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Dämonenkind

von

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Alltag

„Was ist hier passiert?“, ein großer, muskulöser Mann, mit breitem Gesicht stolperte mit weit aufgerissenen Augen auf einem sandigen Weg in Richtung eines Dorfes.

Das Dorf...sein Dorf, war fast vollständig niedergebrannt. Schon von Weitem hatte der Mann Rauch aufsteigen sehen, doch hatte er gehofft, das die grau-schwarzen Wolken von woanders herkamen. Der muskulöse Mann stand inzwischen auf dem Dorfplatz und sah sich suchend um, überall waren Trümmer, doch ihn beschäftigte nur ein Gedanke:

„Wo ist sie...“ Als er die Dorfbewohner auf einem nahen Hügel entdeckte stürmte er schnell zu seinen Freunden.

„Was ist passiert? Wo ist meine Frau? Wo ist HELENA?“, leicht panisch besah sich der muskulöse Mann der kleinen Menschenschar.

„Beruhige dich Barbos.“, der muskulöse Mann wirbelte herum und stockte vor einem angegrautem, hochgewachsenem Mann mit energischer Stimme.

„Wie kann ich mich beruhigen, wenn meine Frau vermisst wird? Sag Skrieg, wo ist sie?“, Barbos Augen verengten sich, als Skrieg sich hilfesuchend umwandte.

„Ähm... Helena...ist zurückge-„

„HELENA IST ZURÜCKGELASSEN WORDEN!!“ Barbos wuscheliger Schnauzer zuckte unkontrollierbar, während seines Trägers Augen vor Zorn aufleuchteten. Skrieg wurde immer kleiner und sah sich beinahe verzweifelt um.

„Warte Barbos, das verstehst du falsch, wir haben sie nicht zurückgelassen. SIE wollte noch etwas holen aus eurem Haus und ist ins Dorf zurück gerannt. Aber es geht ihr gut, es ist alles in Ordnung!“. Der Bürgermeister fixierte Barbos, doch dieser hatte sich schon beruhigt und grummelte nur etwas Unverständliches in seinen Schnauzer, solange es Helena gut ging, war alles in Ordnung.

Am Abend legte er sich müde ins Bett, neben ihm lag bereits seine unverletzte Frau Helena.

„Helena? Bist du noch wach?“ liebevoll beugte sich Barbos über seine schöne Frau und strich ihr die Haare aus dem Gesicht, Helena drehte sich zu ihm und lächelnd erwiderte sie:

„Wie könnte ich schlafen, wenn mein Mann noch nicht neben mir liegt? Wie war dein Tag Liebster? Ich hoffe wir können bald wieder in unser Haus ziehen.“

„Mach dir darüber keine Sorgen. In ein paar Monaten werden wir in unserem Bett schlafen können. Ich wünschte nur, das diese Überfälle aufhören würden, das ist schon das dritte Mal dieses Jahr und sie werden immer schlimmer...“

„Gräme dich nicht, du kannst nichts dafür. Und solange es uns gut geht, können wir immer wieder neu anfangen. Schlaf jetzt, morgen wird ein langer Tag.“ Barbos küsste Helena noch zärtlich, bevor er erleichtert und von den Ereignissen überwältigt einschlief.

Um das Dorf mit den anderen Männern wieder aufzubauen musste Barbos die Notunterkünfte sehr früh verlassen und kam abends erst spät zurück, alle Dörfler arbeiten sehr hart.

Dieser Tagesablauf manifestierte sich, sodass Barbos zu beschäftigt war um mitzubekommen, wie Helena sich veränderte.

Sieben Monate dauerte es das Dorf wieder aufzubauen. Die Notunterkünfte, ein paar Stoffzelte mit unbequemen Betten, konnten abgebaut werden, alle waren froh darüber, alle...bis auf eine, denn durch den beschränkten Lebensraum im Haus wurde eine Tatsache deutlich hervorgehoben.

