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Dakishimete da yo - onegai

抱きしめて だ よ - おねがい
von

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Minor differences

Puh… Ich habe mich durch Seiten des Kansai- bzw. Ōsaka-Ben gequält und bin doch echt froh, dass es nun überstanden ist XD Das ist so anstrengend *lol* Dass ich so was schreibe, kann nur einen Grund haben: Jap, es tauchen ein paar Leute aus Ōsaka auf XDDDD Aber erst gegen Ende des Teils. Das FBI kommt ebenso vor, wie andere lustige Sachen… >D

Ich bin jetzt stolz auf die Polizei von Japan *hust* ihr werdet sehen, warum, bzw. lesen.

Aber nun habe ich keine Lust mehr, mehr zu schreiben ^^

Aber BTW: neue Charas…
 

Wünsch euch viel Fun beim Lesen…
 


 


 

Ihre schockierten Augen, sie sahen beinahe entsetzt, scheinbar von ihm selbst enttäuscht drein. Was sie dachte und fühlte, dachte er an ihrer Miene zu sehen, wie sie ihn verständnislos und verletzt anblickte. Er wollte etwas sagen, doch blieb er stumm…

Shannen löste sich etwas von ihm und blickte ihn an; kein Wort verließ seine Lippen, nicht einmal eine Begrüßung brachte er fertig. Solch ein schlechtes Gewissen hatte er?

Die Hellblondhaarige kam auf ihn zugelaufen, blieb direkt vor ihm stehen, sein Blick haftete geradezu am Boden.

„Würdest du das bitte lassen?“ Etwas verstimmt, sah die 29-jährige die Frau an, die einfach so seinen Codenamen ausgesprochen hatte. „Ich meine… diesen Namen.“ Dass sie ihm diese Blicke schenkte, war schlimm genug, und dann riskierte sie noch, gehört zu werden. Er lag hier nicht umsonst weder als Jamie, noch als Rodriguez und sie stürmte zur Tür, die sie natürlich offen gelassen hatte, herein und nannte ihn beim Codenamen. Außerdem konnte er Aufregung jetzt nicht auch noch brauchen.

„Sonst noch was?!“ Sie fühlte sich von dieser Person gedemütigt; lag sie schließlich mit ihrem Mann Arm in Arm hier. Auch wenn sie sich ein wenig gelöst hatte, ihre Hände lagen noch immer auf Jamies Brust. „Reicht's nicht, ihn anzufassen?!“

„Wenn ich ehrlich bin, nein, tut es nicht!“ gab sie frech zurück, wenn die ihr schon so kam, dann musste sie mit dem Bumerang leben.

„Bitte – hört auf damit“, entschloss sich Jamie nun doch ein Wort an seine so genannte Ehefrau zu richten, da sie dem Augenschein nach total der Eifersucht verfiel. Dieses Gefühl, was viele Menschen schon zu grausamen Killern gemacht hatte, wenn sie zuviel davon empfanden. „Rachel, nimm das bitte nicht so ernst.“

„Was denn? Was um Gottes Namen soll ich deiner Meinung nach nicht so ernst nehmen?! Die Umarmung mit der Frau, oder etwas ganz anderes? Du solltest dich im Spiegel ansehen, du hast ja sogar Lippenstift am Mund! So wenig versuchst du es vor mir zu verbergen, dass du mit dieser Frau, bis vor kurzem noch...“ Als sie ihn ansah, konnte er erneut diese unendlich traurigen blauen Augen sehen, was ihm fast das Herz brach, da sie noch immer wie seine verstorbene erste Ehefrau aussah. Es kam ihm sogar so vor, als würde sie sich besonders viel Mühe dabei geben, dass sie auch ja haargenau so aussah…

„Schätzchen! Ich hoffe, dir ist klar, warum hier so viele Schläuche liegen! Er ist an die Maschine angeschlossen – warum wohl? Deine Eifersüchteleien spar dir – wenn dir etwas an ihm liegen sollte – besser für später auf! Er ist erst vor kurzem aus dem Koma aufgewacht, wie kannst du ihm da gleich Vorwürfe machen?“ Sie fand ihr Verhalten unmöglich und noch nicht einmal angebracht, immerhin waren sie nur dem Namen nach verheiratet.

„Schon gut, Shannen, ich verkrafte das – wirklich!“ Er wollte nicht, dass sich die beiden Frauen gegenseitig an die Gurgel gingen. Alle zwei waren alles, nur keine schlechten Menschen, er hatte auch nicht gewusst, dass Rachel ihre Ehe mit ihm so ernst nahm, dass sie sich mit anderen Frauen anlegen würde. „Es tut mir Leid, dass du es so erfährst… Aber das zwischen uns… Es würde für eine Weile gut gehen, aber du musst einsehen, dass du nicht Christina bist und nie sein wirst. Du siehst ihr mehr als nur ähnlich, aber du bist nicht sie. Du kannst dich auch nicht so verhalten, wie sie. Es gibt so viele Dinge an dir, die nicht sind wie bei ihr, deswegen… Bitte, lass uns damit aufhören, uns selbst was vorzumachen, bevor wir daran zerbrechen.“

„Damit du mit deinem neuen Betthäschen rummachen kannst? Meinst du, ich weiß nicht, was hier läuft?“

„Jetzt reicht es!“ Shannen war aufgestanden, ergriff den Arm der Hellhaarigen und zerrte sie doch etwas grob zur Tür. „Besser du gehst bevor du mit deinem Gift hier die Luft verpestest! Du kannst wiederkommen, wenn du vernünftig geworden bist!“ Sie versuchte Jamie zu manipulieren, indem sie ihm was vorheulte und sah ihn mit ihren bekümmerten blauen Augen an, nur damit er wieder schwach wurde, sie würde nicht dabei zugucken, wie sie ihn immer mehr an sich band. Er liebte sie nicht und sie wollte ihn dennoch nicht gehen lassen, das war doch genau das, was er ihr eben versucht hatte klarzumachen, und das auf eine schonende Art und Weise. Nicht jeder Mann hätte die Geduld dazu, wenn diejenige ihm schon eine Szene machte.

Sie wurde mit hinausgezogen und dann machte die Ärztin auch noch die Tür zu, sie blickte sie voller Abscheu an.

„Was fällt dir ein?“

„Mir? Ich würde die Frage eher an dich richten! Was fällt dir ein, ihm das Gefühl zu geben, er würde dich betrügen? Das tut er nicht, denn in Wirklichkeit seid ihr überhaupt nicht verheiratet… das wart ihr nie… Alles war gespielt! Man kann nichts verlieren, was einem niemals gehörte!“

„Ach?“ kam schnippisch von der Blondine, welche die ebenfalls blonde Frau mit einem fast schon gemeinen Blick strafte. „Und du meinst nun, dass er dir gehört?“ Wenn Blicke töten könnten, wäre Shannen im Moment, als das die Lippen der 27-jährigen verließ, wohl nicht mehr lebend aus dem Krankenhaus entkommen.

