er eingetreten war und gesellte sich näher ans Bett heran.

„Was wollt Ihr?“ flüsterte Ryou, der gar nicht erst abwarten wollte, was der Grund für Seths Erscheinen sei. „Der Pharao hatte mich bloß geschickt.“ Antwortet dieser kurz und knapp und setzte sich auf einen sich in seiner Nähe befindenden Stuhl. „Und ich sollte Fragen, ob es noch einen Wunsch gibt, den er dir erfüllen kann.“

Ryou erhob sich und wandte sich dem jungen Hohepriester zu, der den Ausdruck in Ryous Blick wohl überrascht hatte, da er unmerklich zusammen zuckte. Er sah ihn auf einer Art der Verständnislosigkeit an, doch er schien auch nach zu denken, da er erkannt hatte, dass Seth das ernst gemeint hatte.

Nach längerer Stille huschte ein zögerliches „Ja“ über Ryous Lippen. Seth legte den Kopf zur Seite und verschränkte die Arme vor seiner Brust. Er war gespannt auf den letzten Wunsch eines Jungen, der eigentlich alles gehabt hatte, was er haben wollte...

„Ich will zu Bakura.“ Sprach er mit ernster Stimme und holte Seth aus seinen Gedanken. Dieser glaubte kurz, sich verhört zu haben... aber angesichts Ryous Aussagen beim Prozess wunderte er sich jetzt, warum er darauf nicht von selbst gekommen sei.

Seth sprang von seinem Platz auf „Nein, das geht nicht.“ „Wieso fragt Ihr mich dann?“ erwiderte Ryou schnell und fügte hinzu, dass dies das Einzige war, was er sich wünschte. Er wollte sich allein von ihm verabschieden. Nach längerer Überlegung Seths blieb er wieder stehen und ging direkt auf Ryou zu, der sich unbemerkt von seinem Bett erhoben hatte und nun fast hinter ihm stand. „Wieso?“ Fragte Seth und sah Ryou in die Augen, doch Ryou schwieg daraufhin.

„Ich will mit dem Pharao reden, wenn Ihr mir es nicht gestattet.“ Ryou wurde langsam ein wenig wütend, was eher selten der Fall war und Seths spürte dies. Er fand es immer amüsant, wenn er sich aufregte... und jetzt, einmal Blut geleckt, wollte er ihn noch mehr reizen. Einfach aus purer Lust...

„Das darfst du nicht.“ Sprach Seth mit einem Grinsen im Gesicht und wühlte dabei in seinem Gewand. Er holte den Schlüssel zu den Ketten die um Bakuras Hände gekettet waren hervor, die er von all den anderen Schlüssel der Verliese entnommen hatte, da er persönlich über diese wachen wollte... So war er sich sicher, konnte er ihm nicht entkommen. Niemals. „Siehst du den hier?“ sagte er und führte den Schlüssel Ryou vor, der diesen mit seinen braunen Augen sofort fokussierte mit seinem Blick. „Das sind die Schlüssel die deinem Bakura die Ketten erlassen würden. Willst du ihn wirklich so erbärmlich sehen... Ach, was rede ich - noch erbärmlicher?“

Das war der dritte Schlag. Unsichtbar aber mindestens genauso schmerzhaft, wie es Ryou schien. Es regte ihn auf, wie Seth immer über Menschen erzieht, die er nicht leiden kann, ob er sie kennt oder nicht, dass spielte für ihn niemals eine Rolle.

„Seth...“ entfuhr es Ryou gereizt. „Ich meine es ernst, ich will nur zu Bakura! Sagt mir es wenn Ihr euch entschließt mich zu ihm zu bringen. Ich will das Ihr verschwindet.“

Ryou wusste nicht, was gerade in Seths Kopf für ein Gedanke geschossen war. Er wollte es auch eigentlich gar nicht wissen. Aber irgendetwas, hatte sich gerade in jenem Moment verändert, das fühlte Ryou. Seth kam noch einen Schritt näher, nach dem sein glasiger Blick von zuvor sich wieder in einem kalten verwandelt hatte. Ryou hingegen wich zurück... er wusste, dass das nichts gutes zu bedeuten hatte. Womöglich wollte er seinen Frust wieder an ihm auslassen. „Seth...“ flüsterte Ryou erneut, doch diesmal ängstlich.

Er ging weiter und weiter zurück, da der Hohepriester nicht stehen blieb. Auch nicht dann, als Ryou bemerkte, das er wie ein kleines Tier in der Falle saß... Denn jeder Raum hat seine Grenzen. Nun so an die hintere Wand gepresst, musste er an die Situation im Tempel von neulich denken. Wo alles genauso wie jetzt abgelaufen war und er sich vor Schreck an die Säule gedrückt hatte...

Seth hängte den Schlüssel wieder an seinem Gürtel, über dem sein Gewand fiel. Diesmal hatte Ryou es genau gesehen. Und da kam Ryou eine Idee... aber im Moment konnte er sich nicht darauf konzentrieren, diese zu verwirklichen, als Seth wieder ganz nah vor ihm stand... zu nah. Er packte ihn an den Schultern und Ryou fing an zu zittern. Er schloss die Augen und drehte den Kopf zur Seite. Er wollte es nicht kommen sehen, das von dem er glaubte das es kommen wird. Doch er spürte nichts. Keine Hand, keine Faust, die sein Gesicht traf. Spürte nur den argen Druck um seine Oberarme ruhen. Daraufhin öffnete der Junge wieder seine Augen und blickte etwas zögerlich mit seinem Kopf in die Richtung Seths. „Was findest du bloß an diesem Kerl?“ fragte Seth Ryou ganz unvorbereitet und dieser schüttelte nur den Kopf „Was?“ entfuhr es ihm, wieder diese seichte Wut in ihm brodelnd. „Das geht Euch überhaupt nichts an!“ Ryou wollte sich das alles nicht länger gefallen lassen, als ihm klar wurde, dass er wieder in genau der Lage war, in der er sich nicht mehr zu befinden erhofft hatte. Jetzt darf nur noch die Person zu ihm, die er am alles wenigsten bei ihm haben wollte. Und niemand war hier um ihn aus dieser Lage zu befreien, da ihm gerade klar wurde, als er mit seinem wilden Gestrampel nicht weiter kam, dass er es selbst nicht konnte.

„Lasst mich endlich zufrieden, was wollt Ihr Seth?“ Ryou gab auf und erhoffte sich durch Reden endlich die Klarheit verschaffen zu können, die er am Ende seines Lebens endlich finden wollte. Doch Seth reagierte nicht wirklich. Er versuchte eine Entscheidung zu treffen, ob er das, was sich vor einigen Moment in seine Gedanken geschlichen hatte, wirklich tun sollte. „Scheint wohl die letzte Gelegenheit zu sein.“ Flüsterte er und es war Ryou das erste mal, dass er Seth leise sprechen hörte. Doch fühlte er sich noch unwohler dabei. Was hatte das zu verhießen? Was schien die letzte Gelegenheit für was zu sein?

Ryou riss geschockt die Augen auf, als Seth mit sich schließenden Augen den Kopf leicht neigte und mit seinem Gesicht näher an das seine rückte. Ryou war wie gelähmt und ihm gelang es nicht sich eher abzuwenden, obwohl ihm schlagartig bewusst wurde, was das alles zu bedeuten hatte... auch wenn er es nicht glauben konnte. Der einzige Gedanke, der sein Denken erfüllt war, dass das nicht wahr sein kann... Das Seth das nicht vor hatte. Doch dessen kalte Lippen pressten sich fast gewaltsam auf die seine und machten dieser ehemaligen wagen Hoffnung mit einem Schlag ein Ende. Ryous Augen wurden noch größer. Er stemmte die Arme gegen Seth, wollte ihn weg schubsen... doch auch in diesem Punkt war er ihm unterlegen. Seth umfasste ihn noch grober und wich nicht von seinem Standort zurück. Im Gegenteil... er kam noch näher. Ryou konnte es nicht fassen... löste diese Handlung bloß eine regelrechte Übelkeit in ihm aus. Und nun spürte er auch dessen Zunge über seine Lippen streichen, die er nur um so fester zusammendrückte. Erneut wandte er alle in sich noch befindende Kraft an um Seth los zu werden... Da ertaste er den Schlüssel um Seths Gürtel und Ryou nutze ohne groß zu Überlegen die Lage aus, obwohl er nicht stolz darauf war, und zog den Schlüssel hervor. Seth bekam nichts mit von dem und Ryou ließ in ihn seinem eigenen Gewand verschwinden. Ryou kamen die letzten Sekunden vor wie Minuten, die Seth so an ihm hing und dieser schien diese in die Länge ziehen zu wollen. Da spürte Ryou auf einmal eine seiner Hände entweichen von seinen Oberarm, fand sie aber später in seinem Gesicht wieder. Ryou fing an unverständlich zu wimmern, wenn man das unter diesen Bedingungen so nennen konnte. Und plötzlich hämmerte es kräftig an der Tür worauf Seth reflexartig den Kopf zurück zog und seine Lippen durch seine Hand ersetzte, welche nun Ryous Mund blockierte. „Was ist?“ versuchte Seth mit normaler, ruhiger und ernster Stimme zu erfragen, erkannte Ryou jedoch, wie miserable dies ihm eigentlich gelungen war und wunderte sich, warum der vor der Tür Stehende dies nicht auch am Zittern der Stimme erkannt hatte. Wahrscheinlich weil es eine Wach war, schlich es sich durch Ryous Kopf als die eine Stimme ertönte, die von Pharao gesandt, wissen wollte, ob es nun etwas gab was Ryou wünschte, da Seth nicht wieder gekommen war... „Ja, ja... wir kommen sofort.“ Seth drehte den Kopf wieder in Ryous Richtung und sah ihm ernst in die Augen... „Ich warne dich, Ryou. Wenn du auch nur ein Wort darüber verlierst...“ Seth verfestigte seine harten Griffen die an Ryous Körper hafteten und flüsterte er ihm bedrohlich weiter ins Ohr „...wirst du schon eher als Morgen sterben, das garantiere ich dir.“

Ryou schüttelte den Kopf, aus Angst, Seth würde seine Drohung schon jetzt in die Tat umsetzen. Außerdem hätte ihm das sowieso niemand geglaubt.

Dann wandte Seth sich soweit ab und zog Ryou mit einem Arm gewaltsam und grob wie immer hinter sich her zur Tür.

Er öffnete die Tür und schubste Ryou aus den Raum, fast in die Arme der Wache, die ihn augenblicklich auffing. „Fessel ihm die Hände.“ Die Wache wollte gerade etwas erwidern, als Seth ihn zuvor kam und sofort zusammen stauchte. Er solle gefälligst tun, was er sagte und sofort wurde dies auch gemacht. Als der Wächter die Hände Ryous wieder hinter dessen Rücken zusammen gebunden hatte, nahm Seth den Jungen wieder an sich und sagte der Wache, was er dem Pharao sofort auszurichten hat... Das sie zusammen Bakura einen Besuch abstatten werden, da es das ist, was Ryou wünscht. "Ja, Meister...“ entgegnete die Wache überrascht und drehte sich in die Richtung des Ganges um auf den kürzesten Weg zum Pharao zu gelangen. Ryou sah ihm nach, bis Seth ihn wieder mit sich zog. „Komm schon.“ Zischte er und so gingen sie in die unteren Räume des Palastes, die nur Verliese für die Verbrecher waren. Die lange Treppe kam Ryou vor wie die Treppe zur Unterwelt. Es war dunkel und dreckig obwohl dieser Teil immer hin noch zum Palast angehörte. Nach einiger Zeit standen sie dann unten am Fuße der Treppe. „Fass dich kurz, wir bleiben hier nicht lange.“ Ryou erschreckte, er wollte nicht in Anwesenheit Seths mit Bakura sprechen. „Ich wünsche mir alleine bei Bakura zu sein.“ Seth antwortete nicht. „Seth, bitte.“ Sie hielten vor einer Tür... die Tür zu Bakura. ‚Bakura...‘ dachte Ryou traurig, als ihn Seths Stimme aus seinen Gedanken zog... „Meinetwegen, aber beeile dich.“ Seth wollte gerade die Tür aufschließen als Ryou sich lautstark räusperte. „Was ist denn noch?“ Fragte er als er sah, wie Ryou an den Fesseln zerrte. „Mach mich los... Du brauchst dir ja keine Gedanken machen, dass ich Bakura irgendwie befreien könnte.“ Den Sarkasmus ignorierend, fand Seth jedoch die Worte wahr. So tat Seth ihm auch diesen Gefallen. Er erinnerte sich an die Worte des Königs, dass er alles tun sollte, wenn möglich, was Ryou zu seinem Wunsch äußerte. Und dieser hatte Recht. Solange der Schlüssel für Bakuras Schellen sicher bei ihm war, konnte nichts passieren. Er drehte Ryou hastig und unsanft um und löste das Seil um seine Handgelenke. Ein leises Danke schlich sich über Ryous Lippen, sodass es kaum hörbar war. Da öffnete Seth ganz die Tür, die laut knarrte. Er drückte Ryou leicht herein und verschloss darauf wieder die Tür...
 

