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I'd rather die

than live without you
von

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"My last breath"

Nun denn, auf zum vor letzten Kapitel... >.> Danke, an all die, die immer noch durchhalten und weiter lesen! Vielen lieben Danke! ^~^ *freu*

Nun denn, ich hoffe, dass ihr mich für dieses Kapitel nicht killt >///> Warum seht selbst... Nun denn, dann mal viel Spaß und nein, ich werde mir für das letzte Kapitel auch nihct mehr soviel Zeit lassen, versprochen!

Bis dann, eure Luna!
 

So, in diesem Kapitel gibt es schönerweise nur ein einziges Lied und das ist auch gleichzeitig mit das passenste überhaupt:

„My last breath“ von Evanescence
 

I’d rather die – than live without you

Chap. 9. ~ My last breath
 

(Erzähler POV)

Es hatte gar nicht lange gedauert, bis die unerträgliche Zeit der Pause, die das Kenbet kurz nach Ryous Fortführung angeordnet hatte, um untereinander ein Urteil über die Zukunft des Angeklagten zu bestimmen... falls dieser noch eine Zukunft hatte.

Man konnte die Anspannung, die in der Luft lag förmlich spüren. Alle waren sie jetzt schon halb mit den Nerven am Ende, konnten auch nicht glauben, wie das alles geschehen war... und ebenso wenig war ihnen es möglich zu begreifen, wie viel an Wahrheit in dieser tragischen Geschichte lag.

Die Hohepriester des Pharaos standen immer noch an der Seite des Königs und warteten genauso gespannt auf den Ausgang des Prozesses, wo alle jedoch still ein und die selbe Meinung teilten...

In Ryous Sinne war es nicht gut verlaufen und das machte dem einen oder anderen unter ihnen Furcht... und einer dieser war Mahado. Er wusste nicht, in wie fern er bereit war, Ryou zu glauben... doch konnte er tief in seinem Inneren nicht verleugnen, dass er ihm angesehen hatte, dass alles was seinen Worten entsprach keine Lügen sondern wahre Gefühle waren... und das war für ihn ein Grund dafür, dass dieser Prozess zu übereilt gewesen war. Man hätte erst Ryou selbst anhören müssen... Doch da Seth selbst vor dem Pharao zu den Kenbetmitgliedern gegangen war, wurde jeder weiteren Person es untersagt sich dem Jungen zuzuwenden, geschweige ihn auch nur zu sehen. Und so kam erst alles am Tage des Prozess zur Aussprache...

Da rührte sich etwas aus einem der Gänge... mehrere Schatten wuchsen und traten als die Gestalten der Mitglieder des Kenbets aus dem Gange. Es war also Zeit... Der höchste Beamte dieses Gerichts erhob, als sie wieder an ihren vorherigen Plätzen standen, die Hand und setzte zum Ausruf an, dass der Angeklagte wieder hergebracht werden sollte, da ein Urteil nun gefallen sei.
 

Und so geschah es auch. Die beiden Wachen führten Ryou an den Armen wieder in den Säulensaal hinein und drückten ihn gerade als sie an der selben Stelle wie beim Prozess zuvor gestanden hatten, den Jungen runter auf die Knie... der wieder mit herzzerreißendem Blick die Hohepriester und den Pharao anstarrte, die ihren Blick ebenfalls nicht von ihm abwenden konnten.

„Nach den angesprochen Anschuldigungen befinden wir den Angeklagten in allen dieser Punkte für schuldig.“

Ryou ließ den Kopf so sehr und so schnell sinken, sodass es für einen Moment wahrlich so schien, einer der Wachen hätte ihm einen Stoß gegeben. Sein langes Haar verdeckte sein Gesicht und ermöglichte es somit niemanden in dessen tragenden Zügen zu schauen. Wie ein Vorhang hatten sie sich darüber gelegt und verdeckten die heimlichen Tränen darin...

Seth jedoch war sich nicht sicher, was er davon halten sollte. Sicher hatte er gehofft jene Worte zu hören, doch warum fühlte er sich auf einmal selbst für schuldig gesprochen worden? Vielleicht weil er ein wenig Angst hatte vor dem nun verkündendem Urteil? Doch er glaubte, dass es für ihn am besten wäre, wenn dass alles endlich ein Ende hätte... Er war es leid das alles in sich zu fühlen, was er immer gefühlt hatte...

„Und unter diesen Aspekten entfielen die sonder- und königlichen Rechte diesem, was uns zu den Gesetzen der Allgemeinheit führte wobei solch einer Vielzahl von Vergehen nur eine einzige Strafe steht...“ Die Luft wurde immer dünner und man erkannte den Schweiß auf den Gesichtern aller Anwesenden. Dabei kannten sie das Urteil alle... doch wollten es nicht wahr haben. „...deswegen haben wir keine andere zur Verhängen als die des Todes.“
 

(Ryou POV)

Ich hatte Angst. Entsetzlich, zerdrückende Angst die mein Herz umfing und es so feste zusammen schnürte, das ich glaubte gleich würde es eh aufhören zu schlagen. Das muss alles einer meiner Alpträume sein... Wie kann nach meinem gefunden Glück so schnell sich mir alles zum Gegenteil wenden?

Und ich hatte doch recht behalten, als ich mich gerade an die Szenerie zurück erinnerte, in der ich Bakura fragte, ob dass das Ende sei... Ja, dass ist es... Mein Ende.

Ich hörte nur noch diese laute Stimme des Kenbet Beamten, der nun auch noch schilderte, dass ich keine Wahl zum Selbstmord habe... Jene Strafe, in der man gezwungen wird selbst seinem Leben ein Ende zu setzen... Dabei bleibt es meiner Meinung nach selbst dann noch immer das mörderische Verbrechen eines anderen... All derer, die so jemanden zwangen. Doch da das nur königlichen Menschen gestattet ist, verriet er die Strafe, die sie für mich angesehen fanden... „Deswegen tendieren wir zu den Wässern des Nils und auf das Ertränken... beim nächsten Sonnenaufgang.“

Meine Ohren schienen nichts mehr aufnehmen zu können und meinen Augen dabei nichts mehr zu halten... Ich musste meinen Tränen freien lauf lassen. Ich war immer zu schwach gewesen, als dass ich sie hätte aufhalten können. Und das bestehen ihrer sollte nun mein Tode sein. Sie wollten unter all den Möglichkeiten genau die wählen, die ich immer am meisten gefürchtet hatte, auch wenn ich auf das Verbrennen durch das feurige Element ebenso wenig wert legte... Doch jetzt ertrinken zu müssen, meiner Kindesangst ausgeliefert zu sein, brachte meinen Körper jetzt schon zum erzittern, als sich in mir klar und deutlich immer mehr die Panik und die Erkenntnis ausbreitete... ‚Ich werde sterben.‘
 

(Bakura POV)

In der Ungewissheit zu warten machte mich mehr als unruhig. Und ich verspürte solch eine Angst, wie ich sie nur einst aus Kindertagen kannte... Ich wusste nicht, was außerhalb der Mauern geschehen war, doch hoffte ich auf nichts schlechtes... das durfte einfach nicht geschehen.
 