„Sei jetzt bitte vernünftig und geh!“ Eigentlich war Trincadeira ja älter als Cencibel, doch das merkte man ihnen vom Verhalten nicht an, des Weiteren war Shannen schon viel länger ein Mitglied der Schwarzen Organisation. Ihr Gegenüber war vor fünf Jahren erst zu ihnen gestoßen, während Shannen das Ganze schon seit über einem Jahrzehnt mitmachte. Trincadeira und sie hatten eines gemeinsam: Keine Kinder. Sie konnte von Glück reden, dass sie keine Mutter war, denen erging es, sollten sie normal und mal aufmüpfig sein, ziemlich schlecht. Trincadeiras Schwester hatte da leider etwas weniger Glück wie sie gehört hatte, aber sie hatte bei weitem nicht die Position, um sich schon zu freuen, weil man sie in der Regel in Ruhe ließ…

„Was wenn nicht? Tust du dann das, was alle tun, die nicht kriegen, was sie wollen?“ Die Hellblauäugige blickte die Blondine mit den dunkleren Haaren widerspenstig an. Sie zeigte zwar keine Angst vor ihr, aber die Worte hatten etwas Boshaftes, als wolle sie genau das heraufbeschwören. Wahrscheinlich nur, um Jamie zu beweisen, dass sie nicht besser war, wie die Frau, die er seit Jahren verachtete.

„Ich bitte dich, als Jamies Freundin“, flüsterte sie, „dass du ihm Zeit gibst, sich erst einmal zu erholen. Was willst du mit einem toten Ehemann, mhm?“ Damit konnte man sie vielleicht für eine gewisse Zeit zumindest ein wenig ruhig stellen…
 

Seit Keichiros schwerem Unfall waren die Leute vom FBI, welche sich auf japanischem Boden befanden, in ziemlicher Aufregung. Er hatte schließlich zwei beste Freunde, die direkt beim FBI tätig waren, zu denen er rannte, wenn es Probleme gab. Nicht, dass er ihnen wirklich nützlich war… Er war ein Schmarotzer der schlimmsten Sorte, ließ sich von ihnen unterstützen und gab ihnen doch nichts zurück; immerzu gab er vor nichts zu wissen, wenn man ihn fragte. Und von sich aus redete er sowieso nicht über die Organisation.

Gerade wurde es einer rotbraunhaarigen Frau zu bunt, obwohl sie ihre Haare mittlerweile nachfärben musste, sah sie wie das blühende Leben aus und nicht ihrem Alter entsprechend.

„Wie lange wollt ihr euch von diesem Scheißkerl noch aufs Glatteis führen lassen?!“ Die Frau haute auf den Tisch, es reichte ihr, sie hatte endgültig genug von diesem Parasit.
 

Jane (50) Lindsay; Mitglied des FBIs
 

Jodie fand ihren Ausbruch durchaus verständlich, sie mochte diesen Keichiro Takagi auch nicht sonderlich. Er versorgte sie zwar immer wieder mit brandheißen Infos über Vermouth, aber mehr hatte er bisher nie getan. Die Ältere war in Rage, sie fand es äußerst interessant, wenn sie sich so aufführte. Aber sie hatte ganz andere Probleme, als ein Kerl, der sie kein Stück weiterbrachte. Sie dachte darüber nach, was sie tun würden, wenn sie diese Frau erst einmal hatten, außer in die Staaten verschleppen, das war doch längst nicht alles, was James mit ihr tun würde… Er ließ ihnen immer ziemlich freie Hand, wenn es darum ging, sie zu fangen. Und Jodie durfte nach Lust und Laune ihrem Hass freien Lauf lassen; doch das war schon lange kein befriedigendes Gefühl mehr…

„Reg dich doch nicht so auf, Jane! Wir können seine Hilfe in unserer momentanen Situation gut gebrauchen. Shūichi sieht es ja auch ein“, meinte James besänfigend, während er die Hände beschwichtigend erhoben hatte.

„Was mach ich? Ich dulde es, das heißt nicht, dass ich es einsehe“, er ließ sich nicht so gern Gedanken und Worte in den Mund legen, er durfte nur ordentlich drauflos schießen, wenn es darauf ankam. Trotzdem büxte er dem guten James immer wieder aus und dieser hatte schon seit langer Zeit aufgegeben, den Jungen zu bändigen, weshalb er ihn seine Sache machen ließ, wie es ihm beliebte.

„Shuuu, was soll das denn jetzt heißen?“

„Keichiro Takagi will nur Deckung, für den Fall der Fälle, dass mal etwas schief geht, und im Grunde interessiert ihn nur diese Killerin, bah!“ Er war angewidert, an ihr konnte er nun wirklich nichts abgewinnen.

„Ich kenn ihn – ich musste ihn mein halbes Leben ertragen und das sind – weiß Gott keine schönen Erinnerungen!“ Sie wollte sich nicht umkrempeln lassen, auch wenn James sie immer wieder am Reden hinderte.

„Lass das nicht vor den Kollegen diskutieren…“ Er nahm sie am Arm und zog sie aus dem Raum, was Shūichi als ziemlich merkwürdig empfand. ‚Ich spüre schon lang, dass da was faul ist!' Er stand auf und steckte die Hände in die Hosentaschen, bevor er unauffällig seinem Boss folgte.

„Bleib du bitte hier“, ließ er Jodie zukommen, welche seit geraumer Zeit mit ihrer Kollegin Asaki gut befreundet war. Sie war Japaner, wie Shūichi und teilte ihre Meinung im Bezug auf Vermouth, es tat manchmal wirklich gut, darüber zu reden.

„Was hat Jane?“

„Das frage ich mich auch die ganze Zeit.“
 

FBI-Agent Akai war mittlerweile hinter einer Säule verschwunden und belauschte die beiden Personen.

„Ich kann nicht glauben, James, dass Sie das Ganze so auf die leichte Schulter nehmen!“ äußerte sich die Brünette und wurde fast wieder ausfallend. „Dieser Mistkerl vergreift sich an minderjährigen Mädchen und das auch noch gegen ihren Willen und Sie helfen ihm auch noch!“

„Beruhig dich bitte, Jane, du weißt genau, weshalb ich das tue – es ist nicht so, dass ich ihm wirklich helfe, und natürlich weiß ich, was er Sharon und ihrer Adoptivschwester angetan hat…“

„Jesus Christ!“ fluchte sie. „Das macht sie auch nicht mehr lebendig, nachdem er sie in den Wahnsinn getrieben hat – und Marcus, den er umbringen wollte, noch weniger… Haben Sie eine Ahnung, wie es für einen Mann ist, der Verbrennungen dritten Grades erleiden musste, 15 Jahre im Koma lag und dann zum Gejagten der Organisation wurde? Nein, wahrscheinlich nicht, denn Chardonnay ist ja Ihr Freund, seine Freunde lässt er zufrieden, aber auch nur, wenn sie nicht aufmucken…“

Sharon hatte mehr als nur aufgemuckt und was tat der gute Chardonnay, bestrafte sie, indem er ihren Freund über die Klinge springen ließ. Leider hatte der arme Marcus das Feuer überlebt, mehr oder weniger. Das, was er vor den meisten versteckte, war weniger appetitlich.

„Marcus erinnert sich doch gar nicht mehr so genau daran, was damals geschehen ist, er hatte eine Amnesie.“

„Dass er seine Freundin anfassen wollte, hat der Gute sicher nicht vergessen, da haben Männer ein zu gutes Gedächtnis – seines hat zwar Lücken, arbeitet in Sachen Chardonnay aber mehr als gut – ich kenne keinen Mann, der ihn besser kennt, zumindest kann ich mir nicht vorstellen, dass es einer tut.“

‚Oh doch – ich denke Wataru Takagi kennt seinen Vater mehr als gut, er ist auf der Hut und versucht seiner Schwester ein guter Bruder zu sein, in jeder Hinsicht', dachte Shūichi, er würde diesen überheblichen, widerlichen Drecksack auch ermorden, hinter James Rücken, um die Familie des Mannes vor ihrem tyrannischen Vater zu retten. Das war er ihnen schuldig, nachdem er schon ihrer Mutter nicht viel Gutes tun konnte.
 