Ryou erkannte erst nicht viel, da es dunkel war... Doch da sah er aufeinmal Bakura. Am Boden kniend, ihm den Rücken zugewandt.

„Sag nicht das du es schon wieder bist.“ Seufzte Bakura, der sich sicher war, das es die Blicke Seths waren, die er auf sich ruhen spürte. „Bakura...“ flüsterte Ryou, den Tränen jetzt schon nahe.

Bakura konnte es nicht fassen, welche Stimme er da glaubte seinen Namen gesprochen zu haben. Er wandte sich um und doch... Ryou stand in seinem dunklen Verlies... wie der Mond am Nachthimmel trat er aus der Finsternis hervor... „Bei Ra...“ Flüsterte Bakura und traute sich nicht weiter zu bewegen, da er glaubte, Ryou würde wie eine Fata Morgana wieder verschwinden. Doch diese unwirklich scheinende Gestalt lief auf ihn zu und kniete sich zu ihm auf den Boden und drückte sich an ihn. Leises Schluchzen erfüllte die sonst stille Zelle. „Bakura...“ gesellte sich diesen traurigen Lauten hinzu. Bakura der sich jetzt erst langsam fing, legte langsam die Arme um Ryous zierlichen Körper und drückte ihn weiter an sich. „Shhh... weine nicht, Ryou.“ versuchte er ihn zu beruhigen, strich ihm dabei seit langem wieder durch das lange weiße Haar, das ein wenig mitgenommen aussah, da es in den letzten Tagen nicht sehr gepflegt werden konnte. „Was machst du hier?“ Sagte Bakura, als Ryou nichts sagte außer seinen Namen. „Ich...“ schluchzte Ryou erneut worauf er Bakura ins Gesicht blickte. Dieser wischte ihm daraufhin die Tränen weg so wie er es immer tat, wenn Ryou geweint hatte. „Ich wollte dich ein letztes mal sehen, bevor ich morgen...“ Ryou wusste nicht, wie er dem den er über alles liebte, klar machen sollte, dass er morgen bei Sonnenaufgang nicht mehr am Leben sein würde. Doch Ryou sah Bakura an, dass er schon verstanden hatte. „Das darf nicht wahr sein... Wie können sie nur...“ Da kramte Ryou auf einmal in seinen Sachen rum... „Hier.“ Flüsterte er nach dem er den Schlüssel gefunden hatte und hielt ihm daraufhin wortlos Bakura entgegen.
 

Hold on to me Love...
 

„Was ist das?“ Fragte Bakura, da er nicht verstand, wieso Ryou nachdem er ihm so etwas schreckliches offenbart hatte, einen wertlosen Schlüssel hingegen hielt... oder sollte das etwa...

„Psst...“ Flüsterte Ryou noch leiser und näherte sich Bakuras Ohr, damit er jetzt genau verstand, was er mit diesem tun sollte. „Dass ist der Schlüssel für deine Ketten. Ich hoffe, dass es dir wenigstens gelingt, dich zu retten. Nimm ihn schnell, denn ich habe nicht viel Zeit.“
 

You know I can’t stay long...
 

„Ryou...“ war das einzige, was Bakura über die Lippen bringen konnte. Er zögerte eine Weile, doch sah er genau darin den Ansatz dafür, Ryou doch noch retten zu können... Es war der erste Schritt. Bakura langte ebenso ohne ein Wort einfach nach dem Schlüssel und beugte sich dann vor um Ryou zu küssen. Etwas überrascht willigte dieser auch in diesem Kuss ein, doch hatte er sich erschrocken, als ihn aufeinmal wieder die Bilder von Seth in den Kopf geschossen waren. Er fühlte sich mies, auch wenn es nicht seine Schuld war. Und dadurch glaubte er sich auch verraten, als Bakura so plötzlich den Kuss beendete, obwohl er so voller Gefühl war, was vermutlich daran lag, da sie sich eine ganze Weile lang nicht küssen konnten.

„Bakura...“ Begann Ryou von neuem. „Ich will das du weißt, dass ich dich liebe... über alles lieben werde, egal, was auch passiert.“ Dabei lächelte er. Es war gequält und aufgesetzt, weil er von dem was er als nächstes sprach überzeugen wollte. Ryou klammerte sich wieder an Bakura und sagte „Ich habe keine Angst, dass du das weißt...“
 

All I wanted to say was I love you

And I’m not afraid…
 

„Ryou...“ Bakura konnte einfach nicht mehr sagen, doch wollte er Ryou nicht enttäuschen, wenn er ihm jetzt sagte, dass er genau wusste, dass das eine Lüge war. Er hatte Angst, er konnte es spüren. Und Bakura teilte diese. Noch nie hatte er solch eine Angst verspürt die ihm alle Worte nehmen konnte. Er glich seinen Mangel an Worten einfach aus, indem er seinen Kopf auf die Schulter Ryous legte, sich an ihn schmiegte. „Ich liebe dich auch.“ Antwortete er ein wenig spät, aber er wollte auch, dass Ryou das wusste...
 

Beide erschreckten, als Seth an die Tür klopfte und zurief, dass er ihn gleich selbst raus holt, sollte Ryou nicht kommen.

Dies ignorierend blickten sie sich erneut an und mit den selben Gedanken beugten sie sich gleichzeitig vor, um die Lippen des anderen mit den eigenen zu berühren. Nichts auf der Welt vermochte sie aus dem Zauber ihres letzten Augenblickes zurück zu holen, in die grausame Wahrheit der Realität.

Wenn sie sich da nicht getäuscht hatten. Seth, des Wartens leid, brach es abrupt ab wie eine gewöhnliche Wache vor dem Verlies zu stehen und drehte sich zur Türe hin um sie mit einem Schwung zu öffnen, wo ihn das Bild von neulich Nacht erneut in die Augen drang. Doch diesmal, hatten die Beiden den Störenfried schon eher bemerkt, was eigentlich kein Wunder war, bei dem Krach den Seth dabei veranstaltet hatte... Deswegen starrten sie ihn in ihrer innigen Umarmung fragend an, aber keiner von beiden war überrascht über das übertriebene Verhalten des Hohepriesters. „Seth, ich komme sofort...“ sagte Ryou und konnte sich dieses für seine Verhältnisse, viel zu gehässiges Grinsen nicht verkneifen, als er bemerkte, wie unbehaglich es Seth wirklich war, Bakura und ihn so nah beieinander zu sehen. „Nein, jetzt.“ Entgegnete dieser energisch und zog Ryou mit einem Satz von Bakura hinunter. „Au...“ entwich es Ryou, der beinahe auch noch dabei hingefallen wäre, würde Seth ihn nicht wieder auf seine brutale Art und Weise aufrecht halten. Bakura, der nicht gerade Angetan war über den Umgang des lästigen Hohepriesters mit seinem Ryou, sprang ebenfalls auf und holte auch sofort zum Schlag aus um Seth eine zu verpassen. Verwunderlicher Weise war das keine Illusion, als er Seth auch traf. Mit gellendem Aufschrei war Seth durch den enormen Schlag einen Schritt zurückgewichen wobei er Ryou losgelassen hatte. Dieser, verblüfft und auch mit einer innerlichen Schadenfreude, dass es endlich mal jemand gewagt hatte, diesem das zu geben, was er auch verdient hatte, stand derweil nur da, als er sich, befreit, wieder zu Bakura wenden wollte. Doch Seth reagierte schneller und hielt ihn erneut wieder zurück, diesmal mit sicherem Abstand. Er rief die Wachen und Ryou erschreckte, als diese auch binnen weniger Augenblicke hinter ihnen standen. „Hier... bringt ihn wieder in seine Kammer...“ Sprach er während er Ryou einen Stoß in dessen Richtung gab und dieser rückwärts auf die beiden Wachen gefallen wäre, hätte man ihn nicht wie vorhin aufgefangen. Ryou, der nun mit Entsetzen zusah, wie Seth noch etwas unbekanntes aus seinem Gewand hervor holte, wusste nicht ob er mehr schockiert sein sollte darüber, dass Seth unerlaubter Weise einen Dolch mit sich trug oder das er nun Bakura, der an den Ketten gehalten war, gegenüber stand.

„Nein! Bitte nicht!“ Begann er zu schreien, doch Seth winkte ab und die Wachen führten den immer noch flehenden und schreienden Jungen hinaus aus dem Verliese...
 

Can you hear me?

Can you feel me in your arms?…
 

‚Nein‘ schrie Ryou immer noch in Gedanken während er rücklings einen letzten Blick über seine Schulter warf. Danach horchte er, doch nichts erklomm soweit seine Ohren. Da verschwanden er und die Wachen aus dem Gang und strebten die Stiegen an...
 

(Bakura POV)

‚Selbst Schuld‘ waren meine letzten Gedanken, als er mir Gegenüberstand mit einem Dolch als Waffe... Ich lachte in mich hinein – hat er es immer noch nicht gelernt? Ich bin zwar seinetwegen hier in dieser Zelle, aber das heißt noch lange nicht, dass ich nicht mehr weiß wie man austeilt oder sich verteidigt.

Ich brachte mich in Stellung, schaute ihn hart und erwartend in die blauen Augen. Doch zu meiner Überraschtheit, steckte er den zuvor gezückten Dolch wieder weg. Er schüttelte den Kopf während er sich in Richtung Tür drehte, mir den Rücken zuwandte, und sprach „Nein... ich will es richtig genießen, wenn ich dabei zusehen werde, wie elend du stirbst. Doch...“ Dann schnellte er wieder um und verpasste mir einen Kinnhaken mit solch einer Wucht, dass ich auf den Boden fiel... dabei knallten die Ketten um meine Hände laut auf, aber es waren nicht nur die Ketten, wie ich zu meinem Entsetzen bemerkt hatte... Der Schlüssel, den Ryou mir erst gerade anvertraut hatte, rutschte blitzschnell in eine der Ecke und verschwand in einem Loch des schäbigen Mauerwerks... unerreichbar, in genau die Gegenüber liegende Seite... Doch der Hohepriester war wohl blind in seinem Eifer gewesen und kostete den Anblick zu seinen Füßen genüsslich aus, denn er hatte nicht bemerkt, was da an seinen Fußen wie eine Ratte vorbei gehuscht war... Dann verschwand er aus meiner Sicht und ich war wieder allein. Allein mit dem einzigen Gedanken, dass ich denn Schlüssel irgendwie wiedererlangen muss... auch wenn das unmöglich zu sein scheint.
 

(Erzähler POV)

Seth folgte den Stufen wieder hinauf und gerade, als er die letzte von denen hinter sich gebracht hatte, erblickte er auf der anderen Seite Mahado, der, als er Seth ebenfalls erblickte, auf ihn zukam.

„Seth...“ Eilte er ihm entgegen, als Seth sich, um Mahado aus dem Weg zu gehen, sich zu einer anderen Seite wenden wollte. Doch der andere Hohepriester war schneller. „Ist das wahr, was ich gehört habe... Ryou wollte als letzten Wunsch bloß noch einmal...“ „Ja.“ Schnitt Seth ihm das Wort ab und fragte, ob die beiden Wachen ihn wieder auf sein Zimmer gebracht hatten. Mit einem stummen nicken seines Gegenübers ging er an ihm wortlos vorbei und machte sich erneut auf seinen Weg. Mahados Gedanken bei der ganzen Geschichte, die immer weiter in eine andere Richtung gingen, bemerkte er nicht.

