Herr de Ringe - Die Gefährten von Sironi19 (Eine Frau in der Gemeinschaft des Ringes) ================================================================================ Kapitel 1: Hallo Mittelerde,hier bin ich! ----------------------------------------- >Hast du dir auch schon mal gewünscht, in einer anderen Welt geboren zu sein? Abenteuer zu erleben und der Liebe deines Lebens zu begegnen? Aber soetwas ist ja leider nur ein Traum, ein schöner Traum,aber eben nur ein Traum.< Als Kiran diese Worte an ihre Chatfreundin Bell schickte, schweifte ihr Blick in ihrem Zimmer umher. Sie wusste nicht, ob Bell noch antworten würde. Schließlich war es 2 Uhr morgends. Eine Zeit, in der man eigentlich schlafen sollte. Aber Kiran konnte nicht schlafen. Sie wurde wieder von Alpträumen geplagt. Wieso nur musste sie immer und immer wieder das gleiche durchleben? Seit nun mehr als 4 Jahren ging das so. In all den Jahren hatte sie gelernt, mit möglichst wenig Schlaf auszukommen. Wenn sie dann todmüde ins Bett fiel, dann täumte sie auch nicht mehr. Aber nickte sie mal so ein, tauchten die Bilder gleich wieder auf. Bilder von Flammen, schreienden Menschen. Sie fühlte sogar die Schmerzen, die sie schon vor vier Jahren gespührt hatte. Ihre Träume waren bittere Realität gewesen. Dies hatte sie wirklich erlebt. Sie hatte die schreckliche Brandkatastrophe in Münster vor vier Jahren überlebt. Aber zu was für einen Preis? Sie hatte ihre Eltern verloren, ihre vier Brüder, ihre Schulfreunde. Und das alles nur, weil irgendwelche Halbstarken heimlich in einem Klassenzimmer geraucht hatten. Um es genau zu sagen, im Chemieraum. Auf dem Tisch standen hochentzündbare Stoffe und einer der Kids hatte sich mit der brennenden Zigarette darüber gebeugt und es war Glut ins Reagensglas gefallen. Kiran schloss die Augen. Wieso nur konnte sie nicht einfach vergessen? Wieso nur mussten diese Bilder immer und immer wieder in ihrem Kopf herrum spucken? Kiran wünschte sich nur eins: Das dieser tragische Vorfall nie passiert wäre. Die Explosion hatten nur 10 Menschen überlebt. 10 Menschen von 387. Kiran war einer der 10 gewesen, doch sie wünschte sich, sie wäre damals gestorben. Ein Pling beanspruchte ihre Aufmerksamkeit. Sie klickte auf die Mail und las. >Kiran, ich weiß wie du dich fühlst. Manchmal würde ich auch gerne in einer andere Welt leben, in einer anderen Zeit. Aber wir leben im Hier und Jetzt und daran können wir nichts ändern. Ich weis, wie sehr du dir wünscht, in einer anderen Welt zu leben, aber es ist eben nur ein Wunsch. Du willst weglaufen und das kann ich verstehen. Aber du kannst das eben nicht, versuche es zu akzeptieren. Versuche es! Lebe, Kiran, dass ist es, was deine Eltern gewollt hätten. Hänge nicht der Vergangenheit nach. Versuche zu schlafen. Ich würde dir gerne sagen, dann sieht die Welt anders aus, aber das stimmt nicht. Ich bin für dich da, wenn du mich brauchst und das weist du. Aber ich kann dir nicht helfen. Schlaf, Sironi. Wir sprechen uns mogen im Chat. Ich muss jetzt auch schlafen. Bell< Kiran starrte auf den Bildschirm. Sie wusste, dass Bell sie durchschauen würde. Wieso hatte sie ihr überhaupt geschrieben? Alle sagten ihr das gleiche. Aber sie hatten ja recht. Kiran fuhr ihren Pc hinunter uns streckte sich. Jetzt waren nur noch die Duftkerzen die einzige Lichtqwelle in ihrem Zimmer. Die Kerzen rochen nach Zimt und Zitrone. Sie liebte diesen Duft. Kiran stand auf und legte sich voll bekleidet auf ihr Bett und starrte an die Decke. Ja, vielleicht sollte sie schlafen. Mit etwas Glück würde sie heute Nacht nicht träumen. *********************************************************************************************************** Als Kiran die Augen aufschlug, war es stockdunkel und saukalt. Sie konnte sich nicht erinnern, dass Fenster geöffnet zu haben. Murrend tastete sie nach ihrer Nachtischlampe, nur, sie war nicht da. Hatte sie sich etwas ans falsche Ende gelegt? Und seit wann war ihr Bett so hart? Und kalt? Und feucht? Mooooment mal, ganz ruhig. Es gibt für alles eine vollkommen logische Erklärung. Verdammt, sie konnte im Moment gar nicht logisch denken! Kurz entschlossen setzte sie sich auf und starrte in die Dunkelheit. Ihre Hand glitt über etwas, was sich wie ein Schwert anfühlte. Ein Schwert? Kiran, altes Mädchen, schön das du mal von etwas anderem träumst, aber musste es gerade ein Schwert sein? Verwirrt schüttelte sie den Kopf. Jetzt war es aber gut. Sie stand auf und stieß sich auch prompt den Kopf. "Scheiße! Verdammter Mist! Wieso ist die Decke so niedrig!" Langsam gewöhnte sie sich an die Dunkelheit und als sie einigermaßen gut sehen konnte, stellte sie fest, dass sie in einer Höhle war. Einer Höhle! Wie zum Teufel kam sie denn hier her? Kiran hob das Schwer auf und hielt es fest, mit der anderen Hand tastete sie sich an der Wand entlang. "Autsch!" "Scheiße!" "Mist!" "Verdammter Bockmist!" "Verpisste Höhlendecke!" Endlich kam sie ins Freie und musste erst mal gegen das helle Licht des Tages anblinzeln. Mensch, wo war sie denn gelandet? Nichts als Wald! Wo sie hinsah, nichts als Wald! "WO BIN ICH DENN GELANDET!" Ihr lauter Ruf hallte von dem Berg und den Wäldern wieder. Erschrocken flatterten ein paar Vögel in die Luft. Verwirrt sah Kiran sich um. Schlafwandelte sie jetzt seit neustem? Aber wo in Deutschland war eine so wundervolle Umgebung? Etwas irritiert strich sie sich durch die Haare, dabei sah sie an sich herunter. Gut, sie trug immer noch die alte zerrissene schwarze Jeans, ihr rotes Japantop und ihre schwarzen Stiefel. Das war doch zumindest schon mal ein Anfang. Jetzt erst besah Kiran sich das Schwert in ihrer Hand. Es war ein Katana, ihr Katana, stellte sie schnell fest. Komisch, seit wann nahm sie ihr Katana mit ins Bett? Kiran schüttelte den Kopf. "Mensch, Mädchen, du wirst langsam alt und senil. Nein, verrückt reicht noch nicht, es muss noch alt und senil dazukommen. Das wars. Ich kann mir eigentlich auch gleich die Kugel geben. Bell wird mir diesen abgefuckten Traum echt nicht glauben. Wo ich gerade an Bell denke, wie spät ist es eigentlich?" Sie warf einen Blick auf die Uhr. "WAAS? 2 Uhr 5 in der Nacht??? Leute, hier kann was nicht stimmen! Es ist doch hellichster Tag!" Jetzt hatte sich ihr logischer Denkteil vollkommen verabschiedet. Das wars, sie war reif fürs Seniorenheim. Sie hockte sich vor den Höhleneingang und starrte vor sich hin. "Ok, Mädchen, versuche wenigstens logisch zu denken. Erstens: Wo bin ich? Zweitesn, wie komm ich her? Und drittens: WAS SOLL DER GANZE SCHEIß??????!!!!" "Die erste Frage kann ich euch beantworten, Mädchen. Ihr seit einen halben Tagesritt von Bruchtal entfernt. Aber auf eure anderen zwei Fragen weis ich keine Antwort." Kiran sprang auf und sah zu dem nahen Baum. Dort stand ein Mann mit langen blonden Haaren und blauen Augen. Und er war ganz in Grün gekleidet. "Was? Wer? Bruchtal?" Verwirrt trat sie näher an den jungen Mann heran und runzelte die Stirn. "Ihr seit Legolas, oder?" Oh, bitte nicht. Hatte sie denn jetzt vollkommen ihr seelisches Gleichgewicht verloren? "Ihr kennt mich? Woher? Ich kann mich nicht erinnern, euch schon einmal begegnet zu sein." Kiran faste sich an die Stirn. "Oh Mann, dass glaub ich einfach nicht. Mittelerde." Dann brach sie in schallendes Gelächter aus und hielt sich den Bauch. Kiran schlug sich auf die Oberschenkel. "Verdammt! Das glaub ich jetzt einfach nicht! Ich bin doch tatsächlich in Mittelerde und rede mit einem Elben! Ich bin echt verrückt gewordern!" Nur langsam beruhigte sie sich wieder. Legolas sah sie irritiert an. "Ich versichere euch, dass ihr nicht verrückt seit." "Jupa, ein Elb will mir sagen ich sei nicht verrückt? Das ist mir auch mal was neues. Das musste ich mir sonst immer von meinem Seelenklemmi anhören." Jetzt war Legolas noch mehr verwirrt. Seelenklemmi? Was war das? "Mädchen,geht es euch gut?" "Jo, klar doch. Mir geht es blendent. Es ist ja auch sooo normal sich mit einem Elben zu unterhalten und einfach mir nichts dir nichts in Mittelerde zu sein. Klar, mir geht es bestens." Dann drehte sie sich um. "Ciao, Legolas. Viel Spaß noch in Bruchtal. Ich such den Weg nach Hause." Sie winkte ihn noch kurz zu, dann verschwand sie. Legolas zuckte mit den Schultern. "Komisches Menschenmädchen." Dann saß er wieder auf seinem Pferd auf und ritt nach Bruchtal. Kiran inzwischen streifte durch den dichten Wald. Mittelerde! Pha, dass sie nicht lachte. Das war wahrscheinlich nur irgendein verrückter Spinner. Obwohl, wie war sie dann in diese Gegend gekommen? Bestimmt nicht durch Schlafwandeln. Verwirrt rubbte sie sich die Nase. "Ok, schön. Wo muss ich lang, um nach Hause zu kommen? Hm, ich hätte doch den Pfadfindern beitreten sollen, so wie Mum gewollt hatte. Aber nein, ich musste ja lieber mit Dad, Aldan, Han, Lian und Zero Kendo belegen. Obwohl, dass hat mir Spaß gemacht. Wären die Pfadfinder vielleicht jetzt doch besser gewesen?ARGH! Von dieser verdammten Grübelei bekomme ich noch Kopfschmerzen!" Plötzlich hörte sie hinter sich einen Ast knacken. Doch als sie sich umdrehen wollte, spürte sie, wie ihr jemand in den Nacken schlug. Bevor Kiran bewusstlos zu Boden sank, sah sie noch in das Gesicht eines Elben, der Elrond verblüffend ähnlich sah. Dann wurde alles schwarz. Kapitel 2: Ungemütliches Willkommen ----------------------------------- Kiran wurde von etwas nassem in ihrem Gesicht geweckt. Doch als sie versuchte, die Feuchtigkeit wegzuwischen, konnte sie ihre Arme nicht bewegen. Vermutlich waren sie taub, weil sie wieder darauf geschlafen hatte. Müde öffnete sie die Augen. Und was sie sah, wollte ihr so ganz und gar nicht gefallen. Sie sah geradewegs an eine dunkle Steinwand. Vor Verwunderung keuchte sie auf. Was war das denn? Als sie nach oben sah, verfinsterte sich ihre Miene noch mehr. Jetzt wusste sie nämlich, wieso sie die Arme nicht hatte bewegen können. Sie waren festgekettet. Kiran stieß ein paar sehr undamenhafte Flüche aus. Was sollte dass denn weden? Wo war sie da nur rein geraten? Für sie stand gleich fest, dass dies kein Traum war, denn der Schmerz in ihrer Schulter war dafür viel zu realistisch. Wütend zog und zerrte sie an ihren Ketten, doch dieses verdammte Ding hielt stand. Dafür wurde der Schmez in ihrer Schulter nur noch schlimmer. Kiran stieß zischend die Luft aus. Hölle, tat das weh. Dafür würde jemand bezahlen. Eine schwache, wehrlose und obendrein verletzte Frau einfch so anzuketten. Als die Tür mit einem hörbarem Quietschen geöffnet wurde, schoss Kiran's Kopf in die Höhe. Sie musste gegen das helle Licht anblinzel, und so konnte sie nur 6 verschwommene Gestalten erkennen. Sie kniff die Augen zusammen,um besser sehen zu können, doch da fiel die Tür auch schon wieder ins Schloss. Die 6 Gestalten kamen die Treppe runter und blieben kurz vor ihr stehen. Aber sie hielten immer noch genügend Abstand, so das Kiran sie nicht treten konnte. Wirklich schade. Plötzlich drangen fremde Laute an ihre Ohren. Was faselten die Typen da? Auf jeden Fall redeten sie in einer ihr nich mächtigen Sprache. Und sie konnte so einige. Deutsch(selbstverständlich), Englich(natürlich), Französisch(so lala), Spanisch(mittelmäßig), Russisch(5,setzen,danke), Japanisch(ein Banzai auf ihren Japsilehrer) und natürlich Indisch(ihre zweite Muttersprache). Aber das was die Typen da laberten,verstand sie trotzdem nicht. "Wie heißt Ihr?" Jippi, endlich mal Deutsch,wenn auch ein altes. "Sag ich nicht." 'Stopf dir das in deine Machopfeife und rauch es' Da sich ihre Augen jetzt so halbwegs ans Halbdunkel gewöhnt hatten, konnte sie sehen,wie diese... Wesen, sie wütend ansahen. Der Typ von eben sprach jetzt wieder. "Ich frage Euch noch einmal.Wie heißt Ihr?" Oh, hörte sie soetwas wie Wut in der Stimme? 'Na komm schon,Kleine,dass kannst du doch besser' "Und ich sags noch ein Mal.Sag ich nicht." Dabei streckte sie ihrem Gegenüber die Zunge raus. "Jetzt hört auf,Euch wie ein Kind zu benehmen.Und antwortet endlich!" Kiran überleget, ob es besser wäre, doch zu antworten. Aber irgendwie war sie viel zu stolz dazu. Aber vielleicht waren die ja angänglich für Kompromisse. "Bindet mich los und ich bin bereit,eure Fragen zu beantworten." "Für wie dumm haltet Ihr uns eigentlich?" "Wollt ihr darauf jetzt wirklich eine Antwort haben?" Langsam wurde auch Kiran sauer. Ihr Körper fühlte sich taub an und die Schulter tat ihr weh. Nicht nur, weil diese unhöflichen Menschen sie festgebunden hatten, nein, sie vermutete, dass ihre alte Verletzung wieder aufgegangen war. Diese Kerle mussten sie wirklich mehr als grob behandelt haben. Ihre Geduld war lange genug strapaziert worden. Jetzt ging leider ihr Temperament mit ihr durch, welches ihr schon öfter Probleme gemacht hatte. "Verdammt noch mal!Jetzt bindet mich los!Mein Körper fühlt sich taub an und mir tut die Schulter so verdammt noch mal weh,dass ich den Typen erschlage,der mich hier angekettet hat!Macht mich los!Abes das alles ein bisschen Pronto!Kapische?!" Bei ihrem lauten Gebrüll waren die Menschen zurück geschreckt. Wieso das denn? So laut war sie nun auch wieder nicht gewesen. Jetzt sprach ein anderer der Menschen. "Wieso tut Euch eure Schulter weh?So stramm haben wir Euch nicht angekettet." Kiran's Augen blitzten gefährlich. "Weil ich verdammt noch mal vermute,dass meine alter Verletzung entweder aufgegangen ist oder sich entzündet hat.Und wenn ich mich nicht augenblicklich vergewissern kann,könnt ihr mir den Arm gleich abhacken!Es war ein komplizierter Bruch mit Sehnenrissen!Wisst ihr eigentlich wie teuer die Operationen waren?Die werd ich bis an mein Lebensende abbezahlen dürfen!Und selbst das wird nicht reichen!Am besten,ihr hängt noch 'ne Ewigkeit und drei Tage dran!Könnte sich jetzt entlich mal jemand dazu durchringen,mich loszubinden?" Ob es jetzt ihr Wutausbruch war oder die Erwähnung der Verletzung, auf jeden Fall wurde sie losgebunden. Müder sackte sie auf die Knie und atmete schwer. Es war überaus anstrengend, zu schreien wenn man unangenehm ferstgekettet war. Der Mann, der sie losgemacht hatte, kniete sich jetzt neben sie. "Welche Euerer Schultern ist verletzt?" Kiran knirschte mit den Zähnen. "Links." Und dann bekam sie fast einen Herzstillstand. Dieser Typ zog ihr doch glatt die Träger ihres Tops von den Schultern! Gerade als sie ihn anfauchen wollte, merkte sie, wie er seine Hände vorsichtig über ihre Schulter tasten lies. Also schwieg sie. "Ihr habt recht.Sie hat sich entzündet.Am besten kommt Ihr mit,damit ich Euch behandeln kann." Misstrauisch beäugte sie ihn. "Seit ihr ein Arzt?" Der Mann legte den Kopf schief. "Was ist ein Arzt?" "Eine Person,die sich um kranke Menschen kümmert." "Ja,dann bin ich ein Arzt." "Schön." Wackelig stand sie auf, doch irgendwie wollten ihre Füße sie nicht tragen. Wieder wurde ihr schwarz vor den Augen. Doch zwei starke Hände fingen sie auf, bevor sie auf dn harten Steinboden aufschlagen konnte. Kapitel 3: Pflege und Genesung ------------------------------ Kiran dachte, sie würde verbrennen. Ihr war so heiß. Sie wollte schreien, aber kein Laut kam über ihre Lippen. Dann spürte sie beruhigende Hände auf ihrer Stirn. Kian's Atmung wurde ruhiger. Die Hitze ging zurück. Worte, so leise gemurmelt, dass sie einem Windhauch glichen, drangen an ihre Ohren. Sie verstand kein Wort, aber sie wurde sovort ruhiger. Dann fiel sie in den Traum. 'Ihr Vater hatte sie auf den Arm. Sie lachte und jubelte. Ihr großer Bruder griff nach ihr. Freudig lies sie sich auch von ihm tragen. Ihre Mutter rief nach ihnen und die drei drehten sich um. Sie kamen auf sie zu. Ihre Mutter mit ihren anderen Brüdern. Kiran winkte ihnen begeistert zu.' 'Feuer! Schmerz! Was war hier los? Sie roch Blut. Sie rief nach ihrer Familie. Doch niemand antwortete. Als sie sie sah, schrie sie voller Verzweiflung.' Kiran's Oberkörper schoss in die Höhe und ein Schrei entrang sich ihrer Kehle. Er hallte noch lange in ihren Ohren nach. Sie atmete schwer. Sie hatte schon wieder geträumt. Schon wieder. Kiran vergrub ihr Gesich in den Händen und begann zu weinen. Plötzlich wurde die Tür lautstark geöffnet und einige Personen stürmten in den Raum. Irgendwie sahen sie panisch aus. Kiran sah sie aus Tränenverhangenden Augen an. Jetzt wusste sie wieder, was passiert war. "Ist alles in Ordnung mit Euch? Wir haben Euch schreien gehört." Kiran starrte sie einfach nur an. Was sollte sie denn antworten? Natürlich ging es ihr nicht gut. Wie auch, wenn sie ständig vom Tod ihrer Familie träumte. Doch bevor sie eine patzige Antwort geben konnte, entdeckte sie zwei Gestalten, die ihr seh, sehr, sehr bekannt vorkamen und an die sie keine gute Erinnerung hatte. Die beiden Elbenzwillings-Double! "IHR!" Wütend kniete sie sich hin, befreite sich von der Decke und kroch an den Rand des viel zu großen Bettes. Mit einem Finger zeigte sie auf die Zwillinge. "IHR!Ihr habt mich niedergeschlagen!Seit ihr eigentlich von allen guten Geistern verlassen,ein wehrloses Mädchen aus dem Hinterhalt so mir nichts dir nichts anzugreifen und niederzuschlagen?Offenbar muss euch ja sehr langweilig sein,wenn ihr einer solchen Beschäftigung nach geht!" Kiran holte Luft. Die Zwillinge waren vor Erstaunen zurück geschreckt. Nach ihrer Sicht war sie auf dem Weg der Besserung. "Ich will von euch 'ne Entschuldigung!Aber das alles ganz fix." Sie saß jetzt im Seiza(Beine untern Hintern), verschränkte die Arme unter den Brüsten und funkelte sie böse an. Die Zwillinge sahen hilfesuchend zu ihrem Vater. Dabei mussten sie die Köpfe seitlich drehen und was Kiran sah, lies sie nach Luft schnappen. Elbenohren? Konnte das denn sein? Wie von einem Blitz getroffen sprang sie aus dem Bett und packte sich Elladan. (War es Elladan?Die beiden waren wirklich schwer auseinander zuhalten) Ganz genau untersuchte sie seine Ohren. Dieser lies vor Erstaunen erst einmal diese Behandlung über sich ergehen, aber als sie ihn ins Ohr kniff, zuckte er zusammen. "Heilliges Blechle!Dat glaub ick jet net." Vor lauter Aufregung imitierte sie Bell's Sprachweise. Sie hatte sie lustig gefunden und angefangen, sie zu üben. Mit gutem Erfolg, wie Bell ihr versichert hatte. Elladan (oder Elohir?) sah sie verdutzt an. In Kiran's, vor eben noch zornfunkelnden Augen, lag jetzt ein verträumter Ausdruck. Diese Ohren waren eindeutig echt. "Potz Donner und Gloria!Echte Elben!Ick glub,mich tritt 'n Gaul." "Würdet Ihr jetzt bitte mein Ohr los lassen.Da Ihr wisst,dass ich ein Elb bin,wisst Ihr sicherlich auch,wie empfindlich Elbenohren sind." Kiran lis wirklich los. Und sie sah ihn weiterhin verträumt an. "Elladan oder Elohir?" "Elladan." Er war erstaunt. Wieso kannte sie seinen Namen und den seines Bruders? Kiran war richtig wütend gewesen, als Elladan und Elohir nicht im Film vorkamen. Sie hatte Drohbriefe an Mr.Jakson geschrieben, aber leider hatte sie nicht rausfinden konnen, wo er wohnte. Schade aber auch. "Wieso kennt Ihr unsere Namen?" Nun meldete sich Elohir. Kiran betrachtete ihn genau. Jetzt wusste sie endlich, wie sie die beiden auseinander halten konnte. Elohir hatte dunklere Augen als sein Bruder. Sie grinste. "Ist unwichtig." Da sie jetzt wusste, wer sie niedergetreckt hatte, war sie nicht mehr sauer. Ein Glück für die Zwillinge. Denn wenn sie eine Chance zur Gegenwehr gehabt hätte, wären sie jetzt wahrscheinlich bei ihren Ahnen und würden sich beschweren, dass ihr Leben viel zu kurz war. Kiran hörte ein Räuspern. Schnell drehte sie sich um. Elrond, jetzt erst sah sie, dass es der Herr von Bruchtal war, sah sie tadelnt an. "Geht ins Bett,Madame.Ihr braucht noch Erholung.Und wenn es soweit ist,dann könnt Ihr uns so einige Fragen beantworten." Das klang irgendwie ganz und gar nicht gut. Doch sie wollte ihn nicht wiedersprechen, nur etwas ärgern. Also sallutierte sie so, wie ihr Vater es ihr beigebracht hatte. "Verstanden,Eure Hoheit.Befehl wird umgehend ausgefürt." Und schon war sie im Bett und unter der Bettdecke verschwunden. Die Elben sahen sie erstaunt an. Was war das nur für ein merkwürdiges Mädchen? Kapitel 4: Erklärung -------------------- Die Elben hielten Kiran noch ganze drei Tage im Bett. Ihre Laune verschlechterte sich immer mehr. Sie war es nicht gewohnt, Befehle zu befolgen oder tagelang an ein Bett gefesselt zu sein. Doch die junge Elbe, die sich in der ganzen Zeit um sie kümmerte, vertrieb ihr den Tag. Sie erzählte viel, was Kiran für eine Elbe ungewöhnlich fand. "Sagt mir, wie heißt Ihr?" Die junge Elbe zuckte unter Kiran's plötzlichen Worten zusammen. In der ganzen Zeit, wo sie bei ihr war, hatte das junge Mädchen kein Wort der Höflichkeit von sich gegeben, immer nur etwas vor sich hingemurrmelt, was die junge Elbe zum erröten gebracht hatte. "Mein Name ist Elen, MyLady." Kiran runzelte die Stirn. "Elen bedeutet dich Stern oder Elbe,nicht wahr?" Elen nickte begeistert. Diese junge Frau konnte offenbar die elbische Sprache. Kiran sah das Leuchten in den Augen der jungen Frau und ahnte, was sie dachte. Schnell hob sie die Hand. "Macht Euch bitte keine falschen Hoffnungen, Elen. Ich spreche die elbische Sprache nicht. Ich kenne nur einige Wörter." "Soll ich sie Euch beibringen?" Kiran musste bei so viel Eifer lächel. Sie wusste nicht mehr, wann sie sich so für eine Sache begeistert hatte. Außer für HdR. "Dann würdet Ihr nur Eure Zeit verschwenden. Ich war noch nie gut darin,Sprachen zu lernen." Glatte Lüge. Kiran beherrschte viele Sprachen, darunter auch die elbische. Sie wollte allerdings die Elben in dem Glauben lassen, nur ein paar Wörter zu kennen. Elen sah etwas traurig aus. "Wie Ihr wünscht, MyLady." Elen wand sich zum gehen, doch dann vernahm sie Kiran's Stimme. "Elen. Mein Name ist Kiran, nicht MyLady. Ich würde mich freuen, wenn wir etwas vertrauter miteinander umgehen würden." Elen drehte sich erstaunt zu ihr um. "Aber das geht jede Etikette, MyLady. Das darf ich nicht." Kiran seufzte. Sie wüsste zu gerne, was Elrond der jungen Elbe gesagt hatte, dass sie sich so aufführte. "Hör mir jetzt bitte mal ganz genau zu, Elen. Ich weis ja nicht, was dein Lord dir gesagt hat, aber ich gehöre keinem Stand an. Ich stehe über niemanden, auch nicht über dir. Also finde ich, dass wir ruhig vertraut miteinander umgehen können." Elen bekam große Augen. "Ihr.. Du wärest mir nicht böse?" Kiran schüttelte den Kopf. "Absolut nicht. Komm, setz dich zu mir und erzähle mir von dir. Ich langweile mich sonst noch zu Tode." Elen sprang förmlich auf das Bett und begann zu erzählen. Ihre Vater war der Berater von Elrond, ihre Mutter die Köchin und ihre drei Brüder waren in der Armee von ihrem Lord. Kiran musste lachen, da die junge Elbe nach Luft schnappte, als sie zu Ende erzählt hatte. "Elen, ich gebe dir einen Rat. Atme zwischen deinen Sätzen, dann musst du nicht so nach Luft ringen." Elen errötete noch mehr. "Und was ist mit dir, Kiran. Erzähl mir von deiner Familie." Kiran's Gesicht verhärtete sich etwas, allerdings nur für einen kurzen Augenblick. "Ich habe schon lange keine Familie mehr, Elen." Die Elbe runzelte die Stirn. "Aber jeder hat eine Familie." "Ich nicht mehr. Meine Familie ist vor vier Jahren gestorben. Aber so wie jeder andere hatte auch ich Vater, Mutter und Geschwister." "Brüder oder Schwestern?" "Alles Brüder. Und bevor du fragst, auch alle älter als ich." "Dann waren deine Eltern wohl sehr jung, als sie geheiratet haben." Kiran zuckte mit den Schultern, was sie nicht hätte tun dürfen. Ein scharfer Schmerz durchzog sie und sie atmete ein paar Mal ein und aus. "Wie mans nimmt, Elen. Meine Eltern waren 17 und 26 Jahre alt, als sie geheiratet haben. Wobei meine Mutter meinen ältesten Bruder schon mit 15 bekommen hat." "Mit 15 schon? Ist das nicht ein bisschen früh?" Kiran lächelte. "Ja, eigentlich schon. Aber wo die Liebe eben hinfällt." "Und wie alt waren deine Eltern bei deiner Geburt?" "Meine Mutter war erst vor wenigen Tagen 29 geworden, als ich geboren wurde. Mein Vater war zu der Zeit auch schon 38." "Dann hattest du ja sehr junge Eltern." Kiran lachte. "Ja und fünf sehr besorgte Brüder. Sie haben immer auf mich aufgepasst und sobalt mich jemand geärgert hatte, Zack, haben sie ihn vermöbelt." "Ver...was?" "Vermöbelt. Sie haben die Jungs geschlagen. Das war ganz schön praktisch, denn meine Brüder gingen entweder auf die gleiche Schule wie ich oder sie waren auf der benachbarten Uni." "Du benutzt viele fremde Wörter, Kiran. Schule. Uni. Vermöbelt. Spricht man so, da wo du herkommst?" "Nicht alle, aber die meisten. Meine Mutter wollte auch immer, dass ich eine höflichere Ausdrucksweise benutze, aber das hat nie so geklappt. Aber was sollte sie auch anderes erwarten? Bei meinem Vater und bei meinen Brüdern?Unsere ganze Familie hatte schon immer ein recht hitziges Temperament." "Deine Mutter auch?" "Nun, ja. Manchmal. Wenn meine Brüder und ich wieder irgendetwas angestellt hatten, trauten wir uns manchmal nicht nach Hause, weil sie schon auf uns wartete. Du musst nämlich wissen, dass meine Mutter verdammt hart zuschlagen konnte." "Sie hat euch geschlagen?" "Wir hatten es verdient." Die beiden Frauen unterhielten sich bis spät in die Nacht. Immer wieder fanden sie ein neues Thema, worüber sie sprechen konnten. Und am Ende hatte sich herrausgestellt, dass Kiran und Elen eins gemeinsam hatten. Sie liebten Pferde über alles. Als Elen sie verlies, sank Kiran in die Kissen zurück. Sie war erstaunlich müde und so fiel sie schnell in den Schlaf. Doch diesesmal wurde sie nicht von schrecklichen Alpträumen geplagt. Diesesmal schlief sie traumlos. Ein leichtes Lächeln trat auf ihre Züge, die im Schlaf viel weicher wirkten. Eine Hand strich ihr über das seidige Haar, über die Wange. Der Daumen strich sanft über ihre Lippen, dann glitt die Hand zu ihrem Hals und verharrte auf den Ansatz ihrer Brüste. Doch dann glitt die Hand zu ihrer verletzten Schulter und streichelte behutsam über die noch immer entzündete Stelle, doch Kiran merkte von alle dem nicht, denn ihr Schlaf war tief und fest. Nach einiger Zeit huschte die Gestalt wieder aus dem Zimmer. Dann war alles ruhig in Bruchtal. Kapitel 5: Der Rat und die unfreiwillige Zuhörerin -------------------------------------------------- Als Kiran am nächsten Morgen erwachte, fühlte sie sich so frisch und ausgeruht wie schon lange nicht mehr. Kiran streckte sich ausgiebig und zu ihrer Verwunderung schmerzte ihre Schulter nicht mehr. Schnell sprang sie auf, lief zum Spiegel, zog das Nachthemd ein Stück herrunter und schnappte nach Luft. Die Entzündung war verschwunden und es war alles verheilt. Kiran konnte es noch gar nicht glauben. Elbische Heilkunst eben. Ihr Blick glitt zur Tür, dann zum Schrank. Sie handelte. Schnell zog sie ihr Nachthemd aus und ihre Klamotten an und öffnete die Tür. 'Mist!' Leise schloss sie sie wieder. Dieser Elrond war gewitzter als sie gedacht hatte. Der hatte doch glatt eine Wache vor ihre Tür gesetzt. Verdammt! Ihr Blick glitt zum Fenster. Warum nicht? Im Klettern war sie schon immer gut gewesen. Aber würde ihre Schulter das mitmachen? Was solls? Mehr als runter fallen konnte sie ja eh nicht. Also schlich sie zum Fenster und öffnete es weit. Kiran wollte gerade schon ihr Bein über die schmale Fensterbank schwingen, als ihr ihr Katana einfiel. Das konnte sie schlecht zurück lassen, schließlich war es ein Geschenk ihres Vaters gewesen. Also noch mal zurück. Kiran riss einige Schubladen auf. Sie wusste, dass es hier irgendwo lag, denn sie hatte Elen öfter darüber reden gehört. Sie fand es endlich in der untersten Schublade. Zärtlich nam sie es an sich und hauchte einen Kuss auf den Griff des Schwertes. Geschickt befässtigte sie es an ihrem Gürtel und lief zurück zum Fenster. Diesesmal schwang sie wirklich ihre Beine über die Fensterbank. Ihr Blick war auf den Baum geheftet, der ganz nahe an ihrem Fenster stand. Kiran überlegte noch, wieviel Schwung sie brauchen würde, als von unten Worte an ihre Ohren drangen. "Der Ring muss vernichtet werden." Kiran lehnte sich etwas nach vorne. Das war doch die Stimme von Elrond gewesen. Aber wieso sprach er einen Satz aus Herr der Ringe, den er bei der Versammlung benutzt hatte? Der Ring war doch schon vernichtet. Kiran runzelte die Stirn. Sie hatte Elen nicht gefragt, welches Zeitalter im Moment herrschte. Konnte es ihr wirklich passiert sein, dass sie mitten in die Ring-Geschichte gestolpert war? Bei ihrem Glück war das sehr wahrscheinlich. Plötzlich verdunkelte sich der Himmel und eine grauenvolle Stimme erreichte ihre Ohren. Gandalf! Vor Schreck konnte Kiran sich nicht mehr festhalten und fiel mit einem leisen Schrei gen Erde. Und sie landete genau in Boromir's Schoß. Dieser sah sie entgeistert an. Kiran grinste verlegen. Alles klar. Sie war wirklich zu Beginn des Ringkrieges. Denn ansonsten würde sie nicht auf den Schoß dieses Mannes sitzen. Der, zu ihrer Verwunderung, verdammt gut aussah. Besser sogar noch als im Film. "Lady Kiran!" Als sie Elrond's überraschten Ruf hörte, zuckte sie zusammen. Schuldbewusst sah sie zu Elrond, der sie finster an sah. Neben ihm standen seine Söhne, völlig sprachlos. Das war ja mal ein Bild für die Götter. Elladan und Elohir sprachlos. Als Boromir sich leise räusperte, drehte sie sich wieder zu ihm um. "Würdet Ihr bitte die Güte haben, Euch zu erheben? Ihr seit nicht schwer und es gefällt mir, wenn ich ehrlich bin, aber das ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt." Kiran starrte Boromir sprachlos an. Der glaubte wirklich, dass sie ihn anmachte! Schnell sprang sie auf. "Ich stell jetzt mal was klar, Boromir. Ich habe Euch nicht angemacht. Ihr seit überhaupt nicht mein Typ." "Woher kennt Ihr meinen Namen?" "Habt Ihr etwa gelauscht, Lady Kiran?" Kiran zuckte leicht bei Elrond's Vorwurf zusammen. Schuldbewusst drehte sie sich wieder zu ihm um. "Na ja, ein ganz kleines bisschen. Wirklich nur ein wenig und das noch nicht einmal mit Absicht. Eigentlich wollte ich ja aus der Tür raus, aber da stand so 'n Elb und ich glaube nicht, dass er mich vorbei gelassen hätte. Also habe ich gedacht, ich hau durchs Fenster ab. Da ertönte auch schon die Stimme von Gandalf und ich habe mich so dermaßen erschrocken, dass ich die Fensterbank losgelassen habe und in Boromir's Schoß gelandet bin. Wie ich am Anfang meiner Erklärung schon mal erwähnte, es tut mir wirklich leid und ich wollte nicht lauschen. Aber woher soll ich den wissen, dass ihr alle gerade heute, an dem Tag, wo ich abhauen will, über den Ring sprecht? Nein, Moment mal. Abhauen wollte ich eigentlich schon früher, aber Elen war ja immerzu in meinem Zimmer. Da konnte ich ja unmöglich weg." Alle starrten das kleine Mädchen an. Was erzählzte sie da eigentlich? Elrond fasste sich als erstes. "Wieso wisst Ihr von dem Einen Ring?" Kiran schlug sich gegen den Mund. Verdammt! Sie hatte mal wieder zu viel geredet. "Muss ich Euch darauf antworten?" Sein Gesicht verfinsterte sich. "Das wäre besser für Euch, Lady Kiran." "Aber wenn ich Euch allen die Wahrheit sage, haut Ihr mich!" "Wie bitte?" "Drück ich's anders aus. Wenn ich Euch die Wahrheit sagte, glaubt Ihr, ich bin ein Diener der Dunkelheit. Dann foltert Ihr mich um mögliche Informationen aus mir raus zu bekommen und wenn Ihr dann alles wisst, schlagt Ihr mir die Rübe vom Hals. Aber ich bin kein Diener Sauron's oder Sarumans! Wirklich! Ich schwöre es auf alles, was mir heilig ist." "Kein Diener Saurons? Dafür redest du dich gerade aber um Kopf und Kragen, Mädchen." Kiran sah zu Gimli. Der sah wirklich so aus wie im Film. "Zwerge, die von nichts 'ne Ahnung haben, außer wie man Löcher in die Berge buddelt, sollten lieber still sein auf ihren billigen Plätzen." Die Elben lachten bei ihren Worten und die Zwerge wurden rot. "Die Kleine denkt wie eine Elbe. Ist aber ganz eindeutig ein Mensch." Aragon sah Kiran interressiert an. Dieses Mädchen war wirklich eine seltsame Erscheinung. "Natürlich bin ich ein Mensch! Oder habe ich spitze Ohren und sehe Meilenweit? Nee, tu ich nicht." "Lady Kiran, wenn Ihr kein Diener des Bösen seit, wieso wisst Ihr dann so gut Bescheit?" Kiran sah überall hin nur nicht in Elrond's Gesicht. "Lady Kiran." "Ihr würdet mir doch sowiso nicht glauben!" "Versucht es doch mal." Kiran sah zu Elladan, der sie interessiert ansah. Sie seufzte. "Na gut. Also, ich komme aus einer ganz anderen Welt und dort kennt man Euch alle nur aus Büchern und Filmen. Die habe ich alle gelesen und gesehen. Sprich, ich weis über alles Bescheit. Und auch, wie dieses Abenteuer hier ausgeht." Kiran sah in Elrnd's Gesicht. Ob er ihr glaubte? Sah eigentlich nicht so aus. "Ich glaube Euch." Überrascht wand sie sich an Gandalf. "Was?" "Ich sagte, dass ich Euch glaube, Lady Kiran. Ich habe schon gehört, dass es andere Welten geben soll, konnte aber keine Beweise finden." "Und desswegen glaubt Ihr mir?" Gandalf nickte. "Ihr seit eindeutig nicht von hier. Ihr tragt seltsame Kleidung und sprecht etwas seltsam. Wie gesagt, ich glaube Euch." Kiran fiel aus allen Wolken. Das war ja einfach. Aber was heißte das jetzt für sie? Kapitel 6: Aufbruch ------------------- "NEIN!" Der laute Schrei hallte in Bruchtal wieder und sämtliche Elben zuckten zusammen. Kiran klammerte sich mit aller Macht am Bettpfosten und wimmerte herzzerreißend. Elen sah sie böse an und hatte die Fäuste in die Hüften gestemmt. "Jetzt stell dich nicht so an, Kiran.Da bist du doch auch selber Schuld. Hättest du Lord Elrond und den Rat nichts von deinem Wissen erzählt, dann müsstest du jetzt nicht mit." "Ich will nicht mit! Lieber bleibe ich hier in Bruchtal und komme um vor Langeweile! Weist du eigentlich, wo die alles hin gehen? Nein! Aber ich! Und das ist mir definitiv zu gefährlich! Ich hänge an mein Leben! Ich bleibe hier!" "Aber du weist doch, was alles passiert! Dementsprechend kannst du doch auch auf die Gefahr reagieren." "Nein! Nein! Nein und nochmals Nein! Ich wollte meinen 20 Geburtstag auch noch erleben! Ich will nicht hier in Mittelerde abgemurkst werden!" Sie klammerte sich noch fester an den Pfosten, da Elen wieder begonnen hatte, an ihr herrum zu ziehen. "Lass den Pfosten los! Komm jetzt mit!" "NEIN!" "Kiran! Dir passiert nichts! Die Männer, die reisen, sind sehr erfahrene Kämpfer. Die passen schon auf dich auf." "Daran glaubst du doch wohl selber nicht! Hast du nicht ihre Gesichter gesehen, als Elrond denen gesagt hat, dass ich sie begleiten soll? Die waren absolut dagegen! Außerdem kommen Elladan und Elohir nicht mit! Und ich wil da sein, wo die beiden sind!" "Du magst die beiden, schon klar. Aber jetzt sei doch nicht so ein Hasenfuß." "Ich bin gerne einer, wenn ich dadurch am Leben bleibe." "Jetzt lass diesen verdammten Pfosten los und komm mit!" Elen zog mit aller Kraft an Kiran und endlich gelang es ihr, Kiran vom Pfosten zu lösen. Diese wimmerte weiter, aber davon lies Elen sich nicht beeindrucken. In dieser Hinsicht war sie hart wie Butter. Entschlossen schleifte sie die junge Frau hinter sich her und kurz darauf standen sie im Hof. Kiran hatte mit dem Wimmern aufgehört und schmollte jetzt. Sie würdigte weder Elen, Elrond oder seinen Söhnen einen Blick. Verrat! Genau! Das was die ihr antaten, war schlicht und einfach Verrat. Kiran war so sehr damit beschäftigt, die ihr bekannten Todesarten in Gedanken aufzuzählen, dass sie die Abschiedsworte nicht mitbekam. Sie trottete einfach hinter den Gefährten her. Na toll! 'Ich alleine mit 3 gesunden Männern.' Gandalf zählte sie wegen seines Alters nicht mit und vor den Hobbits brauchte sie nun wirklich keine Angst zu haben. Na ja, vor Aragon eigentlich auch nicht. Der war seiner Arwen treu. Und vor Legolas? Keine Ahnung. Aber bei Boromir würde sie auf der Hut sein. Dem Kerl traute sie nicht. Und so trottete sie den 9 hinterher, immer Boromir im Visier. 