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An Other Lovestory

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Kapitel 4 - Souten

Kapitel 4
 

Heruntergestürzt!

Einfach heruntergestürzt!

Shippo ist einfach heruntergestürzt!

Schlaff hängt sein Körper in meinen Armen, gespenstisch hängt sein Kopf herunter. Seine Augen sind geschlossen, sein Atem geht flach. Sein Mund ist einen Spalt weit geöffnet und er ist ganz warm.

„Oh nein!“, ruft Rin auf einmal, „Sein Bein ist gebrochen!“

Regen prasselt auf uns herunter.

„Wegen dem Sturz?“, rufe ich Rin zu.

Rin schüttelt den Kopf.

„Es ist schon länger gebrochen und hat sich entzündet!“

„Er ist also nur gestürzt, weil das Bein gebrochen war?“

Rin nickt. Mit einer Handbewegung gibt sie mir zu verstehen, dass wir ihn ins Haus tragen müssen. Sie schlingt ihre Arme unter seinen Kniekehlen hindurch, ich packe ihn unter den Schultern. Seinen Kopf bette ich vorsichtig auf meiner Brust. So schleppen wir ihn dann zu meinem Anwesen. Immer wieder müssen wir Pausen einlegen um zu verschnaufen. Endlich erreichen wir das Haupttor, durchqueren den Vorhof und gelangen ins Trockene. Mit letzter Kraft schleppen wir ihn zu seinem Zimmer und legen ihn in sein kaum verwendetes Nachtlager.

Kurz verschnaufen wir, doch schon geht es mit Hektik weiter. Rasch holen wir Wasser und Tücher, Verbandszeug und Kräutersalben. Rin bringt einen geraden Stock mit.

„Um sein Bein gerade zu halten“, erklärt sie mir knapp.

So legen wir den Stock an sein Schienbein, tragen Salben auf und verbinden den Stecken dann mitsamt seines Unterschenkels. Wir untersuchen ihn weiter und stellen fest, dass sein Genick angeknackt ist. Außerdem sind seine Schulterblätter fast zerschmettert. In heller Aufregung vereinbaren wir, dass ich zu Kaedes Dorf gehen werde, um Hilfe zu holen, da ich mit meinen Flugrollen schneller bin als Rin mit ihren Menschenfüßen.

So schnappe ich mir den Donnerstab, den ich von meinem Bruder geerbt hatte und fetze los. Die Landschaft zischt nur so an mir vorbei, Regen peitscht mich. Das Grau der Felsen ändert sich langsam in das Grün von Wiesen. Vor mir erhebt sich ein Wald. Mit einer wahnsinnigen Geschwindigkeit rase ich hindurch. Mein langes Haar peitscht mein Gesicht und meinen Rücken. Normalerweise flechte ich es, doch ich hatte irgendwann erfahren, dass Shippo es mag, wenn Mädchen ihr Haar offen tragen.

Angst flammt in mir auf.

Was, wenn ich zu langsam bin?

Was, wenn Shippo nicht so lange durchhält, wie ich Zeit brauche?

Tränen schießen in meine Augen.

„Nicht weinen...“, murmele ich mir selbst zu, „Wenn du nichts siehst wird es auch nicht besser...“

Was wäre, wenn ich Kagome nicht tragen könnte?

Was, wenn meine Flugrollen nicht in der Lage sind, ein solches Gewicht zu heben?

Was, wenn ich in der Hast Kagome fallen lasse und SIE stirbt?

Ich zische am Zeitbrunnen vorbei.

Was wäre, wenn Kagome überhaupt nicht in meiner Zeit wäre?

Müsste InuYasha dann etwa sie holen gehen?

Zweifellos, denn nur er kann ohne Juwelensplitter hindurch. Warum weiß niemand, aber es ist so. Und wenn ich ihn Schicken müsste wäre das wieder ein Zeitverlust. Erst recht, wenn Kagome nicht zu hause war...

Eine meiner Rollen knackt leise.

„Nein! Du gibst jetzt nicht deinen Geist auf!“, kreische ich und verlangsame mein Tempo gezwungenermaßen.

Die Flamme, die aus der rechten Rolle kommt war Blau, bald würde sie ausgehen.

„Benutze sie nie, wenn sie zu viel Wasser ausgesetzt sind!“, hallen die Worte meines Bruders Stan in meinem Kopf nach.

„Verdammt!“, schreie ich und sporne die Flugrollen erneut an. Mit Geschwindigkeit hatten die Rollen noch nie Probleme gehabt, nur mit Wasser!

Endlich sehe ich das Dorf. Gerade passiere ich die ersten Häuser, da knistert das Feuer der rechten Rolle und erlischt. Um mein Gleichgewicht gebracht falle ich zu Boden, schürfe mir meinen Arm auf.

„Scheiße!“, fluche ich und springe auf. Schon presche ich zu Fuß weiter in die Richtung meines Ziels: Kagomes Hütte.

Ohne mich anzukündigen stürze ich ins Haus.

„Kagome!“, rufe ich, ohne überhaupt nachzusehen, ob sie da ist.

„Was ist denn los?“

Sie ist da!

„Shippo! Er ist gestürzt und hat sich schwer verletzt!“

Kagome sieht mich entsetzt an.

„Schnell, bring mich zu ihm!“, ruft sie, doch sie entdeckt meine kaputte Rolle selbst.