Genauso stumm betrat er erneut das Zimmer Ryous, der diesmal nicht auf seinem Bette lag sondern aufgeregt vor der Tür hin und her gelaufen war. Ryou wollte gerade etwas sagen, doch Seth kam ihm zuvor. „Nein. Ich habe nichts getan, falls du dich das fragst. Ich werde mir nicht die Hände schmutzig machen, obwohl ich für einen Moment mir doch nicht zu Stande dafür gewesen wäre.“

Ryou war überrascht, als er bemerkte, dass das schon alles gewesen war, als der Hohepriester sich wieder aus dem Zimmer begeben wollte. Doch bevor er das tat, sagte er Ryou, dass er diese eine Nacht genießen sollte... Es ist schließlich seine letzte...
 

Holding my last breath

Save inside myself

Are all my thoughts of you

Sweet raptured light?

It ends here tonight...
 

Eine kleine Karawane zog gerade mal eine Stunde vor Sonnenaufgang durch die noch existierende Düsternis der Nacht zum lebenswichtigen Strom des stolzen Volkes. Dem Nil. Still und leise lag er da und sah gerade erst am weiten Horizonte die Gruppe von Menschen immer näher an sich heran wandern. Unter ihnen Ryou, der sich inzwischen mit seinem Schicksal abgefunden zu haben schien. Er schwieg. Denn er fand keine Worte mehr um doch noch etwas dagegen tun zu können. Und so marschierte auch er, wieder mit gefesselten Händen hinter dem Rücken und gebunden an der vor ihm laufenden Wache, seinem Ende entgegen.
 

(Ryou POV)

Ich war müde und doch wandelte ich mit recht wachem Verstand, doch auch irgendwie wie in Trance, meinem Vorgänger wortlos hinterher. Ich weiß nicht, wer mich alles auf meiner letzten Reise begleitet, doch weiß ich dass sich unter ihnen einige Wachen, wie die vor mir, das große Kenbet, Seth und die anderen Hohepriester, sowie der Pharao befinden – Vielleicht, waren das auch die einzigen weiteren, die sich mir noch zu erkennen geben werden. Es ist schließlich noch ziemlich dunkel und wenn ich mich nicht täusche, noch ein bis zwei Stunden bis Sonnenaufgang. Ich spürte wie mir langsam immer mehr Sand in die Schuhe kroch und das machte alles noch elendiger... dabei sollte ich mich in diesem Augenblick wohl am wenigsten über solche Dinge beklagen, gar an sie denken... schließlich werde ich in einigen Stunden mich zu den Göttern gesellen, das heißt, wenn sie mich je gewollt haben... geschweige davon, ob sie mich jetzt immer noch wollen.

„Wir sind gleich da.“ Höre ich eine Stimme rufen, doch erkenne nicht ihren Klang, weiß nicht, wem diese Worte gehörten. Aber es war mir auch egal. Ich wünschte mir nur noch, dass alles schnell hinter mich bringen zu können... Doch je näher wir uns dem Nil mit seiner grauenhaften Bestimmung nähern, desto mehr schleicht sich mir diese Furcht ins Gemüt. Mehr und mehr, je weiter wir gehen...
 

I’ll miss the winter,

A world of fragile things...
 

(Erzähler POV)

Ryou ahnte nicht, in wie fern es Bakura in genau diesen Sekunden ging. Jetzt, da er wusste, was mit ihm geschehen würde.

Doch wusste er ebenfalls nicht, dass er trotz allem fest an seinem Plan hielt, Ryou doch noch zu retten. Derweil kämpfte er die ganzen letzten Stunden damit, den Schlüssel wieder zu bekommen. Und ganz egal, wie geschickt Bakura nun mal war, wie sehr er sich auch streckte und verrenkte, es fehlten ihm immer noch so einigen Zentimeter, die ihm es ermöglichen würden, den Schlüssel nehmen zu können und sich diesen Fesseln zu entledigen. Wie ironisch sich das Ganze für ihn selbst anhörte... Waren es gerade die, die ihn am Entkommen hinderten, da sie ihn auf Distanz hielten. Und auch wenn die Ketten noch eine ertragbare Länge hatten und der Raum doch recht klein war... Waren die Ketten immer noch zu kurz und die Zelle groß genug um daraus die größte Prüfung seines Lebens zu machen. Wieder brach Bakura seine Aktion ab, da er glaubte, sich sonst noch eine Schulter auszurenken... Er versuchte es schon so lange, doch kam er einfach nicht an den erlösenden Schlüssel heran. Es war aussichtslos. Bakura lehnte sich an die Wand hinter sich und ließ den Kopf sinken... Er wollte jedoch nicht aufgeben. Er hatte noch nie aufgegeben. Er musste sich irgendetwas anderes einfallen lassen, doch in diesem Verlies gab es nichts, das ihm vielleicht hätte helfen können, an das verdammte Teil zu gelangen. Er betete erneut. Dabei hatte er allen Glauben an höhere Wesen verloren geglaubt. Doch als Ryou ihm einst erzählt hatte, dass er in seiner Verzweiflung immer betet und da Bakura auch nun wusste, dass Ryou auch Hohepriester werden wollte, fing er ganz unbewusst, wieder damit an. Was hat Ryou nicht alles wieder in ihm zum Vorschein gebracht? An Gefühlen, Erinnerungen und Sehnsüchte?

An gewisse Blickwinkel, wie man die Dinge sehen kann?

Da hörte Bakura auf einmal ganz sachte, ganz leise, dieses nervende, piepsende Geräusch. Das klang wie... Bakura erhob den Kopf wieder. Hatte er sich das gerade eingebildet, oder hatte sich der Schlüssel gerade wirklich in seine Richtung bewegt? Bakura schüttelte den Kopf. Er wusste, dass das überhaupt nicht sein konnte und doch... glaubte er es wieder zu erkennen. Und diesmal sah Bakura es wirklich... und auch schnell den Grund warum. Hätte sonst wohl angefangen an so etwas wie Magie zu glauben... Doch eine simple Erklärung bewahrte ihn vor solchen Unsinnigkeiten. Es war eine Ratte, die den Schlüssel aus ihrem Loch schob, da es ihr nicht zu gefallen schien, was ihm da den Weg versperrte. Hatte Bakura das lästige Piepsen, was ihn in den letzten Nächten fast auch den letzten Nerv genommen hätte, als das Fiepen einer Ratte doch richtig gedeutet. Kein Wunder das es hier welche gab und ein Glück, dass er in eben diesen Verlies gesperrt wurde... laut Seths Worte, war es eines der dreckigsten im ganzen Palast. Doch konnte er das alles nicht fassen. Endlich... das waren genau die fehlenden Zentimeter, die ihm gefehlt hatten. Sofort legte sich Bakura wieder auf den Bauch und kroch soweit er konnte vor ran und streckte sich so weit er konnte und versuchte den Schlüssel zu ertasten. Doch immer noch fehlten womöglich bloß eine Haaresbreite. Bakura versuchte sich noch weiter voran zu robben und zu strecken, was all seine Körperkapazitäten auf einmal abverlangte. Unter laufenden Schweiß auf seiner Stirn erfühlte er nach all der langen und aufwendigen Zeit die Spitze des Schlüssel und zog in mit einem Finger mehr und näher zu sich heran. Bis er ihn ganz zu fassen bekam.
 

...Look for me in the white forest hiding

in a hollow tree, come and find me
 

(Bakura POV)

Ich wusste nicht was mir dieses Glück vermacht hat, doch war ich dankbar dafür. Sollte ich später Ryou davon berichten können, wird er mir bestimmt nicht glauben können. So... unglaublich ist das. Doch habe ich keine Zeit mehr, um mich weiter damit zu befassen. Es hatte lange genug gedauert. Viel zu lange. Einen Moment hatte ich schon Angst gehabt, ich würde es überhaupt nicht mehr schaffen können. So schloß ich so schnell ich konnte die Handschellen auf, die entlastet zu Boden fielen. Ich rieb mir die Handgelenke auch wenn sie nicht sehr schmerzten. Doch nach dieser anstrengenden Streckerei, war ich froh, die Dinger endlich los zu sein. Nun wollte ich zum zweiten Teil meines Planes schreiten und eilte gekonnt leise zur Tür und rief mit verstellter Stimme laut eine der Wachen her, die auch, soweit ich es aus dem schmalen Gitterfenster in der Tür soweit erkennen konnte. Ich wusste nicht, ob er sofort fokussiert hatte, dass es meine Zelle war, doch kam er immer näher an sie heran. Ich klopfte als er zögerte an die Tür und an die Wand, damit er die Tür aufschließt um nach zu sehen. Da hörte ich auch schon eine andere Wache, die das Geschehen mit verfolgt hatte, und nun verlangte, er solle gefälligst nicht feige sei und die Tür öffnen, um sich zu vergewissern, dass alles auch soweit in Ordnung ist. Er zog ihn sogar damit auf, dass ich schließlich auch in Ketten liege und gar nicht dazu kommen könnte, ihm den Hals umzudrehen... Wenn er sich da man nicht täuscht. Doch jetzt lief alles perfekt, öffnete der Trottel nun doch die Tür und trat herein, ich versteckte mich derweil hinter der Tür als ich mich dann den beiden näherte und beide arg eins über den Schädel zog. Sofort fielen sie bewusstlos zu Boden.

Das war meine Chance. Jetzt musste ich nur noch aus dem Palast entkommen...
 

I know you hear me

I can taste it in you tears...
 

(Erzähler POV)

Bakura schlich durch die Gänge, auf der Suche nach einem Hinweis Ryous Verbleib. Dabei wusste er, tief im Inneren, dass er nicht mehr hier war... und ihm nicht mehr all zu viel Zeit blieb um zu ihm zu gelangen. Nur hatte er keine Ahnung, wo er ihn finden kann. Da hörte er Schritte die auf ihn zu kommen zu schien, da sie immer lauter wurden. Bakura fasste die Idee, die ihm gerade vielleicht bei seinem Problem helfen konnte, und schritt zur Tat. Überraschte die gerade an ihm vorbei schreitende Wache von hinten und hielt ihn unbarmherzig fest, drückte ihm ebenfalls den Mund zu, damit dieser nicht nach Verstärkung rufen kann. Bakura bemerkte den Dolch am Gürtel des Soldaten und schnappte sich sogleich diesen und hielt ihm seinen Hals entgegen. „Sei ruhig oder ich bringe dich um. Sag mir nur eins, dann verschone ich dich beim Leben. Wo soll die heutige Hinrichtung des Jungen vollzogen werden?“ Als die Wache daraufhin nur ehrfürchtig zitterte, verlor Bakura die Geduld und schüttelte diese daraufhin. „Antworte!“ „Sie... sie... sind am Nil, westlich von hier.“ Nachdem Bakura diese Information in sich verinnerlicht hatte, brachte er auch diesen Wächter zum Schweigen, indem er ihn auf den Hinterkopf schlug und dieser in eine tiefe Bewusstlosigkeit fiel.

‚Am Nil?‘ fragte sich Bakura in Gedanken, als er weiter seines Weges ging. Gerade als er sich erneut fragen wollte, was sie an diesem abgelegenen Ort zu suchen hätten, blieb er erschrocken stehen, als er auf einmal wusste, warum... ‚Die wollen ihn...‘ fassen konnte er es allerdings nicht...
 

Closing your eyes to disapear

You pray your dreams will leave you here

But still you’re wake and know the truth

No one’s there...
 

Bakura begann schneller zu laufen und fing dann später auch an zu rennen. Er wunderte sich zwar darüber, dass ihm bisher keine weitere Wache über den Weg gelaufen war, jedoch erfreute es ihn, dass alles m Gegensatz zu seinem ersten Trip in den nur gerade zu überfüllten Gängen von Wachposten, nun gerade zu leer war. Gerade stand Bakura unten am Fuße einer schmalen Treppe und war kurz davor, den Palast durch einen Seiteneingang, den er gerade entdeckt hatte, zu entkommen. Vorsichtig öffnete er die Türen, doch sah er auch hier keine einzige Wache mehr... oder einen Soldaten... Das einzige, was er in Augenschein nahm, war ein dunkelbraunes Pferd, dass ganz allein an einem Pfosten angebunden, in dem kleinen Seitenvorhof stand. ‚Das ging alles irgendwie nun doch zu einfach...‘ grinste Bakura in Gedanken, doch als hätte er sich zu früh gefreut... Auf einmal tat sich eine unruhige Stimmung auf, und einige Wachen schlugen Alarm. Und Bakura war sich sicher, dass er den Grund dafür schon kannte: er selbst war der Grund.

