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An Other Lovestory

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Kapitel 1 - Sesshomaru

Kapitel 1
 

Liebe.

Dieses unnütze, grässliche, absolut verachtenswerte Gefühl, das Lebewesen einer anderen Person gegenüber verspüren können. Ich habe mich schon immer gefragt, warum diese hässliche Empfindung überhaupt existiert...

Und deshalb frage ich mich umso mehr: Was – bei allen Göttern – was hat dieses Gefühl in mir, Sesshomaru, zu suchen?

Nie, wirklich nie in meinem Leben hätte ich geglaubt dieses dumme Gefühl auch nur einmal zu haben. Hätte es jemand behauptet, ich hätte ihn dem Erdboden gleich gemacht.

Doch es stimmt: Ich bin verliebt.

Es war mir lange nicht bewusst gewesen, wie ein widerwärtiger, mickriger Mensch sich in mein Herz schlich. Lange habe ich diesen Menschen um mich herumgehabt und ihn unbewusst beschützt. Und das wurde mir irgendwann bewusst. Ich habe den Menschen davongejagt, um ihn zu vergessen. Nun wache ich jede Nacht auf, sehe das hässliche Gesicht mit dem hässlichen Lächeln, das ich nie mehr wieder sehen wollte. Keinen klaren Gedanken kann ich mehr fassen.

Alles ist ihre Schuld.

Rin.

Sie ist schuld an meiner Aufgewühltheit. Sie ist schuld daran, dass ich nicht mehr der bin, der ich einmal war. Sie hat meinen Stolz, mein Herz und mein Bewusstsein zerschlagen wie eine Porzellanvase.

Wobei, war ich es nicht selbst?

War ich nicht derjenige, der sie davongejagt hatte?

Seufzend lehne ich mich an den dicken Stamm eines Baumes, der so alt ist wie ich. Meine wachsamen Augen überblicken aufmerksam den Garten meines Schlosses. Das Gras ist saftig grün, die Bäume ragen majestätisch in die luft, allesamt älter als ich selbst. Das Wasser des Bächleins plätschert fröhlich, die Goldfische im großen Teich schwimmen durcheinander. Blumen blühen in allen Farben, ein Häschen hoppelt in einen der Sträucher.

Ich stehe auf, schlendere zu einer Brücke, die über den Teich führt. Mit der Hand fahre ich über das rot gestrichene Holz des Geländers.

Ob es Rin hier gefallen hätte?

Seerosen schwanken leicht auf dem Wasser, das im Wind kleine Wellen schlägt, die Blumen neigen sich zur Seite, die Blätter der gewaltigen Bäume und der Büsche rascheln.

Ich gehe weiter, komme zu einem kleinen Teehäuschen. Es steht auf einer kleinen Insel im Teich. Vater war damals sehr gerne hier gewesen, hatte den Tieren im Garten zugesehen und seinen Tee getrunken. Jeweils mit der Ehefrau, die er derzeit hatte – also zuerst Aimiki und dann Izayoi.

Ich streiche mit der Hand über das alte Holz der Wände, schiebe langsam die Türe auf und betrete den Raum. Der Geruch von Tee schwappt mir entgegen. In diesem kleinen Häuschen roch es eigentlich immer nach Tee.

Warum bin ich denn so... gefühlsdusselig?

Und warum frisst mich so eine seltsame Leere von innen auf?

Mit einem erneuten Seufzen setze ich mich auf die Terrasse des Hauschens. Das Schilf raschelt, als ein Kranich davonfliegt.

Ich achte doch sonst nie auf solche Dinge?

Nun, in letzter Zeit tue ich es andauernd. Und deshalb nichts, wirklich nichts von meiner Arbeit erledigen. Deshalb wird mir immer so warm, wenn ich das kleine, niedliche Gesicht von Rin vor mir sehe, dass ich immer als hässlich beschreibe. Deshalb fühle ich mich so leer, wenn ich nachts in meinem Bett liege und Rin nicht auf meinem Schoß liegt um zu schlafen.

Ich werde noch verrückt...

Alles, wirklich alles worauf ich damals an mir stolz gewesen war ist zerplatzt wie eine Seifenblase. Und Rin war das Kind, das diese Seifenblase zum Platzen gebracht hatte.

Wie hatte ich mich denn eigentlich in sie verlieben können?

Sie war doch noch ein Kind. Mit ihren 11 Jahren noch viel zu jung für mich.

Ich schaue in den Himmel.

10 Jahre ist es her. 10 Jahre ist es her, dass sie mich versorgen wollte, als InuYasha mich mit der Windnarbe erwischt hatte.

Die kleine, kleine Rin mit dem großen Herz, die mir geholfen hat, obwohl ich sie abgewiesen habe, obwohl ich ein Dämon bin.

Oder eher, obwohl ich ein Dämon gewesen war. Was an mir ist denn noch dämonenhaft?

Eine Welle von Wut ergreift mich, meine Augen beginnen rot zu glühen.

Nicht schon wieder!

Ich spritze mir das kalte Wasser des Teichs ins Gesicht, mein Youki beruhigt sich wieder. Das wäre beinahe der dritte Wutanfall in dieser Woche gewesen. Und das innerhalb von zwei Tagen!

Ich wische mir meinen Pony aus dem Gesicht, das ich versehentlich auch nass gemacht habe, beuge mich nach vorne, schaue mein Spiegelbild an.