„Helena...d-du- du bist ja schwanger?! Seit wann?“, der überraschte Dörfler setzte sich nach getaner Arbeit an seinen heimischen Holztisch und starrte auf den fast kugelrunden Bauch seiner Frau, der sich im Kerzenlicht zu bewegen schien. Helena allerdings schien ihren Gatten nicht einmal sehen zu können, mit glasigem Blick starrte sie die Wand an.

„Helena? ...Helena... HELENA! Wann ist das passiert? HELENA SO ANTWORTE MIR DOCH!.... Sieh mich an HELENA!“ Barbos sprang auf und schüttelte seine Frau heftigst, bis sich unter ihrer Bauchdecke etwas regte. Der impulsive Gatte ließ sofort von Helena ab und trat eine Schritt zurück.

„D- Das ist nicht mein Kind...“ stammelte er nur und entfernte sich mehr von seiner Frau, als sich ein länglicher Knochen gegen die Bauchdecke drückte, ein Knochen, der zu lang war für den Arm und zu dünn als Teil eines Beines.

„Helena...w- was ist das?....Helena....WAS ist passiert?“, die Angesprochene regte sich nicht. Barbos war den Tränen nahe, doch dann hörte er ein dumpfes Pochen. Die Nachbarn...

„Was soll ich tun? Was soll ich machen?“, der Ehemann begann im Zimmer auf und ab zu gehen.

„Schatz? Da ist jemand an der Tür, würdest du bitte auf machen?“ Barbos erstarrte und sah zu seiner Frau, die ihn kurz unschuldig anlächelte, dann wurde ihr Blick wieder glasig, ihr Gesicht erschlaffte und dann fixierte sie wieder die Wand. Wieder musste der Dörfler gegen eine Tränenflut ankämpfen, die ihn diesmal zu überwältigen drohte, doch hatte er keine Zeit sich ihr zu ergeben, laute Stimmen drangen an Barbos Ohr:

„Barbos? Was ist denn bei euch los?“ – keine Antwort – nach einigen Minuten öffnete sich die Tür, die Dörfler sahen besorgt und neugierig aus, als Barbos mit wässrigen Augen vor seinen Freunden stand, aber er brachte keinen Ton heraus. Die Frauen, die der kleinen Gruppe beiwohnten liefen zu Helena und brachten sie ins Bett. Deren Gatten versuchten mit Barbos zu reden, doch es gelang nicht. Helenas Mann war nicht ansprechbar, in seinem Inneren tobte ein Kampf, von dem sein Antlitz nichts erzählte.

In der selben Nacht gebar Helena einen Sohn, das Dorf war entsetzt. Dieses Kind hatte schwarze Flügel und als Pupillen senkrechte Schlitze, ohne Zweifel ein Dämonenkind.

„Warum hat sie nichts gesagt?“, murmelte eine mollige Frau und wich vor dem schreienden Fleischknäuel mit Flügeln zurück. Die restlichen Frauen reagierten nicht anders, alle starrten auf den Blüter, ohne irgendetwas zu unternehmen.

Währenddessen kämpfte die Männerrunde gegen Barbos, der nach dem ersten Schrei wutentbrannt sein Gewehr gegriffen hatte und ins Schlafzimmer stürmen wollte.

„Barbos beruhig dich, es ist doch nur ein Kind.“, keuchte einer erschöpft, während er Barbos’ Ellenbogen ins Gesicht bekam.

„NUR EIN KIND?! ES IST EIN BASTARD!! EIN DRECKIGER BASTARD.... wegen diesem Ding ist Helena...ist Helena...“ Barbos schien in sich zusammenzufallen...ein betretenes Schweigen legte sich über die Männer, als der Ehemann sich setzte und den Kopf in seinen großen, rauen Händen verschwinden ließ.

Barbos verschwand noch am gleichen Abend. Er könne es nicht ertragen Helena mit diesem Blüter zu sehen, denn trotz ihres geistigen Zustandes hatte Helena entschieden verhindert, das Barbos dem Jungen irgendetwas antat.



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