Ohne weiter zu zögern, sprintete der ehemalige König der Diebe geradewegs auf das Pferd zu, bevor er kurz vor dem Pferd sein Tempo wieder drosselte. Er wollte das Tier nicht unnütz erschrecken, kostet es ihm nur unnötige Zeit, es danach noch bändigen zu müssen. Doch das Tier hatte ihn schon bemerkt und machte keine Anstalten der gleichen, ließ es sich gefallen, als Bakura auf ihm platz nahm, nach dem er es schnell losgebunden hatte und nun im schnellen Tempo mit ihm durch einen anderen Durchgang ritt...

Und dieser führt zum Haupthof, der verbunden war zwischen den großen Toren des Palastes mit dem Haupteingang eben diesem. Bakura sah von weiten, dass man ihn schon bemerkt haben musste... Denn die Wachen riefen von überall, sie sollten die Tore verschließen, ehe es ihm gelingen konnte zu fliehen. Doch Bakura spornte nochmals das soeben entwendete Pferd an, damit es schneller lief und so hoffte Bakura erneut auf sein Glück... sonst würde es hier enden. Er näherte sich immer mehr seinem Ziel, dessen Durchgang sich mehr und mehr verengte...
 

Say good night...don’t be afraid

Calling me, calling me, as you fade to black ...
 

Und genau nachdem Bakura knapp passiert hatte, schloss sich das Tor direkt hinter ihm. Nur gedämpft hörte er die aufgeregten Rufe, sie sollten nun so schnell wie möglich die Tore wieder öffnen... Doch Bakura wusste, dass es dann bereist zu spät war... Sie würden ihn garantiert nicht mehr zu fassen bekommen.

Bakura war erleichtert, als ihm klar wurde, dass er endlich wieder frei war und die Hälfte seines Vorhabens schon erfolgreich in die Tat umgesetzt hatte. Nun musste er nur noch Ryou rechtzeitig finden und vor seinem Ende bewahren... ohne zu wissen, dass das nicht so einfach sein wird...
 

* * * * *
 

So, das war es auch schon wieder ^.^°

Und jaha, ich weiß, dass es sehr unwahrscheinlich ist, wie Bakura nun dann doch an den Schlüssel gekommen ist, aber ich brauchte halt etwas Zeit und musste ihn schwer beschäftigen! XDDD Nun ja und ne andere Lösung ist mir da auch nicht gerade in den Sinn gekommen, also verzeiht bitte diese... diese seltsame Stelle in der Geschichte! ^^°
 

Okay, dann bis zum final Chapter! Das heißen wird „Without you“

"Without you"

Und hier ist es auch schon… das letzte Kapitel von „I’d rather die – than live without you“

Ich weiß nicht genau was ich an dieser Stelle sagen soll, außer dass ich mich mal gerne bei all meinen Lesern bedanken möchte! Ich bin froh, dass überhaupt wer Interesse an dieser Story gezeigt hat und ich weiß nicht, irgendwie macht es mich traurig zu wissen, dass das jetzt vorbei sein wird U.U

Nun gut, es nützt ja nichts... ich hoffe, dass euch das Kapitel als Schluss zu sagt, wenn nicht dann lasst es mich wissen! ^^ (Okay, auch wenn es euch gefällt und ihr mich das wissen lasst freue ich mich auch XD)

Nun ja, für dieses letzte Kapitel habe ich mir zwei besondere Songs aufgehoben, die ich mir für diese Ff zusammen gesucht hatte...

Zum ersten das Lied „Without you“ von L’âme Immortelle – das Lied brachte mich auf den Titel der Ff, dass werdet ihr ja anhand der Lyrics sehen... öhm, solltet ihr sie nicht überspringen, man weiß ja nie XD

Und zum Schluß fand ich das Lied “Now and forever” von Xandria sehr schön und passend für das Ende der Geschichte...

So. Dann mal viel Spaß und nochmals vielen, vielen Danke! *sich verbeugt*
 

P.s.; Ach ja... der Text aus dem Totenbuch, das Kapitel des Ani... das ist echt. Also nicht von mir ausgedacht ^^° *es nur gesagt haben wollt*
 

I’d rather die – than live without you

Chap. 10. ~ Without you
 

(Erzähler POV)

Ein Hauch kühler Wind fegte um die Gestalten, die gerade halt gemacht hatten auf den einzigen Klippenvorsprung der zum Nil ragt und am naheliegendsten zum Königreich war. Überhaupt sind diese Klippen eher selten, umfasst das seichte Ufer des Nils immer ebenes Gelände. Doch zum Vollzug solch eines Urteils war sie unabdingbar... Und genau jetzt in diesem Moment, schaute Ryou abwechselnd zwischen Horizont und Abgrund hin und her, seine Angst machte sich dabei wieder immer mehr und mehr bemerkbar... dabei hatte er Bakura noch versichert, dass er keine Angst hat. Doch Ryou wollte ihm und womöglich sich selbst etwas vormachen, oder sich ein wenig beruhigen... ob Bakura dies allerdings auch geglaubt hat, war er sich nicht im geringsten sicher... Am Ende war es aber auch egal. Es war gelogen und half ihm jetzt auch nicht mehr dabei, sich seinem Schicksal irgendwie zu entziehen.

Die Wache, die Ryou die ganze Zeit mit sich gezogen hatte wie ein Schakal, band das Seil, das zwischen ihnen gebunden wurde, los und nahm ihn am Arm weiter nach vorne. Nun konnte Ryou erkennen, dass der Abgrund noch um einiges tiefer ging, als dass er es vorhin noch zu erkennen geglaubt hatte. Doch sollte es denn jetzt schon so weit sein? Ryous Atem ging schnell, sein Herz überschlug sich fast vom schnellen Klopfen.
 

You drove away my winter

Covering my soul
 

Er wusste nicht in wie fern die Ansprache, die eines der Kenbet Mitglieder noch halten wollte, dauern wurde, allein, was an Sätze dort fallen werden... aber war Ryou auch das egal.

Er erinnerte sich an die Zeit, an die Nacht, an der er Bakura das erste mal getroffen hatte, erinnerte sich zurück... an jeden einzelnen Moment mit ihm... und an ihr gemeinsames Ende...

Dabei dachte er gerade daran, wie es wohl gekommen wäre, wäre dies alles hier nicht passiert? Er hätte womöglich weiter versucht, sich seinem Leben zu stellen und der erneuten Einsamkeit, in der er unweigerlich sich wieder befunden hätte. Denn Bakura wäre weg, und hätte ihn in Ungewissheit warten lassen... Ryou schloss die Augen und versetzte sich für einen Moment in genau diese Lage... Ja, wie hätte er sich gefühlt, wenn Bakura ihn allein gelassen hätte? Mit seinem alten Leben? Ryou bemerkte auf einmal, dass er lieber heute sterben würde, als dass er ohne Bakura hätte weiter leben müssen... Er konnte sich einfach kein Leben mehr vorstellen ohne ihn... Doch jetzt war alles zu spät. Zu spät für all die Träume die sie ihn nun nicht mehr leben lassen werden... die mit Bakura endlich in Erfüllung gegangen wären... Und ohne all diesen Berührungen, Augenblicke und Gefühlen die sie geteilt hatten und auch in Zukunft geteilt hätten. Dem war Ryou sich ganz sicher.

Und so rollten ein weiteres und auch letztes mal Ryou Tränen über die Wangen, ignorierend, was die Rede des Staatsbeamten überbringen wollte.
 

The veil that paralysed me

With the sunlight that we stole
 

Der Vorsitzende Staatsbeamte redete einer Priesterpredigt gleich, sprach die Worte, die Ryou erst letztens im Unterricht gelernt hatte. Er konnte sich zwar nicht genau an alle Worte erinnern, aber hatte er aufmerksam genug zugehört, um den Text bei diesen male zu erkennen und als eben diesen zu identifizieren. Es waren Zeilen aus dem Totenbuch, genauer das Kapitel 30b, in dem das Herz Anis, ein Mann der als Schreiber des Osiris bezeichnet wird, sich auch im Reich der Götter als rein erweisen muss...
 

„Osiris, der Schreiber Ani, spricht: Mein Herz, meine Mutter, mein Herz, meine Mutter, mein Herz, mein Eintritt in das Sein. Möge sich mir, wenn mein Urteil gesprochen wird, nichts entgegenstellen...“
 

(Ryou POV)

Ich hörte ihnen nicht zu, keinem von ihnen. Sie haben mich hier hin geführt, ohne mir richtig Gehör zu schenken, also lege ich auch keinen Deut darauf, was sie mir zum Ende noch zu sagen haben.

Jedoch weiß ich wovon sie sprechen... Es ist die Geschichte Anis Reise ins Jenseits, die geschilderte Szene des Gerichts zum Eintritt ins Totenreich... Warum lesen sie gerade diesen Text? Sie wissen, dass mich im Tod das Gericht womöglich ebenso als Sünder ansehen wird, wie ich es schon von ihnen zu letzt zu Lebzeiten ernannt worden war...

Egal, was sie tun, wie lange und wie viel sie meinen Namen an die Götter appellieren... ich werde mit Zorn ihnen gegenüber in meinem Herzen von ihnen gehen. Sehe nur unter meinen Tränen, wie sie an den Seiten um mir auf mich schauen und mich mit undefinierbaren Blicken anstarrten...

Ich weiß nicht, was sie glauben, wem diese Tränen gelten, was sie bedeuten... ich wollte gar nicht, dass Sie sie bemerken, oder dass sie es wissen... Bakura... sie gehören dir allein. Ich will nicht von dir gehen, lasst mich hier bleiben... lasst uns endlich in Frieden leben... weit weg von hier, an einem fremden Ort... Lasst uns gehen...
 

„Du bist mein Ka in meinem Körper und bildest und stärkest meine Glieder. Mögest du mit zu dem Ort der Glückseligkeit kommen, zu dem ich reise. Mögen die, die Menschen erschaffen, meinen Namen keinen üblen Ruf geben!“
 

You stand by me in times of need

You heal my wounds in my defeat...
 

Doch meine Gedanken erreichten niemanden der hier Anwesenden, die mich mit ihren Blicken fast verschlungen... Erst jetzt viel mir auf, dass gegen meiner Erwartungen, doch nicht alle Hohepriester anwesend waren. Da verstand ich erst, dass es den meisten wohl doch nicht ganz so gleich war, dass ich heute von ihrer Seite weichen würde... Vielleicht aber konnten die anderen einfach nicht zusehen. Zusehen wie dem Junge, den sie gelehrt und aufgezogen, durch all seinen Phasen und Zeiten begleitet haben, nun das Lebenslicht ausgelöscht werden soll.

Doch... war es ihnen egal, dass nachdem sie mich nun alle verraten hatten, sie mich nun auch noch im Stich lassen? Ich sehe nur drei der Priester hier... ich sah Mahado, zur Rechten des Pharaos, der ebenso erschüttert drein blickte wie eben dieser... und Shada. Der Mann, von dem ich immer geglaubt hatte, er könnte seine ernste Miene niemals durch eine andere Ersetzen. Doch was sehe ich da jetzt auf seinen Zügen? ...In seinen Augen? Sie funkeln auf eine unheimlich traurige Weise, die es mir nur so unerträglicher machten in sie zu starren. Aber natürlich, sind diese nicht die einzigen...

Seth steht weiter vor mir, schaute gerade zu befriedigend drein...

Ja, es schien ihn zu erfreuen, dass sie alle nun dabei zusehen konnten, wie sie hier und jetzt Allesamt mein Ende besiegeln.
 