'Komm, mein Lieber. Mach nur eine falsche Bewegung und ich hacke dir die Finger ab.' Frodo war der einzige, der sich ab und an zu ihr umdrehte. Aber da sie ein so finsteres Gesicht machte, sprach er sie lieber nicht an. Nacher hackte sie ihn noch in Stücke. Darauf wollte er es eigendlich nicht ankommen lassen. "Du, Gandalf?" Frodo holte zu ihm auf und sein alter Freund sah ihn an. "Was ist denn, Frodo?" "War das wirklich eine so gute Ide, Lady Kiran mitzunehmen? Sie scheint nicht sehr begeistert zu sein." Gandalf drehte sich kurz zu ihr um. "Du hast recht. Besonders glücklich sieht sie nicht aus. Aber sie kann uns mit ihrem Wissen helfen." "Aber sie wurde ja praktisch zu dieser Reise gezwunden." Gandalf starrte vor sich hin. Auch er fragte sich, ob es eine gute Idee war, dieses Mädchen mitzunehmen. Aber sie wusste viel. Und jetzt war sie schon mal mit ihnen unterwegs. "Sobald sie gehen möchte, kann sie gehen. Niemand hier soll gezwungen werden." "Ich glaube, wenn du ihr das sagst, sucht sie sofort das Weite." Gandalf grinste. "Ich weis und desswegen werde ich ihr auch nichts sagen." Frodo bedauerte Kiran. Sie tat ihm ehrlich leid. Aber Gandalf hatte recht. Auf ihr Wissen konnten sie nun wirklich nicht verzichten. Kapitel 7: Ungewöhnliches Mädchen --------------------------------- Kiran lies sich erschöpft ins Gras fallen. Sie würde heute definitiv keinen Schritt mehr gehen. Leise stöhnte sie auf. Wie lange waren die Gefährten noch mal unterwegs? Oh, verdammt! Wieso musste eigentlich immer ihr so etwas passieren? Wieso niemand andern? "Seit Ihr sehr müde, Lady Kiran?" Frodo stand besorgt vor ihr und sah sie an. "Totmüde, wenn ich ehrlich bin." "Das ist keine Schande, Lady Kiran. Elrond hätte Euch nicht befehlen sollen, mit uns zu kommen." "Wenigstens du ergreifst Partei für mich, Frodo. Wäre ich nicht so müde, würd ich dich wahrscheinlich jetzt von oben bis unten abküssen. Aber selbst dafür bin ich viel zu groggy. Ich schlaf jetzt. Gute Nacht." Sie wickelte sich in den Umhang, den Elen ihr gegeben hatte und schloss die Augen. Sie war so müde, da machte ihr dieser steinige Boden absolut nichts aus. Kurz darauf war sie eingenickt. Frodo setzte sich zu den anderen. Legolas hatte in der kurzen Zeit ein Feuer gemacht, dass jetzt eine angenehme Wärme verbreitete. "Sie ist wirklich müde." Frodo sah noch einmal zu Kiran. Das sie in dieser unmöglichen Lage schlafen konnte, war ein Wunder. Offenbar war sie kein verwöhntes kleines Mädchen. Boromir sah ebenfalls zu ihr. "Aber für ein kleines Mädchen hat sie erstaunlich gut durchgehalten. Sie hat sich nicht einmal beklagt." Aragon sah zu Legolas und die beiden tauschten wissende Blicke. Offenbar mochte der Mensch aus Gondor die junge Frau. "Sie ist wirklich wiederstandsfähiger als ich es für möglich gehalten habe. Sie macht sogar einer Elbe Konkurenz mit ihrer Ausdauer." Es lag leichte Bewunderung in der Stimme des Elbenprinzen. "Aber Elrond war ganz schön hart zu ihr. Sie einfach mit uns reisen zu lassen. Sie hätte uns ja sagen können, wie wir am besten nach Mordor kommen. Dann hätte sie nicht mitgemusst." Gimli stützte sich auf seine Axt. Auch er bewunderte den Mut dieses Mädchens. Keiner der 9 hatte mitbekommen, wie sie sich in ihrem Zimmer gestreubt hatte. "Ich glaube nicht, dass sie uns gesagt hätte, was auf uns zu kommt." Gandalf paffte an seiner Pfeife. "Und wieso nicht, Gandalf?" "Ich vermute, sie will die Geschichte, wie sie sie kennt, nicht verändern." Ein leises Schnarchen war zu hören. Die Hobbit's waren eingeschlafen und auch Gimli fielen so langsam die Augen zu. "Sie sind alle wirklich müde." Aragon nickte. "Das sind sie. Lassen wir sie schlafen." Mitten in der Nacht wachten alle vom Wolfsgeheul auf. Die Hobbit's sahen erschrocken vom einem zum andern. "Wölfe!" "Und sie sind in der Nähe!" Legolas war aufgesprungen und hatte seinen Bogen gespannt. "Und was ist mit Lady Kiran?" Erschrocken führen sie zu der schlafenen Frau herrum. Doch diese schien das Geheul der Wölfe nicht gehört zu haben. Sie schlief tief und fest. Frodo hechtete zu ihr und rüttelte an ihrer Schulter. "Was issn?" "Wacht auf, Lady Kiran! Wölfe sind in der Nähe!" "Hm. Is doch nich so schlim. Lass mich schlafen." "Nicht so schlim? Für Wölfe seit Ihr hier leichte Beute!" "Wölfe greifen Menschen nur an, wenn sie mehrere Tage nichts gefrassen haben oder sie sich bedroht fühlen." "Das hier ist kein Spaß, Lady Kiran!" Kiran öffnete jetzt die Augen und richtete sich auf. Sie rieb sich den Schlaf aus den Augen und blinzelte Frodo an. Immer noch schlaftrunkend antwortete sie ihm. "Wen's dich beruhigt, Frodo, kann ich sie ja mal fragen, was sie wollen. Wölfe sind eigentlich ganz liebe Tierchen." Damit rappelte sie sich auf und schlurfte zu den Bäumen. Alle sahen ihr perplex hinterher. "Seit Ihr verrückt geworden?" Doch Kiran achtete nicht auf Boromir, sondern kniete sich hin und starrte in die Dunkelheit. "Na komm schon raus. Was hast du denn?" Einen Moment geschah nichts, doch dann tauchte aus der Dunkelheit ein großer grauer Wolf auf. Leise winselte er und kam auf Kiran zu. Die streckte ihre Hand aus und strich ihm über den Kopf. "Sag mir, was los ist." Leise Winsellaute folgten. Kiran war mit einem Mal hellwach. "Ach so, verstehe. Deine Frau bracht Hilfe. Sie soll her kommen. Mal sehen, was ich machen kann." Dann stand sie auf und ging zu ihrem Mantel. Elen hatte ihr vor der Abreise einen Beutel mit Kräutern gegeben. Nur für den Fall, das was passierte. Diesen kramte sie jetzt herraus. Dann ging sie zum Feuer und kniete sich hin. Die Gefährten sahen sie misstrauisch an. "Seht mich nicht so an. Ich hatte schon immer die Gabe, die Tiere zu verstehen. Und die Wölfe wollen uns nicht angreifen, sie brauchen Hilfe." Leises Winseln veranlasste Kiran, sich umzudrehen. Zwei Wöfe kamen auf sie zu. Die Wölfin hatte einen stark gerundeten Bauch und hatte offenbar starke Schmerzen. Kiran klopfte auf den Mantel, den sie neben sich gelegt hatte und die Wölfin legte sich schwer atmend darauf. Ihr Gefährte legte sich neben sie und winselte leise vor sich hin. Kiran berührte leicht den Kopf der Wölfin und redete mit ruhiger Stimme auf sie ein. "Ganz ruhig, meine Schöne. Wir wollen mal sehen, was ich für sich tun kann. Halt bitte still. Ich werde dir nicht weh tun." Dann strich Kiran über den Bauch der Wölfin. Sie runzelte die Stirn und die Anspannung auf ihrem Gesicht wich blankem Entsetzen. "Oh." Sie griff in ihren Stiefel und zog den kleinen Dolch herraus, den Elladan ihr gegeben hatte. Sie legte ihn leicht mit der Klinge ins Feuer. Dann griff sie nach ihrem Beutel und holte ein weißes Leinenhemd herfor. Energisch riss sie es in Streifen. "Sam, kann ich bitte einen Wasserschlauch haben? Die Kleine hier hat ein ernstes Problem." Legolas, der in der Zwieschenzeit seinen Bogen weg gelegt hatte, ging zu ihr. "Was hat sie?" Kiran presste die Lippen aufeinander. "Ihre Jungen. Wenn ich ihr nicht helfe, werden weder sie noch ihre Jungen überleben." Der Elb sah sie entsetzt an. "Könnt Ihr ihr helfen?" "Ich habe meinem Hund auf die Welt gebracht und auch... Ach, ist egal. Sam! Das Wasser. Aber schnell!" Kiran griff nach ihren Dolch und sah die Wölfin an. "Es wird dir weh tun, meine Kleine. Aber nur so kann ich dir und den Jungen das Leben retten." Dann legte sie zum ersten Schnitt an. Keine halbe Stunde später schleckten die Wölfe ihre drei Jungen ab. Kiran hatte schnell den Schnitt am Bauch der Wölfin verarztet. Jetzt reinigte sie sich die Hände und wischte sich die Stirn ab. Die Wölfin hatte herzzerreißend geheult, aber sie hatte es überstanden. Die Gefährten sahen das junge Mädchen mit großem Respekt an. So etwas hatten sie der kleinen Menschenfrau nicht zugetraut. Kiran lächelte glücklich, als sie die Wolfsfamilie betrachtete. Plötzlich legte ihr jemand die Hand auf die Schulter. Sie sah direkt in Aragon's Gesicht. "Ich wusste gar nicht, dass Ihr eine Heilerin seit, Lady Kiran." Kiran grinste. "In meiner Welt arbeite ich mit Tieren. Es gehört auch zu meiner Aufgabe, werdenden Tiermüttern ewentuel zu helfen. Das war aber bis jetzt Gott sei Dank noch nicht der Fall. Aber es hat zu meiner Ausbildung gehört." Aragon sah sie anerkennend an. "Ihr seit wahrlich ein Wunder, Lady Kiran." Kiran winkte ab. "Lobt mich nicht zu viel, Aragon. Nachher platzte ich noch vor lauter Lob." Dann wand sie sich an die Wölfe. "Es ist besser, wenn ihr für eure Jungen einen sicheren Ort sucht. Ich wünsche euch viel Glück." Damit strich sie jedem der Wölfe noch einmal liebevoll über den Kopf, dann verschwanden sie. Kiran seufzte, dann betrachtete sie ihren Mantel. Er war voller Blut, doch das war ihr egal. "Ich glaube, beim nächsten Fluss muss ich versuchen, ihn einigermaßen sauber zu bekommen." Dann packte sie die restlichen Kräuter zusammen. Plötzlich spürte sie, wie jemand einen Mantel um sie legte. Boromir! Erstaunt sah sie ihn an. Er wurde leicht rot. "Damit ihr in der Nacht nicht friert." "Danke." Nach kurzer Zeit schliefen alle. Bis auf Legolas. Der Elb hatte das Vergnügen, den Rest der Wache zu übernehmen. Seine Augen waren die ganze Zeit unverwand auf die junge Frau gerichtet, die es sich vor einiger Zeit zwischen Sam und Frodo gemütlich gemacht hatte. Irgendwann drehte sie sich um und nahm Frodo in den Arm. Keiner der beiden wurde wach, doch Legolas grinste. Das würde ein lustiges Erwachen geben. Kapitel 8: Auf zu den Minen --------------------------- Kiran seufzte leise. Das war so angenehm warm und weich. Sie kuschelte sich noch enger an ihr Kissen. Doch dann spürte sie, das ihr Kissen atmete. Seit wann das denn? Aber es war ein angenehmes Gefühl. Langsam schlug sie die Augen auf. Blinzelte ein paar Mal. Aber das Bild blieb. Frodo lag neben ihr und sie hatte ihn im Arm. Sein Gesicht war ihrem ganz nahe. Was für lange Wimpern er hat. Kiran hatte die Hobbit's wie kleine Brüder betrachtet, aber Frodo sah ja echt gut aus. Wenn man mal von der Tatsache absah, dass er ihr nur bis zur Hüfte ging. Kiran zog ganz vorsichtig ihre Arme zurück und rutschte etwas von ihm weg. Dabei stieß sie aber an Sam. Dieser schrak auf, was die anderen Hobbit's weckte. Und kurz darauf war Kiran unter den Hobbit's begraben. Lautes Lachen drang an ihre Ohren. Kiran versuchte etwas durch das Arm und Beingewirr zu sehen. Legolas, Aragon, Gandalf, Boromir und Gimli saßen alle zusammen und lachten sich tot. Sogar der Elb hielt sich den Bauch. "Hört auf zu lachen!" Kiran schob Merry's Bein von ihrer Brust und die restlichen Hobbit's von sich runter und rappelte sich auf. Wütend funkelte sie die Männer an. Aragon blinzelte die Tränen weg. "Das sah aber wirklich lustig aus, Lady Kiran." Kiran streckte ihm die Zunge raus. "HaHa. Ich kann darüber nicht lachen, Herr Aragon." Schnippisch drehte sie sich um und stolzierte weg. Verdammt! Sie hatte sich ja wohl bis auf die Knochen blamiert. Aber konnte ihr das nicht egal sein? Schließlich gehörte sie nicht in diese Welt und sie würde bestimmt nicht hier bleiben. Sie würde die Gefährten nur so lange begleiten, bis sie wieder zurück in ihre Welt konnte. Und das war hoffentlich bald. Kiran kickte einen Stein weg. Mist! Sie wollte nach Hause. Vor gar nicht alzu langer Zeit hatte sie sich noch gewünscht, hier zu sein. Aber jetzt wollte sie eigentlich nur noch nach Hause. Ihren geregelten Alltag leben. Und irgendwie vermisste sie ihren Computer. Seltsam, dass sie in dieser Situation gerade ihren Computer vermisste. Sie seufzte. Dann sah sie einen kleinen See. Warum nicht? Sachen zum wecheln hatte sie dabei. Also lief sie zurück zum Lager, wo sie alle dreckig angrinsten. Pff! Mittelerde-Bewohner! Man sollte sie alle in einen Sack stecken und drauf hauen. Den richtigen würde man immer treffen. Die anderen ignorierend, griff sie nach ihrem Beutel und verschwand wieder in Richtung See. Wenn die Männer stinken wollten, sollten sie das tun. Sie wollte ganz bestimmt nicht wie ein Orkkadaver riechen. Schnell wand sie sich aus ihren Sachen und tapste in den See. Brrrre! War das Wasser kalt! Aber was solls. Lieber kaltes Wasser als zu stinken. Kiran tauchte unter und schwamm etwas hin und her. Irgendwann war ihr das Wasser auch nicht mehr zu kalt. Es war sogar sehr angenehm. Schön! Sie schwamm zurück zum Ufer und zog ihren Beutel näher. Elen hatte ihr doch auch Seife mitgegeben. Ganz unten wurde sie fündig. Genüsslich seifte sie sich ein und dann wusch sie auch ihre Haare. Sie tauchte wieder unter und entledigte sich so dem Seifenschaum. Mit Schwung war sie wieder an der Wasseroberfläche und hätte beinahe einen spitzen Schrei ausgestoßen. Legolas stand am Ufer und sah sie verdattert an. Eine leichte Röte überzog seine Ohren und er drehte sich schnell wieder um. "Bitte verzeiht. Wir dachten, Ihr wollt Euch nur umziehen, aber als Ihr nicht wieder zurück kamt, da machten wir uns Sorgen und ich habe angeboten, Euch zu suchen. Ich wusste ja nicht, dass Ihr baden wolltet." Kiran hatte die Arme vor der Brust verschrenkt und erstach in Gedanken diesen Elben. Unhöfliches Pack! "Wehe, Ihr dreht Euch um, Herr Elb!" Schnell schwamm sie zum Ufer, zog sich aus dem Wasser und trocknete sich mit dem Handtuch ab, was Elen ihr ebenfalls eingepackt hatte. Sie vermutete, dass sie sich in rekortzeit angezogen hatte. "Ihr könnt Euch wieder umdrehen." Kiran knöpfte noch ihr Hemd oben zu, sammelte dann ihre Sachen ein und stopfte sie wieder zurück in den Beutel. "Bitte verzeiht mir, Lady Kiran. ich wollte Euch wirklich nicht beim Baden beobachten." Kiran wirrbelte herrum, dabei flogen Wassertropfen von ihren Haaren in seine Richtung. "Was soll das heißen? Wie lange standet Ihr schon hier?" "Ich bin hier gewesen, kurz bevor Ihr wieder aufgetaucht seit. Bitte, verzeiht." Legolas lies den Kopf hängen. Er schien sich wirklich zu schämen. "Schon gut. Ihr konntet ja wirklich nicht wissen, dass ich baden wollte. Das war auch mein Fehler. Ich hätte ja etwas sagen können." Legolas sah auf. "Und das mit eben, dass tut mir auch leid. Wenn ich ehrlich bin, habe ich mich schon gefreut, dass Ihr aufwacht." Kiran seufzte und verdrehte die Augen Richtung Himmerl. "Und ich dachte immer, Elben wären sanfte Wesen." Er sah richtig beleidigt aus. Schade, dass sie ihre Digicam nicht dabei hatte. "Das sind wir wirklich." "Ja, natürlich." Dabei machte sie aber nicht den Eindruck, als würde sie im glauben. Kiran drehte ihre langen Haare zu einer Kordel und wrang das Wasser aus. Sie lies immer ihre Haare so trocknen, also band sie sie einfach nur zusammen. "Ich glaube, wir sollten zu den anderen gehen." Legolas bückte sich und hob ihren Beutel auf. "Hy! Was wird das denn?" Überrascht sah er sie an. "Ich trage Eure Sachen. Soetwas nennt man Höflichkeit. Machen das die Männer in Eurer Welt nicht?" Satt ihm eine Antwort zu geben, riss sie ihm den Beutel aus der Hand und sah ihn wieder finster an. "Ich bin durchaus in der Lage, meine Sachen selber zu tragen. Ich brauche keinen Mann, der das für mich tut." Sie schulterte den Beutel und ging zurück zum Lager. Legolas folgte ihr kopfschüttelnt. Was war das nur für eine unhöfliche Frau? Unhöflich vielleicht, aber verdammt attrakriev. Leglas erschrack über seine eigenen Gedanken. Wieso dachte er soetwas? Sie war ein Menschenmädchen. Wahrscheinlich noch nicht einmal erwachsen. "Lady Kiran, darf ich Euch etwas fragen?" Kiran drehte sich zu ihm um. "Was wollt Ihr wissen?" "Wie alt seit Ihr? Ihr wirkt noch recht jung." Perplex starrte sie ihn an. Was sollte denn diese Fage? Verstehe einer die Elben, sie tat es nicht. "Ich bin 18 Jahre alt." "Dann seit Ihr ja noch nicht einmal erwachsen." "Wie bitte?" "Hier bei uns ist an erst mit 20 Jahren erwachsen." Kiran schnaubte. "Nicht in meiner Welt. Dort bin ich erwchsen." Sie drehte sich wieder um und ging weiter. Unverschämter Elb! Zu behaubten, sie wäre noch nicht erwachsen! Was bildete der sich eigentlich ein? Sie erreichten das Lager. "Lady Kiran! Wo wart Ihr denn? Wir haben uns schon Sorgen gemacht." Aragon sah sie böse an. Sie streckte ihm einfach die Zunge raus. "Ich war Baden." Die Gruppe machte sich bereit zum Aufbruch. Kiran flolgte ihnen. In Gedanken brachte sie allerdings diesen Elben um. Sie durchborte seinen Rücken mit bitterbösen Blicken. Wieso musste sie eigentlich das alles durchmachen? Wieso hatte sie nicht einfach in Bruchtal bleiben können, bis sie wieder nach Hause gekonnt hätte? Kiran fragte sich immer noch, wieso sie eigentlich hier war. Sie war zwar ein absoluter Herr der Ringe Fan, aber das war etwas zu viel des Guten. Was hatte sie in dieser Welt verloren? Nach einigen Tagen machten sie eine Rast in einem felsigem Gelände. Kiran wusste, was kommen würde. Aber sie griff lieber nicht zu sehr ins Geschehen ein. Sie saß auf einem Felsen und knabberte an einem Apfel, dabei beobachtete sie, wie Merry und Pippin gegen Boromir kämpften. Und was kam jetzt? Ganz genau! Die beiden Hobbit's brachten Aragon zu Fall. Kiran gluckste in sich hinein. Real war es noch lustiger als im Film. Plötzlich machte Leglas alle auf eine schwarze Wolke aufmerksam. Na super! Feind! Kiran sprang auf und schmiss die Sachen in eine Felsspalte, noch bevor die anderen reagieren konnten. Und jetzt ging es ans Verstecken! Die ganze Gruppe kroch unter Felsen oder in Büsche. Und zu ihrem Leidwesen hatte sie sich gerade den Busch ausgesucht, wo Legolas sich versteckte. Na super! Er lag dicht neben ihr und drückte ihren Kopf mit einer Hand nach unten. Wütend darüber trieb sie ihm ihre Fingernägel in die Handfläche. Legolas verzog schmerzvoll das Gesicht, gab aber keinen Laut von sich. Und wenn Kiran gedacht hatte, er würde seine Hand weg nehmen, so hatte sie sich gewalltig geirrt. Typisch Elben! Die Vögel flogen jetzt genau über ihnen hinweg und Kiran hob leicht den Kopf. Man, warum eigntlich immer sie? Hätte sie nicht bei Gandalf landen können? Wieso musste es gerade der Busch des Elben sein? Kiran drehte leicht den Kopf und hielt den Atem an. Ihre Gesichter waren nur noch Millimeter voneinander enrfernt. Kiran hatte das Gefühl, in diesen blauen Augen zu ertrinken. Dunkle Wimpern schlossen sich halb. Wusste dieser Elb denn nicht, wie sexy das aussah? Bestimmt! Und der Typ tat das auch noch mit Absicht! Kiran befäuchtete ihre trockenen Lippen. Ihr fielen ein dutzend Mädchen ein, die jetzt gerne mit ihr getauscht hätten. Und sie hätte gerne mit den Mädchen getauscht. "Was habt Ihr?" Seine Stimme war nur ein Flüstern, aber sie ging Kiran durch Mark und Bein. "Nichts." Sie versuchte den Kopf wegzudrehen, aber dieser Elb hielt sie fest. "Ihr lügt. Meine Nähe bereitet Euch Unbehagen." "Das würde sich ändern, wenn Ihr mich endlich mal loslassen würdet." Legolas lachte leise, lies sie aber nicht los. "Für ein Kind seit Ihr ganz schön unverschämt." "Ich bin kein Ki...." Legolas hatte sie schnell zu ihr vorgebeugt und küsste sie. Kiran riss erschrocken die Augen auf. Ein Schauer überlief ihren Rücken und ihr wurde heiß. Was machte der da? Wieso küsste er sie? Legolas zog seinen Kopf wieder zurück und grinste sie verschmitzt an. Sie schnappte nach Luft. Schnell riss sie sich los und kroch aus dem Gebüsch. Auch die anderen kamen aus ihren Verstecken. Legolas folgte ihr. Kiran qietschte auf und drehte sich blitzschnell um. Sie hockte immer noch halb im Gebüsch. Und dieser Elb grinste sie schon wieder an. "Ihr habt mich gekniffen!" "Die Verlockung war zu groß." Kiran schnaubte und kroch entgültig nach draußen. "Wir müssen über den Caradras gehen." Oh nein! Bitte nicht durch Eis und Schnee! Gandalf, du alter Trottel! Kiran wollte den armen alten Mann am liebsten erwürgen. Aber wohl oder über musste sie mit. Kurz darauf versank Kiran auch schon bis zu ihren Waden in Schnee. Oh Gott! War das kalt! Legolas holte lachend zu ihr auf. "Kalt?" Kiran sah ihn böse an. Legolas lachte laut auf und lief weiter. Angeber! Elb! Kiran bückte sich und formte eine Handvoll Schnee zu einer Kugel. Sie zielte und warf. *Platsch* Der Schneeball traf den Elben punktgenau am Hinterkopf. Dieser wirrbelte zu ihr herrum und sah sie überrascht an. Kiran streckte ihm die Zunge raus. (Das wurde langsam zu ihrer Lieblingsbeschäftigung) "Ihr seit ganz schön frech, Kind." Sie stapfte weiter und baute sich vor ihm auf. Dabei ging sie ihm gerade mal bis zur Brust. "Und seit wann Sietzt man ein Kind? Blöder Elb!" Sie ging weiter, doch als sie ein Zischen hörte, duckte sie sich. Der Schneeball der eigentlich für sie bestimmt war, traf nun Aragon. Dieser wirrbelte jetz herrum und sah die beiden böse an. "Wer war das?" Kiran zeigte auf Legolas und Legolas auf sie. "Entscheidet ihr beiden euch mal? Hört auf, euch wie Kinder zu benehmen!" Damit ging er weiter. Kiran warf Legolas mal wieder böse Blicke zu, doch dieser unverschämte Elb grinste nur. "Ich glaube, die beiden mögen sich verdammt gerne." Gandalf sah zu den beiden, die sich gegenseitig mit Schnee beschmissen. Er schüttelte den Kopf. "Ich habe Legolas schon lange nicht mehr so vergnügt gesehen. Dieses Mädchen tut ihm gut." Aragon sah ebenfalls zu den beiden. "Sie ist in seinen Augen noch ein Kind." "Bist du das nicht auch in Arwen's?" Aragon seufzte. "Legolas würde sich nie in ein Menschenmädchen verlieben." "Und doch geht er unbefangener und offener mit ihr um, als selbst mit seinem eigenen Volk. Die Kleine ist etwas besonderes. In mehrerer Hinsicht." Aragon sah Gandalf fragend an. "Wie meinst du das, Gandalf?" "Sie kommt aus einer anderen Welt. Aus einer Welt, in der wir nur eine Geschichte sind. Ich habe mal gelesen, dass vor vielen Jahrhunderten schon mal eine fremde Frau hier war, die genau das gleiche behaubtet hat. Das war zur Zeit des ersten Krieges." Aragon schwieg. "Und was hat das jetzt mit Kiran zu tun?" "Ich weis es nicht. Da fragen wir am bestenm mal Galadriel. Sie hat diese Frau gekannt." "Also hast du vor, nach Lothlorien zu gehen." Das war eine Feststellung, keine Frage. "Wir werden sehen, was das Schicksal für uns bereit hält." Weiter unten waren Legolas und Kiran immer noch dabei, sich gegenseitig mit Schneebällen zu beschmeißen. Kiran war erstaunlich treffsicher, aber auch sie musste ein paar Treffer einkassieren. "Jetzt hört mal auf!" Die beiden sahen zu den anderen. Sie waren schon ein ganzes Stück vor gelaufen. Kian atmete heftig ein und aus, dabei sah sie zu Legolas. Wieso hatte er sich eigentlich auf eine Schneeballschlacht mit ihr eingelassen? Elben waren noch verrückter als Menschen. Sie seufzte und schritt weiter. Die anderen hielten es ja nicht für nötig, auf die beiden Nachzügler zu warten. Legolas folgte ihr. Was stellte dieses Mädchen mit ihm an? Erst küsste er sie und dann beschmiss er sie mit Schnee. Was war nur in ihn gefahren? Schnell hatte er wieder zu ihr aufgeholt. Die hellbraunen Haare hingen ihr wirr ins Gesicht. Wieso band sie sie nicht zusammen? Legolas griff nach einem Band an seiner Tunika und zog es herraus. Er griff nach ihren Haaren. Als Kiran einen Wiederstand spürte, blieb sie stehen. Nicht umdrehen! Nur nicht umdrehen! Plötzlich kitzelte sein Atem ihr Ohr und seine Hände strichen ihr durchs Haar. Was tat er da? "Was?" "Ich binde dir nur die Haare zusammen, dann sind sie dir nicht mehr im Weg." Kiran neigte leicht den Kopf nach vorne und lies ihn machen. Legolas flocht ihr dichtes Haar geschickt zu einem Zopf. Als er fertig war, lies er allerdings seine Hände in ihrem Nacken ruhen. Wiedererwartend war er heiß. "Was tut Ihr da?" "Sch. Ich tu dir nichts." Er griff nach ihrer Schulter und drehte sie zu sich um. Sie sah ihn aus großen Augen an. Sein Blick glitt über ihr Gesicht. Solch feinen Gesichtszüge hatte er noch nie bei einer Menschenfrau gesehen. Selbst nicht bei welchen in ihrem Alter. Sie hatte fein geschwungende Augenbrauen und dichte, dunkle Wimpern, hohe Wangenknochen und einen feinen Mund. Ihr Kinn hatte sie immer trotzig vorgeschoben. "Hast du Elben in deiner Blutlinie gehabt?" "Was? Elben? Nein. In meiner Welt gibt es keine Elben. Sie sind nur eine Mär bei uns." Legolas betrachtete sie nachdenklich. "Ich dachte nur. Wir sollten jetzt weiter gehen. Die anderen warten nicht auf uns." Flüchtig strich er ihr mit den Fingerspitzen über die Wange und ging vorraus. Kiran blieb noch etwas auf der Stelle stehen. Ihre Hand glitt wie von selbst zu ihrer Wange. Ein leichtes Lächeln glitt über ihre Lippen, doch dann folgte sie den anderen. Nach einiger Zeit mussten sie sich schon durch den Schneesturm kämpfen. Kiran zog ihren Umhang fester um sich. Sie war so ein Wetter einfach nicht gewöhnt. Der Schnee machte es ihr fast unmöglich, weit zu sehen. Sie versuchte immer nur, nicht ihren Vordermann, also Boromir, aus den Augen zu verlieren. Doch irgendwann wurde ihr das Schneetreiben zu dicht und sie griff nach seinem Umhang. Kurz darauf fühlte sie seine Hand auf ihrer, wie er ihre umschloss und sie an sich zog. "Habt keine Angst, Lady Kiran. Ich pass auf Euch auf." Kiran krallte sich an ihm fest. Plötzlich waren grausame Stimmen zu hören. Die Erde bebte und man hörte ein lautes Knirschen. "EINE LAWINE!" Kiran sah nach oben, doch Boromir riss sie in dem Monet an sich und warf seinen Mantetel über sie und beugte sich schützend über sie. Trotz Boromir's 'Schildfunktion', fühlte Kiran den Schnee auf sie alle niedersausen. Sie stieß einen leisen Angstschrei aus, wobei Boromir sie fester an sich drückte. Kurz darauf grub er sie und sich selber frei. Und dann ging auch schon wieder die Diskusion los, wo sie denn jetzt lang sollten. Boromir schützte die immer noch vor der Kälte und Kiran schmiegte sich enger an ihn. Es war entschieden. Sie würden zu den Minen gehen. Kiran hätte am liebsten laut geschrien. Frodo! Du elender Trottel! Alles, nur nicht die Minen! Bitte nicht die Minen! Doch es half nichts. Kiran wurde von Boromir fast den Berg runter getragen. Als sie einen Blick zurück warf, sah sie, wie Legolas Boromir finster musterte. Oh oh! Was dieser Blick bedeutete, musste sie nicht erraten. Schließlich wand sie ihn gerne selber an. Nach weiteren zwei Tagen waren sie bei den Minen angekommen. Ja, angekommen, aber noch nicht drinen. Denn Gandalf hatte das Losungswort vergessen. Kiran seufzte. Gott sei Dank! Braver Gandalf. Komm, hier hast du einen Knochen. Kiran schritt hin und her. Noch immer spürte sie die Kälte des Beges. Aber auch die Wärme von Boromir. Versonnen sah sie zu ihm. Er sah gut aus. Bei dem Gedanken, dass er bald sterben würde, wurde sie traurig. Bei Gandalf machte sie sich keine Sorgen. Der kam ja wieder. Aber Boromir nicht. Sie wusste, dass sie nicht in die Geschichte eingreifen sollte, doch sie konnte Boromir doch nicht einfach so in seinen Tod rennen lassen. Kiran drehte sich wieder um und stieß mit Legolas zusammen. "Au!" Sie rieb sich ihre Nase und sah ihn böse an, stutzte aber bei dem Gesichtsausdruck des Elben. Verdammt! Das hatte nichts gutes zu bedeuten. Was hatte sie denn jetzt schon wieder verbrochen? "Wie stehst du zu Boromir?" "Was?" Er sah sie finster an. Was sollte das denn? War er etwa eifersüchtig? Wohl kaum. Schließlich bezeichnete er sie immer als Kind. "Was geht Euch das an, wie ich zu Boromir stehe? Oder was ich für ihn empfinde?" Irgendwie wirkte er verletzt. "Was empfindest du für ihn?" Sie hon sturr den Kopf und sah zu den anderen. Ihr Herz schlug schneller. Verdammt! Da, wo sie und Legolas jetzt standen, konnten sie nicht gesehen werden! Na toll, Kiran! Das hast du ja echt gut gemacht. Sie sah Legolas wieder an. "Was geht Euch das an?" Er hob seine Hand und strich ihr über die Wange. Und schon wieder stieß Hitze in ihr auf. "Spiel nicht mit mir, Mädchen." Sie sah ihn fragend an, schnappte dann aber nach Luft. Er hatte sie an sich gezogen und küsste sie. Schon wieder! Kiran trommelte auf seine Brust ein, doch Legolas lies nicht von ihr ab. Er griff nach ihren Händen und verschränkte sie hinter ihrem Rücken. Kiran stöhnte leise und gab ihre Gegenwehr auf. Legolas hob den Kopf und sah sie an. "Spiel nicht mit mir, Kiran. Du bist mein Mädchen." Dann lies er sie los und ging zu den anderen zurück. Kiran lehnte sich zitternd an die Felswand. Was hatte das denn jetzt zu bedeurten? 'Du bist mein Mädchen' Was für ein Besitzanspruch! Was bildete sich dieser Elb eigentlich ein? Sie gehörte niemanden! Nie wieder! Plötzlich hörte Kiran ein lautes Knarren. Super! Diese Tölpel hatten das Losungswor erraten! Kurz drauf hatten sie auch schon diese Krake am Hals bzw. am Bein. Als das Biest Frodo los lies, stürmten sie in die Minen. Kiran war begeistert. Tote Zwerge. Ork's. Ein Balrog. Aber was noch schlimmerw war: Legolas! Vor dem hatte sie wirklich Angst. Kiran schluckte ein paar Mal. Sie betete zu ihrer Familie, dass sie sie beschützen mögen. Lieber kämpfte sie gegen 10.000 Ork's und Balrog's, als weiter mit Legolas reisen zu müssen. Verdammt! Nur ein Balrog, aber anschließend kamen doch noch 10.000 Ork's. Und sie musste doch mit Legolas durch die Minen. Vielleicht sollte sie Gandalf am Ende hinterher springen. Ja, dass wäre wohl die beste Lösung. Aber erstmal bis zur Brücke kommen. Vier Tage! So lange musste sie sich Legolas vom Hals halten. Hoffentlich hatte sich ihre ganze Familie als Schutzengel beworben. Kapitel 9: Nächtliche Annährungsversuche ---------------------------------------- Kiran fand die Minen im Film schon unheimlich. Und im realen Leben war es noch schlimmer. Überall lagen Leichen und die Belüftung funktionierte hier unten wohl auch nicht so ganz. Jedenfalls rümpften sie und Legolas des öfteren die Nase. Gimli war fast nur noch ein Schatten seiner Selbst. Der war wirklich völlig neben der Spur. Na ja, kein Wunder. Schließlich lagen Freunde und vielleicht auch Bekannte toz um sie herrum. Im Gedanken schickte Kiran stumme Gebete für die armen Seelen in den Himmel. Und irgendwie wollte sie Gimli tröstende Worte sagen, aber immer wenn sie etwas sagen wollte, brachte sie keinen Ton raus. Am liebsten hätte sie Gimli gesagt, dass sie weis, wie er sich fühlt. Aber das brachte ihm seine Freunde auch nicht wieder zurück. "Seht! Der Reichtum Moria's beruhte nicht auf Edelsteine sondern auf Mithril." Gandalf hob seinen Stab und die ganze Höhle funkelte. Kiran stieß einen verträumten Seufzer aus, worauf hin Gimli schmunzelte. Er lies sich zu ihr zurück fallen und sah sie freundlich an. "Ein atemberaubender Anblick, nicht wahr?" Kiran sah zu Gimli runter und nickte zustimmend. Dann liefen die beiden wieder schweigend nebeneinander her. Jetzt war ja eigentlich ein guter Zeitpunkt mit Gimli zu reden. "Gimli?" "Hm?" Kiran schluckte. "Es tut mir Leid, wegen deinen Freunden. Es ist nie schön, jemanden zu verlieren." Gimli blinzelte sie an. "Was wisst Ihr schon über den Verlust durch einen so grausamen Tot?" Kiran zuckte zusammen. Das tat weh! Gimli sah ihren verletzten Gesichtsausdruck und augenblicklich tat es ihm Leid. "Verzeiht, Kiran. Ich wollte Euch nicht verletzen." Sie schüttelte den Kopf. "Schon gut, Gimli. Aber auch ich weis, was es heißt, jemanden auf sehr grausame Art zu verlieren. Ich wollte dich nicht stören. Bitte entschuldige." Damit lies sie sich wie gewohnt zurück fallen und Gimli bereuhte seine harten Worte. Schließlich meinte es dieses Mädchen nur gut mit ihm. Gimli drehte sich zu ihr um und sah mit bestützung, dass sie sich einige Tränen vom Gesicht wischte. Hatte er sie so sehr verletzt? Irgendwann gestand Gandalf der Gruppe eine Ruhepause ein. Sie sollten schlafen. Kiran hatte sich an eine Wandseite verkrochen und starrte eben diese jetzt auch an. Verdammt! Durch Risse - Zählen konnte man genau so wenig einschlafen wie durchs Schafe - Zählen! Das war doch alles nur dummer Aberglaube! Kiran seufzte leise. Von der anderen Seite drangen Schnarchlaute an ihre Ohren. Genervt drehte sie sich um und suchte den Missetäter. Na toll! Sie hatte dei Wahl zwischen Gimli, den Hobbits, Aragon, Gandalf oder Boromir. Kiran hatte sich schnell dazu entschlossen, auf Aragon zu werfen, als ihr etwas auffiel. Legolas hielt Wache! Sie leis den Arm mit dem kleinen Stein in ihrer Hand wieder sinken. Lieber nicht. Nachher beschuldigte man sie nur noch wegen versuchten Mordes. Außerdem wusste sie nicht, wie nachtragend Aragon war. Und noch dazu kam, dass er ja am Ende König werden würde. Genervt seufzte sie. "Kannst du nicht schlafen?" Kiran wäre am liebsten mit einem lauten Schrei ind die Luft gesprungen, doch sie beließ es bei der -PackDieAnsHerz- Geste und funkelte Legolas böse an. Dieser saß neben ihr und lächelte zuckersüß. Kiran fühlte, wie ihr Herz immer noch unregelmäßig schlug. Seit wann sitzt der da eigentlich? "Schon eine Weile." Verdammt! Konnte dieser Typ gedanken lesen? Verärgert sah Kiran Legolas an und rückte dann ein Stück von ihm weg. Und was tat der liebe Herr Grünblatt? Der rückte doch glatt wieder zu ihr auf. Stück weg. Legolas kam hinterher. Das Spiel spielten sie so lange, bis Kiran die Wand im Rücken spührte. Verdammt! Verdammt! Verdammt! Legolas kniete jetzt auf ihrer Decke. Flucht konnte sie voll vergessen. Kiran schluckte und sah in seine Augen. Oh Oh! Großer Fehler! Denn der liebe Legolas hatte mal wieder diesen unwiederstehlichen Blick drauf. Hilfe! Holt mich hier weg! Mädels, wer will tauschen? Kiran kniff die Augen zusammen. "Komm mir bloß nicht zu nahe. Ansonsten schei ich." "Wie nahe darf ich dir denn kommen? So nahe vielleicht?" Kiran schlug die Augen auf. Legolas war ein ganzes Stück an sie herran gerückt. "Oder doch lieber so nahe?" Noch ein Stückchen. Jetzt konnte sie eine feine kleine Narbe an der linken Augenbraue erkennen. "Oder so?" Ihre Nasen brührten sich. Kiran's Herz schlug ihr bis zum Hals und Hitze breitete sich in ihr aus. "Nicht." Sie wisperte nur, mehr konnte sie gar nicht. Sie war gefangen in diesen blauen Augen. Legolas zog Kiran sanft an sich und küsste ihre zitternden Lippen. Kiran versteifte sich etwas, gab aber nach, als er mit einer Hand ihren Nacken umfasste und dort leichten Druck ausübte. Seufzend kapitulierte sie und gab sich seinem Kuss hin. Er roch nach Wald. Wasser. Sonne. All diese leichten, aber unverkennbaren Gerüche, kitzenlten ihre Nase. Berührten ihre Sinne. Sie nahm alles viel intensiefer wahr. Seine Hand, die über ihren Oberarm strich oder seinen raschen Herzschlag. Kiran hob die Hände und berührte leicht seine Wangen. Seine seidigen Haare kitzelten ihre Fingerspitzen. Was waren das nur für unbeschreiblichen Gefühle? Kiran legte ihre Arme um seine Schultern und rückte näher an ihn herran. Legolas umschloss sie sofort fester und küsste sie stürmischer. Langsam rutschten die beiden in eine liegende Position, doch Kiran nahm das alles irgendwie nicht mehr wahr. Für sie gab es nur noch sie und Legolas. Mitlerweile konnte sie nicht mal mehr sagen, wo seine Lippen begannen und ihre endeten. Doch als sie dann fühlte, wie sich seine kühle Hand unter ihre Tunika schob, war sie mit einem Mal wieder bei vollem Bewustsein. Kiran riss die Augen auf und drückte ihn von sich weg. "Man?" (Was?) Verwirrt sah er sie an. Kiran atmete heftig ein und aus und ihre Brust hob und senkte sich in unregelmäßigen Abständen. Legolas wollte Kiran wieder an sich ziehen, doch sie stämmte sich mit aller Macht gegen ihn. "Nein! Lass das, Legolas. Ich will das nicht!" Irritiert lies er die Arme sinken und sah sie an. "Aber eben, da hast du es doch auch gewollt. Was ist los?" Kiran strich sich das Haar aus dem Gesicht. Gott, ja! Sie hätte sich ihm doch beinahe hin gegeben. Aber da war etwas, was sie zurück hielt. Angst? Sie hatte keine Ahnung. Kiran sah ihm fest in die Augen. "Das geht mir zu schnell. Außerdem benimmst du dich so, als würde ich dir gehören. Was sollte das am Höhleneingang?" Sie zischte ihn wütend an, doch Legolas sah sie einfach nur an. Das machte Kiran rasend. "Glaunbst du, nur weil du ein Prinz bist, kannst du alles und jede haben? So läuft das aber nicht! Nicht mit mir! Geh doch zu deinen Elbinen! Die freuen sich bestimmt über deine Aufmerksamkeit! Lass mich bloß ihn Ruhe!" Ruckartig stand sie auf, zog enerisch ihre Decke weg von ihm und legte sich wieder zu den Hobbit's. Hier fühlte sie sich sicher. Gott! Was hatte sie nur getan? Sie hatte ihn geküsst! Nein! Stopp! Das war alles umgekehrt! Das Ganze war ja schließlich von ihm aus gegangen. Aber hatte sie nicht auche einen Teil dazu beigetragen? Verdammt! Jetzt hatte sie auch noch Kopfschmerzen! Kiran stöhnte auf und vergrub ihr Gesicht in ihren Armen. Das war alles zu viel für sie. Als sie ein leichtes Ziehen im Unterleib bemerkte, zog sie einfach nur die Beine an. Irgendwann in der Nacht schlief sie ein. Kapitel 10: Der Kampf mit den Ork's ----------------------------------- Kiran wurde irgendwann von einem stechendem Schmerz in ihrem Unterleib geweckt. Schwer atment legte sie die Hände auf ihren Unterleib und presste ihn etwas zusammen. Bitte nicht das auch noch! Kiran kniff die Augen zusammen und versuchte, ruhiger zu atmen. Neben ihr bewegte sich Merry unruhig im Schlaf und trat ihr dabei in den Rücken. Kiran verkniff sich einen leisen Schmerzensschrei. Halt durch, Mädchen! Du schaffst das schon! Schließlich machst du das einmal im Monat durch! Oh Gott! Hat das immer schon so weh getan? Kiran rollte sich zu einer Kugel zusammen und versuchte, an etwas anderes zu denken, als diesen stechenden Schmerz. Ruhig. Ganz ruhig. Und wieder bekam sie einen Tritt von Merry. Böse drehte sie sich um und schlug ihn einam auf die Schulter. Der junge Hobbit erwachte mit einem leisen Schrei, der aber laut genug war, die anderen zu wecken. "Merry! Was ist los?" "K... Keine Ahnung. Mich hat etwas an der Schulter getroffen." Die anderen sahen sich um. "Das war ich, verdammt noch mal. Du hast mich schon zwei Mal getreten. Jetzt reicht es." Kiran funkelte Merry böse an. Dieser schien sie erst jetzt zu bemerken. "Lady Kiran? Was macht ihr denn hier? Als wir eingeschlafen sind, lagt Ihr doch noch da hinten an der Wand." "Da war es mir zu kalt. Und jetzt hör bloß auf, mich zu treten." Damit drehte sie sich wieder um und rollte sich zusammen. Die anderen warfen sich verwunderte Blicke zu, doch dann legten auch sie sich wieder schlafen. Aragon jedoch ging zu Legolas, der an der Wand lehnte und aufpasste. Er sah nicht auf, als Aragon sich neben ihn setzte. "Was ist zwischen dir und Lady Kiran vorgefallen, Legolas?" Der junge Elb sah seinen Freund einfach an. "Was meinst du, Aragon?" Dieser seufzte. "Legolas, ich bin nicht blind. Du empfindest mehr für sie. Und das, obwohl du sie nicht kennst und sie auc nicht von deinem Volk ist. Ich kenne dich. Du gibst deinen Gefühlen nie leichtsinnig nach." Legolas sah zu Kiran, die immer noch zusammengerollt zwischen den Hobbit's lag. "Ich weis nicht, was ich für sie empfinde. Ich werde wütend, wenn ich sehe, wie sie Boromir ansieht. Sie hat dann einen so sehnsuchtsvollen und traurigen Blick. Ich werde wütend, wenn ich sehe, wie unbefangen sie mit euch anderen umgeht. Und ich möchte sie immerzu berühren. Ist das Liebe, Aragon? So habe ich noch nie empfunden." Aragon lächelte. "Ja, mein Freund. Das ist Liebe. Weis sie um deine Gefühle?" Legolas seufzte. "Wir haben uns schon geküsst. Und beinahe... hätten wir auch schon miteinander geschlafen." Aragon zog fragend eine Augenbraue hoch. "Wann?" "Eben erst. Es ist vielleicht keine zwei Stunden her." "Und wieso habt ihr nicht?" "Sie wollte nicht. Auf einmal hat sie mich von sich weg geschoben und Nein gesagt." Aragon strich sich übers Kinn. "Vielleicht hat sie Angst, weil sie noch nie mit einem Mann zusammen war. Wahrscheinlich warst du ihr zu stürmisch. Und ganz ehrlich, mein Freund, diese Minen sind für eine solche Intime Bindung nun wirklich nicht das richtige." Legolas lächelte schief. "Da hast du Recht. ich weis auch nicht, wieso ich die Beherschung verloren habe, aber wenn sie in meiner Nähe ist, kann ich nicht klar denken." Aragon gluckste leise. "Liebe, Legolas. Das ist eindeutig Liebe. Am besten legst du dich jetzt mal schlafen. Ich halte den Rest Wache." Der Elb nickte und ging zu seinem Nachtlager, was in der Nähe von Kiran war. Das wunderte Aragon nicht wirklich. Und auch die Blicke des Elben, die er der jungen Frau zuwarf, verwunderten ihn nicht weiter. Kiran fühlte sich erschlagen. Sie hatte kaum geschlafen, ihr taten sämtliche Knochen weh und zu allem Überfluss hatte sie auch noch ihre Tage bekommen. Es war wirklich nicht einfach, mit solchen Unterleibsschmerzen durch die Minen zu laufen. Immer wenn sie meinte, unbeobachtet zu sein, strich sie sich über den Unterleib um ihn etwas zu beruhigen. Es war ein unangenehmes Gefühl, seine Tage zu haben und dabei mit Männern zu reisen. Legolas drehte sich ab und zu mal zu ihr um und musterte sie besorgt. Kiran wusste selber, dass sie nicht gerade wie eine Schönheitskönigin aussah. Vermutlich hatte sie Ränder unter den Augen und ihr Gesicht war wohl auch noch käseweiß. Dazu kam dann auch noch, dass sie die ganze Zeit die Lippen aufeinander presste. Irgendwann lies sich Boromir zu ihr zurück fallen, was von Legolas mit einem finsteren Blick bedacht wurde. "Lady Kiran?" Sie sah auf. "Ihr seht nicht gut aus. Habt Ihr Schmerzen?" Na toll! Ein Mann erkundigte sich anch ihrem Befinden. Was sollte sie ihm den jetzt sagen? Ehe sie sichs versah, platzte sie auch schon mit der Wahrheit raus. "Hab nur meine Tage." Irritiert sah er sie an. Ok, offenbar kannte´n sie diesen Begriff hier nicht. Was war hier denn dann üblich? "Wie meinen?" "Boromir, du Trottel! Ich habe nur meine Blutung. ist nichts schlimmes." Jetzt verstand der werte Herr. Peinlich berührt sah er weg. "Oh." Das war alles, was er zu stande brachte. Offenbar war ihm das peinlich. Kiran seufzte leise. Männer! "Habt Ihr starke Schmerzen?" "Es geht so, danke der Nachfrage." Boromir hob plötzlich die Hand und wuschelte ihr durch die Haare. Irritiert sah sie ihn an, doch er lächelte nur. Kiran grinste zurück. Großer Bruder. Kiran war froh, dass sie Boromir hatte. Irgendwie konnte sie mit ihm gut reden. Das war mal wieder ein schönes Gefühl, jemanden nur zum Reden zu haben. "Soll ich Euch tragen?" "Was? Warum? Ich kann ganz gut laufen." Boromir zuckte nur mit den Schultern, hob sie dann aber ganz einfach auf seine Arme. Als die anderen das leise Quieken hörten, drehten sie sich um. Legolas sah Boromir finster an und Aragon runzelte die Stirn. Die vier Hobbit's verdrehten nur 'allwissend' die Augen und Gandalf seufzte leise. Immer diese Verliebten. "Turtelt bitte erst rum, wenn wir aus der Mine sind. Dann habt ihr immer noch genug Zeit." Boromir und Kiran sahen fragend zu Gandalf. Dachte der etwa, dass sie ein Liebespaar waren? Typisch Männer! Dachten immer das falsche. Kiran schmiegte sich an Boromir und lies sich einfach von ihm tragen. Sollte er doch, wenn er wollte. Boromir drehte seinen Kopf ein wenig und gab ihr einen leichten Kuss aud die Haare. "Du bist viel zu leicht. Es würde dir nicht schaden, etwas mehr zu essen." "Willst du micht etwa mästen?" Sie zog fragend eine Augenbraue hoch, doch Boromir schüttelte nur den Kopf. "Nein, aber du bist wirklich zu dünn." Männer! Nie konnte man (Frau) es ihnen recht machen. Erst ist Frau zu dick und dann auf einmal zu dünn. "In meiner Welt hab ich die perfekte Figur." "Deine Welt ist komisch. Wie soll sich ein Mann zwieschen den Schenkeln eines Skelettes denn entspannen?" Kiran konnte nicht anders, sie musste einfach lachen. Und Boromir stimmte mit