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Dakishimete da yo - onegai

抱きしめて だ よ - おねがい
von

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Perfidious plans Part 2

Tatsuji war total friedlich und stieg gelassen aus seinem Auto aus, doch da kamen ihm schon üble Beschimpfungen regelrecht entgegen geflogen. Es war wie mit nichts Schlimmen rechnen und dann von einem Tornado umgefegt zu werden. Er wollte sich gerade erkundigen, wie es dem Mann am Steuer des BMWs ging, aber dazu kam er gar nicht erst.

„Wollen Sie mich vielleicht umbringen? Brettern sie mir doch glatt entgegen, wie ein Verrückter! Wenn ich nicht so ein guter Fahrer wäre, dann könnten Sie und ihre hübsche Freundin jetzt tot oder schwer verletzt sein!“ brüllte er den Braunhaarigen an. Der Schwarzhaarige hatte heute ohnehin nicht gerade die beste Laune und kam auf Tatsuji zu, welcher den Arm des etwa gleich großen, schwarzhaarigen Mannes abfing, da er ihn am Kragen hatte nehmen wollen.

„Ganz ruhig! Nur nicht aufregen“, meinte er zu dem aufgeregten Mann, der rot vor Wut war. „Wie ich sehe, geht es Ihnen ja gut, nicht wahr? Es gibt also keinen Grund für so einen Aufstand, es sei denn, Sie sind nicht versichert, dann würde ich beten, dass dem Auto nichts passiert ist.“ Er hatte zwar noch bremsen können, aber ihre Autos standen direkt voreinander, sie hatten sich also bestimmt berührt, dabei entstanden Kratzer – doch das war ja alles nicht so schlimm.

„Na und? Schauen Sie sich mal meine Stoßstange an, da ist jetzt eine Beule drin!“

Tatsuji wusste nicht, was der Aufstand sollte, er war noch immer total ruhig und sprach wenig später auch so. „Na und? Sind Sie nicht oder nur unzureichend versichert?“ Wenn das der Fall war, so war der Typ nun wirklich selbst schuld.

„Was soll das Gerede? Ich bin gar nicht schuld daran, dass da jetzt eine Beule ist!“ fauchte der Schwarzhaarige und seine grünen Augen blitzten kurz hell auf.

Natsumi stieg ebenfalls aus und beobachtete beide. Sie fand, dass sie fast die gleiche Augenfarbe hatten, doch war die des aufgekratzten Mannes sehr viel kälter, als die von Tatsuji.

„Gut erkannt, wenn Sie etwas nachdenken, werden Sie feststellen, dass alles halb so wild ist. Wie Sie so schön sagen, trage ich die Schuld daran, weil ich um die Ecke gebogen bin. Ich würde es an Ihrer Stelle viel schlimmer finden, wenn jemand verletzt wäre.“

Reden konnte der Mann wohl ganz gut. Wer war das denn überhaupt?

„Wie heißen Sie?“ wollte der 29-jährige immer noch ruppig wissen. „Den Schaden zahlen Sie mir nämlich, immerhin sind Sie schuld.“

„Ich habe nie geleugnet, dass ich schuld bin und wollte mich auch nicht vor der Rechnung drücken, die zahlt nämlich meine Versicherung.“ Und da regte sich dieser Kerl so künstlich auf. Er hätte es ja verstanden, wenn man ihm gesagt hätte, dass man die Rechnung nicht zahlen wollte, aber in dem Fall... Hauptsache schon mal im Voraus aufgeregt, oder wie?

„Das kann jeder sagen! Also, rücken Sie schon Ihren Namen raus!“ drängte der schwarzhaarige Mann, welcher ein dunkelblaues Hemd und eine helle Jacke trug, er hatte schon einen kleinen Notizblock und einen Stift parat. Nur für den Fall, dass Tatsuji ihn belügen würde, notierte er sich sein Nummernschild. Misstrauisch war Hiroya eben schon immer gewesen. Jami war auch so ein scheißfreundlicher Typ. Denen misstraute er besonders. Vielleicht war es ja kein Versehen gewesen, sondern pure Absicht. Es könnte sich auch um einen Dieb handeln, der das Auto gestohlen hatte.

„Ach herrje, Sie sind aber misstrauisch“, meinte Tatsuji, weil es etwas war, was ihm so einfiel. „Tatsuji Fujimine, aber so wie ich sehe, sorgen Sie schon mal vor, was?“ Natürlich war ihm nicht entgangen, dass Hiroya sich das Nummerschild bereits notiert hatte.

Tatsuji Fujimine...

Hiroya schnaubte wie ein wild gewordenes Pferd. „Ja, es ist gesünder zu misstrauen! Die Welt ist voller linker Typen! Und jetzt geben Sie mir am besten die Telefonnummer!“

„Sagen Sie mal, Sie aufgeblasener Affe!“ mischte sich Natsumi nun ein, die sich vor Tatsuji stellte, was diesen jetzt doch etwas verwunderte. „Reden Sie gefälligst nicht so mit meinem Freund! Er hat Ihnen nichts getan, sondern war ganz freundlich! Ist es da zu viel verlangt, wenn Sie ebenfalls etwas höflich zu ihm sind?“ Was für ein Mistkerl war das denn bitte?

„Hey, Kleine, halt dich da raus, okay?“

„Nein, werde ich nicht!“

„Dann werde ich dich jetzt schlichtweg ignorieren! Ich weiß nämlich, wer du bist, deine Meinung kümmert mich nicht.“

Tatsuji fand, dass sich der Mann ganz schön daneben benahm. Aber er schien Natsumi wohl zu kennen und nicht besonders zu mögen.

„Schnauzen Sie doch bitte meine Begleitung nicht so an.“ Er betonte das Wort Begleitung absichtlich so, er wollte wenigstens mal klargestellt haben, dass es sich bei ihnen nicht um ein Paar handelte – irgendwie würde er ein schlechtes Gewissen gegenüber einer bestimmten Frau bekommen, wenn er das so stehen ließ...
 

Der behandelnde Arzt hatte auf Sêiichîs Flehen hin erst dann eine Ausnahme gemacht, als er erwähnt hatte, dass seine Mutter Ärztin gewesen war und er wusste, wie wichtig es war, dass der Patient Ruhe hatte, aber er ließ es sich nicht nehmen, Jamie einen Besuch abzustatten. Als er die Tür zum Zimmer geöffnet hatte, konnte der Schwarzhaarige den blonden Mann erblicken, der an einer Maschine hing, die seinen Herzschlag überprüfen sollte. Auf den ersten Blick schlief er, doch die Schuhe des Besuches ließen ihn wenig später die Augen öffnen.

„Sêi-chan...“ Es steckte auf gewisse Weise ein freudiger Ton in der Stimme des Detektivs, doch beinhaltete er ein wenig Sorge – sie kam ganz schwach daher.

„Du sollst nicht reden, Jamie, du sollst dich ausruhen.“ Sêiichî beugte sich leicht über den Mann, der in weißen Sachen in einem weißen Bett lag. So viel weiß... Sêiichî hatte diese Farbe noch nie wirklich gemocht, es war eigentlich noch nicht mal eine.

„Ich muss – aber reden“, sagte er brüchig, wobei er nach jedem zweiten Wort pausieren musste, da ihm die Luft für längere Sätze zu fehlen schien, er schnappte zwischendurch recht heftig nach Luft, was in seiner Brust doch ziemlich zog, er musste aber unbedingt mit Sêiichî reden, er war der Einzige, der diesen Fall noch lösen konnte – dachte sich der Blonde.

„Nein, du musst schlafen, glaub’ mir, wenn ich dir das sagte“, sagte der Kriminalist sanft und lächelte schwach.

„Kimiko braucht – dich - deine Hilfe – du erinnerst – dich?“ Nun kam ein ganz besonders tiefer Zug, der in einem Husten endete und mit tierischen Schmerzen für Jamie.

Sêiichî schluckte, selbst wenn er gerne gewollt hätte, so konnte er ihm in seinem Zustand unmöglich sagen, dass ihr keiner mehr helfen konnte. Aber ihn belügen?

„Ich erinnere mich an sie, ja. Hab’ ihr ziemlich wehgetan...“ Solche Sachen konnte er doch gar nicht vergessen.

„Sie hat Probleme – habe ich herausgefunden...“ Jamie war schrecklich müde, ihm fielen fast die Augen zu, diese Scheißärzte wollten ihn betäuben, so dass er schlief – genauso wie Sêiichî ihn beruhigen wollte, damit er schlief.

„Warum sagst du das?“ Sie hat Probleme – wenn es nur wirklich so gewesen wäre, hätte Sêiichî sich doch sehr gefreut, aber sie würde nie wieder irgendwelche Probleme mit ihrer Organisation haben, sie war das alles los geworden, anders als sie, die mit dieser Schande weiterlebten. Ihm wurde ganz schlecht. Wenn man von ihnen redete, gehörten sie schließlich auch dazu und waren mit schuldig.

„Damit du – an meiner Stelle – was unternimmst“, der 33-jährige wurde immer leiser. „Falls ich – sterbe.“ Es stand nun Schweiß in Jamies Gesicht, seine Atmung ging immer schneller und brüchiger, er strengte sich sehr an, um ihm das alles zu sagen.

„Du stirbst nicht!“ Sêiichî legte so viel Zuversicht in seine Stimme – jetzt konnte er sich immerhin nach all den Jahren mal für die Hilfe bedanken und auch etwas revanchieren. Jamie war schließlich immer auf seiner Seite gewesen und hatte sich seinetwegen solch einer Gefahr ausgesetzt, das wurde ihm mehr und mehr bewusst. Er war hier der Hauptschuldige an diesem Desaster. Dass Jamie und seinem Sohn etwas zugestoßen war – alles Cognacs Schuld.

„Ach, Sêi-chan, sei – nicht – naiv. Valpolicella... Denkst du, sie wird mich - leben lassen?“ Es war lachhaft, doch lachen war im Moment zu schmerzhaft.

„Sollte sie dir irgendetwas antun wollen, dann mache ich diese Tussi fertig, hörst du?“ Sêiichî versuchte seinem Onkel Mut zu machen.

„Misch dich nicht - zwischen einen Kampf - zwischen ihr und mir ein – es wäre tödlich für – dich.“ Nicht, dass er Cognac nicht viel zutraute – er war doch auch an ihr gescheitert, sonst würde er ja jetzt nicht hier liegen, oder? Sêiichî konnte es nicht mit ihr aufnehmen, das musste er doch einsehen.

„Mach dir keine Gedanken um so etwas. Du liegst nicht als Jamie Moore und auch nicht als Helios hier“, verriet er ihm aufmunternd lächelnd. „Sie müsste dich erst einmal finden, also ruh dich aus. Denk nicht an sie.“

„Und du – lass sie in Ruhe – BITTE!“ Es lag etwas Angstvolles in Jamies Stimme, er befürchtete, dass Sêiichî wieder unvernünftig sein würde.

„Solange sie dich in Ruhe lässt.“

„Kümmer dich lieber um Kimi. Sie hat deine Hilfe nötiger... Ist schließlich ’ne Frau.“ Es klang, als würde Jamie Valpolicella nicht als Frau ansehen...

„Schon gut, ich kümmere mich darum.“ Es war ein Versprechen, das er niemals würde halten können, es tat Sêiichî weh, ihn so zu belügen.

„Und dann – noch was...“

Sêiichî fragte sich, wieso Jamie denn jetzt so viel reden musste... Aber er hörte ihm zu.

„Such Mitsuki Ikezawa... Valpolicella – hat – leider – rausbekommen, dass ich nachgeforscht – hatte. Wenn du sie siehst – wirst du gleich – klarer sehen...“

Das verrwirrende Zeug, das Jamie von sich gab, machte für Sêiichî keinen Sinn. Was war denn mit dieser Mitsuki? Cognac kannte sie nicht...

„Sie verhält sich... merkwürdig...“

Das wollte Sêiichî nun aber doch noch hinterfragen. „Wie meinst du das?“ Doch bekam er von seinem Onkel keine Antwort mehr, er war eingeschlafen, was ihn eigentlich hätte erleichtern sollen.