„Mögen im Angesicht Gottes, keine Lügen gegen mich vorgebracht werden! Gott, mögest du nun hören!“
 

(Erzähler POV)

Nun hellte es ganz, ganz langsam am Horizont auf und Ryou wusste, dass es bald soweit war... Doch immer noch nicht, war alles aus dem Totenbuch vorgetragen worden was der Beamte wohl von sich geben wollte. Seine Worte endeten erst mit den letzten Zeilen des Kapitels...
 

...you make me complete
 

„Ihm wird auch Land im Feld der Opfergaben gewährt, wie allen Getreuten des Horus...“
 

Nun rollte er den Bogen Papyrus wieder auf und blickte mit einer Hand vor der Stirn in die Ferne, um besser erkennen zu können, wann der erste Sonnenstrahl vom Horizont auf das Land herein bricht... Da geschah es schon in jenem Moment. Der einstige Redner wollte gerade Seth und den Wachen zunicken, die sich nach Ende des Totentextes, immer näher Ryou zugewandt hatten, als Atemu den Staatsbeamten des Kenbets am Arm zur Seite zog, weiter weg von dem Geschehen führte. Ryou konnte Seths erstaunten Ausdruck förmlich vor seinen Augen sehen, auch wenn er sich gerade unter diesen einen Vorwand mit dem Rücken zu ihm gedreht hatte... aber zum ersten Mal in Ryous Leben, mochte er im selben Moment ein und dasselbe Gefühl mit dem jungen Hohepriester teilen. Er war ebenfalls überrascht... denn der Pharao hatte die ganze Zeit über nur still da gestanden, zwischen seinen beiden Hohepriestern.

Er hatte einem lebenden Toten geglichen unter allen anderen und hatte die Szenerie derweil schweigend beobachtet. Doch nun war es, als hätte das Leben ihn wieder eingeholt und es war Ryou, als ob er doch noch einmal sein Letztes für ihn geben wollte und bei dem Vorsitzenden des Kenbets Gnade für sein Leben erkämpfen wollte...
 

„Hört mich bitte noch einmal an...“ begann Atemu, als die Beiden sich dem Geschehen soweit entfernt hatten, dass sie dem Glauben erlegen waren, dass niemand sie mehr hören könnte. „Ich bitte Euch, eurer Urteil zu mildern... Ihr... ihr könnt ihn nicht des Todes verurteilen!“ „Es tut uns sehr Leid, Pharao, aber wir haben unsere Vorschriften. Das habe ich Euch aber schon genauestens erklärt.“

Heftig und energisch schüttelte der Beamte dabei den Kopf. „Wir werden das Urteil nicht tendieren. Ich weiß, dass Ihr mit dem Jungen schon ein Leben lang zu tun hattet, deshalb ist das genau der Grund, warum Ihr am Urteil in diesem Fall nichts mehr ändern könnt obwohl Ihr, Atemu, König Ober- und Unterägyptens seit.“

Gerade wollte sich jenes Mitglied des Kenbet-Gerichts von seinem Gesprächspartner lösen, da hielt er ihn jedoch noch mit einem letzten Satz zurück „Was nützt mir der Königstitel, wenn ich nicht mal im Stande bin jemanden, der mir wichtig ist, doch noch das Leben zu schenken?“ Doch der Angesprochene ignorierte die Worte des Pharaos und ging nun auf den Hohepriester zu, der die ganze Angelegenheit endlich zu Ende bringen wollte...

„Ihr könnt soweit beginnen, Seth.“ Nickte er, wie er es zuvor schon getan haben wollte, diesem zu, der daraufhin sprach „Es ist an der Zeit.“ Und erneut einen leicht nervösen Blick zum Himmel schenkte.

Danach gab er das Zeichen... das Zeichen zu Ryous Untergang.
 

I’d rather die

than live without you
 

(Bakura POV)

Ich konnte nur erahnen in wie fern die Vorrichtungen bereits getroffen sein mussten, damit sie Ryou in sein Verderben schicken können, ohne weiter Hand anlegen zu müssen. Doch als der Horizont, der sich vor mir erstreckte, langsam Gesellschaft bekam von leicht goldenen Strahlen, wollte ich noch schneller durch die Dünen reiten. Ich trieb mein Pferd zu seinen Höchstleistungen an, doch der Preis dafür ist einfach zu hoch... Dabei weiß ich nicht einmal wirklich, wo sich das Ganze abspielen mag, doch dass ich nach einer Art Felsvorsprung zu suchen hatte, war mir klar genug... Da stockte mir der Atem... Felsen... jetzt wusste ich wo sie waren. Sollten sie womöglich die Felsvorsprünge für ihre grausame Tat erwählt haben, die ich vor Tagen erst besucht hatte, um neue Kraft zu erlangen und meine Blessuren zu schonen, nach dem ich aus meinem Dorf geflohen war? Jetzt, da ich mein Ziel zu kennen glaubte, erfüllte nur der Wunsch mein Denken, endlich wieder bei Ryou zu sein. Und da sah ich diese Ödlandschaft aus Sand und rießigen Klippen sich vor mir mehr und mehr und deutlicher vor mir.

Das beruhigte mich ein wenig... doch sobald ich wieder in den Himmel aufblickte und hilflos dabei zusehen musste, wie ein Stern nach dem anderen am blauen Zelt verschwand, steigerte dies bloß wieder meinen dramatischen Herzschlag.

Und ich hatte recht... Zaghaft erkannte ich langsam sich bewegende, kleine Schemen auf einer der Größten Plattformen. Doch konnte ich nicht sagen, wen ich dort alles sah. Aber genau genommen, tat das nichts zur Sache... ich würde dort hochsteigen und es beenden bevor es angefangen hat.
 

I don’t want to see the sun

Without you by my side
 

(Erzähler POV)

Eine der vielen bei Ryou stehenden Wachen rollte nach seinem Aufruf dazu, den großen Stein nieder Ryous Füßen, der für einen Moment bei dessen Anblick geglaubt hatte, ein letztes mal in Ohnmacht fallen zu müssen. Denn schlagartig erinnerte er sich... auch über diese Art von Hinrichtungsmethode hatte er ja in seinen Lehrstunden genauestens erläutert bekommen, wie dieses Urteil in all seinen Einzelheiten vollstreckt wird...

„Nun macht schon.“ Seth, der sich doch sonderbar verhielt, wie Ryou nun fand. Warum macht er solch einen Druck, wenn er doch genau weiß, dass egal wie lange es auch dauernd wird, es schließlich doch zu ein und dem selben Ergebnis laufen wird? Ryou konnte sich keinen Reim darauf machen, doch bevor er weiter in seinen Gedanken ansetzten konnte, spürte er wie die Wache auch schon tat wie ihr geheißen. Sie knüpfte ein Seil um den großen unebenen Stein, zog die ständig wiederholten Knoten so fest zu wie er konnte... und dann gebrauchte er das Ende dafür um Ryous Füße damit zusammen zuschnüren... Das sollte später verhindern, dass er an die Oberfläche schwimmen kann und somit seinem eigentlich recht sicherem Tod entflieht... Ja, sie wollten sie gemeinsam auf den Grund des Nils versenken. Ryou schaute geschockt zu wie der Wächter die Letzten Bahnen um seine Versen zog, was langsam einen leichten Druck auf seiner Haut auslöste. Ein anderer Soldat überprüfte erneut die Fessel die Ryous Hände die ganze Zeit geziert hatten. Doch auch diese waren präzise und liegen streng an.

Ryou blickte um sich als die Wachen soweit von ihm ließen, als Seth sein Blickfeld kreuzte... Er war auf ihn zu getreten und blickte ihn mit einen für Ryou schier unbestimmbaren Ausdruck. Der Junge wusste nicht, was er davon halte sollte, schwieg der Größe ihn nur an, als er dann sein Schweigen brach... „Wir wären dann soweit.“ Entgegnete er kühl, wobei er seinen Blick in keiner Weise gar änderte oder abwandte... er blieb emotionslos...

„Gut... es wird auch Zeit!“ rief eben wieder jener Staatsbeamter, der den Anis Text gelesen hatte und hob wie zu einem Zeichen seiner Überlegenheit den Arm steif empor.

Da fühlte Ryou wieder die Wachen dicht an seiner Seite. Ryou begann zu wimmern, seine Kehle war zu trocken, als dass ihm dieser seichte Schrei, den er eigentlich von sich geben wollte, nicht in dieser Form über die Lippen kam... denn gerade schoss ihm durch den Kopf, was die Wachen nun mit ihm tun werden... Aber auch der eiskalte Hohepriester begleitete sie ihren Weges. So nah und intensivst wie möglich sollte ihre Trennung von einander sein. Sie zogen ihn noch näher zu dem Klippen Ende, wobei Ryou begann zu wanken und er wäre auch gefallen, würden ihn die beiden Wachen zu seiner Linken und Rechten nicht aufrecht halten. Ryou warf einen letzten Blick über seine Schulter um in das Antlitz des Pharaos zu sehen, doch erkannte er nur flüchtig, dass er und Shada wie auch Mahado sich ihres Blickes von ihm abgewandt hatten.

Ryou wusste dass ihre Gefühle wo eines der vielen Gegenteile in der Welt waren... das Gegenteil von dem, was die Kenbetmitglieder, Wachen und sogar einer von ihnen empfinden musste. Seth. Sie schauten gleichgültig, kalt oder wie Seth völlig ohne jegliche Emotionen drein. Für sie war er ja schließlich auch nur ihre zu erledigende Arbeit – solche Prozesse und Urteilsvollstreckungen sind ihr Beruf. Und außerdem haben sie nie große Bekanntschaft mit diesem doch so sonderbaren Jungen gepflegt. Sie kannten ihn als unerlässlich von allen bevorzugten Priesterlehring, der besonderes Ansehen und Rechte beim Pharao genoss. Sie hielten ihn immer für recht verwöhnt und verhätschelt, doch am Tages eines anderen Prozesses haben sie ihn erstmals gesehen... und er widerlegte all ihre Erwartungen. Da saß ein Junge, schön und ebenso zerbrechlich, dem unerschütterliches Leid zugefügt werden wollte durch einen Priester der durch den Verstoß der Gebote sein eigenes Todesurteil auf dem Papyrus unterschrieben hatte...
 

(Ryou POV)

Dann war es wirklich soweit... Der Sonnenscheibe schaute ich nun zu ihrem Halben ins Angesicht, als ich nur um eine Haaresbreite vom Fall entfernt war, so nah stand ich am Rande des Felsens. Ich schaute nieder zum Nil... still waren seine seichten Wellen, wenn überhaupt welche im sanften Winde schlugen und doch hatte ich das Gefühl, dass der Schein mich versuchen wollte zu trügen. Er kann noch so unschuldig aussehen... doch hinter der Fassade versteckt sich ein ebenso grausames und mordlustiges Biest wie Ammut, dass nur so darauf wartete ein neues Opfer zu finden.

„Na dann Ryou... Männer!“ Seth spielte sich vor mir ein letztes mal auf wie immer, warf mir noch einmal diesen überlegenen, missbilligen Blick zu, bevor er sich abwandte und dabei zusehen wollte, wie die von ihm aufgeforderten Wächter ihre Aufgaben erledigen... Arg schlossen sich ihre Hände fester um meine Oberarme, wovon ich einen Augenblick später den Zweck erkannte, als ich spürte wie ich unter meinen Füßen immer mehr die Bodenhaftung verlor... Sie hielten mich fest und hoben mich sachte hoch, während plumpes Rollen sich in meine Ohren drang... Der sandgelbe Stein nieder zu meinen Füßen wurde auf gleicher Ebene neben mir geschoben. Noch einmal warf die Wachen, die den Stein nun auch über die Klippen befördern sollte einen apathischen Blick zu seinem Auftragsgeber, der ihn nur ernst und mahnend anstarrte...

Dann wandte er sich wieder seiner Aufgabe zu. Ich schloss die Augen... ich wollte das nicht auch noch mit ansehen müssen. Doch anstatt ein erneutes Aufscharren des Steines erfüllte eine Stimme die Luft, die ich nie wieder zu hören gehofft hatte... Das konnte einfach nicht sein und doch war ich mir sicher, denn mir blieb fast automatisch das Herz stehen...
 