ein. Als sie eine Weile gelaufen waren, kamen sie zu einer kleinen Kammer. Gimli stürzte sich mit einem lauten Schrei hinein und die anderen folgten ihnen. Boromir lies Kiran wieder auf ihren eigenen Füßen stehen. Diese sah traurig zu Gimli, der weinend vor Balin's Grab kniete. Gandalf las aus einem Buch vor und Kiran fuhr wie ein Blitz herrum, doch es war zu spät. Pippin hatte sich bereits an dem Skelett zu schaffen gemacht und das fiel jetzt mit lauten Scheppern in den Brunnen. Gandalf war wütend und schnautzte den armen Pipp jetzt erstmal ordentlich an, doch dann frangen die Geräusche von Trommeln an die Ohren der Freunde. "Scheiße!" Kiran drehte auf dem Absatz um und sprintete zur Tür. Die verbarikadierte sie lieber gleich. "Kiran! Was machst du da?" Sie schob gerade die letzte Lanze in die Griffe, als es auch schon ordentlich an der Tür schepperte. Boromir, der zu ihr gelaufen war, packte sie am Oberarm und zog sie zurück zu den Gefährten. "Bleib hinter den Hobbit's und Gandalf!" Dann nahm er neben Aragon Aufstellung. Die ersten Ork's schauten schon durch das erhackze Loch, wurden aber schnell von Legolas mit seinen Pfeilen erschossen. Kiran griff an ihre Hüfte und zog ihr Katana aus der Scheide. Es war ein gutes Gefühl, es endlich mal wieder in den Händen zu halten. Kiran stellte sich in Verteidigungsposition, keinen Moment zu spät, denn die ersten Ork's stürmten schon in die kleine Kammer. Die Hobbit's hatten es sich zur Aufgabe gemacht, sie zu beschützen. Dennoch musste Kiran sich um den ein oder anderen Ork selber kümmern. Als sie dem ersten den Kopf abschlug, wurde ihr schlecht. Noch nie hatte sie jemanden getötet, doch für Sensibilietät war jetzt keine Zeit. Plötzlich war der Troll da und machte sich auch gleich an die Arbeit. Das er dabei ein paar Ork's erledigte, schien ihn nicht weiter zu stöhren. Irgendwann standen Aragon und Boromir dem Troll gegenüber. Aragon lies die Kette vorzeitig los, doch Boromir schien noch nicht ganz begriffen zu haben. "Verdammt, Boromir! Lass die Kette los!" Er sah zu ihr. Kiran stieß sich ab und sprintete los. Der Troll zog jetzt an der Kette und Boromir wurde auf die Wand zugeschleudert. Kiran sprang, umfasste Boromir's Hüfte und durch ihren Schwung brachte sie sich und ihn erstmal aus der Reichweiter des Troll's. Boromir hatte im Fall die Arme um Kiran geschlungen und schütze sie mit seinem Körper vor dem harten Aufprall. Allerdings stießen beide zischend die Luft aus und blieben erstmal bedeubt liegen. Kiran's Kopf lag auf Boromir's Brust und sie hörte seinen wilden Herzschlag. Seine Arme waren um ihren Körper geschlungen. "Alles in Ordnung, Kiran?" Sie hob den Kopf und sah in seine Augen. "Ja. Alles in Ordnung." Erleichtert schloss er die Augen. "Dann bin ich ja froh." Plötzlich zog er sie zu sich herrunter und küsste sie. Kiran's Herz setzte ein paar Sekunden aus und schlug dann doppelt so schnell weiter. Ein warmes Kribbeln ging durch ihren Körper und sie schloss die Augen. Boromir küsste sie sanft und lies dann von ihr ab. Mit großen Augen sah sie ihn an. "Ich musste mich ja für meine Rettung bedanken." Dann stand er auf und zog Kiran ebenfalls auf die Füße. Augenblicklich stürzte er sich wieder in den Kampf. Kiran blieb auf der Stelle stehen. Langsam hob sie eine Hand und mit zittriegen Fingern berührte sie ihre Lippen. Warum hatte er sie geküsst? Doch als sie das laute Brüllen des Troll's vernahm, kehrte ihr Verstand in die Gegenwart zurück. Schnell leif sie zu den anderen, doch sie brauchten ihre Hilfe nicht mehr. Der Höhlentroll lag erschlagen auf dem Boden. Aragon kroch zu Frodo, der zusammengesunken an einem großen Steinhaufen lehnte. Zu der Verwunderung aller schlug der junge Hobbit die Augen auf. Den Freunden blieb keine Zeit, sich zu wundern, denn Gandalf drängte sie alle zur Eile. Die Freunde stürzten aus der Kammer. Kapitel 11: May it be --------------------- Sie rannten durch die große Halle. Von überall kamen Ork's und begannen, sie einzukesseln. Irgendwann standen sie alle Rücken an Rücken und sahen sich zahllosen Ork's gegenüber. Kiran umklammerte ihr Katana fester. Sie stand neben Boromir, der grimmig drein schaute. Plötzlich war ein komisches Geräusch zu hören und die Ork's verschwanden voller Panik. Ein roter Schein erreichte die Gefährten und Kiran ging es durch Mark und Bein. Der Balrog! Die Brücke! Gandalf! Dieser schloss die Augen und murrmelte seinen berühmten Satz. Dann rannten sie wieder. Kiran blieb immer dicht neben Boromir. Sie hatte keine Probleme damit, mit ihm Schritt zu halten. Oder lief er mit Absicht so langsam? Sie warf ihm einen Seitenblick zu, den er bemerkte. "Es hat bis jetzt nur mein Bruder geschafft, mit mir Schritt zu halten. Du bist die Erste, die es schafft." Kiran erlaubte sich ein leichtes Grinsen. Bald hatten sie die zerstöhrte Treppe erreicht und heil hinter sich gelassen. Allerdings saß ihnen der Balrog noch immer im Nacken. Kiran spührte seine enorme Hitze. Dort! Die Brücke! Sie passierten die Brücke, doch Gandalf stellte sich den mächtigen Gegner. Kiran drehte sich um und sah zu dem alten Magier. Der Balrog fiel. "GANDALF! KOMM DA WEG! SCHNELL!" Gandalf drehte sich um, war aber nicht schnell genug. Die Peitsche erwischte ihm am Bein und der Balrog zog ihn in die Tiefe. Frodo und Kiran waren nur schwer aus den Minen zu bekommen. Denn obwohl sie wusste, dass Gandalf's Tod nicht entgültig war, war sie von einer Verzweiflung gebackt worden, die sie bis jetzt nur einmal erlebt hatte. Bei dem Tod ihrer Familie. May it be May it be an evening Star Shines down upon you May it be when Darkness falls You Heart will be true You walk a lonely Road Oh! How far you are from Home Mornie utülie Believe and you will find your Way Mornie utülie A promise lives within you now May it be the Shadows call Will fly away When the Night is over come You may rise to find the Sun Mornie utülie A promise lives within you now Kapitel 12: Lothlorien - Stadt der doldenen Blätter --------------------------------------------------- Sie alle standen jetzt vor den Minen. Am Boden zerstöhrt. So würde Kiran die Gefährten beschreiben. Wie gerne würde sie ihnen sagen, dass sie Gandalf bald wiedersehen würden, aber sie durfte die Geschichte nicht verändern. Und obwohl sie wusste, dass Gandalf bal wieder kehren würde, weinte sie. Boromir trat neben sie und nahm sie wortlos in die Arme. "Bitte weine nicht, Kiran. Es wird alles wieder gut." Kiran klammerte sich an ihn. "Ach Boromir!" Er drückte sie an sich und wiegte sie hin und her. "Hört auf, ihr beiden. Wir müssen weiter nach Lothlorien." Boromir und Kiran sahen auf. Aragon half den Hobbit's hoch. Kiran drückte sich von Boromir. Was tat sie da eigentlich? Die Freunde waren völlig fertig mit der Welt und sie kuschelte mit Boromir. Sie war wirklich völlig verwirrt. Sie ging ein paar Schritte, doch dann zog jemand an ihrem Umhang. Sie sah hinunter. Frodo sah sie zornfunkelnd an. Kiran zog eine Augenbraue hoch. Irgendwie sah der Kleine unheimlich aus. "Frodo?" "Ihr wusstet es!" "Was?" "Ihr wusstet, dass Gandalf sterben würde! Wieso habt Ihr ihn nicht gewarnt?" Kiran schloss die Augen. "Frodo, ich..." "WIESO HABT IHR IHN STERBEN LASSEN?" Kiran zuckte zusammen. Jetzt hatten sie die ganze Aufmerksamkeit der Gruppe. "Weil ich keine andere Wahl hatte! Verdammt noch mal, Frodo! Versteh doch! Ich darf nicht in das Geschehen eingreifen!" "WIESO NUR? IHR HABT IHN BEREITWILLIG STERBEN LASSEN!" "Nein!" Kiran wich zurück und schüttelte den Kopf. Frodo sah sie zornfunkelnd an. "Frodo! Lass sie! Wir müssen nach Lothlorien." Die Gruppe brach auf. Kiran lief hinter den anderen her. Wieso warf Frodo ihr so etwas vor? Sie wischte sich über die Augen. Nicht weinen! Nur nicht weinen! Sie würde stark sein, schließlich hatte sie damit rechnen können. Nach einigen Stunden hatten sie die Grenze Loriens erreicht. Die Mallonbäume ragten hoch auf. Das war ein wundervoller Anblick und Kiran vergaß für ein paar Minuten die Vorwürfe von Frodo. "Kommt." Die Gruppe ging in den Wald, blieben aber dicht zusammen. Kiran hielt sich bei Boromir. Er war der einzige, der sie nicht so verurteilend ansah. "Mach dir nicht so viele Gedanken, Kiran. Sie sind verletzt und verwirrt." Sie griff nach seiner Hand und drückte sie. "Danke, dass du da bist, Boromir." Er lächelte leicht. Plötzlich wurden ihnen Pfeile unter die Nasen gehalten. Kiran erschrak, genau wie der Rest. "Der Zwerg atmet so laut, wir hätten ihn im Dunkeln erschießen können." Gimli fauchte den Elben an. Kiran warf Haldir einen Blick zu. Seine blonden Haare fielen ihm locker bis auf die Schultern und die grauen Augen funkelten hell in seinem Gesicht. Er sah gut aus, aber sie war noch nie wirklich ein Fan von Haldir gewesen. Aragon unterhielt sich die ganze Zeit mit ihm. Die anderen Elben waren aber so freundlich gewesen, die Pfeile wieder in die Köcher zu stecken. Aber sie musterten die junge Menschenfrau neugierig. Was machte eine so junge Frau in einer Gruppe von Männern? Plötzlich raschelte es hinter ihnen und alle drehten sich um. Eine Wölfin schleppte sich schwer verletzt aus dem Gebüsch. Im Maul hielt sie ein Junges. Kiran keuchte auf, als sie die Wölfin erkannte, der sie geholfen hatte. Schnell ging sie zu ihr und kniete sich hin. Die Wölfin war am Ende ihrer Kräfte und ging neben ihr zu Boden, ihr Junges tabste verwirrt hin und her. "Bei allen Göttern! Was ist nur geschehen?" Sie streckte zitternd die Hände nach der Wölfin aus und strich ihr durch das blutverklebte Fell. Sie winselte leise. "Wo ist dein Gefährte? Was ist nur passiert?" Die Wölfin gab leise Laute von sich und über Kiran's Wangen liefen Tränen. "Nein, bitte nicht. Halt durch, meine Süße. Ich werde dir helfen." Die Wölfin sah sie aus ihren bernsteinfarbenen Augen an. Doch dann schloss sie die Augen. Für immer. Kiran griff nach ihr und presste den Leichnam der Wölfin an ihr Brust. Weinend wiegte sie das tote Tier hin und her. "Nein. Nein. Nein. Bitte nicht. Nein!" Plötzlich kamen Elben aus dem Gebüsch. Sie hatten Pfeile auf ihre Bögen gelegt und sahen die große Gruppe an. Dann fielen ihre Blicke auf das kleine Mädchen. "Was tut Ihr da?" Kiran hob den Blick. "Wieso habt Ihr das getan? Sie war harmlos." Die Elben sahen betreten zu Boden. Woher wusste dieses Mädchen, dass sie auf die Wölfin geschossen hatten? Das leise Winseln des Jungen riss Kiran aus ihrer Starre. Sie lies die Mutter los und streckte dem Kleinen die Arme entgegen. "Komm her, Kleines." Das Junge tabste auf sie zu und Kiran schloss es sanft in die Arme. Taumelnd stand sie auf. Sie funkelte die Elben wütend an. "Mörder!" Ihr Blick sprach von Hass. Die Elben zuckten zurück. Soviel Hass hatten sie noch nie in den Augen eines Menschen gesehen. Plötzlich verschleierten sich die braunen Augen des Mädchens und sie fiel zu Boden. Boromir war zur Stelle und fing sie auf. Kiran presste das Wolfsjunge immer noch an ihrer Brust. "Bo...romir." Er strich ihr über die Wange. "Schon gut. Niemand wird dem Jungen etwas tun. Ich pass auf euch beide auf." Kiran lächelte, doch dann schloss sie ihre Augen und wurde ohnmächtig. Boromir nahm Kiran auf den Arm und achtete dabei, dass dem Wolfsjungen nichts geschah. Sein Blick glitt über ihr blasses Gesicht. Die letzten paar Stunden waren eindeutig zu viel für sie gewesen. "Geht es ihr gut?" Boromir sah auf. Legolas war besorgt näher getreten. "Was glaubst du wohl? Sie ist keine Kriegerin, sondern einfach nur ein Mädchen. Das alles war zu viel für sie. Wir sollten sie schnellstmöglich in die goldene Stadt bringen." Dabei sah er Haldir eindringlich an. Dieser musterte das bewusstlose Mädchen in den Armen des Menschen. "Folgt uns. Und ihr." Er zeigte auf zwei Elben. "Ihr begrabt die Wölfin." Die beiden Elben nickten gehorsam. Die Gruppe machte sich auf den Weg. Nach kurzer Zeit erwachte Kiran. Das Wolfsjunge lag an ihrer Brust und stubste sie mit seiner nassen Nase an. Sie fühlte Boromir's starken Arme um sich. "Boro... mir." Der junge Mann senkte den Blick. "Du bist wieder wach. Das ist schön. Wir sind gleich in der goldenen Stadt." Kiran drehte sich ein wenig. "Lass mich runter, Boromir. Ich kann alleine laufen." Er blieb stehen. "Auf deine eigene Verantwortung." Damit stellte er sie wieder auf ihre eigenen Füße. Kiran schwankte noch ein wenig, aber sie stand dann sicher. Das Junge in ihren Armen winselte leise. "Ganz ruhig, Kleines. Ich pass auf, dass dich die bösen Elben nicht bekommen." Dabei warf sie einen vernichtenden Blick zu den Elben, die stehen geblieben waren, um auf sie zu warten. "Kiran, vermutlich dachten die Elben, die Wölfin sei gefährlich. Sie konnten es nicht wissen." "Ich habe immer gedacht, Elben seien naturverbundene Wesen. Da habe ich mich ja wohl geirrt." Man konnte sehen, dass die Elben beleidigt und zerknirscht zu gleich waren, doch das war Kiran egal. Ihre ganze Aufmerksamkeit galt dem Jungen an ihrer Brust. Zärtlich strich sie über das graue Fell. Bernsteinfarbene Augen blinzelten sie an. "Raca, so werde ich dich nennen. Ist zwar nicht so einfallsreich, aber das ist ja egal." Raca gab ein paar zustimmende Laute von sich und kuschelte sich dann wieder an sie. "Wir sind da." Kiran sah auf und hielt den Atem an. Das war also die goldene Stadt. Es war unbeschreiblich und hätte sie sie dennoch beschreiben sollen, hätte sie gesagt, die Filmkulisse sei nur ein billiger Abklatsch gewesen. Das war einfach nicht von dieser Welt. Haldir und ein paar andere Elben führten sie die vielen Treppen nach oben. Irgendwann langweilte sich Kian und sie zählte die Stufen, gab das aber auch bald wieder auf. Das brachte ihr doch sowieso nichts. Dann waren sie oben. Nervös standen sie alle in einer kleinen Halle und warteten. Und dann erschienen Lord Celleborn und Lady Galadriel. Kiran ergriff ein gewisses Gefühl der Ehrfurcht und sie senkte leicht den Kopf. "Willkommen. Es war bestimmt eine anstrengene und beschwerliche Reise. Aber sagt, wo ist Gandalf. Es verlangt mich, ihm zu sprechen." Kiran fühlte einen Stich. "Er ist in den Schatten gestürzt." Die Stimme der Herrin ging Kiran und den anderen durch Mark und Bein. Sie war Zeitlos. Legolas erwiederte traurig. "Er wurde zugleich von Schatten und Flamme genommen. Ein Balrog von Moria riss ihn in den Tod." Betretendes Schweigen senkte sich über die Gruppe. "Lasst nicht den Kummer und den Schmerz in Eure Herzen. Keine von Gandalf's Taten war sinnlos." Dann schwieg die Herrin eine Weile. Kiran hob den Kopf und begegnete ihren Blick. In den Augen der Herrin lag ein fragender Ausdruck. "Ihr... habt keine Furcht um Gandalf. In Eurem Herzen herrscht Verwirrung. Aber auch Klarheit." Kiran senkte den Kopf. "Bitte verlangt nicht von mir, es Euch zu erklären, Lady Galadriel. Ich bitte Euch." "Ihr ähnelt einer Menschenfrau, die ich vor vielen Jahren kannte. Aber das ist nicht möglich." "Viele Menschen sehen sich ähnlich und doch sind sie so unterscheidlich wie der Tag und die Nacht." Galadriel schritt die wenigen Treppen hinunter und blieb vor Kiran stehen. Mit sanften Fingern umschloss sie ihr Kinn und hob das Gesicht der jungen Frau. "Aber auch Euer Aura, Euer Handeln und Denken ähnelt ihr sehr. Sagt, kennt Ihr eine junge Frau mit den Namen Brigit O' Donnel?" In Kiran's Augen glomm etwas auf. "Ja, MyLady, ich kannte eine Frau mit diesen Namen. Aber sie lebt nicht mehr. Brigit O' Donnel starb schon vor 15 Jahren." Trauer legte sich auf die schönen Züger der Herrin. "Wer war ihr Ehemann?" "Niemand. Sie hat nie geheiratet." Galadriel lies Kiran's Kinn los und drehte sich wieder um. "Schade. Also hat sie keine Nachkommen gehabt." Galadriel wollte wieder zu ihren Mann gehen, als sie die Stimme der jungen Frau vernahm. "Das stimmt so nicht, Lady Galadriel." Galadriel wirrbelte herrum und sah Kiran verwundert an. "Wie meint Ihr das?" Kiran war verwirrt. Wieso wollte die Weiße Herrin all dies wissen? Und woher kannte sie überhaubt Brigit O' Donnel? "Brigit O' Donnel war meine Großmutter. Bryanna O' Donnel war ihre Tochter und meine Mutter." Galadriel und Celleborn sahen Kiran erstaunt an. Dieser jedoch war irgendwie nicht mehr wohl in ihrer Haut. Irgendwie hatte sie das Gefühl, zu viel gesagt zu haben. Kapitel 13: Galadriel's Spiegel ------------------------------- Eingeschüchtert saß Kiran auf einem Sitzkissen, genau wie die anderen. Doch sie spürte ganz genau, wie ihr jeder Blicke zuwarf. Sie stachen ihr förmlich in die Haut. Kiran senkte den Kopf und betrachtete ihre Hände, die ganz verkrampft in ihrem Schoß lagen. In ihrem Kopf schwirrten viele Fragen. Wieso kannte die Herrin ihre Großmutter? Wieso war sie traurig gewesen, als sie dachte, sie hätte keinen Nachwuchs gehabt? Und was hatte das jetzt alles mit ihr zu tun? Ein leises Seufzen entwich ihrer Kehle. Wo war sie da nur rein geraten? Plötzlich stubste sie etwas kaltes und nasses an. Raca kletterte auf ihren Schoß und sah sie aus ihren bernsteinfarbenen Augen an. Ein leichtes Lächeln umspielte ihre Lippen. Kiran kraulte Raca am Kopf und die kleine Wölfin schmiegte sich vertrauensvoll an sie. Ihr Fell war ganz weich und es kitzelte ihre empfindlichen Fingerspitzen. Sie beugte sich mit dem Oberkörper weiter nach unten und vergrub ihr Gesicht in Raca's Fell. Die kleine Wölfin drehte den Kopf und stubste ihr Gesicht mit der nassen Nase an. Ein leises Kichern entfloh ihrer Kehle. "Raca, dass kitzelt." Sie hob leicht den Kopf und die beiden sahen sich in die Augen. "Wir haben viel gemeinsam, nicht wahr Raca? Beide haben wir unsere Familie verloren." Raca legte den Kopf schief und hechelte etwas. "Kiran?" Kiran hob den Kopf und sah in Boromir's Gesicht. Er zeigte auf das Kissen neben sie und sah sie fragend an. Sie nickte und er lies sich neben sie nieder. "Du redest ganz normal mit ihr, was?" Er sah auf Raca, die ihn anblinzelte. "Wieso sollte ich das nicht? Sie versteht mich ja auch." Boromir nickte. "Du kennst also die Frau, die vor langer Zeit hier war?" Kiran sah ihn an. "Wie gesagt, sie war meine Großmutter." Boromir runzelte die Stirn. "Das kann nicht sein." "Und wieso nicht?" "Weil sie zum ersten Ringkrieg hier war. Ich selbst kenne sie nur aus Schriften, aber ihr Mut war sehr bekannt." Kiran wollte ihren Ohren nicht trauen. Ihre Großmutter sollte zum ersten Krieg hier gewesen sein? Aber wie war das möglich? "Glaubst du etwa, dass ich lüge?" Boromir strich sich durch die Haare. "Langsam weis ich nicht mehr, was ich denken soll. Es ist alles so unwirklich." Kiran stand auf und presste Raca an sich. Zornig funkelte sie ihn an. "Es ist mir egal, was du glaubst. Ich gehöre nicht hier her und ich will nur wieder zurück in meine Welt. Es ist mir egal, was aus dieser Welt wird!" Dann rannte sie weg. Die anderen waren erschrocken aufgesprungen und sahen ihr hinter her. Boromir sah ihr traurig nach. Er wusste wirklich nicht mehr, was er denken sollte. Oder fühlen. In ihrer Nähe spielten seine Gefühle verrückt. Sein Blick traf den von Legolas. Der Elb zog fragend eine Augenbraue hoch, doch dann drehte er sich weg. Boromir seufzte. Na, dass konnte ja was werden. Offenbar verwirrte sie nicht nur seine Gefühle. Kiran lief raschen Schrittes die Stufen hinab, Raca immer noch an sich gedrückt. Sie wollte nur weg von dort. Sie konnte diese Vorwürfe keine Sekunde länger ertragen. Ihre Füße trugen sie in einen herrlichen Garten und plötzlich stand sie vor Galadriel's Spiegel. Ihr Blick schweifte durch die Bäume. Sie konnte niemanden sehen. Vorsichtig ging sie zum Becken. Kurz davor blieb sie stehen und lies Raca runter, dann erst trat sie ganz an den Spiegel heran. Ihre Hände umklammerten den Rand und vorsichtig beugte sie sich darüber. Sie sah nur ihr Spiegelbild. Sie atmete aus. Ihr Atem brachte die Wasseroberfläche zum Kräuseln und das Bild veränderte sich. Jetzt sah sie nicht mehr in ihr Gesicht, sondern in ein anderes. Doch es war ihrem ähnlich. Lange, dunkelbraune Haare, die fast schwarz wirkten, umramten ein junges Gesicht mit hohen Wangenknochen. Die Augenbrauen waren leicht schräg geschwungen. Dichte Wimpern umramten hellbraune Augen. Die junge Frau lachte gerade und stieß einem Mann in die Seite, die er sich mit schmerzverzehrtem Gesicht rieb. Kiran hielt den Atem an. Es war ihre Großmutter, als sie noch ganz jung war. Sie hatte mal ein Foto von ihr gesehen und sie sah jetzt genau so aus. Brigit strich dem Mann die blonden Haare zurück und es kamen spitze Ohren zum Vorscheinen. Er drehte leicht den Kopf zu ihr und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Seine Lippen glitten an ihrem Gesicht herab und fanden dann ihre Lippen. Doch da veränderte sich das Bild. Kiran sah, wie ihre Großmutter ein Schwert schwang und einen Ork niederstreckte. Ihr offenes Haar wehte wild im Wind und sie schwang ihr Schwert mit tödlicher Genauigkeit. Ork's fielen der scharfen Klinge schaarenweise zum Opfer. Und dann änderte sich wieder das Bild. Jetzt stand ihre Großmutter auf einem Hügel und sah auf ein Tal. Die untergehende Sonne tauchte das Bild in sanfe Rot und Orangetöne. Der Mann, den sie vorher schon gesehen hatte, trat zu ihr und umarmte sie. Brigit schmiegte sich an ihn und der Mann strich ihr übers Haar. Kiran schloss die Augen und riss den Kopf zurück. Ihr Atem kam nur stoßweise. Sie hatte das Abenteuer ihrer Großmutter gesehen. "Brigit hat auch damals in den Spiegel gesehen." Kiran wirrbelte herum. Galadriel hatte sich zu Raca gekniet und strich ihr jetzt über das Fell. Schuldbewusst sah sie zu Boden. "Verzeiht bitte. Das hätte ich nicht tun dürfen." Galadriel lächelte. "Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Ich habe mir gedacht, dass du hineinsiehst. Deine Großmutter hat es nicht anders gemacht." Kiran drehte sich wieder zum Spiegel um. Doch jetzt sah sie nur wieder ihr eigenes Spiegelbild. "Wer war der Mann an der Seite von meiner Großmutter?" Galadriel trat zu ihr. "Das war Gil-galad. Er hatte deiner Gromutter damals das Leben gerettet. Dazu muss ich sagen, dass sich die beiden am Anfang gar nicht leiden konnten." Kiran hob den Kopf. "Aber sie haben sich geliebt. Das habe ich gesehen." Galadriel nickte. "Ja, dass haben sie. Sag, Kiran, hat deine Großmutter je gesagt, wer der Vater deiner Mutter wa?" "Nein, nicht das ich wüsste. Aber sie gab mir mal einen Anhänger mit einem schönen Amulett. Damals sagte sie, es gehörte dem Mann, den sie über alles liebt. Ich war damals aber noch ein kleines Kind und konnte nichts mit ihren Worten anfangen." "Weist du noch, wie das Amulett aussieht?" Kiran nickte. "Ja, es war eine Scheibe. Darauf war eine Sternenkonstelazion eingraviert. Und darunter stand etwas, in einer Schrift, die ich nicht lesen konnte. Meine Großmutter sagte, da srände Sternenkrieger." Galadriel hielt den Atem an. "Dieses Amulett gehörte Gil-galad. Er muss es Brigit gegeben haben, kurz bevor sie beide verschwanden." Kiran sah sie verwirrt an. "Was meint Ihr damit, Herrin? Was hat das mit mir zu tun?" Galadriel sah ihr in die Augen. "Hast du irgendwelche besonderen Fährigkeiten, Kiran?" Verdutzt sah sie Galadriel an. "Ich... kann mit Tieren sprechen. Aber wieso..." "Warst du in deinem Leben schon einmal krank?" "Nur einmal. Aber was soll das alles?" Galadriel legte sich einen Finger an die Lippen. "Ich weis es auch noch nicht genau. Darüber muss ich mit meinem Gemahl sprechen. Ich lassen dich rufen, sobald ich mir sicher bin." Und dann ging sie ohne sich noch einmal umzudrehen. Kiran sah zu Raca runter. "Weist du, was das jetzt sollte? Nein? Ich nämlich auch nicht. Komm, lass uns zurück gehen. Mir ist kalt und ich möchte gerne schlafen." Die beiden gingen zurück zum Schlafplatz und verkrochen sich ohne ein Wort an die anderen zu richten, in eines der Zelte. Kiran rollte sich zusammen und zog die Decke über den Kopf. Das war ihr alles zu viel. Morgen sah die Welt bestimmt ganz anders aus. Kapitel 14: Was ein Menschenmädchen Elbenkriegern noch alles zeigen kann^^ -------------------------------------------------------------------------- Kiran strich über die Rinde der Mallonbäume. Sie waren glatt und fühlten sich etwas merkwürdig an. Aber das war irgendwie ein lustiges Gefühl. Aber jetzt hatte sie eigentlich keine Zeit, ihre Umgebung zu bewundern. Als sie aufgewacht war, war Raca verschwunden. Kiran war so in Sorge gewesen, dass sie sich auf die Suche gemacht hatte. .... Aber jetzt wäre es schön, wenn sie jemand suchen würde. Sie hatte sich nämlich total verlaufen. Na super! Sie und ihr Orientirungssinn. Ok, sie hatte keinen. "Verdammt!" Wütend stampfte sie mit dem Fuß auf. Am liebsten wäre sie gegen einen Baum gelaufen. Und das so lange, bis sie in Ohnmacht fiel. Ja, dass sollte sie tun. Aber anstatt gegen einen armen, unschuldigen Baum zu rennen, sank sie ins Gras und starrte vor sich hin. "Ich will nach Hause. Ich will nach Hause. Ich will nach Hause. Ich will nach Hause. Ich will nach Hause. Ich will nach Hause. Ich will nach Hause." "Das habt Ihr jetzt oft genug gesagt, oder?" Kiran stieß einen Schrei aus und sprang auf. Haldir stand hinter ihr und grinste verschmitzt. "Müsst Ihr so schleichen? Da bekommt man ja einen Herzinfakt." Haldir verbeugte sich leicht. "Bitte verzeiht. Ich wollte Euch nun wirklich nicht erschrecken. Aber sagt, was macht Ihr hier?" Na toll, Oberpeinlich! Ein Elb hatte sie erwischt, wie sie sich verlaufen hat. Zerknirrscht stocherte sie mit einer Fußspitze im Boden herum. "Hab mich verlaufen. Mein Orientierungssinn ist leider gleich 0." Keine Reaktion. Kiran sah auf. Haldir verkniff sich tapfer das Lachen, aber trotzdem zirrte ein Lächeln sein Gesicht. "Lacht ruhig. Ich verlauf mich sogar in meiner Heimat. Das ist so schlimm und peinlich." "Dafür seit Ihr doch mit anderen Eigenschaften gesegnet. Man kann nicht alles können." "Oh, vielen Dank auch. Das ist mega aufbauend, wenn man das von einen Elben hört. Aber mal was anderes. Könnt Ihr mich zurück zum Lager bringen?" "Natürlich. Folgt mir." Damit setzten sich die beiden in Bewegung und sie streiften eine ganze Zeit lang durch den Wald. Irgendwann kamen sie auf eine Lichtung, auf der viele Krieger trainierten. Kiran blieb stehen, genau wie Haldir. "Sind das alle Krieger?" "Nein. Einige sind bei ihren Familien und andere bewachen unsere Grenzen." Kiran legte den Kopf schief. "Elben erstaunen mich immer wieder." Dann fiel ihr Blick auf eine kleine Gruppe. "Was machen die da?" Haldir sah ebenfalls in die Richtung. "Sie versuchen, über ein dünnes Seil zu gehen und dabei zu kämpfen. Selbst mir fällt es schwer, denn man muss sowohl sein Gleichgewicht halten als auch den Gegner im Auge behalten." Kiran's Augen strahlten. Endlich wieder etwas, was sie kannte. "Das ist leicht." Haldir zog eine Augenbraue nach oben. "Wollt Ihr etwa sagen, dass Ihr diese Übung beherrscht?" "Jup. Mein Vater brachte es mir bei. Kommt, ich zeig es Euch." Zielstrebig ging sie auf die kleine Gruppe zu, dicht gefolgt von Haldir. Als die beiden bei der kleinen Gruppe angelangt waren, verbeugten sich die Elben vor Haldir und musterten Kiran mit neugierigen Blicken. Kiran betrachtete das Seil, dann drehte sie sich zu einen Elben um. "Dürfte ich bitte Euren Stab haben, werter Herr?" Der Elb sah sie überrascht an, reichte ihr aber seinen Kampfstab. Kiran legte ihn auf ihre offene Handfläche. "Er ist gut ausbalanciert. Ein schönes Stück." Dann setzte Kiran sich ins Gras und zog ihre Schuhe und Socken aus. Barfuß konnte sie es am Besten. Dann stand sie wieder auf und stallte sich auf die hohe Kiste. Das Seil war straff gespannt, also sollte es kein Problem sein. Kiran atmete tief ein und aus und setzte dann ihren Fuß auf das Seil. Nach einiger Zeit hatten sich alle Krieger bei Haldir versammelt und sahen dem jungen Menschenmädchen bei der Übung zu. Kiran war wieder in ihrem Element. Sie machte jede Übung, die ihr Vater und ihre Brüder ihr beigebracht hatten. Der Stab sauste durch die Luft. Ein beruhigendes Geräusch in ihren Ohren. Plötzlich drangen die Geräusche von klatschenden Händen an ihre Ohren. Kiran öffnete die Augen. Sie hatte gar nicht bemerkt, dass sie so viele Elben um sie herum versammelt hatten. Verlegen sprang sie von dem Seil und senkte den Stab. "Ihr seit eine ausgezeichnete Kämpferin, Lady Kiran." Kiran hob den Kopf und sah Haldir an. "Vielen Dank." "Wer brachte es Euch bei?" Kiran's Gesicht verschloss sich und ihre Stimme war bach jeder Emotion, als sie Haldir antwortete. "Mein Vater und meine Brüder." Damit drückte sie dem Elben seinen Kampfstab wieder in die Hand und ging. Vermutlich würde sie sich wieder verlaufen, aber das war ihr gerade egal. Sie wollte nur weg von dem Ort, wo sie an ihre Familie erinnert wurde. Fort von dem Schmerz. Kapitel 15: Erinnerungen an vergangene Menschen ----------------------------------------------- Wie kam das denn? Sie hatte sich nicht verlaufen. Und sie wurde sogar schon erwartet. Raca kam auf sie zu gelaufen und bellte wie ein kleiner Hund. Kiran ging in die Knie und hob den kleinen Welpen hoch. "Wo hast du denn nur gesteckt, du kleiner Racker? Mama hat sich ernsthafte Sorgen gemacht." Raca hechelte und sah sie liebevoll aus ihren großen bernsteinfarbenen Augen an. Kiran konnte der Kleinen einfach nicht böse sein. Sie gab Raca einen Kuss auf den flauschigen Kopf, da kamen auch schon die Hobbit's zu ihr. Frodo hielt sich etwas im Hintergrund und vermiet es, sie anzusehen. "Habt Ihr Euch Sorgen um Raca gemacht, Lady Kiran? Das wollten wir nicht. Sie war die ganze Zeit bei uns." "Ach, bei den Hobbit's hast du also gesteckt?" Sie kraulte Raca hinter den Ohren, eine Stelle, die der kleine Welpe sichtlich genoss. Dann wand Kiran sich an die Hobbit's. "Das stimmt, ich habe sie gesucht. Und ich habe mir auch ernsthafte Sorgen gemacht, als ich sie nicht finden konnte. Aber schön, dass sie bei Euch war." Kiran lächelte munter, auch wenn ihr danach nicht so wirklich zu Mute war. Ihr Blick fiel auf Frodo, der sie verlegen ansah. "Ich wollte mich bei Euch entschuldigen, Lady Kiran." Kiran legte den Kopf schief. "Wofür?" "Dafür das ich Euch so angeschrieen habe und ich Euch die Schult an Gandalf's Tod gegeben habe. Es tut mir Leid. So hätte ich nicht reagieren dürfen." Kiran nickte. "Ist schon in Ordnung, Frodo. Aber ich nehme deine Entschuldigung nur unter einer Bedingung an." "Und die wäre?" "Sprecht mich bitte bei meinen Vornamen an. Und zwar nur bei meinem Vornamen. Dieses Lady mag ich nicht. Und das gilt für euch genau so." Dabei sah sie die Hobbit's der Reihe nach an. Diese Grinsten und stimmten zu. Zusammen gingen sie zum Lager. Aragon, Boromir und Gimli saßen bereits dort und rösteten einen Vogel über dem Feuer. Etwas irritiert sah Kiran sich um. "Wo ist Legolas?" Boromir sah auf. Er lächelte sie an und sie lächelte zurück. "Vermutlich bestaunt er den Wald. Immerhin ist er ein Waldelb und er muss sich in dieser Umgebung wirklich heimisch fühlen." Kiran setzte sich neben Boromir uns sah ins Feuer. Stimmt ja. Legolas gehörte zu den Waldelben. Und im Buch war er auch immer verschwunden gewesen. Sollte er tun, was er nicht lassen konnte. Er schuldete ihr keine Rechenschaft. "Was hast du den ganzen Tag gemacht, Kiran?" Kiran sah auf. "Ich... war etwas spazieren und habe mir den Wald angesehen. Unterwegs habe ich Haldir getroffen und wir haben uns unterhalten. Irgendwann waren wir auf dem Übungsplatz. Dort habe ich meine Zeit bis eben gerade verbracht. Und du?" Boromir zuckte mit den Schultern. "Nichts besonderes. Ich habe mich um meine Waffen gekümmert. Schließlich werde ich sie noch eine ganze Weile brauchen." Boromir's Antwort lies Kiran zusammen zucken. Das hatte sie ja fast vergessen. Boromir sollte bald sterben. Was sollte sie nur tun? Sie mochte ihn viel zu gerne, um ihn ins offene Messer laufen zu lassen. Aber warnen konnte sie ihn auch nicht. Vielleicht sollte sie Boromir einfach von Frodo fern halten. Oder hatte sie die Geschichte bereits mit ihrem Aufenthalt hier verändert? Würde Boromir vielleicht gar nicht sterben? Und was war mit Haldir? Und mit Theodred? Würde er sterben? Das vermutete sie. Für ihn konnte sie nichts tun. "Woran denkst du?" "Huh?" Kiran sah auf. Ihr war gar nicht aufgefallen, dass Schweigen herrschte. Alle sahen sie neugierig an. Kiran fühlte, wie sie rot wurde. "An nichts besonderes." Ein leises Knacken lies sie aufsehen. Legolas trat zu ihnen ans Feuer und lies sich neben Aragon nieder. Allerdings hatte er sie immer im Blick. Kiran sah wieder zu Boden. Nach einiger Zeit war das Essen fertig und jeder bekam eine Portion von dem Fleisch. Dazu gab es Lembras und Käse. Verstohlen sah sie zu Raca runter, die friedlich schlafend auf ihrem Schoß lag. Verdammt! Ihr konnte sie das Fleisch also nicht geben. Was sollte sie denn machen? Es einfach zurück zu geben erschien ihr unhöflich. Plötzlich drang ein leises Lachen an ihte Ohren. "Du isst kein Fleisch, wie ich sehe. Dann gib es mir." Erneut wurde sie rot, als sie Boromir ihren Fleischanteil reichte. "Ich kann mich eben nicht dazu überwinden, etwas zu essen, was mal eine Mutter hatte." Boromir tätschelte ihr den Kopf. "Daraus mach ich dir doch keinen Vorwurf. Aber wo du gerade davon anfängst. Erzähle uns doch etwas über dich." "Ja, erzähl uns etwas, Kiran. Wir wissen rein gar nichts über dich." 'Und das ist auch gut so' Doch sie sprach ihren Gedanken nicht laut aus. "Über mich gibt es nichts zu erzählen." "Komm schon. Irgendetwas. Deine Familie? Wie ist sie so?" Das Thema hatte sie versucht, zu umschiffen. So, was sagte sie jetzt? Sie beschloss, nur die halbe Wahrheit zu sagen. "Sie sind Lebensfrohe Menschen. Mein Vater und meine Mutter haben sich schon sehr früh kennen gelernt. Außerdem habe ich noch Brüder. Alle älter als ich. Alles im allem eine ganz normale Familie. Außer meine mütterliche Seite eben." "Du liebst deine Familie sehr, nicht wahr?" Kiran schluckte. "Ja, mehr als mein Leben. Ich gäbe so vieles, bei ihnen zu sein." Und das war nicht gelogen. Am liebsten wollte sie sterben. Denn dann war sie wirklich bei ihnen. Boromir nickte. "Und sonst so? Freunde?" Kiran zuckte mit den Schultern. "Freunde habe ich nicht viele. Ich bin lieber für mich." "Und was ist mit einem Freund?" Kiran sah auf. Legolas fixierte sie mit seinen blauen Augen. Kiran erinnerte sich an Kelan. In ihn war sie verliebt gewesen. Und er war ihr erster und letzter Freund gewesen. Aber Moment mal. Wenn sie so tat, als wäre sie immer noch mit ihm zusammen, dann würde Legolas sie vielleicht in Ruhe lassen. "Kelan. Ich kenne ihn schon recht lange und wir sind auch glücklich. Na ja, ab und zu streiten wir uns zwar, aber am Ende versöhnen wir uns auch wieder." Kiran nahm war, wie Legolas und Boromir zusammen zuckten. Sie stand auf und hielt Raca dabei fest. "Wenn ihr mich jetzt entschuldigen würdet. Ich bin müde und möchte schlafen gehen. Gute Nacht." Und damit verschwand sie im Zelt. Kapitel 16: Weiterreise und die Gemeinschaft zerbricht ------------------------------------------------------ Sie verbrachten noch viele Tage in Lothlorien. Kiran bekam die anderen nur Abends zu Gesicht, da sie viel Zeit auf dem Übungsplatz verbrachte. Sie zeigte Haldir und seinen Kriegern, wie sie das Gleichgewicht auf dem Seil halten konnten und gleichzeitig sich auf den Gegner zu jonzentrieren hatten. In dieser Zeit fühlte sie sich am wohlsten, selbst wenn sie viel an ihre Familie dachte. Kiran hatte es sich zur Gewohnheit gemacht, Raca mit zum Üben zu nehmen. Sie hatte das starke Gefühl, dass die Hobbit's das kleine Wolfsjunge mästeten. Obwohl von klein bei Raca langsam keine Rede mehr sein konnte. Sie wachste mit atemberaubender Geschwindigkeit und schon jetzt reichte sie Kiran bis zu den Knien. Sie war sich sicher, dass die Wölfin kein normaler Wolf war. Seit Kiran den anderen erzählz hatte, dass sie mit Kelan 'zusammen' war, hielten Legolas und Boromir ihr gegenüber einen gewissen Abstand ein. Darüber war sie zwar froh, aber irgendwie machte es sie auch traurig. Hatte sie da vielleicht einen Fehler gemacht? Als sie an diesem Abend auf dem Weg zurück ins Lager war, summte sie ein Lied vor sich hin. Und so bekam sie es nicht mit, wie Legolas plötzlich vor ihr stand. Kiran bekam einen solchen Schrecken, dass sie einen guten halben Meter in die Luft sprang. "Bist du wahnsinnig? Müsst ihr Elben immer so schleichen?" Legolas grinste. "Das ist nun einmal einer unser Fähigkeiten. Ihr Menschen bewegt euch so laut, da würde euch sogar ein Tauber hören." Kiran zog missbilligend die Augenbraue zusammen, ging aber nicht weiter auf seinen Seitenhieb ein, sondern setzte ihren Weg fort. Legolas folgte ihr. "Was willst du?" "Dich." Kiran blieb stehen und drehte sich langsam zu ihm um. Legolas sah sie offen aus seinen blauen Augen an. "Wenn ich mich recht erinnere, habe ich dir schon einmal gesagt, dass mir deine Besitzansprüche auf mich nicht gefallen. Lass das sein." "Aber wenn es doch die Wahrheit ist. Was willst du daran ändern?" Kiran stieß einen genervten Seufzer aus. "Such dir eine Elbin, die Wert auf deine Aufmerksamkeit legt, Legolas." Legolas trat auf sie zu, streckte eine Hand nach ihr aus und berührte ihre Wange. "In Moria war dir meine Aufmerksamkeit nun wirklich nicht unangenehm. Das kannst du nicht behaubten." Kiran schloss die Augen. Seine Berührung war ihr nicht unangenehm. Da hatte er recht. Doch trotzdem machte sie einen Schritt zurück. "Vergiss nicht, dass ich einen Freund habe." Legolas zuckte mit den Schultern. "Er ist nicht hier, oder? Was hast du nur?" Kiran sah ihn ungläubig an. "Hälst du mich für eine Dirne, die mit jedem ins Bett steigt?" "Nein, aber ich fühle, dass deine Gefühle mir gegebüber nicht ablehnend sind." "Lass mich in Ruhe." Damit drehte sie sich wieder um und ging zum Lager. Die anderen warteten schon auf sie. "Wir haben uns schon Sorgen gemacht, Kiran." Kiran lächelte. "Das braucht ihr nicht. Ich kann auf mich aufpassen." Damit lies sie sich wie gewohnt neben Boromir nieder. Dieser reichte ihr ein Stück Brot und etwas Käse. Kiran nahm es dankbar an. Plötzlich saß Frodo neben ihr. "Kann ich dich etwas fragen, Kiran?" Sie nickte, da sie gerade an einem Stück Käse kaute. "Was läuft da zwischen dir und Legolas?" Kiran verschluckte sich und Boromir musste ihr auf den Rücken klopfen, damit sie wieder Luft bekam. "Was soll denn die Frage, Frodo?" "Na ja, ihr zwei verschlingt euch gerade zu mit Blicken. Legolas ganz offen und du nur, wenn du glaubst, dich beobachtet niemand." "Du bist verdammt frech, Frodo. Ich habe an Legolas nicht das geringste Interesse." Demokratiev sah sie in die Flammen. "Wenn willst du das eigentlich erzählen?" "Ach, lasst mich doch in Ruhe." Damit stand sie auf und kroch in ihr Zelt. Diese Unterhaltung würde sowieso zu nichts führen. Als sie am nächsten Morgen erwachte, drangen die Stimmen der anderen zu ihr durch. Verschlafen streckte sie sich und kroch aus dem Zelt. Alle waren dabei, ihre Sachen zu packen. Was war denn hier los? Boromir blieb stehen, als er sie sah. "Na, auch mal wach? Komm, pack deine Sachen zusammen. Wir reisen heute weiter." Kiran nickte. "Haben wir wenigstens noch so viel Zeit, dass ich mich waschen kann?" Boromir lachte. "Klar. Geh nur, aber trödel nicht." Kiran streckte ihm die Zunge raus und machte sich auf den Weg zu den Quellen. Als sie ganz sicher war, dass keiner in der Nähe war, schlüpfte sie aus ihren Sachen und sprang ins Wasser. Erst mal wollte sie ein paar Runden schwimmen. Die anderen würden schon warten. Nach dem sie 4 Mal von einem Ende zum aberen geschwommen war, tauchte sie noch