Was hatte Jamie da eigentlich alles herausgefunden? Etwas, was Valpolicella verärgert hatte, so dass sie ihn ausspioniert hatte, oder war es ganz anders gewesen?

‚Wenn er doch erst heute diesen Unfall hatte... Wieso weiß er dann nichts davon?’ Jamie arbeitete einerseits als Detektiv und hatte wegen der Organisation engen Kontakt zur Presse – um genau zu sein, er war selbst jemand von der Presse, der für Valpolicella arbeitete. Er konnte einem Leid tun, da musste er diese Frau auch noch außerhalb seiner Organisationszeit dulden. Von Kimikos Tod war sehr früh berichtet worden, das hieß, dass Jamie es doch wissen musste... Irgendetwas war hier ganz gehörig faul, und wenn etwas faul roch, dann ermittelte man dagegen. Genau das würde Sêiichî tun, vielleicht lenkte ihn das auch ein wenig ab. Und sich dabei bloß nicht von irgendwelchen Organisationsleuten erwischen lassen, aber er hatte ja das Glück, eine Schauspielerin als Freundin zu haben, die ihm in so einem Fall sicher ihre Hilfe anbieten würde...
 

Am frühen Nachmittag war die Entscheidung gefallen. Als Ryochi im Auto an einer Ampel auf seine Uhr schaute, stand auf dieser: 14:15 Uhr.

Man sollte die Zeit ja nicht unterschätzen, aber früh war es trotzdem noch. Bis zu dem Treffen waren es jetzt noch mehr als sieben Stunden. Aber Ryochi wusste, wie es war, wenn man Stundenlang nach etwas suchte und einfach nicht fündig wurde. Hoffentlich würden sie die entsprechenden Personen auch erwischen. Wer der Kerl am Telefon gewesen war, wussten sie nämlich auch jetzt nicht. Er rechnete nicht wirklich damit, dass sie viel herausbekommen würden. Wenn die Presse nichts rausfinden konnte, dann sie wohl auch nicht, es sei denn man vertraute ihnen. Er selbst würde keinen Unbekannten vertrauen, die einen über eine Freundin auszuquetschen versuchten.

„Sag mal, Shinichi-kun“, meinte Ryochi aus heiterem Himmel. „Was wirst du tun, wenn wir über diese Person nichts in Erfahrung bringen sollten?“ Der Ältere konnte es sich denken, wollte aber mal gefragt haben. Mal sehen, was ihm der Junge antworten würde.

„Gute Frage“, erwiderte der Braunhaarige mit der Brille und spielte mit seinem Ohrring-Handy. „Weil ich jeder Spur nachgehen muss, egal, welchen gefährlichen Pfad ich da auch beschreiten sollte, werde ich wohl dahingehen! Wenn es sein muss, werde ich auch Kogorô außer Gefecht setzen! Ich will wissen, woran ich bin – und verstecken habe ich eigentlich schon lange satt.“

‚Ach, das war es, was sie meinte: Hide and seek is making him sick!’ Geduld war eine Tugend – diese schien der Oberschüler nicht mehr zu besitzen, kein Wunder, es war nun schon ein Jahr verstrichen. Trotzdem sollte er nicht jeder Spur tollwütig nachjagen, in der Hoffnung, den Weg zurück zu sich selbst per Zufall zu entdecken.

„Du willst da alleine hingehen, obwohl die Einladung Kogorô gegolten hat? Dir ist schon bewusst, dass du dich damit totsicher verrätst?“
 

Der Schatten hatte sich genähert und schlich sich um das Haus herum. Die schwarzen Handschuhe, die der Mann trug, knackten das Schloss und er maschierte ohne Widerwehr in das Haus hinein. Er hatte hier etwas zu erledigen. Ein flüchtiger Blick auf die Schuhe im Hausgang, verrieten ihm, wie viele Personen in etwa anwesend war. Ein Mann, das Opfer – und zwei weibliche Wesen. Die Schwester des Typen hatte wohl Besuch. Unter ganz ungünstigen Umständen würde er auch diese beiden töten müssen, aber die Zeit drängte. Man machte ihm Druck, es blieb ihm kaum eine andere Wahl, als zu tun, was man ihm sagte.

Er hörte die Tür, die oben geöffnet wurde und zwei Personen, die sich unterhielten. Erschrocken wich er einen Schritt zurück, öffnete die Tür zum Keller, ohne lange zu fackeln, versteckte sich der 22-jährige hinter dieser. Die beiden kamen näher, das hörte man eindeutig, aber noch dazu hörte er ein allzu bekanntes Lachen. Ihm brach der Schweiß aus. Nein, alles, nur nicht sie! Bitte, nicht! Das konnte von Gott unmöglich so gewollt sein! Nein, er würde sich sträuben, ihr auch nur ein Haar zu krümmen, nur weil sie eine Freundin besuchte – da sie so ein herzensguter Engel war.

Sein Körper wurde von Zittern erfasst, er fror urplötzlich schrecklich und die Angst hemmte ihn. Er konnte sich keinen Zentimeter weiter bewegen.

„Danke, dass du gekommen bist, ich wüsste nicht, was ich noch tun soll – es geht ihm so furchtbar schlecht – ich habe das Gefühl, er will gar nicht weiter leben. Er will die Band verlassen, das ist das Schlimmste, was er tun könnte, da kann man ihn auch gleich umbringen.“

Die Kurzhaarige sagte das, das wusste der unbekannte Mann hinter der Kellertür und er wusste auch ganz genau, was das andere Mädchen jetzt sagen würde – dass sich alles zum Guten wenden würde und dass es ihr sehr Leid tat.

„Mach dir nicht so viele Gedanken, nur weil er beim heutigen Konzert davon gesungen hat, dass er sterben will. Die Band verlassen will er, weil ihnen die Sängerin ausgefallen ist, er denkt, es geht nicht weiter, aber ich bin mir sicher, dass er sich in den Griff kriegen wird. Du kannst mich jeder Zeit anrufen, auch nachts, wenn irgendetwas ist. Alles wird gut werden.“

Er lehnte sich gegen die Wand und hörte ihrer sanften, lieben Stimme zu, wie sie ihrer Freundin versuchte Mut zu machen. ‚Nichts wird gut werden! Tut mir Leid für dich, aber die Organisation hat beschlossen, dass er eine Gefahr ist und will ihn umbringen lassen...’ Es tat ihm wirklich Leid, aber er wollte um alles in der Welt keinen Ärger mit diesem Gin haben, der schien alles umzubringen, was ihm nicht in den Kram passte – genau so hatte Vermouth sich ausgedrückt und dann noch so, als sei sie noch so wichtig für die Organisation, dass er sogar sie selbst töten würde. Und wie arrogant dieses mich von ihr geklungen hatte. So, wie die sich immer benahm, würde es ihn wirklich nicht wundern, wenn Gin einmal die Schnauze voll von ihr hatte, er musste immer so widerlich nett zu ihr sein, nur weil sie Schauspielerin war und das gewohnt war. Der Boss wollte wohl, dass man sie gut behandelte, eben ihrem Rang entsprechend. Nur Valpolicella stand in Sachen Gesellschaft wohl noch höher, was? Noch so ein Weibsstück, die waren in der Organisation irgendwie alle gleich heimtückisch. Wer sich als Mann in solche Frauen verliebte, hatte sie doch nicht mehr alle und war schlicht und ergreifend oberflächlich.

Irgendwann würde diese blonde Hexe wohl noch verlangen, dass man den roten Teppich für sie ausrollte, das war ihr zuzutrauen. Wäre er nicht immer freundlich zu ihr, hätte sie ihn bestimmt längst mal von hinten abgestochen. Er gab ihr das Gefühl nützlich für sie zu sein, deswegen lebte er doch noch, da war sich der Mann vollkommen sicher, dass diese Frau jeden einfach töten ließ, der ihr in die Quere kam. Was ihre Prinzipien und Vorsätze waren, war ihm allerdings unbekannt, aber aus irgendeinem Grund wollte sie ihm helfen. Es passte ihm gar nicht, dass sie von Ran wusste, aber so war er wenigstens nicht dazu gezwungen, eine Frau zu ermorden, was er aber auch fertig bringen würde, wenn es sein musste.

Und in dem Fall hier wollte er geschickt die Regel der Organisation umgehen, ohne sie zu brechen. Die besagte nämlich, jeden zu töten, der etwas wissen konnte. Vermouth hielt sich daran ja auch nur bedingt, also würde er sich das Recht nehmen, weil sie ihn nicht verraten würde – jedenfalls solange nicht, wie er ihr nicht den Rücken zuwandte und gut aufpasste, was sie so trieb. Was sie mit diesem Kudô anstellte, war ihm recht einerlei, jedenfalls hatte sie Pläne mit ihm. Dieser kleine, arrogante, selbstgefällige, sich selbst überschätzende Detektiv, es würde ihm ganz gut tun, wenn man ihm mal zeigte, wie wenig er im Grunde doch wusste. Seit geraumer Zeit war er verschwunden, vielleicht steckte da ja auch diese Schauspielerin dahinter, er vermutete es stark, es interessierte ihn aber auch nicht sonderlich, weswegen er sie nie direkt danach gefragt hatte. In erster Linie interessierte ihn seine Familie – von seinem Vater abgesehen, der war für ihn gestorben – von seinem kürzlichen Tod wusste er allerdings noch gar nichts.

„Dein Gemüt möchte ich haben, das sagst du so, Ran“, ewiderte die Kurzhaarige und senkte den Kopf. „Du kannst immer positiv sehen...“

‚Von wegen, jedes Mal, wenn mehr Zeit verstreicht, in der Shinichi mich nicht anruft, frage ich mich, ob er denn noch am Leben ist.’ Er hatte wieder seit mehreren Monaten nicht angerufen, doch bisher hatte er sich immer irgendwann gemeldet, wenn auch selten, aber der Tag konnte immer kommen, an dem seine Stimme für immer schwieg. Schon seit längerem glaubte sie nicht mehr, dass es sich um einen einfachen Fall handelte, er war an der Sache schon viel zu lange dran, das roch doch regelrecht nach großen Verbrechern – sie hoffte nur, dass er sich nicht mit den Yakuza anlegte. Sonoko hatte mal gemeint, dass sie welche gesehen hatte...

„Ich bin nur so positiv, weil Shoji doch das Einzige ist, was du noch hast. Denkst du, er bringt sich um, wenn er weiß, dass er seine kleine Schwester damit im Stich lässt?“ Ran konnte sich das überhaupt nicht vorstellen. Schon seit Jahren waren beide elternlos und immer für den anderen da, da konnte sich Kita doch nicht wegen einer Frau umbringen, das würde nicht zu ihm passen.

„Wahrscheinlich hast du Recht.“ Miho hatte zwar noch immer Angst davor, was passieren könnte, wenn ihr Bruder seinen Schmerz nicht mehr ertragen konnte, war aber durch Rans Aufmunterungsversuche wieder etwas beruhigter, denn im Grunde hatte ihre Klassenkameradin wirklich Recht.

„Komm schon, wir beide kennen deinen Bruder.“ Sie lächelte, wodurch Miho angesteckt wurde, doch dann klingelte es unerwartet an der Haustür und sie schauten sich nach dieser um.

„Hey, ich fürchte, da hatte jemand dieselbe Idee, wie ich“, meinte Ran, während der Mann hinter der Kellertür allmählich die Krise bekam. Noch mehr neugierige Besucher, jetzt war auch ihm klar, weshalb sich die meisten aus der Organisation um diesen Job alles andere als rissen. Sie wollten nicht entdeckt werden und nun hatte er diesen Mist am Hals. Vermouth hätte ja mal so nett sein können, ihn zu warnen... Sie warnte ihn doch sonst auch immer rechtzeitig, damit er nicht in irgendwelche blöden Fallen tappte. ‚Danke, sollte dir irgendwer eine Schlinge um den Hals ziehen, werde ich dich auch hängen lassen...’