When I look into your face

Your eyes seem innocent and pure
 

(Erzähler POV)

Und Ryou hatte sich wirklich nicht getäuscht... er machte wieder die Augen auf und versuchte erneut über seine Schulter hinweg zu gucken. Und da stand er... mit verschränkten Armen und musterte die Szenerie... „Wagt es ja nicht.“ wiederholte sich die Stimme, dessen Besitzer nun alle Aufmerksamkeit galt... Bakura.

„Aber wie... wie hast du...“ schrie Seth fassungslos als er sich wieder einigermaßen gefangen hatte. „Du solltest nicht immer so mit deinen Sicherheitsvorrichtungen prahlen... wie du siehst nützen sie genauso wenig, wie die Palastwachen.“ Bakura konnte sich das hämische Grinsen nicht verkneifen, allein schon aus dem Grunde, da er wusste, dass es den Hohepriester noch mehr ärgerte als es seine Worte allein schon taten. Seth schaute sich leicht empört um, sagte, warum sie sich so eine Frechheit gefallen lassen und schickte die Männer an die Front... Die übrigen Wachen eilten auch gleich auf den einstigen Königsdieb zu, doch Bakura sah förmlich die Angst in ihren Augen... Tückisch zückte er den Dolch, den er zuvor von einen ihren Kollegen entwendet hatte... Ehrfürchtig zögerten sie einen Moment, sprachen sich doch kurz ab und stürmten auf den unerwünschten Gast zu... Doch einen nach dem anderen fielen sie bewusstlos nieder zu dessen Füßen. „Soll das schon alles sein?“
 

And your breath caresses me

In your arms I feel secure
 

Bakura schaute in die Runde, die den Abstand zwischen ihm immer mehr und mehr vergrößert hatten. Mahado und Shada hatten sich vor den Pharao gestellt vor denen sich nun die Kenbetmitglieder wanden... niemand von ihnen wollte es wagen, sich dem Mann entgegen zu stellen, dem es nun zum zweiten male gelungen war, aus den Palast zu entfliehen... Als der ehemalige König aller Diebe in Ägypten keine konkrete Antwort auf seine Frage erlangte, schritt er langsam aber zielsicher auf Ryou und Seth zu, mit dem er eigentlich noch eine Rechnung offen hatte, doch am wichtigsten war es für ihn erst einmal, Ryou zu retten. „Bleib sofort stehen oder...“ Bakura fand, dass Seth wohl nicht in der Lage sein sollte, ihm zu drohen, doch als er siegessicher seinen rechten Fuß auf den Sandstein stellte und herausfordernd zu Bakura schaute, wusste dieser, dass er sich getäuscht hatte. Und Seth erkannte sofort, dass genau das der wunde Punkt des Diebes war... Ryou. „Sag schon warum bist du hier?“ wollte Seth die ganze Gelegenheit weiter anstacheln, doch Bakura schenkte ihm nur einen Todesblick und sagte dann, dass er die Antwort doch schon wüsste, sonst würde er nicht seine Drohung so verteidigen, wie er es gerade tat. „Macht es dir Spaß mit dem Leben anderer zu spielen?“ hängte er dran. Darauf brach der Hohepriester bloß in Schallendes Gelächter aus. „Als ob so jemand wie du das gerade sagen muss!“ Amüsierte er sich.

Bakura wollte sich mit Seth nicht weiter auseinander setzen und wagte den ersten Schritt... Schritte, die zuviel waren. „Ich hatte dich gewarnt.“ Sprach Seth nun wieder mit ernster Stimmlage und blickte die beiden letzte Wachen an, die sich nicht von Ryous Seite entfernt hatte. Die schauten sich kurz an und verstanden die Geste erst als Seth zum Erschrecken aller dem Stein mit seinem Fuße einen kräftigen Stoß gab und dieser gefährlich rollend auf den Abgrund zu hielt. Bakura blieb wieder stehen und sah mit einem so schockierten Gesichtsausdruck dabei zu, wie der Stein nach einigen Sekunden, die ihn wie Minuten vorkamen, doch nun über die Klippen rollte...

Sofort gab Seth den Wachen ein neues Zeichen und diesen Taten nachdem der Stein sich aus ihrer Sicht verabschiedet hatte wie geheißen... und ließen ebenfalls los was sie die ganze Zeit in ihrer Gewalt hielten... Bakura wusste nicht ob er schrie oder ob aus seinem Munde kein einziger Laut drang, als er sah wie die Wachen Ryou losgelassen hatten und dieser den Weg des Steines zum Fuß des Nils folgte. Seth schaute grinsend zu dem Fassungslosen, als sein Lächeln wieder verblasste... Dieser Hass, der erneut die Gestalt Bakuras einholte sprintete auf ihn zu... Seth wusste darauf nicht, was er tat und schritt unbewusst weiter rückwärts zurück zu seiner linken, er wollte Bakura ausweichen... So sah er auch nicht das kantige Ende - bemerkte es erst zu spät und verlor unkontrolliert den Halt. Er fiel rücklings ins Ungewisse, wobei die anderen Priester und Anwesende mit einem Entsetzten Blick sich nicht rühren konnten, als sie sahen wie all das passierte und Seth in den sicheren Tod hinabstürzte...

Dabei war Seth an einem Trugschluss erlitten. Den Gedanken an Rache gab Bakura einzig und allein den Ansporn, Ryou auf seinem Wege zu folgen... Er gab schließlich niemals auf und jetzt, wo er für einen Moment lang geglaubt hatte, er hätte den er doch so über alles liebte verloren, zögerte er nicht und sprang blind über die Klippen.

„Seth!“ schrie der König, der sich nun an den seitlichen Abgrund des Felsen wandte, der nicht zum Wasser des Nils hin ragte und genau hier war einer seiner Hohepriester gerade in sein Verderben gestürzt. „Mein Pharao...“ kniete sich Shada neben ihn nieder während sich langsam alle anderen um sie versammelten und erneutes Entsetzen mischte sich unter ihnen... Konnte man solch einen tiefen Fall überlebt haben? Dabei bekam keiner mit, dass sich jedoch einer von ihnen unbemerkt abwandte... es war nicht so, dass er ihr Leid nicht teilte, war ihm in diesem Moment jedoch eine Sache wichtiger... Er wollte wissen, ob Bakura es geschafft hatte, Ryou das Leben zu retten und ja, er betete dafür, dass es so war...
 

You stand by me in times of need

You heal my wounds in my defeat...
 

(Ryou POV)

Ich konnte nicht schreien auch wenn ich es wollte. Dachte nur die ganze Zeit daran, dass ich noch einmal tief Luft holen sollte, auch wenn mir bewusst war, dass es vollkommen sinnlos ist... was ich tue... wie viel Luft ich auch nun in meinem Falle in meinen Lungen aufnehme... Ich werde hier schließlich nicht mehr lebend entkommen. Schäumten sah ich nun wie der Stein brausend die ruhige Wasseroberfläche spaltete und unruhige Wellen auslöste. Doch konnte mein Blick ihnen Weg nicht weiter folgen, den ich folgte nun meinem... zum Grund des Nils. Einen winzigen Augenblick zuvor, glaubte ich einen Schrei vernommen zu haben... doch bevor ich das auch nur realisieren konnte, umringte mich schon mein nasser Tod... mein nasses Grab.
 

(Erzähler POV)

Mit wirbelnder Menge von Sand und Staub setzte sich der Stein fast geräuschlos auf den Boden des Flusses nieder. Ryou zerrte verzweifelt an seinen Fesseln, doch er glaubte, dass sie nichts weiter taten, als sich ihm noch tiefer in die Haut zu graben... es schmerzte... es war aussichtslos. Ryou hatte die Augen zwar nicht geschlossen, doch konnte er nichts erkennen. Nichts außer all dem endlosem Blaugrün vor seinen Augen, das sich bis in aller Ferne umringte. Einige Moment kämpfte er noch weiter mit den unbarmherzigen Seilen, die ihn der freien und rettenden Bewegung raubten, doch änderte sich nichts an seiner Lage... und er gab auf. Merkte wie ihm langsam immer mehr die Luft knapp wurde, die er die ganze Zeit über angehalten hatte. Man kann nicht anders - man tut es automatisch wenn man ins Wasser eintaucht, egal, ob einem nun klar ist, dass es etwas bringt oder auch nicht... Doch nun atmete er aus und Tausende Wasserblasen tanzten empor zum seichten Lichte der Oberfläche. Ryou wäre ihnen gerne gefolgt...
 

...you make me complete.
 

Noch ein einziges Mal dachte er an den Namen des Menschen, der ihm alles bedeutet hatte, er ihm am wichtigsten gewesen war in seinem ganzen Leben... da verschloss Ryou die Augen...und wartete... wartete darauf das der Tod seine dunklen Schwingen um sein Ka schließt und ihn mitnimmt. Für immer...
 

Als Bakura ebenfalls in den Fluten des Nils verschwand hatte er nicht damit gerechnet, dass die Sicht unter Wasser so dermaßen schlecht ist und er glaubte, im einzig ersten Moment, Ryou vielleicht nicht rechtzeitig finden zu können, doch dann redete er sich gut zu, mit einem Argument, dass wirklich gar nicht so abwegig sah... Ryou konnte sich einfach gar nicht weit von ihm entfernt haben. Und gerade als ihm das bewusst wurde, sah er in trüb die Umrisse eines Wesen, dass eigentlich nicht in dieser Welt sein sollte, geschweige davon, in eine andere Welt.
 

Millions of Songs all those years in my soul

And when we met I just knew they’re for you...
 

Auf einmal riss Ryou etwas aus seinem stillen Sein... etwas hatte ihn berührt, hielt ihn und drückte nun auch noch seine Lippen auf seine. Ryou riss verwundert die Augen auf und starrte in ihn bekannte Augen... doch erst nach wenigen Augenblicken erkannte er, wer es war, wen er so intensivst in die Augen starrte...

Ryou glaubte, dass er sich ihn nur einbildete, glaubte, dass könne einfach nicht sein... doch als er genau darüber nachdachte, schwand seine Verwunderung... hatte Bakura ihm nicht schon oft geholfen? Liebte er ihn nicht so sehr, dass er alles für ihn tun, für ihn geben würde? Ryou spürte, nachdem er verstand, dass Bakura ihn nicht direkt küsste, sondern etwas von seiner Luft schenken wollte, löste dieser auch schon die starke Umarmung wieder, die Ryou einst geglaubt hatte, nie wieder sich drin zu befinden... er hatte es immer geliebt, wenn sie sich so nahe waren. Bakura wollte nun das Seil kappen, dass Ryou hier unten Band, was Ryou immer weniger, mit schwindendem Bewusstsein mitbekam, es wurde ihm langsam schwarz vor Augen...

Bakura wusste, dass die Zeit drängte, lange konnte sein Ryou das einfach nicht mehr aushalten. Selbst er musste schon mit sich kämpften, den er spürte ebenfalls, wie ihn seine Lungen nach frischen Sauerstoff drängten... Außerdem war der Druck hier unten kaum mehr ertragbar. So schnitt Bakura mit dem gestohlenen Dolch das Seil in zwei Stücke... und zögerte nicht lange damit, es von seinen Füßen zu wickeln, sondern packte sich ihn und schwamm so schnell er es konnte an die Oberfläche, wo er sofort gierig die Luft einatmete, die nun wieder seine Brust erfüllte... er schwamm weiter geradewegs ans Ufer und zog Ryou dabei hinter sich her und schließlich aus dem Wasser...
 

(Bakura POV)

Ich wollte gerade etwas sagen wie ‚Das war knapp.‘, als ich bemerkte, dass Ryou nicht mehr bei Bewusstsein, wovon ich gar nicht ausgegangen war... Ich hatte die ganze Zeit nur darauf geachtet, dass die Zeit nicht schneller ist als ich, habe mich so sehr beeilt... doch... konnte ich womöglich doch zu spät... „Ryou!" rief ich panisch und rüttelte ihn an den Schultern, um ihn so vielleicht erwecken zu können, doch sah ich schon nach kürzester Zeit keinen Sinn mehr darin... für so etwas, sei es zu wirklich zu spät... Ich konnte nur hoffen, dass ich ihm das Leben retten kann, indem ich ihm erneut meinen Mund auf seinen lege und versuchen, ihm so wieder wortwörtlich Leben ein zu hauchen. Ich verschloss ihm seinen anderen Atemweg und tat alles, was ich konnte... Doch als die ersten Sekunden verstrichen waren geschah nichts. Rein gar nichts... Meine Panik machte sich mir immer mehr bemerkbar, schrie in Gedanken immer wieder ‚Nein, bitte nicht.‘ Und flehte die Götter zum Hundertsten mal in den letzten Tagen um sein Leben an... Er darf mich einfach nicht alleine lassen, auch wenn sich das egoistisch anhört im ersten Augenblick... Doch als die Götter auch nach weiteren Versuchen mein Flehen nicht zu hören schien, wurde aus einer Mischung von Verzweiflung und Panik ein Sturz von Tränen, die von meinen Wangen tropften... doch ich gab nicht auf...
 