einmal unter. Als sie wieder an der Oberfläche war, hätte sie am liebsten geschrieen. "Sag mal, verfolgst du mich?" Legolas lehnte an einem Baum und grinste sie an. Wütend verschränkte sie die Arme vor der Brust. "Geh weg, ich will mich wieder anziehen." Doch offenbar dachte er nicht daran, zu gehen. Er kam auf das Ufer zu und griff nach ihren Sachen. "Hy! Lass die da liegen!" "Willst du etwa in den zerfetzten Sachen weiter reisen? Hier, ich wollte dir nur frische und neue Sachen bringen." Damit legte er ein Bündel auf den Boden. Aber anstatt zu gehen, setzte er sich ans Ufer und sah sie herrausvordernd an. "Legolas!" "Das ist mein Name." Kiran hätte ihm am liebsten eine Ohrfeige verpasst. "Jetzt mach, dass du weg kommst. Denn so langsam wird mir kalt." "Dann komm doch raus." "Das machst du mit Absicht, du verdammter Elb. Geh!" "Ach, weist du, ich find es hier eigentlich ganz schön. Und die Aussicht ist auch nicht schlecht." Damit sah er dekorativ auf den Ansatz ihrer Brüste. "Ich habe das unbeschreibliche Bedürfnis, dir eine gesalzene Ohrfeige zu verpassen. Jetzt mach, dass du hier weg kommst." Legolas lachte, erbarmte sich dann aber. Er stand auf und ging. Kiran seufzte. Langsam begann sie ihn zu hassen. Aber jetzt sah sie zu, dass sie aus dem Wasser kam. Schnell trocknete sie sich ab und schlüpfte dann in die Sachen, die Legolas da gelassen hatte. Es war praktische Kleidung, zeigte aber auch, dass sie eine Frau war. Die Tunika war im hellen Grüngehalten und die Verschlüsse hatten die Form von Mallonblüten. Die Hose war dunkelgrün und die Enden steckten in hohen Lederstiefeln. Alles im allem glich ihre Kleidung die von Legolas. Dieser Elb! Seufzend machte sie sich auf den Weg zurück ins Lager. Dort stellte sie fest, dass jemand ihre Sachen schon zusammen geräumt hatte. Erstaunt sah sie sich um. "Wer von euch war das?" Merry zeigte auf Legolas. Dieser zwinkerte ihr zu. Kiran ging zu ihm und baute sich vor ihm auf. "Glaubst du vielleicht, dass ich nicht in der Lage bin, meine Sachen selber zusammen zu räumen?" "Einer Dame nimmt man solche Arbeit eben ab." "Pff." Sie drehte sich um, überlegte es sich dann aber anders. Schnell drehte sie sich wieder zu ihm um und gab ihm einen raschen Kuss auf die Wange. Erstaunt sah er sie an. "Glaub ja nicht, dass ich das immer mache, wenn du mir hilfst." Damit ging sie weg. Legolas griff sich an die Wange. Er lächelte. Galadriel und Celeborn verabschiedeten die Gefährten. Jeder ergielt ein Geschenk und die Umhänge, die sie vor feindlichen Blicken schützte. Als Galadriel bei ihr war, reichte sie ihr einen Dolch und einen Bumerang. Erstaunt sah Kiran Galadriel an. "Diese Waffe hatte deine Großmutter benutzt, als sie hier war. Nur sie konnte damit umgehen und ich vermute, dass du es ebenfalls kannst." Kiran schnallte sich den Bumerang auf den Rücken und lächelte Galadriel an. "Vielen Dank. Herrin Galadriel, ich habe eine Bitte an Euch." Galadriel neigte leicht den Kopf. "Ich bitte Euch, schickte Haldir nicht nach Helms Klamm. Er wird sterben." Galadriel nickte. "Ich kann das Schicksal nicht verändern. Aber vielleicht liegt es in deiner Macht." Kiran schüttelte den Kopf. "Ich möchte nicht in die Gschichte eingreifen." "Aber das hast du mit deiner Anwesenheit bereits getan." Galadriel lächelte. Kiran dachte nach. Da hatte sie gar nicht so unrecht. Sie folgten den Verlauf des Flusses einige Tage. Je näher sie den Argonat kamen, desto nervöser wurde Kiran. Was sollte sie nur tun? Kiran konnte nicht verhindern, dass Boromir Frodo folgte, aber sie verhinderte seinen Tod. Sie hatte jetzt ernsthaft in die Geschichte eingegriffen. Zusammen mit Aragon, Boromir, Gimli und Legolas brach sie auf, um Merry und Pip zu retten. Bevor sie aufbrachen, schickte sie Frodo und Sam noch ihren Segen. Sie würden es schaffen. Dass wusste sie. Kapitel 17: Die Reiter von Rohan -------------------------------- Sie waren bereits seit mehreren Tagen unterwegs und so langsam machte sich Erschöpfung in Kiran breit. Sie war es nicht gewohnt, so viel und so weit rennen zu müssen. Und dann noch ohne Verpflegung und Rast. Selbst Gimli ging es besser als ihr. Kiran und Gimli purtzelten fast syncron den Abhang hinunter, als Aragon die Brosche von Merry fand. "Nicht ohne Grund fallen Loriens Blätter." Kiran rappelte sich wieder auf, genau wie Gimli. "Das hat weh getan." Kiran rieb sich ihr Hinterteil und verzog das Gesicht. Gimli nickte nur. "Wir Zwerge sind zwar hart im nehmen, aber auch mir tat es weh." Kiran grinste. "Da ist es schon fast unerträglich zu sehen, wie die drei so behändig über die Berge klettern,was?" "Vielleicht sollten wir wenigstens den Elben zu Fall bringen. Das täte unserem Stolz bestimmt gut." "Das habe ich gehört, Gimli. Vergiss es lieber gleich." "Verdammter Mist aber auch." Kiran lachte. Gimli sah aus wie ein schmollendes Kind. Kameradschaftlich legte sie ihm die Hand auf die Schulter. "Komm, Gimli. Zeigen wir diesen Elben, dass wir besser sind, als er glaubt." Gesagt getan. Die beiden sprinteten hinter den anderen her, wenn auch mit einem gewissen Abstand. Irgendwann standen sie auf einer Erhöhung und blickten auf die Ebene hinunter. "Rohan, das Land der Pferdeherren." Kiran konnte den Anblick nur kurz genießen, da entdeckte Legolas einige Reiter. Schnell liefen sie ins Tal und versteckten sich hinter einem Felsen. Legolas zog Kiran beschützend an sich und für einen kurzen Augenblick schloss sie die Augen und genoss seine Nähe. Doch dann ritten die Reiter an ihnen vorbei und sie verließen ihr Versteck. "Ihr Reiter von Rohan! Was gibt es Neues in der Mark?" Die Reiter drehten um und begannen, sie einzuzingeln. Die Freunde drängten sich Rücken an Rücken aneinander und Aragon schlug Kiran schnell die Kaputze über den Kopf, so dass man ihr Gesicht nicht sehen konnte. Die Krieger richteten ihre Speere auf sie und einer ritt vor. "Was suchen drei Menschen, ein Elb und ein Zwerg hier in der Rinnemark? Sprecht rasch!" Kiran sog scharf den Atem ein. Eomer war ja noch unfreundlicher als im Film. Gimli lies sich den rauen Ton, mit dem Eomer mit ihnen sprach, nicht gefallen. "Sagt mir Euren Namen, Pferdeherr, dann erst werde ich Euch meinen nennen." Eomer saß ab und trat etwas auf sie zu. "Ich würde Euch den Kopf abschlagen, Zwerg, wenn er nur etwas höher über den Erdboden ragen würde." Und noch ehe jemand etwas sagen konnte, da zog Legolas auch schon Pfeil und Bogen und zielte auf Eomer. "Ihr würdet sterben, ehe ihr zum Streich ausholtet." Gimli machte ein überraschtes Gesicht. Und noch bevor Aragon die Sache klären konnte, legte Kiran ihre Hand auf Legolas Arm und schüttelte mit dem Kopf. Augenblicklich lies er seine Waffe sinken und Kiran machte einen Schritt auf Eomer zu. "Das ist Aragon, Araton`s Sohn, Gimli, Gloin`s Sohn, Boromir, Denetor`s Sohn und Legolas, aus den Waldlandreich. Wir sind Freunde Rohan`s." "Ein Freund würde auch seinen eigenen Namen nennen." Kiran seufzte und schlug die Kaputze zurück. Ihre langen braunen Haare fielen in Wellen bis zu ihren Rücken. "Mein Name ist Kiran. Tochter von Bryanna und Atyr, Enkeltochter der Kriegerin Brigit." Die Soldaten sogen scharf den Atem ein und Eomer sah sie erstaunt an. "Wieso reist eine Frau mit so vielen Männern zusammen?" Ehe Kiran eine Antwort darauf geben konnte, trat Boromir vor, legte eine Hand auf ihre Hüfte und zog sie an sich. "Diese Frau ist meine Verlobte und ich habe sie ungerne in Bruchtal zurück gelassen. Sie reist so lange mit uns, bis ich sie an einen sicheren Ort bringen kann." Keiner der vier wiedersprach, als Boromir diese Lüge erzählte, nur Legolas knirschte mit den Zähnen. Eomer schien das zwar nicht ganz glauben zu wollen, aber er nickte und setzte seinen Helm ab. Seine Haare fielen ihm bis zur Schulter. "Freunde haben wir in dieser dunklen Stunde nur selten, aber Gondor war immer ein Freund von Rohan und so seit ihr uns alle willkommen. Aber sagt, was sucht ihr hier in Rohan?" "Wir suchen zwei unserer Freunde. Zwei Hobbits. Sie wurden von einer Horde Uruk-Hais verschleppt und wir verfolgen sie schon seit Tagen." Eomer seufzte. "Vor zwei Tagen erschlugen meine Männer und ich eine Horde. Keiner überlebte." "Waren Hobbits unter ihnen?" Verwirrt sah Eomer Gimli an. "Sie sind klein. Nur Kinder in euren Augen." "Wir liesen keinen am Leben. Wir erschlugen sie und verbrannten ihre Kadaver." Betreten liesen sie die Köpfe hängen. "Sie sind tot." Eomer drehte sich leicht nach hinten und stieß einen Pfiff aus. "Hasufel! Arot! Borat!" Drei Pferde trotteten auf sie zu. "Nimmt diese Pferde. Sie sollen euch sicher durch unser Land und an jedes eurer Ziele tragen. Und mögen sie euch mehr Glück bringen als ihren letzten Herren." Er saß wieder auf und sah sie noch einmal an. "Aber macht euch keine Hoffnung. Die ist verloren in diesem Land." Damit gab er seinen Männern den Befehl zum Weiterreiten. Die fünf sahen ihnen noch eine Weile hinterher. "Lasst uns aufbrechen. Vielleicht sind sie noch am Leben." Aragon schwang sich auf Hasufel, Legolas und Gimli auf Arot. Boromir hob Kiran auf den Rücken von Borat und saß dann vor ihr auf. Kiran legte ihre Arme um ihn und dann setzten sie sich in Bewegung. Durch das Auf und Ab des Pferdes rückte Kiran näher an Boromir. "Boromir? Wieso hast du gesagt, ich sei deine Verlobte?" Boromir lies sich Zeit mit der Antwort. "Weil ich dich beschützen will. Es ist nicht normal wenn eine Frau mit Männern reist. Dann denken andere, sie wäre eine Frau für gewisse Dienste. Und das wollte ich vermeiden." "Ach, du meinst, sie hätten mich für eine Hure gehalten?" Boromir nickte. Kiran schnaubte. "Sie hätten denken können, was sie wollen. Mir ist es gleich." "Mir aber nicht. Du bist mir wichtiger als jede andere Frau, die ich vor dir getroffen habe." Kiran fühlte, wie sie rot wurde. Sie drückte sich nocht etwas an ihn. "Danke." Kapitel 18: Fangon und Gandalf, der Weiße ----------------------------------------- Die drei Reiter zügelten ihre Pferde und stiegen ab. Betroffen sahen sie den großen Scheiterhaufen, von dem noch immer Rauch aufstieg. Kiran hielt sich die Hand vor dem Mund um sich nicht zu übergeben, einen solchen Gestank verbreiteten die Kadaver. Aragon ging zu dem Scheiterhaufen und zog einen Gürtel daraus hervor. "Das ist einer ihrer Gürtel." Verzweifelt ging Aragon in die Knie und stieß einen Schrei aus. Legolas murrmelte ein elbisches Gebet vor sich hin und Gimli weinte. Boromir trat zu Kiran und nahm sie in den Arm. Tröstend wiegte er sie hin und her. Doch dann entdeckte Aragon die Spuren, die Merry und Pip hinterlassen hatten. Und die Spuren führten sie in den Fangon. "Fangon. Welcher Wahnsinn trieb sie dort hinein?" "Die Verzweiflung." Die fünf sahen sich an und nickten einstimmug. Ihr nächster Weg würde also in den Fangon führen. Kiran blieb dicht bei Boromir. Denn obwohl sie den Fangon durch die Filme kannte, machte er ihr Angst. "Dieser Wald ist alt. So alt, dass ich mich fast wieder jung fühle." Typisch Elb. Kiran verdrehte die Augen. Was hatten die Elben eigentlich für ein Problem mit den Alter? Wenn es ihnen nicht passte, sollten sie ein sterbliches Leben wählen. Doch sie verkniff es sich, dies Legolas zu sagen. Streit brauchten sie nun wirklich nicht. "Hier ist Orkblut. Offenbar wurden sie von einem gejagt." Bravo, Aragon, wirklich schlau kombiniert. Boromir drehte sich zu Kiran um. "Kiran? Kannst du uns etwas dazu sagen?" Sie zuckte mit den Schultern. "Aragon`s Vermutung ist richtig. Mehr kann ich dir dazu nicht sagen." Boromir nickte. "Sind sie am Leben?" "Boromir! Hör auf mich zu fragen. Ich darf nicht noch mehr in die Geschichte eingreifen." "Was meinst du damit? Noch mehr?" Kiran seufzte. Jetzt konnte sie es ihm ja sagen. "Eigentlich wärst du schon tot. Bei den Argonat wärst du gefallen. Aber ich konnte dich nicht sterben lassen. Tut mir Leid, Boromir." Boromir sah sie eine Zeit lang nur an, dann nahm er sie in die Arme und küsste sie. Kiran vergrub ihre Hände in seiner Tunika und erwiederte den Kuss. Er brauchte Trost und wenn sie ihn nur mit einem Kuss helfen konnte, so tat sie es gerne. "Das ist jetzt nun wirklich nicht der richtige Zeitpunkt dafür, ihr zwei." Als sie Aragon`s drängende Stimme hörten, liesen sie voneinander ab und sahen die anderen drei etwas peinlich berührt an. Legolas warf Boromir finstere Blicke zu und knirschte wieder mit den Zähnen. Das passte ihm so gar nicht, wie die beiden miteinander umgingen. Und das sie seine Küsse offenbar genoss auch nicht. Boromir nahm ihre Hand und zusammen gingen sie weiter. Doch Kiran fühlte immerzu Legolas borende Blicke. Sollte doch der Teufel diesen Elben holen. Sie durfte küssen, wen sie wollte. Schließlich war sie nicht seine Freundin oder sein Eigentum. "Boromir, komm mal her." Boromir lies Kiran los und ging zu Aragon. "Von ihm lässt du dich also küssen, obwohl du in deiner Welt einen Freund hast." Kiran drehte sich um und sah Legolas an. Seine Augen sprühten Funken. "Ich bin dir keine Rechenschaft schuldig, Legolas. Vielleicht habe ich einen Freund, aber Boromir zwingt sich mir nicht auf. Was du sehr wohl tust. Ich an deiner Stelle würde mal meine Handlungsweise überdenken." "Das muss ich mir als Prinz nicht sagen lassen." "Vielleicht doch. Jemand muss dich ja mal von deinem hohen Ross herunter holen. Du bildest dir nämlich viel zu viel auf dich ein." Legolas knirschte mit den Zähnen. Dieses Mädchen treibte ihn noch in den Wahnsinn. "Legolas! Kiran! Kommt mal schnell her!" Die beiden gingen zu Aragon. "Ich fühle eine große Macht. Wir müssen vorsichtig sein." Legolas nickte. "Der weiße Zauberer. Er ist in der Nähe." Wie auf Komando griffen die Männer nach ihren Waffen, nur Kiran blieb ruhig. Schließlich wollte sie keine verbrannte Hand haben. Wie bestellt erschien auch schon eine Gestalt, die in weißes Licht gehüllt war. Legolas schoss seinen Pfeil ab, Gimli warf seine Axt und die beiden Männer bekamen eine heiße Hand. Die Waffen wurden abgelenkt oder fallen gelassen. Langsam nahm das grelle Licht ab und ein alter Mann war zu sehen. Kiran atmete erleichtert aus. "Gandalf! Oh Gandalf!" Kiran stürmte auf den alten Freund zu und schloss ihn in die Arme. Dieser tätschelte ihren Rücken und sah die anderen etwas vorwurfsvoll an. "Das ist schon traurig, wenn mich dieses Mädchen erkennt und meine alten Freunde nicht." Betreten sahen sie zu Boden und Kiran konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. "Endlich bist du da. Vielleicht kannst du ja diese Dummköpfe hier aufklären." "Als Dummköpfe würde ich sie nicht bezeichnen, nur als etwas verblendet." Kiran winkte ab. "Kommt aufs gleiche raus." "Kiran! Ich habe gedacht, wir sind Freunde." Gimli sah sie gespielt vorwurfsvoll an. Doch Kiran grinste nur. Die vier wussten, dass sie es nicht ernst meinte. Am Abend saßen sie um ein Lagerfeuer herrum und beratschlagten ihren nächsten Schritt. Kiran lehnte sich müde an Boromir an. Dieser hatte seinen Umhang um sie gelegt und hielt sie warm. Müde blinzelte sie in die Flammen und hörte den anderen nur mit halben Ohr zu. Doch als Gandalf sie fragend ansah, wusste sie, dass er etwas von ihr wissen wollte. "Hm?" "Galadriel hat mit dir gesprochen?" "Hm." "Was hat sie dir sagen können?" "Nicht viel. Nur das sie meine Großmutter gekannt hat. Mehr nicht. Sie wollte mir zwar noch etwas sagen, aber da sind wir aufgebrochen. Ich glaube, es ging um meinen Großvater." "Hat sie ihn etwa auch gekannt?" "Das weis ich nicht. Als ich in ihren Spiegel gesehen habe, sah ich meine Großmutter mit Gil-galad. Keine Ahnung, was das zu bedeuten hat." Gandalf nickte und schwieg. "Sag mal, hattest du nicht ein Wolfsjunge in Lorien bei dir?" "Raca? Ja, aber ich habe sie da gelassen. Diese Reise ist viel zu gefährlich, als das ich mir auch noch Sorgen um sie machen könnte. Wenn das alles hier vorbei ist, gehe ich zurück und hol sie ab." "Und was willst du dann machen?" Kiran zuckte mit den Schultern. "Weis nicht. Vielleicht heirate ich ja Boromir. Der hat mir ja schon fast einen Antrag gemacht." Sie blinzelte zu ihm hoch und die beiden grinsten sich an. "Wenn du willst, mach ich dir einen ganz offiziellen." "Warten wir noch ein wenig. Vielleicht sterbe ich ja, dann brauchst du das ja nicht mehr." Boromir strich ihr über das Haar. "Ich werde dich mit meinem Leben beschützen." Kiran versteifte sich, als sie diese Worte hörte. Sie fühlte sich in die Vergangenheit versetzt. Diese Worte hatten ihr Vater und ihre Brüder mal zu ihr gesagt. Und kurz darauf waren sie alle gestorben. Kiran fühlte, wie ihr Tränen über die Wangen liefen. Bestürzt sahen sie die Männer an und Boromir strich ihr die Tränen etwas unbeholfen von den Wangen. "Kiran, was hast du denn? Erschrecken dich diese Worte so sehr?" "Diese Worte. Das haben mein Vater und meine Brüder zu mir gesagt, kurz bevor sie..." Kiran brach ab. Sie musste nicht mehr weiter reden. Alle hatten verstanden. Ihre Familie war tot. Doch wieso hatte sie nichts gesagt? Gandalf strich ihr über die Stirn. "Schlaf, Kleines. Morgen werden wir weiter reisen. Du musst jetzt schlafen." Fast Augenblicklich fielen ihr die Augen zu. Gandalf hatte sie in einen Zauberschlaf versetzt. Kapitel 19: Medused, die goldene Halle -------------------------------------- Als Kiran am nächsten Morgen die Augen auschlug, war sie etwas irritiert. Sie konnte sich nicht daran erinnern, eingeschlafen zu sein. Auserdem spürte sie eine bleiernde Müdigkeit. "Na, aufgewacht?" Kiran sah auf. Boromir saß neben ihr und lächelte sie an. "Wie es scheint, Boromir. Aber ich wüsste trotzdem gerne, was letzte Nacht passiert ist. Ich kann mich nämlich nicht erinnern." Boromir sah betreten zur Seite. "Boromir?" Drohend kroch sie auf ihn zu und Boromir wich etwas zurück. "Ähm, also, weist du..." "Nein, ich weis nichts. Das ist es nämlich. Was isr passiert?" Boromir wollte es ihr offenbar nicht sagen, also rückte sie noch näher an ihn ran. "Wenn du es mir nicht freiwillig sagst, dann geh ich zu Legolas und küss ihn. Der wird es mir dann bestimmt sagen." Ein wilder und besitzanspruchender Ausdruck trat in Boromir`s Augen. "Du magst ihn doch gar nicht." Kiran legte einen Finger an die Lippen. "Stimmt, ich kann seine herrschsüchtige Art nicht leiden, aber er kann gut küssen. Also, was ist? Soll er mir alles erzählen und soll ich ihn dann aus Dank küssen oder sagst du mir nun, was passiert ist?" "Nur, wenn ich einen Kuss bekommte." Kiran lächelte und winkte ihm mit gekrümmten Zeigefinger zu sich. Boromir kam der Aufforderung nach und zog Kiran in seine Arme. Dann küsste er sie. Kiran schmiegte sich an ihn und verflocht ihre Finger in sein Haar. Mensch, konnte dieser Mann küssen. Dann drückte sie ihn leicht zurück und sah ihn ernst an. "So, und jetzt sagst du mir, was gestern Abend los war." "Ich würd dich eigentlich viel lieber küssen, weist du." "Du hast uns gesagt, dass deine Familie tot ist." Ruckartig fuhren die beiden auseinander. Legolas lehnte an einem Baum und sah sie wütend an. Beziehungsweise sah er Boromir so wütend an, dass Kiran dachte, er würde ihn jeden Moment erdolchen. Boromir stand auf. "Das hättest du ihr auch schonender sagen können." "Du bekommst deinen Mund ja nur zum Küssen auf. Da musste ich das eben machen." "Wenigstens darf ich sie küssen. Das kannst du ja nicht behaupten." Legolas stieß ein leises Knurren aus und machte einen bedrohlichen Schritt auf Boromir, doch Kiran stand blitzschnell auf und schmiegte sich an Boromir. "Komm, Boromir. Lass uns gehen. Die Luft hier ist mir viel zu blitzgeladen." Damit zog sie ihn von Legolas weg und hin zu den anderen. Vor Gandalf blieb sie stehen, stemmte die Hände in die Hüften und bedachte ihn mit einen vorwurfsvollen Blick. "Was ist denn, Kiran?" Gandalf sah sie so unschuldig an, doch Kiran verzog keine Miene. "Ich schätze es nicht, wenn man mich verhext, Meister Gandalf. Tut das bitte nie wieder." Gandalf zuckte mit den Schultern und grinste nur. Nach einigen Stunden konnten die Freunde Medused sehen. Kiran schielte an Boromir's Schulter vorbei und betrachtete die goldenen Hallen. Wärend des ganzen Rittes hatten Boromir und Legolas sich lauter böse Blicke zugeworfen und Legolas hatte immer irgendetwas auf elbisch gemurrmelt. Als Kiran dann Aragon um die Übersetzung bat, wurde dieser hochrot und meinte nur, dass eine junge Frau das gar nicht wissen wolle. Gandalf lächelte nur vor sich hin uns sagte etwas über eifersüchtige Elben. Kiran seufzte. Sie hatte es wirklich nicht leicht. Glaubte Legolas etwa, nur weil sie Boromir freiwillig küsste, dass er ihr gleich so viel bedeutet? Irgendwann bekam Kiran von der ganzen Grübelei Kopfschmerzen und sie gab es auf. Intelligente Verbrechen waren noch nie ihr Ding gewesen. Als sie durch Medused ritten, warfen die Bewohner ihnen lauter merkwürdige Blicke zu. Kiran konnte es durchaus verstehen. Sie mussten alle ein wirklich seltsames Gespann abgeben. Irgendwann erreichten sie das Tor zum Thronsaal und sie mussten ihre Waffen abgeben. Nur dem lieben Gandalf liesen sie seinen Krückstock. (Ja,ja,wenn die wüssten) Theoden gab noch ein viel ärmeres Bild ab als im Film und Kiran tat es Leid, ihn so zu sehen. Und Schlangenzunge war noch öliger als im Film, Kiran bekam augenblicklich eine Gänsehaut. Und dann durfte sie das Spektackel, wie Gandalf Theoden erlöste, hautnahe mit erleben. Als der mächtige Zauberer seine Macht einsetzte, überliefen heiße und kalte Schauer Kiran's Rücken und sie duckte sich etwas hinter Boromir. Als es vorbei war, wurde Schlangenzunge vertrieben und Theoden betrachtete aufmerksam seine Besucher. "Ich danke Euch. Ohne Eure Hilfe hätten mich seine Worte noch weiter vergiftet. Und wer weiß, was ich dann noch alles getan hätte." Dann fiel sein Blick auf Kiran, die dicht neben Boromir stand und seinen Blick offen erwiederte. Theoden machte große Augen und betrachtete Kiran von oben bis unten. Was machte eine solch zarte Frau in der Geselschaft dieser Krieger? Kiran, die seine Gedanken erahnte, kicherte etwas und verneigte sich vor ihm. Doch Theoden's Gedanken kreisten noch um etwas anderes. Dieses Mädchen kam ihm bekannt vor,doch er konnte sich nicht erinnern, sie schon einmal gesehen zu haben. Die Freunde bekamen Zimmer zugeteilt und als die Nacht über Roan brach, kreisten Theoden's Gedanken immer noch um dieses Mädchen. Wäre er in einen alten Korridor gegangen und hätte dort das hintere Zimmer betreten, dann hätte er eine Antwort auf seine Fragen bekommen. Kapitel 20: Das erste Mal ------------------------- Der Mond stand schon hoch am Himmel, doch Kiran konnte nicht schlafen. Irgendetwas hielt sie wach. Ein Verlangen, zurück in die große Halle zu gehen, um den dunklen Gang zu erkunden, der sie magisch anzog. Sie seufzte. Konnte sie sich es erlauben, hier einfach so herrum zu laufen? Würde man ihr das übel nehmen? Außerdem wollte sie nicht alleine los. Der Gang zog sie zwar magisch an, bereitete ihr aber auch Unbehagen. Vielleicht sollte sie Boromir wecken. Der würde bestimmt mitkommen. Ja, dass sollte sie tun. Also schwang sie die Beine von der Fensterbank, murrte etwas über abgefrorene Körperteile und verließ ihr Zimmer. Oh man, war es in diesen alten Burgen zugig. Kiran bereute es, nur eine Tunika anzuhaben, die ihr bis zu den Knien ging. Zwar sorgte ihre Boxershort dafür, dass ihr Hintern nich gänzlich abfror, aber so eine große Hilfe war sie ihr nicht. Außerdem hatte sie nichts an den Füßen. "Was machst du denn zu so später Stunde noch hier?" Kiran wollte einen erstickten Schrei ausstoßen, als sich eine starke Männerhand schnell auf ihren Mund legte und so den Laut erstickte. "Ganz ruhig, ich bin es." Kiran drehte sich um und sah in die blauen Augen von Legolas. Dieser sah sie reichlich verwirrt an. "Musst du mich so erschrecken?" Kiran sprach nur im Flüsterton, aber dennoch konnte Legolas sehr gut ihre unterdrückte Wut herraus hören. "Wenn du an mir vorbei läufst und mich nicht bemerkst, kann ich auch nichts dafür." Kiran's Herzschlag beruhigte sich allmählich wieder, aber immer noch sah sie den Elben wütend an. "Also, was machst du hier?" "Das gleiche könnte ich dich ja fragen." Legolas zuckte mit den Schultern. "Elben brauchen nicht so viel Schlaf wie die Menschen." "Tolle Antwort, echt." Legolas schmunzelte. "Und du?" Kiran schluckte. Sie wusste nicht, ob sie Legolas von dem komischen Gefühl erzählen sollte. Aber einerseits, er war ja schon wach, dann brauchte sie Boromir nicht zu wecken. "Ich konnte nicht schlafen. Irgendetwas in einem Gang in der Halle lässt mich nicht los. Also wollte ich nachsehen, aber ich wollte nicht alleine gehen. Da dachte ich, ich wecke Boromir. Aber da du ja schon wach bist, kannst du ja mit kommen." "Also bin ich hier nur Ersatzmann, oder was?" Kiran funkelte ihn wütend an. "Nein, du bist ein Lückenbüßer. Was ist? Kommst du jetzt mit oder muss ich wirklich Boromir wecken?" Das saß. Legolas ergriff ihre Hand und zog sie zur Halle. Kiran lächelte etwas. Dieser Elb war ja so berechenbar. "Was findest du bloß an diesem Menschen? Er ist einfach nur gewöhnlich." "Vielleicht mag ich ihn, gerade weil er ein Mensch ist." Legolas blieb stehen und drehte sich zu Kiran um. Mondlicht fiel durch ein kleines Fenster und zauberte einen silbernen Glanz auf Kiran's braune Haare. Legolas betrachtete sie von oben bis unten. "Er passt nicht zu dir. Wenn ich einen Vergleich ziehen müsste, würde ich ihn mit einem Ollifanten vergleichen und dich mit einem Schwan. Solche unterschiedlichen Dinge passen nicht zusammen." In Kiran's Mundwinkel zuckte es verdächtig, doch sie unterlies das Lachen und sah einfach nur mit mit, vor Freude belustigt funkelnden Augen, zu ihm hoch. "Netter Vergleich, Legolas, wirklich. Und wenn ich dich vergleichen müsste, würde ich dich mit einem Hengst gleich setzen, der keinen anderen Hengst an seine Stute lässt." Legolas beugte sich etwas zu ihr runter. Als er anfing zu sprechen, war seine Stimme die reinste Liebkosung. "Ebenfalls sehr netter Vergleich und ebenfalls überaus zutreffend. Denn genau so fühle ich auch." Kiran sah ihn zweifelnd an. Was war nur mit diesem Elben los? Im Film und im Buch war er doch nie so gewesen. "Ich glaube, ich habe dir schon einmal gesagt, dass du dir eine Elbin suchen sollst, die Wert auf deine Aufmerksamkeit legt. Warum musst du so eifersüchtig sein? Du Elb, ich Mensch. Daraus kann nichts werden. Und auf eine Bettgeschichte lass ich mich nicht ein. Und jetzt los, ich will weiter." Kiran gab Legolas einen kleinen Schubs und sie gingen weiter, in den Mantel des Schweigens gehüllt. Nach einiger Zeit kamen sie in der großen Halle an. Sofort fiel ihr Blick in den dunklen Gang. Legolas zog die Augenbraue hoch. "Da willst du rein?" Sie nickte einfach nur und Legolas zog seufzend eine Fackel aus der Wand. Zusammen gingen sie in den Gang, der wegen der Fackel jetzt aber noch bedrohlicher aussah. Kiran bekam Angst und klammerte sich an Legolas' Arm fest. "Wenn du willst, dass mir der Arm abstirbt, dann mach ruhig so weiter." "Ach, sei still, du dummer Elb." Sogar ihre Stimme zitterte. Legolas entwand ihr seinen Arm, legte ihn gleich darauf aber auf ihre Schulter und zog sie an sich. "Der Gang ist echt unheimlich. Warum muss das so sein?" "Hy, du wolltest hier rein, nicht ich." "Ich habe das ganz große Verlangen, dir gegen das Schienbein zu treten, Legolas." Legolas lachte leise. Er glaubte nicht, dass Kiran das tun würde. Schließlich waren die beiden am Ende des Ganges angekommen und sie standen vor einer großen, schweren Tür, die aussah, als hätte sie man schon vor sehr langer Zeit das letzte Mal benutzt. "Na klasse, wir schleichen durch Medused, um am Ende vor einer verschlossenen Tür zu stehen. Ganz toll, Kiran." Doch Kiran hörte ihm gar nicht zu. Wie in Trance ging si auf die Tür zu, berührte den schweren Griff und die Tür schwang augenblicklich auf. Verwirrt blinzelte sie zu Legolas, der genaus s überrascht war. "Na dann, es geht weiter." Die beiden betraten den Raum. Hier war es stockdunkel. "Klasse. Hier drin ist es dunkler als in einer Dunkelkammer bei Neumond. Man sieht rein gar nichts." "Darüber macht man eine Witze, Kiran." Legolas tastete die Wand ab und fand eine weitere Fackel. Er hielt seine daran und augenblicklich flackerte sie auf. Das gleiche tat er bei den anderen und schnell war der Raum erläuchtet. Die beiden sahen sich um. Der Raum war leer. Legolas zog eine Augenbraue hoch und bedachte Kiran mit einem Blich, der ihr zu sagen schien "Ich hab es dir ja gesagt". Kiran seufzte und rieb sich die Oberarme. Aber dennoch blieb dieses seltsam vertraute Gefühl. "Lass uns zurück gehen, Kiran. Vielleicht kann Theoden uns ja etwas sagen." Kiran schüttelte mit dem Kopf. "Hier stimmt etwas nicht, Legolas. Ich habe die ganze Zeit das Gefühl, das hier noch jemand ist, außer wir zwei." Legolas seufzte. "Kiran, hier ist rein gar nichts. Nicht mal eine Maus. Wieso willst du hier deine Zeit vertrödeln?" Sie warf ihm einen frustrierten Blick zu. Eigentlich hatte er ja recht. Es brachte ihr wirklich nichts, in einem leeren Raum zu stehen. Gerade als sie sich zu Legolas umdrehen wollte, sah sie etwas an der Wand. Irritiert ging sie darauf zu und Legolas folgte ihr genervt. Dieses Mädchen war wirklich nicht einfach. An der Wand war ein weißes Kreuz gemalt, welches in vielen Jahren schon verblasst war, aber dennoch war es zu sehen. "Ein Kreuz markiert die Stelle." "Was?" "Ich kann mich noch daran erinnern, dass meine Großmutter das immer gesagt hat, wenn meine Brüder und ich etwas suchten, was sie versteckt hatte. Seltsam. Normalerweise erinnere ich mich nicht so klar an solche Dinge. Sie ist schließlich gestorben, da war ich gerade mal drei Jahre alt." Legolas trat näher hinter Kiran, so das sich fast schon ihre Körper berührten. "Und was soll uns der Hinweis deiner Großmutter bringen?" Kiran sah funkelnd zu ihm hoch, kniff die Lippen zusammen und wand sich wieder dem Kreuz zu. Sie legte ihre Hand auf das Kreuz und drückte leicht darauf. Doch nichts geschah. "Das war wohl nichts." "Ruhe. Glaubst du, dass sehe ich nicht selber." Legolas strich ihr über die Haare und sah, dass ihre Schultern zuckten. Schnell drehte er sie um und sah, dass sie versuchte, die Tränen weg zu wischen. Legolas lies die Fackel fallen, umschlang sie mit seinen Armen und drückte sie an sich. Jetzt flossen Kiran's Tränen ungebremst über ihre Wangen. "Verdammt, ich war mir doch so sicher." "Schsch, Kiran. Man liegt nicht immer richtig." "Aber was habe ich dann für ein Gefühl hier in diesen Raum? Irgendetwas stimmt hier nicht, legolas. Und ich weis, dass es mit meiner Großmutter zu tun hat." Legolas umschloss ihr Gesicht mit seinen Händen und legte seine Lippen auf ihren Mund. Er dachte an nichts, als er sie küsste, hatte keine Hintergedanken. Er wollte sie einfach nur trösten und fest halten. Kiran schloss seufzend die Augen, schlang ihre Arme um seinen Hals und rückte näher an ihn herran. Wie gut er roch. Und wie warm sich sein Körper anfühlte. Kiran war gar nicht bewusst gewesen, dass ihr so kalt war. Aber jetzt war Legolas hier und schenkte ihr nicht nur Wärme, sondern auch Trost. Legolas umschlang sie jetzt eher in Hüfthöhe und presste sie fester an sich. Deutlich konnte sie seine Erregung fühlen. Sanft leckte er mit seiner Zunge über ihre Lippen und Kiran seufzte leise auf. Legolas konnte nicht glauben, dass sie endlich in seinen Armen lag. Was als ein tröstender Kuss begonnen hatte, hatte er sich recht schnell in einen leidenschaftlichen Kuss gewandelt. Jetzt lag sie weich und nachgibieg in seinen Armen. Aber würde sie ihm auch erlauben, weiter zu gehen, als bis zu einem Kuss? Eine seiner Hände wanderte nach unten und schob den Saum ihrer Tunika nach oben, so, dass er ihr auf der Hüfte lag. Legolas war erschrocken darüber, wie kalt sie war. Sie musste entsetzlich frieren. Aber als er ihr leises Stöhnen hörte, konnte er sich nicht dazu überwinden, aufzuhören. Auch seine andere Hand wanderte zu ihrer Hüfte und umschloss sie. Sie war wirklich dünn. Er konnte mit beiden Händen ihre Tallie umspannen. Seine Hand wanderte weiter nach oben, hinauf zu ihren Brüsten. Als er sie berührte, stöhnte Kiran etwas lauter auf. "Legolas, ich glaube, wir sollten das nicht tun. Es geht gegen jede Vernunft." "Vielleicht geht es gegen jede Vernunft, aber Eru helfe mir, ich kann nicht aufhören." Kiran's Lippen wanderten zu seinen Hals und sie hauchte viele kleine Küsse darauf. "Möge Eru auch mir helfen, ich kann es auch nicht. Legolas, ich brache dich. Mehr, als alles andere." Legolas stöhnte leise auf. "Hier ist es kalt." "Mir ist nicht kalt, wenn du mich berührst." Mit einem Ruck zog Legolas ihr die Tunika über den Kopf und es folgten BH und Boxershorts. Auch sich selbst kleidete er in Windeseile aus, dann sank er mit ihr auf den Fußboden. Ihre Lippen fanden sich wieder zu leidenschaftlichen Küssen und Legolas streichelte jede Kurve ihres Körpers. "Legolas, komm zu mir. Lass mich nicht länger warten." Legolas küsste ihre Kehle, winkelte ihre Beine an und drang in sie ein. Kiran zog scharf die Luft ein, als er so stürmisch in sie eindrang, doch als er merkte, dass sie sich unwohl fühlte, hielt er still. "Ich wollte dir nicht weh tun, Kiran." Sie schüttelte den Kopf und lächelte. "Das hier ist nicht mein erstes Mal, Legolas. Ich war nur überrascht. Sorge dich nicht." Er hauchte ihr einen sanften Kuss auf die Lippen und begann, sich zu bewegen. Kiran stöhnte auf und schlang ihre Beine um seine Hüften. Legolas stützte sich auf seine Ellbogen ab, um sie nicht zu zerdrücken. Die beiden sahen sich unverwand in die Augen. "Ich weis nicht, ob das Liebe ist, was ich für dich empfinde, Kiran." "Gut, ich bin mir auch nicht so sicher. Pausenlos streiten wir uns. Immerzu sagst du, dass ich dir gehöre. Manchmal möchte ich dich erwürgen, aber dann machst du wieder so liebe Sachen, dass ich dich dafür küssen könnte." Legolas bewegte sich drängender in ihr und keuchte. "Mir geht es genau so. Kann das Liebe sein? Man kann nicht miteinander aber auch nicht ohneeinander?" Kiran schlang ihre Arme um seinen Hals und stieß einen leisen Schrei aus, als seine Bewegungen immer drängender wurden. "Vielleicht sind wir auch einfach nur verrückt, wir zwei." "Das ist mir im Moment egal. Und wenn es an unser Verrücktheit liegt, dass wir Sex haben, dann will ich nie wieder normal sein." Legolas knirschte mit den Zähnen. Lange konnte er es nicht mehr aushalten. Kiran erstarrte plötztlich, dann warf sie den Kopf zurück und stieß einen Laut aus, der irgendwo zwischen Keuchen und Stöhnen war. Auch Legolas konnte nicht mehr. Er drang noch einmal tief in sie ein und erreichte seinen Höhepunkt. Die beiden lagen keuchend eng zusammen gekuschelt auf dem kalten Boden. Doch die Kälte merkten sie nicht. Sie waren beide viel zu sehr darauf bedacht, dem Herzschlag des jeweils anderen zu lauschen. Legolas schloss Kiran in die Arme und sie kuschelte sich an ihn. Zusammen glitten sie hinüber ins Land der Träume. Kapitel 21: Besuch aus der Vergangenheit ---------------------------------------- Als Legolas erwachte, wusste er zuerst nicht, wo er war. Ein Gewicht lag auf seiner Brust und als er den Kopf hob, lächelte er. Kiran hatte sich halb auf ihn gelegt und schmiegte sich an ihn. In Legolas stiegen die Erinnerungen an ihre Vereinigung hoch und er schlang seine Arme um Kiran. Als wüsste sie ganz genau, wer sie da umarmte, murrmelte sie leise seinen Namen. "Wach auf, Kiran. Langsam wird es kalt." Als sie den Klang seiner Stimme hörte, hob sie flatternd die Lider und sah ihn an. Ein leichtes Lächeln umspielte ihre Lippen. "Ich kann nicht klagen. Ich liege hier sehr gemütlich." Legolas stubste sie leicht an. "Jetzt geh runter, du kleine Klette und lass uns unsere Sachen anziehen." Aber Kiran dachte gar nicht daran, aufzustehen, sondern schmiegte sich noch enger an ihn. Legolas stöhnte leise. "Kiran, es ist wirklich kalt." Seufzend richtete sie sich auf und Legolas tat es ihr gleich. Schnell beugte er sich vor und hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen. "Komm, wir sollten gehen. Ich wüsste gerne, wie spät es ist." Kiran schüttelte den Kopf, allerdings nur, um ihre Haare aus dem Weg zu haben. Schweigend suchten sie ihre Sachen zusammen und zogen sich an. Legolas betrachtete Kiran mit einem zweifelnden und besorgten Blick. "Viel trägst du nicht gerade." Kiran grinste. "Für gewöhnlich schlafe ich nackt." Dabei wackelte sie anzüglich mit den Augenbrauen und Legolas lachte schallend. "Gut zu wissen. Dann gibt es ja nicht viele Hindernisse für mich." "Erst wenn du weist, wie man durch eine verschlossene Tür kommst, werde ich mir Sorgen machen." "Du schließt ab?" "Hm, alte Angewohnheit. War nicht besonders lustig mit meinen Brüdern. Denen war es nämlich völlig egal, ob ich etwas anhabe oder nackt im Zimmer stehe. Die sind einfach rein gekommen." "Unhöflich." Kiran zuckte nur gelassen mit den Schultern. "Eine Eigenart meiner Familie, würde ich sagen." Dann warf sie einen Blick auf das Kreuz. Legolas trat zu ihr. "Es lässt dich nicht in Ruhe, was?" Sie schüttelte mit dem Kopf und legte eine Hand darauf. "Ich bin mir sicher, dass das ein Hinweis meiner Großmutter ist. Aber was will sie mir sagen?" Legolas legte zärtlich seine Hand auf die ihre. "Vielleicht wollte sie dir so sagen, dass sie hier war." Kiran legte den Kopf schief. "Du meinst, ich habe nur ihre Gegenwart gefühlt und sonst nichts?" Jetzt wackelte Legolas anzüglich mit den Brauen. "Ich hoffe doch sehr, dass du vorhin noch etwas anderes gefühlt hast." Sie sah ihn schockiert an und verpasste ihm einen Rippenstoß. "Du sollst mich nicht in Verlegenheit bringen, Legolas." "Wieso? Es ist doch keiner hier? Oder wäre es dir peinlich, wenn es die anderen wüssten?" Kiran schüttelte den Kopf und lächelte. "Nein, Legolas. Mir ist so ziemlich egal, was andere über mich denken. Nur bei dir ist es anders. Mir ist sehr wichtig, was du denkst. Wenn ich es nicht weis, muss ich stundenlang darüber nachdenken. Und so ganz unter uns, intelliegente Verbrechen sind nicht meine Stärke." Legolas lachte wieder und küsste sie. Kiran schloss die Augen und erwiederte seinen Kuss. Plötzlich glomm ein helles Lich in der Mitte des Raumes auf und die beiden versuchten etwas zu erkennen. Langsam konnte man zwei Gestalten erkennen. "Ich wusste, dass du eines Tages hier her kommen würdest, Kiran. Und wir haben so lange auf den Tag gewartet." Kiran wurde heiß und kalt. Sie kannte diese Stimme. "Großmutter?" "Wen hast du denn erwartet? Den heiligen Geist? Jesus? Den Weihnachtsmann?" Kiran musste lachen. Ja, das war ganz eindeutig der Geist ihrer Großmutter. Doch wer war der Mann neben ihr? Brigit beäugte die beiden. "Ich warne dich, Legolas, Sohn von Tharanduil, wenn du sie unglücklich machst, dann verfluche ich dich." "Großmutter!" Brigit lachte. Auch wenn es den beiden noch nicht so ganz klar war, sie liebten sich. "Das ist jetzt aber nicht der Grund, warum wir euch erscheinen." Kiran und Legolas sahen sich verwirrt an. "Warum denn dann?" "Um dir mehr über deine Vergangenheit zu sagen, Kiran. Das hier ist Gil-galad, dein Großvater." Kiran und Legolas schnappten gleichzeitig nach Luft. Konnte das wahr sein? Ihr Großvater war einer der besten Elbenkrieger und Elbenfürsten? Gil-galad lächelte. "Du siehst deiner Großmutter sehr ähnlich, Kiran. Es tut mir sehr leid, dass ich dich nicht kennen lernen konnte, als ich noch am Leben war. Aber die Umstände ließen es nicht zu." "Was für Umstände?" Brigit begann zu