(Erzähler POV)

Die ganze Zeit über hatte Ryou nichts gesagt. Ihm wurden auch keine weiteren Fragen gestellt bevor er erneut wieder aus dem Saal in seiner Kammer eingeschlossen wurde. Er wusste nicht was er tun sollte. Das Einzige, was ihm bei klarem Verstande hielt war das tiefe Sehnen in seinem Herzen nach einem Menschen, dem womöglich dasselbe Schicksal drohte. Gerade als Ryou das bewusst wurde, stoppte er in seinem Schluchzen und blickte von dem Bette auf, auf das er sich vorhin einfach geschmissen hatte. Wenn er schon sich selbst nicht mehr zu retten im Stande war, dann wollte er das zumindest verhindern... er wollte es versuchen – unklar wie.

Er fand, dass es ausreichend sei, wenn er morgen sterben würde. Für seine Sünden und die Bakuras. Er wollte alle Schuld auf sich nehmen, auch für die Dinge und Taten, für die erst recht nichts kann, ja, die er nicht einmal kannte. Er wollte nicht, dass ein zweites Leben genommen wird. Er musste irgendwie... irgendetwas tun.
 

Während Ryou in seiner Kammer mit all seinen Empfindungen ringt, die ihn erbarmungslos hielten, strebte Seth eben jene Kammer an. Der Pharao hatte ihn geschickt., da es ihm und allen anderen außer Seth und den Wachen untersagt war, sich in dessen Raum auf zu halten. Er sollte nach Ryou sehen... obwohl er nicht verstand, warum. Wie sollte es so jemanden gehen, der gerade erfahren hatte, dass er sterben würde... Ein anderer Grund war der Ryous letzten Wunsches. Ob es womöglich noch irgendetwas gab, was er wenn möglich sagen oder klären möchte. Doch gab es das überhaupt noch?

Seth stand gerade vor der Kammer und schloss die Tür auf, klopfte nicht an. Er schaute sich im Raum um und erkannte Ryou auf seinem Bett liegen. Ryou erblickte ihn kurz, drehte ihm jedoch den Rücken zu. Seth schloss daraufhin wieder die Tür als er eingetreten war und gesellte sich näher ans Bett heran.

„Was wollt Ihr?“ flüsterte Ryou, der gar nicht erst abwarten wollte, was der Grund für Seths Erscheinen sei. „Der Pharao hatte mich bloß geschickt.“ Antwortet dieser kurz und knapp und setzte sich auf einen sich in seiner Nähe befindenden Stuhl. „Und ich sollte Fragen, ob es noch einen Wunsch gibt, den er dir erfüllen kann.“

Ryou erhob sich und wandte sich dem jungen Hohepriester zu, der den Ausdruck in Ryous Blick wohl überrascht hatte, da er unmerklich zusammen zuckte. Er sah ihn auf einer Art der Verständnislosigkeit an, doch er schien auch nach zu denken, da er erkannt hatte, dass Seth das ernst gemeint hatte.

Nach längerer Stille huschte ein zögerliches „Ja“ über Ryous Lippen. Seth legte den Kopf zur Seite und verschränkte die Arme vor seiner Brust. Er war gespannt auf den letzten Wunsch eines Jungen, der eigentlich alles gehabt hatte, was er haben wollte...

„Ich will zu Bakura.“ Sprach er mit ernster Stimme und holte Seth aus seinen Gedanken. Dieser glaubte kurz, sich verhört zu haben... aber angesichts Ryous Aussagen beim Prozess wunderte er sich jetzt, warum er darauf nicht von selbst gekommen sei.

Seth sprang von seinem Platz auf „Nein, das geht nicht.“ „Wieso fragt Ihr mich dann?“ erwiderte Ryou schnell und fügte hinzu, dass dies das Einzige war, was er sich wünschte. Er wollte sich allein von ihm verabschieden. Nach längerer Überlegung Seths blieb er wieder stehen und ging direkt auf Ryou zu, der sich unbemerkt von seinem Bett erhoben hatte und nun fast hinter ihm stand. „Wieso?“ Fragte Seth und sah Ryou in die Augen, doch Ryou schwieg daraufhin.

„Ich will mit dem Pharao reden, wenn Ihr mir es nicht gestattet.“ Ryou wurde langsam ein wenig wütend, was eher selten der Fall war und Seths spürte dies. Er fand es immer amüsant, wenn er sich aufregte... und jetzt, einmal Blut geleckt, wollte er ihn noch mehr reizen. Einfach aus purer Lust...

„Das darfst du nicht.“ Sprach Seth mit einem Grinsen im Gesicht und wühlte dabei in seinem Gewand. Er holte den Schlüssel zu den Ketten die um Bakuras Hände gekettet waren hervor, die er von all den anderen Schlüssel der Verliese entnommen hatte, da er persönlich über diese wachen wollte... So war er sich sicher, konnte er ihm nicht entkommen. Niemals. „Siehst du den hier?“ sagte er und führte den Schlüssel Ryou vor, der diesen mit seinen braunen Augen sofort fokussierte mit seinem Blick. „Das sind die Schlüssel die deinem Bakura die Ketten erlassen würden. Willst du ihn wirklich so erbärmlich sehen... Ach, was rede ich - noch erbärmlicher?“

Das war der dritte Schlag. Unsichtbar aber mindestens genauso schmerzhaft, wie es Ryou schien. Es regte ihn auf, wie Seth immer über Menschen erzieht, die er nicht leiden kann, ob er sie kennt oder nicht, dass spielte für ihn niemals eine Rolle.

„Seth...“ entfuhr es Ryou gereizt. „Ich meine es ernst, ich will nur zu Bakura! Sagt mir es wenn Ihr euch entschließt mich zu ihm zu bringen. Ich will das Ihr verschwindet.“

Ryou wusste nicht, was gerade in Seths Kopf für ein Gedanke geschossen war. Er wollte es auch eigentlich gar nicht wissen. Aber irgendetwas, hatte sich gerade in jenem Moment verändert, das fühlte Ryou. Seth kam noch einen Schritt näher, nach dem sein glasiger Blick von zuvor sich wieder in einem kalten verwandelt hatte. Ryou hingegen wich zurück... er wusste, dass das nichts gutes zu bedeuten hatte. Womöglich wollte er seinen Frust wieder an ihm auslassen. „Seth...“ flüsterte Ryou erneut, doch diesmal ängstlich.