„Oh und wie er das verdient hat – ich habe kein Mitleid mit ihm“, hörte man eine tiefe Frauenstimme voller Spott von sich geben, sie lachte anschließend grausam auf…

Die schwarzhaarige, junge Frau hatte die Blondine belauscht. Ihre Stimme… dieser heimtückische Klang – es war der Gleiche wie vor ein paar Tagen…
 

Hast du verdient, du Drecksack…
 

Sie hätte diese Worte und die zugehörige Stimme niemals vergessen. Sie war kennzeichnend für diesen unbarmherzigen Mord. Ein Schuss, direkt zwischen die Augen ihres Vaters. Diese Schauspielerin schreckte vor rein gar nichts zurück.

Wenig später entdeckte sie eine weitere Person – ihr wurde fast übel, als sie sein Grinsen sah.
 

„Na – hast du dich etwa schon wieder hinter meinem Rücken amüsiert, Vermouth?“ fragte er, man hätte meinen können, er sei genauso rücksichtslos und gemein zu Menschen, wie sie es war. „Und mit welchem armen Mann spielst du nun schon wieder?“ Er lachte ebenso erfreut wie sie zuvor noch. Er lauschte immer wieder gerne ihren Geschichten, wenn man sie so ein wenig aushorchen kann.

„Dieses widerliche Aas hat es gewagt, Angel zu nahe zu kommen! So etwas wird bestraft, da gibst du mir doch Recht, oder Sazerac?“

Ihre Verbindung bestand nur in diesem Punkt, er nickte nur, gab aber ansonsten keinen Ton von sich.

„Ich bin ja so froh, dass ich dich habe“, sie strich ihm provokant über die Brust und liebäugelte mit ihm, gerade als Cognac auch schon aus dem Bad kam und es sah.

„Du kannst immer an meine Tür klopfen, Darling.“

Louisianas Augen huschten zu dem gut aussehenden, jungen Mann hinüber, sie kannte ihn nicht erst seit gestern. Er hatte ihr aufopferndes Mitgefühl. Man sah ihm das Gefühl der Eifersucht und der Kränkung an. Sie stichelte ihn, ihr gesamtes Verhalten hatte nur einen Zweck: Cognac demütigen und verletzen.

Nichts sagte der Schwarzhaarige, er wehrte sich nicht einmal. Die Schwarzhaarige wünschte sich einfach nur, er würde sie anschreien, sie packen, gegen die Wand schmeißen, sie verprügeln – irgendwas davon, aber doch nicht einfach hinsehen und es schweigend hinnehmen.
 

Endlich lernte er diese Mistkröte mal kennen, die sich Sazerac schellte. Ihre Blicke trafen sich, der Braunhaarige begann zu grinsen. „Hey, Cognac – gibt's was Spannendes? So was Spannendes wie mich?!“ Er war eingebildet, arrogant und selbstherrlich – Cognac hätte ihn am liebsten angespuckt, aber sie sollte es nicht spüren, wie er gerade doch wie eine tickende Zeitbombe jeden Moment drohte zu explodieren.

„Bist du immer so stumm?!“ Ein fadenscheiniges Lächeln – er lachte Cognac ins Gesicht, das bemerkte dieser sehr wohl. „Was macht er eigentlich bei dir, Vermouth? Sag' nicht, ihr geht miteinander“, es lagen jede Menge Spott und Belustigung in Sazeracs Stimme. Er behandelte Cognac wie einen kleinen Bubi, weshalb er sich auch so kleinkinderhaft ausdrückte.

„Nein! Ich rede nur nicht gerne mit Leuten, die gerade dem Charme von ihr erliegen und sich deswegen als sonst wie toll vorkommen, that's it all you stupid guy“, nun grinste Sêiichî, der für Chris jedoch nur einen verachtenden Blick übrig hatte, den er ihr zukommen ließ.

‚Er denkt wirklich, dass ich ihm sein Weibchen wegnehmen will – kaum zu glauben, dass sie schafft, dir das einzuflößen wie ein Gift, das man zum Töten benutzt… Du schluckst es – ahnungslos was es ist - und hilflos bist du, innerlich frisst es dich längst auf, doch du weißt es noch nicht einmal… Es ist wie ein Mord mit diesem Gift, das mir zur Verfügung gestellt wurde, das Menschen innerlich zersetzt. Ja, Eifersucht ist genauso wie ein Gift!' Mit Giften und Medikamenten kannte er sich mehr als nur gut aus, was ihn zu einem gefährlichen Zeitgenossen machte.

„Oh ich bitte dich, Kleiner – du bist der Dumme von uns, da du immer noch hier bist, obwohl du längst nicht mehr willkommen bist…“ Vielleicht übertrieb er das Spiel, das sie mit ihm trieben, aber wenn er ihn dumm nannte, bekam er etwas Entsprechendes zurück. Sie gifteten sich so herrlich an – Cognac platzte gleich wie ein Luftballon und Sazerac war einfach drauf aus, ihn zu reizen. Am besten so weit, dass er ihn verprügelte. Er kitzelte ihn und Cognac sollte lachen…
 

Louisiana fragte sich, weshalb Cognac sich das gab und warum er jemandem solch fürchterlichen Dinge an den Kopf warf. Er hatte sich total verändert. Seine gesamte Art, er hätte niemals einem Menschen auf die Weise versucht im Herzen rumzustochern. Der arme Cognac liebte Vermouth, das sah ein Blinder und Sazerac trat auf ihn ein. Und seine Augen – der boshafte Schein in ihnen war zum fürchten – er hatte früher so schöne, sanfte Augen gehabt, jetzt waren sie hart, kalt und erbarmungslos.
 

Der leitende Polizeipräsident der Metropolregion Tōkyō saß an seinem Schreibtisch, er hatte viel zu tun, unter anderem seine Angestellten unter Kontrolle zu halten, wobei es sich bei dieser Kontrolle manchmal um mehr als das handelte, dabei hatte der Mann genug zu tun. Das lag daran, dass er Freunde innerhalb ganz Japan hatte und diese ihn gerne um kleine Gefallen baten, das kam noch hinzu. Es kam selten vor, dass er vor neun Uhr am Abend nach Hause kam. Leitender Präsident zu sein, hieß nämlich nicht den Luxus eines frühen Feierabends zu genießen.

Gerade hatte er wieder einen seiner engsten Freunde am Telefon.

Heizōs Sohn is' wieder nach Tōkyō ausgebüxt“, verriet an ihm, „deswegen soll ich bei dir anrufen, Akaja – er befürchtet, dass Heiji wieder Dinge tut, die er eben nicht tun soll. Der Junge is' eben ein ungezogenes Kind, du weißt das genauso gut wie ich, mein Freund“, ein breites Grinsen lag auf dem Gesicht des Hauptkommissars, er musste Heizō manchmal wieder runter holen, wenn er in Rage geriet, sonst hatte der arme Heiji irgendwann nur noch blaue Flecken, wobei er seinem Freund beipflichtete, wenn es darum ging, dass er manchmal bestraft gehörte.

„Oh – hat er deine Tochter etwa auch wieder entführt?“ Er konnte es sich nicht anders vorstellen. Wo Heiji war, da war meistens auch seine Freundin Kazuha.