Miho konnte sich nicht vorstellen, dass sie außer Ran irgendwer besuchen sollte, außer vielleicht Sonoko und das nur, weil sie total auf ihren Bruder abfuhr. „Wenn das Sonoko ist, werde ich sterben, sie kommt dann doch nur, weil sie denkt, Shoji-nii-san ist auch hier.“ Wahrscheinlich wollte Sonoko ihn dann auch noch über den Tod anderer hinwegtrösten?

„Meinst du wirklich, dass sie nur deswegen kommen würde? Sie ist zwar manchmal auf diesem Trip, was Jungs angeht, aber in dem Fall denke ich, würde sie auch deinetwegen kommen. Sie mag dich, Miho, das kann ich dir versichern.“

Es konnte ja sein, dass Sonoko sie wirklich mochte, aber doch nur, weil ihr Bruder nun einmal eine Berühmtheit war. So, wie alle aus der Klasse sie mochten, seit sie wussten, wessen Schwester sie war, früher war sie alles andere als beliebt gewesen, das musste Ran einsehen. „Wir beide sind jetzt schon so lange Freunde, wir waren es auch in der Zeit, als mein Bruder noch gar nicht bekannt war, von dem her, bist du die einzige Person, die mich einfach so mochte.“

Es klingelte erneut, der Besucher wusste wohl, dass jemand zu Hause war, oder hoffte es, jemanden zu erwischen? Eigentlich konnte es da ja nur Sonoko sein, deswegen machte Ran jetzt die Tür auf, da sie ohnehin hatte gehen wollen. Zu ihrem Entsetzen, wenn man es so nennen konnte, waren es Ryochi Akaja und Conan. Was wollten die Beiden denn bitte hier? Wäre Conan alleine gekommen hätte Ran gedacht, er wolle sie abholen, aber wenn dieser Detektiv auch dabei war, dann steckte da mehr dahinter...

„Was macht ihr beide denn hier?“ fragte sie, Ryochi dabei ins Gesicht blickend – Ran fragte absichtlich den Erwachsenen, was eigentlich natürlich war.

Mit Ran hatten beide nicht gerechnet und staunten einen Moment doch nicht schlecht.

„Ran-nee-chan“, fing Conan mit seiner Kleinkinderstimme an, er freute sich augenscheinlich sie zu sehen, doch alles andere war der Fall. So wirklich Freude verspürte der Junge nicht, sie stellte ihm zu viele Fragen.

Die Freude stank ja schon zum Himmel, sie war skeptisch. Conan machte immer so übertrieben auf Kleinkind, wenn er etwas vor ihr verheimlichen wollte. „Was, Ran-nee-chan? Was ist das für eine Antwort?!“ Sie baute sich vor ihnen auf und machte einen sehr wütenden Eindruck, so dass Conan erst einmal die Augen zukniff, nur Ryochi blieb ganz ruhig. Er schnappte sich Conan und hob ihn hoch. „Ganz einfach, der Kleine wollte seinem Onkelchen bei der Arbeit helfen! Er bekam einen Anruf von einem Mann, der deinem Vater ganze 2 Millionen Yen geboten hat, damit er einen Fall löst. Wir wollen wissen, mit wem wir es zu tun haben. 2 Millionen Yen ist nämlich doch etwas viel für einen einfachen Fall, findest du nicht auch, Ran-chan?“ Ryochi sagte es so selbstverständlich, dass man es eigentlich glauben musste.

Verdammt, musste Ryochi denn so ehrlich sein? Er redete viel zu viel, fand Conan. Er wollte schon einlenken, als Ran etwas sagte.

„Und er ist leichtfertig einfach drauf angesprungen?“ Die Schülerin kannte einfach ihren Vater. Für so viel Geld würde er so Einiges machen, außer Verbrechen begehen.

„Du hast es erfasst. Es ist sehr wahrscheinlich, dass es sich um eine Falle handelt, zumal der Mann seinen Namen einfach nicht sagen wollte. Jeder vernünftige Mensch würde sich nicht auf so einen Handel einlassen, es könnte sich auch gut um einen Verbrecher handeln. Da es sich in dem Fall um die Sängerin Kimi handelt, denkt er wohl, der Mann ist ihr Lover gewesen und will jetzt herausfinden, was mit ihr geschehen ist, aber auch, wenn es so scheint, könnte es sich um einen Verbrecher handeln, der durch Raub oder sogar Raubmord an das Geld gekommen ist und einfach Kimikos Namen missbraucht, um an Kogorô ranzukommen. Wir wollen rausfinden, zu wem die Frau so alles Kontakt hatte. Wir haben rausgefunden, dass hier jemand aus der Band wohnt, für die sie gesungen hat, deswegen sind wir hier, Ran. Wir wollten gerne mit seiner Schwester reden, was sie so weiß. Es könnte ja sein, dass sie uns helfen kann, an Kita ranzukommen. Er schien sie gut zu kennen und weiß sicher, ob jemand so viel Geld für sie hergeben würde.“

Miho schob Ran etwas zur Seite, wank die beiden zur Tür hinein und machte diese dann hinter ihnen zu.

„Meinem Bruder selbst würde ich das zutrauen. Er ist oben und hört sich Lieder an, von wem brauche ich euch nicht sagen, er ist in seiner Trauer versunken. Aber 2 Millionen Yen ist doch etwas viel. Aber wer weiß? Ich dachte bis vor fünf Minuten sogar, dass er sich wegen ihr umbringen würde.“ Sie hoffte, dass dieser Detektiv, den Rans Mitbewohner mitgebracht hatte, ihren Bruder durchschauen und ihm einige Geheimnisse entlocken konnte, die sie selbst nicht kannte.

„Wieso ist das viel für ihn? Er ist doch Musiker, oder nicht? Das schließt für mich aus, dass er sich das nicht leisten kann.“ Ryochi hatte sich nicht nehmen lassen, so etwas zu sagen.

„So berühmt, dass sie mit Geld um sich werfen können, sind sie nicht. Außerdem sind sie zu viert, jeder bekommt also nur einen Teil und ich muss sagen, die Plattenfirma hat mehr davon, als die Künstler selbst. Aber die tun alles für ihre Musik. Na ja, ich kann dazu aber nicht so viel sagen, fragt ihn selbst, was er dazu zu sagen hat.“

Ryo schüttelte den Kopf. Wieso sagte Miho so etwas, sie wusste sehr wohl Bescheid, wieso wollte sie sie so schnell wieder loswerden? Einerseits plauderte sie aus dem Nähkästchen, wollte sie dann aber zu ihrem Bruder schicken... Seltsam...

Auch Conan hatte diesen Umstand bemerkt. Irgendwas war gehörig faul. Dass sie Internes wusste, aber sagte, sie konnte angeblich nicht so viel dazu sagen, war seltsam. Es war eher so, als wollte sie nicht darüber reden. Es konnte alles Mögliche der Grund dafür sein, auch dass sie vielleicht Kimi gar nicht so besonders hatte leiden können, weil sie ihrem Bruder womöglich einen Korb gegeben hatte... Conan ging sogar so weit zu denken, dass sie vielleicht etwas damit zu tun haben könnte...

Selbst die am unschuldigsten wirkenden Leute konnten sich als Mörder herausstellen, man sollte es also durchaus jedem zutrauen.

Schlimmstenfalls würde Kita sie wieder rauswerfen.

„Na dann, zeigst du uns den Weg, Kitami-san?“ fragte Conan süß, so dass sie sich zu ihm hinabbeugte und ihm über den Kopf strich.

„Wenn du mich so lieb darum bittest, klar, warum nicht?“ Sie erhob sich wieder und wandte sich an Ryochi. „Geht aber nicht zu hart mit ihm ins Gericht, ihm geht es wirklich schlecht. Er ist der Ansicht, dass er Kimiko als einziger wirklich kannte, alles andere akzeptiert er nicht.“

Ach herrje, so ein Typ war das, Ryochi fühlte sich an Sêiichî erinnert, er dachte auch immer, dass er Vermouth am besten kannte und auch einschätzen konnte, dabei musste er zugeben, dass er vieles nicht über sie wusste.

Und überhaupt, wieso sagte Miho das nun so? Kannte sie die Frau ganz anders als ihr Bruder? Conan dachte immer mehr in die Richtung, dass sie die Sängern überhaupt nicht hatte leiden können. Mal sehen, was sich noch so ergeben würde...

Die Schülerin führte Ryochi und Conan die Treppe hinauf, Ran war ihr unauffällig nachgelaufen und nahm ihren Arm, um sie zurückzuziehen. „Warum sagst du ihnen nicht, dass du sie nicht mochtest?“ Ran flüsterte nur, aber die Frage bedrückte sie regelrecht, hatte sie etwa etwas, das sie verbergen musste? Damit sie nicht vielleicht unter Mordverdacht kommen würde? „Was ist los mit ihr?“

„Ich will nichts mehr mit dieser Sache zu tun haben – ich habe keine Lust jemanden zu bestrafen, der meinem Bruder einen Gefallen getan hat. Sie hat ihn doch immer nur gequält, auch wenn er das nicht sehen will! Ich habe nicht gedacht, dass es ihm so wehtun würde, wenn ihr etwas zustößt... Ich habe es mir aber immer gewünscht, dass sie wo runterfällt und sich das Genick bricht!“ Beide waren schon im Zimmer verschwunden, sie konnte ihrem Ärger also getrost Luft machen. „Und er war mit Sicherheit nicht der einzige Mann, sie hat sich nicht umsonst mit Männern am besten verstanden.“

Ran mochte die Art nicht, wie ihre Freundin gerade sprach, sie hatte so einen boshaften Ton in der Stimme. Die Oberschülerin mochte es generell nicht, wenn Leute so sprachen. Sharon hatte das auch einmal getan und zwar in dem Moment, als die Sprache auf Gott kam. Es war Hass. Hass machte manchmal unendlich grausam, das wusste sie als Tochter eines Detektiven nur zu gut. Wie oft hatten Menschen skrupellos gehandelt, wenn sie gehasst hatten?

Ryochi klopfte gegen die Tür und wartete darauf, hereingebeten zu werden, doch gab niemand ihnen eine Antwort, er klopfte noch einmal etwas lauter und lauschte aufmerksam.

Nichts geschah.

Miho schob den Detektiv zur Seite - Ran stand hinter ihr in dem Moment, sie hatte das Gefühl, schweigen zu sollen – das gefiel dem Mädchen nicht, es war wie, als würde sie einen Verbrecher decken. Aber trotz allem waren sie befreundet und sie dachte eigentlich nicht, dass Miho dazu fähig war, irgendwem was anzutun...

Rans Klassenkameradin riss die Tür auf und meinte mit lauter Stimme „Du hast Besuch, Nii-san!“ zu ihrem Bruder.

Warum sie so laut war, war sofort allen klar, er lag auf seinem Bett mit Kopfhörern und hatte wohl das Klopfen gar nicht erst mitbekommen. Erst als Miho mit den anderen im Zimmer stand und doch recht laut geworden war – fast geschrieen – nahm er die Kopfhörer weg.

„Habe ich dir nicht gesagt, ich will meine Ruhe haben, kleine Nervensäge? Musst du keine Hausaufgaben machen?“ versuchte er das Mädchen wieder loszuwerden, allerdings sah er dann die anderen Personen und schwang sich vom Bett auf, so dass er auf der Kante saß.

„Was wollen all diese Leute in meinem Zimmer?“

„Mit Ihnen über Kimi reden“, antwortete Ryochi direkt. „Wir haben Grund zur Annahme, dass sie jemand sehr gehasst hat und sie deswegen von dieser Person ermordet wurde.“ Mal sehen, was der Drummer dazu sagen würde.

Er grinste vor sich hin und schüttelte den Kopf. „So ein Unsinn, wer sollte sie schon umbringen wollen? Ich kenne keinen, der so was tun würde.“ Sein Lächeln sagte ihnen, dass er nicht an einen Mord glaubte, also das schloss jawohl schon mal aus, dass er der Anrufer war...

Conan beobachtete ihn, die Antwort war nun doch etwas schnell über die Lippen des Mannes gekommen, der nun auf den Boden schaute.

