Zum Inhalt der Seite

Fremde Freunde

Seto x Joey
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

misslungener Einbruch

Im Osten geht gerade die Sonne auf. Ganz langsam steigt sie am strahlend blauen Himmel empor, doch so langsam dass man meinen könnte die Sonne selbst wäre noch schlaftrunken. Auch die Vögel erwachen aus ihrem Schlaf und beginnen ihr morgendliches Lied. Gemeinsam, Sonne und Vögel, versuchen sie die Menschen auf Erden aufzuwecken. Bei einigen Menschen scheint es zu funktionieren, aber bei Joey Wheeler, dem Faulpelz in Spé, scheint alles hoffnungslos. Selbst das 2-minütige Klingeln seines Weckers vermag nicht ihn aufzuwecken. Nach weiteren hartnäckigen 2 Minuten scheint der Wecker seinen Dienst erfüllt zu haben, da ein miesepetriges Grummeln unter der weichen Bettdecke zu vernehmen ist.
 

„Jetzt halt doch mal die Klappe!“ Wumms. Joey schlug mit aller Kraft die er in diesen frühen Stunden aufbringen konnte auf seinen Wecker, der scheppernd zu Boden fiel und keinen Ton mehr von sich gab. „Geht doch.“ Zufrieden rollte er sich auf die andere Seite und blickte auf seine digitale Nachtisch-Uhr die in roten Ziffern 07:35 anzeigte. „Was? Es ist eh erst halb acht, warum läutet mein Wecker schon? Ich muss doch erst um 18:00 Uhr bei der Arbeit sein….“ Schlecht gelaunt und hundemüde schlägt Joey seine Bettdecke auf die Seite und setzt sich auf den Bettrand. Mit bleischweren Händen reibt er sich über die Augen und schaut sich in seinem Schlafzimmer um.
 

Am ganzen Boden verstreut liegt seine Kleidung und auch die Bücher scheinen keinen geordneten Platz zu haben. Sein Schlafzimmer ist geschmackvoll eingerichtet und dass, obwohl Joey nicht besonders reich ist. Er ist auch nicht arm, aber um sich einen gewissen Luxus leisten zu können jobbt er jedes Wochenende in einer Bar. Sicher, es ist verboten neben der Schule zu jobben, aber als unabhängiger Jugendlicher hat man es in Domino nicht immer leicht.
 

Gähnend rappelt sich Joey von seinem Bett auf und verschwindet im Nebenzimmer- das Bad. Nach einer kurzen Dusche tritt Joey aus dem Bad und schlendert mit gemütlichem Schritt zu seinem Kleiderkasten. Mit emotionsloser Miene begutachtet er seine Kleidung und schnappt sich willkürlich eine Jeans und ein weißes T-Shirt. //Warum hat mein Wecker heute geklingelt? Die Arbeit beginnt doch erst am Abend. Ich werde das Gefühl nicht los, dass ich etwas Wichtiges vergessen habe.//

Wie ein Zombie schlürft Joey in die Küche um sich sein Frühstück herzurichten. Eigentlich ist er kein großer Frühesser, aber heute gelüstet es ihn nach Cornflakes, Orangensaft und ein Toast mit Butter.

Mit dem Toast im Mund und die Cornflakesschüssel und den Orangensaft je in einer Hand trottet er ins Wohnzimmer und schaltet den Fernseher ein. Er stellte sein Frühstück auf einen kleinen Tisch und zappt durch die verschiedenen Programme. Am siebsten Kanal bleibt er jedoch hängen, da gerade Nachrichten gezeigt werden. Keine gewöhnlichen Nachrichten, sondern ein Bericht über die Kaiba Corporation. Joey dreht mit schreckgeweiteten Augen den Ton lauter um verstehen zu können, was gesagt wird
 

„…als die Polizeiwägen mit lauter Sirene vor dem Tor des gewaltigen Konzerns anhielten. Von dem Einbrecher fehlt jede Spur und auch die zahlreichen Kameras um der Firma konnten den Täter nicht identifizieren. Der Eigentümer der Kaiba Corp. nimmt es sehr gelassen und möchte auf diesen versuchten Einbruch nicht näher eingehen, denn schließlich wurde nichts gestohlen – laut Herrn Kaiba…“
 

Joey schaltet den Fernseher aus und wirft sich auf die Couch. //Was für ein Verrückter versucht bitte bei Kaiba einzubrechen? Kein Mensch kann durch die zahlreichen Sicherheitsvorkehrungen unbeschadet und unentdeckt durchkommen. Aber ich hätte es dem eingebildeten Geldsack schon gewünscht, wenn etwas gestohlen worden wäre.//

Das plötzliche Handyklingeln lies Joey aus seinen Gedanken aufschrecken. Gemächlichen Schrittes geht Joey zu seinem Handy als er auf dem Display den Namen von Tristan liest. //Was will der schon wieder?// „Morgen Tristan, was gibt’s?“ Am anderen Ende der Leitung ist keine Antwort zu hören. „Tristan? Hallo?“ Immer noch keine Antwort. „Was soll das? Warum rufst du an und dann redest du nichts?“ Wieder ist nichts zu hören, als die Leitung auf einmal unterbrochen wird. Joey runzelt die Stirn und starrt auf sein Handy. //Was war das bitte?//
 

Wie vom Blitz getroffen schaut Joey schnell auf seine Küchenuhr die 08:44 Uhr zeigt. „MIST!!! Ich habe doch gewusst ich habe etwas vergessen!“ Schnell schlüpft Joey in seine grüne Jacke, zieht sich noch schnell die Schuhe an und sprintet aus der Wohnung. //Shit, ich wollte mich doch mit Tristan treffen. Vielleicht hat er nichts am Handy gesagt weil er wütend ist. Oh Mann, ich Vollidiot. Tristan fliegt doch morgen für ein halbes Jahr nach Amerika.// Schon ziemlich außer Atem rennt Joey durch den Park, der zwischen Joeys und Tristans Wohnung liegt. Mitten im Park verlangsamt der Blonde seinen Schritt und stützt sich keuchend an einer Bank ab. //Oh Mann, …ich könnte wieder…ein bisschen Sport…vertragen…// Immer noch außer Atem setzt sich Joey auf die Bank, schloss die Augen und atmet einige Male tief ein. Raschel Joey dreht langsam seinen Kopf nach links, da von dieser Richtung sich jemand zu nähern scheint, doch leider kann er niemanden sehen. //Vielleicht nur ein Eichhörnchen// Doch plötzlich hört der Blondschopf jemanden reden „…wollte er wirklich…“ //Nein, da ist doch jemand//
 

Ohne Vorwarnung tritt eine große Gestalt zwischen den Bäumen hervor und bleibt unmittelbar neben Joey stehen. Der Blonde schaut uninteressiert zu dieser Person auf, die anscheinend in ihre Gedanken vertieft ist. Plötzlich beginnt die Person erneut zu sprechen, doch mehr zu sich selbst als zu Joey. „Hätte ich die Kamera 3-7-4 mit Infrarot eingeschaltet, hätte ich vielleicht mehr rausfinden können. Na warte, dich krieg ich schon noch!“

Joey hätte sich am liebsten die Haare raufen können. Als ob der Tag nicht schon schlimm genug wäre,… zuerst vergisst er den Termin mit Tristan, dann musste er schon so früh einen Sprint hinlegen und dann steht niemand geringer als der Eisblock der Antarktis selbst vor ihm – Seto Kaiba. Mit anteilsloser Stimme grummelt Joey: „Hallo Kaiba.“

Kaiba, der erst jetzt merkt dass er nicht alleine war, blinzelt zu Joey und setzt sein arrogantes Lächeln auf: „Oh Wheeler, was machst du so früh hier? Musstest du schon Gassi gehen?“

Joey, der am liebsten aufgesprungen wäre um ihm die Leviten zu lesen, sagt kühl: „Ach Klappe! Was ist eigentlich gestern bei der Kaiba Corporation passiert? Ich habe gerade im Fernsehen einen Bericht über einen versuchen Einbruch gehört.“ Der Konzernenboss schaut ohne jegliche Emotionen zu Joey herab und beäugte ihn nur ohne ihm auf seine Frage zu antworten. „Erde an Kaiba! Hallo!? Irgendwie scheint mir heute niemand antworten zu wollen.“ „Warum sollte ich so einer Flohschleuder auch eine Antwort geben. Das geht dich gar nichts an, außerdem würdest du es sowie so nicht verstehen.“ Joey, der mit keiner Antwort gerechnet hat spürt auf einmal wie eine Wut in ihm aufsteigt. //Was bildet sich dieser eingebildete Lackaffe überhaupt ein?// Mit einem Ruck schnellt Joey von der Bank hoch und blickt Kaiba wütend in die Augen. Kaiba, der diese Reaktion nicht erwartet hat, macht einen Schritt zurück und blickt Joey ebenfalls kühl in die Augen. „Ich mag vielleicht nicht so aussehen, aber ich verstehe sehr viel von der Welt. Aber eigentlich hast du Recht, mich geht es nichts an und ich will es eigentlich auch nicht wissen. Schade dass dir nichts gestohlen worden ist! Ha ha, aber schon lustig dass dem ach so großen Kaiba ein Fehler mit der Kamera passiert ist. Vielleicht solltest du einmal in einem besseren Geschäft deine Kameras kaufen“ Joey wollte sich schon wieder auf den Weg zu Tristan machen, als Kaiba ihm am Handgelenk festhält. „Was…“ Mit einem Mal wird Joey herumgerissen und schaut wieder auf den Firmenleiter. Mit eiskaltem Blick durchbohrt Kaibas Blick den blonden Jungen. „Vorsicht Wheeler, wenn DU nicht aufpasst dann garantier ich dir, dass du jemanden anderen zum Einkaufen brauchst!“ Joey, der immer noch überrascht von dieser Aktion war, schüttelte den Kopf und seine Augen werden wieder zu kleinen Schlitzen. „Soll das eine Drohung sein?“ „Nein, nur eine Warnung!“ Kaiba lässt Joeys Hand los, dreht sich um und verlässt den vor Wut kochenden Klassenkameraden. //Dieser Arsch!//

Jahrmarkt wider Willen

Joey kommt endlich bei Tristans Wohnung an. //Oh Mann, Tristan wird ganz schön wütend sein. Es ist sein letzter Tag hier in Domino und den wollte er mit mir verbringen. Und ich Trottel muss auch noch zu spät kommen.// Der Blonde wirft noch einen schnellen Blick auf seine Armbanduhr die gerade 11:17 Uhr anzeigt. //Shit, ich wollte mich doch um 08:30 Uhr mit ihm treffen, damit wir noch genügend Zeit haben, Yugi, Tea und Duke zu besuchen. MIST!//
 

Joey steht unschlüssig vor Tristans Tür und schaut ängstlich auf dessen Klingel. Mit zittriger Hand betätigt er sie und scharrt verlegen mit den Füßen. Ein lautes Poltern ist aus Tristans Wohnung zu vernehmen als jemand die Tür mit einem riesigen Ruck aufreist. „Wo zum Teufel warst du Alter! Ich habe auf dich schon die ganze Zeit gewartet! Wir waren schon seit über 2 Stunden verabredet!“ Ein wütender Tristan steht im Türrahmen und schreit einen überforderten Joey zusammen. Mit einer Bewegung zerrt der Aufgebrachte den Blonden in seine Wohnung und schmeißt die Tür mit einem lauten Knall hinter sich zu. „Es tut mir Leid, aber ich wurde von Kaiba aufgehalten.“ versucht Joey sich rauszureden. „Kaiba!? Was hast du mit dem denn zu tun?“ verwundert drückt Tristan seinen Besucher aufs Sofa und verschwindet in der Küche um Getränke zu holen. „Eh nichts, aber hast du heute die Nachrichten denn nicht gehört? Bei Kaiba wurde versucht einzubrechen.“ „WAS?“ ertönt es aus der Küche und ein hektischer Gastgeber kommt aus der Küche gestürmt mit zwei gefüllten Gläsern in der Hand. „Wurde etwas gestohlen?“ Tristan stellt die Gläser auf den Tisch und setzt sich neben Joey. „Nein, leider nichts.“ Joey schaut betrübt zu Boden. „Na ja, auch egal. Lass uns schnell noch etwas trinken und dann gehen wir zum Jahrmarkt, denn dort habe ich mich schon mit Yugi und Tea verabredet. Wir wollen zusammen noch ein bisschen feiern, bevor ich nach Amerika gehe.“ „Klasse! Na dann mal los.“

_________________________________________________________________________________
 

Kaiba betritt gerade mit großen Schritten seine Firma, als er von Mokuba überstürzt empfangen wird. „Seto! Die Polizei hat gerade angerufen und sie haben gesagt, dass sie leider keine weiteren Spuren vom nächtlichen Dieb gefunden haben. So etwas Blödes! Was sollen wir tun?“ Kaiba schaut mit unbeweglicher Miene auf seinen jüngeren Bruder herab und erwidert nur stumm auf dessen Frage. „Seto?“ Ohne etwas zu sagen rauscht Kaiba an Mokuba vorbei, verschwindet in Richtung Aufzug und lässt einen verwirrten kleinen Bruder zurück.

Im Aufzug; //Tja, dann muss ich halt doch alles selbst in die Hand nehmen, wenn die Polizei unfähig ist einen Amateur-Dieb gefangen zu nehmen.// Mit einem lauten Seufzen betretet der junge Firmenchef sein Büro, ohne auf seine hektische Sekretärin zu achten die verzweifelt versucht die heutigen Termine an ihren Chef weiterzuleiten. „Na dann wird es Zeit, Plan A zu aktivieren!“

_________________________________________________________________________________
 

„Oh Mann, Joey, jetzt beeil’ dich doch mal. Leg einen Zahn zu sonst kommen wir noch später an als wir es eh schon sind!“ Tristan und Joey sind gerade auf den Weg zum Jahrmarkt um sich mit ihren Freunden zu treffen, doch Joey scheint mit seinen Gedanken ganz wo anders zu sein. „Je…tzt bew…eg’….dich…doch…mal….“ Nachdem Tristan verzweifelt versucht hat seinen Freund anzuschieben - leider ohne Erfolg – stampft der entnervte Junge aufbrausend Richtung Markt und lässt den in Gedanken versunkenen Blonden alleine. Erst nach weiteren zwei Senier-Minuten bemerkt der Alleingelassene dass sein Freund weg ist. „Tristan???“ //Oh ho, ich glaube ich habe ihn jetzt endgültig vergrault. Wenn ich mich jetzt beeile schaffe ich es vielleicht noch Tristan aufzuholen//

_________________________________________________________________________________
 

Das Büro des jungen Firmenchefs liegt noch leicht im halbdunklen, da die Fenster Richtung Westen ausgerichtet sind, als sich Kaiba streckend von seinem Sessel erhebt. //Ging doch schneller als ich dachte. Jetzt muss ich diese Firma nur noch finden, aber ich glaube Roland wird es schon schaffen.// Kaiba lässt seinen Laptop gerade herunter fahren als die Bürotür aufgestoßen wird und ein schwarzer Wuschelkopf erscheint. „Ähm, Seto?“ „Was gibt es Mokuba? Ich habe es eilig!“

Mokuba betritt leicht eingeschüchtert das Büro und geht mit zögernden Schritten auf Kaiba zu. Dieser schaut seinen Bruder nur mit einer leicht hochgezogenen Augenbraue schräg an. „Ähm, deine Sekretärin hat mir gerade gesagt, dass du zwei wichtige Geschäftstreffen, ein Geschäftsessen und drei dringliche Telefonate vergessen hast. Einige dieser Geschäftsleute hat sie beruhigen und vertagen können, aber viele sind jetzt ziemlich sauer. Was hast du denn den ganzen Vormittag gemacht?“ //Ach du Schande! Ich war so auf meinen Rachefeldzug konzentriert, dass ich meine Arbeit total vergessen habe!//

Seto weitet ein wenig seine Augen – so das es Mokuba gerade nicht mitbekommen hat – erhebt sich grazil, als ob nichts gewesen wäre, von seinem Sessel und schreitet mit federnden Schritten zu seiner Sekretärin, die leicht eingeschüchtert hinter ihrem Schreibtisch sitzt. Mit einer unheilvollen Drehung bleibt Kaiba vor seiner Mitarbeiterin stehen und blickt ihr kalt in die Augen. Mit leicht zwingend ruhiger Stimme fragt der Firmenchef, wie sie mit seinen Kunden und Geschäftspartner verblieben ist. „Nun, Herr Sugimono, mit denen sie sich zum Essen verabredet haben, sieht alles sehr locker und hat um einen erneuten Termin gebeten, da dieser Vertrag für ihn sehr wichtig ist. Die Takari Corp. und S-V-D Evolution waren sehr aufgebracht, finden eine solche Verspätung als unprofessionell und sehen die Verhandlungen als gescheitert an…“

_________________________________________________________________________________
 

Ganz außer Atem trifft Joey endlich am Jahrmarkt ein, doch weit und breit ist keine Spur von seinen Freunden. Verschiedene Stände stehen in endlosen Reihen auf einem großen Platz und buhlen um die Aufmerksamkeit der Besucher. Jegliche Angebote sind zu finden, angefangen von Imbiss-Buden, Schmuck-, Spielzeug- und Kleidungsstände und verrückte Karussells für Kinder.

Nachdem Joey schon den ganzen Jahrmarkt abgeklappert hat und Tristan, geschweige seine anderen Kollegen gefunden hat, lässt er sich erschöpft und atemlos auf eine nahe liegenden Bank nieder – vielleicht sieht ja Tristan, Tea oder Yugi ihn zufällig hier sitzen.

Die Zeit verstreicht in Mäuseschritten und Joey wurde immer noch nicht von seinen Freunden entdeckt. Langsam wird es dunkel und die nachmittägliche Wärme macht der nächtlichen Kälte Platz. Die bunten Lichter der verschiedenen Buden werden eingeschaltet und erhellen den ganzen Jahrmarkt sowie deren Umgebung. Joey will sich gerade mit einem lauten Seufzer und hängenden Kopf erheben als ein Schatten vor ihm erscheint. Kaum will Joey sich über den gehofften Freund freuen, wird er – für ihn – böse überrascht. Vor ihm steht niemand anderer als Seto Kaiba.

//Was will der denn schon wieder. Ist man denn auch nirgends sicher?//

„Na wenn haben wir denn da? Hast du keinen Hunde-Stand gefunden, dass du so traurig so herumhängen musst?“ Natürlich versucht der junge Firmenchef den Blonden zu ärgern, doch irgendwie reagiert Joey mit einer eisigen Gelassenheit, welches eigentlich Kaibas Gebiet ist.

„Meinst du nicht, dass diese Sprüche langsam langweiligen werden?“ Nicht mit so einer Antwort rechnend blickt sein Gegenüber ihn unverwandt an und scheint sich eine Antwort zu überlegen. „Mag sein, aber wenn man halt einen Köter vor sich hat kann man auch nicht anders reagieren.“ Joey blickt leicht verärgert in Kaibas Augen, erwidert aber nichts darauf. „Na ja, wie dem auch sei, ich muss weiter. Wir sehen uns morgen in der Schule….leider.“ Das letzte Wort wurde so leise ausgesprochen, dass Joey es nicht verstehen konnte. „He warte Kaiba! Was machst du denn eigentlich hier? Ich glaube nicht dass du auf einmal menschlichen Kontakt suchst!“ Der Brünette, der sich gerade zum Gehen gewandt hat, bleibt auf einmal stehen und dreht sich langsam um. Mit einem Nordpol-gleichen Blick versucht Kaiba die Antwort zu umgehen, doch als er die entschlossenen schokobraunen Augen seines Gesprächspartners sieht, ringt er sich gegen seinen Willen zu einer Antwort durch. „Natürlich nicht, allerdings geht es dich auch nichts an was ich hier tue.“

Kaum kamen die letzen Worte über seine Lippe, bildet sich beim Blonden ein kleines Lächeln. //Was soll das denn bedeuten? Habe ich etwas Witziges gesagt?// Leicht verwirrt beobachtet Kaiba das Geschehen und wartet auf eine Aufklärung seines Gemütswandels. „Leider geht es mich doch etwas an, da ich meine Freunde verloren habe und gerne noch etwas den Jahrmarkt erkunden will. Und da momentan niemand da ist, außer dir, wollte ich dich fragen ob du nicht Zeit, Lust, Liebe hättest mit mir dort hinzugehen.“
 


 

So, endlich ist das nächste Kapi da. Ok, hier ist noch nicht viel Action, aber es sind schon einige Hinweise gefallen und im nächsten Kapitel wird so einiges aufgelöst!
 

Ich werde mich beeilen, um euch nicht so lange warten zu lassen ^__^

Seto, Joey und Plan A

„He warte Kaiba! Was machst du denn eigentlich hier? Ich glaube nicht dass du auf einmal menschlichen Kontakt suchst!“ Der Brünette, der sich gerade zum Gehen gewandt hat, bleibt auf einmal stehen und dreht sich langsam um. Mit einem Nordpol-gleichen Blick versucht Kaiba die Antwort zu umgehen, doch als er die entschlossenen schokobraunen Augen seines Gesprächspartners sieht, ringt er sich gegen seinen Willen zu einer Antwort durch. „Natürlich nicht, allerdings geht es dich auch nichts an was ich hier tue.“

Kaum kommen die letzen Worte über seine Lippe, bildet sich beim Blonden ein kleines Lächeln. //Was soll das denn bedeuten? Habe ich etwas Witziges gesagt?// Leicht verwirrt beobachtet Kaiba das Geschehen und wartet auf eine Aufklärung seines Gemütswandels. „Leider geht es mich doch etwas an, da ich meine Freunde verloren habe und gerne noch etwas den Jahrmarkt erkunden will. Und da momentan niemand da ist, außer dir, wollte ich dich fragen ob du nicht Zeit, Lust, Liebe hättest mit mir dort hinzugehen.“
 

//Bitte!? Habe ich mich gerade verhört? Der Köter denkt im Ernst ich hätte 1. Zeit: die ich gerade nicht habe, da mein Plan noch offen steht! 2. Lust: die ich mit diesem blondfelligen Köter sicher nicht habe! Und 3. Liebe:….ohne Kommentar!//

Joey beobachtet mit größten Vergnügen die verschiedenen Regungen auf Kaibas Gesicht, die anscheinend seine Frage bei ihm ausgelöst hat. Seto hat inzwischen seine Umwelt total vergessen, da er mit wüsten Schimpfwörtern und Gegenargumenten mit seinem Unterbewusstsein beschäftigt ist. Dem Blonden wird es langsam zu lange und räuspert sich kurz, um die Aufmerksamkeit wieder auf sich zu lenken. Schließlich wird es langsam dunkel, die kommende Nachtluft kühl und er ist nicht gerade sehr warm gekleidet.

Der Firmenchef merkt die Anspielung und schaut ohne weitere Regungen auf Joey hinab. „Wie kommst du drauf, dass ich Zeit/Lust/….Liebe hätte, mit dir auf diesen bescheuerten Jahrmarkt zu gehen? LEIDER habe ich keine Zeit um mit dir dort hinzugehen.“ Ohne auf Joeys Antwort zu warten, wendet sich Kaiba mit einer schnellen Drehung ab und schreitet festen Schrittes davon. Doch so schnell gibt sich ein Wheeler nicht geschlagen, vor allem nicht von einem großkotzigen, verwöhnten und überheblichen Kaiba.
 

Der Firmenchef, der die Diskussion und das Treffen schon längst als Beendet betrachtet hat, merkt nicht, wie Joey ihn leise verfolgt und nur auf einen günstigen Moment wartet, um ihn in die fröhliche Menschenmenge im Jahrmarkt zu ziehen. //So, jetzt aber zurück zu meinem Racheplan! Was fällt Roland eigentlich ein gerade JETZT krank zu werden und den Ersatzchauffeur hat Mokuba in Beschlag genommen! Noch schlimmer kann es gar nicht kommen. Ich weiß ja gar nicht wo diese kleine Straße ist, in der diese mickrige Firma ihren Sitz hat. Alles muss man selber…// „WAS…!?“

Bevor Kaiba wusste wie ihm geschieht hat Joey den jungen Firmenchef einfach am Oberarm genommen und ihn Richtung Jahrmarkt geschliffen. Natürlich hätte es sich Kaiba nicht einfach so gefallen lassen, aber der plötzliche Ruck hat ihn ganz schön überrascht.

„Was soll das? Bist du schon ganz übergeschnappt? Lass mich los!“ Leicht windend versucht Kaiba sich aus den Händen des Jungen zu befreien doch Joey denkt nicht mal im Traum daran ihn los zu lassen. Schließlich will er Spaß haben und da seine Freunde nicht da sind, muss halt sein Feind ran.
 

„Ach jetzt stell dich doch nicht so an. Ich will ja nicht bis Mitternacht mit dir hier bleiben. Nur ein bis zwei Stunden reichen mir total!“ Mit einem heftigen Ruck schafft es Kaiba sich aus den Fängen des Blonden zu befreien und bleibt wie angewurzelt und mit Feuer sprühenden Augen stehen. //Seit wann können eiskalte Augen Feuer sprühen?// Joey musste über seine eigenen Gedanken lachen und schauen den verärgerten Jungen Freudestrahlend an. „Was gibt es denn hier zu lachen? Ich werde hier gerade brutalst von einem Wheeler verschleppt und der lacht sich krank, obwohl er weiß dass gleich sein letztes Stündchen geschlagen hat!“ Mit bedrohenden Schritten nähert sich Kaiba dem schon fast am Boden liegenden Joey. //Ich bin wohl im falschen Film!// Gerade als der erboste Firmenchef seinen Entführer schnappen will, duckt sich Joey unter ihm hinweg und steht blitzschnell hinter ihm. //Was? Wie kann er so schnell sein?// Kaum greift Kaiba ins Leere und merkt, dass Joey hinter ihm steht, dreht er sich um und versucht erneut ihn zu erfassen. Der Blonde sah auch schon diese Handlung voraus, bückt sich erneut, merkt, dass der Griff ins Leere geht und erhebt sich vor Kaiba. „Vergiss es! Du kriegst mich nicht. Gehst du jetzt endlich mit mir zum Jahrmarkt? Oder sollte ich sagen: Gehst du mit mir weiter in den Jahrmarkt hinein?“

Der Brünette steht wie vom Blitz getroffen kerzengerade vor Joey und weiß nicht was er machen soll. Nicht nur dass er das Gesicht des Blonden ganz nah vor seinem sieht, sondern… //wie kann dieser unterbelichtete Köter nur so schnell sein?//

Joey wird es langsam zu bunt. Egal was er sagt oder tut, Kaiba scheint sich mental in ein eigenes Universum zu verziehen und ihn ohne Antwort und Taten zurück zu lassen. Ohne die Antwort abzuwarten, da es anscheinend wieder längere Zeit dauern würde, zieht der Blonde den Brünetten weiter ins turbulente Geschehen. Jetzt wurde es Kaiba aber zu bunt. „Lass mich los, ich kann selber gehen. Ich gehe auch mit dir im Jahrmarkt Gassi wenn du willst, aber nur unter einer Vorraussetzung!“ Joey lässt Kaiba los und schaut ihn fragend an. „Und die wäre?“ //Was kann sich denn ein Kaiba wünschen, der Geld wie Stroh hat und sich alles leisten kann?“ Diesmal war es Kaibas Gelegenheit geheimnisvoll zu grinsen. „Na spuck schon aus! Wir haben eh schon genug Zeit vertrödelt wegen deiner Sturheit.“ „Ich möchte wissen, wie du meinen Händen ausweichen konntest und wo du das gelernt hast. Und wie dann deine Antworten ausfallen werden, werde ich dann weitere Fragen stellen müssen.“

Joey, der eigentlich etwas gemeines, hinterhältigen, verlogenes, unlösbares,…erwartet hatte, legt seinen Kopf schief und schaut ihn weiter unverwandt an. „Ich weiß zwar nicht, worauf du hinaus willst, aber ich erzähle es dir nur während wir den Jahrmarkt unsicher machen.“

//Was soll das denn? Wenn er es mir erst während dem Gassi gehen erzählt, muss ich ja mitgehen! *seufz* na meinet wegen// Kaiba seufzt resigniert und nickt mit rollenden Augen mit dem Kopf.

Bevor sich Kaiba auf seine Niederlage einstellen kann, reißt ein perfekt gelaunter Joey an seinem Ärmel und zieht ihn von einem Stand zum Anderen.

Im Jahrmarkt ist es gesteckt voll von Schülern, Ehepaaren und Kindern die zwischen den Füßen der Schaulustigen herumtollen.

Verschiedene Düfte wehen durch die einzelnen Stände – Düfte nach Süßigkeiten, Bäckereien, süßen und alkoholischen Getränken und bekanten Gerichten. Jeder dieser kleinen Hütten ist gut besucht und bei einigen bleiben auch Kaiba und Joey stehen. Doch langsam wird es dem Firmenchef zu viel und er bleibt ohne Vorwarnung stehen. Joey, der Kaiba bis jetzt mit sinnlosen Sachen vollgequatscht hat schaut ihn verwundert an.
 

„Was ist denn los? Hat dir dein Snack nicht geschmeckt? Ich fand sie lecker!“

„Lass endlich diesen Kinderkram! Ich bin nur mit dir hier her gegangen, damit du mir endlich verrätst warum du so schnell bist und wo du das gelernt hast?“ Mit nicht wissendem Blick schaut Joey sein Gegenüber an, als ob er nicht wüsste von was er spricht. Als dem Blonden dann doch ein Licht aufgeht, geht er mit großen Schritten auf den Brünetten zu und zieht ihn weiter. „Ach ja, habe ich ganz vergessen. Na dann komm’ mit. Hier ist es ein bisschen zu laut.“ Kaiba ist jetzt ganz perplex. Zuerst will Joey es ihm nur erzählen, während sie durch diesen bescheuerten Markt gehen und kaum musste er seine wertvolle Zeit mit diesen hirnlosen Sachen verbringen, schleift er ihn wieder weg und Kaiba ist immer noch so schlau wie zuvor.
 

Nachdem sich die Zwei durch die Menschenmenge gequetscht haben und wieder an der allbekannten Bank angekommen sind, lässt sich Joey auf die Bank fallen.

„Ok, ich beantworte dir die zwei Fragen. Du willst wissen, wie ich deinen Händen ausweichen konnte? Ganz einfach, weil ich schneller war als du, ist doch logisch.“ Kaiba, der mit einer sinnvollen Antwort gerechnet hat, will schon protestieren als Joey ohne zu zögern weitererzählt. „Und zur zweiten Frage, wo ich das gelernt habe? Ich habe es mir selbst beigebracht, denn wie du weißt bin ich nicht gerade in einem sicheren Viertel aufgewachsen. Doch du kannst mir glauben, ich verstehe etwas von diesem Fach und bin kein Anfänger! Aber warum interessiert es dich?“
 

Kaum will Kaiba ihm eine Antwort geben, als er von einem jungen Mann angerempelt wird, der ohne sich zu entschuldigen einfach seinen Weg unbeirrt fortführt. //Hat der sich noch alle? Niemand stößt einen Kaiba. Na warte.“ Plötzlich rennt der junge Firmenchef dem leicht schwankenden Mann hinterher und lässt einen verdatterten Joey zurück. „Was…“ will der Blonde fragen, doch Kaiba hat den anscheinend Betrunkenen zu sich gedreht und schimpft gerade auf ihn ein.

