Der Engel der mich führt von angelwater (Nächstes Kapitel lädt endlich ^^) ================================================================================ Kapitel 7: Die Millenniumsfeder (Ayumis Sicht) ---------------------------------------------- Kapitel 7 – Die Millenniumsfeder (Aus der Sicht von Ayumi) Langsam wache ich auf, ziehe mich an und gehe aus meinem Zimmer. Heute muss ich die Zeremonie ablegen, aber ich will nicht. Ich versuche unentdeckt in den Garten zu kommen, als ich plötzlich mit jemanden zusammenstoße. Ich erschrecke und schaue nach oben, genau in tiefblaue Augen. Es ist Seto. „Wohin willst du Ayumi?“, fragt er mich. „Ich wollte ...“ „Du wolltest bestimmt in den Garten oder?“ Ich nicke. Plötzlich hält er mich am Arm fest. Ich versuche mich zu befreien. „Lasst mich los Seto. Ich will nicht. Versteht es doch. Es hat keinen Sinn. Es wird sich nichts ändern.“, schreie ich Seto an, doch er lässt mich nicht los. „Bitte versteht es doch.“ Meine Stimme erstickt, ich muss anfangen zu weinen. Seto zieht mich näher an sich und versucht mich zu trösten. Er nimmt mich in seine Arme. Er sagt: „Ist ja gut, du brauchst nicht zu weinen.“ Sachte streift er durch mein Haar. Es ist ein angenehmes Gefühl. „Warum soll ich diese Zeremonie ablegen? Es wird sich sowie so nichts ändern. Auch als Priesterin bin ich in ihren Augen immer noch ein Dämon. Ich will aber kein Dämon mehr sein.“, sage ich. „Dann versuche es wenigstens.“, sagt Seto. „Da hat Seto Recht.“ Es ist Atem, mein Bruder. Sachte stößt mich Seto weg und ich sage: „Guten Morgen, Bruder.“ „Guten Morgen mein Pharao.“ „Ich wünsche euch auch einen guten Morgen.“ Ich frage ihn: „Warum bist du schon so früh wach Atem?“ „Ich bin von einem Geschrei geweckt worden.“ „Etwa von mir? Das tut mir Leid. Ich wollte dich nicht wecken.“ „Schon gut.“ Als ich noch etwas sagen will, kommt Kisara plötzlich um die Ecke gebogen und sagt: „Ayumi, ich habe dich überall gesucht.“ Als sie Atem bemerkt, sagt sie schnell: „Guten Morgen mein Pharao.“ Und redet weiter: „Ich soll dich doch für die Zeremonie fertig machen. Das Bad ist schon bereit und deine Kleidung ist auch schon hingelegt worden.“ Ich antworte: „Ja, ich komme.“ Kisara und ich sind schon fast um die Ecke gebogen, als ich mich noch einmal umdrehe und sage: „Danke Seto. Du hast mir neuen Mut gegeben.“ Ich sehe noch, wie Seto etwas flüstert, und bin dann schon auf den Weg zum Bad. Im Bad siehe ich mich aus und gehe in das warme Wasser. Die Wärme des Wassers tut mir richtig gut. Mein Körper entspannt sich und ich vergesse für ein paar Augen blicke die Zeremonie. Nach einer halben Stunde kommt Kisara und sagt: „Willst du dich nicht langsam anziehen? Es wird Zeit.“ „Wo sind denn meine Sachen zum Anziehen?“, frage ich. „Die liegen dort.“ Sie zeigt in die Richtung, wo meine Sachen liegen. Es ist ein seidenes, weißes und armloses Kleid, das unten vergoldet ist. Dazu noch ein Oberteil mit Ärmeln. Als ich mich angezogen habe, kämmt Kisara noch meine Haare und steckt diese mit einer goldenen Spange nach oben. Langsam gehen wir in den Speisesaal. Als Kisara die Türe aufmacht, ist es plötzlich ganz ruhig und jeder sieht mich an. Als ich zum Tisch gehe, muss Atem grinsen. Als ich mich hinsetze, sagt er: „Pass gut auf das Kleid auf, denn dieses Kleid gehörte unserer Mutter.“ „Hat das Kleid wirklich unserer Mutter gehört?“, frage ich unsicher. Er nickt. „Das ist ja wunderbar.“ Ich muss lachen. Es tut gut so zu lachen. „Jetzt esse aber endlich etwas. Es geht gleich los.