„Sie ist mit dem Auto zu nah an die Klippen ran, weil sie mit den falschen Personen zusammen war! Denen war wohl nicht so wirklich klar, dass sie keinen Alkohol verträgt und nach drei Gläsern schon zu spinnen anfängt...“ Das sagte ihm nur, dass er der einzige war, der sie wirklich gut kannte, sonst hätte man ihr doch keinen Alkohol gegeben und sie dann auch noch gehen lassen...

„Das ist das, was in den Nachrichten gesagt wird, das stimmt, aber die Ermittlungen sind noch nicht komplett abgeschlossen, was heißt, dass die Presse lügt.“ Ryochis Meinung nach hatte die Presse das auch viel zu früh erfahren, es war, als wenn jemand regelrecht dahin gerannt wäre, was Polizisten selten taten, er vermutete stark, dass die Polizei des zuständigen Ortes da etwas nachgeholfen hatte. Vielleicht war es auch Hiroya gewesen, dem war auch so eine Schweinerei zuzutrauen. Den Polizisten, die ermittelt hatten, würde Ryochi allerdings auch nicht hundertprozentig trauen. Gut, es war die Polizei, aber er fand, sie hatten zu schnell aufgegeben. Er selbst hatte nämlich schon vor Conan etwas gerochen und sich schlau gemacht. Man hatte ihn schnell abgewimmelt, die wollten den Fall bei den Akten haben, wahrscheinlich wurden sie dafür bezahlt. Menschen waren eben so, man konnte sie erpressen – eigentlich ausnahmslos. Er kannte nur sehr wenige, die sich nicht bestechen lassen würden. Schlimmstenfalls war das eingetreten, was Conan vermutete, dass die Organisation die Sache abgewickelt hatte.

„Ach, die Presse lügt? Das ist interessant...“ Er hatte es auch komisch gefunden, dass so schnell jeder sich auf die Story gestürzt hatte. Der Mann wusste aber nicht, was er hier sagen sollte und was nicht. Er durfte zum Beispiel keinesfalls sagen, dass Yui sehr aufbrausend war und gerade einen ziemlichen Hass auf Kimiko hatte. Nicht nur, dass ihr die Sängerin ausgefallen war, sie hatte hinter ihrem Rücken einfach irgendwelche Aufnahmen gemacht, ohne es ihr zu sagen. Und diese Aufnahmen hatte jetzt die Plattenfirma, die damit natürlich jede Menge Geld machen konnte. Es war ja bekannt, dass unbekannte Künstler nach ihrem Tod einfach mal berühmt wurden, aber bei dem Gedanken hätte Kita sich beinahe übergeben müssen.

„Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll, ich bin überfordert. Was wollt ihr denn jetzt von mir?“ Die dachten wohl wirklich, dass irgendwer Kimiko umgebracht haben könnte. „Na gut, zwei Personen gibt es da wohl, die Hass geschoben haben könnten. Aber tut mir den Gefallen und sagt bloß keinem, wer euch das verraten hat. Die bringen mich um.“

Schweiß trat auf das Gesicht des Mannes mit den Haaren, die bis knapp über seine Schultern reichten. Er wirkte ein klein wenig verstört.

„Wieso sollten diese Leute?“

„Weil beide etwas daneben zu sein scheinen. Der eine ist ein brutaler Typ, der andere so unscheinbar, als könne er kein Wässerchen trüben, hat es aber faustdick hinter den Ohren. Versprecht ihr mir, dass die Sache diskret behandelt wird? Ich kenne Sie, Ryochi Akaja. Ihr Name stand in der Zeitung.“ Er vertraute dem Mann, er wollte ihm hier sicher keinen Ärger machen. Außerdem hatte er überhaupt nichts Verbotenes getan, das ja wohl eher andere.

„Da sind wir jetzt aber gespannt“, meinte Ryochi, der den Mann genau im Auge behielt, wie in einem Verhör eben.

„Der eine heißt Juurouta Ikezawa und ist Sänger in der Band IRON KISS, selbst die Presse hat seine brutale Seite kennen gelernt. Kimiko und er waren mal befreundet. Sehr eng sogar. Als er anfing sich mehr für sie zu interessieren, hat diese Freundschaft einen Knacks bekommen, na ja. Er könnte sie dafür gehasst haben.“ Kita wischte sich mit einer Hand Schweiß aus der Stirn. „Der andere ist Hideto Takarai, den man auch unter dem Künstlernamen Hyde kennt. Er ist Sänger der Band L’Arc~en~Ciel, die sind im Moment ja ganz groß im Rennen. Er tut immer so verdammt unschuldig, aber so unschuldig ist der auch wieder nicht. Er und Juu haben sich wohl so ein halbes Gefecht geliefert, wenn’s um Kimiko ging. Nun ja, beide waren ihre besten Freunde. Vor einer Weile hat sie sich aber auch mit Hideto gestritten und seitdem war bei denen irgendwie was kaputt... So schien es mir.“ Kita hatte jetzt ein Lächeln inne. „Sie wollten nicht einsehen, dass sie nun mal nichts von ihnen wollte, Juu bekam von ihr schon vor etwas längerer Zeit ganz offen einen Korb, das konnte man dem Mann ansehen, er war stinkig und hat sie danach immer voll belästigt. Und was machte unser Takarai? Den Beschützer spielen! Wahrscheinlich dachte er, dass er so bei ihr landen kann – Idiot – dabei liebte sie doch schon mich.“

‚Huh?’ Conans Augen weiteten sich. „Ach, ist das so?“ Wenn dieser Mann sie nicht engagiert hatte, wer denn dann? War es vielleicht eine einseitige Liebe gewesen? So ganz den Durchblick hatte Conan noch nicht.

„Ano? Hat Sie Ihnen gesagt, dass sie Sie liebt?“ fragte Conan mit großen Augen, wie ein kleines Kind eben. „Ich würde so was nämlich nicht merken.“

Ran hustete und wurde leicht rot, als sie sich zu dem Kind hinabbeugte, um ihre Arme um seinen Bauch zu legen und ihn hochzuheben. „Das spürt man als Erwachsener einfach, du bist noch zu klein, um da mitzureden.“ Conans Herz klopfte auf einmal so schrecklich laut, dass er dachte, es würde in seiner Brust platzen. Sie machte ihn mit ihrem Lächeln und diesen so niedlich wirkenden Worten total verlegen. Er bekam keinen Ton mehr raus, so sehr hatte sie ihn in ihren Bann gezogen. Ihm war so warm geworden, kein Wunder, er hatte nun eine gesunde Röte im Gesicht. ‚Ja, Ran, bei dir sieht man es auch immer, dass du mich liebst. Ich wäre jetzt so gerne nicht dieser Knirps, es ist so schrecklich. Ich sehe dir deine Gedanken an... Ich weiß, was du jetzt denkst... Du denkst an deinen Shinichi... Es tut mir so Leid...’

„Ach, Kimi ist leicht zu durchschauen gewesen. Nur leider haben sich einige ihretwegen etwas vorgemacht, weil sie immer zu jedem Mann so nett gewesen ist. Deswegen rätselt die Presse auch immer noch, wer denn nun ihr Freund war, dabei hatte sie keinen.“

„Ach nicht? Sie waren nicht ihr Freund?“ Ryochi musste den Mann danach fragen. Wenn sie ihn doch so heiß und innig geliebt hatte, wie er ihnen mit seinem Lächeln weismachen wollte, wieso waren sie dann kein Paar gewesen?

„Nein, wir wollten uns auf unsere Karriere konzentrieren, da war kein Platz für so etwas. Die Plattenfirma hätte es nicht geduldet, ebensowenig wie die Fans. Sie hatte viele männliche Fans müsst ihr wissen. Wenn sie erfahren hätten, dass sie schon einen hat, den sie liebt, das wäre nicht gut gewesen.“

Conan schaute zu Ryochi, der kurz nachdenklich zu Boden schaute. Stars hatten doch echt einen Schatten, dachte der Ältere, beinahe hätte er geseufzt. Aber was, wenn Kita nur dachte, sie hätte keinen gehabt? „Hat sie Ihnen das genau so gesagt?“

„Nein, nicht direkt, sie sagte nur, dass das nicht geht, da wusste ich, was los ist.“

„Aha.“ Nichts von dem, was Kita zu wissen dachte, glaubte Ryochi so wirklich. Jetzt erst recht nicht. Im Grunde hatte sie doch gar nicht direkt gesagt, was sie denn jetzt für ihn empfand und trotzdem dachte er, dass sie ihn geliebt hatte. Was machte der sich eigentlich so fertig?

„Sag mal, wie redest du von Haido? Hast du sie noch alle?“

Ran erschrak, als Miho das sehr aufbrausend von sich gab und wohl wütend war, deshalb sah sie auch zur Seite zu ihrer Freundin.

„Du bist ein Mädchen, du kannst da kaum mitreden...“ Ein Lachen entkam dem Drummer. „Die zieht er an wie die Fliegen müsst ihr wissen, also bloß nicht auf sie hören.“

„Nein, auf dich sollte man nicht hören, stell Kimi nicht so als Opfer hin, die war die Person, die unschuldig tat und es faustdick hinter den Ohren hatte, nicht Haido. Und er wollte sicher nicht bei ihr landen, und hat sie deswegen vor Juu beschützt, er hat das garantiert nur getan, weil er so was eben nicht zulassen kann, du weißt doch, dass sie eng befreundet waren. Er hat so was wie eine Schwester in ihr gesehen und das weißt du ganz genau, also unterstell ihm nicht solchen Unsinn, wenn er nicht mal hier ist, um sich zu verteidigen.“ Wieso waren eigentlich immer die anderen schuld und Kimi für ihn das Engelchen? Miho konnte diese Meinung nicht ab.

„Und dass sie dich geliebt hat, tut mir Leid, das finde ich mehr als lachhaft. Wenn man wirklich liebt, dann weist man denjenigen nicht ab. Und selbst wenn sie dich liebte, dann nicht genug, um für dich ihre Karriere zu gefährden, du hast nicht mal selbst verstanden, was du da gesagt hast. Wieso trauerst du um eine Frau, der ihre Karriere mehr bedeutet hat?“

Ryochi fand es etwas übertrieben, wie Kitas Schwester reagierte, aber er ließ sie, ihr Verhalten half ihnen herauszufinden, wer etwas gegen Kimiko gehabt hatte. Jedenfalls wussten sie jetzt schon mal, dass sie Männerkontakte ja ziemlich gemocht hatte. Je mehr Ryochi darüber nachdachte, umso mehr dachte er, dass noch ein ganz schönes Stück Arbeit auf sie zukommen würde.

„Waren da sonst noch irgendwelche Männer, die sie traf?“ Natürlich banden sie ihm die Sache mit Kogorô nicht auf die Nase, sie wollten schließlich etwas über den Typen herausbekommen, der für ihren Besuch hier verantwortlich war.

„Ja, alle die bei L’Arc~en~Ciel so mitmischen... Aber lasst bloß Sakura in Ruhe, der zerrupft euch, er konnte Kimiko kein Stück leiden.“

Ahaaaaaa! Conans Gesicht begann zu strahlen, er wollte jetzt aber nicht direkt danach fragen, sondern mal so tun, als wenn er sich für die Band interessierte, er war immerhin ein Kind, die interessierten sich für so Manches.

„Kann es sein, dass die irgendwie den Spitznamen Laruku haben?“

Ran beobachtete ihren Kleinen, der komische Sachen fragte, sie schaute skeptisch und zog eine Augenbraue hoch. „Warum interessiert dich das plötzlich? Als die neulich im Fernsehen waren, hast du noch gemeint, dass du nicht schon wieder dieses Mädchen sehen willst...“ Mädchen hatte er auf den Sänger bezogen, weil er so furchtbar lange Haare hatte.