Joey, der gemerkt hat dass der Mann etwas spitzes aus seiner Manteltasche rauszieht, läuft mit vollem Tempo auf die zwei Streithähne zu und schupst Kaiba auf die Seite, der gerade noch sein Gleichgewicht finden kann. „Bist du von allen guten Geistern verlassen, Wheeler?“ Doch erst jetzt merkt Kaiba, dass etwas nicht stimmt, da eine rote Flüssigkeit zwischen Joey und dem Mann runter tropft. //Was ist denn hier los? Ist das etwa Blut? Von wem?“ Bevor der Brünette eine Antwort fordern kann, reißt Joey an der Schulter seines Gegners und schleudert ihn über seine eigene Schulter. Mit einem entsetzen Schrei fliegt der Mann zu Boden und bleibt regungslos liegen. Plötzlich knicken Joeys Knie zusammen, der sich nur schmerzhaft die Hand hält. Kaiba, der immer noch ahnungslos herumsteht, geht langsam auf den Blonden zu hockt sich neben ihn hin. „Kannst du mir endlich sagen was hier los ist? Warum liegt hier Blut? Hast du ihn etwas umgebracht?“

Mit schmerzverzerrten aber trotzdem lächelnden Blick schaut der Gewinner des Kampfes zu Kaiba. „Du bist so ein Idiot. Der Typ hatte ein Messer, welches er…während eures Streites rauszog….er wollte dich erstechen…ich konnte ihn aber gerade noch daran hindern…“ Geschockt und wütend zugleich starrt Kaiba den Verletzten an, als er merkt, dass Joeys Hand stark blutet. „Hast du…hast du das Messer mit deiner bloßen Hand aufgehalten?“ Nur ein leichtes Nicken ist vom Knienden zu erkennen bevor er langsam das Bewusstsein verliert und auf Kaiba kippt.
 

//Ich glaube ich habe meinen Mann für Plan A gefunden. Möge das Spiel „Extended Security“ beginnen!//
 

Na wer sagt’s denn, dieses Kapi ging doch schneller als ich dachte. Vielleicht schaffe ich ja heute noch das nächste – bin gerade so gut in Fahrt.
 

Ob Joey einwilligt bei diesem mysteriösen Plan A „Extended Security“ mitzumachen und was dieser Plan wirklich ist, werdet ihr im 4. Teil erfahren ^_^

Bitte oder Befehl?

„Hast du…hast du das Messer mit deiner bloßen Hand aufgehalten?“ Nur ein leichtes Nicken ist vom Knienden zu erkennen bevor er langsam das Bewusstsein verliert und auf Kaiba kippt.
 

//Ich glaube ich habe meinen Mann für Plan A gefunden. Möge das Spiel „Extended Security“ beginnen!//
 

Ein leises Vogelgezwitscher ist zu hören, obwohl der Morgen noch nicht angebrochen ist. In einem schön eingerichteten Zimmer, ganz in blau und weiß, liegt ein blonder Junge ruhig atmend auf einem weißen Bett. Seine linke Hand ist mit sauberem Verband einbandagiert und ruht unbewegt auf der Matratze.

Langsam dringt das Zwitschern immer lauter ins Zimmer, da die Sonne ihre ersten Strahlen zeigt und das Gesicht des schlafenden leicht kitzelt. Dieser aber bleibt regungslos liegen und murmelt nur leise vor sich hin. Plötzlich geht vorsichtig die Zimmertür auf und ein braunhaariger Junge schaut hinein, um seinen Patienten Joey Wheeler zu begutachten. Als Kaiba feststellt, dass er tief und fest schläft, schließt er die Tür und macht sich auf in die Küche um einen Kaffee zu kochen.

//Der Typ hat aber auch die Ruhe weg. Wie lange hat er denn noch vor zu schlafen? Ich habe nicht ewig Zeit!//
 

Mit zwei Tassen Kaffee macht er sich wieder zurück in „Joeys“ Zimmer und setzt sich neben dem Bett auf einem Stuhl hin. Plötzlich zuckt des Schlafenden Nase immer wieder in die Höhe und beginnt den Geruch des Kaffees einzuatmen. Ganz langsam öffnen sich zwei schokobraune Augen und blicken halb verschlafen in meeresblaue Augen. Ein leises guten Morgen ist von Joey zu hören, der die Situation noch nicht ganz realisiert hat, aber das sollte nicht lange bleiben. Erst als Kaiba seinen eiskalten Blick fortsetzt wird dem Blonden klar, wo er war und wen er vor sich hat. Mit einem gewaltigen Ruck sitzt Joey kerzengerade im Bett und starrt sein Gegenüber perplex an.
 

„Was…was machst du denn hier?“

Mit einer für Kaiba ruhigen Stimme antwortet er auf Joeys Frage. „Was soll ich hier schon machen? Ich wohne hier und du hast die große Ehre in meinem Bett zu liegen.“ Doch das war nur die Ruhe vor dem Sturm, denn in Kaibas Inneren brannte es wie Feuer welches droht auszubrechen. „Was zum Geier fällt dir ein, gestern neben mir in Ohmacht zu fallen und jetzt meine wertvolle Zeit zu vergeuden. Mach dich sofort Gehfertig und verschwinde von hier!!!“ Brüllt Kaiba den verwirrten Jungen an, der nicht mehr ein noch aus weiß. „Hier ist ein Kaffee, damit du schneller in die Gänge kommst!“

Völlig von der Rolle greift Joey nach der Tasse und starrt in sie hinein. Ohne auf den Schreikrampf von Kaiba zu achten fragt der Blonde: „Was ist gestern passiert und warum ist meine Hand einbandagiert? Gestern….war da nicht etwas mit einem Kerl der dich angerempelt hat?“

//Wie kann dieser Typ nur so ruhig bleiben? Ich schrei ihn an und schmeiß ihn fast raus und er fragt wegen gestern Abend. Kann der sich nicht mehr daran erinnern?//

„Wie kann man nur so dumm sein?“ Joeys Augen verengen sich gerade zu kleinen Schlitzen und will protestieren, als Kaiba erneut das Wort ergreift. „Aber trotzdem schulde ich dir Dank. Ich mag es nicht jemanden etwas schuldig zu sein. Auch wenn du ein unterbelichteter Köter bist, dein Maul und deine Klauen weißt du einzusetzen.“ „Was soll das denn heißen? Ich danke dir zwar für die Blumen, aber so lasse ich mich nicht von dir behandeln!“

Wie in Zeitlupe erhebt sich der Ältere und stellt sich drohend vor Joey hin. „Sei froh dass ich dich nicht liegen gelassen habe! Ich habe es nur nicht getan, weil du noch einen großen Nutzen für mich hättest!“

Der Jüngere hat gerade seine ersten Schlücke vom Kaffee genommen, als er einen Teil wieder zurück in die Tasse prustet. „Nutzen?“
 

Ohne weiter auf Joey einzugehen, verlässt Kaiba das Zimmer und lässt seinen Patienten zurück, doch nicht ohne ihm noch ein „Zieh dich endlich an!“ zu befehlen.

Der Blonde schlüpft langsam unter der warmen Bettdecke heraus und schlürft Richtung Badezimmer, welches genau so groß ist wie das Schlafzimmer. Das Bad ist ebenfalls ganz in weiß / marmor mit verschiedenen Blautönen. Gemächlich stellt sich Joey unter die Dusche und dreht zuerst kaltes Wasser auf bevor es immer wärmer wird.

//Was kann Kaiba schon von mir wollen? Der kann sich doch alles leisten was er will, für was braucht er mich denn schon! Hmm…mal nachdenken. Gestern waren wir aufm Jahrmarkt…genau, er wollte von mir wissen, warum und woher ich so gut kämpfen kann. Ob es was damit zu tun hat? Quatsch, Kaiba ist auch nicht schlecht, schließlich schickt er mich oft genug auf den Boden. So ein Trottel. Da hilft man ihm und er schreit einen nur an. So ein Kotzbrocken ist mir ja noch nie begegnet.“
 

Nach einer halben Stunde steht Joey fix und fertig in der Küche, die er mit einigen Schwierigkeiten gerade noch gefunden hat. Tja, so klein ist die Villa von dem jungen Firmenchef nicht. Sie ist zwar nur zwei Stockwerke hoch, dafür aber umso länger. Weitläufige Gänge und unzählige Türen machen dieses Haus zu einem Labyrinth für Fremde, die sich sicher verlaufen hätten.

Doch ein Wheeler findet immer sein Ziel.

Gerade als Joey die Küche betreten will packt ihn von hinten eine Hand. Aus Reflex schnappt der Angegriffene nach dieser Hand und will gerade daran ziehen, als er einen stechenden Schmerz in seiner linken Hand spürt. Dieses Zögern nutzt der Angreifer aus, macht eine Drehung nach vorne und hebt so die Hebelwirkung für den Wurf auf. „Na na na, wer wird denn gleich so aggressiv! Du musst wirklich noch an deinem Benehmen arbeiten.“ „Das sagt gerade der Richtige!“ erwidert Joey protzig seinem Gegenüber - der Hausherr persönlich.
 

„So Kaiba, jetzt verrate mir doch endlich was für einen Nutzen ich für dich haben könnte!“ Wie schon dutzende Male zuvor geht der junge Firmenchef seinen Arbeiten weiter ohne auf die Fragen einzugehen. Er suchte einige Zutaten für das Frühstück zusammen und stellt sie auf den Küchentisch, um den vier angenehm weiche Stühle stehen.

„Eigentlich will ich dich ja rausschmeißen, aber mir ist etwas Wichtiges und überaus Dringliches eingefallen in dem du mir behilflich sein könntest.“ Die Beiden setzen sich an den Tisch und beginnen sich ihr Frühstück zuzubereiten, wobei Joey ein sehr ungutes Gefühl dabei hat. „Jetzt spann’ mich nicht auf die Folter. Was – willst – du?“

Tief in seine Frühstücksvorbereitung vertieft, seufzt Kaiba auf. „Also gut! Du kannst dich ja sicher noch erinnern wie vorgestern bei mir in der Firma eingebrochen worden ist. Zum Glück wurde nichts gestohlen und die unfähige Polizei weiß noch nicht, wer dieser Amateurdieb ist.“

Joey, der gerade herzhaft in sein Frühstück reinbeißen will, hält in seiner Handlung kurz inne und schaut den Brünetten unverwandt an. „Du hast doch sicher unzählige Kameras. Irgendwo muss er ja drauf sein, Superhirn.“ Um Fassung ringend blickt Kaiba von seinem Teller auf und eiskalt in Joeys Augen. //Wenn Blicke töten könnten, könnte ich mir die nächsten 100 Leben schenken.// „Natürlich weiß ich das Wheeler und ich habe sie auch kontrolliert, aber leider kann man nichts erkennen. Wer von uns beiden ist denn hier der Idiot?“ Wutschnaubend knallt Joey mit seinen Händen auf den Tisch, als erneut ein brennender Schmerz durch seine Hand fährt. Anstatt wüste Anschuldigungen zubrüllen hält der Verletzte seine Hand und schaut wimmernd zu Kaiba. „Selbst Schuld. Also weiter im Text. Als Mokuba mir gesagt hat, dass die Polizei nichts findet habe ich diese Angelegenheit selbst in die Hand genommen und jetzt kommst du ins Spiel.“ Mit kleinen Tränen in den Augen, die von den Schmerzen herrühren, legt Joey seinen Kopf schief und fragt: „Und was soll ich jetzt endlich machen? Man, bis du zum Punkt kommst ist es bald wieder Weihnachten!“

Unberührt steht Kaiba auf und schreitet auf Joey zu der immer noch mit seiner Hand beschäftigt ist.
 

„Arbeite für mich und zwar in der Sicherheitsabteilung!“ Sichtlich geschockt weitet Joey seine Augen und schaut Kaiba ungläubig an. //Was will der von mir? Ich bei ihm arbeiten?// Als der junge Firmenchef keine Antwort bekommt erzählt er einfach weiter. „Ich habe gesehen was du drauf hast. Du kannst gut kämpfen, auch wenn du es dir selbst beigebracht hast. Natürlich bist du noch nicht so stark wie ich, aber ich kann mich nicht um alles sorgen. Deswegen habe ich mir überlegt ob du da nicht einsteigen willst…“ Was Kaiba weitersagt bekommt Joey gar nicht mehr mit da er sich die wildesten Gedanken macht. Nicht nur dass die zwei sich nicht ausstehen können, wie soll er sich seinen Feind als Boss vorstellen. Der würde ihn doch in der Luft zerfetzen und ihn unmögliche Aufträge aufgeben. //Nein, ohne mich. Das würde ich niemals überleben. Das heißt ich würde diesen Kotzbrocken nicht nur in der Schule sehen, sondern dann auch noch in der Arbeit.// „…das wären deine Aufgaben. Was sagst du dazu, Wheeler?“ Erst jetzt bemerkte Joey, dass Kaiba mit ihm immer noch gesprochen hat und ihm eine Frage gestellt hat. „Was? Äh, ich habe zwar jetzt nicht alles gehört Mister Ober-Eisklotz, aber ich sage NEIN! Spinnst du? Ich würde nie für dich Arbeiten, selbst wenn ich am Verhungern wäre und ich Geld bräuchte!“ Aufgebracht steht Joey auf und verlässt dich Küche als Kaiba blitzschnell vor ihm steht. „Vergiss es Wheeler, ich lasse dich nicht so schnell gehen. Wenn ich jemanden in meiner Firma haben will, dann bekomm’ ich ihn auch.“ „Lass es gut sein, du kriegst mich nicht! Ich werde nicht für dich arbeiten. Das ist mein letztes Wort!“
 

Gerade will der Blonde an Kaiba vorbei, als er Joeys verletzte Hand ergreift und kräftig drückt. Der Verletzte schreit vor Schmerz auf und sinkt auf die Knie, doch Kaiba denkt nicht dran aufzuhören. „Tut das weh? Wehr dich doch, du bist doch so stark!“ Diese Worte wecken Joeys Kampfgeist. Mit seiner freien Hand packt der Jüngere Kaibas Handgelenk und verdreht es mit einem Ruck so, dass der Ältere loslassen muss. Doch auch der junge Firmenchef ist in Kampfsport bewandert und bringt mit schnellen Bewegungen Joey auf den Boden. Ein längeres Gerangel am Boden beginnt, denn keiner der Beiden möchte sich geschlagen geben. Immer wieder wechselte die Oberhand den Besitzer, bis schlussendlich Kaiba auf Joeys Bauch sitzt und seine Hände neben des Blonden Kopf drückt. Beide keuchen vor Anstrengung und kleine Schweißtropfen bilden sich. „Und was sagst du jetzt? Du bist zwar nicht so stark wie ich, aber du bist ein ernstzunehmender Gegner. Alles was du machen musst ist nur abends deine Augen offen zu halten, denn ich bin mir sicher, dass der Dieb noch einmal kommen wird. Damit du nicht alles alleine machen musst, darfst du dir zwei Assistenten suchen, die du dann ausbildest.“

Joey, der immer noch krampfhaft versucht sich loszureißen, platzt fast vor Wut. „Wie oft soll ich das noch sagen? NEIN! Du könntest mir noch so viel bieten, ich lasse mich nicht von dir versklaven!“ „Versklaven? Vergiss nicht wer hier die Oberhand hat, Wheeler! Deine Aussichten schauen gerade nicht sehr rosig aus.“
 

Das stimmt, Joey saß wirklich in der Falle. Kaiba sitzt mit vollem Gewicht auf Joeys Oberkörper und drückt weiterhin seine Hände auf den Boden. Doch wie plötzliche Gedankenübertragung werden sich die beiden Kontrahenten ihrer Position bewusst. Dem Blonden wird auf einmal ganz heiß, und das nicht nur wegen ihrem Kampf, und es bildet sich ein kleiner Rotschimmer um seinem Nase. Kaiba reißt leicht seine Augen auf, muss aber dann lächeln, weil er bemerkt hat, dass es Joey peinlich ist, wenn er auf ihm sitzt.
 

Ohne Vorwarnung beugt sich Kaiba zu Joeys Gesicht. Es ist schwer zu sagen, was der junge Firmenchef vorhat, denn seine Augen verraten keine Emotionen. Nur noch wenige Zentimeter trennen die Beiden. Dem Blonden ist gar nicht wohlig zumute und starrt entsetzt auf Kaibas Lippen. //Er will doch nicht etwa…//

„Kaiba, was soll…“
 

______________________________
 

Tja, das war’s. Ich weiß ich bin gemein, aber ich finde es ist einen tollen Schluss :P

So viel bleibt offen. Joey Antwort, Kaibas eventuelle Kussaktion.
 

Bis bald beim nächsten Teil ^.^

gute Miene zum bösen Spiel

Ohne Vorwarnung beugt sich Kaiba zu Joeys Gesicht. Es ist schwer zu sagen, was der junge Firmenchef vorhat, denn seine Augen verraten keine Emotionen. Nur noch wenige Zentimeter trennen die Beiden. Dem Blonden ist gar nicht wohlig zumute und starrt entsetzt auf Kaibas Lippen. //Er will doch nicht etwa…//

„Kaiba, was soll…“
 

„Schhhhhht!“ Joey konnte es nicht fassen. Hat Kaiba wirklich vor ihn zu küssen? Verzweifelt versucht der Blonde sich zu befreien, doch sein Körper will ihm nicht gehorchen. Ob es von der Verausgabung oder vom Schock ist, vermag er nicht zu sagen. //Ich will nicht! Er soll aufhören!//

Nicht mehr in Sekunden zu berechnen sind die Lippen der Beiden auseinander. Joey hat schon mit seinem Leben als gut aussehender Single, der alle Mädchen haben könnte die er will, abgerechnet, als Kaibas Lippen erst bei Joeys Ohr anhalten.

„Mache ich dich so nervös, wenn ich auf dir sitze? Was sagst du jetzt zu meinem Angebot? Hilfst du mir?“

Die Stimme, mit der Kaiba in Joeys Ohr verlockend süß flüstert, grenzt schon an Verführung und Gemeinheit zugleich. Ein undefinierbares Lächeln schleicht sich auf Kaibas Lippen, als er seinen Kopf ein wenig hebt, um den bewegungsunfähigen Jungen direkt ins Gesicht zuschaut.

//Oh Mann, was soll ich nur machen? Viel länger halte ich das nicht mehr aus.//
 

Doch was jetzt geschieht überrumpelte Joey total. Kaiba starrt weiterhin in Joeys glänzenden Schokoaugen als der Sitzende plötzlich schallend anfängt zu lachen. Das der junge Firmenchef überhaupt lachen kann war jetzt eher nebensächlich. Viel wichtiger war es, WARUM er auf einmal zu lachen beginnt. Ist diese Situation so komisch?

„Oh Mann, du hättest dein Gesicht sehen sollen Wheeler. Glaubst du ehrlich ich würde dich küssen, damit ich dann auch deine ganzen Flöhe bei mir habe? Du bist wirklich naiv und dumm!“

Fasst am Boden liegend lacht Kaiba weiter und muss sich schon den Bauch vor Schmerz halten. Dies ist zuviel für Joey. Schäumend vor Wut und Scham nutzt der Liegende diese Situation aus, hebt seine Knie um Kaiba in den Rücken zustoßen damit er das Gleichgewicht verliert. Der Lachende hat den Jungen unter sich total vergessen und ist von dieser Aktion so überrascht der er vornüber fliegt und sein Kopf gegen den harten Boden schlägt.

Joey hingegen rutscht unter Kaiba hinweg und stellt sich leicht außer Atem drohend vor Kaiba auf, der halb liegend seinen Kopf reibt.

Der Blonde kämpft mit einem weiteren Wutanfall, doch er will dem Brünetten nicht den Gefallen machen jetzt auszurasten. „Du arroganter, hinterhältiger Gefrierkasten. Was fällt dir ein mich so zu erschrecken. Wenn du glaubst dass du mich mit so einem Verhalten für deine Firma gewinnen kannst, hast du dich geschnitten!“

Mit erhobenem Haupte stolziert Joey so gut es geht bei Kaiba vorbei und schmeißt hinter sich die Tür laut ins Schloss. Ein völlig verdatterter Hausherr bleibt zurück, der weiterhin seine sich nahende Beule massiert. Schnell erlangt er seine Fassung wieder, rappelt sich schwerfällig auf und geht mysteriös lächelnd ins Badezimmer.
 

//Was denkt sich dieser Typ überhaupt was er da tut? Macht er sich doch glatt über mich lustig! Der kann mir noch so viel bieten, ich werde nie, ich wiederhole NIE, für ihn arbeiten. Ich glaube ich werde noch ein bisschen an meiner Kampftechnik arbeiten, damit ich ihn das nächste Mal besiegen kann und dann lache ich über ihn. Genau!// Mit einem breiten lächeln schreitet Joey durch den Park, der das Haus und die Wohnung der Streithähne trennt. Einige Leute, die dem Blonden begegnen schauen ihn stirnrunzelnd hinterher und denken sich ihren Teil.
 

Zu Hause angekommen pfeffert er nicht gerade sanft eine Tiefkühlpizza in den Ofen – zum Kochen war er diesmal zu faul, obwohl er ein perfekter Koch ist – und schmeißt sich mit voller Wucht auf sein Sofa. Wutschnaubend schnappt er sich die Fernbedienung und zappt durch die verschiedensten Programme, doch eine Sendung scheint blöder als der andere zu sein.

Doch wie das Schicksal es so will bleibt Joey mal wieder bei den Nachrichten hängen – es ist eine Aufzeichnung. Es geht um einen kürzlichen Einbruch, zu dem sich der Beraubte gerade äußert:
 

…Polizei leider nichts finden konnte, habe ich es selbst in die Hand genommen. Natürlich übe ich keine Selbstjustiz aus, aber ich werde meine Vorsichtsmaßnahmen verschärfen. Wie diese aussieht verrate ich natürlich nicht, aber sie wird nicht leicht zu knacken sein, denn ich habe schon für alles vorgesorgt.

Eine kleine Nachricht an den Räuber: Ich versichere Ihnen, dass Sie es nicht so leicht haben werden, bei der Kaiba Corporation einzubrechen! Und sollten Sie es doch noch einmal versuchen, dann kann Ihnen nicht einmal Gott vor mir schützen. Das ist sicher keine leere Drohung!
 

Bei den letzten Worten des Sprechers verengten sich dessen Augen zu gefährlichen Schlitzen und seine Stimme drang durch die dicksten Knochen um sie zu erschüttern.

Joey sah Kaiba im Fernsehen mit einem unglaublichen Blick. //Moment mal. Wenn das eine Aufzeichnung ist, dann müsste Kaiba ja schon alles geregelt haben…also mit den Sicherheitsvorkehrungen. Aber erst heute hat er mich gefragt, ob ich für ihn arbeiten will. Da passt was nicht zusammen. Entweder hat er mich verarscht, oder war sich sehr sicher, dass ich ihm helfe. Hmmm…irgendwie …//

Ein lautes Surren reißt Joey aus seinen Gedanken – seine Pizza ist fertig.
 

Leicht schwerfällig rappelt sich der Blonde auf und schlendert in die Küche um sich seine Mahlzeit zu holen. //Pizza ist einfach die beste Speise auf dieser Erde// Mit Vorfreude strahlenden Augen schnappt sich Joey noch schnell das Besteck und beginnt schon fröhlich sich die ersten Bissen der Pizza in den Mund zu stopfen.

Noch nicht lange die italiensche Speise genießend, fängt das Telefon an zu klingeln. //Nicht einmal in Ruhe essen kann man hier// Miesepetrig stellt er die Pizza am Wohnzimmertisch ab und hastet zum Schnurlostelefon. „Hallo? Joey Wheeler am Apparat.“ „Hallo Joey, hier ist Mokuba.“ „Hey Kleiner, was gibt’s?“ //Eigentlich habe ich den Kurzen ja gerne, aber eine kurze Pause von der Familie Kaiba wäre auch nicht schlecht// „Hast du Lust heute mit mir Skaten zu gehen? Seto hat mal wieder keine Zeit und ich langweile mich zu Tode. Was sagst du?“ „Hmm…klingt nicht schlecht. Wann willst du denn los fahren?“ „Es ist jetzt kurz vor drei. Wie wäre es in einer Stunde bis 17:00 Uhr im Park bei der Bank?“ „Ja, klingt ok. Ich bin eh gerade am Essen. So ein Verdauungssport tut sicher gut. Na dann bis bald.“ „Super! Bis bald.“

Joey steckt das Telefon wieder in die Station, schmeißt sich auf die Couch und beginnt seine Pizza gänzlich und ohne Störungen aufzuessen.
 

Nach dem verspäteten Mittagessen, wäscht er das Geschirr ab, zieht sich schnell angenehme und lockere Sportkleidung an, schnappt sich seine Inline Skates und bindet sie sich draußen vor der Tür zu. Langsam und ohne Hektik rollt er Richtung Park. Auf den Weg dorthin fährt er durch die Bäume Slalom, fährt für kurze Zeit rückwärts oder macht kleine Luftsprünge.

Was Sport anbelangt ist Joey einfach nicht zu toppen, egal welche Art an Sport. Am Liebsten hat er natürlich Basketball oder Kampfsport, doch auch Inline Skaten, Schwimmen oder andere Ballsportarten, außer Fußball, sind ihm immer willkommen.

Schon als kleines Kind war er den ganzen Tag draußen, um über die Wiesen zu tollen oder mit seinen Freunden etwas zu unternehmen. Aber ein besonderes Ereignis wird er nicht vergessen.
 

Joey war mal gerade 9 Jahre alt, als er mit seinen Freunden auf einer nicht aktiven Baustelle Fußball spielte. Sie spielten vier gegen vier, wobei Joey Stürmer war. Jeder wollte ihn im Team haben, da er einfach der talentierteste unter ihnen war. Es stand gerade 3:1 für Joeys Team, als er erneut auf das gegnerische Tor zurennt. Keiner traute sich, sich mit ihm anzulegen oder aufzuhalten, da der Blonde sie mit Leichtigkeit umspielen könnte. Natürlich war das Joey gar nicht recht, denn er wollte eine Herausforderung; er wollte gefordert werden. Mit einem kräftigen Schuss landete der Ball im Tor und er konnte einen weiteren Punkt für sein Team ergattern. Der Torwart des gegnerischen Teams wollte den Ball wieder ins Spielfeld werfen, als er zu weit geworfen hat und der Ball in eine gefährlich aussehende Grube flog. Ohne groß nachzudenken rannte Joey auf dieses Loch zu, als er ins Stolpern gerät und schreiend in die Grube fiel. Verzweifelt versuchte er wieder hoch zu kommen, doch ein heftiger Schmerz am Knöchel ließ ihn zurücksinken. Er hatte sich den Fuß verstaucht. Verzweifelt versuchte der Neunjährige hinauszuklettern, doch ohne Erfolg. Inzwischen sind seine Freunde hinzugekommen, die verzweifelt nach ihm riefen. Die Grube war zu tief um ihn hinausziehen zu können, deswegen sind zwei Freunde losgerannt um einen Erwachsenen zu holen. Joey wollte schon aufgeben und auf die Retter warten, als er merkte, wie der Boden unter ihm leicht nachgab. Mit einem erschütterten Knacksen bricht der Boden unter ihm zusammen und Joey schlägt mit seinem Kopf auf einen harten Untergrund in einer unterirdischen Höhle auf. Leicht benommen kroch der Blonde diese Gänge entlang, als er erschöpft liegen blieb und das Bewusstsein verlor.
 

Was weiter passiert ist kann sich Joey nicht mehr erinnern, aber es musste schrecklich gewesen sein, denn seit diesem Ereignis rührt er keinen Fußball mehr an. So in Gedanken versunken hätte der Blonde Mokuba fast überfahren. Gerade noch rechtzeitig kann Setos Bruder Joey aufwecken, um einen Zusammenprall zu verhindern. „Hey Joey, was ist denn los? Träumst du schon am Tag?“ „Sorry Mokuba, aber ich war gerade so in Gedanken.“ „Ich hab’s gemerkt, aber jetzt lass und ein bisschen Spaß haben!“

Gemeinsam machen sie sich auf den Weg zu dem so genannten „Skater Paradise“. Dieser riesige Park ist ein Traum für jeden Skater, denn dort sind die verschiedensten Hindernisse aufgebaut. Auch für Anfänger sind dementsprechende Übungen aufgestellt, damit sie die gewisse Sicherheit beim Fahren bekommen. Mokuba und Joey allerdings sind schon Profis und stellen sich den richtigen Herausforderungen mit Halfpipes, Stufen und Geländern.

Zum Glück sind die Beiden alleine, denn würde jemand im Wege stehen, so müsste er sofort ins Krankenhaus eingeliefert werden. Rasante Wettrennen, waghalsige Sprünge und grazile Drehungen sind an der Tagesordnung.

Schon nach knappen 15 Minuten hat sich eine kleine Zuschauermenge angesammelt, die den Sportlern begeistert zuschauen. Sogar eine kleine Traube an Mädchen hat sich gebildet die den blonden Skater anhimmeln. Mokuba und Joey allerdings bekommen von all dem nichts mit, denn sie waren nur auf ihre Performance bedacht.

Nach einer guten Stunde bremsen beide beinahe synchron und schauen sich frech grinsend an. Der Schweiß rinnt ihnen über die Stirn, der Atem rast und die einzelnen Glieder machen sich langsam bemerkbar. „Das war einfach super! Vielen Dank Joey, es hat total Spaß gemacht!“

„Hey, du wirst ja immer besser! Ich glaube ich muss ein bisschen heimlich trainieren, damit du mich nicht eines Tages einholst.“ Mit leicht zittrigen Knien steuern sie auf die Bank zu um sich ein wenig auszuruhen. Doch diese Ruhe soll nicht lange halten. Mokuba schaut unauffällig auf die Uhr, während Joey ihre Moves Revue passieren lässt, als der 12-jährige mit einem kleinen Schrei aufspringt. „Oh Mann, Joey, ich muss los. Ich habe doch noch Klavierunterricht! Seto wird mich umbringen wenn ich zu spät dort hinkomme. Es tut mir leid, aber ich muss los. Man sieht sich!“ Bevor Joey noch irgendetwas darauf erwidern kann ist der Schwarzhaarige auf und davon. //Die Jugend heut zu Tage. Ich bin froh wenn ich überhaupt noch von der Bank hoch komme und der Kleine düst jetzt schon wieder in der Gegend herum als ob nichts wäre.//
 

Mühsam rappelt sich Joey ebenfalls von der Bank auf und will gemütlich durch den Park rollen, als plötzlich zwei stämmig gebaute Männer aus den Büschen heraustreten und ihm den Weg versperren.

„Entschuldigung, aber ich müsste hier vorbei. Könnten Sie einen Schritt zur Seite gehen?“ Natürlich ist Joey klar, dass diese Beiden es nicht machen werden, das sagt ihm sein Bauchgefühl, aber probieren kann man es ja mal. Auch wenn er diverse Kampfsportarten beherrscht, so ist er kein Schlägertyp und versucht immer zuerst alles ruhig zu lösen. Doch diesmal wird es sich nicht nur mit Worten regeln lassen können. Mit drohenden Schritten kommen die zwei Männer auf den ausgelaugten Sportler zu und bauen sich in ihrer vollen Größe vor Joey auf, als der eine mit tiefer Stimme anfängt zu reden.
 

„Wir haben noch ein Hühnchen mit dir zu rupfen!“
 

CUT!

So, ich glaube ich belasse es einmal bis dahin! ^__^
 

Na bin ich einmal gespannt was die Männer mit Joey aufführen werden….und das sagt die Autorin ^^“

Ok, ok, ich weiß was passiert. Macht euch auf ein weiteres spannendes Kapitel bereit!

Sport ist beinaher Mord

Mühsam rappelt sich Joey ebenfalls von der Bank auf und will gemütlich durch den Park rollen, als plötzlich zwei stämmig gebaute Männer aus den Büschen heraustreten und ihm den Weg versperren.

„Entschuldigung, aber ich müsste hier vorbei. Könnten Sie einen Schritt zur Seite gehen?“ Natürlich ist Joey klar, dass diese Beiden es nicht machen werden, das sagt ihm sein Bauchgefühl, aber probieren kann man es ja mal. Auch wenn er diverse Kampfsportarten beherrscht, so ist er kein Schlägertyp und versucht immer zuerst alles ruhig zu lösen. Doch diesmal wird es sich nicht nur mit Worten regeln lassen können. Mit drohenden Schritten kommen die zwei Männer auf den ausgelaugten Sportler zu und bauen sich in ihrer vollen Größe vor Joey auf, als der eine mit tiefer Stimme anfängt zu reden.
 