“ Somit esse ich ein Wenig, da ich nicht wirklich Hunger habe. Nachdem wir alle gegessen haben, gehen wir gemeinsam zum Nil. Shada wartet bei dem Boot auf mich. Der Nil tobt. Ich habe Angst. Scheinbar bemerkt das Atem, denn er sagt: „Du brauchst keine Angst zu haben. Wir werden hier alle auf dich warten.“ Dann drückt er mich an sich und flüstert mir ins Ohr: „Keine Angst.“ Ich zitter immer noch. „Nun geh. Shada wartet auf dich . Es geht langsam los.“ Ich nicke und gehe langsam auf das Boot zu. Als ich bei dem Boot ankomme, sagt Shada: „Keine Sorge, es wird alles gut.“ Er verbindet mir die Augen. „Nun komm!“ Mit diesen Worten bringt er mich hinüber zur Insel. Jetzt bin ich ganz alleine auf der Insel. Der Wind lässt einfach nicht nach. Mir ist es kalt. Der Regen durchnässt mein Kleid. Ich laufe einfach weiter. Wo soll ich diese Feder nur finden? Und wie? Atem hat mir nichts gesagt, als ich ihn gestern gefragt habe. Er war wohl ziemlich müde. Meine Beine tragen mich bald nicht mehr. Ich muss endlich die Millenniumsfeder finden. Ich weiß nicht mehr weiter und setze mich auf den nassen Boden. Mir wird immer kälter. Was wird sich schon ändern? Es ist doch egal ob ich die Millenniumsfeder nun finde oder nicht. Für sie bin ich dann doch immer noch ein Dämon. Ich muss anfangen zu weinen. Niemand ist da der mich beschützt. Ob ich ohne die Feder zu den Anderen zurückkehren soll? Ob sie dann immer noch meine Freunde sind? Ich muss es einfach riskieren. Also gehe ich zurück zum Nil. Die Wellen sind stark und trotzdem traue ich mich ins Wasser. Doch weit komme ich nicht. Die Wellen spülen mich an einen Felsen. Ich merke wie meine Haut aufgerissen wird. Schmerzen durchfahren meinen Körper. Bewegungslos liege ich am Strand, als plötzlich jemand auf mich zukommt. Ich sehe alles verschwommen. „Bin ich schon tot?“, frage ich die Gestalt vor mir, doch diese antwortet mir nicht. Ich versuche langsam aufzustehen, doch es gelingt mir nicht. „Bleibe noch etwas liegen. Du bist noch zu schwach." Die Gestalt ist eine Frau. „Was machen Sie hier? Und wie sind Sie hier her gekommen?“ „Ich war doch schon immer bei dir.“ Langsam erholen sich meine Augen wieder. Ich schaue in zwei blaugraue Augen. Diese Augen sehen meinen so gleich aus. „Wie geht es dir meine Tochter?“ „Mama? Bist du es? Aber wie ist das möglich?“ „Ich bin schon immer bei dir gewesen. Tief in deinem Herzen war ich immer bei dir.“ „Und warum bist du erst jetzt aufgetaucht? Warum konnte ich dich noch nicht eher sehen?“ „Weil erst jetzt der richtige Augenblick gekommen ist.“ „Kannst du mir nicht sagen wo ich die Millenniumsfeder finden kann?“ „Was weißt du alles über die Millenniumsfeder?“ „Fast gar nichts.“ „Weißt du, die Millenniumsfeder hat einmal mir gehört.“ „Davon hat Vater mir nichts erzählt.“ „Er sollte es dir nicht erzählen, weil ich nicht wollte, dass du traurig wirst. Ich wollte das du lächelnd durchs Leben gehst, doch ich habe genau das Gegenteil erreicht.“ „Sie nennen mich alle nur Dämon.“ „Aber für mich bist du ein wunderschöner Engel.“ „Danke.“ Ihr blondes Haar weht im Wind. „Und jetzt wieder zurück zur Millenniumsfeder. Mit ihr kannst du den Wind kontrollieren.“ „Wirklich?“ Sie nickt. „Und wie?“ „Mit deinen Händen.“ „Und wo ist die Millenniumsfeder?“ Schweigen. „Warum antwortest du mir nicht?“ „Ich muss jetzt leider gehen. Ich weiß nicht ob wir uns je wiedersehen.“ Langsam löst sie sich in Luft auf. „Bitte geh nicht Mutter!