Conan konnte nicht fassen, dass sie sich an solchen Unsinn auch noch erinnerte und hatte genervte Halbmondaugen. „Ich will auch mal mitreden können“, schmollte er, natürlich war das eine Ausrede. „Und das mit dem Mädchen tut mir Leid, ich wusste nicht, dass das ein Kerl war, der hatte so lange Haare, den kann man echt mit einer Frau verwechseln, nur die Stimme war zu tief...“ Sein erster Gedanke war gewesen: Was ist denn das jetzt für eine Vogelscheuche? Nee, also das war nichts für ihn, er war doch nicht bescheuert. Nur Mädchen schienen wieder auf so was abzufahren. Leute wie Sonoko, ja genau Sonoko. „Sonoko-nee-chan hat schon oft von Laruku geredet, ich frage mich nur, ob die das sind...“

„Ja, sind sie“, antwortete Kita und nahm das Kind gar nicht erst ernst. Es war eben nur ein Kind, das war mit ein Grund dafür, dass er total leichtfertig antwortete.

„Cooooool!“

Allmählich machte er Ran Angst. Er war wie verändert... Von wegen cool. Da war doch was im Busch.

„Hast du Fieber, Conan?“

Er schaute unschuldig an Ran hoch. „Nein, aber Sonoko-nee-chan ist Fan von ihnen, ich will ein Autogramm, da freut sie sich bestimmt wie verrückt.“

Ran glaubte ihm kein Wort, er wollte sie ja wohl veräppeln... Seit wann konnte er denn Sonoko so gut leiden?

„Hyde ist der Kurze mit den langen Locken, oder? Und Sakura ist wer?“ Den hatte er jetzt so wirklich noch nie gesehen, geschweige denn etwas von ihm gehört. Er hörte von Sonoko immer nur: Ken-chan, Ken-chan... Ein Schweißtropfen lief dem Jungen über die Wange – die hatte echt nur Typen im Kopf.

„Sakura? Das ist der Drummer“, antwortete Kita und lachte, „so wie ich, wir hauen eben am liebsten drauf.“ Im wahrsten Sinne des Wortes und das nicht nur in der Band...

„So? Wie steht der so zu dem Sänger?“

Das Kind stellte komische Fragen, irgendwie war das Kita nicht geheuer, er überlegte, ob er überhaupt etwas sagen sollte. Mit Hideto vertrug er sich meistens nicht, sie waren verschiedener Ansichten, aber wer wollte schon Ärger mit Sakura haben? Irgendwie war der ja Furcht einflößend...

Ryochi fand Conans Frage nicht übel, gerade eben, als von Sakura die Rede gewesen war, hatten auch bei ihm die Alarmglocken geklingelt. „Das interessiert mich auch. Kimi mochte er nicht, und Hyde war er vielleicht sehr eng mit ihm befreundet?“

„Na gut, überredet, er ist sein bester Freund. Und er lässt nichts auf ihn kommen, weiß der Geier, warum das so ist. Vielleicht macht er wegen seiner Größe den Eindruck beschützt werden zu müssen – so’n Quatsch...“ Kita schüttelte den Kopf. Sakura hatte von Kimis Tod mindestens genauso viel, wie die Plattenfirma jetzt, das musste er sich eingestehen, aber sie umbringen? Nein, das dachte er nicht, aber andererseits hatte er immer vergeblich versucht, Hyde von Kimi fernzuhalten, der ließ sich eben nicht reinreden.

„Ich denke, die Herrn werden wir auch mal ausquetschen“, meinte Ryochi jetzt, mehr wollte er hier jetzt gar nicht mehr wissen.

„Heute noch?“ Ran fragte es total erstaunt und baff, wieso eigentlich? Ryochi blickte sie an.

„Ähm, ich wäre dafür, wieso fragst du das so?“

„Die treten nachher in einem TV-Sender auf, ich glaube kaum, dass die euch zuhören werden, die haben jetzt Wichtigeres vor.“

Ryochi und Conan entglitten sämtliche Gesichtszüge. Das durfte nicht wahr sein, das würde ja bedeuten, dass auch alle, die da mitwirkten, ausfielen, oder? Die Vermutung, dass doch die Organisation dahintersteckte, kam immer wieder in den Vordergrund. Aber wenn dieser Takarai gar nicht so ein Engelchen war, konnte er doch trotzdem etwas mit Kimis Tod zu tun haben, das war zumindest ein Anhaltspunkt. Jedenfalls gehörte er durch Kitas Worte zu den Verdächtigen, bisher hatten sie ja nur drei Männer mit einem Grund, ihr etwas anzutun.

Aber sich auf nur eine Aussage zu verlassen, war auch dämlich. Sie würden eben weiter ermitteln.

Na ja, das Ausquetschen dieser komischen Vögel hatte auch noch Zeit. Da sowieso keiner von ihnen der Mann mit dem Auftrag war, mussten sie das auch nicht. Conan hatte nun noch mehr Angst um Kogorô als zuvor, am liebsten wollte er das alles selbst in die Hand nehmen und den Fall seinem Onkelchen entziehen, bevor so ein Irrer ihn in eine Falle lockte. Man sah an seinem blassen Gesicht, dass er sich Sorgen machte. Die Panik war besonders für Ryochi sichtbar.

‚Ihm wäre wohl lieber, wenn irgend so ein Typ in Kimi verliebt war und das nicht ertragen konnte, als alles andere... Ich werde ihn im Auge behalten, wer weiß, was da noch kommt?’ Auch er war etwas besorgt. Sie wussten nur, wer es nicht sein konnte, das war alles. Und da sie ohnehin die Organisation dahinter vermuteten, war dies ein erschreckendes Ergebnis ihres Ermittlungsversuchs.

„Kita-san?“ meinte Ran plötzlich mit traurigen Augen. „Ist Haido wirklich so, wie du gesagt hast?“

Conan zuckte zusammen, die Frage kam so traurig und verletzt rüber, was hatte sie denn? Er hörte sie schniefen und wenig später sah er Tränen in ihren Augen.

„Oh ja, man kann ihn mit einem Teufel in Engelskostüm vergleichen. Der ZWERG geht mir manchmal mächtig auf den Sack!“ Es war fast ein Ausraster, er zeigte in dem Moment doch ziemlich seinen Neid, es war ganz eindeutig welcher, das ließ Kita die Beherrschung verlieren.

Ran riss die Augen auf. „Was, ein Teufel? Das klingt ja, als wenn er ein Mörder wäre...“ Und so etwas mochte dann wieder Sonoko, dabei hatte sie ihr immer gesagt, dass sie nicht so oberflächlich sein sollte, aber irgendwie konnte das Mädchen nicht hören.

‚Ach herrje, Ran, hör doch auf an so was zu denken.’ Conan seufzte, aber auch er hatte diese Gedanken, er machte sich hier die größten Sorgen um seinen vielleicht baldigen Schwiegervater. ‚Ich weiß, dass Mörder für dich schwer zu verstehen sind und du es am liebsten hättest, wenn es gar keine Morde mehr gäbe...’ Es tat ihm irgendwo weh, sie so zu sehen.

„Ach, dann bist du eine der Wenigen, die nicht drauf reinfallen“, meinte Kita erwähnen zu müssen, was seine Schwester nur zum seufzen brachte, und dass sie Ran beobachtete, die fest Conan umarmt hatte und dabei vor sich hinstarrte, als hätte sie etwas sehr getroffen.

Dass sie Sonokos Vorlieben nicht wirklich teilte, lag wohl an diesem Lied, das Sonoko so toll gefunden hatte. Ran war es eiskalt den Rücken runtergelaufen, sie hatte richtige Angst bekommen, als sie gehört hatte, was der Typ da eigentlich sang. Sie hatte sich gefragt, wie ein Mensch sich bitte Tote wünschen konnte. So etwas war doch total grausam.

„Auf was soll ich da bitte reinfallen?“ Sie klang leise. „Da gibt’s nichts reinzufallen.“ Ran war auf einmal total monoton, wischte sich die Tränen weg und stand mit Conan, der so in ihrem einen Arm hing, auf, da sie sich hingekniet hatte.

Ryochi konnte sich gut vorstellen, was in Ran vorging, er kannte sie zwar kaum, aber der Detektiv dachte zu wissen, was ihr die Laune verdorben hatte – Mordthemen. Mit einem Lächeln ging er zu ihr und Conan hin. „Wir sollten gehen, hier haben wir nichts mehr zu tun, mhm?“

Sie nickte froh und drehte sich zu Miho herum, um sie anzulächeln.

„Ran, bitte glaub ihm nicht, das ist der pure Neid.“

„Ich kenne ihn nicht, also glaube ich gar nichts.“ Sie gab ein Seufzen von sich und drückte ihre Freundin an sich. „Streite dich bloß um Himmels Willen nicht mit deinem Bruder wegen so etwas.“

Währenddessen verabschiedete sich Ryochi von diesem Musikfreak – also irgendwie war er froh, wenn er hier draußen war.

„Falls Sie Probleme haben, können Sie jederzeit in unserer Detektei anrufen“, meinte der Braunhaarige und reichte ihm sowohl seine als auch Shinas Visitenkarte. „Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag.“ Es klang geschwollen daher, das wusste er selbst, aber es war nur seine Art von Freundlichkeit.

„Danke“, sagte der Drummer und meinte dann noch: „Wünsche euch auch einen schönen Tag. Meldet euch, falls ihr neues über den Fall wisst. Das Mädchen“, Ran meinte er damit, „weiß ja, wie sie uns erreichen kann, stimmt’s?“

„Hai“, antwortete die Oberschülerin apathisch und verließ dann mit einem „Auf Wiedersehen“ das Zimmer, noch immer hatte sie Conan auf dem Arm. Sie lief so schwerfällig, dass er sich Sorgen um sie machte. Er warf ihr sorgevolle Blicke zu. „Ist dir nicht gut, Ran?“

„Doch, mir geht’s gut.“ Ihre Stimme klang so leer, als wäre ihre Seele an einem anderen Ort und ihre Augen hatten auch einiges an Glanz eingebüßt. Von wegen ihr ging es gut, es ging ihr alles andere als gut.

„Ich habe das Bedürfnis Shinichi anzurufen...“

Das auch noch, Conan war für heute echt bedient, und da sollte er die arme Ran alleine zu Hause lassen, wenn er mit Kogorô losging? Aber sie mitnehmen, war das nicht zu gefährlich? Er dachte darüber nach. Sie würde bestimmt nicht schon um zehn Uhr ins Bett wollen, das tat sie in letzter Zeit nie. Er musste mit Kogorô darüber reden. Was, wenn ihnen etwas passierte? Was wurde dann aus Ran? Er wollte an all diese Dinge nicht denken. Ob er wohl mit Tatsuji und Jodie telefonieren sollte?

Jodie wäre vielleicht perfekt, um etwas auf Ran Acht zu geben, man wusste ja nicht, was mit ihnen passieren würde. Und am allerliebsten war ihm eine Waffe. Kogorô sollte vielleicht eine mitnehmen, er würde ihm das alles schön brav klarmachen...

„Nee, Conan-kun“, kam von dem Mädchen halb lächelnd, es wirkte so traurig dieses Lächeln, sie gingen gerade die Treppe hinab. „Was hältst du von dem Fall? Ist es so, wie ich denke? Hat er sie aus Liebe getötet? Was denkst du, hat er es getan?“

Ryochi war eigentlich etwas erstaunt darüber, wie sich Ran verhielt, sie machte auf ihn auch irgendwie einen geschwächten Eindruck.

„Warum macht die Liebe so was mit Menschen? Ich habe jetzt schon so oft erlebt, dass sie Menschen in den Wahnsinn trieb... Da muss man ja Angst haben, zu lieben.“

Sie stellte diese Fragen einem kleinen Kind, das musste ihr doch bewusst sein, oder? Ryochi hatte ein ganz komisches Gefühl. Der Junge sollte jetzt bloß nicht zu erwachsen antworten...

„Aber, Ran-nee-chan, woher soll ich das denn wissen?“ Der Junge fühlte sich, als wenn sie Shinichi hätte ansprechen wollen, nicht ihn selbst, das war ihm irgendwie nicht geheuer, als dann ihr Griff um ihn noch fester wurde, war es ihm klar. Er war Ersatz für Shinichi, den sie nicht erreichte, nicht wahr? Gott, er musste sie unbedingt anrufen und das so bald wie möglich. Wieso fiel ihm so etwas immer erst so spät auf? Hatte sie mittlerweile eine derartig gute Fassade aufgesetzt, die ihm so was entgehen ließ?