Er ging weiter und weiter zurück, da der Hohepriester nicht stehen blieb. Auch nicht dann, als Ryou bemerkte, das er wie ein kleines Tier in der Falle saß... Denn jeder Raum hat seine Grenzen. Nun so an die hintere Wand gepresst, musste er an die Situation im Tempel von neulich denken. Wo alles genauso wie jetzt abgelaufen war und er sich vor Schreck an die Säule gedrückt hatte...

Seth hängte den Schlüssel wieder an seinem Gürtel, über dem sein Gewand fiel. Diesmal hatte Ryou es genau gesehen. Und da kam Ryou eine Idee... aber im Moment konnte er sich nicht darauf konzentrieren, diese zu verwirklichen, als Seth wieder ganz nah vor ihm stand... zu nah. Er packte ihn an den Schultern und Ryou fing an zu zittern. Er schloss die Augen und drehte den Kopf zur Seite. Er wollte es nicht kommen sehen, das von dem er glaubte das es kommen wird. Doch er spürte nichts. Keine Hand, keine Faust, die sein Gesicht traf. Spürte nur den argen Druck um seine Oberarme ruhen. Daraufhin öffnete der Junge wieder seine Augen und blickte etwas zögerlich mit seinem Kopf in die Richtung Seths. „Was findest du bloß an diesem Kerl?“ fragte Seth Ryou ganz unvorbereitet und dieser schüttelte nur den Kopf „Was?“ entfuhr es ihm, wieder diese seichte Wut in ihm brodelnd. „Das geht Euch überhaupt nichts an!“ Ryou wollte sich das alles nicht länger gefallen lassen, als ihm klar wurde, dass er wieder in genau der Lage war, in der er sich nicht mehr zu befinden erhofft hatte. Jetzt darf nur noch die Person zu ihm, die er am alles wenigsten bei ihm haben wollte. Und niemand war hier um ihn aus dieser Lage zu befreien, da ihm gerade klar wurde, als er mit seinem wilden Gestrampel nicht weiter kam, dass er es selbst nicht konnte.

„Lasst mich endlich zufrieden, was wollt Ihr Seth?“ Ryou gab auf und erhoffte sich durch Reden endlich die Klarheit verschaffen zu können, die er am Ende seines Lebens endlich finden wollte. Doch Seth reagierte nicht wirklich. Er versuchte eine Entscheidung zu treffen, ob er das, was sich vor einigen Moment in seine Gedanken geschlichen hatte, wirklich tun sollte. „Scheint wohl die letzte Gelegenheit zu sein.“ Flüsterte er und es war Ryou das erste mal, dass er Seth leise sprechen hörte. Doch fühlte er sich noch unwohler dabei. Was hatte das zu verhießen? Was schien die letzte Gelegenheit für was zu sein?

Ryou riss geschockt die Augen auf, als Seth mit sich schließenden Augen den Kopf leicht neigte und mit seinem Gesicht näher an das seine rückte. Ryou war wie gelähmt und ihm gelang es nicht sich eher abzuwenden, obwohl ihm schlagartig bewusst wurde, was das alles zu bedeuten hatte... auch wenn er es nicht glauben konnte. Der einzige Gedanke, der sein Denken erfüllt war, dass das nicht wahr sein kann... Das Seth das nicht vor hatte. Doch dessen kalte Lippen pressten sich fast gewaltsam auf die seine und machten dieser ehemaligen wagen Hoffnung mit einem Schlag ein Ende. Ryous Augen wurden noch größer. Er stemmte die Arme gegen Seth, wollte ihn weg schubsen... doch auch in diesem Punkt war er ihm unterlegen. Seth umfasste ihn noch grober und wich nicht von seinem Standort zurück. Im Gegenteil... er kam noch näher. Ryou konnte es nicht fassen... löste diese Handlung bloß eine regelrechte Übelkeit in ihm aus. Und nun spürte er auch dessen Zunge über seine Lippen streichen, die er nur um so fester zusammendrückte. Erneut wandte er alle in sich noch befindende Kraft an um Seth los zu werden... Da ertaste er den Schlüssel um Seths Gürtel und Ryou nutze ohne groß zu Überlegen die Lage aus, obwohl er nicht stolz darauf war, und zog den Schlüssel hervor. Seth bekam nichts mit von dem und Ryou ließ in ihn seinem eigenen Gewand verschwinden. Ryou kamen die letzten Sekunden vor wie Minuten, die Seth so an ihm hing und dieser schien diese in die Länge ziehen zu wollen. Da spürte Ryou auf einmal eine seiner Hände entweichen von seinen Oberarm, fand sie aber später in seinem Gesicht wieder. Ryou fing an unverständlich zu wimmern, wenn man das unter diesen Bedingungen so nennen konnte. Und plötzlich hämmerte es kräftig an der Tür worauf Seth reflexartig den Kopf zurück zog und seine Lippen durch seine Hand ersetzte, welche nun Ryous Mund blockierte. „Was ist?“ versuchte Seth mit normaler, ruhiger und ernster Stimme zu erfragen, erkannte Ryou jedoch, wie miserable dies ihm eigentlich gelungen war und wunderte sich, warum der vor der Tür Stehende dies nicht auch am Zittern der Stimme erkannt hatte. Wahrscheinlich weil es eine Wach war, schlich es sich durch Ryous Kopf als die eine Stimme ertönte, die von Pharao gesandt, wissen wollte, ob es nun etwas gab was Ryou wünschte, da Seth nicht wieder gekommen war... „Ja, ja... wir kommen sofort.“ Seth drehte den Kopf wieder in Ryous Richtung und sah ihm ernst in die Augen... „Ich warne dich, Ryou. Wenn du auch nur ein Wort darüber verlierst...“ Seth verfestigte seine harten Griffen die an Ryous Körper hafteten und flüsterte er ihm bedrohlich weiter ins Ohr „...wirst du schon eher als Morgen sterben, das garantiere ich dir.“

Ryou schüttelte den Kopf, aus Angst, Seth würde seine Drohung schon jetzt in die Tat umsetzen. Außerdem hätte ihm das sowieso niemand geglaubt.

Dann wandte Seth sich soweit ab und zog Ryou mit einem Arm gewaltsam und grob wie immer hinter sich her zur Tür.