„Wir haben noch ein Hühnchen mit dir zu rupfen!“
 

„Was wollt ihr von mir? Ich kenn euch nicht einmal!“ Mit einem gefährlichen Grinsen überwinden die zwei Männer noch die letzten paar Meter die sie getrennt haben.

Die Sonne neigt sich langsam wieder auf die andere Seite des Erdballs und hinterlässt eine kühle sich nahende Abendluft. Joey ist nicht gerade warm angezogen und wünscht sich jetzt am liebsten in seiner warmen Wohnung bequem auf der Couch sitzen. Schon bei leichten Bewegungen merkt der Blonde, dass seine Muskeln ein bisschen rebellieren und ihm ihre Dienste nicht unter leichte Schmerzen zur Verfügung stellen werden. Auch seine Kondition ist für den Rest des Tages aufgebraucht; zuerst die Rangelei mit Kaiba, dann der Spurt nach Hause und jetzt das Inline Skaten. Joey ist sich sicher, dass er keine große Gegenwehr zustande bringen wird.
 

„Uns vielleicht nicht, aber einen unserer Freunde. Wir sind uns ganz sicher, dass du es warst der ihn gestern Abend auf die Matte geschickt hat!“ Ein lautes und provozierendes Knacksen der Fingerknöchel ist zu hören, welches von einem der Männer ausgeht – sie machen sich zum Kampf bereit.

„Hört mal. Euer Freund war selbst schuld, denn er hat ein Messer gezogen was total unfair ist. Wie ich reagiert habe nennt man Selbstverteidigung, schließlich will niemand einfach so erstochen werden. Außerdem bin ich jetzt gerade nicht gut in Form, deswegen…“ //Scheiße! Was red’ ich denn da? Jetzt wissen sie dass sie leichtes Spiel haben werden. Ich bin doch so ein Idiot!!!//

Ein leichtes siegessicheres Grinsen stiehlt sich wieder auf die Gesichter der Herausforderer. „So so, du bist nicht gut in Form. Na dann halt schön still. Es wird nicht lange dauern.“

Kaum als der Mann seinen Satz beendet hat rast eine Faust auf Joey zu, die ihn sogleich von den Füßen reißt; mit so einem Angriff hat der Skater jetzt nicht gerechnet. Leicht benommen schüttelt er seinen Kopf und rappelt sich mehr schlecht als recht wieder auf. //Oh Mann, jetzt sitz ich wirklich in der Klemme. Mit den Skates kann ich doch nicht kämpfen und bis ich sie ausgezogen habe, bin ich schon längst hinterm Jordan. Ich glaube mir bleibt nichts anderes übrig als die Flucht zu ergreifen.// Gerade als er seinen Plan umsetzen will bemerkt Joey dass die Männer ihm die Fluchtwege versperrt haben. Es bleibt ihm also nichts anderes übrig als zu kämpfen oder irgendwie frei zu kommen.
 

Mit lauten Gebrüll rennen die Beiden je von einer Seite auf den Sportler zu, der gerade verzweifelt versucht wie er hier nur rauskommen soll. //Scheiße was soll ich machen???// Dank seiner Reflexe kann sich Joey unter den Schlägen hindurch rollen und will gerade zum befreienden Spurt ansetzen, als er einen Ruck an seinem Handgelenk spürt und ihn wieder zu Boden reißt. Hart auf den Beton aufschlagend stampft einer der Männer mit einem Fuß in Joeys Magengegend, die ihm ein schmerzhaftes Stöhnen entlockt. „Tja Freundchen, dafür wirst du büßen! Hast du noch ein paar letzte Worte?“ Mit leicht schmerzverzerrtem Gesicht schließt Joey seine Augen und wartet auf den Gnadenstoß, welcher nicht sehr lange auf sich warten lässt. Wie als ob jemand die Sonne verstecken würde, wird alles um ihn herum schwarz. Tiefe Bewusstlosigkeit umfängt ihn.

__________________________________
 

was währenddessen bei Kaiba passiert
 

Nachdem Joey aus seinem Haus gestürmt ist, hat sich der leicht angeschlagene Firmenchef in sein Bad verkrochen um sich eine erfrischende Dusche zu genehmigen. Mit einem mysteriösen Lächeln dreht er die Brause auf und steigt vorsichtig in den lauwarmen Wasserstrahl. Sanfte Tropfen rennen Kaibas makellosen Körper hinab und umspielen jeden seiner einzelnen Muskeln. Mit einem leichten Seufzer verzieht sich sein Lächeln zu einer überlegenden Miene. //Na warte Wheeler, dich krieg ich noch! Warum eigentlich will ich unbedingt dich in meiner Security Gruppe haben? Vielleicht weil ich weiß was ich dann bekomme. Ich kenn deine Fähigkeiten, dein Charakter und vor allem dein Temperament// Bei dem Wort „Temperament“ muss Kaiba unbewusst auf seine Beule am Vorderkopf greifen.
 

Nach weiteren sieben Minuten grübeln steigt der Jungunternehmer aus der Dusche, rubbelt sich mit einem Badetuch halbwegs trocken und wickelt sich dieses um seine schmale Hüfte. Wie ein Roboter, der die nächsten Bewegungen einprogrammiert hat, bewegt sich Kaiba auf seinen Kleiderschrank zu, zieht sich eine Hose, einen Rollkragenpulli und seinen langen weißen Mantel an. // Mist, halb zwölf! Warum ist es schon so spät? Ich wollte eigentlich schon um 10 Uhr in der Firma sein.//

Wie von der Tarantel gestochen spurtet Kaiba aus seiner Villa und lässt sich in seine Firma chauffieren.
 

Nach 15-minütiger Fahrt betritt der Jungunternehmer das Firmengebäude und fährt in den 8 Stock, in dem sein großes Büro liegt. Laut seufzend lässt sich Kaiba auf seinen Sessel plumpsen und schaltet mit fließenden Bewegungen seinen Computer ein, um weiter an seinem neuen Projekt zu arbeiten. Für einen Mittwochnachmittag ist es in Kaibas Büro ungewöhnlich ruhig. Keine lästigen Telefonanrufe von Kunden oder vom Personal, keine überforderte Sekretärin oder technische Probleme; nur das leise klacken der Tastatur ist zu vernehmen. Kaum sieben Stunden an der Arbeit seufzt der junge Firmenchef erneut und muss sich eingestehen, dass er keine Lust mehr hat. Ohne jemanden bescheid zu sagen, spaziert Kaiba aus der Firma und macht sich zu Fuß Richtung Villa. Gerade als er in Gedanken vertieft nach Hause kommt, düst ein hektischer Mokuba mit Inline Skates vorbei und verschwindet im Haus. „Was zum Teufel…“ Mit schnellen Schritten rennt Kaiba ebenfalls in die Villa und fängt seinen kleinen Bruder gerade noch ab, wie er das Haus wieder verlassen will. „Mokuba, was ist denn los? Ist was passiert?“ Mit leicht sorgenvollen Blicken schaut der Große auf den Kleinen hinab und wartet auf dessen Antwort. „Nein, nein. Es ist nichts. Aber lass mich bitte los, denn ich muss zu meinem Klavierunterricht!“ Recht grob reißt sich Mokuba aus den Klauen seines großen Bruders und ist schon auf und davon.
 

Lustlos in seinem Essen stochernd sitzt Kaiba auf dem kleinen Küchentisch und versucht vergebens ein paar Bissen seiner Mahlzeit hinunterzuwürgen. Eigentlich hätte er auch am großen Esstisch, oder sollte ich besser Tafel schreiben, essen, doch ganz alleine war ihm zu unpassend. Mit genervter Miene stellt er seinen Teller in die Abwasch, denn ohne Mokuba ist es irgendwie langweilig Doch das sollte sich schnell ändern.

Quietschende Reifen bleiben vor dem Anwesen der Kaibas stehen. Hastige Schritte sind zu hören, als zwei Personen die Tür aufschmeißen. Wie vom Blitz getroffen rennt ein verwirrter Kaiba in den Vorraum und stellt mit entsetzen fest, dass diese beiden Leute einen dritten tragen.

Mokuba und Kaiba wollen Joey gerade auf die Couch legen als Kaiba hektisch auf sie zu stürmt. „Was ist passiert? Was ist mit Wheeler los? Der sieht ja furchtbar aus!“

Ein schlotternder Mokuba streicht Joey einige Strähnen aus dem Gesicht, als Roland Bericht erstattet. „Das wissen wir nicht so genau, aber als ich Master Mokuba abholen wollte, ist er gerade durch den Park gelaufen gekommen und hat mir erzählt, dass Mister Wheeler verletzt am Boden liegt. Daraufhin bin ich mit ihm mitgegangen und wir haben ihn hier her gebracht.“ Ohne groß zu überlegen drückt Kaiba seinen heulenden Bruder beiseite, schnappt sich Joey und geht mit ihm wieder aus dem Haus. Mit unbewegter Stimme fordert er die Zurückgebliebenen auf ihm zu folgen. „Worauf wartet ihr noch? Wir müssen ihn ins Krankenhaus tragen, denn so wie es aussieht ist er sehr schwer verletzt und unterkühlt.“ Gemeinsam hasten alle drei zur Limousine. Roland schwingt sich hinters Steuer und fährt mit erhöhter Geschwindigkeit durch die Stadt um schnellst möglichst in ein Krankenhaus zu kommen.
 

Kaum sehen die Schwestern am Empfang den bewusstlosen Jungen in Kaibas Händen, rennen sie schnell zu einer Trage und legen Joey vorsichtig drauf. Routiniert schieben sie ihn in einen Untersuchungsraum, in dem Kaiba keinen Zugang hat. Der junge Firmenchef setzt sich auf einen der Sessel, verschränkt lässig seine Arme und sitzt da als ob er Joey nur einen Gesundheitscheck machen würde. Die anderen zwei Retter hingegen treten von einem Bein aufs andere und warten ungeduldig auf die Diagnose des Arztes.

Schon 1 ½ Stunden sind vergangen, als ein Arzt in mittlerem Alter auf sie zukommt. „Haben Sie den blonden Jungen hier her gebracht?“ Ängstlich nickt Mokuba, wobei Kaiba unverwandt den Arzt mustert. „Dieser Junge hatte Glück, dass Sie ihn schnell gefunden haben. Laut seiner Körpertemperatur müsste er schon zwei oder drei Stunden draußen gelegen haben. Die ganze Nacht hätte er sicher nicht überlebt.“ Leicht genervt steht Kaiba auf. „Reden Sie nicht um den heißen Brei herum. Wie geht es Wheeler?“ Ohne auf diese Bemerkung einzugehen, fährt der Arzt mit dem Resultat fort. „Dem Jungen geht es im Großen und Ganzen gut. Er hat nur ein paar Prellungen, Quetschungen und Schürfwunden über seinem ganzen Körper. Gebrochen ist nichts. Der Junge hatte Glück im Unglück. Allerdings wird er noch zwei Tage hier behalten um zu schauen, wie sein Körper auf diese Unterkühlung reagieren wird, denn es kann passieren dass er Schüttelfrost oder hohes Fieber bekommen wird. Nach diesen zwei Tagen kann er wieder nach Hause gehen, doch muss er sich weitere 3 Tage schonen. Leider konnten wir keinen Verwandten erreichen, deswegen machen wir uns ein wenig um seine Genesung sorgen.“

Desinteressiert setzt sich Kaiba wieder hin und umarmt seinen Bruder der einige Tränen vor Freude vergießt. Nachdem diese Tränen schnell getrocknet sind schaut Mokuba zu seinem älteren Bruder mit einem viel sagenden Hundeblick hinauf. Bei solchen Augen kann Kaiba einfach nicht anders als Mokuba diesen Wunsch zu gewähren. „Ok, wir können ihn ja für drei Tage versorgen. Sagen Sie uns bescheid wann er freigelassen wird.“
 

Gerade als sich der junge Firmenchef und sein Chauffeur erheben wollen um wieder nach Hause zu fahren, zupft Mokuba an Kaibas Mantelärmel. „Warte, ich will Joey sehen. Das geht doch, oder Doktor?“ Mit einem Nicken öffnet er die Tür und die drei betreten das Krankenzimmer.
 

Das war’s mal wieder!
 

Vielen Dank für eure lieben Kommis ^__^

Ich hoffe, ich kann bald weiter schreiben, da ich momentan viel zu tun habe. Ich werde mein Bestes versuchen!
 

Bis zum nächsten Teil ^.~

kalt, kälter, Kaiba

Gerade als sich der junge Firmenchef und sein Chauffeur erheben wollen um wieder nach Hause zu fahren, zupft Mokuba an Kaibas Mantelärmel. „Warte, ich will Joey sehen. Das geht doch, oder Doktor?“ Mit einem Nicken öffnet er die Tür und die drei betreten das Krankenzimmer.
 

Was sie sehen bereitet ihnen einen großen Schock. Joey liegt mit geschlossenen Augen regungslos auf einem weißen Bett. Sein sonst so makelloser Körper ist mit Verbänden und Pflaster übersät und sehen aus wie ein skurriles Mosaik. Einige blonde Haarsträhnen fallen ihm keck ins Gesicht, die restlichen liegen quer über dem Kissen verstreut. Zum Glück sind an dem Verletzten keine Geräte angeschlossen, denn dafür ist Joey zu „gesund“.

Den Blonden so zu sehen, wo er doch immer fröhlich und aufweckt durchs Leben rennt, bereitet den Besuchern ein ungutes Gefühl. Sicher, alle wissen das Joey eine schreckliche Kindheit als Raufbold gehabt hat und da gehören Krankenhaus- bzw. Arztbesuche zur Tagesordnung. Aber diese Geschichten sind längst abgeschlossen und interessieren keinen mehr.
 

Wie auf Samtpfoten nähert sich Mokuba seinen Sportpartner und sieht ihn mit traurigen Augen an. Kaiba bewegt sich ebenfalls auf Joey zu, bleibt jedoch hinter Mokuba stehen um nicht vielleicht noch den Anschein zu erwecken, dass er sich große Sorgen um ihn machen würde. Nach 10 Minuten betretenem Schweigen wird es dem Jungunternehmer zu langweilig, legt seinem Bruder eine Hand auf die Schulter und will ihn somit auffordern wieder zu gehen. Bevor Mokuba diesem Wunsch nachgehen will flüstert er Joey noch einige aufmunternde Worte ins Ohr. Als ob der Patient es gehört hat, öffnet er langsam seine leicht schmerzenden Augen und schaut apathisch im Raum herum um sich zu orientieren. Ganz vorsichtig versucht Joey seinen Kopf in Richtung Tür zu drehen, da seine drei Retter gerade die Tür öffnen, als ein gequältes Stöhnen ertönt. Abrupt bleiben die Drei stehen und drehen sich noch einmal zu Joey um, der sie mit zusammengekniffenen Augen mustert. Freudestrahlend läuft Mokuba auf seinen Freund zu und will ihm schon um den Hals fallen, als er kurz davor in seiner Handlung inne hält und sich einfach nur aufgeregt auf den Stuhl plumpsen lässt. Hätte der junge Kaiba ihn jetzt geknuddelt, müsste Joey sicher länger im Krankenhaus bleiben, denn wenn Mokuba jemanden „herzlich“ umarmen will dann kann es schon zu weiteren Quetschungen kommen.
 

Immer noch nicht ganz die Lage checkend versucht Joey ein Lächeln zusammen zubekommen, was ihm aber nicht ganz gelingen will da seine Zähne leicht aufeinander schlugen. „Mensch Joey, was ist passiert? Wie geht’s dir? Warum bist du bewusstlos im Park gelegen? Wer hat dir das angetan? Wie…“ Bevor Joey Mokuba von seiner Fragenstellerei aufhalten kann, kommt schon Kaiba auf ihn zu und unterbricht seinen Bruder. „Mokuba, überfordere den Köter doch nicht gleich. Wer weiß ob Wheeler noch richtig denken kann nach dieser Schlägerei.“ Mit einem herausfordernden Grinsen blickt er zu dem Patienten und wartet auf eine Reaktion die nicht lange auf sich warten lässt. Joey mag vielleicht körperlich angeschlagen sein, aber dies gilt nicht für seine Zunge – abgesehen von den zitternden Zähnen - geschweige seinem Gehirn, welches ja hervorragend von seinem Dickschädel geschützt ist. Gerade als sich der Blonde aufsetzen will um so seine Drohung zu verstärken, durchfährt ihn ein brennender Schmerz im ganzen Körper. Er fühlt sich als ob er von einem Zug überrollt worden ist. Jede Faser im seinem Körper rebelliert, schreit nach Ruhe und Pflege.
 

Niedergeschlagen legt sich Joey wieder aufs Bett, zieht noch einmal seine Decke eng um den Körper und muss Kaiba halt in einer liegenden Position böse anfunkeln. „Vielen Dank für deine Besorgnis! Ich werde mir den Tag im Kalender rot anstreichen um ja nicht zu vergessen dass du dir Sorgen gemacht hast.“ Siegessicher grinst Joey zu Kaiba und will sich schon dessen Bruder zuwenden um einige Fragen von ihm zu beantworten, als der junge Firmenchef erneut das Wort ergreift. Kaiba und eine verbale Niederlage? Niemals!

„Oh ha, da ist ja einer sehr schlagfertig aufgelegt. Die Schläge auf den Hinterkopf haben anscheinend Wunder bewirkt. Hoffentlich zeigt sich diese Wirkung auch in der Schule.“ Ein leises resigniertes Seufzen Mokuba-seits ist zu hören, denn schon wieder entfacht ein neuer Streit zwischen den beiden Rivalen. Doch wider Erwarten fängt Joey an ganz breit zu Lächeln. „Was grinst du so Köter?“ Kaiba mag so ein Grinsen von Joey nicht, denn er kann mit so etwas nichts anfangen. „Und das habe ich ganz allein dir zu verdanken, eingebildeter Pinkel! Hättest du diesen Mann gestern beim Jahrmarkt nicht zur Schnecke gemacht und hätte ich dich nicht gerettet, wären diese zwei Typen, denen ich diesen Krankenhausaufenthalt zu verdanken habe, nicht begegnet.“

Ungläubig schaut Mokuba zu seinem großen Bruder auf und seinen fragenden Augen ist zu entnehmen, dass sie eine Erklärung verlangen. //Joey hat Seto gerettet? Sie waren beim Jahrmarkt? Was geht hier vor?//
 

Nachdem Mokuba eine ausführliche Klärung der Beiden erhielt, ohne das sich Kaiba bei einigen Ausdrücken Joeys leicht geräuspert hat, schaut er den Blonden anbetend an. „Joey, du bist ja ein richtiger Held!“ „Ein Held, der jetzt im Krankenhaus liegt und aussieht wie eine Patchworkdecke.“ Mokuba muss bei dieser Aussage auflachen und sogar Kaiba muss kurz schmunzeln. Ein weiterer Zitteranfall befällt Joey. Verzweifelt versucht er sich noch mehr in seine angeblich warme Decke zu wuscheln, doch ohne Erfolg. Kalt wie eh und je sagt Kaiba: „Na wenigstens sind es nur physische Schmerzen, wobei sie dein Gehirn eh nicht rausprügeln können, da du nicht sehr viel davon besitzt.“

Einen giftigen Blick Joeys einfangend stolziert der Firmenchef zur Tür, ruft seinen Bruder noch schnell herbei und will schon weg gehen, als er sich noch einmal umdreht. „Ach ja, nach deinen zwei Tagen Krankenhausaufenthalt nehmen wir dich DANK MOKUBA bei uns auf. Zum Glück nur drei Tage, denn dann solltest du wieder fit sein. Deiner Gesundheit zu Liebe.“ Es ist schwer zu sagen, ob das ein Befehl, eine Drohung oder einfach nur eine Feststellung Kaibas war, aber egal was es sein soll reißt Joey ungläubig seine Augen auf.
 

„Das ist aber nicht euer Ernst oder? Ich bin doch kein kleines Baby mehr! Ich kann alleine auf mich aufpassen.“ Mit einem fiesen Lächeln tretet Kaiba noch mal auf Joey zu und beugt sich leicht zu ihm herunter. „Da gebe ich dir Recht. Babys können selbst auf sich aufpassen, aber wie sieht es mit streunenden Kötern aus?“ Bevor der Verletzte noch darauf reagieren kann, schließt Kaiba die Tür und macht sich auf den Weg nach Hause.
 

Alleine zurückbleibend starrt Joey auf die weiß angestrichene Decke seines Zimmers. In seinem blonden Köpfchen dreht sich alles. Ein erneuter Zitteranfall reißt ihn aus dem Strudel der Gedanken, worauf er versucht sich noch tiefer in sein Bett reinzuwuseln um seinen Körper zu wärmen. Vergebens! Leise fluchend drückt Joey den Knopf für die Schwester, die sofort in sein Zimmer reinkommt. Man könnte meinen sie habe nur darauf gewartet und vor der Tür gelauert. „Was kann ich für sie tun Mister Wheeler?“ Mit hilflosen Augen und bebenden Lippen bittet er sie um eine weitere Decke, da sich sein ganzer Körper wie ein Eisklotz anfühlt. //Ob sich Kaiba auch so fühlt? Schließlich zeigt er uns ja jeden Tag, dass er die Kälte der Antarktis gepachtet hat.“ Innerhalb einiger Sekunden liegen auf Joeys Körper zwei Decken die ihn verzweifelt versuchen zu wärmen.

Die Schwester hat schon geahnt, dass er eine ordentliche Unterkühlung hat und hat sofort den betreuenden Arzt gerufen.

Der Mitte 40-jährige Arzt erscheint wieder und untersucht Joey noch einmal. „Die Schwester hat mir erzählt, dass Ihnen kalt ist. Geht es Ihnen jetzt mit den zwei Decken besser?“ Ein niedergeschlagenes Kopfschütteln bestätigt dem Arzt seine Befürchtung. „Das habe ich mir gedacht, schließlich sind Sie ca. 3-4 Stunden im Freien auf kaltem Boden gelegen. Ich werde Sie jetzt noch einmal untersuchen, aber ich sage Ihnen gleich, dass es noch zwei harte Tage werden. Es werden sicher mehrere Schüttelattacken kommen und Sie werden sich fühlen als ob Sie nur mit Ihrer Unterwäsche im Kühlschrank stehen würden. Keine Sorge, es wird nicht lebensgefährlich sein, aber es wird sich einfach nicht angenehm anfühlen. Nach diesen zwei Tagen müsste alles überstanden sein und dann werden Sie noch drei Tage unter Mister Kaibas Aufsicht sein.“
 

Nachdem der Arzt Joey verlassen hat, legt er sich wieder seufzend hin und wickelt sich dreifach in seine zwei Decken. Egal was der Unterkühlte auch anstellt, er kann seinen Körper nicht wärmen. Am Liebsten würde er einen heißen Tee nach dem Anderen trinken,….nein,…lieber heiße Schokolade, das wäre jetzt himmlisch. Ob die Krankenschwester ihm so etwas bringen würde?

//Mann, wie kann ich jetzt nur an heiße Schokolade denken, wenn ich eigentlich ganz andere Probleme habe. Das Größte heißt…Kaiba! Ich soll drei Tage unter seiner Obhut leben? Seine Fürsorge kann ich mir vorstellen; mit einem Eiszapfen bewusstlos geschlagen, in einem entspannenden Bad fast ertränkt und das Essen kann ich mir sowie so abschminken. Ich bin mir auch sicher, dass er mich in dieser Zeit weiter überreden will für ihn zu arbeiten. Das werden harte drei Tage…// Mit diesen Gedanken gleitet Joey immer mehr in seine Traumwelt bis er endgültig eingeschlafen ist.
 

Die Nacht verläuft alles andere als erholsam. Obwohl Joey hundemüde ist wacht er immer wieder durch heftige Zitteranfälle auf und kann auf Grund dieser Kälte nicht mehr einschlafen. Ihm ist zum Heulen zu mute. Er überlegt ernsthaft die Krankenschwester zu rufen um ihn von diesen Qualen zu befreien, aber schließlich ist er kein Weichei und versucht alleine diese Kälte zu bezwingen. Doch zum Glück muss auch diese Nacht einmal ein Ende finden. Leises Vogelgezwitscher und das sanfte Geräusch des Windes wecken Joey vorsichtig auf. Wie gerädert öffnet der Blonde seine Augen und würde sie am liebsten wieder schließen nach dem Anblick der sich ihm gerade bietet. Fünf strahlende und teils bemitleidenswerte Gesichter springen ihm entgegen, die von Yugi, Tristan, Tea, Duke und Mai. Leider kann Joey nicht schnell genug reagieren um sich wieder schlafen zu stellen. „Morgen Joey, wie geht’s Alter?“ Mit einem fragenden Gesicht bemüht sich Tristan Joey in die Realität zu holen. Alles was er als Antwort bekommt ist ein gemurmeltes „Morgen“ und ein entzückender Rücken von ihm, der sich schwerfällig auf die Seite rollt, weg von seinen Freunden. Natürlich hat der Blonde seine Freunde gern, aber jetzt will er nur schlafen, denn die Nacht hätte erholsamer sein können.

Verwirrt schauen sich die Freunde untereinander an und zucken ratlos die Schultern.
 

„Hey Joey, wie geht es dir. Sag doch was, wir machen uns alle Sorgen!“ Diesmal versucht Tea ihr Glück, aber auch sie scheitert kläglich. Nachdem die Atmosphäre langsam ungemütlich wird, da niemand mehr versucht hat Joey zum Sprechen zu bewegen, dreht sich ein zitternder Joey zu seinen Freunden. „Hey Leute! Ich danke euch ja, dass ihr mich besuchen kommt, aber ich habe eine schlechte Nacht hinter mir und ich brauch jetzt wirklich Ruhe.“ Verständnisvoll strahlen ihm die fünf Gesichter entgegen, nicken ihm zu und verlassen das Krankenhaus, ohne sich zuvor zu verabschieden. //Endlich Ruhe. Ich brauche wirklich Schlaf!// Einige Minuten starrt der Verletzte auf die geschlossene Tür, als seine Augenlider wieder langsam schwerer werden. Sich selber eine gute Nacht (oder besser gesagt guten Tag) wünschend dreht sich Joey auf den Bauch, schnappt sich sein Kopfkissen und stopft es sich unter seinen Kopf wobei einige Strähnen zwischen Kissen und Schultern hängen bleiben. „Au! Shit tut das weh.“ Gerade als er seine etwas zu lang geratenen Haare entwirren will, öffnet sich die Tür erneut. //Kann man denn nie seine Ruhe haben?“ Mit einem kleinen kläglichen Seufzen dreht er sich wieder Richtung Tür und erblickt mit Schrecken seinen schlimmsten Alptraum. //Bitte nicht. Da hätte ich doch lieber meine Freunde wieder. Aber nicht den!!!//
 

Kaiba entgeht Joeys geschocktes und hilfloses Gesicht nicht und muss sofort anfangen gemein zu grinsen. Ach wie er es liebt Joey fertig zu machen. „Guten morgen Wheeler! Hast du Probleme mit deinen Zotteln? Vielleicht sollten wir sie abschneiden, dann tust du dir leichter.“ Provozierend macht Kaiba einige Schritte auf sein „Opfer“ zu und deutet mit seiner rechten Hand eine Schere an indem er seinen Zeige- und Mittelfinger auf und zu schnappen lässt. „Vielen Dank für deine Fürsorge, aber meine Haare darf niemand anfassen, außer ich und dem Friseur dem ich vertraue. Verschwinde, ich brauche Ruhe!“ Doch wie es so kommen muss setzt sich der junge Firmenchef einfach an Joeys Bettrand und grinst ihn immer noch schelmisch an. „Das geht nicht, denn ich will einige Sachen mit dir klären.“ Ein weiterer Schüttelanfall befällt den Blonden und zieht sich daraufhin die Bettdecke über den Kopf; zum einen wegen der Kälte und zum anderen wegen Kaibas Anblick. Hat Joey wirklich geglaubt so Kaiba los zu werden? Ich glaube wir wissen alle dass das nicht funktioniert.

Plötzlich spürt Joey wieder ein Gewicht auf seinem Oberkörper, aber nicht das Gewicht einen ganzen Körpers, sondern eher nur ein Druck einer Hand; genau auf seiner Brust. //Ich will doch nur meine Ruhe!// „Glaubst du wirklich damit kannst du mich loswerden? Je schneller ich mein Anliegen los werde und du mir richtige Antworten gibst, desto schneller bin ich wieder weg. Du entscheidest Wheeler.“ In diesen Wörtern ist der schmierige Unterton nicht zu überhören und die zeigen sofort ihren gnadenlosen Erfolg. Mit einem schnellen Ruck reißt Joey seine Bettdecke vom Kopf, bäumt seinen Oberkörper auf, damit die Hand von seinem Brustkorb runtergeht und setzt sich auf. Wutentbrannte Augen starren Kaiba an, zumindest so wutentbrannt wie es nur irgendwie möglich ist bei dieser körperlichen Kälte.
 

„Ich weiß was du willst und du kennst meine Antwort. Warum lässt du mich nicht in Ruhe!“ Zuerst war Kaiba wegen dieser schnellen Bewegung ein bisschen überrascht, doch langsam stiehlt sich wieder dieses kalte Lächeln auf seine Lippen. „Ich habe dir schon gesagt ich will dich für meinen Plan „Extended Security“ haben. Deswegen bleibt dir keine andere Wahl. Ich versteh gar nicht warum du so dagegen bist? Du bekommst einen eigenen Wohnraum, Verpflegung und bezahlt wirst du auch noch. Theoretisch hast du keine Ausgaben.“ Entgeistert schaut Joey seinen Sitznachbarn an und schüttelt verzweifelt den Kopf. „Glaubst du wirklich Geld ist alles was für mich zählt? Ich halte dich keine 5 Minuten aus. Selbst jetzt würde ich dich gerne auf die Matte schicken, obwohl wir keine 3 Minuten sprechen. Vergiss es! Und dann dich auch noch als Chef! HA!“ Mit unbewegter Miene hört sich Kaiba Joeys Gezeter an und erweckt einen uninteressieren Eindruck. Langsam drückt er den aufbrausenden Joey aufs Bett, beugt sich selbst herunter und schaut undefinierbar in Joeys Schokoaugen. „Glaubst du wirklich ich bin scharf drauf dich einzustellen Wheeler? Nur weil ich sage dass ich dich haben will heißt es nicht dass ich es aus Hundeliebe mache. Ich mache mir mehr Sorgen um Mokuba denn zu dem Zeitpunkt, als in meine Firma eingebrochen worden ist war auch noch Mokuba drinnen. Zum Glück sind sie sich nicht über den Weg gelaufen.“ Langsam wird Joey immer wärmer, je näher Kaibas Gesicht kommt. Nach dem letzten Satz allerdings schaut er dem Braunhaarigen geschockt an. //Mokuba war noch in der Firma? Oh Gott!“ Mit einem trotzigen Schnauben dreht er seinen Kopf auf die Seite und schaut leicht verärgert auf die Tür. “Und warum ich?” Ganz langsam kräuseln sich Kaibas Lippen und flüstern in Joeys Ohr. „Weil mein Bruder und du euch gut verstehen. Außerdem bist du auch in der Kampfkunst gut bewandert. Auch wenn du mich nie schlagen könntest“
 

Jetzt ist Joey wirklich warm, denn der Atem Kaibas streift sanft seine Ohren mit jedem Wort, welches seine Lippen verlässt. Einige Denkminuten vergehen, als Joey mit einem gequälten Blick in eiskalte blaue Augen schaut und fast unerkennbar nickt, doch gerade so stark, dass man es erkennen kann. Triumphierend setzt sich Kaiba wieder gerade hin und grinst Joey gefährlich an.
 