„Entschuldige, Conan...“ Sie fühlte sich so einsam und verlassen, wollte doch nur Shinichis Stimme hören und mit ihm über etwas reden, was sie so beschäftigte. Dass hier jeder Mensch einfach so zum Mörder werden konnte, das begriff sie nicht, sie konnte sich nicht vorstellen, jemals zu so etwas fähig zu sein. Sie würde sich vor lauter Verzweiflung dann sicher selbst etwas antun.

„Natsumi ist übrigens eine tolle Fotografin, findest du nicht auch? Sie hat immer so schöne Bilder von Pflanzen gemacht“, schwärmte Ran wie aus heiterem Himmel, so dass Conan für einen Moment zuckte.

„Wa-Wer ist Natsumi?“ Natürlich wusste er es, aber im Augenblick war er ein kleiner Junge, der hier schließlich nicht jeden kannte.

„Ach, du hast sie ja noch nicht kennen gelernt.“

Ryochi fand, dass Ran sich benahm, als wolle sie Shinichi gerade reinlegen, indem sie Dinge sagte, die Conan nicht wissen konnte.

„Sie ist einfach toll, fand auch Shinichi“, sie blickte zur Seite direkt in Conans Gesicht.

NEIN, er würde ihr nicht widersprechen, er war doch nicht total bescheuert.

„Meinst du, dass er sie liebt?“ Es kam bekümmert von Conan. „Oder wieso erwähnst du das so?“ Er sah sie mitleidig an, immerhin hatte sie sich Conan schon vor Ewigkeiten anvertraut.

„Vielleicht ist er mit ihr abgehauen...“

Ein riesengroßer Tropfen lief über Conans Stirn. „So etwas würde Shinichi-nii-san dir niemals antun, er liebt dich, davon bin ich fest überzeugt...“

Der Detektiv hinter den beiden konnte sehen, wie Conan seinen Kopf an Rans Schulter anlehnte und sich nun ebenfalls an sie klammerte – etwas ängstlich, als hätte er Angst, Ran würde nicht mehr auf ihn warten wollen.

„Danke, dass du mich aufmunterst, Kleiner, dabei weißt du doch gar nicht, wie vergänglich die Liebe sein kann.“

Ryochi gesellte sich neben die beiden, er wollte nicht, dass Ran ihn weiter so quälte, mit all diesen Sachen. Ob sie es nun wusste, dass sie es tat, oder es unbeabsichtigt tat, war ihm unklar, aber er wollte sich einmischen.

„Na, Yukiko wird ihm was erzählen wenn.“

„Ach ja, wird sie? Warum?“ wollte Conan wissen, das war ihm mal was ganz Neues.

„Weil sie Shinichi mit Ran-chan verkuppeln will, ganz einfach.“ Ryochi lachte etwas, auch um die Stimmung zu lockern. Ran hatte sogar ein ganz kleines Lächeln im Gesicht.

„Ach, sie kann ihn schlecht zu so was zwingen.“

Miho rannte den Dreien nach und öffnete ihnen die Tür, auch wenn sie das nicht hätte sein müssen.

„Also dann, Ran-chan, mach’s gut, wir sehen uns in der Schule.“

Das Mädchen nickte und wenig später waren sie auch mit einem „Mata ne“ die Straße hinab verschwunden.

„Du, Ran, wir sind mit dem Auto da, du kannst gerne mitfahren.“ Ryochi war noch immer freundlich zu ihr, geradezu übermäßig, wie Conan fand. Wenn der Erwachsene nicht schon ein Frau gehabt hätte, die er liebte, wäre der Junge doch sehr eifersüchtig geworden.

„Wusstet ihr, dass meine Cousine Natsumi seit heute ein Praktikum bei der Presse macht?“ wollte Ran von beiden wissen, weshalb Ryochi die Augenbrauen zusammen zog.

„Meintest du nicht, dass sie Künstlerin ist? Was macht sie dann bei der Presse?“

Es stimmte, die Sache war irgendwie komisch, aber man hatte es ihr erzählt.

„Sonoko findet das total toll, wundert euch das? Sie darf alles mögliche fotografieren. Ich denke, sie wird sich noch mehr an Natsumi hängen.“

Das war wohl der springende Punkt, aber Conan würde sicher nicht sagen, dass Ran ohnehin nicht zu Sonoko passte, so gemein war er nicht, es ging seiner Freundin schlecht genug.

„Das hat meine Frage jetzt irgendwie nicht beantwortet“, erwiderte Ryochi lächelnd, bei diesem Lächeln hatten die Frauen die Neigung dazu, sofort zu antworten, meistens ebenfalls lächelnd.

„Sonoko hat es mir erzählt, ich weiß nicht, wieso Natsumi das jetzt macht. Vielleicht will sie mal etwas anderes ausprobieren, jedenfalls wird Natsumi wohl nachher ein paar Stars fotografieren. Ich wollte das mal erwähnen, wo ihr welche befragen wollt. Laruku sind da auch anwesend. Vielleicht interessiert euch das.“

Ryochi steckte die Hände in die Hosentaschen, er dachte ganz beiläufig über den Fall nach. Die Presse, es war vielleicht gar nicht so schlecht, Natsumi einzuspannen – war es nicht das, was Ran ihnen vorschlagen wollte? Sie sagte es doch so, als wenn sie ihnen behilflich sein wollte. Er fand es gut, dass sie so mitdachte.

Die Presse hatte viel zu schnell Wind von Kimis Tod bekommen, die mussten eigentlich mit drin hängen, wenn Natsumi also so einen Kontakt hatte, sollte man den vielleicht etwas ausnutzen, aber am besten so, ohne dass Natsumi selbst es mitbekam. „Mhm, vielleicht. Wenn sie da Praktikum macht, vielleicht kriegt sie was mit? Also etwas, was uns in dem Fall weiterhelfen kann. Zum Beispiel weiß sie etwas, wer die Presse informiert hat, oder so. Warten wir doch heute Abend ab... Wir können sie dann ja mal ganz unscheinbar ausfragen. Am besten machst du das, Ran. Wenn wir sie fragen, fällt das auf. Du bist ihre Cousine, interessier’ dich doch einfach etwas für Kimi, das wird schon gehen.“

Ran schwieg erst einmal und ließ Conan runter. Er hatte sich zwar nicht beschwert, aber ein kleines Kind, das man so auf dem Arm rumtrug, war er auch nicht mehr, außerdem war der Junge auch nicht gerade leicht, wenn man ihn die ganze Zeit so mit sich herum trug.

„Das muss ich nicht heucheln.“

Verwirrt blickten Ryochi und Conan sich an. „Willst du sagen, dass dich Kimi interessiert hat?“ Sie fragten es, als seien sie ein und dieselbe Person, nur hallte es regelrecht, da es nun einmal zwei unterschiedliche Stimmen waren.

„Tut sie immer noch.“

„Seit wann interessiert dich denn so was?“ hakte Conan nach.

Ran senkte den Blick tief. Während Sonoko immer nur auf die Männer – in dem Fall Kita – achtete, fielen Ran auch Frauen auf. Ob nun Schauspielerinnen oder Sängerinnen war eigentlich egal.

„Ich fand ihre Stimme schön. Sie war eine wirklich gute Sängerin, ich hätte sie gerne mal getroffen...“

Ryochi musste sich auch bemühen, nicht deprimiert zu werden. Ran hatte einfach Pech mit so etwas, das musste auch Conan klar sein. Wenigstens hatte sie ihre Lieblingsschauspielerin vor deren Tod ein einziges Mal treffen können.

Wie oft waren Rans Lieblinge in irgendwelche schlimmen Dinge verwickelt gewesen? Conan fühlte sich total schlecht. Ihm wäre wohler gewesen, wenn er nicht Kimi so komisch eingeschätzt hätte, dass sie irgendetwas mit der Organisation am Hut gehabt hätte. Ob es wirklich so war? Es war alles noch zu verworren, um sich wirklich ein Urteil zu fällen.

„So sanft wie sie sang, war sie sicher ein total guter Mensch. Warum erwischt es eigentlich immer solche Leute viel zu früh?“

Conans Körper zitterte. Wenn sie gewusst hätte, dass auch Rena Mizunashi ein Mitglied in einer Verbrecherbande war, hätte sie dann auch so leichtfertig von guten Menschen geredet? Er fand es selbst noch total schockierend, aber irgendwie konnte da jeder drinstecken, wieso also nicht auch irgendwelche Musiker? Mittlerweile war er so weit, dass er jeden verdächtigen würde, auch Rechtsleute. Es gab ja Richter, die bestechlich waren, also konnten auch solche in die Organisation verwickelt sein – beängstigend.

„Deswegen möchtest du uns helfen, oder, Ran?“ fragte Ryochi, es hätte aber genauso gut von Shinichi stammen können, doch war er im Moment nicht da.

Ran blieb stehen, die Tränen standen in ihren Augen. Im Moment hörte sie nicht Ryochi, sie hörte Shinichi.

„Ran-chan?“ Der Detektiv hatte das Gefühl, etwas Falsches gesagt zu haben und bereute es gleich wieder.

„Ich will, dass der Täter geschnappt wird, er soll nicht so davon kommen, wisst ihr? Er soll wenigstens für seine Tat geradestehen. Jemanden umzubringen ist schlichtweg feige, und es aus gekränkter Eitelkeit zu tun, das ist absolut inakzeptabel.“ Nur weil man abgewiesen wurde, jemanden töten, dann nahm man sich doch etwas zu wichtig, fand sie. Dazu hatte man nicht das Recht. Über jemanden zu richten, der seinen eigenen Willen besaß – und den hatte Kimi ja gehabt, das hatte man oft bemerkt. Nur wegen ihres Wunsches nach Freiheit – selbst entscheiden können, was man tat – hatte man sie vielleicht umgebracht...

Conan seufzte, er konnte es nicht ertragen, er würde alles dafür tun, dass derjenige büßte, das schwor er tief in sich, schon alleine für Ran, die jetzt wieder nur leiden musste. Sie durfte sich nicht alles so zu Herzen nehmen, aber er selbst kannte sich da ja aus. Sein Fußballidol Ray Curtis hatte schließlich jemanden aus Rache getötet – er konnte so gut nachempfinden, wie es ihr ging.

Und ihre Freundin Miho teilte die Meinung nicht mit ihr, sie musste sich unendlich schlecht fühlen. Vielleicht deckte Miho auch Kimis Mörder – sollte es diesen wirklich geben – sie mochte ja schon mal einen von den Leuten, die sie im Verdacht hatten. Deswegen dachte er auch erst mal in diese Richtung. Erst wenn sich alles als Fehlverdacht entpuppen würde – wenn alles genau feststand und alles andere einfach nicht möglich sein konnte, konnten sie sicher sein, richtig zu liegen, doch bei der Beweislage war es nicht einmal so einfach. Solange würde er die Verdächtigen sammeln wie Puzzleteile. Miho wollte, dass der Mörder davon kam, so viel stand für den Jungen fest.

„Ich habe mir auch so Gedanken gemacht, Ran. Miho hat vielleicht Recht, du solltest Kita nicht alles glauben und auch nicht zu viel darüber nachdenken. Nur weil Kita eifersüchtig war – und ich will drauf wetten, dass er es war – musst du nicht denken, wie er. Nachdem, was ich gehört habe, na ja... Ich habe selbst eine Schwester. Sollte Miho die Wahrheit sagen und Kimi war für diesen Hideto Takarai, wie eine Schwester, dann glaube ich ehrlich gesagt nicht, dass er es war. Wir müssen das noch mal ganz genau von allen Seiten beleuchten, bevor wir uns vorschnell ein Urteil bilden.“ Er sagte nur, was Shinichi wohl auch dachte... Hoffentlich jedenfalls. Vor lauter Organisationsgedanken könnte er auch anderer Meinung sein.

„Willst du sagen, Ran spinnt?“ schleuderte Conan dem Älteren entgegen. „Selbst sie mag ihn nicht sonderlich.“

„Na ja, solange es keinen Beweis gibt, der den Täter überführt, sind sie alle unschuldig.“

Die Drei hatten jetzt das Auto erreicht und stiegen in dieses ein, während Ryochi mit ihnen redete.