„Von wegen – er hat sie hier alleine in einem Vergnügungspark sitzen lassen! Aber das wäre nich' das erste Mal.“

Takeshi gab ein lautes Lachen von sich, welches klang wie von einem hohen Polizeitier, tief, rau und durchdringend; natürlich konnte er sich denken, was der Grund war.

„Da war ein Fall wohl interessanter als deine Tochter, Tōyama!“

„Heizō wär' es lieber, er würd' sich mal mehr für die Schule begeistern, damit er sich wenigstens nich' darum sorgen muss, was aus seinem Sohn später mal wird, aber er is' jung, unausgeglichen und braucht etwas, wobei er seine überschüssige Energie loswird. Sein Kendō reicht da wohl nich' aus... Er liebt Herausforderungen, leider überschätzter sich auch gern.“

„Und der eigentliche Grund deines Anrufs ist, dass ich ein Auge auf Heiji haben soll, nicht wahr?“ Er drehte sich auf seinem Chefsessel zum Fenster. An Heizōs Stelle würde er wahrscheinlich auch jemanden auf ihn ansetzen, der auf seinen Sohn Acht gab, da er viel zu schnell in brenzlige Situationen geriet und manchmal einfach zu wenig über Gefahren nachdachte, aber auch war er ein mutiger Junge, das musste ihm der Neid lassen. Aber zu viel Mut konnte in dieser Stadt mehr als schädlich sein… Und in Ōsaka hatte Heizō die Möglichkeit gehabt, Miura und Iwamoto an Heijis Fersen zu kleben, wenn sie gerade nicht zu ausgelastet waren. Meistens war es Miura gewesen, der auf den kleinen Hattori aufpasste. Aber Miura war seit geraumer Zeit nun ebenfalls verschwunden, sie hatten improvisieren müssen.

„Was macht Iwamoto eigentlich? Geht's ihm gut?“

Da kam er gleich auf das nächste Sorgenkind zu sprechen, was Takeshi wiederum erneut auflachen ließ.

„Ihm geht es sehr gut, er hat sich hier schnell eingelebt, nur macht es ihm noch zu schaffen, dass er nun einer Frau untersteht. Aber er wird sich schon daran gewöhnen, er ist ja nicht verbohrt! Sicher kann er sich etwas um Heiji kümmern, ohne dass er es bemerkt, er wird ohnehin hier reinschneien und Sêiichî besuchen, da bin ich mir sicher.“
 

Es war eine unmenschliche Hitze im Büro, weshalb Sêiichî beide Fenster seines Büros auf Durchzug gestellt hatte. Ein frischer Wind trat ins Zimmer rein, doch Blätter, die auf dem Tisch lagen, wurden erst aufgewirbelt, als die Tür stürmisch aufgerissen wurde.

„Iwamoto-han!“ wurde er von einer quietschend fröhlichen Stimme eines Jungen angesprochen und erschrak dabei vollkommen, da er in Gedanken gewesen war.

„Heiji-kun, sumimahen…“ Er konzentrierte sich auf seinen Besucher, bei dem Fall war er bisher ja nicht weitergekommen, auch wenn er ihm Kopfzerbrechen bereitete. Man hätte ihm gesagt, er solle Japanisch reden, wäre er nicht mit Heiji alleine gewesen, da er nun selbst wieder total in den Kansai-Dialekt verfiel. Es war wie bei einem Schalter, den man an und ausschaltete.

„Warste grade sehr beschäftigt?“ Bei Miura hätte er niemals so etwas wie eine Entschuldigung gebracht, wenn er ihn störte. Das war ein Indiz dafür, dass er Iwamoto wohl ziemlich mochte.

„Nur mit Büromist“, stöhnte Iwamoto, man merkte ihm an, dass er lieber Verbrechern hinterher jagte, in dem Punkt war er Heiji auch nicht so unähnlich, wobei er noch ein bisschen mehr nachdachte, bevor er losstürmte. „Und was machste in Tōkyō, musste nich' für die Prüfung lernen?“ Er grinste den Jüngeren etwas spitzbübisch an, immerhin war er früher genauso ein Rabauke gewesen, der sich ungern mit Lernen beschäftigt hatte…

„Was? Lernen??“ Geschockt sah er Sêiichî an, der würde doch nun nicht auch mit diesem Blödsinn anfangen, oder? Er war doch ein absolut cooler Typ. „Ich lern doch nich' innen Ferien – wie bescheuert wär'n das?“

Mit einer solchen Antwort hatte er gerechnet, was den Kriminalisten noch mehr grinsen ließ. Ja, mit ihm hätte er sich als Junge seines Alters wohl noch mehr verstanden, als ohnehin schon. Sie hätten beide zusammen nur Blödsinn gemacht, wie gut, dass er Ryochi hatte, der weitaus vernünftiger war, als Sêiichî.

„Meinetwegen kannste hier bei mir bleiben, ganz in der Nähe is' die Bibliothek, da kannste dir so viele Bücher ausleihen, wiede willst“, Sêiichî reichte ihm eine Karte, die es ihm erlaubte, alles auszuleihen, was er mochte. Er versuchte ihn ja nur ein wenig zu beschäftigen. „Müssen auch keine Schulbücher sein, aber sinnvoll wär's, oder nich'? Willst doch mal in die Fußstapfen deines Vaters treten können, oder?“ Anscheinend wollte Sêiichî, dass in Ōsaka das Chaos ausbrach, aber das war ihm nicht so ganz bewusst.

„Ich beschäftig mich lieber mit Fällen, als mit so etwas“, Heiji verdrehte die Augen, lesen fand er zwar nicht überflüssig, aber ein spannender Fall wäre ihm gerade lieber gewesen.

„Und wo nimmste dein Wissen her, wenn du lesen nicht magst?“

„Ich hab ja nicht gesagt, dass ich's hasse, aber grade will ich lieber ermitteln.“

Sêiichî schloss die Augen, bevor er ihn mit einem sanften Lächeln ansah. „Sei froh, wenn's ruhig is', Kogorō Mōri hat in Haido die meisten Fälle, es is' als säßen wir direkt an der Quelle des Bösen – da is' man froh, wenn's an einem Nachmittag mal eher ruhig is'.“ Zwar mochte Sêiichî Büroarbeit nicht so gerne, aber wenn es hieß, sich zwischen Toten und Büroarbeit zu entscheiden, würde er die verhasste Büroarbeit wählen. Es gab so viele unsinnige Morde, er fürchtete sich nicht vor Toten, aber es sich zu wünschen, wäre ziemlich abartig, fand er. Es gab immerhin genug blutrünstige Leute innerhalb der Organisation, die täglich für Blutbäder sorgten und danach gierten so viel Blut wie möglich fließen zu lassen, auf Kosten anderer.

„Unser Job is' aber, diese Verbrechen aufzuklär'n und die Täter zu überführ'n, damit man sie verurteil'n kann – wo wär die Staatanwaltschaft ohne schlaue Detektive?“

Wo Heiji Recht hatte, hatte er Recht, aber auch die Staatsanwaltschaft war nicht dumm. Aber die hatte genug andere Sachen zu tun, als auch noch Fälle aufzuklären.