„Ich werde dir helfen, aber nur Mokuba zu Liebe und nur unter einer wichtigen Bedingung.“ Dem überheblichen Lächeln folgt eine drohende Miene. „Und welche?“
 

----------------------------
 

So meine Lieben. Das war das siebte Kapitel. Ein bisschen länger als die davor. Schließlich versuche ich meine Leser die Kommentare abgeben zu berücksichtigen. Sofern ich eure Wünsche erfüllen kann ^_^
 

Was Joeys Bedingung ist, erfahrt ihr im nächsten Kapi *.*

Eine unmögliche Bedingung?

Jetzt ist Joey wirklich warm, denn der Atem Kaibas streift sanft seine Ohren mit jedem Wort, welches seine Lippen verlässt. Einige Denkminuten vergehen, als Joey mit einem gequälten Blick in eiskalte blaue Augen schaut und fast unerkennbar nickt, doch gerade so stark, dass man es erkennen kann. Triumphierend setzt sich Kaiba wieder gerade hin und grinst Joey gefährlich an.
 

„Ich werde dir helfen, aber nur Mokuba zu Liebe und nur unter einer wichtigen Bedingung.“ Dem überheblichen Lächeln folgt eine drohende Miene. „Und welche?“
 

Eigentlich war das nur eine Finte von Joey, denn er weiß nicht genau, was die Bedingung sein soll. Er will Kaiba nur so lange aufhalten wie es irgend möglich ist, denn er ist nicht wirklich erpicht darauf, für ihn zu arbeiten, auch wenn es „nur“ für Mokuba ist. //Ok, jetzt muss mir irgendetwas Unmögliches einfallen. Etwas, wo Kaiba nie damit einverstanden wäre. Denk Joey! Komm’ irgendwas muss es doch geben!//

Während Joey sich sein blondes Köpfchen zermartert, beobachtet der junge Firmenchef ihn eingehend und fängt langsam an 1 und 1 zusammen zuzählen. Doch vorerst will er dem Verletzten nicht anmerken lassen, dass er hinter seine Taktik gekommen ist, setzt sich aber noch provokativ näher zu ihn hin. //Mal schauen was sein Köterhirn rausbringt. Vielleicht unbegrenzte Kauknochen, oder ein Hundekörbchen neben meinem Bett?//
 

Ein plötzliches Auflachen reißt Kaiba aus seinen – für sich – amüsierenden Gedanken, als zwei siegessichere Augen ihn entgegenstrahlen. „Also was nun, Wheeler? Ich habe nicht ewig Zeit für dich!“ Mit leicht angesäuertem Gesicht fordert Kaiba seinen vielleicht zukünftigen Sicherheitsmann auf, ihm seine Bedingung zu nennen. Leicht unwohl ist ihm schon, da Joey sich ziemlich sicher scheint Kaibas Fängen zu entkommen.

„Tja, die Bedingung die ich dir stelle ist, dass wir Gleichberechtigt sind. DU bist NICHT mein VORGESETZTER! Natürlich werde ich mich nicht in deine Firmenangelegenheiten einmischen, davon verstehe ich ja eh nichts, aber wenn es um Mokubas oder um die allgemeine Sicherheit geht, da kannst du mir NICHT reinreden. Verstanden Eisklotz? Da bin ich mein eigener Herr, denn dafür stellst du mich ja ein!“
 

Kaibas Gesichtszüge entgleisen immer mehr und mehr. Er hat mit allem gerechnet, aber nicht damit. //Was fällt dieser wandelnden Flohschleuder ein, mich auf seine Stufe herabzuziehen!? Hat der sie noch alle? Ich, der schwer arbeitende aber mega erfolgreiche Kaiba, soll mich auf dieses Niveau einlassen? Ha!// Joey hingegen grinst weiterhin wie ein Lebkuchenpferdchen und ist sich sicher, dass Kaiba niemals auf diese Forderung eingehen wird, dafür kennt er ihn viel zu gut.

Mit größter Belustigung mustert der Blonde die verschiedensten Regungen in Kaibas Gesicht; einmal das reinste Entsetzen, dann wieder ein verzweifelndes Zucken oder ein wutentbranntes Verzerren seiner Augen.

Wie in Trance erhebt sich Kaiba langsam von Joeys Bett und steuert zielstrebig Richtung Tür zu. //Wusste ich es doch. Das wird dieser eingebildete Geldsack nie durchgehen lassen.// Gerade als sich Joey erfolgreich wieder in sein Bett schmiegen will, dreht sich Kaiba noch mal auf seinen Fersen um. „Gleich nach deiner Genesung fängst du an!“ Ohne auf Joeys Reaktion oder Antwort zu warten, knallt Kaiba die Tür hinter sich lautvoll zu und stapft verärgert zu seiner Limousine, die bereits vor dem Krankenhaus auf ihn wartet.
 

Alles was zurückbleibt ist ein verdatterter Joey, der nicht weiß was gerade passiert ist. Laut Kaibas Brummen zufolge hat er sich mit der Bedingung zufrieden gegeben, denn sonst hätte er so etwas gesagt wie: „Reinige erst dein verflohtes Hundehirn bevor du mir so etwas Dämliches stellst“ oder „Der Schlag auf dem Kopf hat deine nicht vorhandenen Gehirnzellen zerquetscht.“ Doch diese, nun ja, nicht gerade aussagekräftige Antwort kann man schwer zuordnen. Ja oder Nein? „Was zum Teufel….?“ Joey kann es immer noch nicht fassen. //Kaiba ist doch allen ernstes darauf eingegangen. Der muss mich wirklich brauchen, wenn er mich als gleichberechtigten Partner ansieht.//
 

Endlich herrscht Ruhe in seinem Zimmer, nicht aber in seinem Kopf. Ein wohliges Seufzen entflieht Joeys Kehle, der sich gerade wieder auf die Seite drehen will um endlich schlafen zu können, als eine eisige Kälte durch seinen Körper jagt und ihm wieder bewusst macht, dass er noch leicht unterkühlt ist. Leichtes Zittern erschüttert des Blonden Körper, der sich mit gequälter Miene in seine zwei Decken dick einpackt und verzweifelt hofft, doch noch Schlaf zu finden.
 

--------------------------------

Unkonzentriert schlägt Kaiba auf die Tastatur seines Laptops herum. Immer wieder schweifen seine Gedanken zu der Bedingung die Joey ihm gestellt hat, anstatt den Vertrag für einen neuen Kunden fertig zu schreiben. Es ist schon kurz vor neun Uhr Abends und der junge Firmenchef hat immer noch nicht mehr als 2 Paragraphen geschrieben.

Verzweifelt lässt er seinen Kopf auf die Tischplatte knallen, als ob dieser Schmerz und Erschütterung seine Gehirnzellen aktivieren würde, aber leider ohne sichtlichen Erfolg. Ein lang gezogener Seufzer erfüllt das sonst stille Büro.

//Es hat keinen Sinn. Ich glaube heute kriege ich nichts mehr zusammen. Wenn meine Gedanken schon die ganze Zeit um diese Töle schwirren, dann sollte ich mir auch lieber darüber Gedanken machen. Das wird diesem Köter noch leid tun, dass er diese Bedingung gestellt hat.//
 

Mit einem teufelsgleichen Grinsen zieht sich Kaiba seinen Mantel über und verlässt mit überraschend guter Laune die Kaiba Corp.

8 Minuten später kommt er zu Hause an, in dem nur noch Licht in Mokubas Zimmer leuchtet. Da es erst kurz nach neun ist, stört es dem älteren Bruder nicht und macht sich gemütlich noch einen kleinen Abendsnack, damit er nicht mitten in der Nacht Magenknurren bekommt.

Nachdem er sich nur ein kleines Brot zubereitet hat, verschwindet er mit diesem und einer Tasse Kaffee – da die Nacht noch lange wird – in seinem Arbeitszimmer, welches nur zwei Zimmer von Mokubas entfernt ist.

Bevor er sich aber an seinen Plan „Extended Security“ setzen will, besucht er Mokuba.

Mit einem leisen Klopfen betritt Kaiba das Kinderzimmer und findet seinen kleinen Bruder vor dem Fernseher sitzen; mit einem Kontroller in der Hand.
 

„Hallo Mokuba! Na wie geht’s? Hattest du einen schönen Tag?“

Schnell drückt Mokuba auf Pause und rennt zu seinem Bruder um ihn herzlich zu umarmen. Mit einem sanften Ruck hebt Kaiba den Kleinen auf seine Arme und drückt ihn ganz fest. Egal wie gefühlskalt der Jungunternehmer zu Außenstehenden wirkt, seinen kleinen Bruder hat er über alles lieb. Ein freudestrahlendes Gesicht blickt in Kaibas azurblaue Augen.

„Endlich bist du zu Hause. Obwohl du doch früher da bist als sonst. Gab es Probleme?“

Vorsichtig setzt er Mokuba auf seinem Bett ab und setzt sich neben ihn auf die Bettkante. „Nein, alles bestens. Ich hatte eher Probleme mit meiner Konzentration, deswegen wollte ich zu Hause weitermachen.“

Leicht fragende Augen schauen zu Kaiba auf. Mokuba hatte noch nie erlebt, dass sein Bruder Konzentrationsschwierigkeiten hatte, außer vielleicht wenn er krank war. Da dieses Gespräch ins stocken gerät, wechselt Mokuba schnell das Thema.

„Ich habe gehört du warst heute bei Joey. Er hat es mir selbst erzählt. Irgendwie hat er ziemlich schlecht ausgeschaut…also schlechter als sonst. Was hast du mit ihm besprochen?“
 

Noch weiß Mokuba nichts über Kaibas Plan und dass Joey für ihn arbeiten soll. Alles was dem Kleinen bekannt ist, ist, dass sein großer Bruder selbst etwas gegen diese Einbrecher unternehmen will, aber was das genau sein soll, hat Kaiba ihm nicht erzählt. Eigentlich soll es immer noch eine Überraschung bleiben, deswegen überlegt der Firmenchef schnell nach einer passenden Antwort. „Ich habe gestern etwas bei ihm vergessen, deswegen musste ich noch mal bei ihm vorbeifahren.“ Leicht enttäuscht schaut Mokuba auf sein gestopptes Computerspiel. //Oh je, hoffentlich hat Wheeler nicht irgendetwas ausgeplaudert.//

Zu Kaibas Erleichterung hat Joey brav den Mund gehalten und nur erzählt, wie eklig Kaiba wieder zu ihm war und Schuld an seiner schlechten Verfassung ist. Doch so leicht gibt Mokuba nicht auf. Irgendwas ist an der Geschichte faul, dass weiß der junge Kaiba, denn auch schon Joey hat ihm keine richtige Antwort gegeben.

„Du, Seto?“ „Hm?“ „Ich kann mich nicht erinnern, dass du irgendetwas bei dir gehabt hast, was du hättest vergessen können. Was war das denn?“ Langsam aber sich kommt Kaiba ins schwitzen. Ihm muss jetzt so schnell wie möglich etwas einfallen, denn sonst fliegt sein ganzer Plan auf. Es ist ihm wichtig, dass Mokuba nichts davon weiß, denn sollte er irgendwie herausfinden, das Joey für seine Sicherheit zuständig ist, dann bringt er den Blonden nur auf dumme Gedanken, als seine Arbeit zu erledigen. „Du klingst fast so, als würdest du mir nicht glauben Mokuba. Du hast wahrscheinlich wegen all dem Wirbel um Wheeler vergessen, dass ich einen Vertrag bei mir hatte. Schließlich haben Roland und du mich beim Arbeiten gestört.“

Für wahr, Mokuba kann sich wirklich nicht mehr genau erinnern, was sein großer Bruder alles bei sich hatte und was nicht, aber seit wann VERGISST der große Seto Kaiba einen Vertrag, das Wichtigste für ein Unternehmen? Dieser Tag muss erst noch erfunden werden. Irgendwas sagt Mokuba, dass da etwas nicht stimmt.
 

„Du hast Recht Seto, ich kann mich wirklich nicht mehr erinnern. Na ja, wie dem auch sei, ich hoffe aber dass Joey mitmacht.“ Kaiba will sich gerade vom Bett erheben, als er Mitten in seiner Bewegung inne hält. //Das habe ich gerade nicht gehört. Weiß Mokuba über Joeys und meine Vereinbarung. Na warte Wheeler, das wirst du mir büßen!//

À la „Unschuldslamm Kaiba“, schaut er ihn unberührt an, denn langsam keimt eine kleine Hoffnung in ihm, dass Mokuba vielleicht nur ins Blaue geredet hat. „Was meinst du damit Mokuba? Wo soll Joey dabei sein?“ Während sich der Firmenchef den Kopf über das Gesprochene zerbrochen hat, hat sich Mokuba wieder zu seiner Spielkonsole bequemt und drückt fleißig auf dem Controller herum. „Na du weißt doch, in vier Tagen da ist doch Joey bei uns und beschützt mich vor eventuellen Entführern.“

//Scheiße, er weiß davon. Ich bringe diesen verflohten Köter um! Jetzt kann ich Wheeler nicht mehr brauchen, denn Mokuba wird ihn mit seinen verrückten und kindischen Ideen von seiner eigentlichen Arbeit als Sicherheitsbeauftragter abhalten.// Schnell nach einer Antwort suchend beißt er sich unbewusst auf die Unterlippe. „Also, das kann ich dir erklären…“ Ohne den Satz vervollständigen zu können, beendet sein Bruder den Satz. „…du hast es nur getan, weil ich schließlich dein Bruder bin und man mich entführen und Lösegeld fordern kann. Ich weiß,…ich weiß…“

Irgendwie fühlt sich Kaiba in einem falschen Film. Einerseits klingt alles nach der Anstellung von Joey im Securitybereich und dann wieder geben die Aussagen des Kleinen keinen Sinn. Überfordert seufzt Kaiba auf und setzt sich zu seinem kleinen Bruder, der wie gebannt auf den Fernseher starrt und seiner hüpfenden Figur zuschaut. Mokuba genießt es, seinen Bruder aus der Fassung zu bringen, denn wenn Seto sich ertappt fühlt, dann benimmt er sich immer sehr eigenartig; zumindest bei ihm. Durch diese Haltung hat der Schwarzhaarige herausgefunden, dass wirklich irgendetwas zwischen seinem Bruder und Joey vorgefallen ist und er will wissen was.
 

Bevor Kaiba endlich Klartext sprechen will, schaut er ein wenig seinem Bruder beim Spielen zu. Der Kleine ist richtig gut. Geschickt hüpft seine Figur über Hindernisse hinweg, erledigt fließend irgendwelche Gegner und löst die komplexen Rätsel, die den Spieler hin und wieder gestellt werden, ohne jegliche Probleme. Begeistert feuert er seinen spielsüchtigen Bruder an, der gerade mit dem Endgegner des Levels kämpft und ohne Schwierigkeiten gewinnt. //Ich muss die Gegner wirklich stärker machen, sonst kann man das Spiel schon an einem Tag durchspielen.//

Mokuba hat bemerkt, wie Kaiba ihn begeistert zugeschaut hat und muss über dieses kindliche Verhalten seines Bruders lächeln. Aber noch lässt er ihn nicht von seiner Angel, denn er will schließlich wissen, was die Beiden im Krankenhaus besprochen haben.

„Ich finde es toll, dass du mir wenigstens Joey geholt hast, denn du weißt ich mag keine Babysitter. Doch Joey ist da anders, denn er versteht mich und hat noch jede Menge Energie um mit mir Schritt zu halten. Solche alten Omas, die schon nach zehn Schritten die Luft ausgeht sind anstrengend und doof.“

Als Mokuba wieder beginnt zu sprechen, wird Kaiba aus seinen Gedanken über das Spiel rausgerissen und muss sich jetzt wieder dieser beklemmenden Situation stellen. „Ähm…ja…ich weiß ja das du ein Energiebündel bist, auch wenn ich Wheeler nicht unbedingt in meinem Unternehmen sehen wi…“ //Scheiße, wieso „Unternehmen“? Mist, jetzt wird mir Mokuba ewig hinterherlaufen und eine Antwort verlangen. Scheiße!!! Bis jetzt war die Kaiba Corp. gar nicht im Gespräch! Was mach ich jetzt bloß?//
 

Genau das ist Mokubas Stichwort. Wie eine lauernde Raubkatze drückt der Kleine sein Spiel erneut auf Pause und dreht sich mit erhobenen Augenbrauen und verlangendem Blick zu seinem Bruder um, der gerade heftig ins Schwitzen gerät. Innerlich lacht sich Mokuba ins Fäustchen, denn jetzt hat er Kaiba in der Zwickmühle.

„Was meinst du mit ‚in meinem Unternehmen sehen’? Ich glaube du hast mit Joey doch mehr besprochen als nur über seinen Gesundheitszustand!“ Jetzt muss Kaiba eine handfeste Erklärung liefern, denn sonst muss er alles auspacken, was ihm gar nicht gefällt.
 

//Manchmal wünschte ich mir, Mokuba wäre nur ein ganz normales Kind.//
 

___________________
 

Sorry wegen der Verspätung des Kapis, aber mein Internet hat den Geist aufgegeben und konnte deswegen nichts hochladen. Aber jetzt geht es gewohnt weiter ^__^
 

Tja, worüber Mokuba die ganze Zeit gesprochen hat und was Kaibas Ausrede sein wird, werdet ihr im nächsten Kapitel lesen können ^.–

Das große Missverständnis

„Was meinst du mit ‚in meinem Unternehmen sehen’? Ich glaube du hast mit Joey doch mehr besprochen als nur über seinen Gesundheitszustand!“ Jetzt muss Kaiba eine handfeste Erklärung liefern, denn sonst muss er alles auspacken, was ihm gar nicht gefällt.
 

//Manchmal wünschte ich mir, Mokuba wäre nur ein ganz normales Kind.//
 

Nachdem Kaiba den Raum wütend verlassen und Joey sich zitternd in seine Decken eingewickelt hat, entschwindet er langsam ins Reich der Träume. Doch schon nach drei Stunden wird er wieder geweckt und der Grund dafür ist ein schwarzer Wirbelwind, der geräuschvoll die Tür aufreißt und ein fröhliches „Hallo Joey!!!“ trötet.

Erschrocken setzt sich Joey mit einem schnellen Ruck auf und starrt verschlafen zu dem Störenfried. Ein lautes Gähnen entflieht dem Blonden, in dem ein leises „Mokuba“ mitschwingt. Langsam muss Joey einen Heulkrampf unterdrücken, denn seit er in diesem Irrenhaus, namens Krankenhaus, liegt, hat er nicht mehr als 5 Stunden geschlafen. //Ich dachte immer in solchen verdammten Spitälern hat man seine Ruhe und man kann sich auskurieren, aber bei so einem Ansturm kriegt man ja nicht einmal ein Auge zu. Ich will endlich schlafen oder ich brauche auch bald einen Psychiater.“

Kurz bevor die ersten Tränen ihren Weg in die Freiheit finden, da Joeys Geist schon so erschöpft ist und nur nach Ruhe schreit, kommt Mokuba mit einem mitleidsvollen Gesicht auf den Kranken zu. „Joey! Was ist denn? Warum bist du so traurig? War mein Bruder denn nicht hier?“ Der Blonde schaut mitgenommen auf den Kleinen und versucht sich eine gute Antwort zu Recht zu legen, denn schließlich will er Mokuba nicht die Schuld geben, warum er so schlecht ausschaut. Na ja, eigentlich ist Kaiba auch nicht so unschuldig.

„Ähm…tja,…das ist ja gerade der Grund. Er war hier und war wieder ein gefühlstoter Eisschrank. Jetzt will ich eigentlich nur schlafen, denn ich habe zusammengerechnet 16 Stunden wertvollen Schlaf nachzuholen.“

Leicht traurig, weil sein Freund so müde ist und allein sein will, verlässt Mokuba das Krankenzimmer.
 

Nachdem der Blonde nach Mokubas fröhlichen Besuch endlich seine erhoffte Ruhe bekommen hat, schlummert er schon nach wenigen Minuten ein. Es war ein ruhiger und erholsamer Schlaf, ohne nervige Schüttelanfälle oder weitere störenden Besuchen. Allerdings fällt der entspannende Schlaf nicht gerade lange aus, da er nach fünf Stunden wieder langsam seine Augenlider öffnet.

Genüsslich streckt der Blonde seine vier Gliedmaßen in alle Himmelsrichtung und stöhnt erleichtert und ausgeschlafen auf. Leicht schmatzend setzt er sich auf und schaut mit neugierigen Augen aus dem Fenster, welches ihm einen düsteren, Wolken verhangenen Himmel präsentiert.

Dieses Wetter kann aber nicht auf Joeys Gemüt schlagen, denn heute darf er endlich wieder nach Hause. Nach Hause?

Wie vom Blitz getroffen – die am heutigen Tag sicher noch das Himmelzelt erschüttern werden – erstarrt er mitten in seiner Bewegung, als ihm schlagartig klar wird, dass er nicht zu seiner 2 Zimmerwohnung zurückkehren kann, sondern einen „Sonderaufenthalt“ in der Kaiba-Villa hat.

„Oh nein…ich stell mich einfach krank und verbringe im Krankenhaus meine letzten drei Tage.“ Entmutigt lässt Joey sich wieder in die Kissen fallen, als der Arzt an seine Tür klopft und unaufgefordert das Krankenzimmer betritt.
 

Mit einem breiten Lächeln im Gesicht schreitet der Mann im weißen Kittel auf den Patienten zu. „Schönen guten Morgen Mister Wheeler. Wie fühlen Sie sich heute?“

Eigentlich wollte Joey den Arzt anlügen, damit er nicht zu Kaiba muss, aber er entschließt sich doch, lieber die Wahrheit zu sagen und grinst ebenfalls über beide Ohren. „Guten Morgen! Danke, mir geht es wesentlich besser. Ich glaube ich brauch diese drei Tage Erholung gar nicht mehr. Ich bin Top Fit!“

Ein erleichtertes Seufzen ist vom Arzt zuhören, als er sich wieder aufmacht, seinen Puls, Blutdruck und seine Temperatur zu überprüfen.

„Sehr schön. Es scheint sich alles stabilisiert zu haben. Sie haben sich wirklich sehr schnell regeneriert. Ihr Körper ist in einem sehr guten Zustand. Auch das Blutbild, das wir von Ihnen angefertigt haben ist ausgezeichnet. Mister Wheeler, Sie sind wirklich einer der gesündesten Menschen, den ich je gesehen habe. Bitte seinen Sie weiter so vorbildlich. Ich werde gleich der Schwester sagen, dass sie Mister Kaiba anrufen soll, damit er Sie heute Abend noch abholen kann.“

Als der Arzt Joeys Gesundheitszustand gepriesen hat, schwoll seine Brust vor stolz immer mehr an, doch bei der Erwähnung von Kaibas Namen wurde ihm die ganze Luft wieder rausgelassen. Mit einem bettelnden Blick versucht er verzweifelt den Arzt zu überreden, ihn alleine nach Hause zu lassen, da er ja wieder fit ist. „Bitte, ich muss nicht mehr zu diesem Eisklotz. Ich bin doch schon wieder Kerngesund. Ich kann sogar wieder zur Schule und zur Arbeit.“

Doch bei den Gesundheitszuständen der Patienten macht der Arzt keine Ausnahme und ist bei solchen Angelegenheiten sehr streng.
 

-------------------------------------------
 

Draußen ist es schon längst dämmrig. Die Vögel verstummen langsam mit ihrem Lied, die Sonne neigt sich auch schon langsam hinunter und die Temperatur sinkt wieder auf frische +5°C. Eine angenehme Stille legt sich auf die Stadt. Doch eine Stille ist alles andere als angenehm und zwar in der Kaiba-Villa, zweites Stockwerk, dritte Tür von Links.

Mokuba schaut immer noch erwartungsvoll zu seinem großen Bruder auf, bei dem die Gehirnzellen gerade auf hochtouren laufen. //Ich muss mir schnell was einfallen lassen. Was hat Mokuba nur gemeint mit „Joey muss auf mich aufpassen da er sonst entführt wird“? Ich glaube ich habe etwas Wichtiges vergessen. Was ist denn in vier Tagen?//

Verheißungsvoll rückt Mokuba näher an Kaiba heran, um ihn noch nervöser zu machen, da er eine Antwort erwartet. „Was ist denn jetzt!? Warum soll Joey im Unternehmen mitmischen? Hast du ihn angestellt, oder was ist los? Du verschweigst mir etwas! Das seh’ ich an deiner Nasenspitze ab. Du hast dich verraten!“
 

Doch diesen Gefallen macht Kaiba seinem kleinen Bruder nicht. Langsam stabilisieren sich seine Gesichtszüge und man würde ihm nie anmerken, dass er in der Klemme steckt.

„Also wirklich Mokuba, denkst du, ich würde mit diesem unterbelichteten Köter Geschäfte eingehen? Da geht die ganze Kaiba Corp. Bankrott und…“ kriiiiing Das erlösende Zeichen in Form eines Telefons folgt, um Kaiba aus dieser misslichen Lage zu befreien. Vor Erleichterung ausatmend steht der Jungunternehmer auf und will sich schon zum Telefon bewegen, als Mokuba ihm am Handgelenk festhält. „Egal was das für ein Anruf ist, du wirst mir erzählen, was mit Joey los ist, sonst wird meine Rache fürchterlich sein.“ Mit einem diabolischen Lächeln beobachtet Mokuba, wie sein Bruder zum Telefon geht, welches zum Glück nicht in Mokubas, sondern in seinem Büro steht.

kriiiing „Ich komm’ ja schon“
 

Genervt hebt Kaiba ab und grummelt ein „Kaiba hier“ ins Telefon. Am anderen Ende der Leitung war die Krankenschwester, die ihm über Joeys Gesundheitszustand berichtet und ihn bittet, den Patienten doch heute Abend noch abzuholen, wenn er nichts dagegen hätte. „Natürlich habe ich nichts dagegen, diese Töle in meine bescheidene Hütte zu holen.“ Mit diesen sarkastischen Worten legt er ohne sich zu verabschieden auf und wählt schon die nächste Nummer – die von Roland.

„Roland!? Bitte fahren sie den Wagen vor, wir müssen Wheeler vom Krankenhaus abholen.“
 

Während der Gespräche lauscht ein 12-jähriger Junge mit schwarzen Wuschelhaaren an der Arbeitszimmertür und stößt sie, nachdem Kaiba zum zweiten Mal aufgelegt hat, hastig auf.

„Holst du jetzt Joey ab? Hoffentlich geht es ihm gut. Ich freue mich ja so, dass du ihm erlaubst hier drei Tage zu verbringen!“

Leicht genervt rollt der Braunhaarige seine Augen, schnappt sich seinen Mantel und steigt ins Auto, welches mit laufendem Motor vor dem Haus gewartet hat.
 

----------------------------------------------
 

Kurz nachdem der Arzt Joey verlassen hat, kommt die Schwester ins Zimmer und teilt ihm fröhlich mit, dass „Herr Kaiba“ schon auf dem Wege sei ihn abzuholen. Die Freude über diese Nachricht ist Joey förmlich ins Gesicht geschrieben (Achtung: Sarkasmus pur).

„Bitte ziehen Sie sich langsam an und warten Sie auf Herrn Kaiba, da noch einige Formalitäten zu regeln sind, bevor wir Sie entlassen können.“ Leicht zwinkert sie dem Blonden zu und verschwindet gut gelaunt Richtung Empfang.
 

//Diese gute Laune könnte ich jetzt auch gebrauchen. Ich glaube ich hau’ einfach ab und verschwinde zu mir nach Hause.// Missmutig trabt Joey ins Bad, macht sich schnell frisch und zieht sich seine neuen Klamotten an, die Yugi für ihn gestern besorgt hat.
 

Es dauert keine 20 Minuten, als Joey endlich nach langem wieder die ersten Schritte aus seinem Krankenzimmer macht. Es ist einfach ein unbeschreiblich befreiendes Gefühl wieder gesund und frei zu sein. Langsam kommt doch die gute Laune zu dem Blonden, der fröhlich den Gang entlang springt,…na ja, so gut es halt geht. Zwar ist er von seinem Schüttelfrost kuriert, aber der Körper scheint immer noch nicht seine Dienste schmerzfrei zur Verfügung zu stellen. Äußerlich ist kaum etwas von den Blessuren und Schnittwunden zu erkennen, da die meisten Wunden am Rücken oder Oberkörper zu finden sind, aber der ganze Körper scheint innerlich noch leicht zu rebellieren

Schon nach den ersten drei Sprüngen muss Joey widerwillig kapitulieren, da er sonst vielleicht noch zwei weitere Tage im Krankenhaus verbringen muss.
 

Gerade als er den Wartesaal betritt, hört er diese unheilvollen Schritte. Sie sind nicht unbedingt laut, da der Besitzer dieser Füße einen sehr weichen Gang hat, aber das dazugehörige Rauschen eines Mantels lässt den Blonden langsam und wehmütig den Kopf drehen, um seinem Unheil in die Augen zu Blicken.

„Das ging ja schnell. Hat dein Köterfell endlich wieder seine Funktion des Körperwärmens eingenommen oder musst du jetzt mit einer Hundedecke herumlaufen?“ Kaum hat Joey seinen Kopf ganz umgedreht ertönen schon diese spöttischen Worte von Kaiba. Dieses gemeine, kühle Grinsen auf seinem Gesicht treibt dem Blonden die blanke Wut in den Kopf.

„Kaiba! Hör endlich auf mit diesem Köter-Blödsinn. Ich bin kein Hund, du hinterhältiger Drache!“ Langsam verwandelt sich das gemeine Grinsen in Kaibas Gesicht zu einem amüsierenden Lächeln. „Danke für die Blumen Wheeler. Jetzt pack endlich deine Sachen damit ich nach Hause komme. Deine Hundehütte wartet schon!“

Mit geballten Fäusten schnappt sich Joey seine kleine Sporttasche und geht mit Wut sprühenden Augen hinter Kaiba her. Doch kurz nachdem der Jungunternehmer die Formalitäten erledigt hat und in seinen Wagen einsteigen will, geht Joey ohne Kommentar beim Auto vorbei und macht sich auf zu Fuß nach Hause zu gehen.

Leicht angesäuert knallt Kaiba die Autotür zu und hält den Blonden beim Handgelenk fest. „Wo gehst du hin? Hier steht das Auto, oder bist du jetzt auch noch blind geworden?“
 

Langsam aber sicher platzt der Kragen von Joey. Rasend vor Wut schmeißt Joey seine Tasche auf den Boden, schnappt sich Kaibas Hand und verdreht sie so schnell, das der Firmenleiter nicht mehr darauf reagieren kann. Selbst wenn er schnell genug dafür gewesen wäre, so hätte Joey den Überraschungsmoment auf seiner Seite.

Vor Schmerz zieht Kaiba scharf die Luft ein und schaut vernichtend auf den Blonden. „Shit! Was soll das Wheeler? Willst du gleich wieder auf die Krankenstation oder bist du einfach nur Todesmutig, denn langsam habe ich keine Nerven mehr für dieses Kinderspiel!“

Doch diesmal ist Joey so in Rage, dass ihm alles egal ist. Er will nicht Kaibas Marionette sein und sich auch nicht mehr von ihm beleidigen lassen.

„Ich habe schon lange keine Nerven mehr für dich eingebildeter Pinkel! Glaubst du allen ernstes, dass ich es drei Tage bei deiner ach-so-tollen Luxusbehausung aushalte? In vier Tagen ist Halloween und da werde ich dich heimsuchen und zerschmettern! Und das wegen der Arbeit kannst du dir auch abschminken. Ich könnte nie etwas bewachen was DEIN Eigentum ist!“

Noch einmal verdreht Joey Kaibas Handgelenk bevor er es von sich weg schleudert. Wütend hebt er seine Sporttasche auf und schreitet festen Schrittes davon.
 