Er öffnete die Tür und schubste Ryou aus den Raum, fast in die Arme der Wache, die ihn augenblicklich auffing. „Fessel ihm die Hände.“ Die Wache wollte gerade etwas erwidern, als Seth ihn zuvor kam und sofort zusammen stauchte. Er solle gefälligst tun, was er sagte und sofort wurde dies auch gemacht. Als der Wächter die Hände Ryous wieder hinter dessen Rücken zusammen gebunden hatte, nahm Seth den Jungen wieder an sich und sagte der Wache, was er dem Pharao sofort auszurichten hat... Das sie zusammen Bakura einen Besuch abstatten werden, da es das ist, was Ryou wünscht. "Ja, Meister...“ entgegnete die Wache überrascht und drehte sich in die Richtung des Ganges um auf den kürzesten Weg zum Pharao zu gelangen. Ryou sah ihm nach, bis Seth ihn wieder mit sich zog. „Komm schon.“ Zischte er und so gingen sie in die unteren Räume des Palastes, die nur Verliese für die Verbrecher waren. Die lange Treppe kam Ryou vor wie die Treppe zur Unterwelt. Es war dunkel und dreckig obwohl dieser Teil immer hin noch zum Palast angehörte. Nach einiger Zeit standen sie dann unten am Fuße der Treppe. „Fass dich kurz, wir bleiben hier nicht lange.“ Ryou erschreckte, er wollte nicht in Anwesenheit Seths mit Bakura sprechen. „Ich wünsche mir alleine bei Bakura zu sein.“ Seth antwortete nicht. „Seth, bitte.“ Sie hielten vor einer Tür... die Tür zu Bakura. ‚Bakura...‘ dachte Ryou traurig, als ihn Seths Stimme aus seinen Gedanken zog... „Meinetwegen, aber beeile dich.“ Seth wollte gerade die Tür aufschließen als Ryou sich lautstark räusperte. „Was ist denn noch?“ Fragte er als er sah, wie Ryou an den Fesseln zerrte. „Mach mich los... Du brauchst dir ja keine Gedanken machen, dass ich Bakura irgendwie befreien könnte.“ Den Sarkasmus ignorierend, fand Seth jedoch die Worte wahr. So tat Seth ihm auch diesen Gefallen. Er erinnerte sich an die Worte des Königs, dass er alles tun sollte, wenn möglich, was Ryou zu seinem Wunsch äußerte. Und dieser hatte Recht. Solange der Schlüssel für Bakuras Schellen sicher bei ihm war, konnte nichts passieren. Er drehte Ryou hastig und unsanft um und löste das Seil um seine Handgelenke. Ein leises Danke schlich sich über Ryous Lippen, sodass es kaum hörbar war. Da öffnete Seth ganz die Tür, die laut knarrte. Er drückte Ryou leicht herein und verschloss darauf wieder die Tür...
 

Ryou erkannte erst nicht viel, da es dunkel war... Doch da sah er aufeinmal Bakura. Am Boden kniend, ihm den Rücken zugewandt.

„Sag nicht das du es schon wieder bist.“ Seufzte Bakura, der sich sicher war, das es die Blicke Seths waren, die er auf sich ruhen spürte. „Bakura...“ flüsterte Ryou, den Tränen jetzt schon nahe.

Bakura konnte es nicht fassen, welche Stimme er da glaubte seinen Namen gesprochen zu haben. Er wandte sich um und doch... Ryou stand in seinem dunklen Verlies... wie der Mond am Nachthimmel trat er aus der Finsternis hervor... „Bei Ra...“ Flüsterte Bakura und traute sich nicht weiter zu bewegen, da er glaubte, Ryou würde wie eine Fata Morgana wieder verschwinden. Doch diese unwirklich scheinende Gestalt lief auf ihn zu und kniete sich zu ihm auf den Boden und drückte sich an ihn. Leises Schluchzen erfüllte die sonst stille Zelle. „Bakura...“ gesellte sich diesen traurigen Lauten hinzu. Bakura der sich jetzt erst langsam fing, legte langsam die Arme um Ryous zierlichen Körper und drückte ihn weiter an sich. „Shhh... weine nicht, Ryou.“ versuchte er ihn zu beruhigen, strich ihm dabei seit langem wieder durch das lange weiße Haar, das ein wenig mitgenommen aussah, da es in den letzten Tagen nicht sehr gepflegt werden konnte. „Was machst du hier?“ Sagte Bakura, als Ryou nichts sagte außer seinen Namen. „Ich...“ schluchzte Ryou erneut worauf er Bakura ins Gesicht blickte. Dieser wischte ihm daraufhin die Tränen weg so wie er es immer tat, wenn Ryou geweint hatte. „Ich wollte dich ein letztes mal sehen, bevor ich morgen...“ Ryou wusste nicht, wie er dem den er über alles liebte, klar machen sollte, dass er morgen bei Sonnenaufgang nicht mehr am Leben sein würde. Doch Ryou sah Bakura an, dass er schon verstanden hatte. „Das darf nicht wahr sein... Wie können sie nur...“ Da kramte Ryou auf einmal in seinen Sachen rum... „Hier.“ Flüsterte er nach dem er den Schlüssel gefunden hatte und hielt ihm daraufhin wortlos Bakura entgegen.
 

Hold on to me Love...
 

„Was ist das?“ Fragte Bakura, da er nicht verstand, wieso Ryou nachdem er ihm so etwas schreckliches offenbart hatte, einen wertlosen Schlüssel hingegen hielt... oder sollte das etwa...

„Psst...“ Flüsterte Ryou noch leiser und näherte sich Bakuras Ohr, damit er jetzt genau verstand, was er mit diesem tun sollte. „Dass ist der Schlüssel für deine Ketten. Ich hoffe, dass es dir wenigstens gelingt, dich zu retten. Nimm ihn schnell, denn ich habe nicht viel Zeit.“
 

You know I can’t stay long...
 

„Ryou...“ war das einzige, was Bakura über die Lippen bringen konnte. Er zögerte eine Weile, doch sah er genau darin den Ansatz dafür, Ryou doch noch retten zu können... Es war der erste Schritt. Bakura langte ebenso ohne ein Wort einfach nach dem Schlüssel und beugte sich dann vor um Ryou zu küssen. Etwas überrascht willigte dieser auch in diesem Kuss ein, doch hatte er sich erschrocken, als ihn aufeinmal wieder die Bilder von Seth in den Kopf geschossen waren. Er fühlte sich mies, auch wenn es nicht seine Schuld war. Und dadurch glaubte er sich auch verraten, als Bakura so plötzlich den Kuss beendete, obwohl er so voller Gefühl war, was vermutlich daran lag, da sie sich eine ganze Weile lang nicht küssen konnten.