„Und wie lange willste in Tōkyō bleiben? Und was is' mit Kazu-chan? Haste die etwa nich' mitgebracht?“

‚Die is' in Ōsaka sicherer aufgehoben, als hier an meiner Seite – wiede sagtest, Haido hat die höchste Kriminalitätsrate in ganz Tōkyō und das hat was zu heißen…' Er ließ sich seine Gedanken nichts anmerken, grinste über beide Ohren und hatte etwas ziemlich Durchtriebenes und Freches. „Ach – wenn ich sie mitgenomm'n hätte, wär' ich damit beschäftigt, mir ihr Gekeife anzuhören. Du weißt doch, wie Frauen sin', immer wollense Recht haben und verderben einen den Spaß.“

„Was du nich' sagst, dabei sind Frauen auch zum Spaß haben gut“, nun war es Sêiichî, der beinahe pervers schon grinste. Solche Gespräche hatte es in der Vergangenheit oft gegeben, mit Heiji redete sich gut über solch Dinge, obwohl er genau wusste, dass er in der Hinsicht mehr ein Engelchen - oder sollte er sagen unschuldiges Baby - war.

„Nich' mit Kazuha – wir würden eher streiten, als so was!“

Sêiichî kicherte beinahe kindisch, jedenfalls hatte er etwas sehr Süßes, bis sein Blick sich in einen hinterhältigen wandelte, mit dem er Heiji direkt in die Augen blickte. „Kennste das Sprichwort: Was sich liebt, das neckt sich? Das trifft zweifellos auf euch beide zu! Sie fängt an und du schaukelst sie immer mehr hoch, das is' nich' unbedingt der schlechte Anfang für eine heiße und leidenschaftliche Nacht!“

Es war für Sêiichî Genugtuung, ihn in Verlegenheit zu bringen, was er zweifelsohne geschafft hatte. Es machte sich bezahlt, dass er ihm etwas von einer heißen und leidenschaftlichen Nacht erzählte und sich auf Kazuha bezog.

„Du spinnst – mit so einem Mädchen kann man das nich'“, kam hochrot von ihm, er fand das gerade gar nicht witzig.

„Sieh an Hattori-chan wird rot! Heiji + Kazuha, das neue Traumpaar aus Kansai“, veralberte er ihn weiter, was Miwako von draußen noch mitbekam.
 

Sie war gerade auf dem Flur und hörte das kindische Geschrei von beiden. „Hattori-chan? Das wird dem guten Sohn von Heizō Hattori aber gar nicht gefallen…“ meinte sie zu Wataru und dieser musste lachen, wobei beide jedoch an sich schon diesen Dialekt so gruselig fanden, wie konnte Sêiichî damit auch noch anfangen? Es klang so schrecklich, das war doch kein Japanisch, höchstens ein Fetzen davon…

„Ich wusste gar nicht, dass er schon wieder hier ist… Er ist mittlerweile öfter in Tōkyō als Kudō, findest du das nicht auch merkwürdig?“

Sie sagte es natürlich gerade in dem Moment, als Tatsuji Fujimine den Eingang passierte. Sein Weg hatte ihn ins Präsidium von Tōkyō verschlagen, eigentlich sogar ständig. Es war kein Wunder, da er zwangsläufig zu Interpol-Japan gehörte, obwohl er seine Karriere in Amerika begonnen hatte. Er hatte jede Menge Gründe länger in Japan zu bleiben.

„Hallo ihr – na, was ist denn mit euch los? Ihr macht ja so betrübte Gesichter…“

„Ach – uns ist aufgefallen, dass Kudō schon lange nicht mehr hier war. Der Junge muss eigentlich zur Schule, stattdessen treibt er sich in der Weltgeschichte herum. Und Heizō Hattoris Sohn ist gerade bei Iwamoto, der ist genauso ein ungezogener Bengel.“ Miwako verdrehte leicht die Augen – wenn sie mit solchen Kindern gestraft wäre, denen würde sie aber Beine machen. „Und Ryos Verlobte, deine Cousine, Tatsuji, die hat sich genauso verkrümelt. Obwohl er es sich nicht anmerken lässt, weiß ich, dass es ihn ziemlich fertig macht, dass sie sich seit über einem Monat nicht mehr bei ihm gemeldet hat.“

„Ran-chan geht es ähnlich, Miwako, sie fragt fast jeden Tag hier bei uns nach, ob wir etwas von Shinichi wissen.“

„Soll das heißen, er ist auch verschwunden, so wie Ichiro Hinagawa, dieser angehende Gerichtsmediziner?“ Miwako war etwas geschockt, dass Wataru so etwas sagte und musste diese Frage an ihn stellen. Sie wusste bisher nur von Ichiro und Shina, die verschwunden waren.

„Ja, es stimmt, Kudō ruft manchmal bei Ran an, aber er taucht nie auf.“

„Aus irgendeinem Grund glaube ich nicht, dass Hattori aus Lust und Laune so oft hier ist! Der Junge hat in Ōsaka genug zu tun, was will er im Metropolitan? Ich meine, er ist ein angesagter Detektiv, der in Ōsaka genauso bekannt ist, wie die Kudōs in dieser Gegend. Ich für meinen Teil glaube, er sucht seinen Detektiv-Kollegen.“

Tatsuji blickte Miwako besänftigend an, er wusste nicht, ob man ihr all das erzählen konnte. Sie war eine gute Polizistin, aber Shina leider in einigen Punkten zu ähnlich, es wäre gefährlich, sie einzuweihen, sofort würde sie drauf los stürmen und sich an diesem Fall versuchen. Sie machte oft Alleingänge, genauso wie seine Kudō, was dieser zum Verhängnis geworden war…

„Shinichi meidet Tōkyō“, erwiderte der Profiler nun mit einem beschwichtigenden Lächeln. „Er hatte Ärger mit einigen Verbrechern und musste türmen, er befindet sich aber an einem sicheren Ort – auch mich hat er angerufen, wisst ihr. Es ist besser, wenn er nicht in Tōkyō ist, solange die Gefahr noch nicht gebannt ist. Und seid nicht traurig, ihr habt ja in Mōri einen würdigen Ersatz gefunden“, Tatsuji grinste ein wenig schief, er konnte selbst noch nicht so ganz glauben, was er gesagt hatte. Fassungslos von sich selbst, dass er das über seinen Cousin gesagt hatte. Eigentlich sagte er mehr, als er wollte, aber er musste sie auch etwas beruhigen. „Shina allerdings… Sie wird von Interpol gesucht, bisher ohne Erfolg.“

„Da hat ihr Vater wohl auch ziemlichen Mist gebaut, oder wie sehe ich das? Er meinte mal, er hat Bekannte bei Interpol, und dass seinen Sprösslingen deswegen nie was zustoßen kann.“

„Also dass Interpol weiß, wo sie steckt, ist ein Gerücht, mehr kann ich leider nicht sagen.“ Er seufzte. „Yūsakū geht es selbst nicht gut dabei“, meinte Tatsuji ein wenig traurig, er wusste, dass er sich ein bisschen mit verantwortlich fühlte, dass seinen Kindern so etwas zustoßen konnte, da er in Amerika war und ihnen freie Hand gelassen hatte, wobei er wohl nicht wusste, um wen er sich mehr sorgen sollte, sie waren beide manchmal so hitzköpfig, wenn es um einen schwierigen Fall ging. Und das am traurigsten an der ganzen Sache war, dass eine Detektivin, die sich auf Vermisstenfälle spezialisiert hatte, selbst zum Vermisstenfall geworden war…
 

„Wir sin' überhaupt kein Traumpaar“, hörte man aus dem kleinen Raum laut widerhallen, der kleine Hattori hatte seinen Jähzorn schon wieder nicht im Griff und fuhr Sêiichî total an, es gab nicht viele, die damit einfach so umgehen könnten und es ihm schon gar nicht hätten durchgehen lassen, wenn er sie so ungehobelt anfuhr. Er hatte manchmal echt kein Benehmen, da war Shinichi ein ganz anderer.