//Halloween!? Genau! In vier Tagen ist Halloween! Das habe ich total vergessen. DAS hat Mokuba gemeint, denn ich wollte dass jemand auf ihn aufpasst während er draußen Süßigkeiten erbettelt. Ich Idiot, ich!// Langsam kommt Kaiba wieder zu sich und sieht Joey einige Meter entfernt gehen. Mit großen Schritten holt er ihn ein und drückt den Blonden gegen die nächste Hauswand.

Fast zeitgleich zerreist ein Donner die abendliche Stille und die ersten Regentropfen brechen aus den Wolken heraus. „Jetzt hör mal zu Wheeler! So lasse ich mich sicher nicht behandeln, aber leider habe ich zugestimmt drei Tage auf dich aufzupassen und das halte ich auch ein. Deswegen beweg’ jetzt deinen Arsch ins Auto. Sei froh, dass ich die nächsten drei Tage so mit der Firma beschäftigt sein werde, dass wir uns sowie so nie über den Weg laufen werden. Und mit Mokuba kommst du doch ganz gut klar, oder?“
 

Joey versucht verzweifelt aus Kaibas Griff zu entkommen, doch der harte Schlag gegen das Auto hat eine so starke Schmerzwelle ausgelöst, dass er sich kaum bewegen kann.

//Heute ist einfach nicht mein Tag! Ich könnte heulen vor Wut!// Wütend starrt Joey seinen Peiniger an und muss krampfhaft die neue Wutwelle unterdrücken. Durch die großen Regentropfen kleben einige Haarsträhnen in ihren Gesichtern, die verführerisch die Konturen der Wangen nachziehen.

Noch lange schauen sich die Beiden bedrohend in die Augen, als Joey knurrend nickt und kommentarlos in die Limousine einsteigt. Ein wenig froh ist er jetzt schon, in einem Auto zu sitzen, denn inzwischen hat sich der Regen verstärkt und überschwemmt fast die Kanalisation.

Den ganzen Weg zur Kaiba-Villa haben die Beiden kein Wort verloren und nur starr aus dem Fenster geschaut.
 

Als der Wagen vor den Toren des Anwesend halt macht, schauen sie sich nach längerem wieder an und denken sich //Das können heitere drei Tage werden.//
 


 

Puh, na geht doch. Irgendwie war dieses Kapi anstrengend…fragt mich nicht warum. Im nächsten Teil wird es mal wieder richtig spannend, also freut euch schon drauf!

Denn eigentlich weiß noch keiner genau, was dieses „Extended Security“ wirklich ist, oder? ^_^
 

Tja, und was ich mit Joey und Kaiba anstellen werde….ihr werdet es sehen ^.~

Eine Katastrophe selten allein

Ein wenig froh ist er jetzt schon, in einem Auto zu sitzen, denn inzwischen hat sich der Regen verstärkt und überschwemmt fast die Kanalisation.

Den ganzen Weg zur Kaiba-Villa haben die Beiden kein Wort verloren und nur starr aus dem Fenster geschaut.
 

Als der Wagen vor den Toren des Anwesend Halt macht, schauen sie sich nach längerem wieder an und denken sich //Das können heitere drei Tage werden.//
 

Leicht zitternd, da ihre Kleidung vom Regen regelrecht durchgeweicht ist, betreten Kaiba und Joey die Kaiba-Villa. Geräuschlos öffnet sich die große Flügeltür und das freundliche Licht der Eingangshalle scheint sie willkommen zu heißen.

Joey hat ja schon so einige schöne Häuser in der Stadt gesehen, doch ein so überwältigendes Gebäude ist selbst ihm neu. Die Eingangshalle selbst ist schon so groß wie ein gewöhnliches Familienhaus, in der eine schöne geschwungene hölzerne Treppe in den ersten Stock führt. Links von der Haustür ist ein Türbogen, wo man in einen gemütlichen Aufenthaltsraum kommt. Sonst sind entlang den Wänden der Halle duzende Türen, die alle geschlossen sind, doch sie sehen keineswegs abweisend oder „streng-geheim“ aus.
 

Mit einem leisen schmerzhaften Stöhnen stellt Joey seine Sporttasche ab, da sein Rücken anscheinend noch stärker schmerzt als zuvor – wahrscheinlich ist er im Auto falsch gesessen und hat so seinen Rücken überstrapaziert.

Ein kleiner Seitenblick Kaibas, der von Joey zur Tasche und wieder zurück schweift, signalisiert dem Blonden, dass er sein Gepäckstück wieder aufheben soll, da sonst alles dreckig wird. Doch dem Verletzten ist es egal, da er schließlich Schmerzen hat, und setzt sich provokativ noch auf sie drauf.

„Wheeler, steh’ auf oder geht dir schon die Puste aus?“ Bevor Joey noch irgendetwas erwidern kann, stürmt ein schwarzer Wirbelwind die Stufen herunter und reißt ihn von der Tasche zu Boden.

„Endlich! Wie geht es dir Joey? Hoffentlich können wir wieder etwas zusammen spielen!“ Noch bevor der Blonde realisieren kann was passiert, schlägt hart mit dem Kopf auf den teuren Mamorboden auf.

Eigentlich wollte Joey Mokuba beruhigen in dem er ihm bestätigt das alles ok sei, doch jetzt scheint sich die ganze Welt zu drehen und sein Körper fühlt sich nahe einer Explosion an. Als Kaiba die Schmerzenslaute wahrnimmt, reißt er Mokuba von Joey runter und versucht den Verletzten in eine stabile Lage zu bringen. So sanft wie möglich hebt Kaiba den Blonden auf und will schon die Treppen hochgehen, als er sich noch einmal zu seinen kleinen Bruder wendet und weist ihn mit drohender Stimme zu Recht. „Mokuba! Pass gefälligst auf! Wenn du den Köter weiter so folterst, dann habe ich ihn eine ganze Woche am Hals!“

Mit niedergeschlagenem Kopf schaut Mokuba beschämt auf den Boden und schlendert in die Küche um Joey als Wiedergutmachung einen Gesundheitstee zu kochen.
 

//Oh Mann, Mokuba ist wirklich unmöglich! Ich hoffe nur ich kann diesen Wirbelsturm von Kind von Joey fern halten.// Ein plötzliches Stöhnen reißt Kaiba aus seinen Gedanken. Joey hat sein Gesicht zu einer qualvollen Mine verzogen und hält sich krampfhaft am Mantel seines „Retters“ fest. //Anscheinend ist es doch schlimmer als ich dachte.// So vorsichtig wie möglich versucht Kaiba Joey in das Gästezimmer zu tragen, welches genau zwischen seinem Büro und Mokubas Zimmer liegt.

Mit den Füßen stößt der Firmenchef die Tür auf und legt das Häufchen Elend auf das weiche Bett. Gerade als er nach einem passenden Pyjama suchen will, öffnet Joey zaghaft seine Augen und schaut sich ein wenig um.

„..o bin…ch…?“ Total geschwächt und benebelt versucht er Wörter zu formen, doch ist es nicht mehr ein entkräftetes Hauchen. „Ich habe dich in das Gästezimmer getragen, da du von Mokubas Umarmungsattacke K.O. gegangen bist. Jetzt mach schön Sitz Wheeler, ich hole dir ein Nachtgewand und dann ruhst du dich gefälligst aus. Und keine Widerrede!“

Selbst wenn Joey etwas erwidern wollte, er hätte es nicht geschafft. Ein leichtes Schnauben signalisiert Kaiba, dass sich der halb Tote nicht widerstreben wird und macht sich deswegen aus dem Zimmer um den Pyjama zu holen.
 

Während Kaiba einige Sachen für seinen Patienten zusammensucht, starrt Joey unverwandt auf die Decke des Zimmers. „Jetzt mach schön Sitz Wheeler! Was denkt der sich dabei? Bin ich sein Schlosshund?“ Wütend brabbelt der Blonde vor sich hin und verflucht sein bemitleidenswertes Leben. //Mir tut auch wirklich alles weh. Sobald ich gesund bin muss ich wieder weitertrainieren, damit ich NIE wieder in so eine bescheuerte Lage komme.// Leise geht die Tür auf. Mokuba schaut mit einem traurigen Blick auf das Bett und erblickt Joey, der apathisch auf die Zimmerdecke schaut.
 

So leise wie möglich, um Joey nicht zu erschrecken, schleicht er wie auf Samtpfoten zum Nachttisch um dort den Tee abzustellen. „Joey, es tut mir leid. Ich wollte dich nicht verletzen. ich war nur so glücklich, dass du endlich bei uns bist.“

Vorsichtig dreht der Blonde den Kopf zum kleinen Kaiba und lächelt ihn freundlich an. „Mach dir keinen Kopf Mokuba! Ich bin hart im Nehmen“ Er versucht den Kleinen irgendwie zu beruhigen, denn er erträgt es nicht, wenn jemand vor ihm weint.

„Du bist hart im Nehmen Wheeler? Das ich nicht lache.“ Ein leichtes Zucken durchfährt Joey und schaut aufgeschreckt zur Tür, wo Kaiba lässig am Türrahmen lehnt und einige Kleidungsstücke in Händen hält. „Sicher bin ich das!“ Doch irgendwie klingen seine Worte nicht gerade überzeugend. „Mokuba? Kannst du uns kurz alleine lassen? Ich muss dem Köter einige Manieren und die Regeln der nächsten drei Tage beibringen. Ich möchte ja nicht, dass du Wheelers Qualen siehst, wenn ich mit ihm fertig bin.“

Geschockt über diese Worte schauen Mokuba und Joey sich gegenseitig an und dann zu Kaiba, der wieder eines seiner überheblichen Grinser aufgesetzt hat. Mit bettelnden Blick versucht der Blonde den Schwarzhaarigen zum Hier bleiben zu überreden, doch Mokuba will sich nicht gegen Kaibas Willen auflehnen – zumindest nicht heute, da er vor kurzem seinen Zorn auf sich gezogen hat.

Mit einem leisen „Viel Glück“ verabschiedet sich der Kleine und lässt Joey in der Höhle des Löwen zurück.
 

Als die Tür ins Schloss fällt dreht Kaiba seinen Kopf unheilvoll zum Blonden und grinst in diabolisch an. „So Wheeler, nun zu uns beiden.“ Laut schluckend zieht Joey seine Decke bis zum Kinn rauf und versucht sich so gut wie es irgend möglich ist zu beruhigen. // Oh Mann, bei diesem Blick kriegt man ja die blanke Panik. Ich will hier raus. SOFORT!//

Bevor Kaiba weiter spricht, legt er die Kleidung auf einen teuren Stuhl und stellt sich mit verschränkten Armen vor Joey auf. „Wohl oder übel müssen wir jetzt drei Tage miteinander auskommen. Dein Glück ist es, dass ich sehr viel in der Firma zu tun habe und deswegen eh so gut wie keine Zeit für dich haben werde. Und genau aus diesem Grund werde ich dir einige Regeln und Anweisungen geben, damit du keinen Blödsinn anstellt und nach den drei Tagen endlich wieder kriechen kannst…“ Langsam entspannt sich Joey, da die Worte des Firmenleiters doch nicht so hart sind wie er zuerst befürchtet hat. Doch als er hört, dass Kaiba ihm „Regeln und Anweisungen“ geben will, kriecht langsam wieder die Wut empor. „Regeln und Anweisungen? Glaubst du ernsthaft, ich werde DAS tun, was DU mir sagst? Wovon träumst du nachts?“ Sauer über die Unterbrechung seiner Rede, schaut Kaiba giftig auf den Liegenden. „Wovon ich nachts träume geht dich nichts an, Wheeler! Doch zu unserem Beider Vorteil ist es gut, wenn du so schnell wie möglich gesund wirst und deswegen wirst du dich nicht aus dem Bett bewegen, außer du musst Gassi gehen. Mokuba darf dich zwar besuchen, aber mit dir nur reden und nichts unternehmen. Essen wird dir aufs Zimmer gebracht. Du darf dich nur aus dem Bett bewegen, wenn ich zu Hause bin, aber ich sag dir jetzt schon, dass das nicht vorkommen wird.“

Joey scheint seinen Ohren nicht zu trauen. Die ganzen Regeln, die Kaiba ihm da aufsagt erinnern ihn eher an ein Gefängnis. „Spinnst du? Ich kann doch nicht drei Tage im Bett liegen!? Ich bin ja nicht innerlich krank, sondern hab nur ein Paar Kratzer und Wunden! Du kannst mir gar nichts befehlen!“
 

Wütend über die gescheiterte Kooperation geht Kaiba näher ans Bett heran und schaut ihm böse funkelnd in Joey Augen. „Gewöhn’ dich schon einmal dran Köter, denn in drei Tagen wirst du für mich arbeiten.“ Langsam aber sich weiß Joey nicht mehr weiter. //Scheiße, das habe ich ja total vergessen.// Rot wie eine überreife Tomate starrt Joey entsetzt in die eisblauen Augen. Krampfhaft versucht er einen Tobsuchtanfall zu unterdrücken. „Kaiba, du Arsch! Du kannst mir nichts befehlen. Vergessen was meine Bedingung war? Entweder wir sind gleichberechtigt oder du kannst alles abblasen!“

Obwohl Joey versucht hat Kaiba weiter zu reizen, hat er genau das Gegenteil erreicht. Mit einem herausforderten Lächeln kniet sich der junge Firmenchef neben das Bett hin und blickt starr in die braunen Augen Joeys. „Wheeler, ich habe kein Gedächtnis wie ein Sieb, so wie manch anderer hier. Ich kann mich sehr wohl an deine Worte erinnern. Aber darf ich dich erinnern, dass diese „Gleichberechtigung“ wie du sie nennst, nur für die Sicherheitsvorkehrungen gilt!“

Bei diesen Worten ist Kaiba immer näher an Joey Gesicht gekommen…gefährlich nahe. Doch so schnell lässt sich ein Joey Wheeler nicht einschüchtern. Auch wenn Kaiba die ganze Zeit versucht hat, den festen Blick des Blonden zu brechen, so bleibt er standhaft und starrt ebenfalls gefährlich zurück.
 

„Da muss ich dir leider recht geben, aber trotzdem beginne ich erst in drei Tage, deine ach so tolle Firma zu beschützen. Also verschone mich mit deinen Befehlen, du eingebildeter Schnösel.“

Obwohl die Blicke beider Jugendlichen standhaft bleiben, verratet die Stimme etwas anderes. Inzwischen sind die gesprochenen Sätze kaum noch zu verstehen, da es mehr an ein Flüstern als an einen Streit erinnert. Immer mehr und mehr verlieren sie sich in den blauen bzw. braunen Augen und können kaum noch ihren Blick abwenden.

Langsam spürt Joey den warmen Atem von Kaiba auf seinem geschundenen Gesicht, welches einen angenehmen Schauer auf seinem Körper auslöst. Auch der Brünette nimmt den Atem wahr, der sanft an seinen Ohren kitzelt und ihm ein wohliges Kribbeln schenkt. Es fehlt nicht mehr viel, bis sich beide Gesichter berühren, doch so weit soll es nicht kommen.
 

Mit einem kurzen Ruck entfernt sich Kaibas Gesicht. Elegant steht er auf und geht Richtung Tür als ob nichts gewesen wäre Doch bevor er den Raum verlässt dreht er sich noch einmal um. „Ich werde Mokuba über die Regeln in Kenntnis setzen und dein Arbeitsvertrag wird morgen fertig sein, damit du ihn dir durchlesen kannst. Komm ja nicht auf die dumme Idee aufzustehen und Blödsinn zu machen, Wheeler!“

Schnaufend verlässt Kaiba das Zimmer und hinterlässt einen perplexen Joey im Bett zurück. „Was war denn das gerade?“
 

Es ist halb zwei, in der Nacht. Im ganzen Haus ist es still und kein einziges Licht erhellt mehr die Zimmer. Na ja, fast kein Licht mehr. In Kaibas Arbeitszimmer ist eine kleine Tischlampe am brennen, die ihren hellen Schein auf den Laptop richtet, um dem müden Hausherrn Licht zu spenden.

Ein erlösender Seufzer verlässt Kaibas Lippen, als er den fertigen Vertrag zufrieden zu ende liest. Kurz tippt er auf seiner Tastatur herum, als ein leises Summen ertönt und der Drucker das fertige Exemplar zweimal fein säuberlich ausdruckt. Schwerfällig erhebt sich Kaiba aus seinem Sessel und heftet die zwei Dokumente zusammen. Schnell fährt er seinen Laptop herunter, schaltet das Licht aus und begibt sich im Dunkeln in sein Zimmer, welches sich gegenüber von Mokubas befindet, also schräg gegenüber von Joeys.

Da er schon öfters im Dunkeln unterwegs war, hat er keine Schwierigkeiten sein Zimmer zu finden. Schon halb im Schlaf schlendert er zu seinem Schlafzimmer, als er plötzlich in seiner Bewegung inne hält. //Da war doch gerade ein Geräusch, oder bilde ich mir das ein?// Wieder hell wach konzentriert sich Kaiba nun, irgendwelche Lärmquellen ausfindig zumachen.

Knacks //Schon wieder. Es kommt von unten!// Vorsichtig und so leise wie möglich geht Kaiba auf die Treppe zu, um einen Blick nach unten zu riskieren. Zuerst dachte er, es wäre Mokuba oder Joey, der auf Klo muss, doch dieses befindet sich im ersten Stock. Zwar gibt es auch zwei im Erdgeschoss, aber warum sollte man runtergehen, wenn man eh auch eins hier hat.

Vorsichtig lugt Kaiba über das Geländer, als er eine schwarze Gestalt in der Halle herumhuschen sieht. Es ist schwer zu sagen, ob es Mokuba oder Joey ist, aber dies lässt sich ja leicht herausfinden.
 

Vorsichtig legt er die Verträge auf den Boden um geschmeidig wie eine Katze die Treppe hinunter zu schleichen. Zum Glück ist es eine stabile Treppe, die nicht zum Knarren anfängt, wenn man auf eine falsche Stelle tritt. Kaum ist Kaiba unten angekommen, huscht die schwarze Gestalt wieder durch die Halle, als sie abrupt stehen bleibt und sich lauschend umschaut. Eigentlich unterbrach kein Geräusch die Stille, doch anscheinend spürt diese Person, dass sie beobachtet wird. Ganz langsam dreht sich die Gestalt um und erblickt Kaiba, der bewegungslos am Ende der Treppe steht und ihn genau mustert.

„Dürfte ich Sie fragen, was Sie hier tun?“ Mit einer eiskalten Stimme stolziert er uneingeschüchtert auf die Person zu. Stille. Kaiba bleibt einige Meter von der Gestalt entfernt stehen und mustert sie genau.

Langsam aber sicher ist Kaiba überzeugt, dass es weder Mokuba noch Joey ist, denn für seinen kleinen Bruder war diese Gestalt zu groß und Joey könnte sich wegen seinen Verletzungen nicht so grazil bewegen.

„Ich habe Sie gefragt, was Sie hier machen?“ Fluchtartig dreht sich die unbekannte Person um und will schon aus der Villa flüchten, als Kaiba einen Sprung nach vorne hechtet und gerade noch das Handgelenk zu fassen bekommt. Ruckartig dreht er die Person um und nagelt sie an der Wand fest. Da Kaiba aber die Gestalt nicht identifizieren kann, weiß er auch nicht, mit wem er sich anlegt. Elegant windet sich der Einbrecher aus dem Griff und schlüpft unter Kaibas Armen durch um die Flucht zu ergreifen.

Doch niemand legt sich mit Kaiba an. Wer den Mut hat bei ihm einzubrechen muss auch den Mut haben sich ihm zu stellen. Erneut schnappt sich der junge Firmenchef den Flüchtenden und versucht ihn zu Fall zu bringen. Leider ohne Erfolg. Ohne große Anstrengungen dreht der Einbrecher den Griff um und wirft Kaiba über die Schulter. Hart landet Kaiba auf dem Boden. Der Aufprall raubt ihm ganz kurz den Atem und lässt ihn Sternchen sehen.

Mühsam rappelt er sich wieder auf, doch der Einbrecher ist schon längst geflohen.
 

„Mist!“ Vorsichtig reibt er seinen schmerzenden Kopf, als er eine warme Flüssigkeit auf seiner Handfläche spürt. „Na großartig. Jetzt habe ich auch noch eine Platzwunde.“ Leicht schwankend geht Kaiba auf den Erste-Hilfe-Kasten zu, der unter der Treppe hängt und nimmt sich einen Verband raus.

Mit einem leichten Keuchen setzt er sich auf die zweite Stufe und versucht den Verband um seinen Kopf zu wickeln, als er vom oberen Ende der Treppe Schritte hört.

Ruckartig springt Kaiba auf und stellt sich in Kampfposition hin, da er mit noch einem Einbrecher rechnet, als er Joey entdeckt, der ihn verwundert anschaut.
 

„Kaiba!? Was machst du denn hier?“

Ohne sich etwas anmerken zu lassen geht Kaiba Joey entgegen. „Das gleiche könnte ich dich auch fragen. Warum bist du nicht im Bett, Wheeler?“ Wütend blickt der Blonde den Konzernchef an. „Behandle mich nicht wie einen Schwerstbehinderten! Ich habe ein Geräusch gehört und wollte nachsehen was los…Oh mein Gott! Was ist denn mit dir los? Deine Haare…“

Vorsichtig will Joey Kaibas Kopf anfassen, als genau jener ihn am Handgelenk festhält. „Nimm deine dreckigen Pfoten von mir! Was soll mit mir sein?“

Joey gefriert in seiner Bewegung, als er etwas Nasses auf seinem Gelenk fühlt. „Warst du Händewaschen oder so? Deine Hand ist ja ganz feucht.“ Als ob sich Kaiba gerade verbrannt hätte, lässt er Joey los und wischt sich die Hand ab, die ein bisschen von seiner Kopfverletzung blutig ist.

Der Blonde schaut auf sein Handgelenk herab, als er einen feinen dunklen Fleck sieht. „Kaiba! Was…!“ Mit einem großen Schritt überwindet der Angesprochene den letzten Meter und hält Joeys Mund zu. „Halt die Klappe Köter! Oder willst du das Mokuba aufwacht? Mir ist nichts passiert, also hör auf zu Bellen und leg dich wieder schlafen!“

Brutal reißt Joey Kaibas Hand weg und faucht ihn leise an. „Was ist passiert? Wer war das? Ist alles ok? Lass mich deine Verletzung anschauen!“
 

„Was glaubst du wer du bist Wheeler? Mein Kindermädchen?“

„Nein, aber dein zukünftiger Wachhund!“
 

-------------------------------
 

Hätte nicht gedacht, dass ich doch so ein geeignetes Ende gefunden habe. Dachte schon, ich muss noch eine Seite schreiben ^^“
 

Vielen super herzlichen Dank für eure Kommis ^___^
 

Irgendwie ging dieses Kapitel sehr leicht und es hat richtig großen Spaß gemacht es zu schreiben. Endlich geht es rund in der Kaiba Villa.
 

Eigentlich wollte ich ja über „Extended Security“ schreiben, doch wer kann schon wissen, dass bei Kaiba eingebrochen wird >.<

Extended Security

Joey gefriert in seiner Bewegung, als er etwas Nasses auf seinem Gelenk fühlt. „Warst du Händewaschen oder so? Deine Hand ist ja ganz feucht.“ Als ob sich Kaiba gerade verbrannt hätte, lässt er Joey los und wischt sich die Hand ab, die ein bisschen von seiner Kopfverletzung blutig ist.

Der Blonde schaut auf sein Handgelenk herab, als er einen feinen dunklen Fleck sieht. „Kaiba! Was…!“ Mit einem großen Schritt überwindet der Angesprochene den letzten Meter und hält Joeys Mund zu. „Halt die Klappe Köter! Oder willst du das Mokuba aufwacht? Mir ist nichts passiert, also hör auf zu Bellen und leg dich wieder schlafen!“

Brutal reißt Joey Kaibas Hand weg und faucht ihn leise an. „Was ist passiert? Wer war das? Ist alles ok? Lass mich deine Verletzung anschauen!“
 

„Was glaubst du wer du bist Wheeler? Mein Kindermädchen?“

„Nein, aber dein zukünftiger Wachhund!“
 

Ungläubig starrt Kaiba den Blonden an. //Mein was? Wachhund?// Doch Joey meint es tot ernst, auch wenn es sich lustig anhört. Natürlich ist ihm klar, dass dieser Begriff ein bisschen unpassend formuliert ist, da er nicht als „Köter“, „Töle“ oder „Flohschleuder“ bezeichnet werden will – und vor allem nicht von Kaiba – doch irgendwie scheint es ihm gerade passend.

„Wachhund?“ Mit Müh und Not kann sich Kaiba gerade noch ein Lachen unterdrücken. Diese Situation ist wirklich komisch. Mitten in der Nacht stehen sich die beiden Rivalen gegenüber und Joey bezeichnet sich freiwillig als Köter (na ja, Hund und Köter sind ja eigentlich das gleiche, auch wenn Köter nicht so nett klingt ^^“).

„Also Kaiba, was war los?“ Mit einem leicht befehlenden Ton geht er auf den Verletzten zu, reißt ihm das Verbandszeug aus der Hand und drückt Kaiba auf die Stufe, um ihm seinen Kopf zu verbinden. Zuerst will sich der Brünette wehren, doch irgendwie fühlt er sich plötzlich leicht benebelt.

„Ich habe noch gearbeitet, als ich plötzlich ein Geräusch gehört habe. Ich bin hinunter gegangen, um nach zu schauen, als ich eine schwarze Gestalt gesehen…AU! Pass doch auf, das tut weh, tollpatschige Töle!“

Joey ist inzwischen fertig, als er noch einmal kräftig am Verband zieht, damit es wirklich fest sitzt. „Tut mir leid. War wohl doch etwas zu fest. Erzähl’ weiter!“

Leise grummelnd fährt Kaiba mit seiner Geschichte fort. „Also ich habe jemanden unten gesehen und wollte ihn zur Rede stellen, als er plötzlich die Flucht ergriff. Ich konnte ihn noch aufhalten, aber er war so geschickt, dass er mich auf den…he ähm….also…das er mir entkommen konnte.“ Ein kleines Lächeln ziert Joeys Gesicht. //Kaiba würde nie zugeben, dass er jemanden unterlegen ist.// Langsam dreht sich Kaiba zu Joey um, da er hinter ihm auf der Treppe sitzt und schaut ihn genervt an „Also wie du siehst musst du noch ein wenig trainieren. Wenn er sogar mir entkommen konnte, dann kriegst du ihn erst recht nicht!“ Jetzt ist Joeys Grinsen endgültig verschwunden. Ganz vorsichtig gibt er dem Verletzten einen Klapps auf den Hinterkopf – genau wo die Wunde ist – und schnaubt wütend. „Wer sagt denn, dass ich schwächer bin als du? Ich hätte ihn sicher festnehmen können.“
 

Mit einem ironischen Lacher steht Kaiba auf, als sich plötzlich alles um ihn zu dreht beginnt und er das Gleichgewicht verliert. Plötzlich kippt der Firmenchef um und landet wieder auf der Stufe, unter Joey. Der Blonde hat es sofort bemerkt und noch zusätzlich seine Arme ausgebreitet um ihn aufzufangen. „Na na, nicht so stürmisch. Anscheinend muss dein Gehirn erst diese starke Erschütterung verarbeiten.“ Mit zitternden Händen hält Kaiba seinen schmerzenden Kopf. „Wheeler, ich habe jetzt echt keinen Nerv, mich mit dir…Was…Wheeler?“ Bevor der Brünette seinen Satz fertig sprechen kann, spürt er zwei Hände, die seine wegdrücken und nun einfühlsam seine Schläfe massieren. „Schhhh. Entspanne dich. Glaub mir, es wird dir helfen.“ Mit einem zarten Flüstern versucht er Kaiba zu beruhigen und bewegt gleichzeitig seine geschickten Finger weiter im Kreis. Kaibas erster Impuls ist die Hand von seinen Schläfen weg zuschlagen, doch dann bemerkt er, wie entspannend es auf ihn wirkt. Ein erlösendes Brummen ist von Kaiba zu hören, der langsam genüsslich seine Augenlider schließt und sich nach und nach fallen lässt.

Die Zeit scheint still zu stehen. Beide haben ihre Augen geschlossen, um die unerwartet schöne Situation zu genießen. Langsam lehnt sich Kaiba nach hinten und legt seinen schweren Kopf auf Joeys Brust. Ein kleines Lächeln stielt sich auf dessen Gesicht und schaut verträumt auf den Kopf, den er mit seinen zarten Händen massiert.
 

„Kaiba? Wie geht es jetzt deinen Kopfschmerzen?“ Mit leiser und zaghafter Stimme versucht Joey seinen Patienten aus der Traumwelt zu holen, doch scheint es keine Wirkung zu haben. //Kaiba ist tatsächlich eingeschlafen// Mit einem spöttischen Schnauben hält der Blonde den Konzernchef an der Schulter fest, damit er nicht umkippt wenn er aufsteht. Vorsichtig steigt er zwei Treppen hinunter um Kaiba aufzuheben und ins Bett zu tragen. Doch dies ist nicht so leicht wie Joey es sich vorgestellt hat. Nicht, dass Kaiba so schwer ist, aber seine Muskeln rebellieren ein bisschen wegen dem Gewicht – schließlich ist auch er angeschlagen.

Seine Schmerzen nicht anmerkend versucht Joey den Schlafenden zum Bett zu tragen, welches ihm unter einigen Qualen mühsam gelingt.

Behutsam legt er Kaiba aufs Bett und deckt ihn liebevoll zu. „Ruh’ dich jetzt aus.“ Leise schließt er die Tür hinter sich und will schon in sein Zimmer gehen, als er die Verträge am Boden sieht.

//Was ist denn das?// Langsam hebt er die Zettel auf und liest die Überschrift „Arbeitsvertrag als Sicherheitsbeauftragter“. //So so, das ist also mein Arbeitsvertrag. Sehr interessant//
 

Ein leises Rauschen erfüllt sanft das Schlafzimmer des Hausherrn der Kaiba-Villa. Ein verschlafenes Murmeln ist zu hören, als sich Kaiba träge auf die andere Seite wälzt. Eigentlich wacht er immer früh auf, auch wenn er nicht unbedingt arbeiten muss, aber irgendetwas sagt ihm, er solle noch im Bett bleiben.

Verschlafen öffnet er doch ein Auge und schaut auf die Digitaluhr, die neben ihm auf dem Nachttisch liegt. 10:26 Uhr.

„Scheiße!“ Wie von der Tarantel gestochen setzt er sich auf, um gleich darauf wieder ins Bett zu fallen. Ein schmerzhaftes Stöhnen entweicht seinen Lippen, als er erneut mit seinem Kreislauf kämpfen muss. Fluchend greift er auf seinen Kopf, um den Schwindelanfall zu besänftigen, als er den Verband spürt. „Ach ja…“ Langsam kommen Bruchteile der gestrigen Nacht wieder in Erinnerung.
 

//Heute muss ich herausfinden, wer es gewagt hat in mein Haus einzubrechen! Das wird ihn teuer zu stehen kommen! Irgendwie kann ich mich nur wage an das erinnern, was passiert ist…war nicht auch Wheeler da. Genau, er hat mir den Kopf verbunden und dann…//

Eigentlich ist es Kaiba egal, was Joey anstellt, doch ihm ist es sicher nicht egal, was Joey mit IHM anstellt. Er ist ja schon an seine Wutausbrüche, dummen Sprüche und sentimentales Gefasel von wegen „Freundschaft“ gewöhnt, doch nicht an solche…solche…Nettigkeiten!

Mit einem leichten Rotschimmer um die Nase schlägt er die warme Bettdecke beiseite und verflucht sich sofort, als ihm eine kühle Brise entgegenschlägt. Mit einem gequälten Blick schaut er aus dem Fenster und sieht schwere Wolken am Horizont hängen, die gerade ihre nasse Last auf die Welt herabregnen lässt.