„Bakura...“ Begann Ryou von neuem. „Ich will das du weißt, dass ich dich liebe... über alles lieben werde, egal, was auch passiert.“ Dabei lächelte er. Es war gequält und aufgesetzt, weil er von dem was er als nächstes sprach überzeugen wollte. Ryou klammerte sich wieder an Bakura und sagte „Ich habe keine Angst, dass du das weißt...“
 

All I wanted to say was I love you

And I’m not afraid…
 

„Ryou...“ Bakura konnte einfach nicht mehr sagen, doch wollte er Ryou nicht enttäuschen, wenn er ihm jetzt sagte, dass er genau wusste, dass das eine Lüge war. Er hatte Angst, er konnte es spüren. Und Bakura teilte diese. Noch nie hatte er solch eine Angst verspürt die ihm alle Worte nehmen konnte. Er glich seinen Mangel an Worten einfach aus, indem er seinen Kopf auf die Schulter Ryous legte, sich an ihn schmiegte. „Ich liebe dich auch.“ Antwortete er ein wenig spät, aber er wollte auch, dass Ryou das wusste...
 

Beide erschreckten, als Seth an die Tür klopfte und zurief, dass er ihn gleich selbst raus holt, sollte Ryou nicht kommen.

Dies ignorierend blickten sie sich erneut an und mit den selben Gedanken beugten sie sich gleichzeitig vor, um die Lippen des anderen mit den eigenen zu berühren. Nichts auf der Welt vermochte sie aus dem Zauber ihres letzten Augenblickes zurück zu holen, in die grausame Wahrheit der Realität.

Wenn sie sich da nicht getäuscht hatten. Seth, des Wartens leid, brach es abrupt ab wie eine gewöhnliche Wache vor dem Verlies zu stehen und drehte sich zur Türe hin um sie mit einem Schwung zu öffnen, wo ihn das Bild von neulich Nacht erneut in die Augen drang. Doch diesmal, hatten die Beiden den Störenfried schon eher bemerkt, was eigentlich kein Wunder war, bei dem Krach den Seth dabei veranstaltet hatte... Deswegen starrten sie ihn in ihrer innigen Umarmung fragend an, aber keiner von beiden war überrascht über das übertriebene Verhalten des Hohepriesters. „Seth, ich komme sofort...“ sagte Ryou und konnte sich dieses für seine Verhältnisse, viel zu gehässiges Grinsen nicht verkneifen, als er bemerkte, wie unbehaglich es Seth wirklich war, Bakura und ihn so nah beieinander zu sehen. „Nein, jetzt.“ Entgegnete dieser energisch und zog Ryou mit einem Satz von Bakura hinunter. „Au...“ entwich es Ryou, der beinahe auch noch dabei hingefallen wäre, würde Seth ihn nicht wieder auf seine brutale Art und Weise aufrecht halten. Bakura, der nicht gerade Angetan war über den Umgang des lästigen Hohepriesters mit seinem Ryou, sprang ebenfalls auf und holte auch sofort zum Schlag aus um Seth eine zu verpassen. Verwunderlicher Weise war das keine Illusion, als er Seth auch traf. Mit gellendem Aufschrei war Seth durch den enormen Schlag einen Schritt zurückgewichen wobei er Ryou losgelassen hatte. Dieser, verblüfft und auch mit einer innerlichen Schadenfreude, dass es endlich mal jemand gewagt hatte, diesem das zu geben, was er auch verdient hatte, stand derweil nur da, als er sich, befreit, wieder zu Bakura wenden wollte. Doch Seth reagierte schneller und hielt ihn erneut wieder zurück, diesmal mit sicherem Abstand. Er rief die Wachen und Ryou erschreckte, als diese auch binnen weniger Augenblicke hinter ihnen standen. „Hier... bringt ihn wieder in seine Kammer...“ Sprach er während er Ryou einen Stoß in dessen Richtung gab und dieser rückwärts auf die beiden Wachen gefallen wäre, hätte man ihn nicht wie vorhin aufgefangen. Ryou, der nun mit Entsetzen zusah, wie Seth noch etwas unbekanntes aus seinem Gewand hervor holte, wusste nicht ob er mehr schockiert sein sollte darüber, dass Seth unerlaubter Weise einen Dolch mit sich trug oder das er nun Bakura, der an den Ketten gehalten war, gegenüber stand.

„Nein! Bitte nicht!“ Begann er zu schreien, doch Seth winkte ab und die Wachen führten den immer noch flehenden und schreienden Jungen hinaus aus dem Verliese...
 

Can you hear me?

Can you feel me in your arms?…
 

‚Nein‘ schrie Ryou immer noch in Gedanken während er rücklings einen letzten Blick über seine Schulter warf. Danach horchte er, doch nichts erklomm soweit seine Ohren. Da verschwanden er und die Wachen aus dem Gang und strebten die Stiegen an...
 

(Bakura POV)

‚Selbst Schuld‘ waren meine letzten Gedanken, als er mir Gegenüberstand mit einem Dolch als Waffe... Ich lachte in mich hinein – hat er es immer noch nicht gelernt? Ich bin zwar seinetwegen hier in dieser Zelle, aber das heißt noch lange nicht, dass ich nicht mehr weiß wie man austeilt oder sich verteidigt.

Ich brachte mich in Stellung, schaute ihn hart und erwartend in die blauen Augen. Doch zu meiner Überraschtheit, steckte er den zuvor gezückten Dolch wieder weg. Er schüttelte den Kopf während er sich in Richtung Tür drehte, mir den Rücken zuwandte, und sprach „Nein... ich will es richtig genießen, wenn ich dabei zusehen werde, wie elend du stirbst. Doch...“ Dann schnellte er wieder um und verpasste mir einen Kinnhaken mit solch einer Wucht, dass ich auf den Boden fiel... dabei knallten die Ketten um meine Hände laut auf, aber es waren nicht nur die Ketten, wie ich zu meinem Entsetzen bemerkt hatte... Der Schlüssel, den Ryou mir erst gerade anvertraut hatte, rutschte blitzschnell in eine der Ecke und verschwand in einem Loch des schäbigen Mauerwerks... unerreichbar, in genau die Gegenüber liegende Seite... Doch der Hohepriester war wohl blind in seinem Eifer gewesen und kostete den Anblick zu seinen Füßen genüsslich aus, denn er hatte nicht bemerkt, was da an seinen Fußen wie eine Ratte vorbei gehuscht war... Dann verschwand er aus meiner Sicht und ich war wieder allein. Allein mit dem einzigen Gedanken, dass ich denn Schlüssel irgendwie wiedererlangen muss... auch wenn das unmöglich zu sein scheint.
 