Sie stritten schon die ganze Zeit, was die Personen vor der Tür zwar als ziemlich störend empfanden, aber auch nicht reinstürmen wollten, wegen einer Lappalie. Heiji war eben noch jung und hatte noch Unmengen zu lernen.

„Du willst's ja nur nich' zugeben, dabei musste vor mir nich' lügen“, Sêiichî wollte Einzelheiten, das hörte man sofort, es war auch der typische „Sêiichî-will-Sexfragen-und Antworten-Spiel-spielen“-Blick. Was meist als harmloser Scherz begann, ging oft später in haargenau diese Richtung. „Ich weiß, dass'de in Kazuha verknallt bist und es bloß leugnest, weil du Bammel hast, sie gibt's dir mit 'ner Bratpfanne – was für 'ne Frau!“ Das Mädchen konnte wirklich giftig werden, es war nicht unbedingt etwas, was er an einer gut aussehenden Dame als schlechtes Merkmal ansehen würde. Die Triezereien von Chris waren da völlig anderer Natur, auch wenn sie ihn schon mal ziemlich heftige Schrammen beibrachte, wenn sie die entsprechende Laune hatte.

„Richtig toll is' Sex meistens nur, wenn's Versöhnungssex is', das heißt, man vorher einen richtig handfesten Streit hatte.“

Es war schon ziemlich frech von ihm, einfach so diese Schlüsse zu ziehen und sie ihm an den Kopf zu werfen. „Bei uns hat das mit so was gar nichts zu tun! Klar? Sie is' wie 'ne Schwester für mich!“

„Du weißt doch gar nich', wie das is'! Du bist'n Einzelkind, wie kannste da behaupten, sie wär' wie 'ne Schwester für dich?“ Es war nur die letzte Möglichkeit sein Gesicht zu wahren, Sêiichî kannte das, auch ihm fiel es schwer, zu Gefühlen zu stehen, wobei er sich hinter seinen Affären bislang immer versteckt hatte. Und dass Heiji so rot angelaufen war, sagte für ihn eigentlich alles. „Ich bin aber ganz bestimmt nich' in Kazuha verliebt, oder so was… ich werd' das jawohl wissen“, er wich nun Sêiichîs Blick aus. Er war ein Detektiv wie er und brauchte doch nur in seine Augen sehen, um alles zu erfahren.

„Was'n? Kazuha sagt das auch immer und sie is' auch ein Einzelkind.“ Was wollte Iwamoto ihm eigentlich in den Kopf pflanzen, er war doch nicht einer seiner Verdächtigen, denen er etwas Bestimmtes einreden konnte.

„Ein Tipp Heiji: Es is' oft wichtiger, jemandem zu zeigen, dass man ihn mag, als sein Gesicht zu wahren! Irgendwann bereust's, wennde sie zum Weinen bringst, das macht man nich'. Und ich weiß, dass sie zwar kratzbürstig is', aber es ihr nicht egal is'. Kazu-chan mag dich wirklich sehr, mit deinem „ich-kann-dich-nicht-ab“-Getue verletzte sie nur, das is' wohl kaum das, wasde damit erreichen willst, außer dich dahinter zu verstecken, weil du eigentlich kein Mädchen hast, dasde so sehr magst. Weibliche Wesen haben sehr zarte Gefühle und manches Mal reicht schon ein böses Wort, um ihnen das Herz zu brechen. Glaub mir, wenn ich sag', ein bisschen is' okay, aber überspann den Bogen nich'“, meinte der Kriminalist, stand auf und schaute nun aus dem Fenster. Er gab ihm Tipps, die man ihm selbst hätte genauso gut geben können, er hatte so viele Mädchen zum weinen gebracht, so viele Herzen gebrochen, er wollte nie mehr dahin zurück, jetzt da er wusste, wie es war, wenn die Gefühle eines anderen keine Rolle mehr spielten und man mit dem Menschen nur noch Ignoranz erlebte. Er hätte nicht gedacht, dass es so wehtun könnte, vor Augen geführt zu bekommen, was man selbst immer falsch gemacht hatte.

Sêiichî war älter, kannte sich mit Frauen aus und war auch noch sein Freund, was Grund genug war, dass er ihm irgendwie schon Vertrauen entgegenbrachte und seine Worte nicht als Blödsinn abtat. Er war eben drastisch, es jedoch so gesagt zu bekommen, machte ihm auch klar, wie schrecklich er manchmal wohl mit ihr umsprang. Eigentlich behandelte er sie oft wie den letzten Dreck, ein Wunder, dass sie sich nicht schon mal einen anderen Freund gesucht hatte und stattdessen immer noch seine Freundin war. Er hasste sich im Grunde selbst, so ein verbohrter Sturkopf zu sein, der nicht zu seinen Gefühlen stehen konnte und ihr lieber wehtun wollte, statt ihr mal zu sagen, dass er sie mochte.

„Ich weiß selber, dass es nich' das Gelbe vom Ei is', sich so zu verhalten, aber wir sind schon so lang' befreundet, wie dämlich wär' es dann, plötzlich zu sagen, dass sich was verändert hat. Sie is' nich' mehr klein, das is' mein eigentliches Problem. Schliefen wir früher einfach so zusammen in 'nem Bett, war's nich' so, dass es mir unangenehm war.“

Sêiichî sah zwar nicht so aus, aber er hörte ihm zu, seine Hände hatte er auf der Fensterbank abgestützt. „So war ich auch mal, es bringt nichts, davor wegzulaufen. Irgendwann trifft's jeden Mann, dass er so was fühlt… Ich war damals fünfzehn und in 'ne Schulabgängerin verliebt. Sie war reifer als ich und es war mir sogar peinlich, ihr in die Augen zu sehen, so schlimm wird's bei dir nich' sein.“ Es war lachhaft, vor was war er eigentlich weggelaufen? Er würde jedem raten, das nicht zu tun. Die Sache mit Chardonnay, die damals passiert war, hatte ihm klargemacht, dass es Schlimmeres gab, als einem Mädchen zu sagen, dass man es gern hatte. Und jedes Mal, wenn er in Gefahr schwebte, hatte er Mut entwickelt. „Ich schwebte mal in Lebensgefahr, ich dacht', dass ich den Tag nich' überleben würd', dann hab' ich's ihr gesagt. Warste noch nie inner Situation zu bereuen?“ Er drehte sich zu Heiji herum und er sah ihn mit einem aufrichtigen Ausdruck in seinen Augen an, er hatte etwas Warmes und Liebevolles.

„Doch…“ Heiji wurde nachdenklich, noch zu genau wusste er, wie sich das Ganze abgespielt hatte. Sie waren beide kurz davor gewesen, ermordet zu werden und in dem Moment, als er mit seinem Leben abgeschlossen, sich selbst aufgegeben hatte, wollte er es ihr zumindest gesagt haben, doch dann hatten sie überlebt, weshalb er sich nur weiter versteckt hatte. „Ich war ganz kurz davor… Und als die Gefahr gebannt war, hab' ich was ganz Dummes gesagt, ich glaub', sie hat's mir krumm genommen.“ Selbst in einer solchen Situation hatte er nicht über seinen Schatten springen können, sich hinter einem Geheimnis versteckt.