„Schon wieder so ein scheußlicher Tag!“ Erst jetzt bemerkt er, dass er in seinen gestrigen Klamotten geschlafen hat und nicht wie sonst, seinen flauschigen Pyjama trägt. „Was zum…?“ Ganz langsam verfärbt sich das zarte Rot in ein etwas Kräftigeres als er beginnt 1 und 1 zusammenzuzählen. „Das kann doch nicht….“

Flott springt Kaiba aus seinem Bett, sprintet zum Bad und richtet sich binnen Minuten her, um sich auf andere Gedanken zu bringen. Nachdem er sich fertig angezogen hat, holt er zum krönenden Abschluss seine Kette vom Nachttisch, als er die Verträge erblickt.

Leicht zögerlich streckt er seine Hand aus, um sich die Formulare anzuschauen. Während er geistesabwesend durch den Vertrag blättert, verfinstert sich Kaibas Mine immer mehr und mehr. Egal wie wage er sich an gestern erinnern kann, wo er seine Arbeitsunterlagen hinlegt wird ein Seto Kaiba nie vergessen. „Wie kommen die denn da her?“

Es gibt nur eine plausible Erklärung für den Firmenchef – Joey Wheeler!
 

Zielstrebig, aber trotzdem leise, geht Kaiba in Joeys Zimmer. Das leise regelmäßige Atmen, welches ab und zu von einem Schmatzen unterbrochen wird bestätigt Kaiba, dass Joey noch tief und fest schläft. „Dieser unterbelichtete Köter….“ Eigentlich ist ja seine Absicht, den Blonden zur Schnecke zu machen, da er sich sicher ist, dass er in den Verträgen herumgeschnüffelt hat, doch da sich Joey auch so schnell wie möglich auskurieren soll, hält er sich mit Mühe zurück jetzt ein Theater zu veranstalten und verschwindet wieder leise aus dem Zimmer.
 

Zirka zwei Stunden später öffnen sich auch die zwei Augen des Blonden, der zufrieden aus dem Bett schaut. „Ach ist es herrlich krank zu sein. Dann kann man immer so lange schlafen.“

Genüsslich streckt Joey alle vier Gliedmaßen aus und kauert sich darauf zufrieden schnurrend zusammen um noch einmal die Augen zu schließen.
 

Joeys Tag verstreicht eher ereignislos. Mokuba hat ihm das Mittagessen gebracht und ist kurz danach zu einem Freund verschwunden. Und jetzt sitzt er schon fast 3 Stunden vor einem Computerspiel, welches ihm von Mokuba empfohlen worden ist.
 

Gegen 20 Uhr ertönt unten die Haustür, die Joey von einem Computerspiel aufblicken lässt. Gebannt versucht der Blonde zu hören, wer unten ist und was diese Person vorhat. Als die Schritte immer lauter werden und genau vor seiner Tür halt machen, ist ihm klar, dass das nur einer der Kaibas sein kann, denn sonst weiß keiner wo sich Joey aufhält – bei so einer großen Villa! Heimlich betet Joey, dass es Mokuba ist. Eigentlich kann es ja nur er sein, da Kaiba ihm gesagt hat, dass er kaum zu Hause sein wird.
 

Höflich wird an Joeys Tür angeklopft, welches er mit einem „Ja!?“ beantwortet. Zu seinem Unglück wurde sein Gebet nicht erhört, denn im Türrahmen steht Seto Kaiba, in voller Lebensgröße, und grinst ihn arrogant an. „Schon wieder am Spielen Wheeler? Hast du schon genug, deinen eigenen Schwanz hinterher zu jagen?“

Fast brutal drückt er auf Pause und funkelt den Firmenchef böse an. „Was machst du denn schon so früh zu Hause. Du hast mir doch versichert, dass du in diesen drei Tagen nicht früh nach Hause kommen wirst. Du hast gerade meine Träume zerstört!“
 

Immer noch fies grinsend geht Kaiba zu Joey und schaut ihn gefährlich an. „Sei froh, dass ich dich überhaupt hier aufgenommen habe! Aber ich bin wegen was ganz anderem hier, als mit dir «Fang das Stöckchen» zu spielen.“ Wütend knallt Kaiba die zwei Verträge auf den Tisch und schaut bedrohlich zum Blonden. Dieser schluckt nur und versucht den Jungunternehmer fragend anzuschauen. „Die habe ich heute auf meinem Nachttisch gefunden. Ich kann mich nicht erinnern sie dort hingelegt zu haben! Hast du sie gelesen?“ Eigentlich hat Joey jetzt mit einem Donnerwetter gerechnet, doch Kaibas Stimme klingt gewohnt kühl und betonungslos. Noch einmal wandert Joeys Blick über die Formulare, als er seinem Gegenüber fest in die Augen blickt. „Nein“ Langsam bilden sich Kaibas Augen zu kleine Schlitze, als ob er versucht Joey zu analysieren oder in seinen Augen die Wahrheit zu lesen. „Ich glaube dir nicht!“ Sich wieder dem Spiel zuwendend, antwortet der Blonde locker „Glaub was du willst. Aber ich sage dir nochmals höflich, ich habe darin nicht gelesen.“
 

Leicht wütend geht Kaiba zum Stromstecker der Konsole und zieht ihn heraus. „He, was soll das? Ich habe noch gar nicht gespeichert!“ Bedrohlich baut sich der Jungunternehmer vor den Blonden auf und deutet mit einem Finger auf die Verträge. „Das hier sind die Verträge, die dich zu meinem «Partner» machen und dich verpflichten auf meine Firma und meine Villa aufzupassen. Du kannst dich ja sicher erinnern, wie ich dir erzählt habe, dass Mokuba gerade in der Firma war, als eingebrochen worden ist. So etwas will ich nie wieder sehen. Du wirst ab sofort für ihn genau so zuständig sein, wie für die beiden Gebäude. Wie du das alles anstellst bleibt dir überlassen, aber es wird gemacht!“

Mit festen und unerschrockenen Blick lauscht Joey jedem Wort. Langsam aber sicher klappt ihm die Kinnlade runter, denn was Kaiba da gerade von ihm verlangt klingt ja schon unmöglich und unmenschlich. Wie soll er das alles alleine schaffen?

„Ist dein Gehirn noch intakt? Wie soll ich das denn alles schaffen, Herr Oberschlau?“

Ein herablassender Seufzer ertönt und Kaiba muss sich genervt die Schläfen massieren, da ihn wieder Kopfschmerzen quälen.
 

„Für was hast du eigentlich Ohren am Kopf? Ich habe dir doch schon einmal erklärt wie mein Plan «Extended Security» aussieht.“

Joey schaut ihn perplex an und durchforstet gerade anstrengend sein Gedächtnis. „Ehrlich?“ Gefährlich macht Kaiba einen erneuten Schritt auf seinen Gesprächspartner zu und setzt sich genervt neben ihm aufs Bett. „Noch mal zum Mitschreiben. „Extended Security ist eine verschärfte Sicherheitsmaßnahme um ungebetene Gäste von meinen Grundstücken fern zu halten. Anscheinend hat es in letzter Zeit jemand auf einen oder mehrer Gegenstand oder Daten abgesehen. Jetzt kommst du ins Spiel. Du bist für Mokuba, sowie für die Kaiba Corporation und mein Haus verantwortlich. Hier kommt keiner mehr rein oder raus, ohne dass du davon Wind bekommst. So sehen die Regeln aus:
 

- 24 h Bereitschaft

- du suchst dir 2 – 3 Gehilfen, die unter deinem Befehl arbeiten

- du wohnst in der Villa und bekommst auch Verpflegung kostenlos

- du darfst nicht in die Firmengeschehnisse eingreifen

- du hast vollen Zugriff zum Haus und Firma
 

Und das aller wichtigste ist, was wahrscheinlich auch das Schwerste für dich sein wird: Du darfst dich nicht von Mokuba um den Finger wickeln lassen. Du bist für ihn verantwortlich, also muss er dir auch gehorchen. Zu Halloween wird er davon erfahren!“
 

------------------------
 

Na das war’s dann mal wieder ^^

Langsam kommen zwei neue Charaktere ins Spiel, die Joeys zukünftige Helferlein sein werden. Wenn ihr Lust habt, könnt ihr ja Vorschläge machen, wie sie ausschauen sollen (vielleicht könnt ihr sie ja auch zeichnen) und wie ihr Charakter sein soll.
 

Der nächste Teil wird sich leider auch verspäten, da ich gerade am Umziehen bin und deswegen kaum Zeit noch Internet habe >.<

Ewige Streitereien

Kaiba: „So sehen die Regeln aus:
 

- 24 h Bereitschaft

- du suchst dir 2 – 3 Gehilfen, die unter deinem Befehl arbeiten

- du wohnst in der Villa und bekommst auch Verpflegung kostenlos

- du darfst nicht in die Firmengeschehnisse eingreifen

- du hast vollen Zugriff zum Haus und Firma
 

Und das aller wichtigste ist, was wahrscheinlich auch das Schwerste für dich sein wird: Du darfst dich nicht von Mokuba um den Finger wickeln lassen. Du bist für ihn verantwortlich, also muss er dir auch gehorchen. Zu Halloween wird er davon erfahren!“
 

Gespannt und aufgeregt saugt Joey jedes einzelne Wort von Kaiba auf. Es war spannend wie sein neuer Job aussehen wird und was für ein Privileg ihm zuteil wird, Kaiba endlich ebenbürtig zu sein.

„Mokuba wird es erst übermorgen erfahren? Das erklärst ihm aber du!“ Leicht säuerlich blickt der Brünette zu seinem Geschäftspartner herab und schnauft herablassend.

„Natürlich erklär’ ich es ihm. Glaubst du ich überlasse es einer Flohschleuder wie dir so etwas Wichtiges und Ernstes ihm mitzuteilen.“
 

Da ist wieder dieses unbeschreibliche dumpfe Gefühl der Wut, die in Joey langsam raufkriecht. Es ist nicht mehr schlimm als „Töle“, „Flohschleuder“ oder „Köter“ beschimpft zu werden, aber es bringt ihn zur Weißglut, wenn Kaiba ihn so wenig zutraut oder gar VERtraut.

„Jetzt hör mal zu Herr Überintellektuell! Wenn du mir jetzt nicht bald ein wenig Vertrauen entgegenbringst, dann wird unsere Arbeitsgemeinschaft nicht sehr lange andauern!“
 

Mit einem aufbrausenden Ruck schiebt Joey seinen Designerstuhl weg und funkelt Kaiba über den Tisch verletzt, aber auch wütend, an. Der Jungmillionär bleibt unbeeindruckend auf dem Stuhl sitzen und verengt seine Augen immer mehr zu kleinen Schlitzen.

Provokativ schlägt er ein Bein über das andere und verschränkt seine Arme vor seiner Brust.

„Ich glaube nicht, dass so ein Benehmen angebracht ist Wheeler! Ich bin dein Vorgesetzter und ich habe dein erbärmliches Leben in meiner Hand.“

Jetzt ist das Fass übergelaufen. Erbärmliches Leben?

Mit großen Schritten überwindet der aufgebrachte Blonde die letzten Meter zu seinem „ach so tollen“ Vorgesetzten und packt ihm am Kragen, um ihn auf seine Augenhöhe zu ziehen.

„Erbärmliches Leben!? Mein Leben ist perfekt wie es momentan läuft. Ich habe eine tolle Wohnung, tolle Freunde und einen tollen Job…na ja, mehr oder weniger! Und jetzt kommst du daher und erzählst MIR wie erbärmlich es ist? Nur weil ich nicht Geld wie Heu habe, muss ich nicht unglücklich sein. Du bist schon blind geworden, gegenüber den wahren Werten dieser Welt!“
 

Man sagt ja immer, das Kaiba, der berühmte Firmenchef der erfolgreichen Kaiba Corporation, gefühllos und kalt sei und nie irgendeine Emotion zeigt. Doch da haben sich alle geirrt. Es stimmt, positive Gefühle sind wirklich nicht seine Stärke, doch wenn es um Wut, Angst einflössende Autorität oder Selbstbewusstsein geht, ist er unschlagbar.

Als Kaiba sich diesen Vortrag angehört hat, ergreift er die Chance zu einem Gegenschlag.

Mit einem heftigen Schlag befreit er sich aus Joeys Griff und will ihn mit drohenden Schritten in die Ecke treiben. Leider hat er nicht mit dessen Unerschrockenheit gerechnet und bleibt deswegen einfach nur Nasenspitze an Nasenspitze vor ihm stehen.
 

„Bist du mit deiner Moralpredigt endlich fertig!?“ Mit Wut funkelten Augen starrt er in die haselnussbraunen Augen seines Gegenübers und versucht ihn wenigstens so einzuschüchtern, was ein wenig funktioniert.
 

„Ich wiederhole mich nur ungern, aber für dich sage ich es noch mal zum Mitschreiben: I.c.h b.i.n d.e.i.n V.o.r.g.e.s.e.t.z.t.e.r! Und ab dem 1. November arbeitest du für mich fix!“ Mit einer gewissen Genugtuung lässt er von Joey ab und setzt sich mit beflügelter Überheblichkeit auf seinen Sessel.

Joey hingegen steht weiter unverwandt in der Gegend herum und starrt auf jenen Punkt, bei dem vor kurzem noch Kaiba stand. Wie bei einem Sekundenzeiger sickert das Gesagte in seinen Kopf und wird Stück für Stück verarbeitet.

//Er ist…mein Vorgesetzter…NEIN…was ist mit meiner…Bedingung…wir sind doch…gleichberechtigt! In zwei Tagen….arbeite ich für ihn fix…übermorgen ist…Halloween….MOKUBA…scheiße!//
 

Erst nach einer knappen Minute kommt Joey wieder zu sich und sein leicht verdattertes Gesicht wird immer mehr zu einer teuflischen Fratze. Wie eine lauernde Raubkatze sprintet er zum sitzenden ahnungslosen Kaiba – der inzwischen amüsierend zugesehen hat – und reißt ihn vom Sessel.

Noch kurz Luft schnappend liegt der einst stolz sitzende Firmenchef auf dem Boden, festgehalten von dem wütenden Blonden.

Als Kaiba mit dem kühlen Boden Bekanntschaft macht, verschlägt es ihm wegen dem Aufschlag für einige Sekunden die Luft.

Unfähig sich zu bewegen – zum Einen durch das Gewicht seines Attentäters und zum Anderen wegen dem Aufschlag – starrt er Joey tödlich an, doch dieser scheint sich davon nicht einschüchtern zu lassen.
 

Wild wie ein Taifun beginnt Joey Kaiba zu rütteln und zu schütteln und wirft ihm dabei die schrägsten Schimpfwörter ins Gesicht. Langsam kommt wieder Leben in Kaiba. Von der ganzen Rüttelei schmerzt ihm mal wieder der Kopf, der nach Erlösung schreit. Auch seine Wunde am Kopf scheint sich wieder bemerkbar zu machen und diesmal trägt Joey sicher nicht zur Entspannung bei. Bevor Kaiba den Blonden stoppen kann, hört er von sich alleine auf, da dem zukünftigen Sicherheitsmann die Puste ausgeht. Doch so etwas lässt sich der Jungmillionär nicht gefallen. „So… du Schleimbolzen…ich hoffe das war….dir eine Lehre…Ich bitte dich nur…einmal:…Bitte bring mir mehr Vertrauen entgegen…“

Mit Müh und Not bekommt Joey diese Sätze heraus, da ihm deutlich die Luft fehlt. Da er schon fast ne Woche nur blöd im Bett liegen muss, ist seine Kondition so gut wie verschwunden. „Weißt du was Kaiba…“ Wamm Bevor Joey seinen Satz beenden kann fliegt er in hohem Bogen auf den Boden.

Schließlich kann auch einem Kaiba der Kragen platzen und wenn das passiert ist mit ihm nicht gut Kirschen essen. Fuchsteufelswild richtet sich Joey wieder auf und will sich erneut auf seinen Widersacher stürzen, als er ihm zuvor kommt und ihn gegen die Wand drückt auf der ein teures Bild hängt. Ein leiser Schmerzenslaut entflieht Joeys Kehle, da der dicke Bilderrahmen genau auf seine Schulterblätter drückt.
 

Verzweifelt versucht er sich aus Kaibas Griff zu befreien, doch da er gegen einen ruhigen Kaiba keine Chance hat wird er gegen einen aufgebrachten und zornigen Kaiba erst recht keinen Sieg erringen.

„Jetzt hör’ MIR mal zu, du undressierter Kläffer! Egal was du machst, ich werde dich nicht rauswerfen, aber ich kann dir dein Leben hier so verdammt schwer machen, dass du dir wünschen wirst, mich nie kennen gelernt zu haben! Da kann dir nicht einmal Mokuba helfen!“

Joey könnte vor Wut heulen, doch irgendwie verfliegt seine Wut auf einmal, da mit Kaiba irgendetwas nicht zu stimmen scheint. Bei seiner Drohung ist seine Stimme immer wieder zum Schwanken gekommen und seine Augen wurden manchmal trüb.

//Was ist denn mit Kaiba los?// Natürlich lässt sich der stolze Firmenchef nichts anmerken, dass um ihn alles zu drehen beginnt und er kaum noch einen Gedanken fassen kann.
 

Durch Zufall schweift Joeys Blick auf den Boden, auf dem die Beiden vorher gelegen sind und einen schrecklichen Fleck preisgibt, der aussieht wie Blut.

//Ist das etwas…? Aber wie und von wem? Ist es von Kaiba?//
 

Noch bevor Joey auf seine Erkenntnis reagieren kann, lässt der Druck auf seinen Händen nach, bis er schließlich ganz verschwindet und nur noch einen dumpfen Aufschlag hört.

Mit entsetztem Blick sieht er den bewusstlosen Jungmillionär am Boden liegen und wie in einem schlechten Film ist ein bisschen Blut zu sehen.

Zuerst ein Aufschrei Joeys, dann hektische und nutzlose Bewegung und dann erst die rettende Ruhe um vernünftige Gedanken zu machen.
 

Schnell wie ein geölter Blitz düst Joey erneut zu dem Erste-Hilfe-Set und sucht nach einem weiteren Verband um Kaibas Platzwunde zu verarzten.

Mit Tüchern, Schere und Pflaster kehrt der Blonde in die Küche zurück und kniet sich vorsichtig neben Kaiba hin.

Mit so viel Gefühl, wie Joey nur aufbringen kann, hebt er den Kopf und legt ihn auf seine Knie um seine Hände frei zu bekommen.

Doch das ist eine ganz schlechte Idee. Der kleine Winkel seiner Oberschenkel hat ausgereicht, dass Kaibas Kopf langsam wieder runtergeglitten und auf den Boden aufgeschlagen ist.

Ein herzzerreißender Schmerzensschrei hallt durch die einzelnen Zimmer des großen Anwesens und wäre der Garten nicht so groß wie ein halber Park, so könnten ihn noch die Nachbarn hören.

Joey ist mit seinen Nerven blank. Ein bewusstloser Kaiba liegt vor ihm und statt ihm zu helfen bringt er ihn fast um. Salzige Tränen kommen langsam zu Vorschein, die seine Verzweiflung unterstreicht.

„Bitte Kaiba, wach auf!“

Vorsichtig startet er einen neuen Versuch, die Wunde zu verarzten, als ein undefiniertes Brummen und kurz danach ein schmerzerfülltes Stöhnen ertönt. Ein wenig erleichtert bemerkt Joey, dass Kaiba seine Augen kaum sichtbar geöffnet hat.
 

„Wie wäre es…mit einem Arzt, bevor du mich…noch ganz umbringst…Wheeler?“ Joey ist mit seinen Nerven bereits so fertig, dass er wegen dieser simplen Lösung anfängt zu lachen und sich laut auf die Stirn schlägt. „Genau!“

Sofort sprintet er zum nächsten Telefon und ruft nach der Rettung.

Ein wenig erleichtert, da er endlich etwas Hilfreiches getan hat, kehrt er zum Verletzten zurück und muss zufrieden feststellen, dass er die Augen noch offen hat. Das einzige was Joey noch tun kann ist, ihn wach zu halten, da er nicht weiß wie weit Kaibas Kopf und Innenleben verletzt ist.

Leise kniet er sich wieder neben dem Verletzen hin und versucht irgendetwas Konservatives von sich zu geben.

„Hey Kaiba. Übermorgen ist doch Halloween. Wirst du auch mit Mokuba und mir um die Häuser ziehen, oder musst du wieder arbeiten?“

Langsam und schwach nehmen die Augen des Jungmillionärs Joeys Gesicht auf und mustern ihn.

„Was redest du da für einen Blödsinn. Ich und Halloween. Das ist doch nur was für Kinder. Natürlich muss ich arbeiten. Weihnachten ist nicht mehr fern, da habe ich noch viel zu tun bevor der ganze Weihnachtsrummel wieder losgeht.“

Joey musste sich ein wenig zu Kaiba vorlehnen, da dessen Stimme nur sehr kehlig ist und deswegen auch sehr leise.

„Ach, das heißt ich bin auch ein Kind oder wie? Hey, ich bin schon 16 Jahre alt und kein Kind mehr.“

Ein zages verschmitztes Lächeln schleicht sich auf Kaibas Lippen. „Natürlich bist du kein Kind mehr, aber Tiere zähle ich nun mal nicht dazu.“
 

Eigentlich ist es jetzt Zeit für Joeys allbekannten Wutausbruch, doch irgendwie bringt ihn das zum Lachen. Ungewollt muss auch Kaiba in dieses Lachen einstimmen, welches sehr rau klingt.

Bereits ist schon eine halbe Stunde vergangen und der Krankenwagen ist immer noch nicht gekommen.

Der Blonde hat bereits alles Mögliche getan, Kaiba wach zu halten, doch langsam gehen ihn die Gesprächsthemen aus und dem Jungmillionär fallen auch schon die Augen zu.
 

__________________________________
 

Hey Leute!
 

Es tut mir wahnsinnig leid, dass ich euch so lange hab warten lassen. Ich hoffe ihr könnt euch noch an meine Geschichte erinnern ^^"
 

Eigentlich ist dieses Kapitel länger, doch ich wollte nicht alles auf einmal hochladen, da es sonst zu lange wird und ich will meine Zeichenanzahl möglichst gleich lassen ^^"""
 

Aber da ich schon gesagt habe, dass dieses Kapi eigentlich länger ist, heißt es, dass ich schon weiter geschrieben habe und das weitere noch diese Woche on gehen wird.
 

Jeder der Kommis hinterlässt wird von mir natürlich wieder wie gewohnt benachrichtigt, wenn das nächste ansteht!
 

Ach ja, und vielen Dank für die bisherigen. Ich freue mich jedes mal wie ein kleines Kind darauf ^o^

Als der Patient zum Pfleger wurde

Bereits ist schon eine halbe Stunde vergangen und der Krankenwagen ist immer noch nicht gekommen.

Der Blonde hat bereits alles Mögliche getan, Kaiba wach zu halten, doch langsam gehen ihn die Gesprächsthemen aus und dem Jungmillionär fallen auch schon die Augen zu.


 

„Hey Kaiba, mach jetzt bloß nicht schlapp. Versuche nicht einzuschlafen.“ Joey lehnt sich vorsichtig nach vorne um Kaiba sanft zu schütteln. „Und warum soll ich nicht einschlafen, Köter? Ich bin müde und Schlaf ist bekanntlich gesund!“

Hoffnungslos schaut der Blonde aus dem Fenster um doch die erlösenden Blaulichter zu sehen – doch er wird enttäuscht.

„Mann, keine Ahnung. Aber im Fernsehen sagen sie das auch immer zu Kopfverletzten. Also bleib wach!“

Gerade als Joey aufstehen will um ein Glas Wasser für sich und Kaiba zu holen, hält ihn der halb Eingeschlafene am Handgelenk fest und zieht ihn wieder zu sich herunter.

„Seit wann machst du dir Sorgen um mich Wheeler? Das ist ungewohnt und stört. Hör auf mit dieser Gefühlsduselei! Schließlich bist du von dieser ganzen Misere schuld“

Zuerst ist Joey sehr überrascht über Kaibas ungewohntes Handeln, doch als er diese Worte hört, ist sich der Blondschopf sicher, dass mit seinem Patienten alles ok ist. Solange Kaiba fähig ist zu Provozieren ist bei ihm alles in bester Ordnung.
 

//Ach so nennt er das! Gefühlsduselei. Na dann werde ich mich mal für seine Anmache vor paar Tagen revanchieren! He he…//

Sanft wie eine elegante Raubkatze steigt Joey mit einem Bein über Kaibas Körper und setzt sich auf seinen Unterleib.

„Ach Gefühlsduselei. Soll ich dir einmal Gefühle beibringen, bevor du über sie sprechen kannst?“

Kaiba war gerade kurz vorm Einschlafen, als er auf einmal ein Gewicht auf seinem Bauch spürt. Überrascht öffnet er seine Augen und auf einen Schlag ist seine Müdigkeit verflogen.

„Was soll das Wheeler. Gehst du immer so mit Verletzten um, indem du zuerst auf ihre Wunde schlägst und dann noch mit deinem Gewicht zerquetschst?“

Ein unheilvolles und verführerisches Lächeln schleicht sich auf Joeys Lippen, der sich um ein paar Zentimeter weiter zu Kaibas Gesicht hinunterbeugt.

„Nicht ganz. Ich überlege zuerst, welche meiner Behandlungen meinem Patienten am Besten bekommt und bei dir ist es gerade diese Methode. Gefällt sie dir nicht?“
 

Der letzte Satz ist nur noch ein Flüstern, welches verführerisch in Kaibas Ohr geflüstert wird. Eine unangenehme, aber auch irgendwie wohltuende Gänsehaut breitet sich auf dessen Körper aus.

„Wem gefällt es schon von einer dreckigen Flohschleuder zerquetscht zu werden? Wahrscheinlich habe ich auch schon einige deiner Haustierchen auf mir drauf.“

Eigentlich sollten diese Sätze provokant und herablassend klingen, doch diese Wirkung ist fehlgeschlagen.

Ohne das Einverständnis des Firmenchefs ist seine Stimme auch nur noch ein Flüstern, welches Joey ein bestätigendes Gefühl gibt, gesiegt zu haben. Eigentlich wäre jetzt die Zeit Kaiba eine Auszuwischen, doch der Blonde kann nicht aufhören – er genießt es gerade so „friedlich“ mit Kaiba zu reden.

//Wo bleibt eigentlich dieser verdammte Krankenwagen? Ich hoffe Kaiba haltet es noch aus. Hmm… vielleicht sollte der Krankenwagen doch noch auf sich warten lassen…//
 

„Keine Sorge Herr Pingelig. Ich habe meine Tiere gut dressiert. Die fallen niemanden an, ohne meine Erlaubnis.“

Verzaubert von Kaibas eisblauen Augen merkt er nicht wie Kaiba seine rechte Hand vorsichtig hinter Joeys Rücken hebt. In kleinen Schritten nähert sich Joeys Gesicht das von Kaiba. Bevor sich die Lippen der Beiden berühren können, wird Joeys Kopf brutal von Kaiba nach hinten gerissen.

„Bleib mir ja vom Leib Wheeler. Ich kann mich zwar nicht bewegen, aber dich in Schach zu halten ist nicht schwer.“ //Oh man, wenn Wheeler weiter gemacht hätte, hätte ich für nichts mehr garantiert.//

Ein lauter Schmerzensschrei erfüllt erneut die Villa, doch diesmal von Joey.

„Bist du verrückt Kaiba. Das tut weh! Lass mich los!“
 

Verzweifelt packt der Blonde nach der peinigenden Hand und versucht den Griff zu lockern, aber je mehr er daran zieht, desto mehr Schmerzen bereitet es.

„Glaubst du allen Ernstes Wheeler, dass ich mich von dir verführen lasse? Ich habe zwar eine Kopfwunde, aber auf den Kopf gefallen bin ich nicht…zumindest nicht im übertragenden Sinne.“

Während Joey weiter versucht Kaibas Griff zu lockern, lässt der junge Firmenchef die Haare des Blonden los und drückt mit flacher Hand sein Gesicht zu seines, welches erst kurz davor Halt macht.
 

Ein verblüffender Joey schaut erneut in diese tiefen Ozeane, die sich Augen nennen und hat eine Schmerzensträne in seinen Augen.

„Na, Wheeler! Haltest du keine Schmerzen aus? Vielleicht kann ich dir Milderung verschaffen, obwohl ich ja der Schwerkranke bin und nicht du.“

Vorsichtig, ja schon richtig feinfühlig, streicht der Jungmillionär über die wunde Kopfhaut des Blonden und krault ihn leicht am Nacken.

Joey weiß inzwischen nicht mehr was gespielt wird. Zuerst schlagen sich beide fast, dann kippt Kaiba um und spielt beinahe toter Mann und Joey muss sich um ihn kümmern, danach reißt Kaiba dem Blonden fast den Kopf ab und jetzt verwöhnt er ihn mit Streicheleinheiten. //Was geht denn hier auf einmal vor? Egal…auf jeden Fall…fühlt es sich…schön an…//
 

Langsam stützt sich Joey wieder mit seinen Ellbogen links und rechts von Kaibas Kopf ab und will schon die letzten Zentimenter zu seinen Lippen überwinden, als der Verletzten sein Haupt nach links wendet und so die Wange hinhält.

„Vergiss es, Wheeler. Ich wollte nur einmal nett sein und meine brutale Art wieder gut machen, so wie du mir einst die Schläfen massiert hast.“

Ein wenig enttäuscht und traurig über diese Worte rappelt sich Joey wieder auf und setzt sich neben Kaiba hin.

„Das ist nett von dir.“ Mit einen sanften Lächeln versucht Joey seine Verletztheit zu übertuschen, was bei einem Seto Kaiba aber nichts hilft. Er kann alles und jeden durchschauen.
 

Nach weiteren 10 Minuten, die in völliger Stille vorbei strichen, sind endlich die Blaulichter des Krankenwagens zu sehen. Kurz darauf klingelt es an der Tür und bevor sich irgendein Dienstmädchen blicken lässt, hastet Joey dorthin um sie aufzumachen.

„Schönen guten Abend. Es tut uns leid, dass wir so spät kommen, aber auf der Straße ist ein Baum umgekippt der uns den Weg versperrt haben. Aber jetzt haben wir keine Zeit für lange Reden. Ich hoffe wir sind noch nicht zu spät. Wo liegt Herr Kaiba?“

Noch bevor Joey irgendwie zur Sprache kommt, rennt der Arzt in die Küche, wo Kaiba regungslos am kalten Fußboden liegt.

„Ach du meine Güte!“ Hastig kniet er sich auf den Boden und beginnt sofort mit der Untersuchung.

„Dieses Blut dort stammt von Herr Kaiba, richtig?“ Joey schaut auf die kleine Blutlache und nickt stumm.

„Wie ist das passiert?“

„Nun ja…wie soll ich das sagen…“

„Sag einfach wie es war, Wheeler. Oder ist es dir peinlich?“

Mit einem verschmitzten Lächeln schaut er zum Blonden, der ihn böse anfunkelt.

„Ähm…wir hatten einen kleinen Streit und da habe ich ihn zu Boden geworfen und unabsichtlich seine alte Wunde am Kopf getroffen. So ist sie wieder aufgeplatzt.“

Während Joey seine Erklärung abgibt, untersucht der Arzt gerade Kaibas Kopf gründlich. „Na ja, was ich feststellen kann ist nichts Lebenswichtiges beschädigt worden. Es ist nur eine Platzwunde und eine kleine Gehirnerschütterung die sich in zwei oder drei Tagen Kopfschmerzen zeigen werden. Es ist nicht nötig Herr Kaiba in ein Krankenhaus einliefern zu lassen. Wir werden ihn jetzt in sein Schlafzimmer tragen, wo ich ihn ausreichend verarzten werde und dann braucht er nur ausgiebige Ruhe. Bitte zeigen Sie mir, wo das Schlafzimmer ist.“
 

Vorsichtig heben Joey und der Arzt den verletzten Kaiba hoch und stützen ihn gemeinsam – je einer links und einer rechts des Patienten.