sprechen. "Als ich hier war, lernte ich deinen Großvater kennen. Nun, ich glaube, Galadriel hat dir bereits gesagt, dass wir uns am Anfang nicht sehr gut leiden konnten. Es war ähnlich wie bei dir und Legolas. Gil-galad hat ständig gesagt, dass ich ihm gehöre und das ich es ja nicht wagen soll, einen anderen Mann zu lieben." Kiran sah vielsagend zu Legolas. "Du bist nicht zufällig mit ihm verwand, Großvater?" Gil-galad lachte und schüttelte den Kopf. "Nein, da könnt ihr beiden beruhigt sein. Aber seine besitzanspruchende Art hat er eindeutig von seinem Vater." "Hy! Mein Vater ist überhaupt nicht besitzanspruchend!" "Gegenüber deiner Mutter war er das." Legolas grummelte etwas vor sich hin, hörte aber damit auf, als Kiran ihn einen erneuten Rippebstoß verpasste. Brigit sprach weiter. "Nun ja, aber irgendwann verliebten wir uns ineinander. Und die natürliche Folge davon war deine Mutter. Als das Ende des Krieges nahe war, fühlte ich, dass ich zurück in meine, in unsere Welt musste und ich konnte nichts dagegen tun. Dies teilte ich Gil-galad mit. Er wollte mit kommen. Koste es, was es wolle. Und wir fanden auch einen Weg. In Mordor gab es ein magisches Portal, fragt mich nicht, ob es das heute noch gibt. Wir wollten es zusammen durchschreiten, aber wir wurden entdeckt. Gil-galad schrie mir zu, dass ich gehen sollte, er würde nachkommen. Und ich tat, was er sagte. In unserer Welt vergingen Tage, Wochen, ohne das dein Großvater nachkam. Eines Nachts erschien er mir im Traum. Er war gefallen und es tat ihm Leid, dass er nicht bei mir sein konnte. Kurz darauf erfuhr ich, dass ich schwanger war. Eine junge Frau, noch dazu unverheiratet. Ich hatte es nicht leicht und als deine Mutter geboren wurde, verließ ich mein Dorf und ging nach Deutschland. Die Jahre vergingen, doch ich sah Gil-galad immer in der Nacht, in meinen Träumen. Und ehe ich mich versah, hatte deine Mutter sich auch schon verliebt und war schwanger. Ich versicherte den beiden, dass ich ihnen helfen würde, so gut ich konnte. Und als deine Mutter alt genug war, erlaubte ich den beiden, zu heiraten." Brigit hielt inne. Offenbar dachte sie an diese Zeit. "Ich weis, dass Mutter und Vater sich sehr geliebt haben, Großmutter. Das taten sie bis zu ihrem Tod." Brigit nickte traurig. "Deine Brüder wurden geboren und ich dachte schon, ich würde nie eine Enkeltochter haben. Aber dann kamst du. Ich merkte sofort, dass du elbisches Blut in dir hattest. Aus irgendeinem Grund hatte es sowohl deine Mutter als auch deine Brüder übersprungen. Aber du hattest es. Und irgendwann, kurz vor meinem Tod, sah ich dich, wie du Seite an Seite mit den Gefährten kämpfen würdest. ich wusste, dass du eines Tages, ebenso wie ich, hier nach Mittelerde kommen würdest. Es war dein Schicksal." "Schicksal? Es ist Schicksal, dass ich dich, Vater, Mutter und meine Brüder verlor?" "Leider ja." "Blödes Schicksal." Kiran lächelte aber trotzdem. Plötzlich blitze es in ihren Augen auf. "Ich hoffe, ihr habt nicht gespannt, als Legolas und ich..." Gil-galad hüstelte und Brigit lächelte. "Keine Sorge. Wir haben diskret zur Seite geguckt." Misstrauisch betrachtete sie ihre Großeltern. "Wieso glaub ich euch das nicht? Und wozu das Kreuz?" "Ach, weist du, dein Großvater und ich, wir haben uns oft hier in diesem Raum getroffen und, na ja, du weist schon. Und irgendwie hatte ich kindlichen Leichtsinn, als ich das Kreuz an die Wand gemalt habe." Kiran stöhnte auf. Jetzt wusste sie ganz eindeutig von wem sie diese kindische Seite hatte. "Und was jetzt?" "Was soll sein? Wir wollten, dass du endlich dein Blut kennst. Und Gil-galad wollte endlich mal mit dir sprechen. Und ich wollte dich wieder sehen." "Toll, wirklich. Könnt ihr uns nicht helfen, was die Schlacht anbelang?" Beide schüttelten mit dem Kopf und begannen, sich aufzulösen. Bevor sie ganz verschwanden, warf Brigit Legolas noch einen warnenden Blick zu. "Wenn du sie nicht gut behandelst, kannst du was erleben." Legolas nickte lächeln. "Keine Sorge, ich werde mich sehr gut um sie kümmern." "Ach, und Legoals." Legolas sah zu Gil-galad. "Sie wird langsam die elbischen Fähigkeiten bekommen. Hilf ihr, damit umzugehen. Und unterrichte sie bitte in den Kampfkünsten. Wenn sie auch nur annährend ihrer Großmutter gleicht, wird sie kämpfen wollen." "Sei dankbar, dass ich kämpfen wollte. Das hat dir schon einige Male den Hintern gerettet." "Hast du was gegen meinen Hintern? Letzte Nacht warst du sehr angetan von ihm." Kiran und Legolas hüstelten leise und die beiden verschwanden. Kiran sah einige Zeit auf den Boden. "Sie tun mir leid. Sie hatten nie die Chance, zusammen zu leben." Legolas schlang seine Arme um sie. "Keine Sorge. Ich werde dafür sorgen, dass uns das nicht passiert." Kiran lehnte sich lächelnd an ihn. "Langsam sollten wir wirklich gehen. Es wird kalt." "Ich erinnere mich, dass du sagtest, wenn ich dich berühre, ist dir nicht kalt." "Stimmt ja auch, aber fals du dich erinnerst, ich bin barfuß." Legolas lachte, hob Kiran auf seine Arme und trug sie zurück. Die Tür fiel hinter ihnen ins Schloss und nur ganz leise war das glückliche Lachen einer jungen Frau zu hören und das leise, verliebte Flüstern eines Mannes. Kapitel 22: Auf nach Helms Klamm! --------------------------------- Als Kiran am nächsten Morgen die Augen aufschlug, wusste sie zu erst nicht, wie sie in dieses Bett gekommen war. Doch dann durchzog ein leichter Schmerz ihren Unterleib und sie erinnerte sich wieder. Ein sanftes Lächeln legte sich auf ihre Lippen. Vermutlich hatte Legolas sie hier her gebracht. Ja, so musste es sein. Immer noch lächeld schwang sie sich aus dem Bett und machte sich bereit, den neuen Tag zu begrüßen. Als sie in die Halle trat, sahen die anderen sie komisch an. Oder kam es ihr nur so vor? Sah man ihr an, dass sie letzte Nacht Sex gehabt hatte? Verwirrt strich sie sich durch die dichten Haare. "Nette Tunika, Kiran. Aber gehört die nicht unserem Prinzen?" Kiran sah an sich runter. Ok, die Tunika war ihr zu groß und sie musste sie in der Mitte gürteln, aber woran sahen die anderen, dass es eine Tunika von Legolas war? Sein leises Lachen erreichte ihre Ohren und sie sah wieder auf. In seinen blauen Augen funkelte so etwas wie Belustigung. Kiran stemmte die Hände in die Hüften. "Legolas Grünblatt, was gibt es da zu lachen?" Sie hatter versucht, streng zu klingen, aber ihre Stimme war ganz weich. Legolas stand auf, kam langsam auf sie zu, zog sie in seine Arme und küsste sie. "Ich wusste es!" Gimli's lauter Ruf durchbrach den Kuss und die beiden sahen zu dem Zwerg. Dieser grinste sie breit an. "Es war einfach zu offensichtlich, ihr zwei." Kiran stöhnte leise auf und legte ihre Stirn an seine Schulter. "Wieso ist das deine Tunika?" Legolas' Hand strich nach oben, hin zum Kragen und verweillte dort. "Weil sie mein Zeichen hat." "Also war das dein Zimmer?" "Ja." Kiran funkelte ihn schelmisch an. "Gut. Dann lass dir gesagt sein, dass ich ein heilloses Chaos hinterlassen habe. Und ich werde das nicht aufräumen." "Oh, ich denke schon, dass du das tun wirst." Sie zog spöttisch eine Augenbraue hoch. "Und was lässt dich in der Annahme?" Er wisperte ihr leise ins Ohr und Kiran errötete heftig. "Das machst du nicht!" Doch ihr geliebter Elb grinste einfach nur wie ein Honigkuchenpferd. Kiran boxte ihm gegen die Schulter und ging dann hoch erhobenen Hauptes zu den anderen. Gimli klopfte ihr freundschaftlich auf die Schulter, Boromir lächelte sanft, nur Aragon und Gandalf betrachteten sie irgendwie komisch. Was hatten die beiden? Doch dann wanten sich die beiden wieder Theoden zu. "Also halten wir an unserem besprochendem Plan fest." Kiran sah zu Theoden, der sie ebenfalls interessiert musterte. "Ja, das werden wir." Kiran runzelte die Stirn. "Ihr reitet also nach Helms Klamm." Alle Köpfe ruckten in ihre Richtung. "Woher weist du das denn wieder?" Kiran grinste und zuckte mit den Schultern. Dann sah sie zu Legolas, der sie zärtlich betrachtete. Ohne dem Essen vor sich Beachtung zu schenken, stand sie wieder auf. "Ihr entschuldigt mich bitte. Ich möchte noch etwas erledigen, bevor wir aufbrechen." Dann ging sie, nicht ohne Legolas einen flüchtigen Kuss auf die Wangen zu hauchen. "Legolas. Ich muss mit dir reden." Der Elb sah zu Aragon, der ihm ein Zeichen gab, ihm zu folgen. Also gingen sie in einen Gang, wo sie ungestöhrt waren. "Was ist denn, Aragon?" Sein Freund musterte ihn eingehend. "Hälst du das für klug?" Legolas sah ihn verwirrt an. "Was meinst du?" "Du hast dich an Kiran gebunden, das meine ich. Legolas, ich habe das Mal an ihrem Hals gesehen. Du hast sie für dich beansprucht." Legolas nickte heftig. "Sie gehört mir, Aragon. Kein anderer Mann sollte es wagen, sie zu berühren." Aragon machte ein finsteres Gesicht. "Hast du es ihr gesagt?" "Nein, noch nicht." "So kenn ich dich gar nicht, Legolas. Du hast noch nie so unbedacht gehandelt." "Was wirfst du mir eigentlich vor?" "Was ich dir vorwerfe? Deine unüberlegte Handlung, Legolas. Sie kommt nicht von hier. Sie wird irgendwann gehen. Zurück in ihre Welt. Und sie ist ein Mensch. Du hast dich für alle Zeiten an sie gebunden." Legolas verschrenkte die Arme vor der Brust und zeigte Aragon so, dass ihm die Richtung, in die das Gespräch ging, nicht gefiehl. "Hör zu, Aragon. Ja, ich habe Kiran an mich gebunden. Ja, ich weis, dass sie ein Mensch ist. Ja, ich weis, dass sie irgendwann wieder in ihre Welt zurück muss. Aber ich liebe sie. Und wenn sie geht, gehe ich mit ihr. Ich habe gestern sehr viel über sie erfahren. Und vielleicht muss sie nie wieder in ihre Welt zurück gehen. Aber ich verlange nicht, dass du das alles verstehst." Aragon war kurz davor, seinem Freund zu ohrfeigen. "Dann erklär es mir!" Legolas schüttelte den Kopf. "Darüber rede ich erst mit Kiran. Vielleicht will sie nicht, dass ihr alles wisst. Und jetzt entschuldige mich. Ich will zu meiner Frau." Damit drehte er sich um und ging. Aragon hätte ihm am liebsten irgendetwas hinter her geschmissen. Kiran klofte sich anerkennend auf die Schulter. Das hatte sie doch wieder mal gut hin bekommen. Sie hatte die ruhige Zeit genutzt, das Zimmer wieder in einen normalen Zustand zu verwandeln, und das bei ihrer Faulheit, was das Aufräumen betrifft. Sie streckte sich und seufzte leise. "Na, du hast ja aufgeräumt." Legolas schloss die Tür und lies seinen Blick durchs Zimmer schweifen. Kiran grinste fröhlich. "Wie du siehst. Was wollte Aragon von dir?" Erstaunt sah er sie an. "Woher weist du das?" "Na, weil ich es gehört habe. Ich war erst ein paar Schritte gegangen, als er dich ansprach. Ich glaube, mein elbisches Gehör macht sich bemerkbar." Sie schlenderte auf ihn zu und schlang ihre Arme um seine Tallie. Dann streckte sie sich und gab ihm einen Kuss auf die Lippen. "Und ich hoffe, du erinnerst dich noch daran, was Großvater zu dir sagte." Legolas schlang seine Arme um sie. "Hab ich nicht. Und auch die Worte deiner Großmutter nicht." Kiran lachte und es klang wie Musik in seinen Ohren. "Also, sei lieb zu mir. Meine Großmutter kann sehr nachtragend sein." Legolas legte sein Kinn auf ihren Scheitel und strich ihr über den Rücken. "Kiran, tut dir vielleicht dein Hals weh?" Sie sah zu ihm auf. "Wenn das an dem komischen Mal liegt, dass du mir verpasst hast, kannst du was erleben." "Wie kommst du denn darauf, dass ich das war?" "Na, weil du der einzigste warst, der in der letzten Zeit Bekanntschaft mit meinem Hals gemacht hat. Was hat das Zeichen denn zu bedeuten?" Legolas sah sie jetzt wirklich schuldbewusst an. "Es ist mein Zeichen." "Das musst du mir erklären." "Es zeigt jedem, dass du mir gehörst." Kiran zog erst missbilligend die Brauen zusammen, doch dann sah sie wieder fröhlich drein. "Na ja, besser als ein Halsband ist es alle Male. Aber sag mir doch vorher bitte bescheit." "Du bist mir nicht böse?" Kiran zog einen leichten Schmollmund. "Na ja, ein wenig. Dafür bekommst du heute keinen Sex." Legolas sah sie ungläubig an. "Das ist doch jetzt nicht dein ernst, oder?" Kiran setzte ihre starre Maske auf und sah ihn an. "Todernst, Legolas. Strafe muss sein." Legolas zupfte leicht an ihren Haaren. "Komm schon, Kiran. Kannst du mich nicht anders bestrafen?" Kiran legte einen Finger an ihre Lippen und schien nachzudenken. "Nun, ich KÖNNTE es mir noch mal überlegen. Aber dann müsste ich dich anders bestrafen. Ah, ich weis. Ich geh und küss Boromir." Legolas stieß ein leises Knurren aus und Kiran lachte schallend. "Ich mag es gar nicht, Kiran. Weder die eine noch die andere Bestrafung." "Dann muss ich mir wohl was anderes überlegen." "Ich bitte darum." Er bekann, ihr Gesicht zu küssen und sofort wurde ihre Atmung schneller. "Ah, jetzt weis ich etwas." "Aber ich darf mit dir schlafen, oder?" "Hm, ja, aber erst heute Nacht. Deine Strafe wird die sein, dass du mich den ganzen Tag nicht küssen darfst und mich nur berühren darfst, wenn ich es will. Na, was hällst du davon?" "Nichts." Er knabberte an ihrem Hals, doch Kiran boxte ihn leicht und Legolas hörte auf. "Nein, Legolas, nein. Hundeplatz. Kein Küssen. Kein Berühren. Den ganzen Tag über. Erst heute Nacht wieder." Legolas sah aus, wie ein kleiner Junge, dem man gerade seinen Lolli geklaut hatte und Kiran kicherte wieder. "Ach, du armer Jumge. Hat man dir dein liebstes Spielzeug weg genommen?" "Ja." Kiran konnte nicht wiederstehen, streckte sich und biss ihm ins Ohr. "Kiran! Das ist nicht fair." "Wir haben nicht gesagt, dass ich dich nicht berühren darf. Und soll ich dir was sagen? Ich werde den ganzen Tag nutzen, um dich zu reizen. Und du wirst leiden, mein lieber Herr Elb." Dann pustete sie ihm leicht ins Ohr und Legolas stöhnte auf. "Hy, ihr beiden. Macht euch mal fertig. Wir wollen los." Kiran sah zu Tür und dort stand ein grinsender Gimli. "Machen wir, Gimli. Ist Gandalf schon weg?" Seine Gesichtszüge entgleisten und er nickte verdattert. "Gut. Also, Legolas, auf nach Helms Klamm." Sie strich ihn über die Wange und machte sich auf den Weg zu den Ställen. Mit einem provozierenden Hüftschwung verlies sie das Zimmer, Legolas knirschte mit den Zähnen und Gimli lachte schallend. Kapitel 23: Helms Klamm ----------------------- Kiran pfiff fröhlich ein Lied vor sich hin, als sie ihr Pferd für die Reise fertig machte. Theoden war so frei gewesen, ihr ein eigenes Pferd zur Verfügung zu stellen. Und der schwarze Hengst hörte auf den Namen Morgenstern. Kiran strich ihm die Mähne zur Seite und klopfte seinen Hals und Morgenstern schnaubte leise. Nach einigen Minuten hatte sie ihn gesattelt und ihn die Trense übergestreift und verließ mit ihm den Stall. Draußen war viel los. Die Menschen suchten ihr Hab und Gut zusammen und machten sich für die Reise bereit. Kiran runzelte die Srirn. Ob sie mit Legolas über den Hinterhalt reden sollte? Besser wäre es, schließlich forderte er viele Tote. Sie zupfte leicht an Morgenstern's Zügel und sie setzten sich in Bewegung. Irgendwie wusste sie, dass Legolas unten am Tor stand, zusammen mit Gimli und Boromir. "Hallo Kiran! Du hast da aber einen prächtigen Hengst." Kiran lächelte und klopfte wieder Morgenstern's Hals. "Ja. Theoden hat mir erlaubt, ihn zu reiten." Dann drehte sie sich zu Legolas um und wies mit dem Kopf nach hinten. Zusammen gingen sie ein Stück, dann blieb Kiran stehen. "Ich...muss dir was sagen, Legolas." "Du lässt die Bestrafung fallen?" Kiran runzelte die Stirn und schüttelte dann den Kopf. "Nein, und darum geht es auch nicht. Es wird einen Hinterhalt geben. Bei den Bergen. Leider weis ich nicht mehr genau, wo. Ich bitte dich, vorsichtig zu sein." Legolas sah sie ernst an und nickte. "Wir werden vorsichtig sein, Kiran. Aber ich bitte dich, kein Risiko einzugehen. Ich will nicht, dass du dich in Gefahr begibst." Kiran nickte ebenfalls und wollte noch etwas sagen, doch da rief Aragon nach ihr. "Kiran! ch möchte eben mit dir reden. Alleine." Legolas verzog missbilligend das Gesicht und ging. Kiran sah zu Aragon, der schnell näher kam. Sein Gesicht war angespannt. "Was ist denn, Aragon?" Er betrachtete sie von oben bis unten und zog die Augenbrauen zusammen. "Jeder weis das von dir und Legolas." Kiran zuckte die Schultern und sah ihn fragend an. "Viele halten dich für eine, na ja, für eine Hure, weil du mit Legolas schläfst, ohne das ihr verheiratet oder verlobt seit." "Das ist jetzt nicht dein ernst, oder?" "Leider ist das hier so. Kiran, bei dir mag es anders sein, aber hier sind die Regeln anders. Es wäre gut, wenn das mit dir und Legolas nicht so weiter gehen würde." Kiran's Augen begannen zu funkeln und vor Wut wurde ihre Stimme ganz dunkel. "Willst du mir vorschreiben, mit wem ich zusammen bin, Aragon? Das kannst du nicht. Legolas und mich verbindet mehr als nur Liebe. Wenn du es unbedingt wissen willst, wir stammen vom gleichen Volk ab." Er sah sie überrascht an und er wollte etwas sagen, doch Kiran schnitt ihm das Wort ab. "Misch dich nicht in unsere Beziehung ein, Aragon. Das ist das Beste für dich und für mich. Und auch für Legolas. Und jetzt entschuldige mich bitte." Damit lies sie ihn stehen und ging zurück zu Morgenstern. Doch Aragon lies das nicht so auf sich beruhen. Er lief ihr hinterher. "Was soll das heißen? Ihr seit vomgleichem Volk? Kiran, du bist ein Mensch!" Kiran wirrbelte zu ihm herrum. "Halbelbe, verdammt noch mal! Was soll das, Aragon? Wieso mischt du dich da jetzt ein? Es ist zu spät. Hörtst du? Zu spät! Ich liebe ihn und ich lasse mir diese Liebe nicht verbieten." "Jetzt nimm doch Vernunft an! Du wirst irgendwann fortgehen! Willst du, dass Legolas am gebrochenem Herzen stirbt?" Kiran verzog das Gesicht. Mitlerweile hat sich eine gewisse Menge an Zuschauern angesammelt. "Ich werde Legolas nicht verlassen, Aragon. Weder jetzt, weil du es willst, noch später, weil ich in eine andere Welt gehöre. Ich werde bei Legolas bleiben. Von jetzt und für alle Zeit. Geht das in deinen verdammten Schädel rein, Aragon?" "Und was machst du, wenn du bereits schwanger von ihm bist? Willst du einen Bastard zur Welt bringen?" Kiran starrte Aragon nur für einen Sekundenbruchteil an, dann schoss ihre Hand nach oben und das Echo der Ohrfeige erreichte sogar Legolas, Boromir und Gimli. Aragon sah Kiran verwundert und überrascht an. "Ich kann dir versichern, das ich nicht schwanger bin, Aragon. So vorsichtig bin ich noch. Und selbst wenn, wäre es meine und Legolas Angelegenheit. Und nicht deine. Und jetzt, lass mich in Ruhe." Kiran schwang sich auf Morgenstern's Rücken und trieb ihn aus dem Tor. Alle sahen ihr verwundert hinterher und einige begannen zu tuscheln. Legolas warf Aragon einen wütenden Blick zu, schwang sich auf Arot und ritt Kiran hinterher. Sie hatte Morgenstern zu einem scharfen Galopp angetrieben und der große Hengst lief mit mächtigen Sätzen über die Ebene, vorbei an einigen Leuten und Soldaten, die den Anfang des Trosses bildeten. Plötzlich war Legolas neben ihr, griff ihr in die Zügel und brachte Morgenstern zum stehen. Der Hengst schnaubte und scharrte mit den Hufen. "Kiran, was ist los?" Kiran krallte sich in Morgenstern's Mähne fest, ihr Schultern zuckten in unregelmäßigen Abständen hoch und runter. Legolas legte zwei Finger unter ihr Kinn und hob ihr Gesicht. Er war erschrocken, sie weinen zu sehen. "Kiran, was ist denn?" Sie schüttelte den Kopf und biss sich auf die Lippen. "Kiran, sag es mir." "Aragon will, dass wir uns trennen. Er sagt, die Leute halten mich für eine Hure, weil ich mit dir zusammen bin." Legolas' Blick verdunkelte sich und er stieß ein bedrohliches Knurren aus. "Er sollte aufhören, sich in die Angelegenheiten anderer Leute einzumischen." Kiran senkte den Blick. "Das habe ich zu ihm auch gesagt. Und das es ihm egal sein kann." Legolas betrachtete sie forschend. "Da ist aber noch mehr, oder?" "Er fragte, was wäre, wenn ich schwander wäre." "Und?" "Das wäre meine und deine Anelegenheit. Legolas, ich werde dich nicht verlassen. Egal was kommt." Der Ausdruck in seinen Augen wurde saft und war voller Liebe. "Das weis ich, Kiran. Und ich werde dich ebenfalls nicht verlassen. Wenn dieser Krieg vorbei ist, werden wir in den Düsterwald reisen und ich werde dich meinem Vater vorstellen. Ich bin mir sehr sicher, dass er begeistert von dir sein wird." Kiran streckte eine Hand nach ihm aus und strich ihm über die Wange. "Weist du, ich hätte nicht gedacht, dass ich jemals wieder glücklich werden könnte. Aber du bringst wieder Lachen und Wärme in mein Leben. Danke, Legolas." Legolas wand das Gesicht von ihr ab, nur damit sie nicht sah, dass er Tränen in den Augen hatte. "Nicht, Kiran. Ich muss dir danken. Durch dich weis ich, was wahre Liebe ist." "Willst du dich jetzt mit mir über unsere Gefühle streiten, Legolas? Dann lass dir gesagt sein, dass du verlieren wirst." Legolas gluckste leise. "Streiten ist so ziemlich das letzte, was ich mit dir will." Sie beugte sich etwas zu ihm und gewährte ihm so einen tiefen Einblick in ihren Ausschnitt. "Ach ja? Was willst du denn dann?" "Ich glaube, dass ich dir das nicht erklären muss, oder?" Kiran richtete sich wieder auf, legte den Kopf schief und lächelte verführerisch. "Noch ist die Nacht nicht angebrochen, mein werter Herr Elb. Und wenn ich mich recht entsinne, hast du einen harten Tag voller Bestrafungen vor dir." Legolas seufzte resigniert. "Die Hoffnung, dass du es vergisst, kann ich wohl begraben." Ehe Kiran darauf etwas erwiedern konnte, hallte Gimli's Gebrüll an ihre Ohren. "HY LEGOLAS! WAS FÄLLT DIR EIN, MICH ZURÜCK ZU LASSEN?" Kiran lachte, entwendete Legolas die Zügel von Morgenstern und trieb ihren Hengst zu einem erneuten Galopp an. Den ganzen Weg über strafte Legolas Aragon mit Ignorieren, was Kiran gleichzeitig freute aber auch ihr schlechtes Gewissen wach rief. Schließlich waren die beiden schon seit vielen Jahren Freunde und es war nicht ihre Absicht gewesen, dass sich die beiden stritten. Eigentlich sollten sich die beiden auf den nahenden Angriff vorbereiten. Doch jedes mal, wenn Aragon versuchte, mit Legolas zu reden, blickte er in eine andere Richtung und tat so, als würde er seinen Freund nicht hören. Irgendwann wurde es Kiran zu bunt und sie lies sich mit Morgenstern unbemerkt zurück fallen. Dann war sie ein gutes Stück hinter den beiden und sie stieß Morgenstern die Fersen in die Flanken und der Hengst setzte nach vorne. Kiran lies ihre Füße aus den Steigbügeln rutschen und als sie in der Mitte von den beiden war, stieß sie jeden der beiden ihren Füß mit einigen Schwung in den Rücken. Beide jaulten laut auf und ehe Kiran an den beiden vorbei schoss, drehte sie sich verkehrt herrum auf Morgenstern's Rücken und sah die beiden böse an. "Vertagt euren Streit auf nach dem Krieg, ja?" Dann drehte sie sich wieder um und jagte mit Morgenstern an den Menschen vorbei. Aragon und Legolas rieben sich ihre schmerzenden Rücken und sahen sich verlegen an. "Sie hat recht, weist du?" Legolas knirschte mit den Zähnen. "Ich weis und das ist es ja, was mich so ärgert." "Vertragen wir uns wieder?" Legolas sah ihn an. "Können wir. Aber ich will, dass du Kiran in Ruhe lässt, ja?" Aragon nickte betreten. "Und was ist, wenn sie im Krieg schwanger wird?" Legolas schwieg und suchte in der Menge nach Kiran. "Sollte sie es werden, so hat das Schicksal es so gewollt. Sie ist meine Frau und ich denke, dass Zeichen an ihrem Hals beweist es." "Menschen kennen die Sitten der Elben nicht immer, Legolas." "Du meinst, ich soll ihr einen Ring geben?" Er nickte. "Gut. Das werde ich auch tun. Jetzt gleich." Legolas drückte Gimli die Zügel in die Hand und rannte geschwind durch die Menge. Kiran sah Legolas auf sich zu kommen und zügelte Morgenstern. Legolas blieb neben ihr stehen und sah zu ihr auf. "Na, du Streithammel. Habt ihr euch wieder vertragen?" Missbilligend sah er sie an. "Waffenstillstand. Gib mir deine linke Hand." Irritiert streckte sie ihm die Hand hin und Legolas streifte ihr einen kleinen silbernen Ring über den Ringfinger. Erstaunt sah sie ihn an. "Damit auch die Menschen wissen, dass du mir gehörst." Kiran konnte es nicht verhindern. Ihr traten Tränen in die Augen. Sie hob den Finger an ihre Lippen und hauchte einen Kuss darauf, dann beugte sie sich zu Legolas runter und er gab ihr einen Kuss auf die Lippen. "Ich kann es nicht glauben, dass ich auf Aragon gehört habe." Kiran lächelte und stubste ihn mit der Stifelspitze. "Hy! Was soll das?" "Zuckungen." "Frechdachs." "Streithammel." "Hexe." "Lustmolch." .... "Was denn? Fällt dir darauf nichts ein?" Plötzlich schossen seine Arme vor, umschlangen ihre Tallie und zogen sie vom Pferd. "Legolas, was..." Weiter kam sie nicht, denn Legolas küsste sie mit aller Leidenschaft, die er für sie empfand. Als er von ihr ab lies, schnappte Kiran nach Luft und sah ihn aus großen Augen an. "Der Verlobungskuss. Außerdem musste ich dich ja irgendwie sprachlos machen." Kiran boxte ihn auf die Brust und lies sich von ihm wieder in den Sattel heben. "Ich glaube, ich muss ein ernstes Wort mit deinem Vater reden, Legolas." Legolas grinste nur. "Er wäre auf meiner Seite." Kiran lachte und scheuchte ihn weg. "Los, geh." Legolas gab Morgenstern einen Klaps auf die Kuppe und der Hengst rannte davon. Kiran betrachtete die Menschen um sich herrum, als sie der Ruf der Späher erreichte. Morgenstern schnaubte und stieg auf die Hinterhand. "Ruhig, Junge, ruhig." Morgenstern stellte sich wieder auf alle vier Hufe, tänzelte aber nervös herrum. Kiran suchte nach Legolas, aber das hatte er offenbar auch mit ihr vorgehabt, denn er war blitzschnell an ihrer Seite. "Kiran, geh mit den Frauen nach Helms Klamm. Ich will nicht, dass dir etwas passiert." "Legolas, ich..." Er schüttelte nur den Kopf und schlug Morgenstern auf die Kuppe. Der mächtige Hengst schnaubte missbilligend und setzte sich aber in Bewegung. Kiran drehte sich noch einmal zu Legolas um. Er sah ihr nach. "Pass auf dich auf, Liebster." "Du glaubst doch wohl nicht, dass ich sterbe und dich einen anderen Mann überlasse, oder?" Kiran grinste und half Eowyn dann, die Menschen nach Helms Klamm zu führen. Kiran reichte gerade einer älteren Frau eine Schale mit Eintopf, als ein Horn erklang. Sie hob den Kopf und lauschte. "Das ist das Zeichen, dass die Krieger zurück sind." Kiran sah die Frau verzweifelt an, doch diese lächelte nur gutmütig. "Geh schon, Kind. Dein Liebster war unter den Kriegern, dass weis ich. Mach dir um mich keine Sorgen. Mein Mann verstarb schon vor vielen Jahren. Geh zu ihm." Kiran erhob sich und lief schnell zum Tor der Halle. Die alte Frau hatte recht gehabt. Die Krieger waren zurück. Kiran lies ihren Blick suchend über die Krieger schweifen. Sie wusste, dass Aragon nicht unter ihnen sein würde, doch sorgte sie sich sehr um Legolas. Als sie ihn sah, sank sie vor Erleichterung auf die Knie. "Hast du dir etwa Sorgen gemacht?" Als sie seine Stimme hörte, sah sie auf. Seine Kleidung war dreckig und blutverschmiert, aber er sah noch ganz gesund aus. Kiran sprang auf und schlang die Arme um seinen Hals. "Natürlich habe ich mir Sorgen gemacht, du Holzkopf! Wie konntest du mich nur weg schicken." Dann rückte sie ein Stück von ihm ab und betrachtete ihn erneut. "Wie du aussiehst! Komm mit." Sie nahm ihn bei der Hand und führte ihn in die Schlafkammer, die Eowyn ihr zugeteilt hatte. Sie schloss hinter sich die Tür, ging zu einer Komode, goss Wasser in die Schüssel und drehte sich zu Legolas um. Dieser musterte sie aufmerksam. "Zieh deine Tunika und dein Hemd aus, Legolas." Er hob nur verwundert die Augenbraue, zog dann aber gehorsam seine Kleidung aus. "Setz dich auf den Stuhl und halt still." Auch dies tat er ohne etwas zu sagen. Kiran trat zu ihm und begann, ihn vorsichtig den Schutz abzuwaschen. Erleichtert stellte sie fest, dass er nicht verletzt war. Sie lehnte ihre Stirn gegen seine, nur um ihre Erleichterung vor ihm zu verbergen. "Kira?" "Hm?" "Ich will dich küssen. Darf ich?" Sie lächelte leicht, aber anstatt ihm zu antworten, legte sie einfach ihre Lippen auf seinen Mund. Legolas umschloss ihre Hüften und zog sie auf seinen Schoß. Er wollte sie ganz nahe bei sich spüren. Kiran legte ihre Arme um seinen Hals und schmiegte sich an ihn. "Ich bin so froh, dass dir nichts passiert ist." "Aragon, er..." Sie legte ihm einen Finger auf die Lippen. "Ihm ist nichts passiert, Legolas. Aragon wird bald hier sein." Anstatt ihr zu antworten, küsste er sie wieder. "Ich liebe dich so sehr, Kiran." "Und ich liebe dich, Legolas." Als sie den Blick hob und in seine Augen sah, konnte sie deutlich seine unausgesprochene Frage darin lesen. Ihre Kehle wurde trocken, also nickte sie nur. Legolas umschlang sie fester, stand auf, ging die wenigen Schritte zum Bett und lies sich mit ihr darauf nieder. Kiran schmiegte ihre Wange an seine Brust und lauschte seinem kräftigem Herzschlag. Er beruhigte sie ungemein. Als sie den Kiopf etwas hob, sah sie, dass die Sonne dabei war, unterzugehen. "Steh auf, Legolas. Wenn ich mich recht entsinne, wird Aragon bald hier sein. Und du solltest ihm den Abendstern zurück geben." Legolas seufzte leise, stand aber auf. "Mitlerweile stelle ich deine Aussagen nicht mehr in Zweifel, Kleines." Kiran lächelte und nickte. "Fang auch nie wieder damit an." Legolas lachte und schlüpfte in seine Kleidung. "Bleib liegen, Kiran und schlaf ein wenig." Kiran streckte sich unter der Bettdecke und blinzelte ihn schelmisch an. "Nichts anderes hatte ich vor. Wage es ja nicht, mich zu lange warten zu lassen." Ein lüsterner Ausdruck trat in seine Augen. "Das habe ich bestimmt nicht vor. Ich habe da so die ein oder andere Idee, die ich gerne mal mit dir ausprobieren würde." Kiran lachte. "Du bist ein echter Lustmolch." "Da solltest du Eru danken. Wie sollte ich sonst mit deiner Leidenschaft mithalten?" Kiran scheuchte ihn mit einer Handbewegung aus dem Zimmer. Als sie alleine war, sank sie zurück in die Kissen. Er hatte recht. Sie sollte wirklich etwas schlafen. Kaum hatte sie das gedacht, fielen ihr die Augen zu. Kapitel 24: Zurück nach Hause ----------------------------- Kiran erwachte mit höllischen Kopfschmerzen und mit einem schlechten Gefühl in der Magengegend. Sie setzte sich langsam auf und drückte die Hände auf ihren Bauch. Sie kämpfte gegen die Übelkeid und versuchte, ruhig zu atmen. Nach einer Weile war der Schmerz erträglich und sie stand langsam auf. Doch die Kopfschmerzen blieben. Kiran ging zu einer Komode, auf der eine Schüssel mit Wasser stand und sie tauchte ihre Hände hinein, um sich das Gesicht mit der kalten Flüssigkeit zu bespritzen. Danach ging es ihr zwar besser, aber die Kopfschmerzen und die Schmerzen im Magen blieben. Sie stützte sich an der Komode ab, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Was war nur los mit ihr? "Kiran?" Kiran drehte sich um und sah, das Legolas sie besorgt musterte. Sie brachte gerade noch ein schwaches Lächeln zu stande. "Hallo Legolas. Wie geht es Aragon?" Legolas eilte zu ihr, um sie zu stützen. "Besser als dir, denn er kann ohne Hilfe laufen." "Kann ich auch." Ihre Stimme klang trotzig, so wie die eines Kindes, dem man sein Spielzeug weg genommen hatte. Legolas verdrehte die Augen. "Natürlich, Kiran. Bei Eru, du bist blasser als so manche Leiche." Kiran versuchte, ihn abzuschütteln, doch er seufzte nur genervt, hob sie auf seine Arme und trug sie zum Bett. Sie war viel zu erschöpft, um unnötig gegen ihn zu rebellieren, also kuschelte sie sich einfach an ihn. Legolas war alarmiert. War sie so krank, dass sie ihn nicht einmal beschimpfen mochte? Er legte sie sanft auf das Bett und strich ihr ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht, dabei streiften seine Fingerspitzen ihre Stirn. "Kiran, du brennst ja fast vor Fieber!" Sie blinzelte ihn aus verschleierten Augen an. "Legolas, mein Hals tut so weh, genau wie mein Bauch." Legolas legte ihr besorgt eine Hand an die Kehle. Er konnte die Schwellung in ihrem Hals deutlich fühlen. Sie musste sehr schwer Luft bekommen. "Bleib ruhig liegen, Süße. Ich gehe und hole Meister Borak." Und schon lief er aus dem Zimmer. Kiran versuchte, sich aufzurichten, doch sie bekam kaum Luft. Sie rollte sich auf die Seite und zg die Beine an. Gott, was war los mit ihr? Als sie am Nachmittag eingeschlafen war, war sie doch noch putzmunter gewesen. Wo also kamen auf einmal diese Schmerzen her? Sie hörte, wie Legolas den Heiler zur Eile drängte und keine 5 Herzschläge später standen die beiden an ihrem Bett. Meister Borak war ein Elb, wie sie fest stellte und er sah sehr freundlich aus. Lange braune Haare fielen ihm über die Schulter und sie konnte deutlich die Sorge in den dunkelblauen Augen lesen. "Also, Legolas. Du sagtest, als du sie am Nachmittag verlassen hast, war sie noch gesund gewesen." Legolas nickte. "Jetzt glüht sie vor Fieber, hat einen geschwollenen Hals und ihr Magen schmerzt." "Legolas, da wo ich herkomme, nennt man das eine Grippe." Legolas bedachte sie mit einen ernsten Blick. "Elben werden nicht krank, Süße. Und Halbelben auch nicht." Kiran wollte ihm gerade eine Gemeinheit an den Kopf werfen, da musste sie plötzlich furchtbar husten und bekam noch schwerer Luft. Als der Hustenanfall vorbei war, untersuchte Meister Borak sie. Kiran biss die Zähne zusammen, als ihr der Elb auf den Bauch drückte. Legolas hob ihre Hand an seine Lippen und küsste ihre Fingerspitzen. Er hatte Kiran noch nie wehleidig erlebt, also musste es ihr sehr schlecht gehen. Ihre Haut war blass und ihre Lippen zitterten. Meister Borak richtete sich auf und sah Legolas besorgt an. "Ich weis nicht, was sie hat, Legolas. Hat sie vielleicht etwas falsches gegessen oder getrunken?" Legolas schüttelte den Kopf. "Borak, Kiran ist eine Halbelbe. Sie kann an so etwas nicht erkranken." Meister Borak seufzte und sah verzweifelt aus. "Ich kann es mir nicht erklären. Als Halbelbe dürfte sie nicht krank werden." "Leute, es ist nur 'ne Grippe." Legolas setzte sich neben sie. "Ich weis nicht, was eine Grippe ist, Süße. Aber kann sie so schnell ausbrechen?" "Du wärst überrascht, wie anfällig die Menschen sind." Legolas lächelte. "Schatz, du bist aber eine Halbelbe." Kiran streckte ihm die Zunge raus. "Also ist ein Teil von mir noch Mensch." "Dir muss es schon besser gehen, wenn du mir Wiederworte geben kannst." Borak sah überrascht von Legolas zu Kiran. Er hatte es noch nie erlebt, dass Legolas so neckend mit jemanden umgegangen war. Ganz besonders nicht mit einem Mädchen. "Was kann ich denn machen, damit es dir besser geht?" "Kamillentee hilft immer." Legolas nickte und sah Borak an. Er nickte und verlies augenblicklich das Zimmer. Legolas wartete noch einen Augenblick, dann beugte er sich über sie und küsste zärtlich ihr Gesicht. Sie seufzte leise, doch dann schob sie ihn sanft von sich. "Lass das lieber, sonst steckst du dich noch an." Legolas lachte und schmiegte sich an sie. "Legolas! Ich mein's ernst!" Seine Zähne knabberten an ihrem Hals. "Elben werden nicht krank, Süße." Sie seufzte einfach und schmiegte sich an ihn. "Es ärgert mich, dass ich gerade jetzt krank werde. Ich wollte euch doch helfen." Seine Hände strichen über ihren Rippenbogen. "Dann danke ich Eru und allen Vala, dass du krank bist. Du würdest dich nur in Gefahr bringen." "Da kann ich dir beim besten Willen nicht wiedersprechen. Aber sag mal, was machst du da?" Seine Lippen hinterließen eine heiße Spur auf ihrer Haut und seine Hände zupften neckend an ihrem Hemd. "Ich will doch nur, dass es dir besser geht." Kiran schmiegte sich enger an ihn. "Normalerweise habe ich ja nicht's gegen deine Methoden, aber..." "Verzeihung, ich wollte nicht stören, aber ich bringe den Tee." Legolas hob mit blitzenden Augen den Kopf und wies auf die Komode. Der Diener stellte den Becher dort ab und verlies schnell wieder das Zimmer. Als die Tür ins Schloss fiel, lenkte Legolas seine ganze Aufmerksamkeit wieder auf Kiran. Seine Hände wanderten unter ihr Hemd und liebkosten ihre zarte Haut. Kiran krallte sich an seiner Tunika fest. "Nicht, Legolas." Legolas vergrub seufzend sein Gesicht in ihre seidige Haarmähne. "Schon gut, Kiran. Wie es scheint, kann ich mich in deiner Nähe nur schwer beherrschen." Er erhob sich, ging zur Komode und brachte ihre den Tee. Dann half er ihr, den Tee zu trinken, ohne daran zu ersticken. Kiran lächelte. "Danke." Er strich ihr zärtlich über das Gesicht. "Du bist wirklich unglaublich, Kiran. Ich bin mir sicher, dass mein Vater dich mögen wird." "Na, hoffentlich." Legolas lachte und zog Kiran in seine Arme. "Aber ich glaube auch, dass du ihn um Jahre altern lässt." Kiran knuffte ihn in die Seite. "Sei netter zu mir. Schließlich bin ich krank." "Oh, wie konnte ich das vergessen?" "Legolas? Bist du da drin?" "Ja!" Die Tür wurde geöffnet und Aragon trat ein. Kiran stellte fest, dass er gebadet und seine Kleidung gewechselt hatte. Er sah sie besort an. "Ich habe gehört, dass du krank bist. Geht es dir besser?" Kiran grinste. "Den Umständen entsprechend. Aber du siehst noch recht fit aus, dafür das du von einer Klippe gestürzt bist." "Wie ich sehe, geht es dir schon wieder gut, da du freche Antworten geben kannst." Kiran zwinkerte ihm zu, betrachtete dann aber besorgt seine Waffen. "Sind sie schon so nahe, dass du bis an die Zähne bewaffnet hier rum laüfst." Aragon zog eine Augenbraue hoch. Er wunderte sich immer noch über ihre Ausdrucksweise, aber so langsam gewöhnte er sich daran. "Es wird noch etwas dauern. Legolas, Haldir will mit uns sprechen." Legolas nickte und stand auf. Er bedachte Kiran mit einen warnenden Blick. "Du bleibst im Bett? Hast du mich verstanden?" Sie sah zu ihm auf. "Ja, ich habe dich verstanden." Er sah sie misstrauisch an, folgte dann aber Aragon. Kiran wartete noch ein paar Minuten, dann stand sie auf. Sie wusste, dass Legolas vor Wut toben würde, aber schließlich hatte er sie nur gefragt, ob sie ihn verstanden hatte, nicht, dass sie ihm gehorchen sollte. Und eher würde sie sich beide Bene abhacken, als untätig im Bett zu liegen. Sie schlüpfte schnell in eine Tunika, in eine Hose und in kniehohe Lederstifel. Dann gürtelte sie noch ihr Schwert und band sich Bogen und Köcher auf den Rücken und verlies das Zimmer. In den Gängen begegneten ihr viele Krieger und alle sahen angespannt aus. Aber das war nicht verwunderlich. Der Krieg stand praktisch vor der Haustür. "Verdammt, Kiran!" Kiran zuckte zusammen und sah in die große Halle. Legolas stand an einem großen Tisch, zusammen mit den anderen und sah sie bitterböse an. "Ja?" "Solltest du nicht im Bett liegen?" "Du hast mich gefragt, ob ich dich verstanden habe, und das habe ich. Du hast mir nicht gesagt, dass ich dir auch gehorchen soll." Legolas erdolchte sie geradezu mit seinen Blicken, doch sie schlenderte zu ihm und sah ihn aus großen Augen an. "Dieser Blick funktioniert bei mir nicht." "Ihr braucht mich." "Wer sagt das?" "Ich." "Geh zurück ins Bett." "Geh doch selber." "Kiran!" "Ja?" "Kannst du mir nicht einmal gehorchen?" "Nein. Das liegt nicht in meiner Natur." Legolas schüttelte den Kopf und sah hilfesuchend zu seinen Freunden. Doch alle hoben die Hände und schüttelten die Köpfe. Aus diesen Streit wollten sie sich alle raushalten. "Wie es aussieht, stehst du alleine da." "Du treibst mich in den Wahnsinn." "Immer wieder gerne." Legolas stieß ein grollendes Knurren aus, packte sie am Handgelenk und zog sie aus der Halle. Als er eine abgelegene Niesche fand, schob er sie hinein. "Was denkst du dir eigentlich? Du bist krank. Vorhin konntest du dich kaum auf den Beinen halten." "Bist du sauer, weil ich euch helfen will, obwohl ich krank bin oder weil ich dir vor all deinen Freundn Wiederworte