Na, Shinichi würde ihm ja wohl beipflichten, oder war er mittlerweile so verhasst auf die Organisation, dass er in allem etwas Schlechtes sah, was damit zu tun hatte?

„Das habe ich niemals behauptet“, sagte Ran in den kleinen Raum des Autos hinein. „Ich habe mich nur gefragt, wie man so drauf sein kann, wie er es ist...“

„Wie ist er denn drauf?“ Ryochi schaute in den Rückspiegel, um Ran zu beobachten.

„Na, er wird wohl das denken, was er singt... Er hat dieses Lied schließlich verfasst. Ein Mensch, der auf so was kommt, hat entweder eine sehr ausgeprägte Fantasie, oder ist wirklich so grausam.“

Ryochi öffnete das Fach, wo ein paar CDs drin lagen und holte eine bestimmte heraus, die ihm der liebe Sêiichî angedreht hatte. Grausame Lieder also... Er hätte sich ja denken können, wieso sich Sêiichî so etwas reinzog, es gab Momente, indenen auch sein bester Freund verdammt grausam sein konnte...

„Ein Freund von mir hört die, ich sollte sie mir anhören... Ist das Lied, das du meinst auf der DC drauf?“ Er reichte ihr die CD-Hülle und sie las auf der Rückseite alle Titel ab, leider konnte sie nicht so gut Englisch, dass sie es gleich fand und wanderte mit ihrem Blick auf und ab.

Aber es waren zwei Worte, wie sie sie einfach nicht vergessen konnte. ALL DEAD

„Das zweite Lied...“ Sie gab dem jungen Mann die CD wieder und hatte es dabei ziemlich eilig, sie wollte sie gar nicht erst lange in den Händen halten.

Conan saß direkt neben ihr und beobachtete ihr Gesicht, sie seufzte.

„Na, der Titel ist ja schon richtig nett.“ Ryochi hatte es sich nicht verkneifen können. Er schob die CD in seine Audioanlage des Autos, drückte auf Play und einmal auf die Vorwärts-Taste.

Komischerweise war es eins der Lieder, die man sich mal anhören konnte...

Conan sperrte die Lauscher auf, es interessierte ihn doch jetzt wirklich, was der Kerl sang, dass Ran so Abneigungen hatte.
 

It's time to fall

It's time to say goodbye

I wish you're gone

I wish you're all dead

Undying love


 

Hach, es fing ja schon mal total nett und freundlich an, fand Ryochi und irgendwie, e rkonnte sich echt nicht helfen, aber es klang so, als sei es an bestimmte Leute gerichtet... Nun beobachtete er nicht nur Ran, sondern auch Conan, der einen rätselnden Blick aufgesetzt hatte. Wahrscheinlich dachte er gerade genau dasselbe...

Was zum Teufel war das? War er nun total grausam, oder was war es? Er mit seinen Problemen fühlte sich auf komische Art und Weise dazu hingezogen.

Ich wünschte, ihr wärt weg... Ich wünschte, ihr wärt alle tot...

Die Kehle des Jungen war auf einmal furchtbar trocken.

Ja, weg, sie sollten weg, damit sie niemandem mehr etwas antun konnten, aber alle tot haben wollte er sie nicht, doch wenn er ehrlich war, konnte er die Menschen, die so dachten, verstehen.

Vielleicht war es Zufall, dass es genau passte... Aber was, wenn nicht?

Ihm war auf einmal tierisch kalt, er schwitzte, was man am eiskalten Schweiß in seinem Gesicht zu sehen war. Ja, eiskalt war ihm.

Es fiel ihm wirklich schwer, nicht auch über die Organisation zu denken...

„Na ja... Er singt ja nur, dass er es sich wünscht, es ist nicht die Rede davon, dass er’s selbst tun will.“ Der Satz sollte beruhigend auf Ran wirken, aber wie denn bitte, wenn er zitterte wie Espenlaub.

„Ist das so?“ Ran fragte so skeptisch.

Conan sah kurz zur Seite.

Mhm? Achja, es war noch nicht fertig, also nicht zu früh freuen. Er fürchtete, dass da noch mehr kommen würde…
 

I want to give him

The same scars, the same pain

I want to give him

A nightmare from which he can't escape

Maddening fear again and again

Unchanging love


 

Conan schüttelte sich, irgendwas in ihm zog sich heftigst zusammen. Ein Albtraum, dem man nicht mehr entkommen konnte. Ja, das war es. Ein Albtraum, sonst nichts. Er wollte aufwachen und wieder Shinichi sein. Wenn das nur so einfach gewesen wäre.

Gin... Conan presste die Lippen zusammen.

Vermouth...

Alles ein einziger schlechter Traum. Und diesem Gin wünschte er wirklich nichts Gutes. Er war ein Massenmörder, er tötete alles und jeden, wenn man es ihm auftrug.

Und sie, sie dachte, sie sei im Recht.

Das Lied hatte so etwas von ihr. Sie dachte, sie durfte morden, so war es doch?

Und unerträgliche Angst, immer wieder und wieder... Oh ja, davon konnte Conan geradezu ein Lied singen. Auch heute hatte er diese unerträgliche Angst davor, dass jemanden, den er mochte, etwas zustieß.

Entweder konnte der Sänger schlichtweg Volltreffer landen oder er kannte die Schwarze Organisation.
 

You stole my freedom

This pain never lessens

Tell me, how long will it last?

Tell me you're haunted

By this murderous intent that never lessens


 

Ihr habt meine Freiheit gestohlen und der Schmerz wird nicht schwächer. Sag mir, wie lange wird er andauern...?

Erzählst mir, du wirst verfolgt, von der mörderischen Absicht, die niemals schwächer wird…

Okay, spätestens jetzt hatte Conan keinen Peil mehr, was gemeint war. Vielleicht waren es doch nur Zufälle. Das wäre ihm wirklich lieber, aber es klang alles so...

Und irgendwie musste er auch an die arme Sherry denken, deren Schmerz niemals enden würde, immerhin hatte sie ihre Schwester an die Organisation verloren und war ihre Kindheit über dort gefangen gewesen. Sie hatte niemanden gehabt, der sie hätte retten können, nicht mal wirkliche Freunde, sie hatte früh in einem fremden Land studieren müssen.
 

Ryochi schaltete die CD ab und seufzte, beide saßen doch recht mitgenommen dahinten. Und er, na ja, er musste einfach immer wieder an Sêiichî denken. Wenn sein Freund von Polizist derweil keine Rachegedanken hegte, fraß er einen Besen...

Ja, sein Freund musste auch furchtbar leiden, das war ihm bewusst. Im Moment tat er das gerade besonders schlimm. Trotzdem verschwieg der Detektiv, wie gut er solche Rachegedanken nachvollziehen konnte – denn Sêiichî hatte sie sicher. Solche Musik würde es ihm aber auch nicht erleichtern, das zeigte nur, dass er nicht alleine war mit seinen Problemen. Jeder Mensch konnte solche Probleme kriegen, die damit zu tun hatten. Einmal an die falsche Person geraten, hatte man den Salat. Vielleicht war genau das der Grund für Kimikos Tod...

„Deine Freundin Miho, Ran“, kam Ryochi auf das Thema zurück. „Wie sehr liebt sie ihren Bruder? Mehr, als alles auf dieser Welt?“

Conan zog scharf Luft in die Nase. Mussten diese Fragen denn sein? Wahrscheinlich schon. Er würde bei Fremden genauso drauf los fragen, was ihm eben half, sein Ziel zu erreichen. Und er wusste auch, was die Frage des Mannes bedeutete. Genau so hatte er auch über Miho gedacht.

„Ja, genau das denke ich“, erwiderte Ran, auch wenn man es ihr wohl nicht zutraute, wusste sie, was Ryochi dachte. „Ryo-kun, denkst du, sie hat Kimi ermordet, oder was ganz anderes?“

„Ich denke, sie denkt dasselbe wie wir und hat versucht uns das auszureden, damit derjenige so davon kommt...“

Nicht zu glauben, nicht nur der Detektiv hatte diesen Gedanken schließlich gehegt, sondern auch die Schülerin. Ihr war ganz schlecht. Wie konnte Miho so was denn unterstützen wollen? Das konnte doch nicht sein. „Sie ist – so ein liebes Mädchen – das war sie immer.“ Ihr Tonfall war ungläubig, aber auch unheimlich ängstlich, dass ihre Freundin wohl tatsächlich einen mutmaßlichen Mörder unterstützen wollte, sie wollte es einfach nicht wahrhaben.

„So lieb finde ich die nicht mal... Ich finde eher, dass sich dieses ach so liebe Mädchen innerlich total freut, dass Kimi tot ist. Das sollten wir auf keinen Fall außer Acht lassen.“

Ryochi Akaja hatte den Nagel auf den Kopf getroffen. Conan legte die Finger unter das Kinn und tat nachdenklich, was Ran mit äußerster Sorgfalt beobachtete.

„Tja, das würde erklären, wieso sie ihren Bruder wegen IHM so angeschnauzt hat. Sieht wirklich so aus, als wenn er es gewesen wäre... Tut mir Leid, Ryochi. So gutmütig wie du es tust, kann ich nicht denken.“ Er sah geradeaus, Richtung Autoscheibe, direkt an Ryochi vorbei. „Wie sagte sie noch so schön: ‚Ich will nichts mehr mit dieser Sache zu tun haben – ich habe keine Lust jemanden zu bestrafen, der meinem Bruder einen Gefallen getan hat.’ Das ist Hass.“

Conan klang wieder so unwahrscheinlich erwachsen, Ran sah das aber schon seit langem nicht mehr als seltsam an. Es war normal für sie geworden, dass er intelligente Dinge sagte.

Shinichi selbst wollte am liebsten, dass es ein Unfall gewesen war, in diesem Fall. Seine ganz schlimmen Gedanken waren ja bei weitem Furcht einflößender – da war so ein Mord aus Liebe nichts dagegen – außerdem passierte so etwas ja andauernd, er war es gewohnt. Er dachte nicht nur an einen einfachen Mord, er dachte auch an Organisationsmitglieder, die Gedanken wurde er nicht mehr los.

Ryochi hatte Conan im Auge - schloss diese dann jedoch. „Drei Typen und eine Frau... Das sind eigentlich ja 2 zuviel. Die würden sich gegenseitig in die Quere kommen. Da waren bestimmt noch viel mehr. Nicht zu vergessen Kitas Worte. Was hat er noch gesagt: ‚Die männlichen Fans sind ganz besonders auf sie abgefahren.’ Wir sollten nicht ausschließen, dass es sich um Rache eines Fans handelt. So eine Liebe kann weitaus weiter gehen, als die einfache Liebe. Denkt doch nur mal an diese vielen Stalker. Ich frage mich, ob es da vielleicht irgendwelche Kerle gab, die nicht an sie rankommen konnten.“ Seine Worte waren die eines Profis in Sachen Ermittlung. Erst wenn man alles ausschließen konnte und nur noch eine Möglichkeit übrig blieb, dann hatte man die Lösung vor Augen – unweigerlich. Voerst musste man aber erst einmal alles in Betracht ziehen.

‚Ja, da ist was dran, und so wie ich es sehe, werden wir um einen Besuch im Leichenhaus nicht vorbeikommen, großartig... Da nehme ich Ran ganz sicher nicht mit...’ Er wollte schließlich wissen, was die Mediziner sagten...

Jedoch war es gefährlich, nicht nur für Kogorô, sondern auch für den Jungen selbst. Wenn die Organisation dahintersteckte, war das ein ziemliches Problem, er durfte mit niemandem darüber reden, nicht mal mit den Medizinern, was er wirklich dachte. Am besten tat er, wenn er hinter das Geheimnis des Mordes gekommen war, einfach so, als würde er an einen Unfall glauben...

Er plante schon mal alles schön, es würde – nur für den Fall, dass man sie doch beobachtete – ganz doof rüberkommen, wenn der geldgeile Kogorô den Fall plötzlich doch nicht übernahm, also würden sie ranmüssen. Es würde aussehen, als wüsste er etwas und hätte es mit der Angst zu tun bekommen.