„Lasst mich los ihr beiden! Ich bin doch kein kleines Kind mehr!“

„Bleiben Sie ruhig Herr Kaiba. Wenn Sie so zappeln fallen wir noch alle die Stufen hinunter.“

Ganz langsam tasten sich die drei Schritt für Schritt die Stufen hinauf, bedacht diese nicht hinunter zu fliegen, da Kaiba wild um sich schlägt.

Bei der Hälfte der Treppe kann sich der Jungmillionär endlich los reißen und will schon die letzten Stufen hinaufgehen, als seine Knie einknicken und er auf der Treppe einsackt.

„Kaiba, pass doch auf! Du weißt, dass du schwach bist und dein Kopf aufgewühlt ist. Mensch Alter, bist du ein Idiot!“

Mit angesäuerter Mine lässt sich der Verletzte von seinen „heiligen Samaritern“ aufhelfen und so überwinden sie noch die letzten Meter zu seinem Schlafzimmer.
 

„Ist dieses Anwesen aber groß! Wie viele Zimmer hat es denn?“

Mit großer Bewunderung schaut sich der Arzt um und scheint jedes Detail in sich aufsaugen zu wollen.

„Es hat…ahh mein Kopf…es hat 34 Zimmer.“

Während der Arzt Kaiba über das Anwesen ausquetscht – wie die Zimmer verteilt sind, wie viele Stöcke es hat, etc… - wird der Verletzte Bettfertig gemacht und so gut es geht verarztet.

„So, dass sollte vorerst reichen. Ich werde Herr Kaiba keine Bettverordnung geben, aber so wie ich diese Patienten kenne, werden Sie eh kaum einen Schritt daraus tun, da die Kopfschmerzen unerträglich werden können.

Ach und Herr Wheeler; wie ich sehe sind sie auch nicht ganz unverletzt. Soll ich Sie auch mal durchchecken?“

„Ach nein, nein. Bei mir ist schon alles so gut wie verheilt.“

Ein spöttischer Lacher ertönt. Da Joey auf dem Bett sitzt und gerade den Rücken zu Kaiba gewandt hat, stupst der junge Firmenchef etwas fester auf Joeys Rücken.

„Au! Man, lass das Kaiba. Das tut weh!“

„Tze, ich dachte bei dir ist alles schon verheilt?“

„Ach halt die Klappe. Mir geht’s gut!“

„Na wie ich sehe, sind Sie Beide besser aufgelegt als ich gedacht habe. Dann wünsche ich Ihnen noch einen schönen Abend. Ach herrje, es ist eh schon kurz vor Mitternacht. Also dann; auf wieder sehen!“

„Vielen Dank Herr Doktor.“
 

Nachdem Joey den Arzt noch hinaus begleitet hat, klopft er an Kaibas Schlafzimmertür.

„Herein!“

„Na wie fühlst du dich? Spürst du schon die Kopfschmerzen?“

„Hmm…nicht schlimmer als sonst immer.“

„Soll ich dir wieder die Schläfen massieren?“

Mit einem misstrauischen Blick mustert Kaiba den Blonden, als er einen bestätigenden Laut von sich gibt.

Froh über diese Antwort sprintet Joey zum Bett und setzt sich wieder hinter Kaiba hin. Dieser lehnt sich gemütlich nach hinten und genießt die einfühlsamen Finger an seiner Schläfe.

„Wo hast du das gelernt?“

„Hm? Oh,…ich habe es nicht gelernt. Ich kann es einfach. Ich kann viel was du noch nicht weißt.“

„Ach so? Seit wann beherrschst du etwas? Was kannst du denn noch?“

„Das verrate ich dir nicht“

„He, gute Antwort für jemanden, der gerade Märchen erzählt.“

Abrupt hört Joey mit seiner entspannenden Massage auf und starrt von oben auf Kaiba hinunter, der es sich auf Joeys Brust gemütlich gemacht hat.

„Warum traust du mir so wenig zu?“

„Weil ich dich bis jetzt noch nichts produktives oder intelligentes tun gesehen habe.“

„Ach, und warum vertraust du mir dann deine Villa und deine Firma an?“

„Wow, seit wann so scharfsinnig?“

„Tja, ich lerne nun mal schnell. Und da ich einen sehr strengen und unausstehlichen Lehrer habe, geht es noch schneller.“ Langsam beginnt Joey wieder mit seiner Massage

„Das nennst du streng? Der Lehrer und der Schüler sitzen in einem Doppelbett, während der Schüler dem Lehrer die Schläfen massiert?“

„Ha ha, ja, kaum zu glauben. So eine Situation ist wirklich fremd…nein, eher…ungewohnt.“

„Aber so etwas kann man zur Gewohnheit machen.“

„Willst du es zur Gewohnheit machen?“

„Spinnst du Köter? Wie kommst du denn da drauf?“

„Ach man Kaiba! Du fällst auch auf alles rein! Wir fangen ja schon an zu streiten, wenn wir uns aus 3 km Entfernung sehen.“

„Ha, da hast du wohl Recht.“

„Oh ha, seit wann habe ich denn Recht bei dir?“

Mit einem leisen aber hörbaren Seufzer setzt sich Kaiba auf, dreht sich um und sitzt jetzt genau vor Joey.

„Ich bin müde. Den Weg in dein Zimmer wirst du ja finden. Angeblich verfügen Hunde über einen sehr guten Geruchsinn und deinen Geruch wirst du ja wohl kennen.“

„Vielen Dank für die Blumen. Stell dir vor, ich kenne sogar den Geruch von Sarkasmus.“

„Freut mich zu hören. Na dann hau’ schon ab!“

„Freundlich wie immer Herr Eisberg.“
 

rrrriiiiiiiiiinggggg

„Ist ja schon gut, bin ja wach.“ Verschlafen schaltet Joey seinen Wecker aus und dreht sich auf die andere Seite. //Seit wann habe ich einen Wecker gestellt? Ich bin doch hier auf Krankenpflege.//

Völlig von der Rolle setzt sich der Blonde auf und starrt aus dem Fenster.

//Ach, jetzt fällt es mir wieder ein. Kaiba! Ich wollte ja heute in der Früh nach ihm sehen. Tze, wer sollte hier auf wen aufpassen?//
 

Schnell aus dem Bett gesprungen rennt Joey zu Kaibas Schlafzimmer und klopft vorsichtig an, um den Verletzten nicht auch noch aus dem Bett zu jagen. Nachdem Joey ein zweites Mal geklopft hat und immer noch keine Antwort gekommen ist, öffnet er die Zimmertür einen Spalt breit und späht hinein.

Doch was er zu sehen bekommt, gefällt ihm gar nicht.

Kaiba liegt zusammengekauert auf seinem Bett, die Decke wild darauf verbreitet, und hält sich verkrampft den Kopf fest, als ob er Angst hätte ihn zu verlieren.

„Was ist los? Alles ok?“

Alles was Joey als Antwort bekommt ist ein gequältes Keuchen, welches ihm signalisiert, dass nicht alles in Ordnung ist.

Mit der höchsten Geschwindigkeit, die der Blonde am frühen Morgen aufbringen kann, hastet er zum Bett und dreht das Häufchen Elend auf den Rücken, um ihn anschauen zu können.

„Lass mich in Frieden, Wheeler.“

„Was fehlt dir denn?“

„Verschwinde!“

Mit einer schlappen Bewegung schlägt Kaiba Joeys Hand weg und dreht sich wieder auf die Seite.

„Ich habe Kopfschmerzen und will nur meine Ruhe.“

Ohne ein weiteres Wort verschwindet der Blonde aus dem Zimmer und kommt kurz darauf mit einem Glas Wasser und zwei Aspirin wieder zurück. Wortlos stellt er die Sachen auf das Nachtkästchen und verschwindet wieder, wie er gekommen war.
 

______________________________________
 

Juhu!

Hier das nächste Kapi wie versprochen. Jetzt ist es wieder etwas länger, aber ich habe den Rahmen nicht gesprengt.
 

Es tut mir wahnsinnig leid, dass diese für euch immer so kurz sind, aber länger möchte ich sie nicht machen ^^"
 

Werde so bald wie möglich das nächste schreiben.

Schönes Wochenende an alle!

Massage à la Joey

„Ich habe Kopfschmerzen und will nur meine Ruhe.“

Ohne ein weiteres Wort verschwindet der Blonde aus dem Zimmer und kommt kurz darauf mit einem Glas Wasser und zwei Aspirin wieder zurück. Wortlos stellt er die Sachen auf das Nachtkästchen und verschwindet wieder, wie er gekommen war
 

Inzwischen ist es 15 Uhr geworden und Kaiba hat sich den ganzen Tag nicht blicken lassen. Immer wenn Joey oder Mokuba an die Tür klopfen, wurde entweder nicht geantwortet oder sie hörten nur ein mürrischen „Hau ab!“

Kaiba hat nie das Bett verlassen, außer wenn er mal austreten musste. Die Mahlzeiten heute waren auch eher spärlich. Alles was er verzehrt hat war das Mittagessen und da auch nicht einmal eine Hand voll.

Die Kopfschmerzen treiben ihn fast in den Wahnsinn. Eigentlich sind diese Schmerzen schon Routine, aber diese sind schon unerträglich stark.
 

Gerade liegt Kaiba im Bett und starrt geistesabwesend auf die weiße Decke, die von einer schön verzierten Lampe bestückt ist, als er tief in Gedanken versinkt.

//Scheiße! Mir brummt vielleicht der Schädel! Und dieser Wheeler bringt mich auch noch um den Verstand. Ich kann meine eigenen Handlungen nicht mehr kontrollieren wenn er in meiner Nähe ist. Zuerst möchte ich ihn…na ja…ich….egal…oder ich möchte ihn am liebsten an die Gurgel fassen. Ich kenn mich überhaupt nicht mehr aus. Hätte nicht gedacht, dass der Köter so…na ja…nett sein kann. Ach scheiße! Was ist nur los!//

Resigniert seufzend beginnt er seine Schläfen zu massieren und schließt konzentriert die Augen.

„Eigentlich sollte ich ja arbeiten gehen…“
 

„Und warum tust du’s nicht?“

Erschrocken rammt Kaiba seine Hände in die Matratze und schaut geschockt zur Tür, in der niemand anderes als Joey und Mokuba stehen.

„Seto! Du hast dich die ganze Zeit unmöglich benommen. Wir sterben fast vor Sorgen und du lässt kein Wort von dir hören!“

Trotzig wie ein Kind nur sein kann, stemmt Mokuba die Hände in die Hüfte.

„Lasst mich in Ruhe!“ //Puh, zum Glück habe ich den ersten Teil gedacht und nicht laut ausgesprochen.//

„Nein, lassen wir dich nicht! Du brauchst Ablenkung!“

„Und wie stellst du sie dir vor? Willst du mir deine neuen Tricks zeigen, Wheeler?“

Grinsend kommen die Beiden zu Kaibas Bett und setzten sich an den Rand.

„Nicht ganz!“ antwortet Mokuba.
 

Schnell springt Joey noch einmal auf und verschwindet aus der Tür, als er nicht einmal nach einer Minute zurückkommt, bepackt mit Stoffen, Bandagen, Scheren, Klebstoff und einer Nähmaschine.

„Was zum Teufel habt ihr vor mit diesem ganzen Krempel?“

„Tja, da wir heute noch einiges für morgen zu tun haben, dachten wir uns, dass wir dir so wenigstens Gesellschaft leisten und unsere Kostüme für Halloween basteln können“

Ein herablassendes Seufzen seitens Kaiba ist zu hören, der sich provokativ auf die Seite wälzt und den Beiden den Rücken zeigt.“

„Das nützt dir auch nichts Seto. Wir bleiben da und machen unsere Kostüme.“

„Und als was wollt ihr euch verkleiden?“

Glaubt nicht, dass das eine freundlich interessierte Frage ist! Sie ist eine genervte, desinteressierte und überaus gelangweilte Frage.
 

Mit einem großen Grinsen schauen sich die zwei Verspielten wissend an und beginnen zu kichern.

„Tja, da Joey mit seinen ganzen blauen Flecken und Blessuren fast wie ein Zombie aussieht, er aber keiner sein will, bleibt nur noch eine einzige Lösung!“

„Und die wäre?“ Genervt dreht sich Kaiba um und sieht die beiden bitter böse an.

Sofort hastet Joey zu den ganzen Textilien und kramt nach den Bandagen. Ein wenig ungeschickt rollt er sie ein Stück weit aus und verbindet sich tollpatschig den Kopf.

„Ach herrje, eine Mumie.“

„Genau!“

„Und als was wirst du dich verkleidet?“

Bevor die Frage noch richtig fertig gestellt war, durchbohrt Kaiba mit einem strengen und ernsten Blick Joeys Körper.
 

//Pass ja auf Mokuba auf Wheeler. Ich warne dich! Wenn meinem Bruder nur ein Härchen fehlt, dann bist du dran!//

Zuerst ist der Blonde ein wenig verwirrt, was Kaibas böser Blick soll, doch dann nickt er ganz leicht, um ihm zu vergewissern, dass er die Situation unter Kontrolle hat.
 

„Na ja…da Joey gesagt hat, man soll mich nicht gleich erkennen, da ich sonst Gefahr laufe, entführt zu werden – was meiner Meinung nach totaler Unsinn ist, aber mich fragt ja niemand – solle ich mich als „den Tod“ ausgeben, da man mich da nicht erkennen wird.“

Ein erleichterndes Lächeln zaubert sich auf Kaibas Lippen.

„Womit er auch mal ausnahmsweise Recht hat. Aber eins ist mir trotzdem rätselhaft.“

Diabolisch grinsen sich Joey und Mokuba an, um dann einen unheilvollen Blick zu Kaiba zu werfen.

„Ach ja? Was denn?“

„Für was habt ihr dann so viele Stoffe, wenn man als Mumie nur Bandagen braucht und als Tod ganz schwarz gekleidet ist!? Ich sehe hier einen roten Stoff, Nähzeug und verschieden farbige Stofffetzen.“
 

Leises Kichern macht sich im Schlafzimmer breit. „Tja Bruderherz, das ist für dich. Denn du wirst auch mitkommen Süßigkeiten sammeln.“

Kaum kamen die letzten Worte aus Mokubas Mund, verfinstert sich das verwundete Gesicht des Firmenchefs und starrt die Beiden tödlich an.

Ob es der Schock ist, den Kaiba gerade erlitten hat, oder ob es seine Einschüchterungsstrategie ist, alles was er darauf erwidert ist absolute Stille. Kein Wort durchschneidet die Stille, nur der finstere Blick, der jeden Normalsterblichen in die Knie zwingen würde.

Ob Joey und Mokuba keine Normalsterblichen sind? Oh doch!

Aus diesem Grund tauschen die Beiden einen verwirrten und ängstlichen Seitenblick aus und schlucken kräftig. Da haben sich die Chaoten wohl zu weit aus dem Fenster gelehnt und drohen gerade abzustürzen und Kaiba wird der Letzte sein, der sie auffangen wird.
 

„Ähm…Seto…also wirklich! Sei kein Spielverderber. Klar kommst du mit. Das wird total lustig.“

Doch davon ist Kaiba nicht ganz überzeugt. //Sind die nicht mehr ganz dicht? Was soll an so blöden Herumgelaufe lustig sein? Ahhh!!! Davon kriege ich nur noch größere Kopfschmerzen.//

Leicht seine Schläfen massierend, rollt sich Kaiba wieder auf die andere Seite – mit Rücken zu den fleißigen Schneiderleinen – und brummt vor sich hin.

„Vergesst es! Und jetzt haut ab, ich möchte Schlafen.“

Traurig schaut Mokuba zu Joey, der nur deprimiert die Schultern zuckt und wieder alles zusammensucht. Niedergeschlagen reicht er Mokuba die Utensilien und schiebt ihn aus dem Schlafzimmer.

„Geh’ schon mal vor, ich komme gleich nach. Vielleicht kann ich Kaiba ja noch umstimmen und dann kommen wir Beide nach.“

Hoffnungslos nickt Mokuba zur Bestätigung und ist schon auf den Weg in sein Zimmer.
 

Joey schließt leise die Tür und räuspert sich laut, um Kaiba zu signalisieren, dass er noch da ist und sich gefälligst umdrehen soll. Doch dieser zeigt keine Reaktion.

Im ersten Anschein glaubt man Kaiba schläft, doch seine Finger, die weiterhin seine Schläfe massieren beweisen, dass er sehr wohl noch wach ist und nur stur wegsieht.

Mit absichtlich lauten Schritten geht Joey zum Bett und setzt sich auf die Bettkante.

„Ach komm’ schon Kaiba! Ich weiß dass du wach bist, also rede mit mir.“

Ohne seine Tätigkeit zu stoppen antwortet er mürrisch.

„Ich wüsste nicht, was wir noch zu bereden haben. Meine Antwort ist klar und ich habe euch gesagt dass ihr gehen sollt.“
 

Aus heiterem Himmel schnappt sich Joey Kaibas Schulter und dreht ihn so, dass der Jungmillionär auf dem Rücken liegt und genau zu Joey aufsieht.

„Lass mich los Wheeler. Ich bin krank. Solltest du dich jemals als Arzt bewerben, glaube mir ich werde es zu verhindern wissen. Bei dir kratzen eher alle ab als das sie gesund werden!“

Langsam reißt Kaibas Geduldsfaden. Kennt ihr das auch? Das Gefühl endlich Ruhe haben zu wollen, doch keiner gewährt sie euch? Falls ja, dann wisst ihr jetzt genau, wie sich der Patient fühlt. Jeder würde bei so etwas ausrasten und den Störenfried aus dem Haus jagen, doch nicht Kaiba – er hat seine Gefühle immer im Griff…nun ja…mehr oder weniger.
 

Wütend zerrt Kaiba an Joeys Hemdkragen und zieht ihn gefährlich zu sich hinunter.

„Jetzt verschwinde endlich Köter, bevor ich noch gänzlich die Geduld verliere! Verstanden!?“

Egal ob Joey es verstanden hat oder nicht, drückt der Firmenchef den Blonden von sich weg und dreht sich wieder auf die Seite, weg von Joey.

Der Blonde hat sich während der ganzen Schimpftriade ganz ruhig und still verhalten. Nicht, weil ihm keine Antworten eingefallen sind, sondern weil er verletzt ist.

//Da versucht man jemanden zu helfen, in dem man ihn von seinen Schmerzen ablenken will und dann…dann…/

Betrübt lässt Joey seinen Kopf hängen und starrt auf seine Hände.

„Habe ich mit diesen Händen wirklich nur unheil gebracht?“

„Was?“ Da Kaiba sich von Joey weggedreht hat, kann er nicht sehen, wie Joey betrübt seine Hände anschaut.

„Ich meine…bin ich wirklich unfähig jemanden zu helfen? Kann ich niemanden von seinen Problemen oder Schmerzen heilen?“

Ruhe

Weder Kaiba noch Joey sagen etwas. Beide liegen bzw. sitzen regungslos da.
 

//Was soll denn das jetzt? Was ist denn mit Wheeler los?//

Hoffnungsvoll bleibt Joey sitzen, dass Kaiba doch ein tröstendes Wort sagt, doch dieses bleibt anscheinend aus.

Deprimiert will sich Joey gerade erheben, als er einen sanften Druck auf seinen Schulterblättern spürt. Sanft wird er aufs Bett gedrückt und schaut in Kaibas ausdrucksloses Gesicht.

„Na ja, Arzt solltest du wirklich nicht werden, aber…“

Hin und weg von Kaibas plötzlicher Handlung starrt Joey verletzt in dessen Gesicht. Es zeigt sich keine Träne – das wäre nicht Joeys Art – aber seine Enttäuschung sagt alles.

„Aber was?“ Er will eine Antwort. Er will Kaibas Entschuldigung. Er fordert Gefühle, egal welche.

„Na ja, Arzt solltest du wirklich nicht werden, aber massieren kannst du außerordentlich gut.“
 

Ein leichtes und erleichterndes Lächeln zeigt sich auf Joeys Gesicht. Es war zwar nicht das was er sich erhofft hat, aber wenigstens etwas.

„Soll ich dich massieren?“

Wenig verträumt blickt Kaiba tief in die schokobraunen Augen seines Gegenübers und scheint nachzudenken. //Soll ich es riskieren?//

Ein zögerndes Nicken reicht aus, um Joey anzuspornen.

Sofort wuselt sich der Blonde unter Kaiba weg, drückt ihn auf den Bauch und reibt sich seine Hände warm.

„Diesmal gibt es eine Massage à la Joey. So eine hast du noch nie gehabt.“

Kurz bevor Joey nur einen Finger rühren kann, schaut der Jungmillionär nach hinten und hat ein keckes Grinsen im Gesicht

„Werde ich es überleben?“

In dieses Lächeln einstimmend rückt Joey Kaibas Kopf wieder zu recht.

„Hmm…Diagnose: starke Verspannungen.“
 

Sofort macht sich der Blonde auf, Kaibas Rücken durchzukneten. Angefangen von den Schulterblättern tastet er sich weiter runter bis zum letzten Wirbelsäulenknochen. Hin und wieder stöhnt Kaiba vor Schmerz (oder vor Wohlbefinden?) auf, was Joey öfters ein Lächeln abluchst.

„Und wie fühlt es sich an?“

„Ganz gut.“ Mehr als zwei heisere Worte bekommt Kaiba nicht raus. //Ganz gut? Es ist göttlich!//

Gerade als Joey ein weiteres Mal den letzten Wirbelsäulenknochen knetet, greift Kaiba mit seinen beiden Händen nach hinten und hält Joeys gefangen.

Vor Schreck durchfährt ein kurzes Zucken des Blonden Körper, um kurz danach zur Salzsäule zu erstarren.

Blitz schnell dreht sich Kaiba um und sieht das entsetzte Gesicht Joeys.

„Vielen Dank! Wie kann ich dich für 10 Minuten Massage entlohnen?“

Normalerweise sind solche Fragen spöttisch veranlagt – erst recht wenn sie aus Kaibas Mund kommen – doch diese ist eine ernste und leicht fordernde Frage.

„Nun ja, ich…“ Das geht jetzt alles zu schnell. Joey ist leicht überfordert und kann keinen klaren Gedanken mehr fassen.

„Tja, ich weiß nicht, ob es deine exzellenten Dienste entlohnt, aber das bin ich bereit zu geben.“
 

Vorsichtig, ja, richtig zaghaft, greift Kaiba hinter Joeys Kopf und drückt ihn leicht zu sich nach unten. //Jetzt oder nie. Ich werde es einfach mal ausprobieren.//

Während er den Kopf weiter runterdrückt wuschelt er durch das blonde Haar.

Kurz bevor sich ihre Lippen berühren, stoppt Kaiba in seiner Handlung und sieht verführerisch in die glänzenden braunen Augen.

„Und? Reicht es?“

Verträumt und völlig überfordert, versinkt Joey immer mehr und mehr in diese ozeanblauen Augen.

„Nein“

Ein belustigendes Lächeln stiehlt sich auf Kaibas Lippen, als er die letzten Zentimeter überbrückt.
 

Sanft wie eine Feder berühren sich die Lippen der Beiden. Keiner will zu viel fordern, aber trotzdem dieses einmalig wohle Gefühl nicht missen. Als keiner der Beiden diesen Kontakt unterbrechen will, verstärkt Joey den Druck und stützt sich Hilfe suchend mit seinen Armen neben Kaibas Kopf ab.

Langsam beginnt Kaiba Joey im Nacken zu kraulen, der ein wenig zusammenzuckt, da es kitzelt.

In den Kuss hineinlachend, wechselt der junge Firmenchef schnell die Position. Wo zuerst der Masseur ober ihm kniete, kniet nun Kaiba und sieht ihn freundlich an.

„Und? Reicht es jetzt?“

Wie im siebten Himmel schüttelt Joey langsam verdattert den Kopf und zieht den Firmenchef wieder zu sich hinunter.

Ohne Gegenwehr senkt Kaiba seinen Kopf und küsst sinnlich den Blonden erneut. Beide genießen diese sanfte Berührung auf ihrer Haut und können nicht mehr genug davon bekommen.

Vorsichtig, um ja nicht aufdringlich zu wirken, hebt Joey seine Hände und fährt unter Kaibas Pyjamahemd, um ihm am Rücken zu streicheln.

Wie auf Knopfdruck stoppt Kaiba mit dem Kuss und sieht Joey leicht entgeistert an.

„Das wird mir aber jetzt zu teuer, Wheeler!“
 

Schnell zieht Joey seine Hand wieder zu sich und grinst ihn neckisch an.

„Teuer? Du hast Geld wie Heu und sagst ich bin teuer?“

Möge der Kampf beginnen. Höhnisch erwidert Kaiba das Grinsen und beugt sich gefährlich weit zum Blonden hinunter.

„Aber du verlangst kein Geld.“

„Aber reichen tut es trotzdem nicht.“

„Pfh…Hätte ich gewusst, dass du so teuer bist, hätte ich es nie in Anspruch genommen.“

„Hast du aber. Und du bist doch ein Ehrenmann, der seine Schulden begleicht, oder?“

„Ich kann mich nicht erinnern, dass du mir einen Preis genannt hast bzw. dass du ein Salon hast“

„Mag sein, aber du hast mir eine Gegenleistung angeboten und die reicht nun mal nicht.“

„Was verlangst du noch?“

„Dich!“

„WAS???“

„Das war ein Scherz!“

„Hörst du mich lachen?“

„Nein, aber das kannst du sowie so nicht.“

„Was willst du dann?“

„Du gehst an Halloween mit uns mit.“

„Vergiss es.“

„Sei ein Ehrenmann.“

„Grr…du bist unmöglich Wheeler.“

„Ich weiß. Also gehst du mit?“

„Als was oder wen muss ich mich verkleiden?“

„Du selbst bist schon gruselig genug…“

„Wa…“

„…aber du wirst als Vampir gehen.“

„Ok, ich komme mit, aber nur unter einer Bedinung!“

„Die da wäre?“

„Ich komme nur mit, wenn meine Kopfschmerzen nachlassen.“

„Einverstanden.“
 

Gewandt robbt Joey unter Kaiba hinweg und geht Richtung Tür, als er noch mal kurz stehen bleibt.

„Ach ja, ich hole jetzt schnell Mokuba, damit wir die Kostüme fertig machen können. Bleib ja da liegen und rühr’ dich nicht vom Fleck.“

Resigniert seufzt Kaiba auf und legt sich gemütlich in sein warmes Bett.

Polternd stürmt der Blonde in Mokubas Zimmer, welches mit den ganzen Stofffetzen überseht ist und erblickt den jungen Kaiba in mitten dieses Desasters.

Mit einem breiten Grinsen zeigt er dem Kleinen einen erhobenen Daumen.

„Er hat ja gesagt!“
 

____________________________
 

So meine Lieben, dass war’s wieder.

Jetzt habt ihr endlich eine kleine Kuschelszene von den Beiden.
 

Vielen Dank für eure tollen Kommis. Ich halte sie in Ehren ^__^

Halloween-Vorbereitung

Polternd stürmt der Blonde in Mokubas Zimmer, welches mit den ganzen Stofffetzen überseht ist und erblickt den jungen Kaiba in mitten dieses Desasters.

Mit einem breiten Grinsen zeigt er dem Kleinen einen erhobenen Daumen.

„Er hat ja gesagt!“
 

Blitzartig erscheint ein breites Grinsen auf Mokubas Gesicht und stürmt zu Joey um ihn zu umarmen.

„Das ist ja toll! Wie hast du das geschafft?“

Gemeinsam hüpfen sie durchs Zimmer, als der Blonde ins straucheln geratet und sich verlegen hinter seinem Ohr kratzt.

„Nun ja, sagen wir schlagfertige Argumente und viel Fingerspitzengefühl.“

Verwirrt schaut Mokuba den Älteren an, versucht in dessen Augen eine richtige Antwort zu finden. Da er aber nichts Brauchbares findet zuckt er kurz mit den Schultern und beide hopsen wieder weiter durch sein Zimmer.
 

„Schnell! Packen wir die Sachen zusammen und gehen wieder rüber zu Kaiba, der wartet schon.“ //Hoffe ich.//

So flott wie Mokuba die Utensilien zusammengetragen hat, hat noch keiner sein Zimmer aufgeräumt. Tja, mit der richtigen Motivation geht eben alles.

Mit Pauken und Trompeten stürmen sie in Kaibas Schlafzimmer und schmeißen die ganzen Sachen achtlos auf den Boden.

„Das freut mich Seto, dass du doch mitkommst.“ und schon sprintet Mokuba zum Bett um seinem großen Bruder um den Hals zu fallen.

„Ist ja schon gut Mokuba.“ Kurz knuddeln sich beide noch ab, als sich der schwarzhaarige Taifun umdreht und schwarze Kleidungsstücke aus dem Stoffhaufen raussucht um sein Kostüm zusammenzustellen.

Etwas schwerfällig setzt sich Kaiba auf und schaut den Beiden zu, wie sie rohe Entwürfe planen, Joey das Einbandagieren übt und Mokuba Materialien für seine Sichel sucht. Auf einmal schaut der Blonde zu Kaiba und lächelt ihn an.

„So, jetzt bist du langsam dran. Ich suche mal alle Sachen zusammen und du sagst mir dann, wie du als Vampir gehen willst.“

Ein wenig verwundert blickt er zu Joey. „Ich darf es aussuchen?“

„Natürlich. Schließlich gibt es kein klassisches Vampirkostüm. Und da du dich schon netterweise überreden hast lassen mitzukommen, darfst du dir dein Kostüm selbst zusammenstellen.“

Kaibas rechte Augenbraue hebt sich verächtlich, gefolgt von einem kurzen Schnaufer. //Ha ha, ich habe mich überreden lassen…ich wurde eher gezwungen!//
 

Nachdem Joey die Bastelsachen in drei Stapel geteilt hat – eine für die Mumie, eine für den Tod und der Rest für den Vampir – geht er zu Kaiba, der anscheinend eingenickt ist, und setzt sich leise aufs Bett.

Mit einem mega Grinsen schaut der Blonde auf den Schlafenden und tippt ihm dann ganz leicht auf die Schulter. „Hey, aufwachen Dornröschen, dein Prinz ist da.“

Langsam fangen Kaibas Augen an zu blinzeln um sich an das Licht zu gewöhnen, als er Joeys freudestrahlendes Gesicht sieht.

„Was machst du da Wheeler? Hau ab!“

Zuerst ist der Blonde ein wenig verwirrt, über diese Reaktion, aber schnell nimmt sein sonniges Gemüt Oberhand, als er dem Firmenchef Vampirzähne hinhält.

„So, das sind deine neuen Beißerchen. Nun sag mir, wie du dein Kostüm haben willst.“

„Ich habe keine Ahnung wie ein Vampir aussieht.“

„Hmm…dann schlage ich mal vor: eine schwarz glänzende Hose, ein schön blutrotes Hemd mit Rüschen und einen wunderschönen schwarzen Umhang, mit Stehkragen. Dann natürlich deine Zähne, ein blasses Gesicht und …“

„…und einen Zauberstab, eine süße Goldkette und ein Diadem am Kopf. Sonst noch was?“

Ein lautes Prusten ertönt von Mokuba, der sich diesen äußerst abstrakten Vampir

versucht vorzustellen.

„Das ist gut Seto. So musst du gehen. Da hat sicher jeder Angst.“ Selbst Kaiba muss bei diesem Gedanken ein wenig schmunzeln.
 

Joey ist aber alles andere als begeistert. Gerade malt er sich einen perfekten Vampir aus, als Kaiba ihn ins lächerliche zieht.