gegeben habe?" Erstaunt blinzelte er sie an. "Das erste." Kiran lehnte sich an die Wand und sah ihn einfach nur an. "Legolas, ich kann auf mich aufpassen. Und ich will nicht noch einmal jemanden verlieren, der alles für mich bedeutet. Das würd ich nicht noch einmal ertragen." "Kiran." Er schloss sie einfach in die Arme und sie erwiederte die Geste. "Kannst du mich denn nicht verstehen?" "Ich verstehe dich, Legolas, doch..." Ehe sie weiter sprechen konnte, flüsterte er ihr ins Ohr. "Bitte verzeih mir." Dann fühlte Kiran einen starken Schlag im Nacken und alles um sie herrum wurde schwarz. Als Kiran die Augen aufschlug, sah sie in das sorgenvolle Gesicht von Lady Eowyn. Und dann realisierte sie die pchenden Schmerzen in ihrem Nacken. "Oh, Lady Kiran! Endlich seit Ihr wach! Ich war so un Sorge um Euch." "Lady Eowyn? Wie bin ich ..." "Prinz Legolas hat Euch hier her gebracht." Kiran richtete sich in eine sitzende Position auf, rieb sich den schmerzenden Nacken und sah sich um. Und dann stieß sie eine ganze Reihe von undamenhaften Flüchen aus. "Ich fass es nicht! Wie kann er mir das antun?" Kiran sprang auf und wütete. "Ich werde ihn umbringen! Ich werde ihn an seinen Spitzohren aufhängen und ihm dann alle Knochen brechen!" Kiran holte tief Luft, doch bevor sie mit ihrer Schimpftierade fortsetzen konnte, erschütterte lautes Stampfen und ohrenbeteubendes Brüllen die Stille. Erschrocken sah Kiran zu Lady Eowyn, doch die versuchte, die Frauen und Kinder zu beruhigen. Sie sah sich um und suchte verbissen nach einem Ausgang. Wieso nur hatte er ihr das angetan? Wieso nur missachtete er ihre Wünsche? Ein eisiger Windhauch strich über ihr Gesicht und Kiran sah nach oben. Dank ihrer, langsam erwachten Elbensinne, entdeckte sie ca. 50 Fuß über den Erdboden eine Öffnung. Vielleicht passte sie da durch. Aber der Aufstieg schien schwierig zu sein. "Lady Kiran, bitte kommt tiefer in die Höhlen." Kiran drehte sich zu der jungen Lady um und betrachtete sie. "Lady Eowyn, wohin führt diese Öffnung?" Kiran wies nach oben und Eowyn sah dorthin. "Der ... ich weis es nicht." Kiran runzelte die Stirn. Damit konnte sie nichts anfangen. Aber sich wie ein verschrecktes Reh irgendwo zu verstecken, dass wollte sie nicht. Entschlossenheit blitzte in ihren Augen auf. Sie würde sich nicht von Legolas beherrschen lassen. Das konnte er vergessen. Sie trat an die Felswand, betrachtete sie genau und machte sich dann an den Aufstieg. Sie hatte gerade die Hälfte geschafft, da hörte sie die Stimme von Lady Eowyn. "Lady Kiran, was macht Ihr da?" Kiran wagte nicht, nach unten zu sehen, denn die Wand war nicht wirklich dafür gedacht, daran hochzuklettern. "Wenn mein Verlobter glaubt, mich beherrschen zu können, dann irrt er sich." "Euer ... Euer Verlobter?" Kiran biss die Zähne zusammen, als eine ihrer Hände von der Felswand abrutschte und ihre zarte Haut aufriss. "Prinz Legolas." Sie hörte Eowyn nach Luft schnappen. "Ihr seit mit Prinz Legolas verlobt? Aber Ihr ... Ihr seit doch ein Mensch." "Ja! Nein! Halbelbe!" Kiran hatte nun wirklich keine Zeit, sich zu unterhalten. Der Aufstieg war schwer genug. Und sie wollte lebend oben ankommen. Und das nicht nur, um zu kämpfen. Nein, sie wollte Legolas auch noch ordentlich ihre Meinung sagen. Und dann würde er klein mit Hut sein. Kiran griff nach einem Vorsprung und wollte such daran hoch ziehen, doch ihre blutverschmierte Hand rutschte ab und Kiran verlor den Halt. Kiran fiel, Eowyn`s Schrei hallte in ihren Ohren und ihr letzter Gedanke und ihr letzter Laut, der ihre Lippen verlies, war der selbe. "LEGOLAS!" Dann wurde alles schwarz. Kiran schlug die Augen auf, saß senkrecht und stieß einen schrillen Schrei aus. Ihre Atmung gin unregelmäßig und ihr Herz schlug schmerzhaft gegen ihren Brustkorb. Es war dunkel, doch der vertraute Duft von Zimt und Zitrone beruhigte ihre Sinne. Ihre Augen gewöhnten sich an die Dunkelheit. Und dann sah sie die vertrauten Umrisse ihres PC`s. Erst setzte ihr Herz aus, dann schlug es um so schneller. Sie war in ihrer Wohnung! Sie war auf der Erde! Sie war Zuhause! Kapitel 25: Return to Middelearth --------------------------------- Kiran lag in ihrer antiken Badewanne und genoss das heiße Wasser auf ihrer Haut. Nachdem sie eine Stunde auf ihrem Bett gesessen hatte, war sie zu dem Entschluss gekommen, dass sie alles geträumt hatte. Doch ihr Verstand kämpfte gegen ihr Herz. Ihr Verstand sagte, dass sie geträumt hatte, doch ihr Herz schrie nach einer Liebe, die sie mit Legolas verbunden hatte. Kiran seufzte, griff nach ihrem Shampoo, seifte sich die Haare ein, tauchte unter und spülte ihre Haare aus. Dann stieg sie aus der Wanne, zog den Stöpsel, wickelte sich in ein angewärmtes Handtuch und ging in ihr Schlafzimmer. Dort zog sie sich ihre Jogginhose, einen BH und ein Top an, dann schaltete sie ihre Computer ein, wartete, bis er hochgefahren war und klickte auf ihre E-Mail. "Hy Bella! Ich weis, du schläfst, wärend ich dir schreibe, aber ich hatte einen so realen Traum, den ich dir unbedingt erzählen muss. Der fing an, nachdem ich mich ins Bett gelegt hatte. Und als ich die Augen wieder aufschlug, da ..." Kiran schilderte ihrer Freundin alles, selbst ihre Beziehung zu Legolas lies sie nicht aus und so hatte sie fast Zwei Stunden geschrieben, bis sie die Mail abschickte. Kiran lehnte sich zurück und schloss die Augen. Irgendwie fühlte sie sich großartig, sie wusste nicht warum, aber es war so. Sie wusste, Bella würde ihr nicht sofort antworten, desshalb beschloss sie, sich ins Bett zu legen. Vorher zündete sie sich wieder Zimtkerzen an. Kaum lag sie im Bett, da glitt sie auch schon in einen ruhigen Schlaf. In der nächsten Zeit lebte Kiran ihren Alltag. Sie ging in die Tierarztpraxis, in der sie arbeitete und half neben bei auch in einem Cafe als Kellnerin aus. Seit ihrem Traum sah sie ihr Leben nicht mehr in Grautönen, sondern in schillernden bunten Farben. Ihre Fröhlichkeit steckte ihre Kollegen an beiden Arbeitsplätzen an und einer ihrer neuen Kollegen im Cafe, hatte sie schon schüchtern gefragt, ob sie mal mit ihm ausgehen würde. Erst hatte Kiran verdutzt geguckt, doch dann hatte sie sogar so strahlend gelacht, dass sich sogar ihr Grübchen zeigte. Bella belächelte ihre Mail, war aber froh, dass Kiran ihre Lebenslust wiedergefunden hatte. Und obwohl Kiran sich in der ganzen Zeit sicher war, dass sie nur geträumt hatte, so sehnte sich ihr Herz nach einer Liebe, wie sie sie nur für ihre Eltern und ihre Brüder empfunden hatte. Und für Legolas. Aber sie wusste, dass dies unmöglich war. "Kiran, ist alles in Ordnung?" Kiran schreckte auf. Sie saß mit Andrew, ihrem Arbeitskollegen, in einem kleinen netten Cafe und tranken Kaffee. "Du siehst blass aus. Bist du krank?" Sie lächelte Andrew an. "Nein, nein. Es ist alles in Ordnung. Keine Sorge, Andrew." Sie sah aus dem Fenster. Seit zwei Tagen rieselte ein leichter Pulverschnee auf die Erde nieder. Weihnachten stand vor der Tür und überall sah man Menschen, die mit vollgepackten Tüten umher liefen. Kiran trank einen Schluck von ihrem Kaffee. "Und, was machst du an Weihnachten?" Andrew wurde puderrot und nippte an seinem Kaffee. "Na komm, Andrew. Sag schon." "Na ja, ich wollte ... dich fragen, ob du Weihnachten vielleicht mit mir feiern möchtest. Zumindest einen der Feiertage." Kiran lies ihre Tasse wieder sinken. Andrew deutete ihre Reaktion falsch, denn schnell fügte er hinzu. "Ich kann verstehen, wenn du bei deiner Familie sein willst. Vergiss die Idee. War blöd. Ich ..." "Andrew." Er sah sie an. "Meine Familie ist tot." Andrew`s Gesichtszüge entgleisten. Das hatte er nicht gewusst. "Entschuldige Kiran." "Ich bin`s gewöhnt. Aber ich würde sehr gerne einen der Feiertage mit dir verbringen." "Wirklich?" Kiran nickte lächelnd und trank wieder einen Schluck Kaffee. Als Kiran am Abend zu Hause war, überrollte sie eine Welle der Übelkeit und sie stürzte ins Bad. Als sie erschöpft auf den kühlen Boden sank, hatte sie alles erbrochen, was sie an diesem Tag zu sich genommen hatte. Kiran zog die Knie unter ihr Kinn und schloss die Augen. Gott, die Grippe musste sie ganz schön erwischt haben. Das beste wäre, wenn sie sich ein paar Tage lang auskurieren würde. Doch selbst nach zwei Wochen ging es ihr nicht besser. Sie erbrach sich morgens und abends, ihre Körpertemperatur spielte völlig verrückt und sie war immerzu müde. Als sie die ganze Tortour noch zwei weitere Wochen mitgemacht hatte, beschloss sie, ihren Hausarzt aufzusuchen. Dieser entnahm ihr etwas Blut, schrieb sie krank und schickte sie besorgt nach Hause. Als sie nach drei Tagen einen Anruf bekam, schnappte sie entsetzt nach Luft, lies sich auf ihrem Bett nieder und starrte Löcher in die Wand. Also war es doch kein Traum gewesen! Dann sprang sie auf, riss die Türen ihres Kleiderschrankes auf, brachte ihren Campingrucksack zu Tage und stopfte alles an Kleidung rein, was ihr sinnvoll erschien. Sie packte sogar ihre Bergstiefel und ihre Stahlkappenschuhe ein, dicht gefolgt von allen möglichen Hygeneartikeln. Nach kurzem Überlegen stopfte sie auch Oropax hinein. Schließlich war das Geschnarche der Männer kaum zu ertragen. Dann lies sie sich wieder auf ihr Bett fallen. Toll, ihre Sachen hatte sie gepackt, aber wie kam sie wieder nach Mittelerde. "Wünsch es dir." Kiran`s Herz setzte einen Schlag aus und schlug dann doppelt so schnell weiter. Das war die Stimme ihrer Oma. "Einfach wünschen?" "Kiran, du gehörst nach Mittelerde. Es ist ein Teil von dir. Glaub einfach ganz fest daran." "Ich liebe dich, Oma." "Ich dich auch, mein Liebling." Kiran umklammerte ihren Rucksack, kniff die Augen zusammen und wünschte sich von ganzem Herzen, wieder an Legolas` Seite zu sein. Kiran öffnete flatternd die Augen. Etwas stach unangenehm in ihren Rücken. Und Stimmen drangen an ihre Ohren. "Verdammt, Aragon! Ich will sie nicht verbrennen!" "Und was willst du mit ihrer Leiche machen?" "Ich schicke sie zu meinen Vater in den Düsterwald und werde ihn bitten, sie dort zu bestatten. Ich habe ihr versprochen, dass ich sie in den Düsterwald bringen werde." Dann mischte sich Gimli ein. "Legolas, Junge, sei vernünftig." Legolas`Stimme bebte vor Zorn. "Nein! Sie wird nicht verbrannt! Das ist mein letztes Wort!" Erst da begriff Kiran, dass Aragon sie verbrennen wollte. Sie schoss hoch. "Ich bin doch kein Hühnchen, welches man grillt! Verdammt, welcher Ork hat euch denn einen Schlag auf den Kopf gegeben?" Alle Anwesenden wirrbelten zu ihr herrum und starrten sie an, als wäre sie soeben von den Toten wieder auferstanden. Legolas fasste sich als erster. Er riss sie an sich und erdrückte sie fast. Kiran konnte nicht anders. Sie schlang ihre Arme um seinen Hals und küsste ihn leidenschaftlich, und vor allen Anwesenden, auf den Mund. Keiner sprach, niemand rührte sich. Denn keiner konnte glauben, welches Wunder gerade geschehen war. Kapitel 26: Die Feier der Toten - Teil 1 ---------------------------------------- Nur langsam lösten sich die Lippen der beiden Liebenden voneinander. Legolas und Kiran sahen sich verliebt in die Augen und ein leicht verträumtes Lächeln umspielte Kiran`s Lippen. Sie strich zärtlich über seine Augenbraue, über seine Wangenknochen, zog die Konturen seiner Lippen nach und verharrte dann an seinem Kinn. Feine Bartstoppeln kratzten über ihre Fingerkuppen. "Ich dachte, ich hätte dich für immer verloren." Kiran lehnte ihre Stirn gegen seine. "Legolas, Elve dartha tennoio gwa."* Legolas lächelte. "Tennoio, Kiran."** Kiran hob die Hand zu seinem Ohr und zwickte einmal kräftig hinein. Mit einem leisen Schmerzensschrei schoss Legolas zurück. Kiran stand auf und sah überaus zufrieden drein. Warum hast du das gemacht?" "Da denk mal scharf nach, Legolas. Meine Beschwerdeliste ist lang. 1: Du hast versucht, mir Befehle zu erteilen. 2: Du hast mich niedergeschlagen. Mein Nacken tut immer noch weh. 3: Du hast meine Wünsche nicht beachtet. 4: Ich wäre fast gestorben, weil der Herr Elb meinen musste, mich gegen meinen Willen bewusstlos zu schlagen und zu den Frauen in die Höhle zu schleppen. Na, weist du jetzt, warum ich dich gekniffen habe?" Legolas schaffte es irgendwie, schuldbewusst und vorwurfsvoll gleichzeitig auszusehen. Er rappelte sich hoch und zeigte anklagend auf Aragon. "Immerhin wollte nicht ich dich verbrennen, sondern er." Kiran drehte sich, mit nahezu gefährlicher Ruhe, zu Aragon um. Dieser versuchte gerade verzweifelt, Gimli die Fackel in die Hand zu drücken. "Ach ja, da war ja noch was. Aragon! Ich bin kein Hühnchen, welches man auf einen Grill schmeißt! Schreib es dir hinter die Ohren! Und du, Gimli, du hättest Aragon ja auch davon abhalten können! Aber noch besser! Wenn IHR zwei euch gegen Legolas zusammen getan hättet, dann wäre es gar nicht erst zu diesem Fiasko gekommen!" Kiran holte tief Luft. Sie war noch lange nicht fertig, da würden sich die Herren aber noch ganz gewalltig etwas anzuhören haben. Doch als sie mit ihrer Schimpftirade weiter machen wollte, da entdeckte sie zwei ihr sehr gut bekannte Gestalten. "MERRY! PIP!" Die beiden Hobbit`s sprangen fröhlich lachend in Kiran`s Arme. "Du hast uns allen einen ganz schönen Schrecken eingejagt, Kiran. Legolas war in der ganzen Zeit ungefähr so genießbar wie ein toter Ork am stinken ist." "Pip, Ork`s stinken auch, wenn sie leben." "Das war doch nur so eine Redensart, MerrIIIIIIIIIIIIII!" Kiran konnte nicht anders. Sie zog die beiden frechen Hobbit`s einfach fest in ihre Arme und drückte sie. Sie hauchte jeden der beiden Küsse auf die Haare. "Bei allen Göttern, die ich kenne. Wie habe ich euch zwei vermisst." Merry und Pip strichen ihr durch das Haar. "Wir haben dich auch vermisst, Kiran. Wer sonst soll denn mit uns die anderen in den Wahnsinn treiben?" Kiran lachte, schrie dann aber erschrocken auf, als sich zwei starke Arme um sie schlangen, sie an eine muskelöse Brust drückten und zwei lange Beine sie aus der Halle trugen. Zurück liesen sie ein paar verdutzte und viele Schmunzelnde Gesichter. Die Tür fiel krachend ins Schloss und Legolas lies Kiran wieder auf eigenen Füßen stehen. Sie stolperte ein paar Schritte zurück. "Legolas?" Er sah sie mit seinen tiefblauen, unergründlichen Augen an. Und er wirkte so verloren. "Ich bin vor Kummer, Wut und Hass fast wahnsinnig geworden. Als die Schlacht vorbei war und ich zu dir wollte, da konnte ich nicht glauben, was ich da sah. Lady Eowyn hielt dich in den Armen und du bewegtest dich nicht. Du atmetest auch nicht. Ich konnte vor Schmerz kaum klar denken, konnte nicht atmen und nicht schlafen." Er schwieg und starrte auf seine, zu Fäusten geballten Hände. Kiran brach es das Herz, ihn so zu sehen. "Ich wollte mich selber umbringen. Schließlich hatte ich deinen Tod verschuldet und ohne dich, da will und kann ich nicht weiter leben. Du bist wie die Luft, die ich zum Atmen brauche. Du bist wie das lebensspendene Blut, welches durch meinen Körper fließt. Du bist wie mein Herz, welches in mir schlägt. Wärest du nicht mehr, so würden auch all die anderen Dinge aufhören, zu exestieren." "Nein, Legolas, sag so etwas nicht. Bitte, sag es nicht. Du hättest weiter gelebt. Das weis ich." Er schüttelte den Kopf. "Nein, Kiran. Entweder hätte ich meiner Existenz selbst ein Ende gesetzt oder ich wäre wie ein Mensch einfach gealtert." Er hob den Kopf und sah sie an. Wie hatte er früher nur ohne sie leben können? Wie war das möglich gewesen? Sie kam auf ihn zu und umschloss sein Gesicht mit ihren sanften Händen, und zwang ihn so, sie immerzu anzusehen. Als ob er je wieder die Augen von ihr wnden könnte. "Du hörst mir jetzt zu, Legolas. Ich bin zwar enttäuscht darüber, dass du mich niedergeschlagen und mich so in die Höhlen gebracht hast, aber ich könnte dich für diese Tat, die du aus Liebe und Sorge um mich getan hast, nie hassen. Hör zu! Selbst wenn mir etwas passiert, dann konntest du es nicht ändern. Vielleicht ist es ja dann mein Schicksal. Aber wenn es mein Schicksal ist, hier, in diesem Krieg zu sterben, dann versichere ich dir, dass ich bis zu meinem allerletzten Atemzug dagegen kämfen werde. Ich werde nicht so einfach sterben und dich zurück lassen. Aber ohne deine Stärke, Legolas, kann ich nicht kämfen. Ich brauche dich an meiner Seite, um zu kämpfen. Bitte Legolas, verlier dich nicht in Selbsthass und in Zweifel, denn ich bin hier. Hier und am leben. Und ich brauche dich. Mehr als du es erahnen kannst. Lass mich nicht allein." Sofort umschlang er sie mit seinen Armen und schmiegte sich an ihren weichen Körper. Sie hatte ihn aus der Dunkelheit zurück geholt. Sie würde nicht sterben. Sie brauchte ihn. Diese Worte berührten seine Seele und Hass auf sich selbst und die Selbstzweifel verschwanden. Wie machte sie es nur, jede Lage ins Positive zu wenden? Legolas vergrub sein Gesicht in ihrem Haar und atmete tief ihren Duft ein. Ein ungewöhnliches Aroma kitzelte seine Nase. "Sag mal, wonach riechst du?" Er schnupperte hörbar an ihr und Kiran lachte. "Nach Orange. Mein Shampoo riecht so. In der Zeit, wo ihr dachtet, ich wäre tot. war ich fast drei Monate in meiner Welt." "Ach, darum hast du zugenommen?" Kiran funkelte ihn böse an. "So etwas hört eine Frau gar nicht gerne, Legolas." Er grinste sie an. "Kann ja sein, dass das an deiner Kleidung liegt. Das muss ich doch dann mal genauer überprüfen." Kiran lachte und küsste die Lippen des Mannes, den sie über alles liebte. Legolas zog ihr die Tunika aus und nestelte an den Bändern ihres Hemdes. Als er sie endlich gelöst hatte, flog das Kleidungsstück in eine Ecke. Dann strich er mit seinen Händen über ihre seidige Haut und umspannte ihre Taille. "Ja, du hast zugenommen. Aber das steht dir gut." Kiran lächelte und zog seine Hand auf ihren leicht gerundeten Bauch. "Na ja, weist du, du bist an dieser Gewichtszunahme nicht ganz unschuldig." Legolas sah sie fragend an, doch dann spiegelte sich Verblüffen und Erkenntnis auf seinem Gesicht. "A...aber...kann das..." Kiran grinste verschmitzt. "Deine Eltern werden dir doch wohl gesagt haben, wie die Baby`s entstehen, oder?" Legolas sank auf die Knie, küsste ihren Bauch und murrmelte leise Koseworte, die ihr Herz schneller schlagen liesen. "Melima."*** "Enya Galw."**** "Enya Bess."***** Kiran strich ihm über das seidige Haar. "Als ich es erfuhr, war ich sehr erschrocken. Schließlich hatten wir nur zweimal miteinander geschlafen. Ich vermute, es ist in Medused geschehen." Legolas erhob sich und begann, ihre Lippen zu küssen. "Wir haben nur zwei Mal miteinander geschlafen? Das müssen wir ja wohl korrierigiren. Aber ich will nicht lüstern erscheinen." Kiran lachte und schmiegte sich an ihn. "Vielleicht komm ich ja in dein Bett, wenn du mich bittest." Legolas umfasste ihren sanft gerundeten Po und presste sie an sich. Deutlich konnte sie seine Erregung fühlen. Seine Stimme glich einem leisen Knurren. "Wenn ich nur an mich denken würde, würde ich dich einfach auf das Bett werfen, dir die Kleider vom Leib reißen und mit dir schlafen. Obwhl, ich bezweifle, dass ich es bis zum Bett schaffen würde, so sehr will ich dich." Kiran lächelte verführerisch und entfernte sich tänzelnd von ihm. "Ach weist du, Legolas, ich habe kein Problem damit, nicht mit dir zu schlafen. Also müssen wir nicht unbedingt..." Legolas war mit drei raschen Schritten bei ihr, hob sie hoch und lies sich mit ihr aufs Bett fallen. Gespielt entrüstet über seine stürmische Art, wehrte sie sich halbherzig, doch Legolas umspannte einfach ihre zirrlichen Handgelenke mit seinen Händen und hielt sie über ihren Kopf fest. Aufreizend rieb er sich an ihr und Kiran stieß ein leises Wimmern aus. "Legolas." Er lächelte verrucht, beugte sich zu ihr runter und leckte über ihre Lippen. Wieder ein leises Wimmern und nun fing Kiran an, sich unter ihm zu winden. "Legolas, bitte." Seine Lippen fanden den schnellen Puls an ihrem Hals und er saugte leicht daran. Morgen würde sie dort eine violette Verfärbung haben. Er drängte sein Knie zwischen ihre Schenkel und übte leichten Druck auf ihre intimste Stelle aus. Kiran schrie auf, bog den Rücken durch, schmiegte sich an ihn und warf sich hin und her. "Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Legolas, tu etwas!" Legolas lies ihre Handgelenke los, richtete sich auf und umspannte ihre Hüfte. Seine Stimme klang rau, doch der Befehl war unmissverständlich. "Schling deine Beine um meine Hüfte." Kiran gehorchte ihm blind und regestrierte erst, dass er nun zwischen ihren gespreizten Schenkeln kniete, als er anfing, erregt gegen ihren Schoß zu stoßen. Sie wollte protestieren, doch es zuckten glühend heiße Blitze durch ihren ganzen Körper und versammelten sich alle an ihren intimsten Punkt. Sie krallte sich an der Decke fest, bog den Rücken durch und wimmerte in einer atemlosen Litanai seinen Namen. Sein Griff um ihre Hüfte wurde fester und seine Stöße schneller und härter. Er atmete schwer. Kiran fühlte, wie sich ein Höhepunkt in ihrem Körper sammelte. Ja, bald würde sie ihn erreichen. Nur noch ein wenig. Doch da hielt Legolas inne und sah sie aus, vor Leidenschaft und Verlangen, verdunkelten Augen an. "Willst du immer noch nicht oder soll ich es zu Ende bringen?" Seine Stimme war ganz heiser und Kiran war gar nicht in der Lage, zu sprechen. Sie konnte nur stumm nicken. Legolas riss ihr die Hose vom Körper und zog seine bis zu den Knien hinunter. Dann endlich drang er erregt und stürmisch in sie ein. Feuchte Hitze umschloss ihn und Kiran richtete sich auf, umschlang mit ihren Armen seine Schultern, presste sich an ihn und schrie vor Verlangen leise auf. Endlich waren sie wieder vereint. Legolas schon immer und immer wieder in einem stürmischen Rhythmus seine Hüften vor und Kiran umschloss ihn immer enger. Ihre Lippen saugten an seinem Hals und ihre Fingernägel borten sich durch seine Tunika in seine Haut. Doch dieser Schmerz erregte ihn nur noch mehr. Mitlerweile bebte das Bett unter seinen Bewegungen und da schrie Kiran auf. Legolas hielt sie fest und kam mit einem Schrei tief in ihr. Erschöpft lagen sie auf dem Bett und versuchten beide, ihre Atmung zu kontrollieren. Und noch immer waren sie vereint. Übersetzung des Sindarin! * Wir bleiben für immer zusammen ** Für Immer *** Geliebte **** Mein Glück ***** Meine Frau Kapitel 27: Die Feier der Toten - 2.Teil ---------------------------------------- Kiran setzte sich erschrocken auf, als es laut an der Tür klopfte. Auch Legolas begab sich nun in eine sitzende Position und sah wütend zur Tür. "Was?" Von der anderen Seite war Gimli's Stimme zu hören. "Ich denke, ich habe euch beiden geng Zeit gelassen! Jetzt kommt in die Halle, die Feier hat schon angefangen!" Legolas murrte leise, schwang sich aber aus dem Bett. "Eine Feier?" "Ja, um die Toten zu ehren. Das ist bei den Menschen so Brauch. Und ich bin sicher, dass Gimli und die beiden Hobbit's tatkräftig mitmachen werden." Kiran stric sich das Haar aus dem Gesicht und stand auf. Als sie ihre zerrissene Hose entdeckte, warf sie Legolas einen missbilligen Blick zu. "Du ruinierst meine ganzen Sachen, Legolas." Sein Blick glitt andächtig über ihren Körper. "Ich sehe dich sowieso lieber ohne Kleidung. Und bevorzuge es, dich stöhnend, schreiend und windend unter mir zu sehen." Kiran lief rot an. Legolas sprach das aus, was er dachte. Damit musste sie erstmal umgehen. "Schön für dich. Aber ich werde nicht nackt in die Halle gehen." "Das solltest du auch gar nicht erst versuchen. Niemand darf deinen perfekten Körper unbekleidet sehen. Aber sag mal, was ist das hier?" Damit bückte er sich und hob ein großes schweres Etwas auf das Bett. "Mein Rucksack! Ich dachte, er wäre in meiner Welt geblieben, aber vielleicht hat Großmutter ihn hinterher geschickt." Neugierig öffnete er das Ding. "Du hast da nicht rein zufällig ein Kleid drin, oder" Kiran schlenderte zu ihm. "Die Hoffnung musst du begraben, Legolas. Ich trage keine Kleider." Er zog eienen Schmollmund, sah dann aber interessiert zu, was Kiran alles zu Tage förderte. "Seltsame Kleidung." "Vielleicht, aber überaus praktisch." Kiran wählte eine schwarze Hüftjeans und ein schwarzes, ärmelloses Top. Wenn es schon eine Feier der Toten war, dann wollte sie wenigstens Schwarz tragen. Schnell schlüpfte sie in ihre Sachen, doch als sie aufsah, bemerkte sie Legolas Blick. Seine Augen waren ganz dunkel und verschleiert. "Kiran, wenn du so in die Halle gehst, dann kann ich dir nicht versprechen, dass ich dich nicht irgendwann auf einen Tisch lege, dir wieder einmal die Kleider vom Leib reiße und dich leidenschaftlich liebe. Und glaube mir, da wäre mir sogar Puplikum egal." Kiran lachte schallend und schmiegte sich an ihn. "Du könntest mich aber auch in eine stille Ecke entführen und mich dort, unbeobachtet vor neugierigen Blicken, leidenschaftlich lieben." Er drückte sie an sich und begann, ihren Hals zu küssen. "Was hälst du davon, wenn ich dich wieder ausziehe und wir beide einfach hier im Zimmer bleiben, damit ich dich stundenlang lieben kann?" Kiran schnurrte leise und schob ihre Hände unter seine Tunika. "Ich glaube, du weist bereits, welche der drei Lösungen mir am besten gefällt." "Ich find es schön, dass wir einer Meinung sind." "WENN IHR NICHT AUGENBLICKLICH AUS DIESEM ZIMMER KOMMT, DANN WERDE ICH ARAGON UND BOROMIR HOLEN, DAMIT SIE DIE TÜR EINTRETEN! UND ICH HOFFE FÜR EUCH, DAS WIR DAS MÄDCHEN DANN NICHT AUF DEM RÜCKEN LIEGEND UND DICH ÜBER SIE VORFINDEN! ALSO! WIRDS BALD?" Kiran und Legolas lachten lauthals und gingen zur Tür. Gimli lehnte an der anderen Wand und sah sie funkelnd vor Belustigung an. "Na, ich dachte schon, du bespringst sie noch einmal." "Hast du etwa gelauscht?" "Ja, ich und die ganze Burg. Das Mädchen war nicht zu überhören." Kiran wurde knallend rot. "Legolas, ich will nicht in die Halle. Lass uns hier bleiben." Er beugte sich zu ihr runter und küsste sie. "Mach dir keine Sorgen, Kiran. Du bist meine Verlobte und wir haben nicht getan, wofür wir uns schämen müssten. Außerdem wird mich jeder Mann verstehen, wenn er dich in dieser Kleidung sieht." Kiran schnaubte, folgte dann aber den beiden Männern in die Halle. Doch kurz bevor sie sie betraten, zupfte sie Legolas noch einmal am Ärmel. Er sah sie fragend an. "Haldir. Ist er..." Legolas schüttelte den Kopf. "Er sagte, du hättest die Herrin gewarnt. Sie hatte darauf wohl etwas zu ihm gesagt. Sei unbesorgt. Er lebt. Und ich bin mir sicher, dass er sich noch bei dir bedanken wird." Kiran atmete erleichtert auf. Legolas griff nach ihrer Hand, zog sie an seine Lippen und hauchte einen Kuss auf ihre Pulsader. "Du bist die mutigste Frau, die es gibt. Und ich bin sehr stolz darauf, dich zu meiner Gefährtin zu haben. Selbst wenn ich der ärmste Mann auf Erden wäre, so wäre ich doch reicher als jeder König, weil ich dich habe." Kiran funkelte ihn schelmisch an. "Du geizt ja nicht mit deinen Komplimenten." "Wäre es dir lieber, ich würde dir keine machen?" Anstatt ihm zu antworten, stellte sie sich auf die Zehnspitzen und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. "Ich will jeden Tag unseres gemeinsamen Lebens Komplimente von dir hören." Legolas lachte. "Dein Wunsch ist mir Befehl." "Hy, ihr beiden! Wollt ihr weiter hier rum stehen oder kommt ihr endlich in die Halle?" Legolas drehte sich zu Gimli um. "Kann es sein, dass du es uns nicht gönnst, zusammen zu sein?" Unschuldig sah er die beiden an. "Ich weis echt nicht, wie du darauf kommst, Legolas. Aber jemand muss dich ja davon abhalten, dass du dein Mädchen hier in der Öffentlichkeit nimmst." Jetzt lachte Kiran und Legolas wurde knallrot. Sie schlug Gimli kräftig aus die Schulter. "Mein lieber Gimli, an dir ist eine echte Anstandsdame verloren gegangen." Dann griff sie nach Legolas' Hand und zog ihn in die Halle. Gimli folgte ihnen. Er genoss es, Legolas zu ärgern. Als sie in der Halle waren, wurden sie von vielen Menschen und einigen Elben umringt. Jeder wollte die Verlobte des Elbenprinzen sehen, die obendrein auch noch eine Kriegerin war. Doch dieser schien der Trubel nicht zu gefallen. Sie warf Legolas einen warnenden Blick zu und schob sich dann einfach mit einerm finsteren Gesichtsausdruck durch die Menge. Jeder wich ihr aus, außer einer. Kiran wollte ihn schon wütend anfauchen, doch dann sah sie in sein Gesicht. "Haldir! Bei Eru! Sagt doch, dass Ihr es seit!" Haldir neigte lächelnd den Kopf. Kiran bemerkte, dass sein linker Arm in einer Schlinge lag. "Verzeiht, Prinzessin. Aber mir liegt sehr viel daran, Euch persönlich zu Danken." Kiran runzelte die Stirn. "Mir danken? Und wieso nennt Ihr mich Prinzessin?" Er schenkte ihr ein nachsichtiges Lächeln. "Dank Eurer Warnung war ich sehr vorsichtig in der Schlacht. Ich verdanke Euch mein Leben. Und Ihr seit eine Prinzessin. Zum einen, weil Ihr die Verlobte von Legolas seit. Und er teilte, allerdings nur uns Elben mit, dass Euer Großvater Gil-galad war. Euer Großvater war ein Elbenkönig. Also seit Ihr auch in der Blutlinie eine Prinzessin." Kiran blinzelte ihn an. "Aha. Aber, Haldir. ich bitte Euch, mich nicht Prinzessin zu nennen. Es ist mir peinlich." Er neigte den Kopf und lächelte. Allerding diesmal, weil er ihre Kleidung bemerkte. "Diese Tracht steht Euch, Kiran. Trägt jede Frau in Eurem Land Hosen?" Kiran lächelte. "Nicht jede, aber viele. Und in einem Teil meines Landes ist es sogar Sitte, dass die Männer einen Rock tragen." Haldir verzog verdutzt das Gesicht, doch dann lachte er schallend. "Vielleicht könntet Ihr Legolas ja dazu überreden, diesen besagten Rock zu tragen." "Das würde Euch köstlich amüsieren, nicht wahr? Aber ich kann ihn mir beim besten Willen nicht in einem Rock vorstellen." "Wen kannst du dir nicht im Rock vorstellen?" "BOROMIR!" Kiran warf ihren Freund fast um, als sie ihn um den Hals fiel. Er tätschelte ihren Rücken, schob sie dann aber von sich, als er haldir's missbilligen Blick bemerkte. "Es ist schön, dich lebend zu sehen, Kiran." "Unkraut vergeht halt nicht." Sie zwinkerte ihm zu, doch da entdeckte sie Gandalf und Aragon. "Ihr entschuldigt mich? Ich habe noch etwas zu klären." Mit einem Kopfnicken verabschiedete sie die Männer und huschte durch die Halle. Haldir traxierte Boromir mit seinem stechenden Blick. "Ich weis, dass Ihr mehr für Lady Kiran empfindet, doch sie gehört Legolas." Boromir sah ihn abschätzend an. "Ich leugne es nicht. Ich bin in Kiran verliebt und das weis Legolas auch. Doch weis ich auch, wann ich verloren habe. Selbst ein Blinder könnte die Liebe sehen, die die beiden füreinander empfinden." Haldir neigte kurz den Kopf. Er war überrascht, dass Boromir ihn so ehrlich antwortete. "Ich gestehe, dass auch ich der Dame sehr zugetan bin. Und das sind wohl viele Männer auch. Sie ist zwar nicht mit der klassischen Schönheit der Elben gesegnet, doch sie ist eine exotische Schönheit. Auserdem strahlt sie eine gewisse unschuldige Sinnlichkeit aus, mit der sie jeden Mann, ob nun Mensch oder Elb, in ihren Bann zieht." Boromir nickte. Er hätte es nicht besser ausdrücken können. Und der Hauptmann hatte recht. Fast jeder Mann drehte sich nach ihr um. Legolas würde mit seiner Eifersucht gut zu kämpfen haben. "Leistet Ihr mir bei einem Becher Wein Gesellschaft?" Haldir nickte und sie gingen, um sich den Wein zu holen. "Du brauchst dich gar nicht hinter Gandalf zu verstecken, Aragon. Ich habe dich schon lange gesehen." Aragon trat mit schuldbewusster Miene hinter Gandalf hervor. "Du wirst es mir bis zu meinem Tod vorhalten, oder?" Kiran schmunzelte. "Nein, ich werde dich bei Gelegenheit nur hin und wieder an deiner Missetat erinnern." Aragon lächelte. "Du wirst wohl nie Kleider tragen, oder?" Kiran hob eine Augenbraue. "Oho? Strategischer Rückzug, Herr Waldläufer?" Gandalf lachte und strich ihr eine Haarlocke aus dem Gesicht. "Wir hätten dich sehr vermisst, Kiran." "Na, da bin ich aber froh." Ein Diener trat an sie herran und bot ihnen Kelche mit Wein an. Die beiden Männer nahmen sich je einen Kelch, do Kiran winkte ab. "Du willst nicht?" "Ich trinke nicht gerne Alkohol. Da hab ich schlechte Erfahrungen gemacht." "Womit hast du schlechte Erfahrungen?" Legolas war neben ihr aufgetaucht. Er legte einen Arm um ihre Taille und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. "Mir dir." Legolas zog eine Augenbraue hoch. Doch dann glitzerte Leidenschaft in seinen Augen auf. "Dann sollten wir in unser Zimmer gehen, um deine 'schlechtn' Erfahrungen mit mir weiter zu vertiefen." "Ich denke nicht daran. Du bist schlecht für meinen guten Ruf." "Wohl eher umgekehrt." Die beiden sahen sich neckend und verliebt in die Augen. Und jeder, der die beiden sah, fühlte, wie stark die Liebe der beiden war. Und viele hatten das Gefühl, ungewollt einen Einblick in die intime Beziehung zu bekommen. Denn Kiran hatte eine Hand auf Legolas' Schulter gelegt und wickelte sich versonnen ein paar seiner Haarsträhnen um die Finger. Und Legolas' Hand strich immer wieder sanft über ihre Taille und über ihren Bauch. "Wenn man euch so sieht, sehnt man sich nach einem willigen Weib." Gimli sah zu den beiden auf und trank einen tiefen Schluck aus seinen Bierhumpen. "Tja, dein Pech, dass es hier keine Zwergenfrauen gibt, was?" Gimli grummelte irgendetwas in seinen Bart und funkelte den jungen Elben wütend an. Gandalf grinste plötzlich und wies auf den Tumult hinter ihnen. "Unsere übermütigen Hobbit's haben wohl zu tief in die Humpen geschaut." Alle drehten sich um, und in der Tat. Merry und Pip tanzten auf den Tischen, sangen ein Lied aus dem Auenland und schwenkten dabei ihre Bierkrüge. Die Krieger, die sich um die Hobbit's versammelt hatten, klatschten begeistert in die Hände und grölten lautstark. "Und niergendswo schmeckt das Bier so gut, wie's bei uns im 'Grünen Drachen' tut." Den letzten Satz sang Kiran mit und erntete ein paar erstaunte Blicke. "Du kennst Sauflieder aus dem Auenland?" "Hm, aber ich kann mir nur den letzten Satz merken. Dafür kann ich aber Bilbo's Wanderlied auswendig." "Woher?" Kiran warf Legolas einen stechenden Blick zu. "Stell mir keine Fragen, dann erzähl ich dir keine Lügen. Ich will nicht darüber reden." Sie entwand sich seiner Umarmung, warf ihm einen verzweifelten Blick zu und verschwand dann in der Menge. "Sieht so aus, als würdest du heute Nacht in einem kaltem Bett schlafen." "Halt den Mund, Gimli." Legolas knirschte mit den Zähnen. Verdammt! Wieso wollte sie ihm nichts erzählen? Würde Mittelerde diesen Krieg verlieren? Aber dann konnte sie es ihm doch sagen. Plötzlich stieß Aragon ihn in die Seite. "Sieh dir das an." Legolas blickte in die Richtung, in die sein Freund zeigte und in die Kiran verschwunden war. Kiran wurde gerade von einem Krieger auf einen der Tische gehoben. Die Umstehenden riefen, dass sie ein Lied singen sollte. Kiran errötete mädchenhaft, lachte dann aber so strahlend, dass jeder im Saal den Atem anhielt. Kiran löste ihre Haare aus dem Zopf und eine Flut rotbrauner Locken fiel bis auf ihre Taille. Dann raffte sie ihr Oberteil in der Mitte zusammen und machte einen Knoten hinein. Nun war ihr Bauch zu sehen und ihre Haut schimmerte im Licht der Kerzen wie geschmolzenes Gold. Legolas fühlte, wie ihm Trockenheit die Kehle zuzog. Verdammt! Jeder Mann starrte sie an! Er hatte noch keine 3 Schritte gemacht, da ertönte auch schon ihre Stimme. Du fragst, was das Leben bringt, Ob dir alles gelingt – auf dieser Welt Doch dein Leben fängt erst an, Folgt nicht immer dem Plan, Der dir gefällt. Aber eins ist gewiss, dass hier niemand einsam ist Denn mit uns bist du niemals allein! Ja wir stehn dir zur Seit Bis in alle Ewigkeit! Wir sind mehr als wir sind – Wir sind Eins! Ewigkeit, Ewigkeit – Wir sind Eins! Ewigkeit, Ewigkeit – Wir sind Eins! Soll ich meinem Herzen traun? Oder mein Leben baun Nach diesem Plan? Eine große Königin, ob ich so was auch bin und so was kann? Und bin ich nicht mehr hier, Bleibe ich ein Teil von Dir, Um immer für dich da zu sein. Du erkennst irgendwann, Was uns keiner nehmen kann! Wir sind stark, wir sind stolz, wir sind eins! Ewigkeit, Ewigkeit – Wir sind Eins! Ewigkeit, Ewigkeit – Wir sind Eins! Wir sind Eins Ich und du Und die ganze Welt dazu. Wie Sonne und Himmel vereint! Deinen Weg wirst du gehen Und der Kreis sich weiter drehn. Einmal wirst du verstehn: Wir sind Eins! Ewigkeit, Ewigkeit – Wir sind Eins! Ewigkeit, Ewigkeit – Wir sind Eins! Als die letzten Töne dieser wundervollen Melodie verklangen, herrschte ein seltsames Schweigen im Saal. Doch dies hielt nicht lange an, denn die Männer fingen an, bewundert zu pfeifen und Lobeshymnen zu rufen. Doch unter all dem Stimmgewirr hörte Legolas nur eines herraus. "Noch ein Lied! Singt noch ein Lied!" Kiran errötete und lächelte verlegen. "Wünschen die Herrschaften ein bestimmtes Lied?" "Singt eines aus Eurem Land, Lady." Kiran lächelte und nickte. Sie hatte sich schon für ein Lied entschieden. Dieses Lied hatte sie gesungen, als sie 13 Jahre alt war. Es war auf ihrem letzten Schulfest gewesen und alle hatten danach nur so vor Begeisterung gesprüht. Der Tag war zu Ende, und ich war zufrieden mit mir. Da ging ich, weil ich nicht schlafen konnte, noch aus auf ein Glas Bier. Dorthin, wo die Männer an Theken und an Tischen Sich den Schaum von den Lippen wischen. Und ich hörte sie schon von draußen schrei'n. So trat ich ein. Augenblicklich war es still; nur drei Männer am Tisch, die spielten Skat. Und einer, der stand mit seinem Glas am Spielautomat. Und dann rief irgendeiner: "Der Abend ist gelaufen. Diese Kleine, die werden wir uns kaufen. Hey, hey, zeig, was du kannst!" Und so begann's. Wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nur, du denkst, Ein Mädchen kann das nicht. Schau mir in die Augen, und dann schau in mein Gesicht! Wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nur, du denkst, Du hast ein leichtes Spiel. Doch ich weiß, was ich will. Drum lach nur über mich, Denn am Ende lache ich über dich! Mit mir könn'n sie's machen, das hatten sie sich so gedacht. Und ich spielte und trank mit ihnen um die Wette die ganze Nacht. 