„InuYasha!“, schreit sie daher, „Hol Kirara!“

Ohne Widerrede erhob InuYasha sich und preschte aus dem Haus. Kagome trocknete mir ein wenig das Haar.

„Damit du dich nicht erkältest“, meinte sie flüsternd.

Schon kommt InuYasha wieder zurück, Kirara in seinen Armen. Die Mononoke verwandelt sich in ihre große Form, Kagome und ich steigen auf und los geht es, zurück zu meinem Anwesen.

„Bitte halte durch, Shippo...“, flüstere ich und schmiege mich von hinten an Kagome heran.

„Was hat er sich getan?“, fragt Kagome.

„Sein Genick ist angeknackt und seine Schulterblätter sind zerschmettert!“, schreie ich gegen Wind und Regen, „Außerdem hat er sich davor schon irgendwie das Bein gebrochen!“

Kagome versteift sich merkbar.

„Schneller, Kirara!“, spornte sie die Katze an. Die Mononoke gehorchte augenblicklich.

Nach ein-zwei Minuten waren wir endlich angekommen. Ohne irgendwelche Anstalten rennt Kagome ins Haus, ich folge ihr sofort. Die Miko wusste glücklicherweise wo sich Shippos Zimmer befindet.

Besorgt fährt sie mit ihrer Hand die Stellen entlang, an denen ich ihr die Verletzungen genannt hatte, dann zieht sie ein Döschen mit einer Salbe heraus. Rin drückt sie ein paar seltsam riechende Kräuter in die Hand.

„Mach daraus einen Tee!“, befiehlt sie ihr. Sofort gehorcht Rin und rennt in die Küche.

Kagome dreht Shippo vorsichtig auf den Bauch und salbt seinen Nacken und seine Schultern ein. Shippo stöhnt. Selbst in seiner Ohnmacht scheint er Höllenqualen durchmachen zu müssen.

Und ich dachte immer, ein Bewusstloser merkt Überhauptnichts...

„Mehr kann ich nicht für ihn tun...“, meint die Miko traurig, „Aber ich weiß, dass die Kräuter, aus der auch die Salbe ist, Wunder wirken.“

„Ach?“, frage ich nach.

„Ja“, antwortet Kagome, „Sie sind von Jinenjis Kräutergarten.“

„Jinenji?“, frage ich mit großen Augen.

„Ja.“

Jinenji war inzwischen bekannt für seine Kräuter geworden, die fast jede Wunde und jede Krankheit heilen konnten.

Kirara schleicht zur Türe herein und miaut fragend.

Kagome zieht noch mehr Kräuter aus ihrem Obi, die sie kurz vor unserer Abreise hineingesteckt hatte.

„Das sind dieselben Kräuter, die ich Rin eben gegeben habe. Macht ihm bitte morgens und abends einen Tee davon.“ Sie legt das Döschen mit Salbe dazu. „Damit salbt ihr ihn bitte abends ein.“

Ich nicke gehorsam und lege die Kräuter in einen der Schränke, die im Zimmer waren.

„Halt beides trocken!“, sagt sie mahnend, dann fügt sie hinzu: „Ich muss wieder zurück. Kaede ist erkältet...“

Wieder nicke ich.

„Wünsch ihr eine gute Besserung von mir!“

Kagome lächelte bedrückt, dann rennt sie mit Kirara hinaus und verschwindet im Regen, zu dem sich mittlerweile Nebel gesellt hat.

Kagome nennt das „Aprilwetter“ und begründet es damit, dass der Monat, der gerade herrscht, in ihrer Zeit „April“ heißt.

Ich wende meinen Blick wieder Shippo zu. Reglos liegt er auf dem Bauch, seine Schultern entblößt. Vorsichtig ziehe ich seine beiden Gewänder wieder über seine Schultern und decke ihn zu. Mit meiner Hand streichle ich sein Gesicht, als ich feststelle, dass seine Wangen fiebrig gerötet sind.

„Auch das noch...“, stöhne ich, nehme mir ein Tuch, mache es feucht und tupfe damit sein Gesicht ab. Seine Gesichtszüge entspannen sich ein wenig, also gefällt es ihm.

„Oh, du kleiner Tollpatsch...“, seufze ich und sehe in sein Gesicht.

Dieses hübsche Gesicht eines jungen Mannes, das ich schon immer geliebt habe, selbst als er noch kein Mann gewesen war.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2007-11-05T14:55:30+00:00 05.11.2007 15:55
Ich find das echt klasse...du hast ja schon ewig nich mehr geschrieben...Hast du nich vor weiter zu machen?...Das wäre total schade, du bist echt gut!...Und die Ich-Perspektive erst!...
Liebe Grüße, Cassie
Von: abgemeldet
2006-12-08T17:14:29+00:00 08.12.2006 18:14
super kap!!!!muss jojonny zustimmen, diese art find ich auch toll!!!^^
lg
Von: abgemeldet
2006-12-06T20:21:41+00:00 06.12.2006 21:21
Hallo
*freu* *freu* ich bin die erste!
Ist sehr gut geworden, die ich-perspecktive finde ich bei dieser Geschichte sehr passen, auch finde ich es gut dass du uns immer mal in andere Figuren "reinspickeln" lässt ^^. Nur weiter so!
Jojonny


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