(Erzähler POV)

Seth folgte den Stufen wieder hinauf und gerade, als er die letzte von denen hinter sich gebracht hatte, erblickte er auf der anderen Seite Mahado, der, als er Seth ebenfalls erblickte, auf ihn zukam.

„Seth...“ Eilte er ihm entgegen, als Seth sich, um Mahado aus dem Weg zu gehen, sich zu einer anderen Seite wenden wollte. Doch der andere Hohepriester war schneller. „Ist das wahr, was ich gehört habe... Ryou wollte als letzten Wunsch bloß noch einmal...“ „Ja.“ Schnitt Seth ihm das Wort ab und fragte, ob die beiden Wachen ihn wieder auf sein Zimmer gebracht hatten. Mit einem stummen nicken seines Gegenübers ging er an ihm wortlos vorbei und machte sich erneut auf seinen Weg. Mahados Gedanken bei der ganzen Geschichte, die immer weiter in eine andere Richtung gingen, bemerkte er nicht.

Genauso stumm betrat er erneut das Zimmer Ryous, der diesmal nicht auf seinem Bette lag sondern aufgeregt vor der Tür hin und her gelaufen war. Ryou wollte gerade etwas sagen, doch Seth kam ihm zuvor. „Nein. Ich habe nichts getan, falls du dich das fragst. Ich werde mir nicht die Hände schmutzig machen, obwohl ich für einen Moment mir doch nicht zu Stande dafür gewesen wäre.“

Ryou war überrascht, als er bemerkte, dass das schon alles gewesen war, als der Hohepriester sich wieder aus dem Zimmer begeben wollte. Doch bevor er das tat, sagte er Ryou, dass er diese eine Nacht genießen sollte... Es ist schließlich seine letzte...
 

Holding my last breath

Save inside myself

Are all my thoughts of you

Sweet raptured light?

It ends here tonight...
 

Eine kleine Karawane zog gerade mal eine Stunde vor Sonnenaufgang durch die noch existierende Düsternis der Nacht zum lebenswichtigen Strom des stolzen Volkes. Dem Nil. Still und leise lag er da und sah gerade erst am weiten Horizonte die Gruppe von Menschen immer näher an sich heran wandern. Unter ihnen Ryou, der sich inzwischen mit seinem Schicksal abgefunden zu haben schien. Er schwieg. Denn er fand keine Worte mehr um doch noch etwas dagegen tun zu können. Und so marschierte auch er, wieder mit gefesselten Händen hinter dem Rücken und gebunden an der vor ihm laufenden Wache, seinem Ende entgegen.
 

(Ryou POV)

Ich war müde und doch wandelte ich mit recht wachem Verstand, doch auch irgendwie wie in Trance, meinem Vorgänger wortlos hinterher. Ich weiß nicht, wer mich alles auf meiner letzten Reise begleitet, doch weiß ich dass sich unter ihnen einige Wachen, wie die vor mir, das große Kenbet, Seth und die anderen Hohepriester, sowie der Pharao befinden – Vielleicht, waren das auch die einzigen weiteren, die sich mir noch zu erkennen geben werden. Es ist schließlich noch ziemlich dunkel und wenn ich mich nicht täusche, noch ein bis zwei Stunden bis Sonnenaufgang. Ich spürte wie mir langsam immer mehr Sand in die Schuhe kroch und das machte alles noch elendiger... dabei sollte ich mich in diesem Augenblick wohl am wenigsten über solche Dinge beklagen, gar an sie denken... schließlich werde ich in einigen Stunden mich zu den Göttern gesellen, das heißt, wenn sie mich je gewollt haben... geschweige davon, ob sie mich jetzt immer noch wollen.

„Wir sind gleich da.“ Höre ich eine Stimme rufen, doch erkenne nicht ihren Klang, weiß nicht, wem diese Worte gehörten. Aber es war mir auch egal. Ich wünschte mir nur noch, dass alles schnell hinter mich bringen zu können... Doch je näher wir uns dem Nil mit seiner grauenhaften Bestimmung nähern, desto mehr schleicht sich mir diese Furcht ins Gemüt. Mehr und mehr, je weiter wir gehen...
 

I’ll miss the winter,

A world of fragile things...
 

(Erzähler POV)

Ryou ahnte nicht, in wie fern es Bakura in genau diesen Sekunden ging. Jetzt, da er wusste, was mit ihm geschehen würde.

Doch wusste er ebenfalls nicht, dass er trotz allem fest an seinem Plan hielt, Ryou doch noch zu retten. Derweil kämpfte er die ganzen letzten Stunden damit, den Schlüssel wieder zu bekommen. Und ganz egal, wie geschickt Bakura nun mal war, wie sehr er sich auch streckte und verrenkte, es fehlten ihm immer noch so einigen Zentimeter, die ihm es ermöglichen würden, den Schlüssel nehmen zu können und sich diesen Fesseln zu entledigen. Wie ironisch sich das Ganze für ihn selbst anhörte... Waren es gerade die, die ihn am Entkommen hinderten, da sie ihn auf Distanz hielten. Und auch wenn die Ketten noch eine ertragbare Länge hatten und der Raum doch recht klein war... Waren die Ketten immer noch zu kurz und die Zelle groß genug um daraus die größte Prüfung seines Lebens zu machen. Wieder brach Bakura seine Aktion ab, da er glaubte, sich sonst noch eine Schulter auszurenken... Er versuchte es schon so lange, doch kam er einfach nicht an den erlösenden Schlüssel heran. Es war aussichtslos. Bakura lehnte sich an die Wand hinter sich und ließ den Kopf sinken... Er wollte jedoch nicht aufgeben. Er hatte noch nie aufgegeben. Er musste sich irgendetwas anderes einfallen lassen, doch in diesem Verlies gab es nichts, das ihm vielleicht hätte helfen können, an das verdammte Teil zu gelangen. Er betete erneut. Dabei hatte er allen Glauben an höhere Wesen verloren geglaubt. Doch als Ryou ihm einst erzählt hatte, dass er in seiner Verzweiflung immer betet und da Bakura auch nun wusste, dass Ryou auch Hohepriester werden wollte, fing er ganz unbewusst, wieder damit an. Was hat Ryou nicht alles wieder in ihm zum Vorschein gebracht? An Gefühlen, Erinnerungen und Sehnsüchte?