Now your voice is singing them all

Your wings at mine, we will never fall

On and on...
 

(Erzähler POV)

Nichts. Einfach nichts schien zu geschehen. Gerade als Bakura sich damit abfinden wollte, dass er auf ganzer Linie versagt hatte, dass er es nicht einmal mehr geschafft hatte, den zu retten, den er liebte, legte er den Kopf auf Ryous Brust und versank in seinen eigenen Tränen... Da vernahm er eine Regung unter sich... Ryous Herz machte einen Satz... und noch einen... es schlug... und pulsierte in Bakuras Kopf wie ein sachtes Erdbeben...

Ryou schreckte auf und begann zu husten, er beugte sich zur Seite und spuckte alles zum Teil geschluckte Wasser wieder aus. Er hatte sich noch gar nicht richtig erholt, als er fühlte, dass sich wieder diese Arme um seinen Körper legten und sachte ganz nach an einen Körper drückten. „Bakura?“ flüsterte Ryous müde Stimme, durch diese Anstrengungen, die nicht nur körperlich langsam abklangen mussten... auch seelisch hatte er in den letzten Tagen, eine menge einstecken zu müssen... Ryou drehte sich in der Umarmung und schaute wieder in diese Augen. „Bakura...“ wiederholte er und verschränkte seine Arme um dessen Hals um ihn ebenfalls zu umarmen. „Ich danke dir...“ Begann er, wusste nicht, ob er dankbarer oder erleichterter war... doch trotz all seiner Freude darüber, dass alles nun vorbei zu sein schien, dass sie es gemeinsam geschafft hatten, fing er gleichzeitig an zu lachen und zu weinen...

„Was hast du?“ fragte Bakura besorgt, der als er die Klänge vernahm, die Umarmung ein wenig löste um Ryou an zu sehen. „Gar nichts.“ Antwortete dieser und versuchte sich zu beruhigen.

„Ich bin so froh... dass wir wieder zusammen sind... und nun auch zusammen bleiben werden...“
 

We will fly

Now and forever

Side to side

Now and forever, my love...
 

Bakura begann zu lächeln. Er teilte diese Ansicht nur zu gerne mit ihm. Vor einen Moment hatte er noch geglaubt, die Welt, jedenfalls seine, würde untergehen. Er hatte Ryou schon verloren geglaubt und nun schaute er auf eine Gegenwart und Zukunft, die schöner gar nicht mehr hätte sein können...

„Bakura?“ versuchte er ihn wieder aus seinen Gedanken zu holen. Dieser war so tief in Gedanken versunken gewesen, dass er Ryou gar nicht weiter zugehört hatte. „Ja? Entschuldige, ich war in Gedanken.“ „Ich weiß...“ sprach Ryou verständnisvoll und wiederholte dann das, was Bakura vorhin nicht gehört hatte... „Und? Wohin werden wir jetzt gehen?“ dabei hatte er Bakura erwartungsvoll angesehen, doch zu dessen Enttäuschung schüttelte dieser daraufhin nur den Kopf. „Ich weiß es nicht...“ bestätigte er dies noch einmal, als er dann Ryou schon die nächste Frage stellte „Wo möchtest du denn hin?“ Ryou zuckte zusammen, als ihm bewusst wurde, dass er keine Ahnung hatte. Woher auch... niemals war er auch nur zuvor aus seinem Zuhause gekommen. Dass er dann je einen anderen Ort, ein anderes Land gesehen hatte, war wohl überflüssig... doch machte er sich aus dieser Tatsache nichts mehr. Es war ihm egal wohin es gehen sollte. „Irgendwo... wenn ich mit dir gehen kann, dann überall hin.“

Wieder musste Bakura lächeln. No nie in seinem Leben hatte irgendwer etwas vergleichbares zu ihm gesagt. Noch nie in seinem Leben hatte er gehofft, dieses Glück auch je zu verspüren. Sie würden einfach irgendwo hingehen, sich von der Sonne und vom Wind treiben lassen in die Ferne. Jeden Tag von neuem beginnen mit dem Gefühl, dass sie machen können was sie wollen. Und sie wären glücklich dabei. „Na dann komm, lass uns aufbrechen.“ „Ja.“ nickte Ryou und beide richteten sich auf. Erst jetzt bemerkte Ryou, dass das Tier, dass die ganze Zeit hier verweilt hatte zu Bakura gehörte, doch merkte er sofort, dass es nicht das war, was er sonst immer für seine Wege in Anspruch genommen hatte. Bakura erkannte Ryous leicht irritierten Ausdruck und wollte ihm sofort beichten „Ja, du hast – es ist nicht meins. Ich hoffe du verzeihst mir noch einmal... Aber es musste schnell gehen.“ Ryou wollte erst etwas sagen, doch machte er sich nichts daraus, schüttelte nur den Kopf und bleib dann mit Bakura davor stehen. Gerade als sie aufsteigen wollten, hörte Ryou eine vertraute Stimmte hinter sich, seinen Namen sagen...
 

Thousands of miles through the cold stormy air

There’s really nothing that I wouldn’t dare
 

„Ryou...“ Bakura und Ryou drehten sich im selben Moment hastig und auch ein wenig erschrocken, denn sie hatten die Person, die sich ihnen nun langsam näherte nicht bemerkt. „Ma...Mahado.“ Stotterte Ryou verwundert und schaute dem Hohepriester in sein Antlitz. Bakura, der die Anwesenheit einer der Menschen die Ryou sterben sehen wollten, als bedrohend interpretierte, stellte sich beschützend direkt vor Ryou. Blitzend schaute er dem Fremden entgegen.

„Keine Sorge... ich wollte nur...“ er zögerte ein wenig, doch trat er trotz Bakuras Verhalten einige Schritte näher heran zu den Beiden.

Ryou kam hinter Bakura wieder hervor und flüsterte ihm hinzu, dass alles in Ordnung sei. „Ich wollte mich nur von dir verabschieden bevor ihr geht.“ „Wirklich?“ fragte Ryou vorsichtig, auch wenn er wusste, dass Mahado, die Wahrheit sprach. Allein sein Name, ließ nichts anderes zu, als ihm zu glauben, denn genau das bedeutet er ja schließlich auch... Wahrheit...

„Es tut mir Leid... Ich hoffe, dass du immer das Richtige tun wirst und endlich... in Freiheit leben kannst.“ Nun standen sie sich direkt gegenüber. Ryou schenkte ihm ein letztes Dankbares Lächeln und sagte, dass er ihm dankbar ist, dennoch was vorgefallen war... Sie hatten einfach zu viel gemeinsam erlebt, er hatte ihn zu vieles gelehrt... und ihn beschützt. Ihm zugehört wenn es ihm schlecht ging und stetig neuen Mut geschenkt.
 

I climb the eye of the hurricane

When the winds wisper your name

On and on...
 

„Vielen Dank... und lebt wohl, Mahado.“ Wiederholte Ryou. Dann wandte er sich wieder um Bakura zu. Mahado dabei zu, wie sie auf dem Pferd platz nahmen, dessen Zügel Bakura die ganze zeit in den Händen gehalten hatte und ungeduldig wie ein kleines Kind darauf gewartet hatte, dass Ryou sich endlich von diesem Menschen verabschiedete... Dass er sich symbolisch ganz von seinem alten Leben verabschiedete. Doch er drängte ihn nicht, wovor Ryou ihm bestimmt sehr dankbar gewesen wäre, hätte er in diesen Moment dem Beachtung geschenkt. „Auf wiedersehen.“ Waren Ryous letzten Worte und auch als der Hohepriester in Bakuras Antlitz schaute, nickte ihm dieser entgegen, wenn auch immer noch mit einem recht feindseligen Blick.
 

Fly with you

Now and forever

Be with you

Now and forever…
 

Dann wandten sie sich dem Horizont zu, dessen rotglühende Sonnenscheibe ihnen entgegen schien. Im stummen Rot des Morgens ritten sie einem neuen Leben entgegen... einem Leben voll Glück und endlich ohne Einsamkeit.
 

...my Love.
 

The End.
 

* * * * *

So, quatsche ich euch nochmals voll, dass heißt, wenn ihr weiter lest! XD

Ich hoffe es hat euch gefallen!
 

^~^/ *zum Abschied winkt*

*räusper*

*was vergessen hat*
 

Letzte Anmerkung meinerseits:

*Höhö* Ich hab Seth gekillt XDDD

Eigentlich wusste ich nicht wie ich es anstelle... Schwankte zwischen:

a) Ein Krokodil frisst ihn. Nur... wo hätte ich da oben bitte eines mit einbauen können? O~o (Können ja nicht fliegen und was sollte das da oben und dass das Ding nur ihn frisst? Nee!) >.<°

b) Ein noch gefährlicheres Tier als ein Krokodil macht ihn kalt – ein Nilpferd (ist wahr, es sind mehr Ägypter bei Nilpferd Angriffen drauf gegangen als von Krokodilen! Schaut Ägypten-Dokus wenn ihr es nicht glauben wollt...) ziemlich aggressiv die Biester eben... aber das fand ich dann persönlich zu albern, dass er von so nem Hippo zermahlt würde... >.>

c) Ja dann drittens eben die 'Ich-lasse-ihn-wo-runter-fallen’-Idee – ich weiß, sehr geistreich mal wieder von mir <.<°

Aber Moment mal... Ihr fragt euch wieso ich Kura das Alles nicht hab machen lassen? Nun ja...

Er sollte sich für den nicht die Hände schmutzig machen und... Ach, war ja so auch mal ganz lustig, oder?
 

Ach ja, sollte jemand hier ihn gemocht haben (es eher bezweifelt ^^°) dann entschuldige ich mich an dieser Stell dafür *das ernst meint*...

Und für meine Schreibfehler und Grammatikfehler... für die entschuldige ich mich nun auch U.U Aber man übersieht immer was, denke ich... Aber Schluss jetzt...
 

Macht’s gut! ^^

Eure Luna
 

22.04.09

Nun ja, ich kann nun endlich sagen, dass ich mich an einer neuen FF machen werde. Erstmal geht es nicht um YGO!, aber wer weiß? Vielleicht aber werde ich mich demnächst dem Thema doch wieder widmen! *lach* Hätte Lust drauf zumindest. XD



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Kommentare zu dieser Fanfic (38)
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Von:  michitan
2009-07-28T15:49:04+00:00 28.07.2009 17:49
Endlich. Ich habe stundenlang am Bildschirm geklebt und konnte keine einzige Sekunde lang mich von ihm abwenden, weil ich schon beinahe verrückt vor Spannung wurde. Mein Herz hat verdammt nochmal wie wild an meiner Brust geklopft und ich konnte einfach nicht voraus denken, wie die Geschichte eigentlich zu ende ausgehen würde.
Wenn ich FFs lese, dann denke ich immer: "Ahh.. ist doch klar, dass es passieren wird." oder "Ist ja voll leicht durchschaubar." Und das nimmt mir meist alle Spannung weg.

Aber. Aber hier... oh Gott, kannst mir echt glauben, dass ich mir in den Arsch beißen hätten können, wie glücklich ich war, deine FF gefunden haben zu dürfen. Ehrlich.