„Hört auf ihr zwei. Ich zerbreche mir gerade den Kopf über einen Vampir und ihr verarscht mich.“

„Ach Joey, sei nicht böse. Aber du… ha ha… du musst zugeben, dass das schon…hihi.. lustig aussieht. Ein Vampir mit Zauberstab und Diadem.“

Gespielt eingeschnappt verschränkt der Blonde seine Arme und dreht sich provokativ zum Fenster.

„Na dann schlag du doch was vor Herr Super-Stylist-und-Mode-Guru“

„Hmm…die schwarze Glanzhose ist gut, aber ich würde ein weißes Hemd bevorzugen – und lass ja die Rüschchen weg – ein schwarzes Jackett und meinetwegen den Umhang mit Stehkragen. Die Zähne nehme ich auf keinen Fall, sonst kriege ich noch Karies. Schminken lasse ich mich auch nicht, weder blasse Haut noch einen Blutstropfen.“
 

„Man bist du fad Kaiba. Du siehst ja dann überhaupt nicht aus wie ein Vampir wenn du keine Zähne oder Blut hast. Die Kleidung…ok…kann man lassen, aber schminken musst du dich schon.“

„Wheeler, ich gehe hier nicht auf eine Kindergeburtstagsparty. Ich bin eine berühmte Persönlichkeit Die kann sich nicht wie ein Kleinkind aufführen.“

Mit einem geheimnisvollen Lächeln dreht sich Joey zu Mokuba um und flüstert ihm etwas ins Ohr. Unbeeindruckt schaut Kaiba den beiden zu, während sein kleiner Bruder einen dicken Grinser auf seinem Gesicht hat und Joey etwas ins Ohr flüstert.

„Seid ihr endlich fertig mit Tuscheln. Wheeler, ich habe dir gesagt, dass ich nur mitkomme, wenn meine Kopfschmerzen nachlassen. Wenn ihr aber die ganze Zeit herumalbert werde ich sie nie los. Wobei…eigentlich kommt es mir gelegen, dann muss ich nämlich nicht mit.“

„Davon träumst du nur! Mokuba, wir können schon gehen. Du kennst ja Kaibas Größe oder? Dann können wir das Kostüm ja alleine machen, ohne diesen Eisberg von Firmenchef!“

Mit einem leisen Seufzer setzt sich der junge Kaiba in Gang und sammelt schon zum dritten Mal alles zusammen. „Mann, könnt ihr euch mal entscheiden wo wir jetzt die Kostüme machen!? Immer dieses hin- und hergetrage…das macht mich wahnsinnig!“

„Genau Wheeler, hör auf Mokuba so herumzuscheuchen sonst kannst du was erleben.“

„Ja, ja,…jetzt bin ich wieder schuld. Gehen wir, bevor mir noch der Kragen platzt und wir Kaiba auf die Intensivstation bringen müssen.“

„Dich werde ich sogar mit links…“

„SCHLUSS JETZT! Könnt ihr nicht einmal Frieden geben? Komm Joey wir bereiten jetzt alles für morgen vor und DU Seto wirst dich ausruhen. Essen bringen wir später aufs Zimmer.“
 

Augenblicklich ist Stille eingekehrt und Kaiba und Joey starren Mokuba entgeistert an. //Hat er uns gerade angeschrieen?//

Ganz apathisch wird Joey aus dem Raum geschliffen, während Kaiba abfällig schnauft und sich am Bett ausbreitet.

Den ganzen Nachmittag und Abend haben der Blonde und Mokuba an ihren Verkleidungen gearbeitet, bis sie schließlich todmüde ins Bett gefallen sind. Doch bevor Joey schlafen gegangen ist, hat er kurz bei Kaiba reingeschaut, der allerdings seelenruhig geschlummert hat.
 

Ausgeruht und energiegeladen flitzen zwei Seelenverwandte durch die Villa um alles für Halloween zu dekorieren und den heutigen Plan zu erstellen.

„Ok, um 18 Uhr wird es schon langsam dunkel, aber zu dieser Uhrzeit gehen ja nur die Kleinkinder herum, die nicht so lange aufbleiben dürfen, doch…“

„Du darfst auch nicht lange aufbleiben, denn schließlich ist morgen wieder Schule!“

Ein etwas schlechtgelaunter Kaiba kommt gerade in die Küche wo Joey und Mokuba ihre Köpfe zusammengesteckt haben.

„Ach komm’ schon Seto! Ihr zwei seid doch bei mir!“

„Das ändert nicht, dass du morgen Schule hast. Also so schaut MEIN Plan aus: Ihr werdet meinetwegen um 19:00 eure Tour beginnen und…“

„Moment mal, was heißt hier „ihr“? Du kommst doch auch mit!“

Genervt atmet Kaiba geräuschvoll aus und fixiert leicht zornig Joeys Gesicht.

„Nein, werde ich nicht. Mir geht es heute genau so beschissen wie gestern und ich bin froh wenn ich einmal Ruhe im Haus habe.“

Vier geschockt und enttäuschte Hundeaugen schauen gleichzeitig auf Kaiba, wobei Joeys die hervorstechendsten und überzeugendsten sind.

„Hört auf mich so anzuschauen, ich ändere meine Meinung nicht! Ach ja, und um spätestens 20 Uhr seid ihr wieder zurück! Das ist eh schon großzügig genug.“
 

So schnell gibt ein Joey Wheeler nicht auf. Unfreundlich schnappt sich der Blonde Kaibas Oberarm und schleift ihn einige Meter von Mokuba entfernt weg.

„Was soll das Kaiba? Schon meine Bezahlung vergessen?“

„Pfoten weg, Wheeler! Hast du schon meine Bedingung vergessen?“

„Nein, habe ich nicht. Aber du kannst dir dieses Privileg nicht einfach so rausnehmen, nur weil du keine Lust hast.“

„Ach nein? Es tut mir leid, das ich eure „ach so putzige Kindergruselstunde“ nicht beiwohnen kann, aber meine Gesundheit und meine Firma braucht mich dringender als ihr“

„Unsere was? Kindergruselstunde? Soll ich dir mal wirklich das gruseln lehren?“

Mit einem schaurigen, ja, gerade diabolisches Lächeln blitzt Joey sein Gegenüber an, der aber keine Mine verzieht.

„Lass das Köter! Ich habe diese unheimlichen Blicke erfunden, mich kannst du nicht einschüchtern.“

Geschlagen lässt Joey seine Schultern hängen und kehrt wieder zu Mokuba zurück. „Das wirst du noch bereuen Kaiba.“
 

Bis 18:30 Uhr verging die Zeit total langweilig, da Kaiba ihnen die gute Laune genommen hat. Es wurde zwei Mal bei ihnen geläutet – solche mutigen Kinder gibt es auch – die dann reichlich mit Süßigkeiten „belohnt“ worden sind.
 

„Joey, jetzt stell dich nicht so an. Bleib ruhig stehen sonst kann ich dich nicht ordentlich verbinden!“

„Versuch ich doch, aber du ziehst zu fest.“

„Mann, bist du ein Waschlappen.“

Joey und Mokuba stehen gerade im Bad, wo der jüngere Kaiba verzweifelt versucht seinen „Bodyguard“ zu einer Mumie einzubandagieren, was aber dank Joeys Zimperlichkeit nicht so einfach geht. Nach geschlagenen 15 Minuten sind vom Blonden nur doch die Augen zu sehen, während der restliche Körper mit absichtlich dreckigen aber dehnbaren Verbandszeug eingebunden ist.

„Jetzt musst du nur noch einen schaurig holprigen Gang drauf haben und dann bist du als Mumie perfekt!“

Sich das letzte Mal noch im Spiegeln musternd dreht sich Joey zu seinem Schützling um. „Jetzt hol schon deine Sense und dann gehen wir los.“

Ein breites Grinsen macht sich bei Mokuba breit, der sofort durch die ganze Villa rennt um seine Waffe zu holen. Umzuziehen braucht er sich nicht mehr groß, da er, bevor er Joey einbandagiert hat, schon umgezogen und geschminkt hat.
 

„Wir gehen dann mal los, großer Bruder.“ Lässig im Türrahmen steht Kaiba, der sich die beiden Chaoten genau ansieht. Ein hoffnungsloser Seufzer ist zu vernehmen. „Pass auf dich auf Mokuba.“ Schnell verabschiedet sich der Schwarzhaarige von seinem Bruder, als Beide dann aus dem Haus gehen und die Straße heimsuchen.

Erleichtert schlendert Kaiba in sein Arbeitszimmer und schaltet seinen Laptop ein, um ein wenig zu Arbeiten. Nur weil er Kopfschmerzen hat, heißt es noch lange nicht auf der faulen Haut zu liegen, schließlich ist er Kopfschmerzen gewohnt.
 

Langsam, aber sehr realistisch, wandeln die Mumie und der Tod durch die Straßen der Stadt. Mokuba schwebt regelrecht über den Asphalt, während Joey neben ihm her humpelt. Viele Kleinkinder gehen bei ihnen vorbei, aber nicht ohne einen 5 Meter Abstand zu halten. Einige haben sogar so viel Angst, dass sie sich hinter einem Baum verstecken oder einfach schreiend davon laufen. Den beiden Verkleideten macht das alles mörderischen Spaß. Es ist ihnen sogar so stark zu Kopf gestiegen, dass sie herannahenden Kindern absichtlich auflauern und dann brüllend hinterherlaufen.

Die Süßigkeiten, die sie eigentlich absahnen wollten haben sie schon ganz vergessen. Es ist einfach zum tot lachen, wenn kleine Kinder heulend davonrennen oder sich hinter einem Elternteil verstecken.
 

Nachdem sie fast eine Stunde die ganzen Straßen leer gegruselt haben, klingeln sie bei einem sehr vornehmen Haus. Von Außen ist alles makellos sauber und durch die Fenster kann man einen kleinen Blick in die stilvoll eingerichteten Zimmer werfen.

Ding dong Keine zehn Sekunden sind verstrichen, als die Tür elegant von einer etwas älteren Dame geöffnet wird. Mit einem sanftmütigen Lächeln besieht sie sich die zwei Maskierten.

„Süßes sonst gibt’s Saures!“ Gleichzeitig tröten sie den altbekannten Spruch zu Halloween.

„Uh, ihr sieht aber gruselig aus. Wüsste ich nicht, dass heute Halloween ist, ich hätte mich erschreckt. Aber hier ihr Lieben, nimmt was ihr haben wollt.“ Mit vorsichtigen Schritten geht die ältere Dame auf Mokuba und Joey zu und hält ihnen einen geflochtenen Korb entgegen, in dem die verschiedensten Süßigkeiten liegen.

Mit einem schnurrenden „Danke“ greifen die Beiden herzhaft hinein, verbeugen sich und gehen wieder weiter ihres Weges.
 

„Diese Dame war ja richtig nett.“ Freudig inspiziert Mokuba seine neu gewonnen Süßigkeiten, als er plötzlich auf die Seite gezogen wird. „Pass auf Mokuba!“ Aus seinen Gedanken gerissen, starrt der junge Kaiba erschrocken nach vorne. Hätte Joey ihn nicht rechtzeitig auf die Seite gerissen, wäre er jetzt in einer Grube gelegen, die mit geborstenen und gesplitterten Holzlatten gefüllt ist.

„Puh, danke Joey!“ Mit einem tadelnden Blick nickt der Blonde zufrieden und beide gehen weiter zu dem nächsten Haus.
 

Inzwischen ist es schon so dunkel geworden, dass die einzigen Lichtquellen nur aus den Straßenlaternen oder von den Lichtern aus den Häusern herkommen. Gemütlich und unbesonnen schreiten sie die Straße entlang, als sie ein rascheln neben sich im Busch hören. Augenblicklich bleiben beide stehen und schauen in die Richtung aus der das Geräusch gekommen ist.

Beide tauschen einen viel sagenden Blick aus, als sie schulterzuckend weiter gehen. Doch weit kommen sie nicht, da es erneut zum Rascheln beginnt und Äste knacken.

Ruckartig dreht sich Joey zur Lärmquelle. „Wer ist da?“ In seiner Stimme liegt Entschlossenheit und Ernsthaftigkeit, schließlich muss er auf Mokuba aufpassen und seine körperliche Verfassung ist auch schon so gut wie wiederhergestellt.
 

Auf seine Frage folgt keine Antwort, alles was zu hören ist, ist ein lauter werdendes Rascheln und ein leises Brummen, als ob jemand knurren würde. Auf einmal ist ein Atmen zu hören, aber kein gewöhnliches. Eines, das man in Horrorfilmen hört, wenn sich der Psychopath heranschleicht, um sein nächstes Opfer zu ermorden.
 

Vorsichtig macht Joey zwei Schritte auf den Straßenrand zu, um nachzuschauen, wer ihnen einen Streich spielen will. Mokuba bleibt dicht hinter Joey, damit dieser schnell reagieren kann, falls etwas passieren sollte.

Unerschrocken drückt der Blonde einige Zweige auf die Seite. Nichts. Keine Menschenseele. Doch das schwere Atmen hat nicht aufgehört.
 

Gerade als sich Joey wieder aufrichten will, bemerkt er wie sich ein Schatten über die zwei erstreckt. In seiner Bewegung inne haltend wartet er auf eine Reaktion der Person hinter ihnen. Aber statt einer Tat folgt nur eine kalte Stimme: „Habe ich euch endlich!“
 

-----------------------------------------------------------
 

Oh Mann, dieses Kapitel ist wirklich schrecklich. Kein Wunder das ich so lange dafür gebraucht habe *seufz*

Irgendwie muss ich meinen Schreibstil verbessern, aber bis jetzt hat es bei mir noch nicht „klack“ gemacht. Tja, ich hoffe ich kriege das nächste Kapi wieder halbwegs hin. Hoffe ihr müsst auch nicht mehr so lange warten.
 

Vielen Dank für eure Kommis! Ich werde sie zu Herzen nehmen ^___^

Ein gefährlicher Schwarzmagier

Gerade als sich Joey wieder aufrichten will, bemerkt er wie sich ein Schatten über die zwei erstreckt. In seiner Bewegung inne haltend wartet er auf eine Reaktion der Person hinter ihnen. Aber statt einer Tat folgt nur eine kalte Stimme: „Habe ich euch endlich!“
 

Kaiba genießt die Ruhe in der Villa. Erleichtert, dass die zwei Störenfriede weg sind, macht er sich in der Küche einen Kaffee und schlendert mit dem ins Wohnzimmer, wo ein weiterer Laptop steht, der nur nach Arbeit schreit. In den verschiedensten Räumen stehen Laptops die mit einem Netzwerk verbunden sind, damit Kaiba nicht immer in sein Arbeitzimmer rauflaufen muss um zu arbeiten.
 

Routiniert schaltet er das Gerät ein, welches innerhalb von 10 Sekunden hochgefahren ist und checkt seine E-Mails, die schon seit 36 Stunden vernachlässigt worden sind. Das ist ganz schön lange, wenn man ein riesiges Konzern verwalten muss.

//Hmm…ganz schön viele Mails. Man hat ja auch nie seine Ruhe. Warum habe ich eigentlich den Laptop eingeschaltet, wenn ich nicht mal Lust zum Arbeiten habe?//

Seufzend lässt er sich nach hinten auf die Couch fallen und schließt die Augen. //Eigentlich hat Joey Recht, Kopfschmerzen habe ich kaum noch welche. Mokuba hat ja ganz schön traurig ausgesehen. Als Wiedergutmachung werde ich wohl wo mit ihm hinfahren müssen. Ah, dann kann ich ja wieder nicht arbeiten! Na ja, es muss ja nicht gleich morgen sein.//

Während seinen Gedankengängen nippt er hin und wieder am Kaffee, der eigentlich brennend heiß ist, aber für Kaiba schon zur Gewohnheit geworden ist.

//Apropo morgen…Joey beginnt ja morgen mit seiner Arbeit als Security Man. Ich hoffe erfüllt heute seine Pflichten, denn wenn nicht, dann wird er sich nirgendstwo mehr bewerben können. Ob er jetzt gerade auf Mokuba aufpasst?//
 

„Habe ich euch endlich!“ Ruckartig dreht sich Joey um, schiebt Mokuba hinter sich und geht reflexartig in Abwehrhaltung. Ohne groß zu überlegen, ob es ein Freund oder Feind ist, starrt er ihn hoch konzentriert und ernst an.

„Wer ist da?“ Durch das blendende Licht, welches aus einem der Häuser strömt, wird der Blonde gezwungen die Augen zusammenkneifen, um wenigstens die Umrisse des Fremden erkennen zu können.

Mokuba lugt neugierig hinter Joey hervor, um einen Blick auf den Unbekannten erhaschen zu können. //Mann, Joey muss ja nicht gleich übertreiben.//
 

„Das ist nicht wichtig! Wichtig ist nur, dass ich weiß wer ihr seid und das wird euch teuer zu stehen kommen.“ Bedrohlich baut sich die etwa so große Figur wie Joey vor ihm auf und schlägt seinen Umhang weg. Geschmeidig macht Joey einige Schritte nach links, um aus dem Licht zu gehen, damit er diese komische Gestalt mit Umhang identifizieren kann. Doch was er zu sehen bekommt ist nicht gerade aufschlussreich.

Vor ihm und Mokuba steht ein Mann, der sich anscheinend als Schwarzmagier verkleidet hat (sogar mit Stab) und eine düstere Maske trägt.

„Ich frage noch mal höflichst: wer sind Sie?“ Joey hat schon früh gelernt, dass man mit Kraft nichts regeln kann und so immer höflich bleibt um einen Kampf zu vermeiden.

„Und ich sage es dir noch mal unhöflich: das braucht dich nicht zu interessieren! Alles was zählt ist meine Rache an dir“

Mit einem leichten, aber bestimmten Druck, sticht der Schwarzmagier mit seinem Stab in Joeys Brust. Langsam verliert der Blonde die Geduld und schlägt das Stück Holz beiseite. „Pfoten weg! Was habe ich denn getan?“

Ohne weiter auf diese Frage einzugehen holt der Unbekannte mit seinem Stock zum Schlag aus. Schnell schubst Joey Mokuba nach hinten und kann sich gerade noch rechtzeitig ducken, um das Stück Holz nicht im Gesicht kleben zu haben.

Einen Schritt zur Seite und schon ist Joey am Zug. Eigentlich hat die Mumie nicht vor jemanden zu verletzen, sondern einfach nur festzuhalten und zur Besinnung zu bringen, doch so weit kommt es gar nicht. Bevor Joey auch nur ausholen kann, dreht sich der Schwarzmagier um Joey herum, so das er genau hinter ihm steht und holt zum Schlag aus, doch auch Joey versteht etwas von Kampfkünsten und kann sich rechtzeitig ducken.

Ein heißer Kampf entfacht und beide Kontrahenten scheinen gleich stark zu sein.
 

//Wer ist dieser unbekannte Kämpfer? Schlecht ist er ja nicht. Doch langsam muss ich es zu Ende bringen, denn mir geht langsam die Puste aus//

Zum 20. mal schlüpft der Blonde unter den Schlägen und Tritten des Schwarzmagiers hinweg, als er plötzlich einen Schwachpunkt entdeckt. Geschickt greift er nach dem Stab, der erneut auf ihn hinabbraust, verdreht mit ihm das Handgelenk des Gegners und nutzt jetzt selber diese Holzwaffe.

Mit drei gezielten Hieben und Stichen liegt der Schwarzmagier auf dem Boden.

Joey springt schnell auf seinen Widersacher und „nagelt“ ihn mit dem Stab fest indem er es quer über die Brust drückt.
 

„Ok…jetzt sag endlich…wer du…bist, oder es setzt was…!“ Völlig außer Atem wartet Joey auf eine Antwort. Wegen der Maske ist leider nicht zu erkennen, was gerade im Kopf des Schwarzmagiers herumspuckt, aber als er zum Sprechen beginnt, ist eine ruhige und gelassene Stimme zu hören.

„Nun gut, diese Runde geht an dich. Ich weiß jetzt wie stark du bist. Doch das nächste Mal wird es anders ausgehen. Verlass’ dich drauf, zukünftiger Sicherheitsbeauftragter!“

Joey bleibt kaum Zeit zum Überlegen, als der Schwarzmagier sein rechtes Knie hebt und so Joey über seinen Kopf wirft. Verwundert kann sich Joey noch halbwegs auffangen, aber der Unbekannte ist schon verschwunden.

„Mokuba! Wo ist dieser Typ hin?“

Während des ganzen Kampfes hat sich Mokuba hinter einen Baum gekauert und gespannt dem Kampf zugesehen. Hin und wieder wollte sich der junge Kaiba im Kampf einmischen – wenn Joey in die Enge getrieben worden ist – doch seine Gliedmaßen wollten sich nicht bewegen.

„Er ist…er ist in die Büsche geflohen.“ Zittrig wie Espenlaub kommt Mokuba hinter dem Baum hervor und läuft auf Joey zu. Mit voller Wucht springt er in die Arme des Blonden und schmiegt seinen Kopf in seine Bandagen. „Ich hatte solche Angst! Geht es dir gut?“

Mit einem sanften Lächeln wuschelt er durch die schwarzen Haare und setzt anschließend wieder die Kaputze auf seinen Kopf.

„Ist ja gut! Mir ist nichts passiert, aber was wichtiger ist: ist bei dir alles in Ordnung?“

Schnell die Tränen abwischend, nickt Mokuba und versucht tapfer zu Grinsen.
 

„Schön! Dann lass uns für heute Schluss machen. Wer weiß ob dieser Verrückte wieder auftaucht.“ Sanft ergreift Joey die Hand von Mokuba und gemeinsam machen sie sich Hände haltend auf den Weg.

Während des Nach-Hause-Weges wechseln beide kein Wort, nur Joey hat einmal auf sein Handgelenkt geschaut um nachzusehen wie spät es ist. //Hmm….noch nicht mal halb acht. Kaiba wird sich wundern warum wir so früh zu Hause sind. Tja…jetzt darf ich mir was Tolles einfallen lassen.//

Langsam vor Müdigkeit öffnet Joey die massiven Haustüren der kaibischen Villa, als Mokuba auch schon mit Pauken und Trompeten nach seinem Bruder ruft. „SEEETOOOO!!!“
 

Mit verwundertem Ausdruck erscheint Kaiba wenige Sekunden nach dem Ruf auf der Treppe. „Mokuba!? Was macht ihr denn schon so früh hier?“

Heulend stürzt sich der kleine in die Arme des großen Bruders und beginnt hemmungslos zu schluchzen. Überrascht drückt Kaiba Mokuba an, streichelt ihn zärtlich über den Kopf, während er die Welt nicht mehr zu verstehen scheint.

„Was ist los mein Kleiner?“ Liebevoll versucht Kaiba seinen Bruder zu beruhigen, doch dieser schmiegt sich nur noch mehr an ihn.

Joey hat ein leicht trauriges Lächeln auf den Lippen und beobachtet die familiäre Situation, die er nie wirklich kennen gelernt hatte.

Als er merkt, das Mokuba nicht fähig ist zu antworten, räuspert sich Joey leise, um auf sich aufmerksam zu machen.

„Nun ja, wir wurden…oder besser gesagt: ich wurde von einem verrückten Maskierten angegriffen. Mokuba scheint es sehr mitgenommen zu haben, aber ich versichere dir, ihm ist nichts geschehen.“

Wie in Zeitlupe reißt Kaiba seine Augen auf und starrt den Blonden entgeistert an.

„Was ist passiert?“ Sofort drückt der Firmenchef Mokuba weg und untersucht ihn auf etwaige Verletzungen. „Ist dir wirklich nichts passiert?“ Schwach schüttelt der Schwarzhaarige seine Mähne und starrt wie ein verprügeltes Kind auf den Boden.

„Ich trage dich jetzt in dein Zimmer. Versuch ein bisschen zu schlafen, dann wird es dir besser gehen.“
 

Nach keinen fünf Minuten erscheint Kaiba in der Küche, in der es sich inzwischen bequem gemacht hat. Seine Bandagen hat er abgewickelt und bequeme Sportsachen angezogen.

„So, jetzt erzähl’ mir mal haargenau was passiert ist! Und ich meine wirklich jedes kleinste Detail!“

Mit einer autoritären Stimme schreitet Kaiba zum Küchentisch, setzt sich aber nicht hin, sondern verschränkt nur die Arme vor seiner Brust.

Joey schaut mit halb geöffneten Augen zu Kaiba hinauf. Egal was sein Boss jetzt auch anstellen würde, er würde sich nicht wehren, denn dazu fehlt ihm die Kraft bzw. die Entschlossenheit. Er will nur in sein Bett und diesen Abend vergessen. Eigentlich ist es nicht der Kampf, den Joey so mitnimmt, sonder mehr das Gesagte, welches nicht aus seinem Kopf gehen will.

Langsam und bedacht beginnt der Blonde mit der Geschichte und versucht jedes Detail, welches ihm noch einfällt, zu erwähnen.

„… und dann hat er so etwas gesagt wie: Ich weiß jetzt wie stark du bist zukünftiger Sicherheitsbeauftragter … oder so.“
 

Geschlagene 10 Minuten hat Joey erzählt, während Kaiba stumm gegenüber gestanden ist und die ganze Zeit unverwandt jedes Wort aufgesogen hat.

„Was meinst du dazu?“

Endlich scheint sich Leben in Kaiba zu rühren. Mit einem lang gezogenen Seufzer nimmt er doch endlich auf einem der teuren Stühle platz, stemmt seine Ellbogen auf die Tischplatte und stützt seinen Kopf auf seinen Händen ab.

„Hast du eine Ahnung wer das gewesen sein könnte?“ Niedergeschlagen verneint Joey diese Frage und bettet seinen Kopf in seine Arme, die er auf dem Tisch liegen hat.

„Aber ich habe eine Vermutung.“

Überrascht fixiert Joey Kaibas Gesicht und wartet bis er weiter spricht.

„Du kannst dich ja noch an die Nacht erinnern, in der jemand bei mir eingebrochen ist. Irgendwie bekomme ich das Gefühl nicht los, dass er einen Spion oder versteckte Kameras hat, die jeden Zug den wir machen mitbekommt. Deswegen weiß er auch, dass du für meine Sicherheit zuständig bist. Jetzt bleibt nur noch zu klären was er will!“

Gespannt lauscht Joey jedem Wort. Genervt rauft sich Kaiba seine Haare und starrt wieder unverwandt auf das Gesicht seines Gegenübers.
 

„Eigentlich würde ich jetzt sagen: Es ist schon spät, lass uns schlafen gehen; aber es ist noch nicht mal halb neun.“

Faul um seinen Kopf von seinen Armen zu heben grummelt Joey in diese hinein. „Mir ist egal wie spät es ist. Ich bin fix und fertig und freue mich schon aufs Bett. Und wegen diesem Schwarzmagier…nun…da werde ich mir morgen den Kopf zerbrechen.“

Gerade als sich Joey erheben will, ziert ein verwundert ironisches Grinsen Kaibas Gesicht.

„Du willst dir den Kopf zerbrechen? Das ich nicht lache! So etwas kannst du?“

Träge dreht der Blonde sein Haupt in Richtung Beleidigung. Ein überlegenes Schnaufen ertönt, welches von Joey stammt. „Du wirst schon sehen zu was ich alles fähig bin.“

Gemütlich schlürft der Kämpfer aus der Küche und verschwindet auf den Stufen.
 

Allein gelassen sitzt Kaiba in seiner Küche, die nur durch ein winziges Licht erhellt wird.

//Nun gut. Wir wissen dass es jemanden gibt, der es auf etwas oder jemanden abgesehen hat. Wir wissen auch, dass er Mittel und Wege hat, an interne Informationen ran zu kommen…er scheint einen Plan zu haben…das heißt…wir brauchen auch einen Plan oder im schlimmsten Fall einen Fluchtplan. Ok! Ich nehme diese Herausforderung an!//

Mit einem diabolischen Lächeln lehnt sich Kaiba im halbdunkeln siegessicher an die Stuhllehne, während tausend verschiedene Pläne in seinem Kopf herumdüsen, einer fieser als der andere.
 


 

________________________________________
 

So meine Lieben, das war so zu sagen das „Intro“ zu meiner eigentlich Story „Extended Security“! Ich hätte nicht gedacht, dass diese Geschichte so ausarten würde, aber mir sind dann doch viele Ideen gekommen.
 

Die Kapitel in ES (das erinnert mich irgendwie an den Horrorfilm >.<) werden länger sein, da ich nicht so viele Kapitel daraus machen will, ich aber wieder viel Stoff dafür haben werde ^_^ So geht ein lang ersehnter Wunsch vieler Leser in Erfüllung ^___^
 

Also bis zur Hauptgeschichte ^.~



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (89)
[1] [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8] [9]
/ 9

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  sanjifan
2006-11-11T20:26:17+00:00 11.11.2006 21:26
wieder super kapi^^ schrib schnell weiter
Von: abgemeldet
2006-11-03T14:57:45+00:00 03.11.2006 15:57
hey....hab ma fix gelsen...find ich mal wieder genau, wie die anderen kaps richtig guti^^
freu mich schon darauf, wenn es weiter geht^^
sag bescheid^^
THX!
bye mrdaily
Von: abgemeldet
2006-11-03T13:29:10+00:00 03.11.2006 14:29
ach ist doch nicht schlimm,
hauptsache du schreibst überhaupt weiter!!
das kappi ist dir echt gut gelungen,
mach weiter so...
freu mcih shcon aufs nächste,
lg kim
Von: abgemeldet
2006-10-25T17:49:54+00:00 25.10.2006 19:49
Hey!!! Ich find die FF klasse. Kannst mir bescheid sagen, wenn es weitergeht? THX im vorraus^^
xD
Joar....was könnte das für eine Bedingung sein? Vll. soll er ihn ja wärmen? Wäre so krass^^
aba wäre meiner FF nicht mal mehr so fern^^ *gg*
so ich bin also gespannt und warte dann mal fleissig auf das nächste kap.
viel spass noch bei schreiben^^
Bye mrdaily!!!!! xD
Von:  LucaCrosszeria
2006-10-25T17:41:16+00:00 25.10.2006 19:41
Bin schon auf die Bedingung gespannt!!!
Hoffentlich schreibst du bald weiter!!!

*vLG*
Von: abgemeldet
2006-10-24T22:49:26+00:00 25.10.2006 00:49
na jetzt bin ich aber mal gespannt was die bedingung ist!!
vllt. das er nciht emhr straßenköter oder so sagt...na ich werds ja sehn!!
war wieder super,
hoffe es geht bald weiter,
lg kim
Von: abgemeldet
2006-10-23T18:54:57+00:00 23.10.2006 20:54
Mokuba ist in dieser Story ur genial. Bin schon gespannt wann Seto und Joey auf ihre Gefühle kommen.
Weiter so!!
Lg Eli
Von: abgemeldet
2006-10-21T19:10:11+00:00 21.10.2006 21:10
danke fürs bescheid sagen!!
cooles kappi!!
freu mich shcon aufs nächste, mal schaun
was so in der kaiba villa passiert *g*
lg kim
Von:  sanjifan
2006-10-21T15:33:54+00:00 21.10.2006 17:33
hi danke für di ens^^ wieeder ein super kapitel schreibs chnellw eiter und vieleicht etwas länger*lieb schau*
Von:  LaLa
2006-10-21T11:11:52+00:00 21.10.2006 13:11
Hey.
Sorry, dass ich erst jetzt schreibe, aber wir hatten einen Virus auf unserem Compi und daher konnte ich nicht ins Internet.
Also, die Kaps fande ich ganz gut, was mir nur aufgefallen ist, dass du ein wenig mit den Zeiten springst. Im letzten Kap hast du glaube ich Präsens und davor Vergangenheit und das hat auch manchmal in den Kaps gewechselt.
Aber sonst fande ich es wie gesagt sehr gut.
Ich bin ja mal gespannt, wie Joey die drei Tage überleben wird. *gg*
Bis dann
Caro009 =)


Zurück