Bilde ich es mir nur ein, oder sehe ich müde aus?

Mit meiner rechten Hand fasse ich ins Wasser. Meine linke war ja von InuYasha abgeschlagen worden. Als meine Finger die Wasseroberfläche berühren, entstehen kleine Wellen, mein Spiegelbild verschwimmt. Vorsichtig ziehe ich kreise, streife mit meinem Handrücken etwas Glitschiges. Ein Fisch schwimmt eilig davon.

Ich ziehe meine Hand wieder aus dem Wasser, fahre mir durchs Gesicht.

So angenehm kühl...

Ich sehe auf und entdecke einen Diener.

Verdammt, wie lange stand er schon da?

Bin ich blöd geworden, oder warum habe ich ihn nicht wahrgenommen?

Ich stehe auf, gehe über die Brücke und zu dem Diener.

„Das Essen ist fertig, mein Herr“, teilte er mir mit. Anschließend suchte er eiligst das Weite.

Seufzend begebe ich mich in den Speisesaal, setzte mich an den großen Tisch, der den Raum durchzog. Die schönsten Sachen stehen auf dem Tisch, doch ich rühre nichts an. Mein Appetit hatte schon lange den Geist aufgegeben. Ab und an schaffte es Jaken, mich dazu zu bewegen, etwas zu essen, aber ich war zumeist allein im Raum.

Lustlos spiele ich mit einem meiner Stäbchen herum, nehme die Trinkschale und nippe daran. Der bittere Geschmack von Sake brennt mir auf der Zunge. Ich trinke die Schale aus.

Ich versuche mich selbst zu überwinden und nehme mir ein wenig Reis mit Sojasoße. Lustlos stecke ich mir mittels der Stäbchen ein wenig davon in den Mund kaue ein wenig darauf herum und schlucke es dann.

Unwillkürlich dachte ich an meinen Vater. Er hatte immer einen sehr ausgeprägten Appetit gehabt, der mir immer peinlich gewesen war, denn von dem, das Vater damals gegessen hatte, hätten 10 Menschen eine Malzeit haben können...

„Nie mehr wird es sein wie früher...“, flüstere ich, als wenn jemand hier wäre, der es erfahren müsste.

Plötzlich räusperte sich jemand neben mir. Aufgescheucht wirbele ich herum und sehe Jaken.

„Was willst du hier? Warum hast du nicht geklopft?“, frage ich ihn mit meinem monotonem Tonfall.

Jaken tippelte vom einen Fuß auf den anderen.

„Ich habe geklopft, mein Herr...“

Oh, dieser kleine, verdammte, Kröterich...

„Was willst du?“, frage ich harsch, um diese Peinliche Tatsache in den Hintergrund zu befördern. Ich glaube ihm, denn immerhin bemerke ich in den letzten zwei Tagen kaum etwas.

„Ich wollte euch fragen, was mit euch los ist. Ich bin Euer engster Diener und möchte Euch zur Seite stehen, mit allem was ich habe und vermag!“

Ich weiß genau, dass er meine geflüsterten Worte verstanden hat. Und irgendwie rühre es mich, dass er sich so um mich sorgt. Ich weiß nicht warum, aber es tut mir gut.

„Mein Herr?“, fragt Jaken, da ich nicht antworte.

„Verschwinde!“, herrsche ich ihn an. Ich will alleine sein. Ich will niemanden sehen.

„Wollt Ihr wieder einmal eine Reise antreten?“, fragte Jaken weiter und blieb mutig stehen, „Ich weiß, dass Ihr nie gerne irgendwo bleibt.“

Normalerweise hätte ich ihn für eine solche Bemerkung in Fetzen gerissen, doch ich fand seinen Einfall diesmal wirklich gut – zumal ich dann die Gelegenheit hatte, nach Rin zu suchen.

Da ich nicht antwortete entfernte Jaken sich. Ich selbst widmete mich wieder meinem Teller Reis, der noch immer keine Veränderung seit dem Schöpfen aufweist – bis auf den Mund voll, den ich in mich hineingezwungen hatte.

Eine Reise...

Warum nicht?

Vielleicht würde das mich ein wenig von IHR ablenken. Oder vielleicht sogar zu ihr führen...

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Und da ich diese FF gerade einweihe, lade ich euch auch noch das 2. Kappi gleich mit hoch.^^ (bitte aber trotzdem darum, dass ihr zu BEIDEN Kapis ein Kommentar schreibt, da es verschiedene Personen sind...)



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Susilein
2007-04-05T21:05:44+00:00 05.04.2007 23:05
Das ist so Super^^
könntest du mir bescheid sagen wenn es weiter geht?
Danke^^
Von: abgemeldet
2006-12-04T17:29:45+00:00 04.12.2006 18:29
hi, bin grad über deine ff gestolpert.muss sagen find ich bis jetzt richtig gut!!!!kannst du mir bitte bescheid sagen wenns weiter geht?
danke
lg
Von: abgemeldet
2006-08-31T20:03:48+00:00 31.08.2006 22:03
die ff is echt süß , wer hätte gedacht das sesshomaru verliebt-abwesend sein kann *smile* echt waiiiiiii ^^
sag bitte bitte bescheid wenn du weiterschreibst
*knuddel*


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