Ich liebe diese Geschichte. Zwar schon recht klischeehaft - erinnert mich beinahe an "Romeo und Julia". Oder "Die Schöne und das Biest". Aber verdammt nochmal, es hat unglaublich gut zu Bakura und Ryou gepasst.
Alles war drinnen, was ich mir erhofft habe: Action, Drama - ja vor allem Drama! Und es war wenig OOC, zu meinem Erstaunen.
Du hattest alles so schön aufgebaut und die Spannung stieg bis zum letzten Kapitel an...
Das Schlimmste ist, dass ich echt weinen musste an gewissen Stellen. Ich hatte mit Ryou gefühlt. Ich konnte mir vorstellen wie schrecklich dieser Verhör im Gerichtssaal war... Wie mutig er zuletzt noch war und unter den vielen Tränen sagte (ich zitiere):

>>Ich wurde geboren ohne es zu wollen, ich werde sterben ohne es zu wollen... So lasst mich wenigsten Leben und lieben wie ich es will!<<

Da musste ich wirklich anfangen zu weinen. Verdammt, das war so gefühlsvoll, so unendlich traurig. Wie machst du das, dass man das Gefühl kriegt, hautnah das alles mitzuerleben? Ich habe mir echt vorgestellt, dass ich daneben stehen würde und den kleinen, erbärmlichen Ryou beobachtet hätte. Mann, Bakura konnte froh sein, dass er das nicht mitgekriegt hat.

Und es war schön mal aus ihrer Sicht etwas zu lesen, bzw. aus der Sicht von Ryou Bakura und allgemein der Erzähler. Zwar hat es manchmal ein bisschen gestört, da sie manchmal teilweise auch relativ kurz waren, aber es war in Ordnung, zu sehen, wie sie die Situation fanden.

Meine Spekulationen, die ich mir während der Story ausmalte, wie alles ausgehen würde:
a) beide sterben.
oder
b) Bakura lebt, Ryou stirbt.

Ich hätte niemals, niiiemals gedacht, dass sie es schaffen würde zu überleben! Beide!! Unglaublich. Du weißt gar nicht wie ich geschockt, wie ein irrer die Zeilen nochmal und nochmal gelesen habe. Einfach... geil.
Es ist ein Happy End geworden - und ich bin kein großer Fan von Friede-Freude-Eierkuchen, aber ich war letztendlich ziemlich erleichtert, dass sie es geschafft haben.
Zum Glück aber gab's ein Opfer, bei dem ganzen Drama. Seth. Ehrlich gesagt... Er tat mir Leid. Er war so verzweifelt, Ryou niemals zu kriegen, dass er sich sogar einredete, es mache ihm nichts aus, wenn Ryou sterben würde. Tja, und die Rache wurde ihm schließlich zum Verhängnis. Ich hatte mir gleich gedacht, schon beim ersten Kapitel, dass Seth ihn eigentlich liebte, sehr gern hatte - aber er ist ja keine Person mit Gefühlsduseleien. Seth gehörte zu den Charakteren, die ich in deiner Story sehr interessant fand.

Hm, und zu Bakura... Er war einfach... ich kann's nicht beschreiben. Er war einfach nur zu geil für diese Welt. XD
Wenn Ryou mal nicht in seiner Anwesenheit war, war er so furchtlos und so gefährlich wie ein Skorpion. Doch wenn Ryou da war... dann war er sanft wie ein Lamm. Hach ja, Liebe macht weich. Aber auch diese Liebe hatte ihn stark gemacht... Bakura hat bis zum bitteren Ende niemals aufgegeben und das hat mich sehr, sehr erstaunt.

Du hast es auf jeden Fall alles sehr realistisch gestellt, man konnte ihre Gefühle nachvollziehen und diese Story hatte einen echt mitgerissen.
Doch LEIDER. Leider konnte ich den Adult-Kapitel nicht lesen. Das ist schon fast deprimierend, selbst wenn ich mir ausmalen konnte, was da so Schönes passiert war. Na ja, kann ja vielleicht darum betteln:
Willsu mir nicht Kapitel 2 per ENS schicken? *setzt Hundeblick auf*

Ich glaub, ich hab dir jetzt mein Herz ganz ausgeschüttet. XD

Ich will dein Hirn. :D

lg Michiyuki
Von:  Demonheart-sama
2008-07-20T16:35:12+00:00 20.07.2008 18:35
Zuerst einmal sry das es so Lange gedauert hat.
Also ich finde deine FF super.
Es ist einfach eine wundervolle Story.
Du hast die Gefühle der Chara sehr gut rüber gebracht.
Man konnte echt mit Fühlen.
In Kapitel 2. hättest du noch etwas rein bringen können.
Also mir Persönlich hat eigentlich nur die Vorbereitung auf den Akt gefehlt,wenn du Verstehst was ich meine.
WAs auf keinen Fall dragisch ist oder so.
Besonders süß fand ich die Abschieds Szenne in Kapitel 4.
Die Rettung am Ende war schon spannend.
Und jop du hast Seth gekillt *lol*
Du hast ein Wundervolles Ende geschaffen, echt schön.
Nach meiner Meinung hast du ein Talent zum Schreiben.
Von: Heru
2008-07-07T15:35:20+00:00 07.07.2008 17:35
Awwww
*entzücktes Fangirlgekreische*
Ich bin begeistert! Hab die Story jetzt erst entdeckt *schande über mich*
Aber heute fertig gelesen *_*
Die war so geil!
Du kannst echt gut schreiben und wie du ihre Gefühle dargebracht hast! Ich hab mitgeheult, als es ihnen do dreckig ging und das Ende is ja das Schönste überhaupt!!!

Ich hoffe es kommt bald wieder was von dir!!!

cu
dark-schu
Von:  Judari
2008-05-31T19:55:46+00:00 31.05.2008 21:55
Ist sehr gut gegliedert und schön Geschrieben!!^^
Von:  Shadowthief_Lupa
2007-09-24T10:02:53+00:00 24.09.2007 12:02
*Träne wegwisch*
Ein sehr schöner FF. Ich kann mich meinen Vorgängern nur anschließen und sagen, dass du einen einzigartigen Schreibstil besitzt (toll fand ich es auch mit den Liedtexten zwischendurch). Auch die Story war fantastisch.
Ich hoffe man bekommt bald wieder etwas von dir zum lesen ^^

Ps.: ... ich glaub kaum das jemand Seth sympathisch fand ... darum ist es besser so wie es gekommen ist ^-^
Von: abgemeldet
2007-07-31T23:30:13+00:00 01.08.2007 01:30
Oh shit ist das GeiL!
naja habe diese ff von anfang an gelesen und sry das ich nicht zu jedem kapitel ein KOmmi geschrieben habe, dasseth starb ist mir S**** egal. schließlich war er sooo böse Q____Q
hehe..
*ihn auhc gernegekillt hätz*
*schniefz*
Luna.. ich liebe es..
und ein happy end..
*Sfz*
so schön... ach luna-..

Von:  RyouAngel
2007-07-23T08:12:56+00:00 23.07.2007 10:12
Sorry das das Kommi so lange auf sich warte hat lasen, ich kam nicht eher dazu...
*schäm*

Tja, nun ist die FF zuende, was ich schon etwas schade finde, ich hab sie geliebt.
*heul*
Aber sie ist wirklich schön geendet. Ich war erleichtert als Bakura doch noch rechtzeitig bei ihnen angekommen ist.
Aber gelacht habe ich als ich das mit Seth gelesen hatte, selber Schuld sag ich da nur. Er hätte den Stein eben nicht runtertreten dürfen.
*schadenfroh bin* Nänänänänän~
Zum Glück konnte Bakura Ryou retten bevor er ertrank, wobei ich sagen muss das du es sehr gut geschrieben hast wie er da unter Wasser hing und ihm die Luft ausging.
Zum Glück haben sie Mahadoos Segen bekommen.
So kann man den gefürchtetsten Dieb Ägyptens auch loswerden, ihn einfach davonreiten lassen XD
Wirklich, das war das perfeckte Ende!
Solltest nochmal dich daran machen sowas zu schreiben, das war einfach zu gut...
Und danke das du mir immer gesagt hast wann es weiter ging.
=^.^=

Hab dich lieb, RyouAngel
Von:  Kura
2007-07-18T18:08:25+00:00 18.07.2007 20:08
Irgendwie schade das es schon zu ende ist
Ich hab die FF richtig genoßen und vorallem verschlungen
Und nun hat Seth seine gerechte Straffe bekommen, was ist er auch so gemein zu den beiden. Bakura musste sich nicht mal die Hände schmutzig machen *g*
Es ist nicht so das ich Seht nicht leiden kann, er ist mir irgendwie Suspekt ._. und so ein Fall für sich
Aber ich fand schön das Ryou und Bakura jetzt glücklich und vereint sein und das sie auch noch Mahoods Segen bekommen haben^^
Hätte am Anfang und Zwischendurch eher gedacht das Ryou ertrinkt
Aber schön das ich mich geeihrt hab
Ja jetzt ist es zu Ende, aber es wahr wirklich eine gelungene FF und dein Schreibstyl ist einfach nur umwerfend **
Man konnte auch so richtig mit den Personen mitfiebern und spüren was sie empfinden, das war schön ^^
Rechtschreibfehler hab ich eigentlich auch keine gesehen <.<...>.>
Hat mir alles wunderbar gefallen, ich hoffe man liest doch noch mal ein Werk von dir, würd mich zumindest drüber freuen ^.^

LG Kura
Von:  RyouAngel
2007-07-11T12:42:01+00:00 11.07.2007 14:42
*heul*
Die Beiden sind so süß!
Es ist schrecklich das sie Ryou ertrinken lassen wollen, wobei er dies doch so fürchtet, er doch in all der Angst die er verspürt, er noch an Bakura denken muss und daran wie er ihn retten könnte.
Ich war erschrocken als Seth Ryou küsste, fast wie Ryou selbst.
Ich hatte ja soetwas schon gedacht, aber dennoch kam das von Seth überraschend. Zum Glück konnte Ryou diese Gelegenheit nutzen um den Schlüssel zu klauen und ihn zu verstecken. Hat Seth ja selbst schuld, was ist er auch so arrogant und zeigt ihm den auch noch um ihm weh zu tun? Doch wenigstens erfüllt er Ryous letzten Wunsch indem er Ryou zu Bakura führt, der ihm den Schlüssel geben kann.
Da sieht man mal das auch Seth nicht ein reiner Eisklotz ist. Höchstens zu 99% XD
Es ist schade das Ryou sich Schuldig fühlt als er von Bakura geküsst wird, aber dafür ärgern sie Seth ja als er sie in dieser engen Umarmung findet XD
Das gönn ich ihnen *lach*
Ich hab fast aufgeschrien als Bakura den Schlüssel verlor, doch ich bin unheimlich froh das er ihn wiederbekommen hat.
Das mit der Ratte finde ich gar nicht mal so abwegig und ich hätte wohl kaum etwas dazu gesagt, hättest du das nicht angemerkt^^
Ich muss desweiterne sagen, das das Lied "My last breath" von Evanescence prima zu der Textstelle gepasst hat
*Evanescence Fan bin XD*
Ich bin schon so gespannt was in dem letzten Kap passiert.
Ich hab schon Angst da es "Without you" heißt, aber das hat ja nichts zu sagen.
Ich glaube ich lass mich überraschen, denn egal was ich mir denke, am Ende kommt alles genz anders^^

Deine RyouAngel
Von:  Kura
2007-07-11T11:06:53+00:00 11.07.2007 13:06
Das war doch ne nette Idee mit der Ratte
Da kann man mal sehen das etwas nerviges und lästiges auf einmal sehr nützlich sein kann ^.~ und sogar hoffentlich zwei Leben retten kann
Das Seth sich jetzt auch noch an Ryou verkriefen hat war mal wieder der Höhepunkt, vorallem da sich Ryou jetzt schuldig vorkam als er Bakura geküsst hat ~-~ Der Kerl ist wirklich unmöglich
Und das ist also das vorletzte Kapitel *schon traurig ist* Aber ich hoffe doch es gibt ein Happy End für die beiden. Den sie mussten ja schon ziemlich leiden nur weil sie glücklich miteinander werden wollen und sich lieben ^.^ Ich hoff doch mal das alles gut geht und das der arme Ryou nicht ertrinken muss, wär doch schon schade ^^"
Deine Geschichte ist wirlich spannend und auch umwerfend geschrieben, kann gar nicht genug davon bekommen **
Also ich bin mal gespannt was im letzten Kapitel passiert^^
Bis denne


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