An gewisse Blickwinkel, wie man die Dinge sehen kann?

Da hörte Bakura auf einmal ganz sachte, ganz leise, dieses nervende, piepsende Geräusch. Das klang wie... Bakura erhob den Kopf wieder. Hatte er sich das gerade eingebildet, oder hatte sich der Schlüssel gerade wirklich in seine Richtung bewegt? Bakura schüttelte den Kopf. Er wusste, dass das überhaupt nicht sein konnte und doch... glaubte er es wieder zu erkennen. Und diesmal sah Bakura es wirklich... und auch schnell den Grund warum. Hätte sonst wohl angefangen an so etwas wie Magie zu glauben... Doch eine simple Erklärung bewahrte ihn vor solchen Unsinnigkeiten. Es war eine Ratte, die den Schlüssel aus ihrem Loch schob, da es ihr nicht zu gefallen schien, was ihm da den Weg versperrte. Hatte Bakura das lästige Piepsen, was ihn in den letzten Nächten fast auch den letzten Nerv genommen hätte, als das Fiepen einer Ratte doch richtig gedeutet. Kein Wunder das es hier welche gab und ein Glück, dass er in eben diesen Verlies gesperrt wurde... laut Seths Worte, war es eines der dreckigsten im ganzen Palast. Doch konnte er das alles nicht fassen. Endlich... das waren genau die fehlenden Zentimeter, die ihm gefehlt hatten. Sofort legte sich Bakura wieder auf den Bauch und kroch soweit er konnte vor ran und streckte sich so weit er konnte und versuchte den Schlüssel zu ertasten. Doch immer noch fehlten womöglich bloß eine Haaresbreite. Bakura versuchte sich noch weiter voran zu robben und zu strecken, was all seine Körperkapazitäten auf einmal abverlangte. Unter laufenden Schweiß auf seiner Stirn erfühlte er nach all der langen und aufwendigen Zeit die Spitze des Schlüssel und zog in mit einem Finger mehr und näher zu sich heran. Bis er ihn ganz zu fassen bekam.
 

...Look for me in the white forest hiding

in a hollow tree, come and find me
 

(Bakura POV)

Ich wusste nicht was mir dieses Glück vermacht hat, doch war ich dankbar dafür. Sollte ich später Ryou davon berichten können, wird er mir bestimmt nicht glauben können. So... unglaublich ist das. Doch habe ich keine Zeit mehr, um mich weiter damit zu befassen. Es hatte lange genug gedauert. Viel zu lange. Einen Moment hatte ich schon Angst gehabt, ich würde es überhaupt nicht mehr schaffen können. So schloß ich so schnell ich konnte die Handschellen auf, die entlastet zu Boden fielen. Ich rieb mir die Handgelenke auch wenn sie nicht sehr schmerzten. Doch nach dieser anstrengenden Streckerei, war ich froh, die Dinger endlich los zu sein. Nun wollte ich zum zweiten Teil meines Planes schreiten und eilte gekonnt leise zur Tür und rief mit verstellter Stimme laut eine der Wachen her, die auch, soweit ich es aus dem schmalen Gitterfenster in der Tür soweit erkennen konnte. Ich wusste nicht, ob er sofort fokussiert hatte, dass es meine Zelle war, doch kam er immer näher an sie heran. Ich klopfte als er zögerte an die Tür und an die Wand, damit er die Tür aufschließt um nach zu sehen. Da hörte ich auch schon eine andere Wache, die das Geschehen mit verfolgt hatte, und nun verlangte, er solle gefälligst nicht feige sei und die Tür öffnen, um sich zu vergewissern, dass alles auch soweit in Ordnung ist. Er zog ihn sogar damit auf, dass ich schließlich auch in Ketten liege und gar nicht dazu kommen könnte, ihm den Hals umzudrehen... Wenn er sich da man nicht täuscht. Doch jetzt lief alles perfekt, öffnete der Trottel nun doch die Tür und trat herein, ich versteckte mich derweil hinter der Tür als ich mich dann den beiden näherte und beide arg eins über den Schädel zog. Sofort fielen sie bewusstlos zu Boden.

Das war meine Chance. Jetzt musste ich nur noch aus dem Palast entkommen...
 

I know you hear me

I can taste it in you tears...
 

(Erzähler POV)

Bakura schlich durch die Gänge, auf der Suche nach einem Hinweis Ryous Verbleib. Dabei wusste er, tief im Inneren, dass er nicht mehr hier war... und ihm nicht mehr all zu viel Zeit blieb um zu ihm zu gelangen. Nur hatte er keine Ahnung, wo er ihn finden kann. Da hörte er Schritte die auf ihn zu kommen zu schien, da sie immer lauter wurden. Bakura fasste die Idee, die ihm gerade vielleicht bei seinem Problem helfen konnte, und schritt zur Tat. Überraschte die gerade an ihm vorbei schreitende Wache von hinten und hielt ihn unbarmherzig fest, drückte ihm ebenfalls den Mund zu, damit dieser nicht nach Verstärkung rufen kann. Bakura bemerkte den Dolch am Gürtel des Soldaten und schnappte sich sogleich diesen und hielt ihm seinen Hals entgegen. „Sei ruhig oder ich bringe dich um. Sag mir nur eins, dann verschone ich dich beim Leben. Wo soll die heutige Hinrichtung des Jungen vollzogen werden?“ Als die Wache daraufhin nur ehrfürchtig zitterte, verlor Bakura die Geduld und schüttelte diese daraufhin. „Antworte!“ „Sie... sie... sind am Nil, westlich von hier.“ Nachdem Bakura diese Information in sich verinnerlicht hatte, brachte er auch diesen Wächter zum Schweigen, indem er ihn auf den Hinterkopf schlug und dieser in eine tiefe Bewusstlosigkeit fiel.

‚Am Nil?‘ fragte sich Bakura in Gedanken, als er weiter seines Weges ging. Gerade als er sich erneut fragen wollte, was sie an diesem abgelegenen Ort zu suchen hätten, blieb er erschrocken stehen, als er auf einmal wusste, warum... ‚Die wollen ihn...‘ fassen konnte er es allerdings nicht...
 

Closing your eyes to disapear

You pray your dreams will leave you here

But still you’re wake and know the truth

No one’s there...
 