Dann war da noch der Anrufer, den Conan verdächtigte Mitglied in der Organisation zu sein. Wenn dieser Mann checkte, was gespielt wurde, war aber Schluss mit lustig. So blenzlig es auch zu sein schien, Conan hatte nur ein Ziel vor Augen. Die Geheimnisse der mysteriösen Organisation komplett aufdecken, um gegen sie vorgehen zu können.

Ran saß mittlerweile unruhig da, sie hatte ihr Handy in der Hand und klappte es auf, nur um wenig später ein paar Nummern einzutippen.

Der junge Detektiv blickte zur Seite und sah dieses Entschlossene in Rans Blick, dieses Schweigen von ihr erschreckte ihn.

„Ran-neechan, was tust du?“

„Du musst deine Cousine nicht anrufen“, sprach Ryochi dazwischen, weshalb die Schülerin ihn etwas verwirrt ansah, immerhin erriet er ihre Pläne, was wohl daran lag, dass er Detektiv war und seine Mitmenschen gut einschätzen konnte. „Ich würde sie erst fragen, wenn Natsumi nicht mehr arbeiten muss.“

Conan zog kurz die Augenbrauen zusammen. Ryochi hatte einen Verdacht, das war ihm so klar... Er hatte gerade Ran von Dummheiten abgehalten. Er dachte, dass die Presse dann etwas spitzbekam.
 

Im Auto noch gab sich ein junger Mann die volle Marilyn Manson-Dröhnung, er brauchte das jetzt... Die Musik war schuld daran, dass er das Handyklingeln nicht gleich vernahm, es vibrierte stark in seiner Hose, nur dadurch bemerkte er es schließlich und holte es während er das Lenkrad hielt und auf die Straße blickte heraus. An der Nummer sah er, von wo der Anruf kam, eigentlich konnte es nur eine Person sein. Er würde ihn nicht anrufen, jetzt nicht mehr...

„Hai, Haido desu“, meinte er in sein Handy, wobei es schon so was wie Standart war, dass er diesen Namen sagte, wenn er überhaupt so etwas tat. Die Anruferin war ein Mädchen im Alter von etwa 18 Jahren, sie hatte Freunde, die wiederum würden ihr auch irgendwelche Telefonnummer klauen, nur um ihn dann anzurufen. Wenn er da seinen richtigen Namen gesagt hätte, wäre der nie so was wie ein Geheimnis gewesen. Wenn er die Leute anrief, war das etwas total anderes. Juu zum Beispiel pflegte er mit „Hier ist Takarai“ zu begrüßen. So nach dem Motto: Ich kann dich nicht mehr leiden, deswegen wage es bloß nicht, mich beim Vornamen zu nennen...

„Du hast ein Problem“, sagte das Mädchen ins Telefon, sie war hektisch, er wettete darauf, dass sie im nächsten Moment erzählen würde, was sie diesmal für ein Problem hatte.

„Was hast du denn?“

„Wie ich? DU hast eines!“

Erst jetzt bemerkte der junge Mann, dass er der Schwester eines Bekannten nicht richtig zugehört hatte – seine Gedanken waren woanders, an einem anderen weit entfernten Ort.

„Ich habe ein Problem? Welches denn?“ Was sollte schon sein? Dass er Probleme hatte, wusste er selber.

„Kita wurde vor einiger Zeit von einem Detektiv ausgefragt, er arbeitet für die Polizei.“

Das war ja mal interessant, endlich mal kein langweiliges Thema zum Einschlafen. Das konnten sie bringen, wenn er dabei war ins Bett zu verschwinden.

„Und wieso habe ich dann ein Problem, wenn man deinen Bruder ausfragt...?“ Das verstand er nicht, aber auch wollte er nicht den Anschein machen, dass er sich freute und sprach vollkommen monoton.

„Nimm dich in Acht, dank meines Bruders wird dich die Polizei wohl in die Zange nehmen...“

Er hatte ein Lächeln auf den Lippen, was war dieser Typ doch nett. Das kam davon, wenn man sich mit einer Frau gut verstand, die beliebt bei anderen Männern war. Da hatte man gelitten.

„Keine Sorge, da stehe ich drüber.“

„Keine Sorge? Dieser Detektiv... Er...“ Miho brach ab, er konnte sie nicht sehen, aber wusste genau, wie sie gerade schaute – traurig – sie hatte nie ertragen, wenn ihr Bruder sich so benahm, wie er es nun einmal ihm gegenüber tat. Meistens eher irgnorant. „Eine Frage, erwürg mich bitte nicht... Aber...“

Ihr Stottern drückte Angst aus, vor irgendetwas hatte sie diese also, er grübelte, was wohl der Grund war. Sie war nicht wie die meisten Mädchen, die auf ihn abfuhren, also, daran konnte es kaum liegen.

„Bist du noch dran?“

„Ja“, kam zögerlich von der 18-jährigen, bevor sie ihm die Frage stellte, die ihn zutiefst schockierte – beinahe hätte er nämlich angehalten. „Hast du Kimi etwas angetan? Das ist es, was der Detektiv, der hier war, denkt.“

Schweigen herrschte, genau fünf Sekunden lang war Totenstille in beiden Telefonen, bevor er sehr aufbrausend ins Telefon sprach. „Bist du noch ganz dicht?!“ Sie konnte ihn doch nicht so etwas fragen – dass sie ihm das überhaupt zutraute...

„Sei nicht sauer.“

Sei nicht sauer, meinte sie, leicht daher gesagt. Natürlich war der 26-jährige wütend, wer war das nicht, wenn man ihn für einen Mörder hielt. Wenn er so darüber nachdachte... Kita hatte dafür gesorgt, dass man so etwas von ihm dachte. Das würde aber ja heißen, dass er selbst Kita verdächtigte und dieser widerum ihn. Irgendwie ja lustig und es schränkte den Kreis von Verdächtigen etwas ein.

„Sie hat jemand anderen geliebt, vielleicht warst du verletzt deswegen...“

Es kam schon der nächste Hammer, er konnte nicht mehr auf die Straße sehen, zum Glück war nicht viel los, er starrte auf das Lenkrad. „Selbst wenn es so gewesen wäre, ich hätte ihr nie etwas angetan... Sie war meine Freundin, seinen Freunden tut man nichts an. Meiner Kleinen hätte ich nie auch nur ansatzweise wehgetan.“ Es war die Wahrheit, er hatte schon Skrupel davor gehabt, dass sie mal wegen ihm weinte, da stellten sich bei dem Mann die Nackenhaare auf. Man hatte ihm, als er noch ganz klein gewesen war, gesagt, er solle es bloß niemals wagen Mädchen unglücklich zu machen oder gar zum Weinen zu bringen. Klang irgendwie so nach Todsünde, wenn sein Vater das aussprach.

Das Traurige in seiner Stimme war nicht zu überhören. Wahrscheinlich hatte sich Miho geirrt und ihn damit nur wieder an Tote erinnert. Als wenn er das jetzt schon vergessen gehabt hätte...

„Deine Kleine? Du nennst sie deine Kleine? Na, wenn überhaupt, warst du ihr Kleiner.“

„Du, Miho, ich habe keine Zeit für so einen Scheiß. Ich muss Schluss machen. Tetsu wird mich erschlagen, schon alleine, weil ich viel zu spät dran bin, also mach’s gut. Pass auf deinen Bruder auf..“

„Momentchen mal, du wirst mich nicht so schnell los! Du nennst es Scheiß, wenn die Polizei dir Ärger machen will?“

„Wieso sollte ich panisch werden, wenn ich nichts getan habe? Mata ne!“ Die letzten beiden Worte warf er ihr knallhart entgegen und beendete das Gespräch.

Er musste lachen. Wie gut, dass ihn keiner dabei beobachtete, es war ein komisches dunkles Lachen, wie man es ihm nie zugetraut hätte. Man hätte ihn wohl für irre gehalten...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2007-03-04T22:10:55+00:00 04.03.2007 23:10
Man, ist das lustig XD Vermi versucht Syrah davon zu überzeugen, dass Cognac Leute quält *lol* ist aber sehr überzeugend was sie da redet Oo XD das kann ich mir sogar vorstellen xD

~~Die Fahrertür des dunkelblauen BMW wurde aufgerissen und ein aufgeregter, junger Mann mit übelster Laune stieg aus. Sofort begann er zu toben, er furchtelte mit den Armen wild durch die Gegend.~~ who is it? OO
ist bestimmt nicht einfach so eine Szene » so ganz nebenbei » nicht bei dir Melo XD
Jetzt will ich aber wissen wer der Anrufer ist? >< Ich hatte an Naru gedacht die einen angestiftet hat so vllt Juro oO
aber das was Conan und Ryo beredet haben war geil XD
"du hast gegen sie ermittelt weil sie dreck am stecken hatte stimmts??!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!" XD Ja geil
blöd für Conan dass Ryo sie kennt *lol* Oô
und Naru will rächen deswegen dachte ich ja kurz, dass Naru den Anrufer angestiftet hat
so wie sie am Ende klang will sie den Täter und dem dann was böses tun XD

Das mit der kleinen Gruppe verwirrt mich Oo Gin, Cognac, Vermouth, Kir, Carpano? War es nicht so? oo" Confusing ><

Vermi hat pläne die macht mir da Angst Oô Mannoman was geht da bloß vor sich? Wen hat sie? Sêiichîs Vater? Das wäre voll shclim *ihr das nicht zutraut* ><""""" Nicht seinen Vater würde er ihr das verzeihen? oo
Vermis Spiel mit Syrah ist aber nett XDDDDDD
Das Telefonat sagt mir übrigens, dass der Typ am Telefon von der Organisation weiß oo Ich verdächtige Hideto (Jap) und Juro! Mal sehen ob es einer von beiden ist! Juu kann ich mir nicht so wirklich vorstellen ich weiß nicht ><" Obwohl doch irgendwie schon aber ich denke, dass es überraschend sein müsste JUU wäre mir zu billig und leicht zu erraten xD Außerdem ist nicht gesagt dass es nicht einfach ein sehr guter Freund ist XD Obwohl ich ja hoffe dass es der STÖPSEL (*lol*) ist das wäre doch mal so richtig dramatisch obwohl er mir dann leid tun wird xD na was solls ist nur eine FF!! Nja ich mag Juu nicht deswegen soll er es uach bitte nicht sein xDDDDDDDDDDDD

Sêiichî tut mir gerade sehr leid mit Jamie und Alan «" Du warst wie immer nett du wirst bestimmt so nett bleiben *lol*
Das mit Mitsuki verstehe ich nicht Oo das ist doch die Frau die Kimi sehr ähnelt vom Aussehen oder?
Aya fand ich fies so mag ich die nicht ._. Sie scheint Kimi nicht zu mögen....... ;_; Wer mag sie hier auch schon? *auf einen trauerten Freund von ihr besteht* >~>" Nur Naru geht nicht!! Und Tetsu und Ken? Denen auch egal? Kann doch nicht sein;_; Mit denen ist sie doch so dick befreundet ><"

Shoji Kitami mag ich nicht der ist so was von eifersüchtig irgendwie erinnert er mich da etwas an Juu >< bäh~

Und ich glaube aus irgendeinem Grund, dass Haido überschnappt am Ende oo und wenn ich ehrlich bin da kommt er mir vor wie Vermi OO Die wird sich doch nicht als er ausgeben oder? *lol* oO das wäre mitr begreiflicher als dass es aussieht als wenn er...... *kann's nicht aussprechen so schrecklich ist das*
Seiner Kleinen hätte er nie etwas angetan. Wieso eigentlich SEINER? das klingt so danach asl wenn Kita noch Recht hat oo" NEIN MELO das tust du nicht NEEEHEEIN ><" Unmöglich »"

*schockiert ist* ich habe jetzt gut 20 Seiten gelesen und das fast am Stück aber es muss weiter XD Mehr mehr mehr mehr OO" Ich will jetzt auf der Stelle alles wissen was der Wahrheit entspricht X__X wie lange wirst du uns diesmal zappeln lassen? Und Shina weiß eh wieder alles » moooooou~


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