“, rufe ich noch, doch dann sehe ich sie nicht mehr. Als ich auf den Boden schaue, sehe ich sie. Die Millenniumsfeder. Langsam richte ich mich auf. Ich nehme die Millenniumsfeder und merke wie eine starke Kraft meinen Körper durchzieht. Plötzlich beginnt am Himmel ein buntes Farbenspiel. Die Farben des Regenbogens tanzen. Ich habe es geschafft. Danke Mutter. Du hast mir sehr geholfen. „Ist schon gut.“, höre ich ihre Stimme in meinen Ohren. Dann merke ich wie der Wind mich in die Luft hebt und weg bringt. Von weiten sehe ich wie Seto auf den tobenden Nil zugeht. Mit meiner Millenniumsfeder verursache ich einen starken Windstoß, der Seto zurückwirft. „Mist, wieso komme ich nicht weiter? Ich muss zu Ayumi.“, sagt Seto und ich lande sanft hinter Atem, Seto und den Anderen. Der Wind hört, auf mein Kommando, auf zu wehen. Dann frage ich: „Warum willst du zu mir?“ Alle drehen sich um. Sie sehen mich an, bis sie alle sagen: „Ayumi!“ Mana rennt zu mir hin und umarmt mich. Schmerzen durchziehen wieder meinen Körper. Es brennt wie die Hölle. Ich halte es nicht mehr aus. Ich muss schreien. Erschrocken lässt Mana mich los. Atem sieht mich genau an. „Ayumi, was ist passiert?“ Wie soll ich ihm das erklären? Soll ich sagen, das ich fast ohne die Millenniumsfeder wiedergekommen wäre? „Bitte sag mir was passiert ist.“, fragt mich Atem noch einmal. „Ich bin an einen Felsen gespült worden, als ich wieder zurück wollte.“, antworte ich. „Hast du die Millenniumsfeder gefunden?“, fragt mich nun Isis. Langsam öffne ich meine Hand. Dort liegt sie, die Millenniumsfeder. Sie ist aus purem Gold und schimmert in der Sonne. „Du hast es geschafft.“ Ich nicke. Seto fragt: „Weißt du, warum ich nicht zu dir konnte?“ „Ich habe es dem Wind gesagt.“, antworte ich. „Wie bitte?“ „Ich habe dem Wind gesagt, er soll dich zurückhalten, weil die Wellen zu stark waren.“ Jetzt fragt Atem: „Wie hast du das gemacht?“ „Mit der Millenniumsfeder. Der Wind gehorcht mir jetzt.“ „Woher wusstest du das?“ Plötzlich erinnere ich mich wieder an unsere Mutter. An ihr blondes Haar und an ihre blaugrauen Augen. „Unsere Mutter war bei mir und hat es mir gesagt. Ich habe sie gesehen. Sie ist war wunderschön.“ Ich muss anfangen zu weinen. Atem nimmt mich vorsichtig in den Arm und sagt: „Du brauchst nicht zu weinen Priesterin des Windes. Es ist alles Gut.“ Ich sehe ihn verwundert an und frage: „Warum nennst du mich so?“ „Du hast die Millenniumsfeder gefunden, also bist du jetzt auch eine Priesterin.“ Nach ein paar Augen blicken höre ich auf zu weinen und Atem lässt mich langsam los. Ich fühle mich schwach. Ich habe kaum noch Energie in mir. „Kannst du uns zeigen, wie du den Wind beherrschst?“, fragt Karim. „Ja.“ Ich gehe einen Schritt zurück und schließe meine Augen. Ich erinnere mich, was mir unsere Mutter mir gesagt hat. Dann halte ich die Millenniumsfeder gegen den Wind und bewege meinen Arm einmal nach links und dann nach rechts. Plötzlich kommt wieder Wind auf. Doch dann falle ich auf die Knie. Ich kann einfach nicht mehr. „Was ist mit dir Priesterin Ayumi?“, fragt Mahaad. „Ich kann nicht mehr.“, antworte ich ihm. „Soll ich dich tragen Priesterin Ayumi?“ fragt mich mein Cousin Seto. Ich nicke. Seto nimmt mich auf den Arm und wir gehen alle zusammen zum Palast zurück. ________________________________________________________________________________ Das war noch einmal das Kapitel 6 aus Ayumis Sicht. Hoffe es hat euch trotzdem gefallen. Hinterlasst wieder ein paar Kommis. Bis demnächst! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)