Bakura begann schneller zu laufen und fing dann später auch an zu rennen. Er wunderte sich zwar darüber, dass ihm bisher keine weitere Wache über den Weg gelaufen war, jedoch erfreute es ihn, dass alles m Gegensatz zu seinem ersten Trip in den nur gerade zu überfüllten Gängen von Wachposten, nun gerade zu leer war. Gerade stand Bakura unten am Fuße einer schmalen Treppe und war kurz davor, den Palast durch einen Seiteneingang, den er gerade entdeckt hatte, zu entkommen. Vorsichtig öffnete er die Türen, doch sah er auch hier keine einzige Wache mehr... oder einen Soldaten... Das einzige, was er in Augenschein nahm, war ein dunkelbraunes Pferd, dass ganz allein an einem Pfosten angebunden, in dem kleinen Seitenvorhof stand. ‚Das ging alles irgendwie nun doch zu einfach...‘ grinste Bakura in Gedanken, doch als hätte er sich zu früh gefreut... Auf einmal tat sich eine unruhige Stimmung auf, und einige Wachen schlugen Alarm. Und Bakura war sich sicher, dass er den Grund dafür schon kannte: er selbst war der Grund.

Ohne weiter zu zögern, sprintete der ehemalige König der Diebe geradewegs auf das Pferd zu, bevor er kurz vor dem Pferd sein Tempo wieder drosselte. Er wollte das Tier nicht unnütz erschrecken, kostet es ihm nur unnötige Zeit, es danach noch bändigen zu müssen. Doch das Tier hatte ihn schon bemerkt und machte keine Anstalten der gleichen, ließ es sich gefallen, als Bakura auf ihm platz nahm, nach dem er es schnell losgebunden hatte und nun im schnellen Tempo mit ihm durch einen anderen Durchgang ritt...

Und dieser führt zum Haupthof, der verbunden war zwischen den großen Toren des Palastes mit dem Haupteingang eben diesem. Bakura sah von weiten, dass man ihn schon bemerkt haben musste... Denn die Wachen riefen von überall, sie sollten die Tore verschließen, ehe es ihm gelingen konnte zu fliehen. Doch Bakura spornte nochmals das soeben entwendete Pferd an, damit es schneller lief und so hoffte Bakura erneut auf sein Glück... sonst würde es hier enden. Er näherte sich immer mehr seinem Ziel, dessen Durchgang sich mehr und mehr verengte...
 

Say good night...don’t be afraid

Calling me, calling me, as you fade to black ...
 

Und genau nachdem Bakura knapp passiert hatte, schloss sich das Tor direkt hinter ihm. Nur gedämpft hörte er die aufgeregten Rufe, sie sollten nun so schnell wie möglich die Tore wieder öffnen... Doch Bakura wusste, dass es dann bereist zu spät war... Sie würden ihn garantiert nicht mehr zu fassen bekommen.

Bakura war erleichtert, als ihm klar wurde, dass er endlich wieder frei war und die Hälfte seines Vorhabens schon erfolgreich in die Tat umgesetzt hatte. Nun musste er nur noch Ryou rechtzeitig finden und vor seinem Ende bewahren... ohne zu wissen, dass das nicht so einfach sein wird...
 

* * * * *
 

So, das war es auch schon wieder ^.^°

Und jaha, ich weiß, dass es sehr unwahrscheinlich ist, wie Bakura nun dann doch an den Schlüssel gekommen ist, aber ich brauchte halt etwas Zeit und musste ihn schwer beschäftigen! XDDD Nun ja und ne andere Lösung ist mir da auch nicht gerade in den Sinn gekommen, also verzeiht bitte diese... diese seltsame Stelle in der Geschichte! ^^°
 

Okay, dann bis zum final Chapter! Das heißen wird „Without you“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  RyouAngel
2007-07-11T12:42:01+00:00 11.07.2007 14:42
*heul*
Die Beiden sind so süß!
Es ist schrecklich das sie Ryou ertrinken lassen wollen, wobei er dies doch so fürchtet, er doch in all der Angst die er verspürt, er noch an Bakura denken muss und daran wie er ihn retten könnte.
Ich war erschrocken als Seth Ryou küsste, fast wie Ryou selbst.
Ich hatte ja soetwas schon gedacht, aber dennoch kam das von Seth überraschend. Zum Glück konnte Ryou diese Gelegenheit nutzen um den Schlüssel zu klauen und ihn zu verstecken. Hat Seth ja selbst schuld, was ist er auch so arrogant und zeigt ihm den auch noch um ihm weh zu tun? Doch wenigstens erfüllt er Ryous letzten Wunsch indem er Ryou zu Bakura führt, der ihm den Schlüssel geben kann.
Da sieht man mal das auch Seth nicht ein reiner Eisklotz ist. Höchstens zu 99% XD
Es ist schade das Ryou sich Schuldig fühlt als er von Bakura geküsst wird, aber dafür ärgern sie Seth ja als er sie in dieser engen Umarmung findet XD
Das gönn ich ihnen *lach*
Ich hab fast aufgeschrien als Bakura den Schlüssel verlor, doch ich bin unheimlich froh das er ihn wiederbekommen hat.
Das mit der Ratte finde ich gar nicht mal so abwegig und ich hätte wohl kaum etwas dazu gesagt, hättest du das nicht angemerkt^^
Ich muss desweiterne sagen, das das Lied "My last breath" von Evanescence prima zu der Textstelle gepasst hat
*Evanescence Fan bin XD*
Ich bin schon so gespannt was in dem letzten Kap passiert.
Ich hab schon Angst da es "Without you" heißt, aber das hat ja nichts zu sagen.
Ich glaube ich lass mich überraschen, denn egal was ich mir denke, am Ende kommt alles genz anders^^

Deine RyouAngel
Von:  Kura
2007-07-11T11:06:53+00:00 11.07.2007 13:06
Das war doch ne nette Idee mit der Ratte
Da kann man mal sehen das etwas nerviges und lästiges auf einmal sehr nützlich sein kann ^.~ und sogar hoffentlich zwei Leben retten kann
Das Seth sich jetzt auch noch an Ryou verkriefen hat war mal wieder der Höhepunkt, vorallem da sich Ryou jetzt schuldig vorkam als er Bakura geküsst hat ~-~ Der Kerl ist wirklich unmöglich
Und das ist also das vorletzte Kapitel *schon traurig ist* Aber ich hoffe doch es gibt ein Happy End für die beiden. Den sie mussten ja schon ziemlich leiden nur weil sie glücklich miteinander werden wollen und sich lieben ^.^ Ich hoff doch mal das alles gut geht und das der arme Ryou nicht ertrinken muss, wär doch schon schade ^^"
Deine Geschichte ist wirlich spannend und auch umwerfend geschrieben, kann gar nicht genug davon bekommen **
Also ich bin mal gespannt was im letzten Kapitel passiert^^
Bis denne


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