„Was genau liebste an Kazuha? Verrätst's mir?!“ Er klang eigentlich total lieb und nicht mehr so gemein, wie vorhin noch, es interessierte ihn ernsthaft. „Irgendwas gibt's sicher.“

Heiji wurde wieder rot um die Nasenspitze und musste gar nicht allzu lange nachdenken. „Dass ihr eigenes Leben ihr nich' so viel bedeutet, wie meines – seit ich das weiß… Sie is' ein tolles Mädchen, obwohl sie eine totale Zicke is', aber ich glaub', genau das mag ich so an ihr. Es gab da mal 'ne Situation, in der mir das besonders bewusst wurde… Wir hingen an den Klippen, da sie meinetwegen abgestürzt war, und dann… Dann… ich hielt sie fest mit meiner Hand, und da sie dacht', ich würd' es nicht schaffen, uns beide zu retten, rammte sie mir 'nen Pfeil in die Hand – das waren höllische Schmerzen, sage ich dir. Das dumme Mädchen dachte, dass ich sie loslassen würd', deswegen hat'se mir diesen Pfeil in die Hand gerammt… Sie wollt' sich opfern, nur damit ich überleb', ich denk' sie hat es verdient, dass man sie mag. Ich würde sie gegen niemanden auf dieser Welt eintauschen wollen, das ist mir nun klar… Ich hab' so viel falsch gemacht und doch hält sie stets zu mir.“

„Ahō-Heiji!“ grinste Sêiichî. Wäre Kazuha ein kleines bisschen älter, wäre er sicher mal mit ihr ausgegangen, sie war eigentlich total sein Typ. „Ein Mädchen, das so was tut, is' verrückt nach dir… Kein Zweifel! Und du hast Angst davor, es ihr zu zeigen.“ Es war eigentlich nicht lustig, es war traurig, er war ja so ein Baka. „Ich glaub', sie is' der Typ Mädchen, der nur drauf wartet, dass du aus deinem Schneckenhaus rauskommst...“ Er zwinkerte dem Detektiv zu.
 

In Ōsaka war nicht nur Chaos ausgebrochen, da mal wieder irgendein Killer sein Unwesen trieb, sondern die Tochter des Hauptkommissars auch noch ihren Vater dazu beknieen wollte, zu ihrer Freundin nach Tōkyō fliegen zu dürfen. Heiji war vor kurzem auch nach Tōkyō verschwunden, er hatte ja immerhin darum gebeten, dass man auf den Sprössling von Hattori aufpasste, er wollte sich schon freuen, dass sein Kind nicht so unvernünftig war, durch die Gegend zu fliegen und sich nicht von Heijis Wahnsinn anstecken ließ, immerhin war sie die Ältere von beiden und meistens etwas vernünftiger. Aber gerade war sie alles nur nicht das.

„Bitte Papa! Ich bin doch schon 19, ich kann auf mich selber aufpassen!“ versuchte sie es weiter, was ihn nur zum Seufzen brachte. Er glaubte nicht so ganz, dass sie wirklich zu ihrer Freundin nach Tōkyō wollte, es war eher ein Ich muss Heiji hinterherreisen, das würde nur wieder heißen, man musste auf sie beide aufpassen. „Bitte, bitte, bitte“ bettelte sie ihn an und er konnte den Augen seiner Tochter selten etwas abschlagen.

„Du fliegst nich' alleine, Kazuha! Du nimmst gefälligst jemanden mit und du wirst bei Ayana bleiben!“

„Wieso behandelt ihr mich wie ein kleines Kind? Heiji is' ja auch allein nach Tōkyō und der is' weitaus unvernünftiger als ich!“

„Deswegen hat'r zu seinem Vater gesagt: Ich bin in Tōkyō, tschüss!“ Tōyama gab ein Seufzen von sich und grinste dann fies. „Heiji weiß eben, dass sein Vater ihn sicher nich' gelassen hätte, also hat er ihm nich' die Wahl gelassen… Er macht's doch immer so, ich bin ja froh, dass wenigstens du immer fragst.“ Er könnte sich niemals verzeihen, wenn seiner Tochter etwas zustieß, weil man zu wenig auf sie aufpasste und es war ja nun nicht so, dass nur Minderjährige Opfer eines Verbrechens werden konnten, sondern auch Erwachsene. Sie konnte sich zwar verteidigen, aber es herausfordern musste man nicht. In brenzligen Situationen, in denen eine oder mehrere Waffen benutzt wurden, würde ihr Aikido auch nicht so viel nützen. Es gab Leute, gegen die sie nichts ausrichten könnte, Heiji genauso wenig, da konnte er noch so gut im Kendō sein.

Jemand packte Kazuhas Arm und hielt ihn fest umklammert. Sie schaute an ihm hinauf und blickte in grünblaue Augen eines um einiges größeren Mannes.

„Ich kann sie gern nach Tōkyō bringen und bei Ayana absetzen, Tōyama, ich wollt eh dahin, hatte einen Anruf erhalten… Na was sagste, Kazuha?“

Kisara kam wie gerufen, fand Tōyama und grinste ihn mit einem gewieften Grinsen an.

„Du würdest damit nich' nur mir einen großen Gefallen tun, Kisara“, erwiderte der Hauptkommissar und zückte seinen Geldbeutel, es sah wie ein Bestechungsversuch aus, aber im Grunde wollte er beiden nur genug Geld mitgeben, mehr Kazuha als ihm, er war alt genug und sehr zuverlässig. Hauptsache Kazuha flog nicht alleine.

„Nein Tōyama, das kann ich nicht annehmen“, meinte er, doch man steckte ihm einige tausend Yen zu.

„Wirst du müssen, Kazuha braucht Geld und du passt auf beides auf.“

Der Grund, weshalb die Polizei von Ōsaka mit Kisara zusammenarbeitete, hatte damit zu tun, dass in der Vergangenheit mehr als einmal Leute aus der kriminellen Szene geschafft hatten, sich als Polizisten auszugeben. Unter anderem auch Sêiichî Iwamoto, der jedoch eine triftige Erklärung gebracht hatte und nach Tōkyō versetzt worden war, um dort ein wachsames Auge auf alle neuen Polizisten zu haben. Es fiel nicht einmal auf, denn sie waren beide erfahrene Kriminalisten, welche man auf einen Auftrag ansetzen konnte. Polizeichef Hattori und Hauptkommissar Tōyama hatten sich das gemeinsam mit Polizeichef Akaja aus Tōkyō ausgedacht. Sie wollten keine Spione unter sich haben, was nur verständlich war.

Bei Iwamoto hatte man ihnen hoch und heilig versprochen, er würde niemals die Polizei verraten. Ōsaka hatte also nun einen Agenten, der sich mit so etwas auskannte und Tōkyō sogar zwei von der Sorte, Iwamoto und Kanata und bei Bedarf mischte auch Fujimine mit seinen Kollegen mit, wobei er eher zwischen Ōsaka und Tōkyō hin und her wechselte. Laut Fujimine konnte man Kisara trauen, wobei Kisara auch nur ein Deckname war, um sich vor der Organisation zu tarnen.

Kazuha fand es ja merkwürdig, dass ihr und Heijis Vater so vorsichtig wurden und sie ständig bewachen ließen, sie fand es übertrieben, aber sie nahm es mehr hin, als Heiji es tat.

„Übrigens Heiji is' wohlbehalten in Tōkyō angekommen und befindet sich bei Iwamoto“, flüsterte Tōyama Kisara zu und dieser nickte. „OK – ich meld mich, wenn wir da sind“, gab er leise zurück, was Kazuha gar nicht mitbekam, sie heckten oft Dinge aus, das lag ganz in der Natur von Hattori und Tōyama, sie zogen hinter den Kulissen die Fäden, nicht einmal die unterstehenden Kriminalisten waren alle aufgeklärt darüber, was die Beiden trieben. So etwas klappte eben auch nur, wenn man es nur mit den engsten Vertrauten teilte.

„Fährste mich nach Haus'?“ fragte Kazuha, sie hatte ihren Vater zwar gefragt, aber noch gar nichts eingepackt, es war auch eher ein spontaner Entschluss von ihr gewesen, man musste eben spontan sein, wenn man einen Freund wie Heiji hatte, der von einer Minute auf die nächste entschied, nach Tōkyō abzuhauen.
 

Seine Schwester war total aufgebracht und funkelte ihn entsetzt an. „Musste das sein? Musstest du dem armen Kerl das alles reinwürgen? Ich denke, er hat genug Probleme, findest du nicht auch?“ Sie glaubte immer noch nicht, was er mit Vermouth da betrieb. Es war Schikane, so etwas konnte sie überhaupt nicht leiden.

„Ich fand seinen Gesichtsausdruck lustig“, lachte er in einem hämischen Ton. Es tat ihm nicht Leid, wenn er Cognac kränkte.

„Du hast da gestochert, wo es wehtut! Warum hast du das getan? Stehst du so sehr unter Vermouths Einfluss?“

„Urusai!“ fuhr er sie an, sie zuckte einmal, er hatte tatsächlich gesagt, sie sollte ihr Maul halten und das in einem scharfen Ton, wie sie ihn sonst nur an ihrem Vater kannte, weshalb Tränen in ihre Augen traten – er war ein vollkommen anderer Mensch geworden.

Louisiana fand es furchtbar, wenn seine Augen sie so kalt ansahen, wie gerade eben. War es ihm denn vollkommen egal, wenn er andere Menschen verletzte?

„Ich dulde es nicht, dass du so über sie sprichst, sie hat mich von meinem Alten befreit, ich werde ihm nie vergeben, niemals, hast du verstanden?? Und sie ist auf unserer Seite – okay, nicht wirklich – sie ist auf ihrer eigenen Seite, aber…“ Er grinste vor sich hin, vor nichts schreckte er zurück, auch Vermouth hinterrücks zu hintergehen. Solange sie Angel mochte und beschützen wollte, würde er diese Freundschaft zwischen ihnen aufrecht erhalten, was aus ihr wurde, war ihm jedoch einerlei.

„Übrigens hat sie die Mittel um Shinichi wieder normal zu machen, wenn du weißt, was ich meine, das dürfte in deinem Sinn sein, nicht?“ Er hatte schon wieder dieses hinterhältige Grinsen im Gesicht, das es ihr eiskalt den Rücken herunterlaufen ließ. „Und ich werde dem guten Gotano mit Rat und Tat zur Seite stehen, ich muss gehen – und lauf mir nicht nach!“ Er wusste, wie seine Schwester war, sie würde ihm folgen. Was man wieder gefunden hatte, wollte man nicht gerne wieder so schnell hergeben.

Er hasste seinen eigenen Vater, was man an der Miene, die voller Hass und Verachtung war und die er stets hatte, wenn er an ihn dachte, bemerkte. Die Machenschaften seines Vaters, sein Pakt mit Chardonnay hatte endlich ein Ende. So einer gehörte nicht in die Rechtswissenschaftsebene. Einer, der seine Arbeit missbrauchte, um dieser Organisation zu helfen, sollte sich nicht zwischen Staatsanwaltschaft, Polizei und Jura-Studenten aufhalten. Besonders Riina Takagi hatte ihn von seiner nettesten Seite erlebt. Ihm war egal, ob er sein Vater gewesen war, er bezeichnete ihn eher als seinen Erzeuger. Noch dazu hatte dieser Mensch etwas gegen Kogorō Mōri gehabt, das gehörte gleich mitbestraft – und das hatte Vermouth schließlich getan. Ihn dafür bestraft, dass er die Organisation noch mehr auf Mōri aufmerksam gemacht und vorgeschlagen hatte, dessen Tochter zu sich zu holen. Es war ja schlimm genug, dass er mit Chardonnay zusammen gearbeitet hatte, aber Ran in diese Sache mit reinziehen, dafür hatte er zumindest lebenslänglich verdient, aber mehr hoffte er, dass man ihn mal richtig folterte.

Auf seinem Weg lief er seinem besten Freund über den Weg, welcher ihm davon berichtete, was Chardonnay vor kurzem erst zugestoßen war, was in Sazeracs Gesicht ein dämonisches Grinsen aufkommen ließ. Es gab doch noch Gerechtigkeit auf dieser Welt, er hatte die Hoffnung ja fast aufgegeben. Dass Chardonnay wohl nie wieder eine Frau vergewaltigen würde, war die gerechte Strafe für all die Gemeinheiten, die er in der Hinsicht immer in seinem geisteskranken Schädel hatte. Caprino hatte er ja auch dazu benutzt, um seiner Tochter Riina zu schaden. Ihn selbst hatte er in dem Punkt in Ruhe gelassen, Chardonnay hatte im Grunde Angst vor ihm, weil er Medizin studierte, Mediziner mochte er nicht so wirklich gegen sich aufbringen, vielleicht lag daran seine Verbindung zu Merlot, die schließlich Ärztin war, dass er sie liebte, glaubte Sazerac einfach nicht…
 

Der Mann war wie ihr Vater, sie schaute zu ihm auf, bewunderte ihn und er war auch ein guter Freund ihres Vaters, sie hätte ihm doch niemals misstraut und doch schien ihre Frage ihm so vorzukommen, was sie berichtigen musste. Die Blondine hatte James gefragt, wie es sein konnte, dass er Jamies Vater und dieser ihr Bruder war. Der 32-jährige hatte seiner jüngeren Schwester vor einiger Zeit davon erzählt, dass er der Sohn von James und ihrer Mutter war, da läuteten natürlich bei ihr die Alarmglocken. Er hatte sie nach dem Tod ihrer Eltern ja sofort zu sich genommen, natürlich auch, weil sie es so gewollt hatte.

Es wäre dem Boss des FBIs selbstverständlich lieber gewesen, wenn Jodie es nie erfahren und niemals gefragt hätte, aber er schuldete der jungen Frau einige Antworten, alles andere würde sie nicht akzeptieren und ihn nur verdächtig machen.

„Deine Mutter dachte, dass ihr Mann zeugungsunfähig war, da bat sie mich um einen kleinen Gefallen“, meinte James zu Jodie, die endlich mal wissen wollte, was Jamie sich dabei dachte, ihren Vorgesetzten nicht zu mögen, sie war schon seit langem furchtbar misstrauisch geworden wegen mehrerer Dinge und nun rückte er damit raus. „Sie hat deinem Vater so gesehen ein Kind untergeschoben, um ihm einen Gefallen zu tun, er wollte unbedingt ein Kind – und wie ein Wunder kamst du dann zwei Jahre später.“

„So ist das… Dann mag Jamie dich deswegen nicht, denke ich.“

„Deswegen und weil er etwas gegen das FBI hat.“

Jamie kam ihr eigentlich gar nicht so vor, dass er einfach so bestimmte Sachen nicht mochte, seine Verachtung gegenüber Vermouth hatte schließlich den gleichen Grund, wie bei ihr…
 

Dass Kazuha ihrer eigenen Katastrophe entgegen fuhr, das wussten weder Heiji noch sie selbst wirklich, zumindest sie ahnte nicht das Geringste davon, was in Tōkyō geschehen würde…



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