18, 20, 2, Null, 4, und ich passe. Contra, Re, und dann zur Kasse. Sie wurden ganz blaß, denn ich gewann das Spiel. Das war zuviel! Der Wirt hatte längst schon die Stühle hochgestellt und schlief. Da saßen sie noch immer im Qualm der Zigaretten wie auf 'nem sinkenden Schiff. Und ich sah die Männer an Theken und an Tischen Sich den Schaum von den Lippen wischen. Der eine fiel vom Stuhl, der andere schlief ein. So ging ich heim. Wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nur, du denkst, Ein Mädchen kann das nicht. Schau mir in die Augen, und dann schau in mein Gesicht! Wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nur, du denkst, Du hast ein leichtes Spiel. Doch ich weiß, was ich will. Drum lach nur über mich, Denn am Ende lache ich über dich! Wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nur, du denkst, Ein Mädchen kann das nicht. Schau mir in die Augen, und dann schau in mein Gesicht! Wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nur, du denkst, Du hast ein leichtes Spiel. Doch ich weiß, was ich will. Drum lach nur über mich, Denn am Ende lache ich über dich! -- Ah, warte ab, Baby! Morgen bist du dran. Meinste? -- Ja, morgen kommt die ganz große Revanche. Das werden wir seh'n. -- Ja, und dann hast du nichts mehr zu lachen. Hahahahaha! Wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nur, du denkst, Du hast ein leichtes Spiel. Doch ich weiß, was ich will. Drum lach nur über mich, Denn am Ende lache ich über dich! Wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nur, du denkst, Ein Mädchen kann das nicht. Wärend ihres Liedes hatten sich die Hobbit's auf den Tisch heben lassen und tanzten zusammen mit Kiran. Ihr Lachen drang in jedes Herz und jeder Mann war in ihren Bann geraten. Legolas' Atmung ging flach und stockend. Bei Eru, sie war so wundeschön. Wie sie sich bewegte, wie sie sang, einfach alles war verführerisch an ihr. Und jetzt reichte es Legolas. Niemand durfte seine Frau so anstarren! Er drängte sich durch die Menge und war dann kurz darauf bei Kiran. Ohne auf das Murren der Männer zu achten, griff er nach ihrer Taille, warf sie sich über die Schulter und trug sie mit starrer Miene aus dem Saal, hinauf in ihr gemeinsames Schlafzimmer. Kapitel 28: Neckerein im Bett^^ ------------------------------- "Du elender sturer Esel! Was soll das wieder?" "Sei still!" "Wage es nicht, mir Befehle zu erteilen!" Legolas stellte sie wieder auf ihre eigenen Beine und verriegelte die Tür. Dann drehte er sich um und sah sie mit stechendem Blick an. "Musst du dich so sinnlich vor anderen Männern zeigen?" Sie konnte ihn nur sprachlos anstarren. "Du bist eifersüchtig." "Ja! Verdammt, ja! Du bist meine Frau und ich will nicht das andere Männer dich so sehen." "So laufen in meiner Welt viele Mädchen rum. Das ist vollkommen normal." Sie hatte das Gefühl, dass Legolas alleine bei dieser Vorstellung kurz vor einem Herzanfall war. Für ihn war es wohl unvorstellbar, dass Mädchen so sexy herrumlaufen konnten. "Legolas?" Er hob die Hand und brachte sie so zum Schweigen. Kiran regestrierte, dass er am ganzen Körper vor Anspannung zitterte. Beleidigt entfernte sie sich von ihm. Offenbar dachte er, sie würde gleich mit jedem anderen Mann ins Bett springen. Sie stellte sich ans Fenster und betrachtete den Sternenhimmel. War ihr Großvater auch so bei ihrer Großmutter gewesen? So herrisch, so misstrauisch? Plötzlich fühlte sie, wie Legolas seine Arme um ihre Hüften legte und seine Hände auf ihren Bauch. "Bitte verzeih mir. Ich stelle fest, dass ich sehr eifersüchtig bin." Sie lehnte sich an ihn. "Ich bin mal so großzügig und vrzeih dir, Legolas. Ich liebe dich. Mehr als mein eigenes Leben. Bitte verzeih, wenn ich dich provoziert habe. Aber es fällt mir auch schwer, meine alten Gewohnheiten einfach so abzulegen. Aber ich werde mir Mühe geben." Er küsste ihren Nacken. "Nein, bleib wie du bist. Ich muss dich sowieso bald teilen. Und das vielleicht mit einem Mann." Kiran lächelte und legte ihre Hände auf seine. "Das werden wir ja bald wissen. Was wird dein Vater zu seinem Enkelkind sagen?" "Er wird sich freuen. Schon seit Jahren liegt er mir in den Ohren, dass ich endlich heiraten und Erben bekommen soll." Sie atmete tief seinen Duft ein. Seine Hände begannen, ihr Top nach oben zu schieben und über ihre Haut zu streicheln. "Was machst du denn da?" "Ich will dich lieben. Und ich will nicht mehr warten." Kiran drehte sich in seinen Armen um und lies sich von ihm küssen. Nach einer Weile lagen die beiden nackt und schwer atmend auf dem Bett. Legolas leckte über ihre Haut und reizte ihre Haut mit mal zärtlichen, mal schmerzvollen Bissen. Kiran schrie leise und wand sich erregt unter ihm. Ihre Hände wanderten über seinen Körper und sie zerkratzte ihm spielerisch die Haut. Legolas knurrte leise, als sie anfing, sich gegen ihn zu wehren und die beiden hatten einen kleinen Machtkampf, den Legolas mit leichter Anstrengung gewann. Kiran musste lachen, als er ihr erneut über die Haut leckte, schrie dann aber auf, da er sie wieder schmerzvoll gebissen hatte. Doch dann kehrte er zu ihren Lippen zurück und küsste sie feurig. Als er dann endlich in sie eindrang, seufzte sie beglückt auf und schlang Arme und Beine um seinen Körper. Sie beide bewegten sich in einem uraltem Rhythmus und Kiran gab sich ihm willig und mit Körper und Seele hin. Nie wieder würde es einen anderen Mann in ihrem Leben geben. Als Kiran dann, nach einigen heißen und sinnlichen Liebesstunden, sich seufzend und erschöpft an ihn schmiegte, schloss er sie sofort in die Arme. Verliebt küsste er ihr duftendes Haar und ihr Gesicht. "Ich liebe dich." Kiran schnurrte leise voller Zufriedenheit. "Das hast du mir gerade sehr aktiv gezeigt." Er lachte leise, legte dann aber besorgt eine Hand auf ihren Unterleib. "Ich habe unserem Kind doch nicht geschadet, oder?" "Uns geht's gut, Legolas." Er seufzte erleichter auf. Schließlich war er nicht gerade sanft gewesen. "Wollen wir uns schon mal einen Namen überlegen?" Kiran lächelte. "Und was machst du, wenn es ein Mädchen wird?" Er zupfte verliebt an ihren Haaren. "Ich habe nichts gegen ein Mädchen, aber zu Erst wirst du mir Söhne schenken. Dann kannst du gerne so viele Mädchen bekommen, wie du willst." Kiran knuffte ihn in die Seite. "Du nimmst, was du bekommst." "Und ich weis ganz genau, dass es ein Sohn sein wird." In seiner Stimme lag so viel Stolz und Selbstsicherheit, dass Kiran lachen musste. "Und was macht dich da so sicher?" "In meiner Familie gab es schon sehr lange keinen weiblichen Nachwuchs mehr. Und du hattest ja auch nur Brüder." "Oh, Legolas. Ich freue mich schon jetzt auf den Tag der Geburt. Denn es wird dir eindeutig die Kinnlade runterfliegen, wenn ich ein Mädchen bekommen." "Wir werden sehen." "Außerdem, sollte dein Vater da nicht auch ein Wörtchen mit zureden haben?" "Vater hat sich aus der Erziehung unserer Kinder rauszuhalten." Erst jetzt begriff Kiran, dass Legolas die ganze Zeit von mehreren Kindern sprach. "Willst du denn mehr als ein Kind mit mir haben, legolasß" Nervös biss sie sich auf die Unterlippe. Legolas lächelte keck. "Na, 20 könnten es schon sein." Kiran riss erschrocken die Augen auf, doch da merkte sie, dass er sie neckte. Ein schelmisches Funkeln trat in ihre Augen. "Na, ob du soviel Stehvermögen hast?" Er wackelte anzüglich mit den Augenbrauen, griff blitzschnell nach ihrer Hand und zog sie an seinen Unterleib. Er wollte sie schon wieder! "Mein Schatz, ich glaube du unterschätzt mein Sehnen nach dir ganz gewalltig." Legolas drehte sich auf den Rücken, schob sich über sie und dann wurden keine scherzenden Worte mehr gewechselt. Kapitel 29: Lange Wartezeit - Teil 1 ------------------------------------ "Vergiss es! Nein! Nein! Nein!" "Aber es ist so Brauch!" "Da mach ich nicht mit! Warum musst du dich unbedingt an diesen alten Brauch klammern?" "Warum kannst du nicht mir zu Liebe an den Brauch halten?" "Weil er veraltet ist. Legolas, du kannst mich echt um alles bitten, aber in dieser Sache werde ich nicht nachgeben." Die beiden funkelten sich wütend an. Schon seit einer Weile stritten sie sich und keiner wollte nachgeben. Legolas seufzte genervt. Warum war sie nur so stur? "Ich mag mir gar nicht ausmalen, was mein Vater dazu sagen wird." Kiran schnaubte. "Netter, strategischer Versuch, Legolas. Aber leider total wirkungslos. Bedank dich bei meinen Brüdern. Die haben mich gegen die >Ich-sorge-für-ein-schlechtes-Gewissen< Taktik imun gemacht." Legolas fuhr sich mit der Hand durchs Haar. "Ich bin mir nicht sicher, ob ich deine Brüder leiden kann." Er sah sie lächelnd an. "Na gut. Ich sehe es ein. Aber du setzt dich mit Vater auseinander." "Ach, der bekommt sizilianische Schuhe an und die Sache ist gegessen." "Sizi...was, bitte?" Sie zwinkerte ihm zu, sagte aber nichts mehr. Schließlich hatte sie gewonnen. Sie griff nach ihrer Haarbürste, und begann, ihre dichte Mähne zu bürsten. Doch kaum hatte sie damit begonnen, da fühlte sie Legolas' Lippen auf ihren Nacken. "Was auch immer diese Sizidinger sind, ich bin sicher, dass du es nicht sehr nett gemeint hast." Kiran lächelte. "Hab ich auch nicht. Aber was du da gerade machst, ist sehr nett." "Ich weis." Er entwand ihr die Haarbürste und umfasste ihre Brüste. Kiran stöhne leise auf, als er begann, sie zu liebkosen. "Legolas." "Ich liebe es, wenn du meinen Namen seufzt." Er schob ihr das Hemd auf die Hüfte und begann, sie intimer zu liebkosen. Kiran krallte sich an seiner Tunika fest und stieß verzückte Seufzer aus. Erregt drängte sie sich an ihn. Da drehte er sie um, hob sie hoch, setzte sie auf die Komode und drängte sich zwischen ihre Schenkel. Kiran schlang ihre Beine um seine Hüften, als er in sie eindrang. Er küsste und biss abwechselnt ihre Brüste, ihren Hals und seine Hände hilten ihre Hüften eisern fest. Als seine Bewegungen schneller und drängender wurden, stützte Kiran sich haltsuchend auf der Komode ab. Das massive Möbelstück erzitterte unter seinen stürmischen Bewegungen und Kiran schrie verzückt auf. Seine Atmung ging flach und schnell, sein Körper war mit kleinen Schweißperlen bedeckt und dann erstarrte er. Seine Zähne gruben sich in ihren Hals, erstickte so seinen erlösenden Schrei und dann ergoss er sich mit einem letzten Vorschieben der Hüfte tief in ihr. Beide keuchten erschöpft und Kiran schmiegte sich an ihn. "Du hast verdammt scharfe Zähne, Legolas." Er lächelte und zog sich aus ihr zurück. "Du schmeckst einfach viel zu süß, da kann ich eben nicht wiederstehen." "Wenn ich's nicht besser wüsste, würde ich sagen, du bist ein Vampir." Legolas hob sie von der Komode und küsste sie. "Ich weis nicht, was ein Vampir ist, Liebling." "Jemand, der scharf auf Blut ist." "Hm, nein, ich denke, ich bin kein Vampir. Aber dich beiße ich immer wieder gerne." Kiran lachte und richtete ihre Bluse. "Du musst langsam mal deine Triebe zügeln, Legolas. Ich glaube, die ganze Burg hat mich gehört." Missbilligend betrachtete er die blaue Hose, in die sie gerade schlüpfte. "Jeder der dich sieht, wird mich verstehen. Außerdem liebe ich deine Lustschreie." Sie band ihre Haare mit einem Zopfgummi zusammen. "Wir waren ganze drei Tage in diesem Zimmer. Ich trau mich gar nicht in die Halle." Legolas zupfte verliebt an ihren Haaren. "Du musst nur sagen, wenn ich dich nicht lieben soll." Sie warf ihm einen neckenden Blick zu. "Oh, ich habe nichts gegen deine ... aktive Liebe." Er lächelte, denn er hatte das versteckte Kompliment in ihrem Satz erkannt. Als es klopfte, zuckten sie beide zusammen. "Hy, Junge! Wenn ihr zwei da noch länger drin bleibt, müssen wir die Tür eintreten!" Legolas murrte leise, ging zur Tür und riss sie mit einem Schwung auf. Ein grinsender Gimli lehnte im Türrahmen. "Was willst du, Gimli?" "Nachsehen, ob ihr noch lebt. Man hat euch ja seit Tagen nicht zu Gesicht bekommen. Das letzte Mal, als Gandalf mit Pip aufgebrochen war." "Wir leben noch. Bist du nun zufrieden? Könntest du uns jetzt bitte wieder alleine lassen?" Gimli grinste. "Ich denk ja gar nicht dran. Ihr kommt mit in die Halle. Kiran, Haldir hat etwas für dich." Kiran unterbrach ihre Tätigkeit, sie flocht sich gerade kleine Zöpfe, und sah überrascht zu Gimli. "Haldir hat etwas für mich?" Gimli nickte. "Komm runter. Er wollte es dir schon am Abend der Feier geben, doch der werte Herr Elb hier, hat dich ja einfach mitgenommen." Legolas lächelte und seine Ohren bekamen eine leicht rötliche Färbung. Kiran gluckste vergnügt. "Wir kommen gleich runter, Gimli. Ich mache mich noch eben fertig, ja?" "Ist gut. Also, bis gleich." Legolas schloss dir Tür und lehnte sich dagegen. "Jetzt muss ich dich schon wieder mit anderen Männern teilen. Ich sollte dich echt in einem Palast einschließen, auf das kein anderer Mann dich je wieder zu Gesicht bekommt." Kiran warf ihm einen frechen Blick über die Schulter hinweg zu. "Du weist aber auch, dass dir das nicht viel bringen würde, oder? Ich brauche auch mal Bewegung." Legolas grinste und wackelte anzüglich mit den Augenbrauen. "Ich bin mir sicher, dass ich durchaus in der Lage wäre, dir genügend Bewegung zu verschaffen." Kiran lachte schallend und warf zum Spaß eine Haarbürste nach ihm. Doch Legolas fing sie natürlich auf. "Ich habe dir doch gesagt, dass du deine Triebe zügeln sollst, Legolas." "Das tue ich doch. Normalerweise würden wir zwei uns wieder im Bett tummeln." Kiran sah wieder in den Spiegel und flocht sich zwei weitere Zöpfchen. Legolas stellte sich neben sie, legte die Bürste zurück und betrachtete sie. "Mit dieser Frisur siehst du aus wie eine Elbe." Sie sah ihn strahlend an. "Wirklich?" Er nickte und wickelte sich eine ihrer Zöpfchen um die Finger. Ihre Haare waren wie Seide und kitzelten seine empfindliche Haut. Dann führte er die Strähne an seine Lippen und küsste sie. "Ich würde dich so gerne mit Perlen, Juwelen und wunderschönen Kleidern schmücken." Kiran griff nach ihrem kleinen Holzkästchen und öffnete es. Darin lagen einige Ketten, Armreifen, Ohrringe und Ringe. Legolas machte große Augen. "Sagtest du nicht, dass du für solchen Tand nichts übrig hast?" Sie nickte lächelnd und holte eine goldene Kette aus dem Kästchen. An den feinen Gliedern hing eine silberne Scheibe und Legolas hielt den Atem an. "Du hast es erkannt, nicht wahr? Meine Oma schenkte es mir. Ich habe es noch nie getragen, weil ich nicht wolte, dass ihr Geruch von meinem vertrieben wurde. Aber jetzt, wo ich alles weis, werde ich es tragen. Und da du, mein lieber Legolas, deinen Mund ja nicht halten konntest, wissen die Elben, wer ich bin." Er sah beinahe Schuldbewusst aus. Doch Kiran lächelte ihn einfach an und legte sich die Kette um den schlanken Hals. "Es ist mir egal, Legolas. Ich denke, die Menschen können es auch wissen. Vor allem Aragon, Gandalf, Boromir, Gimli und die Hobbit's. Ich will sie nicht belügen." Er strich ihr federleicht über den Nacken. "Sie steht dir gut." "Danke." Dann wählte sie noch einige silberne Armreifen aus, die sie sich, zu Legolas' Überraschung, alle um ein Handgelenk legte. "Willst du die etwa alle an nur einen Arm tragen?" "So macht man das in Indien." Er sah zwar reichlich verwirrt aus, doch er sagte nichts weiter. Kiran schloss das Kästchen und sah ihn dann abwartend an. "Wollen wir?" "Nicht wirklich gerne." Kiran lachte, schnappte sich Legolas' Hand und zog ihn einfach in die Halle. Auf sein Murren hörte sie gar nicht. Kapitel 30: Lange Wartezeit - Teil 2 ------------------------------------ "Wenn ihr nicht auf der Stelle aufhört, so dreckig zu grinsen, tauche ich euch so lange in den Anduin, bis ihr aufhört." Doch Legolas' Worte stießen offenbar auf taube Ohren, denn ihre Freunde grinsten sie weiterhin an. Nur Haldir zeigte sehr viel Disziplin und sah die beiden mit starrer Miene an. Doch als er Kiran's Halskette bemerkte, weiterten sich seine Augen. Auch die anderen Elben bemerkten sie und augenblicklich knieten sie vor der jungen Frau nieder. "Haldir, was soll das denn?" Er sah zu ihr auf und sah, dass sie reichlich verwirrt war. "Ihr habt Euer Erbe angenommen, Prinzessin. Nun ist es offiziel. Alle Elben sind Euch zur Treue verpflichtet." Kiran starrte die Elben ungläubig an, doch dann kniete sie vor Haldir nieder. "Haldir, bitte. Ich möchte nicht, dass ihr alle vor mir niederkniet. Und ich möchte auch nicht, dass man mich Prinzessin nennt." Jeder der Elben sah sie überrascht an. Kiran stand wieder auf. "Also, bitte, steht wieder auf. So mutige Krieger müssen nicht vor mir nieder knien." Langsam standen die Elben auf und Legolas lächelte stolz. Sie war durch und durch eine Königin. Zwar wollte sie nicht, dass jemand vor ihr katzbuckelte, doch in ihrer Stimme klang Autorität mit. Die Menschen sahen die junge Frau verwundert an. Sie hatte ihre Herzen im Sturm erobert. Und jetzt tat sie etwas so unglaubliches. Sie war wirklich etwas besonderes. "Dein Großvater war also Gil-galad." Kiran drehte sich zu Aragon um, der sie musterte. "Ja, das stimmt. Ich wollte es nicht länger vor euch geheim halten, Aragon." Er sah von Legolas zu Kiran und wieder zurück. "Wie lange wisst ihr es schon?" "Seit Medused." "Das ist ja schon fast zwei Monate her! Ihr zwei Füchse seit ganz schön gerissen!" Gimli's Ausruf war lediglich von Überraschung erfüllt, nicht aber von Vorwurf. Kiran grinste. Wenn die anderen wüssten, was sich noch in Medused abgespielt hatte, dann würden sie und Legolas nicht so glimpflich davon kommen. "Haldir, Gimli sagte, Ihr hättet etwas für mich." Haldir nickte und lächelte. "Das stimmt. Folgt mir." Die Gruppe ging nach draußen. Und Kiran stieß einen lauten Freudenschrei aus. "RACA!" Die Wölfin hob sofort den Kopf und sprang auf ihre Herrin zu. Kiran ging lachend in die Knie, schlang ihre Arme um sie und lies sich von ihrer Wölfin das Gesicht ablecken. "Oh, Raca! Mein süßer Liebling! Du hast mir ja so gefehlt." Die Wölfin bellte laut und tapste immer wieder ihre Tatze in Kiran's Gesicht. Offenbar freute sie sich ebenfalls, Kiran wieder zusehen. "Sie ist ja ganz schön groß geworden." Kiran sah zu Legolas auf und lächelte. "Sie ist ja auch was ganz besonderes, Legolas." Kiran stand auf, kraulte Raca aber weiterhin den Kopf. Die Wölfin schmiegte vertrauensvoll ihren Kopf in Kiran's Hüfte. Sie lächelte Legolas an. Ein schelmischer Ausdruck trat in ihre Augen. "Du kannst ja schon mal das Vater sein an Raca üben, Legolas." Er wurde knallrot und stotterte etwas vor sich hin. Doch offenbar war bei Aragon und Haldir der Groschen gefallen. Beide starrten auf ihren, noch flachen, Bauch. Haldir wurde flammend rot und Aragon starrte abwechselnd Kiran und Legolas an. Der Herr Elb grinste etwas dümmlich und zuckte verlegen mit den Schultern. "Ja, da brat mir doch einer einen Riesenadler! Legolas wird Vater und Kiran Mutter!" Kiran grinste Gimli an. "Und du, lieber Gimli, wirst Pate." Da lief auch Gimli knallrot an. "Kiran! Auf ein Wort! Sofort!" Kiran sah zu Aragon. Sein Blick hatte sich gefährlich verfinstert und Kiran ahnte schlimmes. Als Legolas Anstallten machte, ihnen zu folgen, drehte Aragon sich um. "ALLEINE!" Legolas blieb wie ein geprügelter Hund stehen und sah den beiden hinter her. Kiran drehte sich noch einmal zu ihm um, fuhr sich mit der Hand über die Kehle und machte ein röchelndes Geräusch. Das brachte ihren Liebsten wieder zum Schmunzeln. Aragon blieb in einer Niesche stehen und sah Kiran missmutig an. "Wie weit bist du?" Kiran, vollkommen überrumpelt, starrte ihn an. "Im dritten Monat, denke ich." Aragon stieß zischend die Luft aus. "Medused also." Kiran nickte. "Aragon, bitte sei nicht wütend. Es war nicht geplant. Weder der Sex, noch das daraus ein Kind entsteht." Er sah sie durchdringend an. "Kiran, meine Worte mögen dir jetzt hart erscheinen, aber du musst dieses Kind abtreiben." "WAS?" Er legte ihr schnell eine Hand auf den Mund, schließlich sollte nicht ganz Edoras mithören. "Ich weis, es ist schwer, aber ein Kind? Kiran, wir befinden uns im Krieg! Ein Kind ist da etwas unmögliches. Es würde uns alle am kämpfen hindern, weil wir dich beschützen müssten." Sie sah ihn aus geweiterten Augen an, doch dann schüttelte sie den Kopf. "Aragon, ich werde dieses Kind nicht töten. Selbst Legolas hat das nicht von mir verlangt." "Er ist ein Elb. So etwas geht gegen seine Natur." "Und ich bin eine Halbelbe, also geht es auch gegen meine. Und gegen deine sollte es auch gehen, Aragon. Schließlich bist du bei Elben aufgewachsen und kennst ihre Moral und ihre Sitten. Aragon, ich werde dieses Baby mit allen Mitteln beschützen, genau wie Legolas. Und damit ist dieses Gespräch für mich beendet." Somit drehte sie sich um und ging. Aragon starrte ihr hinterher. Sie hatte nichts verstanden. Er musste handeln. Und das schnell. Kapitel 31: Verrat ------------------ Kiran erzählte Legolas nicht alles, was sie mit Aragon besprochen hatte. Er würde ihn vermutlich umbringen. Doch durch das Gespräch mit Aragon war sie nachdenklich geworden und ihr Mutterinstinkt war erwacht. Immer wieder legte sie ihre Hände auf ihren Bauch, um das kleine Wunder, welches in ihr wuchs, begreifen zu können. Und mit einem Mal kam die Angst. Was wäre, wenn ihr wirklich etwas geschehen würde? Oder wenn ihr Kind wegen einer schweren Verletzung der Mutter sterben würde? Oder das sie das Kind verlor, weil sie Strapatzen ausgesetzt sein würde, die eine moderne Frau gar nicht kannte? Kiran saß auf ihrem Bett und hatte die Arme fest um ihren Bauch geschlungen, als Legolas ins Zimmer kam. "Kiran?" Sie sah erschrocken auf und bemerkte seinen fragenden und besorgten Gesichtsausdruck. "Was ist los, Kiran?" Sie schüttelte den Kopf und begann, unkontrolliert zu zittern. Legolas eilte sofort zu ihr. "Kiran, was ist los? Geht es dir gut?" "Ich...ich habe Angst, Legolas. Nicht um mich, sondern um das Kind. Was ist, wenn etwas passiert? Ich könnte es nicht ertragen! Nicht schon wieder!" Sie vergrub ihr Gesich in ihren Händen und fing bitterlich an zu weinen. Legolas nam sie in die Arme und wiegte sie sanft hin und her. Er flüsterte ihr beruhigende Koseworte zu, doch sie beruhigte sich einfach nicht. "Kiran, es wird nichts geschehen." "Woher willst du das wissen, Legolas?" "Ich weis es. Du bist stark, Kiran. Ich weis, dass du alles tun würdest, um das Baby zu beschützen. Und ich ebenso. Genau wie Haldir und alle anderen Elben auch. Hörst du? Jeder aus unserem Volk wird dich beschützen." Doch Kiran weinte weiter. Sie konnte ihm nicht sagen, was Aragon von ihr verlangt hatte. Sie konnte es nicht. "Was soll ich tun, Legolas? Ich will nicht zurück bleiben. Ich will nicht die Tage und Nächte zählen, an denen du nicht da bist. Ich will nicht in Sicherheit sein und dann erfahren, dass du tot bist. Aber ich will auch unser Kind von den Gefahren fern halten. Was soll ich tun?" "Vertrau mir einfach." Kiran schlang ihm die Arme um den Hals und weinte sich an seiner Schulter aus. Legolas hielt sie die ganze Zeit im Arm. Als am Abend jemand an der Tür klopfte, öffnete Legolas. Einer der Diener bat sie beide in die Halle. Die Elben hatten eine Verlobungsfeier für ihn und Kiran aufgebaut. Legolas nickte und schloss die Tür. Dann sah er zu Kiran, die etwas verdutzt auf etwas starrte, was auf dem Bett lag. Legolas ging zu ihr und betrachtete ebenfalls den Gegenstand ihrer Aufmerksamkeit. Dann erhellten sich seine Züge. "Zieh es an." Sie sah in skeptisch an. "Legolas, nein." "Zieh es an. Nur heute Abend. Ich werde es dir heute Nacht auch persönlich wieder ausziehen." "Du meinst wohl eher, du wirst es mir vom Leib reißen, was? Aber ich warne dich, wenn du das tust, wird dieses Kind dein letztes sein." Legolas verschrenkte seine Hände schützend vor der angedrohten Region. "Du willst doch wohl nicht den Bock zum Gärtner machen, oder?" "Hm." Da nam sie den Sari, verschwand im Badezimmer und Legolas hörte, wie sie ein leises Lied vor sich hin sang. Du hast jetzt deinen Weg gefunden wie man liebt halte ihn fest Wie der Frieden in dir erblüht und dich wieder schlafen lässt Mit einem Kuss auf deine Augen sage ich jetzt auf Wiedersehn Schlafe ein im Garten der Zeit lass auch du all das böse gehn. Denn die Liebe kann man nie verstehn wenn wir sie nur in unsren Träumen sehn sie ist vergänglich und flieht wie die Blüte im Garten verblüht. Zwinge niemals die Liebe, durch Gewalt wird sie lügen wenn du sie loslässt kommt sie auf einem anderen Weg wenn du Sie zwingst wird sie dich zur Lüge zwingen. Zwinge niemals die Liebe, durch Gewalt wird sie lügen wenn du sie loslässt kommt sie auf einem anderen Weg uns sie wird wieder und wieder versuchen dir die Wahrheit zu erzählen. Glaube nicht, dass du sie halten kannst wenn du denkst sie gehört dir denn sie ist so wie der Wind, den du auch nicht halten kannst so ist klar, wenn du dich selber liebst ein Teil von ihr in dir schwingt und die Zeit die uns beweist ob die Lüge mit uns ringt. Denn die Liebe kann man nie verstehn wenn wir sie nur in unsren Träumen sehn sie ist vergänglich und flieht wie die Blüte im Garten verblüht Zwinge niemals die Liebe, durch Gewalt wird sie lügen wenn du sie loßlässt kommt sie auf einem anderen Weg wenn du Sie zwingst wird sie dich zur Lüge zwingen. Zwinge niemals die Liebe, durch Gewalt wird sie lügen wenn du sie loßlässt kommt sie auf einem anderen Weg uns sie wird wieder und wieder versuchen dir die Wahrheit zu erzählen. Zwinge niemals ide Liebe, durch Gewalt wird sie lügen wenn du sie loßlässt kommt sie auf einem anderen Weg wenn du Sie zwingst wird sie dich zur Lüge zwingen. Zwinge niemals die Liebe, durch Gewalt wird sie lügen wenn du sie loßlässt kommt sie auf einem anderen Weg uns sie wird wieder und wieder versuchen dir die Wahrheit zu erzählen. Legolas lauschte ihrem Gesang. Sie konnte ihn immer wieder aufs neue verzaubern. Und als sie da Bad verlies, fiel ihm die Kinnlade nach unten. Sie trug ein Kleid, welches ihre Figur einfach hinreisend betonte. Es war in einem sanften Rosé gehalten und es passte einfach peferkt zu ihr. Verlegen strich sie sich eine Haarsträhne zurück. "Was sagst du?" "Zieh es aus." "Was?" "Zieh es aus, wenn du nicht willst, dass ich es dir augenblicklich vom Leib reiße. Du bist eine kleine, verführerische Hexe, weist du das? Jeder Mann wird dich anstarren." Kiran grinste und nam seine Hand. "Komm, wir sollten sie nicht warten lassen. Schließlich haben sie dieses Fest nur für uns vorbereitet." Als sie vor ihm her ging, bewunderte er einfach nur ihre schöne Kehrseite. "Legolas! Kiran!" Aragon lief auf sie zu, blieb dann aber wie angewurzelt stehen, als er Kiran's Aufmachung bemerkte. "Du...trägst ein Kleid." Kiran grinste. "Ja, das tue ich. Möchtest du etwas, Aragon?" Legolas bemerkte den eisigen Ton und sah sie fragend an. "Also, ich...ich wollte dich um Verzeihung bitten." "Schon gut." Sie nickte hoheitsvoll und ging dann zu Haldir, der sie einigen Elben vorstellte. Legolas sah Aragon scharf an. "Was hast du zu ihr gesagt, dass sie so mit dir spricht?" "Wir hatten eine Meinungsveschiedenheit wegen dem Baby." "Das sagte sie. Aber das war nicht alles, oder?" Aragon seufzte. "Wenn sie dir nicht alles erzählt, werde ich es auch nicht tun. Und jetzt, endschuldige mich." Aragon hatte es eilig, weg zu kommen und Legolas gesellte sich zu Kiran und Haldir. Nach einer Weile tauchte Aragon wieder auf und hielt Kiran einen Becher hin. "Es ist kein Alkohol. Ich weis ja, dass du ihn nicht magst. Ich dachte, ich besorge dir einen Becher Tee. Als Friedensangebot, sozusagen." Kiran betrachtete Aragon. Dann seufzte sie. Sie wollte keinen Krieg mit ihm und irgendwo verstand sie seine Sorge sogar. Also nam sie den Becher und prostete Aragon zu. "Auf unseren persönlichen Frieden, Aragon." Dann trank sie einen tiefen Schluck. Er schmeckte süß, doch sie hatte einen leicht bitteren Nachgeschmack im Mund. "Was ist das für ein Tee?" "Hibiskustee. Hab ich ihn zu süß gemacht?" "Nein, nein. Nur, er hat einen leicht bitteren Nachgeschmack." Aragon nickte. "Ja, das ist der Hibiskus. Denk dir nichts dabei." Kiran runzelte die Stirn. Irgendetwas stimmte doch nicht. Normalerweise war Hibiskus doch sauer. Aber sie schob den Gedanken wieder beiseite und leerte den Becher. Als Legolas später am Abend mit ihr tanzen wollte, winkte sie erschöpft ab. Ihr war heiß und sie hatte Magenschmerzen. "Geht es dir nicht gut?" "Nicht so besonders. Ich denke, ich werde mich hin legen. Vielleicht bin ich auch einfach nur müde." "Ich bringe dich auf unser Zimmer." Kiran nickte, verabschiedete sich noch von ihren Freunden und wurde dann von Legolas auf ihr gemeinsames Zimmer gebracht. "Leg dich hin, Kiran." "Legolas, du musst nicht hier bleiben. Geh zurück und feier noch ein wenig." Er sah sie zweifelnd an. "Bist du dir sicher?" Sie lächelte und gab ihm einen Kuss, dann scheuchte sie ihn aus dem Zimmer. Sie musste wohl nur etwas schlafen, dann würde sie wieder in die Halle gehen. Ja, einfach etwas schlafen. Kiran erwachte von einem stechenden Schmerz und setzte sich keuchend auf. Sie schwitze schrecklich und ihr Magen verkrampfte sich immer und immer wieder. Kiran versuchte, Luft zu bekommen, doch auch das fiel ihr schwer. Als der nächste Schmerz durch ihren Körper jagte, schrie sie. Kiran schrie verzweifelt auf, als der Schmerz stärker wurde. Was geschah nur mit ihr? Da fühlte sie warmes Blut und die Erkenntnis traf sie. Er hatte sie verraten! "LEGOLAS!" Unten in der Halle zuckten alle zusammen, als man den gellenden Schrei hörte. Legolas sah panisch zur Tür, dann stürzte er los, dicht gefolgt von Haldir, einigen Elben, Aragon und Lady Eowyn. Auch Theoden, Eomir und Boromir folgten rasch. Legolas stieß die Tür zu ihren Zimmer auf und schrie auf. Kiran lag auf dem Boden und krümmte sich vor Schmerzen. Ihr Kleid war getränkt mit Blut. "KIRAN!" Legolas kniete sich neben sie und zog sie in seine Arme. Sie schwitze schrecklich und ihre Augen waren verschleiert von Schmerz. Dennoch erkannte sie ihn. "Legolas." Ihre Stimme war nur ein Windhauch, doch jeder verstand sie, denn es herrschte eisige Stille. "Legolas, das Baby. Oh Gott, tu etwas." Da stürzte Theodred aus dem Zimmer und schrie nach den Heilern. Kiran versuchte krampfhaft, nicht wieder zu schreien. "Legolas, bitte, verzeih mir." Er küsste ihre Stirn. "Schsch, Süße. Es wird alles gut. Ganz sicher." Kiran versuchte, zu lächeln, doch da fiel ihr Blick auf Aragon. "Was hast du getan?" Aragon zuckte zusammen, als er ihre Stimme hörte. "Wieso hast du das getan, Aragon?" Er sah betreten zu Boden, als alle ihn verblüfft anstarrten. "Ich habe dir gesagt, wie ich darüber denke." Kiran rang nach Luft. "Dazu hattest du kein Recht, Aragon. Wie konntest du nur mein Kind töten?" Erstauntes und wütendes Schweigen herrschte, als diese Worte gefallen waren. Aragon sah zu Legolas. In den Augen des Elben stand blanker Hass. "Ich werde dich dafür zur Verantwortung ziehen, Aragon. Du hast den Erben Düsterwaldes und den Erben eines Elbenfürsten getötet. Das Gericht wird dich strafen." Da stürzten die Heiler in das Zimmer, regestrierten die Situation und schickten alle Anwesenden aus dem Zimmer. Doch jeder der Heiler dachte das gleiche. Hier kam jede Hilfe zu spät. Kapitel 32: no titel -------------------- Legolas schlug mit all seiner Kraft gegen den Holzbalcken und das Holz splitterte. Selbst die anwesenden Elben zuckten zusammen. Legolas verzog jedoch keine Miene. Er merkte den Schmerz nicht. Denn den einzigsten Schmerz den er wahr nahm, war der in seinem Herzen. Es waren schon Stunden vergangen, seit einer der Heiler das Zimmer verlassen hatte und mitlerweile war die Sonne aufgegangen. Er wurde fast wahnsinnig. Wie ging es ihr? Würde sie den enormen Blutsverlust überleben? Würde sie es überleben, ihr gemeinsames Kind verloren zu haben? Haldir trat vorsichtig zu ihm. "Legolas, sie wird es überleben. Sie ist stark." Legolas knirschte mit den Zähnen. "Sie mag zwar stark sein, Haldir, aber jede Frau würde an so einem Verlust zerbrechen. Selbst Kiran." Haldir lies den Kopf sinken. Er wusste, dass Legolas Recht hatte. Da öffnete sich die Tür und die Heiler traten erschöpft aus dem Zimmer. "Wie geht es ihr?" Die Heiler sahen ihn erschöpft an. "Sie will Euch sehen." Legolas drängte sich an den Heilern vorbei, schlug die Tür hinter sich zu und lief mit schnellen Schritten zum Bett. Kiran lag erschöpft in den Kissen und sie war ungewöhnlich blass. Legolas kniete sich neben dem Bett und nahm ihre Hand in seine. Sie zitterte. "Sie konnten das Kind nicht retten, Legolas. Sie konnten es nicht." Ihre Stimme,die sonst so kraftvoll war, klang schwach und so fremd. Legolas küsste ihren Handrücken. "Es tut mir so leid, Liebste." Sie sah ihn an und in ihrem blassen Gesicht wirkten ihre braunen Augen riesig. "Ich will ihn umbringen, Legolas. Für das, was er getan hat, verdient er den Tod. Aber die Welt braucht ihn noch." Legolas strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht und sah sie zärtlich an. "Fals es dir ein Trost ist, ich habe ihm ein blaues Auge geschlagen." Um ihre Lippen zuckte es leicht, doch dann glitt ihr Blick ins Leere. "Ich bin so müde, Legolas. Lass mich nicht alleine." "Nein, Liebste, ich bleibe bei dir. Schlaf." Legolas kletterte über sie,legte sich neben sie und nahm sie in die Arme. Kiran seufzte,schloss die Augen und war kurz darauf auch eingeschlafen. Etwas weckte ihn und als er den Kopf hob,erfuhr er auch den Grund. Wütend richtete er sich auf. "Was habt IHR denn hier zu suchen?" Brigit und Gil-galad sahen ihn leidend an. "Es tut uns so leid, Legolas." Wütend funkelte er sie an. "Das bringt mir unser Kind auch nicht wieder zurück. Verdammt noch mal! Ihr hättet ihr helfen können!" Brigit senkte den Kopf und Gil-galad sah so verzweifelt aus, dass Legolas seine harschen Worte sofort bereute. "Wir konnten nichts machen, Legolas. Dieses Kind, es sollte nie geboren werden." "Wie bitte?" Brigit sah ihn an. "Als Kiran geboren wurde, hörte ich die Stimmen der Valar. Sie gaben eine mir eine Propfezeiung." "Was für eine?" "Der erste Sohn, auf ewig verloren. Die ersten Töchter, dem Leben geschworen." Legolas starrte die Großeltern seiner Geliebten an und konnte es nicht fassen. "Soll das heißem, dass es von Anfang an Kiran's Schicksal war, hier her zu kommen. Das sie von Anfang an in die Gemeinschaft sollte und das es unvermeidlich war, dass wir uns ineinander verliebten?" Gil-galad nickte. "Ja." "Und es war euch von Anfang an klar, dass sie unseren ersten Sohn verlieren würde?" Wieder nickten die beiden. "Wie konntet ihr dann zulassen, dass wir uns ineinander verlieben?" "Gegen wahre Liebe sind wir machtlos, Legolas. Selbst wenn Kiran ein kleines Mädchen wäre, hättet ihr euch ineinander verliebt. Kannst du dich nicht erinnern?" Legolas runzelte die Stirn. "Woran soll ich mich erinnern?" "Daran,wie wir uns zum ersten Mal begegnet sind, Legolas." Legolas sah Kiran an. Sie hatte die Augen aufgeschlagen und sah ihn zärtlich an. "Wie meinst du das?" Sie schmunzelte leicht. "Und ich dachte, Elben vergessen nicht so leicht. Aber mach dir keine Vorwürfe. Ich habe es auch vergessen und mich erst vor einiger Zeit wieder daran erinnert." Legolas half ihr in eine sitzende Position. "Was soll ich vergessen haben? Ich sah dich in Bruchtal zum ersten Mal." Kiran schüttelte den Kopf. "Ich weis nicht, wie lange es für dich her war, aber auch für dich muss sehr viel Zeit vergangen sein, denn als wir uns zum ersten Mal sahen, warst du kaum ein junger Mann. Es war im Düsterwald, vor so vielen Jahren." Legolas sah sie immer noch verständnislos an. "Ich weis immer noch nicht, was du meinst, Kiran." Zärtlich nahm sie seine Hände in ihre und sah ihn in die Augen. "Da du es offenbar vergessen hast, werde ich es dir zeigen." Kiran schloss die Augen und konzentrierte sich auf den Tag, der für sie beide schon so lange zurück lag. Kapitel 33: Erinnerung ---------------------- Als Legolas die Augen öffnete, konnte er es zuerst nicht glauben. An diesem Ort war er schon so lange nicht mehr gewesen. "Ich habe ganz vergessen,wie schön es hier ist." Legolas sah auf Kiran hinab. Sie hielt seine Hand und sah sich die Landschaft an. "Woher kennst du diesen Ort?" Sie sah zu ihm hoch und lächelte verträumt. "Hier sind wir uns das erste Mal begegnet." Legolas runzelte die Stirn. "Ich kann mich nicht erinnern." Kiran lachte leise. "Das macht nichts. Ich zeige es dir. Sei still und sieh zu." "Aber..." Kiran legte ihm einen Finger an die Lippen und wies mit ihrem Kopf in eine Richtung und Legolas sah hin. Und erschrack. Da war er. Oder besser gesagt, er in seiner Jugend. Und da war ein kleines Mädchen, vielleicht 6 oder 8 Jahre alt. Das kleine Mädchen hatte braune Haare, die wirr in allen Richtungen abstanden und sich nicht im geringsten um die Erdanziehungskraft zu kümmern schienen. Legolas sah Kiran erschrocken an. "Sind wir das?" "Natürlich, du Esel. Erinnerst du dich jetzt?" Er nickte langsam. "Ich habe dir das Leben gerettet." Kiran verzog das Gesicht. "Vielen Dank, dass du mich daran erinnerst." Legolas lachte leise. "Du bist in eine Schlucht gefallen und hattest aber noch Glück,weil du auf einem Vorsprung gelandet bist. Du hast geweint und als ich dich gefunden habe, hast du mich mit deinen großen, tränennassen Augen angesehen und mich gefragt, ob ich dich da rausholen könnte." Kiran funkelte ihn an. "Vielen Dank auch, Legolas." Er hatte auch noch die Frechheit, sie anzugrinsen. "Als ich dich dann da raus geholt habe, hast du dich an mich geklammert und noch mehr geweint. Ich war total übervordert. Schließlich wusste ich nicht, wo du her kamst und du hast so komische Kleidung getragen. Aber du hast dich ja recht schnell wieder beruhigt. Und dann hast du gelacht und mir viel erzählt." Kiran lächelte. "Und du hast mir sehr geduldig zugehört." "Stimmt. Du hast mich faszieniert. Du warst ein ungewöhnliches Mädchen und das fand ich irgendwie spannend. Aber als es dunkel wurde und ich dich nach Hause bringen wollte, hast du mich einfach nur angelacht und gesagt, dass dich deine Großmutter abholt." "Du erinnerst dich an mehr, als ich. Davon weis ich nichts mehr." "Tja, Elbengedächtnis eben." Kiran lachte schallend. "Dafür das du ein so gutes Gedächtnis hast, musste ich dir erst auf die Sprünge helfen." Legolas knuffte ihr liebevoll in die Seite und gab ihr dann einen Kuss auf die Stirn. "Da hast du recht. Ich ging, habe aber irgendwo auch gehofft, dass ich dich danach noch einmal wiedersehen würde. Aber das war ja leider nicht so und irgendwann habe ich diese Begegnung vergessen. Aber du ja auch, also brauch ich kein schlechtes Gewissen zu haben." Kiran schmiegte sich an ihn und wickelte sich gedankenverloren eine seiner Haarsträhnen um den Finger. "Ich habe es nicht vergessen, Legolas. Ich hielt es für einen Traum und obendrein war ich noch ein Kind. Vielleicht dachte ich auch nur, du wärst so eine Art Fantasiefreund." "Vielleicht. Aber jetzt ist das ja nicht so." Sie hob den Kopf und sah ihn liebevoll an. "Nein, jetzt ist das nicht mehr so. Auch wenn du viel zu fantastisch für diese Welt bist, so weis ich doch, das du real bist." Legolas zog sie an sich und vergrub sein Gesich in ihrem Haar. "Kann es soetwas wirklich geben? Habe ich so viel Glück verdient?" "Nein, eigentlich hast du mich absolut nicht verdient, aber ich dich und das reicht ja wohl." "Du bist frech, Kiran." "Stimmt, und du liebst es." Legolas lachte und atmete ihren betörenden Duft ein. "Ja, das tue ich. Lass uns zurück gehen." Kiran verschränkte ihre Hände mit seinen, schloss die Augen und als sie beide die Augen wieder öfneten, waren sie wieder in ihrem Zimmer. Ihre Großeltern waren verschwunden, doch das bekümmerte Kiran nicht. Sie wusste, sie würde sie wiedersehen. Vielleicht sogar recht bald. Aber das einzigste,was jetzt zählte, war, das Legolas an ihrer Seite, das er bei ihr war. Und das er sie liebte. Das würde ihr für jeden weiteren Tag ihres Lebens Kraft geben. So, ich weis, das Kapitel ist sehr kurz, aber irgendwie wollen mir nicht die richtigen Worte für dieses Kapitel einfallen. Also hoffe ich, dass diese hier genügen und das gerade duch die wenigen Worte die Gefühle der beiden deutlicher wird. Ich werde versuchen, recht bald ein neues Kapitel zu beginnen, aber ich werde es euch nicht versprechen^^ Nachher klappt es dann doch wieder nicht und ihr seit mir böse und das will ich ja nicht. Folgende Punkte werden im nächsten Kapitel vorkommen: - Ich habe ein Bild von Kiran gezeichnet und dieses Bild wird in dem Kapitel beschrieben,aber wenn ihr es euch angucken möchtet, tut das. (gegen ein Kommentar bei dem Bild habe ich aber auch nichts einzuwenden^^) - Aragon wird es mit Kiran zu tun bekommen - Kiran wird Legolas gehörig die Meinung sagen (das tut sie zwar sonst auch, aber ich finde das erwähnenswert)^^ - Legolas wird die Familie von Kiran kennen lernen So, ich hoffe, ihr schreibt mir zu diesem Kapitel eure Meinung und ich hoffe, ich habe euch durch meine nachlässige Art, wie ich die FF in der letzten Zeit behandelt habe, nicht verloren. Bitte bleibt mir weiterhin treu und ich würde mich freuen, von euch allen zu hören. *TiefVerbeug* Mata Ne, Sironi. Kapitel 34: Veränderungen ------------------------- "Ich will ihn aber sprechen!" Legolas schüttelte nur den Kopf und sah Kiran finster an. "Ich will aber nicht,dass du mit ihm sprichst." "Wieso denn nicht?" Am liebsten hätte Legolas sich die Haare gerauft. Wieso verstand sie ihn nicht? Er wollte nicht, dass sie mit dem Mann sprach, der ihr so großes Leid zugefügt hatte. "Legolas, du lässt mich jetzt auf der Stelle mit Aragon sprechen." "Nein! Außerdem glaube ich, du würdest ihn nicht wiedererkennen." Kiran drehte sich ruckartig zu ihm um und starrte ihn an. Sie brauchte gar nicht erst zu fragen, was Legolas meinte, denn sie kannte ihn gut genug. Die Elben, und vermutlich war auch Legolas selbst darunter gewessen, hatten sich Aragon vorgeknöpft. "Ihr habt ihn verprügelt?" Legolas guckte grimmig und nickte. "Er hat es..." "SEIT IHR TOTAL WAHNSINNIG GEWORDEN? WIESO HABT IHR DAS GEMACHT? HABEN DIE ANDEREN ETWA NICHTS UNTERNOMMEN?" "Na ja, Gimli wollte dazwischen gehen,aber was kann ein Zwerg schon gegen eine Gruppe Elben ausrichten?" Kiran starrte Legolas sprachlos an. Dann, ohne jedliche Vorwahrnung, schlug sie ihm hart ins Gesicht. Legolas Kopf flog zur Seite und als er sich von dem Schock erholt hatte, starrte er sie wütend an. "Wieso hast du mich geschlagen?" "Weil du es verdient hast, du verdammter Hornochse. Ihr könnt doch nicht Aragon so einfach halbtot schlagen." "Doch,dass können wir." Für diese unverschämte Antwort wollte Kiran Legolas noch eine Ohrfeige verpassen, doch als sie die Hand hob, packte Legolas sie bei den Handgelenken und funkelte sie wütend an. "Du wirst mich nicht noch einmal ohrfeigen, Kiran. Ich bin grundsetzlich gegen Gewalt an Frauen, aber wagst du das noch einmal, werde ich dich übers Knie legen und dir so schamlos den Hintern versohlen, dass man dich selbst bis nach Bruchtal schreien hören wird." Kiran funkelte ihn böse an, allerdings versuchte sie erst gar nicht, sich aus seinem Griff zu befreien, da sie wusste, dass es nichts brachte. "Lass mich los, Legolas." Langsam drückte er ihre Hände nach unten und lies sie dann los, allerdings betrachtete er sie aus wachsamen Augen. Kiran rieb sich ihre Handgelenke und schob trotzig das Kinn vor. "Du bist der herrschsüchtigste Mann, den ich kenne. Geh mir aus den Augen, Legolas, im Moment kann ich deinen Anblick nicht ertragen." Legolas schnaubte wütend und ging zur Tür. Bevor er das Zimmer verlies, drehte er sich noch einmal zu ihr um. "Du wirst dich nicht mit ihm treffen, Kiran. Ich verbiete es." "Du bist nicht mein Vater!" Sein Blick verfinsterte sich. "Nein,aber dein Mann. Und da dein Vater nicht mehr lebt, habe ich über dich zu bestimmen. Und ich rate dir, mir in dieser Sache zu gehorchen." "Vergiss es, du eingebildeter Fatzke!" Legolas lies sich nicht dazu herrab, ihr zu antworten, sondern verlies einfach das Zimmer. Kiran hatte einen Tobsuchtsanfall. Den ersten seit langer Zeit wieder. Nichts stand mehr an seinem Platz, als sie sich einigermaßen beruhigt hatte. Leise fluchend saß sie auf dem Boden und starrte vor sich hin. Wie konnte er es wagen? Sie so zu behandeln? Dieser dämliche Hornochse. Um sich etwas abzulenken, zog sie ihren Rucksack zu sich und stöberte darin rum. In der Eile hatte sie wahrscheinlich auch lauter unnütze Sachen darin reingestopft. Nach einer Weile hatte sie ihre Schere in der Hand. Sie starrte sie an, strich sich dann über ihre langen Haare und fasste einen Entschluss. Zwar hatte Legolas ihr mal gesagt, wie sehr er ihr langes Haar liebte, doch im Moment war es ihr herzlich egal, was dieser Elb an ihr liebte und was nicht. Kurz entschlossen fasste sie ihre langen Haare zu einen Zopf, setzte die Schere an und lies sie zuschnappen. Einige Elben standen im Flur und unterhilten sich, als Kiran an ihnen vorbei ging. Erst starrten sie ihr nach, doch dann erkannten sie die junge Frau. "War das wirklich Lady Kiran?" "Ja,aber was hat sie mit ihren Haaren gemacht?" "Sie hat sie abgeschnitten." "Damit wird er nicht einverstanden sein." Kiran grinste. Sie hatte jedes Wort der Elben verstanden. Und sie wusste auch von alleine, dass Legolas damit nicht einverstanden sein würde. Aber das war ihr egal. Als sie Haldir etdeckte, ging sie auf ihm zu und baute sich vor ihm auf. "Wo ist Aragon, Haldir?" Haldir starrte sie fassungslos an. Sein Blick glitt von ihren kurzen Haaren zu ihrer Kleidung und dann wieder zurück. "Was habt Ihr getan?" Er klang so fassungslos, dass Kiran sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen konnte. "Mir die Haare geschnitten. Ich will wissen, wo Aragon ist, Haldir." Haldir trat unangenehm von einem Fuß auf den anderen. Doch als Kiran ihn finster ansah, platzte es aus ihm herraus. "Er ist draußen in den Gärten." "Gut,mehr wollte ich nicht wissen." Sie drehte sich um und schritt hoch erhobenen Hauptes davon. Ihr war vollkommen klar, dass Haldir zu Legolas laufen würde, um ihm mitzuteilen, was seine Verlobte getan und vor hatte. Aber es war ihr egal. Kiran fand Aragon wirklich draußen in den Gärten und er saß zusammengesunken auf einer Bank. "Aragon." Aragon schreckte hoch und drehte sich um. Er sah sie mit großen Augen an. "Kiran? Was ist denn mit dir passiert?" "Das gleiche könnte ich dich fragen,aber da ich es weis,werde ich das nicht tun." Sie musterte sein blau schillerndes Auge und seine geschwollene Wange. Aragon verzog das Gesicht. "Sei froh,dass du nur mein Gesicht siehst,der Rest meines Körpers ist so bund wie ein exotischer Vogel." Kiran seufte und lies sich neben ihn auf die Bank sinken. Sie starrte in die untergehende Sonne und eine Zeitlang schwiegen sie beide. "Es tut mir leid, was ich dir angetan habe, Kiran. Normalerweise ist es nicht meine Art,aber du bist eine Kriegerin und wir brauchen jeden Krieger." Kiran hob eine Hand, um ihn zum Schweigen zu bringen. "Ich verstehe deine Sicht der Dinge durchaus, Aragon, aber nur weil ich ein Kind getragen habe, hätte es mich nicht am Kämpfen gehindert. Du wirst nie begreifen, was es für eine Frau bedeutet, ein Kind zu verlieren." Kiran sah ihn an und unendliche Traurigkeit spiegelte sich in ihren Augen wieder. "Aragon, du kannst dir nicht mal vorstellen, was du mir damit angetan hast. Weder Legolas und ich wollten ein kind zeugen, es ist einfach geschehen. Und ich war glücklich, Legolas' Kind in mir zu tragen, das leugne ich nicht. Aber ich möchte auch nicht, dass dieses ... Verbrechen, welches du begangen hast, unsere Freundschaft zerstört. Und ich will auch nicht, dass es deine Freundschaft zu Legolas zerstört. Das habe ich nicht gewollt und es tut mir Leid, was sie mit dir gemacht haben. Und Legolas hat meine Meinung zu dieser Sache schon erfahren. Also, Frieden?" Aragon starrte Kiran fassungslos an und sah dann auf die Hand, die sie ihm reichte. Sollte es das sein? Tat sie ein solches Verbrechen einfach ab? Kiran schien zu wissen, was in ihm vorging. "Aragon, wir sind im Krieg und da ist es nicht besonders gut, wenn sich Krieger streiten. Ich sage nicht,dass ich es dir verzeihe, nur werde ich für die restliche Zeit, die dieser Krieg andauert, so tun, als wäre diese Sache nicht geschehen." Aragon ergriff wortlos ihre Hand und Kiran lächelte leicht. "So, und jetzt darf ich mich mit der Wut meines Gemahls auseinander setzen." Mit diesen Worten stand sie auf und ging wieder in den Palast. Aragon konnte ihr nur wortlos nachstarren. Kapitel 35: Streit und Eifersucht --------------------------------- "Als ich hörte, was du dir diesesmal geleistet hast, wollte ich meinen Ohren nicht trauen. Aber wie ich sehe, haben die Dienstboten die Wahrheit gesagt." Kiran stieß einen leisen, erschreckenden Schrei aus und drehte sich zu dem Sprecher um. "Boromir!" Kiran fiehl dem Mann um den Hals und drückte ihn und Boromir erwiederte die Umarmung. Boromir vergrub sein Gesicht in Kirans, jetzt auf so absurde Weise, kurzen Haare und atmete ihren Duft ein. Kiran lehnte sich in seiner Umarmung etwas zurück und sah ihm ins Gesicht. "Wo warst du denn, Boromir? Ich habe dich lange nicht mehr gesehen." Boromir sah in das Gesicht der Frau, die er liebte. Ihre kurzen Haare liesen sie noch jünger wirken, verliehen ihr aber auch ein jungenhaftes Aussehen. Und Boromir erkannte, dass er sich selbst dann in Kiran verliebt hätte, wenn er sie schon mit kurzen Haare gekannt hätte. Er war für einige Zeit verschwunden gewesen, weil er gehofft hatte, sie zu vergessen, aber seine Sehnsucht nach ihr war viel zu groß gewesen und so war er zurück gekehrt. "Boromir? Hallo? Antwortest du mir auch mal?" Boromir blinzelte ein paar Mal und sah sie dann wieder an. "Ich war weg, wie du bemerkt hast, Kiran. Aber sag, warum hast du deine Haare abgeschnitten?" Kiran verzog kurz das Gesicht. "Ich habe eine Auseinandersetzung mit Legolas. Das war wohl soetwas wie eine Trotzreaktion. Aber so schlimm sieht es doch nicht aus,oder?" Sie sah ihn aus ihren großen braunen Augen an und Boromir musste schmunzeln. Liebevoll wuschelte er ihr durch die kurzen Haare. "Du siehst zauberhaft aus, Kleines. Und außerdem ist es doch egal,ob du lange oder kurze Haare hast, du bleibst unsere Kiran. Aber wieso hast du dich mit Legolas gestritten?" Erneut verzog Kiran das Gesicht. "Wir haben unterschiedliche Ansichten, wie man Aragorn bestrafen sollte. Ich bin eher dafür,dass wir das nach dem Krieg machen sollten,aber Legolas und einige andere Elben waren nicht der Meinung und haben ihn verprügelt. Außerdem hat er mir verboten, mit Aragorn zu sprechen." "Und so wie ich dich kenne, hast du dich über sein Verbot hinweg gesetzt und hast trotzdem mit Aragorn gesprochen." Kiran sah ihn so hoheitsvoll an, dass Boromir lachen musste. "Als ob ich mir von ihm etwas vorschreiben lassen würde." Ja, und genau diese Unnachgiebigkeit liebte er so an ihr. "Sag mal, Kiran, möchtest du vielleicht mit mir ausreiten? Nicht weit weg, wir bleiben in der Nähe." Als er ihr strahlendes Lächeln sah, schlug sein Herz schneller. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, nahm Boromir Kiran an die Hand und lief mit ihr zu den Ställen. "Sie hat WAS getan?" Haldir zuckte zusammen, als der Elbenprinz seine Stimme erhob. "Ich werde mich nicht wiederholen, Legolas." Legolas ballte die Hände zu Fäusten und knirschte mit den Zähnen. "Ich schwöre, wenn er sie anfasst, dann bring ich ihn um. Und da wird mich niemand zurück halten können." Haldir zuckte mit den Schultern. Er war froh, nicht so sehr verliebt zu sein. Aber er machte sich ernsthafte Sorgen um Kiran. Boromir war durchaus in der Lage, sich selber zu beschützen, aber bei Kiran war er da nicht so sicher. Lachend führten Boromir und Kiran ihre Pferde in die Ställe und machten sich daran, sie zu versorgen. "Soll ich noch mit Legolas sprechen?" Kiran gab ein undamenhaftes Schnauben von sich und gab Boromir so seine Antwort. Dieser zuckte dann nur mit den Schultern. Wenn sie nicht wollte,dass er sich da einmischte, lies er es auch besser sein. Im Palast trennten sich ihre Wege, denn Boromir wollte etwas essen und Kiran sehnte sich nach einem heißen Bad und sauberen Sachen. Als sie ihr Zimmer betrat, fiel ihr sofort auf, dass die Tür zu ihrem Balkon auf war. Ihr Blick glitt zu den hohen Sesseln und ihr Herz machte einen Satz. Legolas saß in einem der Sessel, die Beine übereinander geschlagen und in einer Hand einen Kelch mit Wein. Sie starrte ihn eine Weile an, doch als er nichts sagte, zuckte sie mit den Schultern und ging zu ihrem Bett. Sie war gerade dabei, sich passende Sachen rauszusuchen, als er sprach. "Du warst also mit Boromir ausreiten." Sie sah zu ihm. Er hatte sich kein Stückchen bewegt. "Ja." "Und du hast dir deine Haare abgeschnitten." Kiran rollte mit den Augen, denn da dies unübersichtlich war, weigerte sie sich, ihm zu antworten. "Und du hast mit Aragorn gesprochen." Kiran atmete heftig ein und aus. "Legolas, du bringst unwiederbringliche Tatsachen zur Sprache. Ich weis das alles, da ich diese Dinge gemacht habe." Jetzt stand er auf und ging auf sie zu. Sofort spannten sich alle Muskeln in ihrem Körper an. Legolas blieb am unteren Bettpfosten stehen und umklammerte diesen mit einer Hand. "Wieso wiedersetzt du dich meinen Anordnungen?" Kiran stieß erneut ein sehr missbilligendes und undamenhaftes Schauben aus und sagte damit so gut wie alles. "Ich bin ein freier Mensch,Legolas. Ich kann tun und lassen und gehen wohin ich will." "Du bist meine Frau!" Als er die Stimmer erhob, gingen mit Kiran ihre Teenagerinstinkte durch. Wütend schmiss sie das Oberteil, welches sie in der Hand hielt, in eine Ecke. "Gott verdammt noch mal, Legolas! Wir sind nicht verheiratet! Und ich wiedersetzte mich deinen Befehlen, weil sie in meinen Augen keinen Sinn ergeben. Es ist doch ganz allein meine Sache, ob ich mit Aragorn rede! Oder ob ich mit Boromir ausreite! Herr Gott, es würde dich noch nichteinmal etwas angehen, wenn ich mit ihm schlafen würde!" Kaum hatten diese Worte ihre Lippen verlassen, stand Legolas vor ihr und packte sie grob an den Oberarmen. "Und ob es mich etwas angehen würde, Kiran! Du bist meine Verlobte und bald wirst du auch meine Frau sein! Wage es also nicht, einen anderen Mann an dich herran zulassen!" Wütend funkelte sie ihn an. "Lass mich los,Legolas!" "Erst wenn du begreifst,dass du mir gehörst!" Legolas packte so fest zu,dass Kiran vor Schmerz aufschrie. "Du tust mir weh,Legolas. Lass mich los!" "Kannst du denn nicht begreifen,dass ich dich liebe,Kiran? Nur darum reagiere ich so." Er lockerte seinen Griff und Kiran drehte das Gesicht von ihm weg. Sie wollte nicht,dass er sah,dass sie weinte,doch er sah es. Mit einer Hand zog er sanft ihren Kopf zu sich herran und küsste ihre Tränen weg. "Bitte weine nicht,Kiran. ich wollte dich nicht verletzen. Ich bin nur so eifersüchtig. Und vor allem auf Boromir. Er ist in dich verliebt und ich habe Angst,dass du seine Gefühle erwiederst." Kiran sah ihn an. Sie wusste das alles,aber es fiehl ihr schwer,seine Eifersucht zu begreifen. "Legolas,ich liebe dich. Dieses Gefühl,dass du Eifersucht nennst,ist mir fremd. Ich kenne es nicht. Ich weis,dass Boromir in mich verliebt ist,dass hat er mir gesagt. Aber er ist wie ein großer Bruder für mich. Über Aragorn brauchen wir gar nicht erst zu sprechen,denn er hat sowieso nur Augen für Arwen. Gandalf ist ein Fall für sich,ich denke,er ist für mich wie ein Großvater. Ich liebe es,mich mit Gimli zu streiten oder mich mit ihm zu verbünden, um dich in den Wahnsinn zu treiben. Und die Hobbits sind für mich wie die kleinen Brüder, die ich nie hatte. Aber nur dich liebe ich mit meiner Seele, mit meinem ganzen Herzen und mit meinem Körper. Ich liebe viel Menschen und auch teilweise Nichtmenschen, aber nur dir gillt mein Schwur für die Ewigkeit. Ich werde bis zu meinem Tod nur dich lieben, Legolas. Genügt dir das denn nicht?" Erneut kullerten einige Tränen über ihre Wange und Legolas küsste sie wieder fort. "Es genügt,Kiran. Bitte verzeih meine Grobheit." Damit küsste er sie sanft und Kiran erwiederte seinen Kuss. Sie befreite ihre Arme aus seinem Griff und legte sie um seinen Nacken. Langsam hob er sie auf seine Arme und lies sich mit ihr auf das Bett fallen. Irgendwann mitten in der Nacht stand Kiran auf ihrem Balkon und starrte in den Sternenhimmerl. Legolas lag in ihrem Bett und schlief so seelig wie ein kleines Kind. Gedankenversunken strich sie über eine der vielen Bisswunden an ihrer Schulter. Legolas war am Anfang nicht sanft zu ihr gewesen. Sie hatte es akzeptiert,dass er sie wild und zügellos geliebt hatte,aber danach war er überaus sanft zu ihr gewesen. Als es Kiran zu kalt wurde,ging sie wieder in ihr Zimmer und legte sich zu Legolas ins Bett. Als sie neben ihm lag,drehte er sich zu ihr um und nahm sie in die Arme und zog sie an seinen warmen Körper. Kiran schmiegte ihr Gesich an seine Schulter und hauchte einen sanften Kuss auf seine Haut. Sie wusste,dass sie noch viel Kobflikte zu bewälltigen hatten,aber sie war sich sicher,dass ihre Liebe jede Klippe umschiffen konnte. Mit einem leisen Seufzer glitt sie hinüber ins Land der Träume, nichts ahnend, welche Veränderung noch bevorstand. Kapitel 36: Die Leuchtfeuer brennen ----------------------------------- Seit der Auseinandersetzung mit Legolas waren zwei Wochen vergangen. Die Stimmung in Medused war angespannt, aus mehreren Gründen. Zum einen warteten alle auf ein Zeichen von Gandalf. Dann war da immer noch die Sache mit Aragorn, doch Kiran, der es irgendwann zuviel wurde, sprach ein paar klare und ernste Worte mit den Elben. Am Anfang waren alle Elben verhemmt gegen einen Waffenstillstand, doch als Kiran dann auf ihr Fürstenerbe pochte und mit der Autorität einer Königin sprach, fügten sich die Elben, allerdings nicht, ohne ihren Ärger Luft zu machen. Und zu guter Letzt war da immer noch Legolas' Eifersucht auf Boromir. Der Elbenprinz und der Mensch aus Gondor verteilten sich immer wieder gegenseitig Sticheleien. Boromir zog sich mit Anstand und Würde zurück, als Kiran ihn darum bat, doch bei Legolas erwies sich die Sache als problematischer. Nichts half. Kein vernünftiges Zureden, kein Flirten und keine lautstarke Auseinandersetzung. Irgendwann hatte auch Kiran keine Lust mehr und sie verweigerte Legolas strikt das Betreten ihres Zimmers und irgendwelche Annährungsversuche. Und wenn er es dann doch versuchte, hetzte sie ihm einfach Raca auf den Hals. Ihre Wölfin tat ihr den Gefallen nur allzu gerne, denn aus irgendeinem Grund konnte sie den Elbenprinzen nicht leiden. Kiran, die sich kämpferisch benachteiligt fühlte, zwang förmlich sowohl Boromir, Aragorn, Haldir und einige andere Elben, mit ihr zu trainieren. Am Anfang stellte das auch für niemanden ein Problem da, doch irgendwann hatten alle die Nase voll von Kiran's Versessenheit und versuchten, so gut es eben ging, ihr aus den Weg zu gehen. Kiran sah recht schnell ein, dass sie es wohl übertrieben hatte, allerdings musste sie sich erst einen Satz von Haldir anhören, bevor dieser wieder bereit war, mit ihr zu trainieren. "Frauen haben im krieg sowieso nichts verloren. Wozu sollten sie irgendeine Waffe berherrschen?" Diesen Satz hörte Kiran sich nun nach jeder Trainingsstunde von haldir an. Da war sie dann mal froh, Haldir für ein paar Stunden los zu sein, wenn sie joggen ging. Bei diesem Sport wurde sie immer von Raca begleitet, denn offenbar lief ihre treue Wölfin genau so gerne wie sie. Als wieder ein Tag zu Ende ging, ohne das sie ein Zeichen von Gandalf bekommen hatten, hatte Kiran sich nach einem erfrischendem Bad und nach einem köstlichen Abendessen, in den Raum zurück gezogen, in dem sie ihrer Großmutter das erste Mal begegnet war. Kiran wollte nicht daran denken, dass sie in diesem Raum auch zum ersten Mal mit Legolas geschlafen und das sie hier sein Kind empfangen hatte, doch irgendwann dachte sie an diese Nacht zurück. Geistesabwesend strich sie mit ihren Fingerspitzen über das Zeichen an ihrem Hals, dass Legolas in jener Nacht zurück gelassen hatte. Sie verbarg es immer, so gut es ging, denn es war ihr peinlich. Kiran wusste nicht, wie lange sie schon in diesen Raum saß und edliche Melodien vor sich hin summte, sie wusste nur, dass sie Legolas irgendwann erschlagen würde, wenn er das noch einmal machte. "Was für ein Lied ist das?" Kiran schrie erschrocken auf und wollte auf die Beine springen, allerdings waren die eingeschlafen und so sank sie wieder auf dem Boden zusammen. Wütend funkelte sie ihn an. "Wenn du mich noch einmal so erschreckst, dann werde ich dich eigenhändig umbringen." Legolas grinste frech, zuckte mit den Schultern und setzte sich ihr gegenüber. "Hast du jetzt genug geschmollt?" "Bist du fertig mit deiner Eifersucht?" Die beiden funkelten sich eine Zeit lang wütend an. Schließlich seufzte Legolas. "Was war das eben für ein Lied, was du gesummt hast?" Kiran beschloss, erstmal auf Legolas' nicht ausgesprochendes Friedensangebot einzugehen. "Es ist ein Lied aus meiner Welt. Mutter hat es mir und meinen Brüdern immer vorgesungen." "Magst du es vielleicht für mich singen?" Kiran nickte und atmete tief ein. "Ich weis nicht, ob du es hören willst, und ob es dich auch gibt. Ich weis nicht, ob so ein Gott auch Zigeuner wie mich liebt. Ausgestoßen und geächtet, gehörn wir nicht dazu. Doch ich seh in deinen Augen, ausgestoßen warst auch du. Gott, deine Kinder flehen dich an, zeige die Gnade, die sie nie gekannt, gib ihnen Kraft, diese Welt zu verstehen. Gott, deine Kinder, sie wollen dich sehen. Gott, ich verlange gar nichts für mich. Doch ich kenn so viele, viel ärmer als ich. Hungrig, Verachtet, Verhasst, Schikaniert. Hast du vergessen? Wir hängen an dir. Gott, deine Kinder hängen an dir." Als auch die letzten Töne verklungen waren, öffnete Kiran wieder ihre Augen, denn die hatte sie beim Singen geschlossen. Legolas saß völlig reglos da und hatte die Augen geschlossen. "Als du gesungen hast,da sah ich ein prächtiges Gebäude. Es war höher als jeder Baum und strahlte etwas magisches aus. Das Innere des Gebäudes war eine seltsame Mischung aus Schlichtheit und Reichtum. Überall leuchteten Kerzen und es gab keine offenen Fenster. Nur viele merkwürdige Oberflächen, mit Bildern darauf, die in vielen hellen Farben schillerten und den Raum so etwas magisches verliehen." Legolas öffnete seine Augen und in den kobaldblauen Tiefen funkelte etwas, was Kiran nicht benennen konnte. "Was war das für ein Gebäude, Kiran?" Kiran wurde rot und starrte auf die Wand hinter Legolas. "Du hast das Gebäude gesehen, im welchen das Lied von eben gesungen wurde." Er sah sie so eindringlich an, dass Kiran noch röter wurde. "Aber du hast diesen Ort nie beschrieben. Wieso weis ich dann, wie er aussieht?" "Nun ja, beim singen habe ich mir vorgestellt, dort zu sein." "Und?" Legolas vermutete, dass Kiran ihm das Wichtigste verschwieg. Und das sie es ihm nicht wirklich sagen wollte. "Es scheint, als hättest du, nun ja, als hättest du Bekanntschaft mit meiner besonderen Fähigkeit gemacht. Ich dachte, ich könnte es nicht mehr, da es bisher immer nur bei meiner Familie funktioniert hat." "Besondere Fähigkeit?" Kiran sah ihn verlegen an. "Ich habe die Gabe, mir jeden Ort vorzustellen, wo ich sein möchte. Dann schließe ich die Augen und singe ein Lied, dass ich mit diesem Ort verbinde. Meine Familie konnte dann, wenn sie auch die Augen schlossen, sehen, von welchem Ort ich sang. Und du kannst es offenbar auch." Auf Kiran's Erklärung folgte langes Schweigen und Legolas schien wirklich ernsthaft über das eben gehörte nachzudenken. "Und wieso hast du mir nie von deiner Gabe erzählt?" "Ich sah dazu keinen Grund, da ich dachte, nur meine Familie reagiert auf meine Gabe." Darauf hin sagte Legolas nichts mehr und nach einigen Minuten stand er auf. "Wir sollten zu den anderen gehen." Er streckte ihr die Hand hin und Kiran ergriff sie. Legolas zog sie auf die Beine... und direkt in seine Arme. Kiran lehnte sich an seine Brust, ihre Arme um seinen Nacken gelegt und ihr Gesicht an seiner Halsbeuge vergraben. Seine Arme hielten sie unnachgiebig, aber sanft. Legolas vergrub sein Gesicht in ihren Haaren und atmete tief ihren Duft ein. "Ich hasse es, wenn wir uns streiten, Kiran." "Ich auch." Sanft umschloss er mit seinen Händen ihr Gesicht und küsste vorsichtig und zögernd ihre bebenden Lippen. Als sie seinen Kuss erwiederte, wurden seine Lippen vordender und er bagann, sie überall zu liebkosen. Kiran stöhnte leise, gab ihm aber einen leichten Stoß gegen die Brust. Legolas hielt sofort inne und sah sie an. Er war erstaunt, welche Emotionen sich in ihrem Gesicht wiederspiegelten. Normalerweise konnte sie es gut kontrollieren. Er sah Angst, Unsicherheit, Stolz, Trotz und ihre zügellose Leidenschaft. "Ich will nioch nicht mit dir schlafen, Legolas. Ich habe immer das Gefühl, wenn du mit mir schläfst, wenn wir uns streiten, dass du denkst, dass ich dann alles vergesse. So ist das aber nicht." Legolas seufzte. In Kiran hatte er wirklich eine sehr eigenwillige Gefährtin gefunden. Aber gerade für diese Eigenschaft liebte er sie. "Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich dich verstehe und deine Sicht der Dinge respektiere. Dein Eiegnsinn treibt mich regelmäßig in die Verzweiflung. Und ich will dich, Kiran. Aber ich will dich nicht... zwingen. Also werde ich warten, bis du von alleine zu mir kommst. Aber darf ich dich jetzt küssen?" Zögernd nickte Kiran und Legolas legte erneut seine Lippen auf ihre. Kiran erwartete, dass er sie drängend küssen würde, aber er hauchte diesen Kuss förmlich auf ihre Lippen. Als er dann den Kuss beendete, lehnte er seine Stirn an ihre und ´genoss es einfach, sie in den Armen zu halten. "Weist du Kiran, ich erinnere mich gerne an unsere erste gemeinsame Nacht. Desswegen bin ich hierhin gekommen. Ich wusste nicht, dass du hier bist. Als ich dich dann hier sitzen sah, deine Fingerspitzen an meinem Zeichen, da wusste ich sofort, dass auch du an unsere Nacht dachtest." "Ja, ich habe an unser erstes Mal gedacht. Damals habe wir uns oft gestritten. Und ich muss gestehen, dass es mir Spaß gemacht hat." "Mir auch, auf eine merkwürdige Art und Weise.Aber Kiran, damals sagtest du, dass es nicht dein erstes Mal war." Kiran riss sich so grob von ihm los, dass Legolas erstaunt blinzelte. In ihren braunen Augen blitzte unbändige Wut. "Hattest du eine Jungfrau erwartet? Ihr Männer seit alle gleich! Ihr legt jede Frau flach, die es zulässt und von den Frauen wird erwartet, dass sie bis zur Ehe Jungfrauen bleiben. Gott, wie ich diese Zweiermoral von euch Männern hasse!" Wütend drehte sie ihm den Rücken zu. "Kiran, so meinte ich es nicht. Es schien mir nur so, dass du noch nicht oft bei einem Mann gelegen hast. Du musst es mir nicht..." "Einmal. Ich habe nur einmal mit kelan geschlafen. Es war für uns beide das erste Mal gewesen und nach dieser Nacht sind wir beide für immer getrennte Wege gegangen." Legolas streckte die Hand nach Kiran aus, doch als er ihre Schulter berührte, zuckte sie zusammen und brachte einige Schritte Abstand zwischen sich. "Frage mich nie wieder nach meiner Beziehung zu Kelan, Legolas. Nimm dir diese Freiheit nie wieder herraus, denn dann würdest du eine Antwort bekommen, die ich nicht mit Worten geben werde. Wage es also, nie wieder nach dieser Zeit meines Lebens zu fragen." Mit diesen Worten ging sie zur Tür und verlies den Raum, Legolas folgte ihr kurz darauf. Jeder merkte, dass es eine neue Spannung zwischen Legolas und Kiran gab, doch niemand fragte nach, da jeder wusste, dass es besser für die eigene Gesundheit war. Kiran saß gerade mit Lady Eowyn an einem Tisch und versuchte, ich Schach beizubringen, als die großen Türen der Hallen aufgestoßen wurden und Aragorn in die Halle gestürmt kam. "Die Leuchtfeuer von Minath Tirid brennen! Die Leuchtfeuer brennen! Gondor ruft um Hilfe!" Die beiden jungen Frauen sprangen auf und sahen zu König Theodin. Dieser starrte Aragorn eine kurze Zeit lang an. "Und Roan wird antworten!" Als dieser Satz fefallen war, liefen alle Männer in verschiedene Richtungen, um alles für einen Krieg vorzubereiten. Kiran führte gerade Morgenstern aus dem Stall, als Legolas sich ihr in den Weg stellte. "Du kommst nicht mit!" "Das hast du nicht zu bestimmen." Ihre Stimme war erstaunlich ruhig, was Legolas irritierte. "Das ist zu gefährlich für dich, Kiran." Kiran verdrehte die Augen und überprüfte in aller Ruhe ein letztes Mal den Sattelgurt. "Auch nicht gefährlicher als in Moria." "Kiran!" Kiran schwang sich in den Sattel und blickte auf legolas herrunter. "Ich bin die Enkeltochter eines einst mächtigen Elbenfürsten, der seinen Mut oft unter Beweis gestellt hat. Ich bin die Enkeltochter des Elbenfürsten Gil-galad, der sein Leben vor langer Zeit im ersten Ringkrieg verlor. In mir fließt das Blut eines Kriegers und schon alleine aus diesem Grund werde ich in die Schlacht ziehen. Und wenn mein Verlobter, der Prinz des Düsterwaldes meint, es wäre für mich zu gefährlich, so muss er halt gut auf mich Acht geben." Mit diesen Worten trieb sie Morgenstern zu den anderen Reitern und lies Legolas sprachlos zurück. Kapitel 37: Die letzte gemeinsame Nacht --------------------------------------- Den ganzen Weg über auf dem Weg zum Treffpunkt wich Legolas nicht von kiran's Seite. Immer wieder beugte er sich zu ihr rüber und strich ihr mit den Fingerspitzen einige Haarsträhnen aus dem Gesicht oder hauchte ihr einen Kuss auf die Wange. Am Anfang hatte Raca mit lautem Knurren und gefletschten Zähnen dagegen protestiert, doch als sie merkte, dass ihre Herrin die Berührungen durchaus genoss, war sie stillschweigend zu Boromir gelaufen und leistete nun dem Mann aus Gondor Gesellschaft. "Ich frage mich, warum sie mich nicht leiden kann." Kiran sah zu Legolas und schmunzelte. "Sie muss mich halt mit die teilen und das gefällt ihr eben nicht. In dieser Sache ähnelt ihr euch wirklich sehr." Legolas richtete sich kerzengerade im Sattel auf und funkelte wütend und beleidigt vor sich hin. "Du vergleichst mich mit einem Wolf?" Kiran lachte leise. "Nein, eher mit einem Hengst. Aber das habe ich dir schon einmal gesagt, oder?" "Ich achte einfach auf das, was mir gehört." Jetzt blitze es in Kiran's Augen gefährlich auf. "Oder wo du glaubst, dass es dir gehört." Legolas schnaubte und Kiran schüttelte den Kopf. Sie würde sehr viele Jahre brauchen, um diesen Mann zu zähmen. Aber wollte sie das überhaupt? Eigentlich gefiehl ihr diese barbarische Seite an Legolas sehr gut, nur musste er es nicht unbedingt mit seiner Eifersucht übertreiben? Kiran wollte nicht, dass noch mehr unbedachte Worte zwischen ihnen fiehl, also gab sie ihrem Pferd die Sporen und Morgenstern galoppierte davon. Kiran ritt an anderen Kriegern vorbei und zügelte Morgenstern dann neben Haldir's Pferd. Der Elbenhauptmann sah zu ihr und seufzte. "Ihr habt euch schon wieder gestritten." "Nein. Denn hätten wir uns gestritten, hätten es alle mitbekommen." "Wohl wahr." Kiran lies die Zügel locker auf Morgenstern's Hals liegen und drückte ihr Kreuz durch. Reitern konnte auf Dauer wirklich sehr anstrengend sein. "Wann meinst du, sind wir da?" "Es wird nicht mehr lange dauern. Und in der Nähe des Lagerplatzes ist auch ein kleiner See. Da kannst du dann baden, wenn du möchtest." "Und ob ich das will. Mir tun alle Knochen weh und ich habe das Gefühl, dass ich schlecht rieche." Als sie das gesagt hatte, beugte Haldir sich zu ihr und schnüffelte hörbar. Dann verzog er das Gesicht, lächelte aber dabei. "Ihr habt recht, MyLady. Ihr riecht fast so schlimm wie die Ork's." Kiran schnalzte empört mit der Zunge und boxte Haldir auf den Oberarm. "Du musst echt noch lernen, wie man um eine Frau wirbt, Haldir, sonst bleibst du den Rest deines Lebens Junggeselle." "Ich habe nicht vor, je zu heiraten, lady Kiran. Da es eine Frau wie Euch nicht noch einmal gibt, werde ich mir jede Mühe sparen, nach einer passenden Frau zu suchen." Kiran blinzelte, doch dann lächelte sie. "Irgendwann wirst auch du die passende Frau finden und dann wirst du eine ganz große Überraschung erleben. Und ich werde es mit Freude genießen, wenn du nicht weist, wie du mit dieser Frau umgehen sollst." Haldir sah kurz in den Himmel und grinste sie dann wieder an. "Vielleicht sollte ich es dann wie Legolas machen und diese besagte Frau einfach an mich binden. Frauen wissen schließlich nicht immer, was für sie am besten ist." "Also, das würde ich dir nicht unbedingt raten, Haldir. Denn dann wirst du für den Rest deines Lebens erste Probleme haben." "Also besser für immer Junggeselle bleiben." Kiran schüttelte den Kopf. Wieso nur mussten alle Männer so stur sein? "Es kommt der Tag, da werdet ihr alle noch ein blaues Wunder erleben, Haldir. Und Legolas' Metode ist nicht unbedingt empfelenswert. Auserdem hat bei uns das Schiksal eine ganz große Rolle gespielt." Beide schwiegen eine Weile, dann sprach Haldir wieder. "Darf ich Euch etwas fragen, Kiran?" "Ja." "Werdet Ihr in Eure Welt zurück kehren oder werdet Ihr hier bleiben?" "Das weis ich nicht, Haldir. Ich werde versuchen, hier zu bleiben, doch wenn es nicht anders geht, werde ich in meine Welt zurück kehren. Zwar werde ich nie wieder so wie früher leben können, aber ich werde dann das beste daraus machen." "Ich wünschte, Ihr würdet hier bleiben. Legolas hat sich sehr verändert, seit Ihr hier seit. Früher war er sehr ernst und dachte schon sehr früh daran, auf eines der Schiffe zu gehen, doch jetzt scheint er nicht mehr daran zu denken." Kiran schüttelte nur den Kopf. "Legolas muss das alles für sich selbst entscheiden. ich will ihm da nicht im Weg stehen. Und wenn er meint, nach Valinor gehen zu müssen, so werde ich ihn nicht aufhalten. Sollte ich dann noch hier sein, dann werde ich ihn begleiten. Nicht, weil er es so will, sondern weil es mein freier Wille ist. Aber was ist mit die, Haldir?" "Mit mir? Nun ja, meine Zeit wäre ja eigentlich schon in Helms Klamm beendet gewesen. Ich weis nicht, was das Schicksal nun für mich bereit hält." Kiran schwieg. Daran hatte sie nicht gedacht. Eigentlich wäre Haldir bereits tod. Hatte sie nun sehr stark in die Geschichte dieser Welt eingegriffen? Würde sich nun alles ändern? Aber sie hatte nicht das Gefühl einen Fehler gemacht zu haben, denn irgendetwas sagte ihr, dass Haldir's Leben nun erst richtig begann. "Worüber unterhaltet ihr euch denn?" Legolas war neben ihr aufgetaucht und sah sie beide un abwechselnt an. "Über dies und das und über Dinge, die dich nun wirklich nichts angehen." Kiran drehte stur den Kopf nach vorne und beachtete ihren Verlobten nicht. Legolas sah zu Hladir und dieser zuckte nur mit den Schultern. "Ich habe Kiran nur gesagt, dass wir bald am Ziel angekommen sind und das sie dort auche in Bad nehmen kann, da in der Nähe ein kleiner See ist." "Ein Bad? Das ist doch jetzt nicht wirklich dein Ernst, Haldir? Da könnte sie doch jeder Zeit angegriffen werden. Das ist nun wirklich viel zu gefährlich." "Ich glaube, dass du nur Angst hast, dass mich einer der Männer nackt sehen könnte." Legolas wurde rot. Vor Kiran konnte er es nicht verbergen, was seine wirklichen Beweggründe waren. "Hy, Boromir! Warte auf mich!" Kiran gab erneut ihrem Pferd die Sporen und trabte rüber zu Boromir, der geduldig auf sie wartete. "Wieso muss ausgerechnet ich so eine sture und eigenwillige Gefährtin haben?" Haldir zuckte mit den Schultern. "Wenn du sie nicht an dich gebunden hättest, wäre sie für jeden anderen Mann zu haben gewesen. Und ich glaube, dann hätte sie ohne weiteres Boromir gewählt. Obwohl auch ich dann nichts unversucht gelassen hätte, sie zu bekommen." Legolas sah Haldir finster an, doch der Elb starrte unbeeindruckt zurück. "Sieh mich nicht so finster an, Legolas. ich sagte, wenn du sie nicht an dich gebunden hättest. Kiran ist eine bemerkenswerte Frau, die jeden Mann in ihren Bann zieht und sie ist bestimmt auch eine unglaubliche Gefährtin. Du solltest stolz sein, dass sie dich so bedingungslos liebt und das sie für andere Männer nun wirklich kein Auge hat." "Das bin ich auch, aber eifersüchtig bin ich trotzdem." "Wozu du nun wirklich keinen Grund hast, oder?" Legolas seufzte. Er wusste, dass Haldir recht hatte, aber Kopf und Herz waren zwei Paar Schuhe. "Sag mir lieber, wie ich sie davon abhalten kann, mit in die Schlacht zu ziehen." "Du kannst eigentlich nur hoffen, dass sie in ihre Welt zurück kehrt, bevor die Schlacht los geht. Ansonsten wird sie an deiner Seite kämpfen und sich auch nicht noch einmal davon abhalten lassen." "Ich weis. Ich muss sie dann eben im Auge behalten. Schließlich will ich nicht, dass ihr etwas passiert." "Mach dir keine Sorgen, Leogolas. Meine Männer und ich werden sie beschützen. Jeder von uns würde sein Leben für sie geben." "Ich weis, und dafür bin ich euch sehr dankbar." Es war schon dunkel, als Kiran endlich die Zeit fand, ein Bad zu nehmen. Leise summend ging sie durch die Reihe der Zelte und sprach hier und da mit einem der Männer. Sie wusste auch, dass ihr drei Elben folgten. Offenbar hatte Legolas, oder Haldir, sie gebeten, sie zu bewachen, wenn sie ein bad nahm. Und irgendwie konnte sie darüber noch nichteinmal böse sein, meinten es die beiden Elben doch nur gut. Und Bedenken, im nahen Beisein dieser Elben zu baden, hatte sie auch nicht. Das Wasser war zwar kalt, aber das war ja nun wirklich kein Grund, sich nicht zu waschen. Außerdem hatte sie wirklich das Gefühl, zu stinken, auch wenn ihr jeder das verneinte. Kiran lies sich in das klare Wasser gleiten und schwamm ein wenig umher, bis sie schließlich von einem leisen Geräusch aufgeschreckt wurde. Sie blickte zum Ufer und sah dort Legolas stehen. Er starrte sie an und Kiran lachte leise. "Übernimmst du jetzt die Wache, oder wie darf ich dein plötzliches Auftachen verstehen?" "Stört es dich?" Kiran räkelte sich im klaren Wasser und lachte erneut. "Nein, denn so kannst du mir nicht behaupten, ich hätte versucht, einen der Elben zu verführen." "Das..." Als er ihr Lachen hörte, wusste er, dass sie ihn neckte. "Freches Biest." "Hmm. Willst du nicht auch ins Wasser kommen? Du könntest bestimmt auch ein Bad gebrauchen." Kiran hörte das Rascheln von Kleidern und das Geräusch von Wasser und sie sah zu Legolas. Nur war dieser niergendwo zu sehen. Kiran richtete sich auf und suchte nach ihm. Plötzlich wurden ihr die Beine weg gezogen und Kiran ging mit einem leisen Qietschen unter. Unter Wasser sah sie Legolas grinsendes Gesicht und sie spürte seine Arme um sich. Kiran schlang ihre Arme um seinen Hals und presste ihre Lippen in einem verlangedem Kuss auf seinen Mund. Ihre Körper schmiegten sich aneinander und zusammen durchbrachen sie die Wasseroberfläche, allerdings unterbrachen sie ihren hitzigen Kuss nicht eine Sekunde. Und obwohl das Wasser eisig war, waren ihre Körper heiß. "Leg deine Beine um meine Hüften." Legolas wisperte diese Worte rau an ihren Lippen und Kiran gehorchte wiederstandslos. Mit einem geschneidigen Stoß drang er in sie ein und beide bewegten sich einige Minuten lang nicht. Sie küssten sich immer noch, als Kiran begann, ihre Hüften zu heben und wieder zu senken. Legolas' Arme umspannten sie fester und pressten sie so noch enger an seinen Körper. Kiran unterbrach ihren Kuss und ihre Lippen wanderten zu seinem Ohr. Sanft biss sie in die sensibele Ohrenspitze und Legolas keuchte erregt auf. "Ich liebe dich." Sie hauchte die Worte nur, doch durch Legolas Körper ging ein Schauer und er begann, sacht seine Hüften zu wiegen. Kiran schmiegte ihr Gesicht an seinen Hals und schrie bei jedem sanften Stoß leise auf. Das Wasser um sie herrum schlug sanfte Wellen und der Zauber der Nacht hüllte sie ein. Ihr beider Atmen kam nur noch in keuchenden Stößen und als Kiran laut aufschreien wollte, legte Legolas seinen Mund auf ihren und trank ihren verzückten Aufschrei. Auch er erstarrte und ergoss sich mit einem dumpfen, rauen Schrei tief in ihr. Die beiden bleiben noch einige Minuten so aneinander geschmiegt, doch dann lies Legolas Kiran sanft wieder ins Wasser gleiten. Ihre wunderschönen Augen waren noch ganz dunkel vor Lust und Kiran begann, viele kleine Küsse auf seine Brust zu hauchen. "Sag es noch einmal, Kiran. Ich will es noch einmal hören." Sie hob den Kopf und lächelte sanft. "Ich liebe dich, Legolas Grünblatt. Ich liebe dich mehr, als mein eigenes Leben und ich werde dich für immer lieben." Legolas beugte sich über sie und küsste sie verlangend. Kiran seufzte leise und schmiegte sich wieder verführerisch an ihn. Seine Hände glitten über ihren ganzen Körper und auch Kiran schickte ihre Hände auf Wanderschaft. Spielerisch liebkosten sie einander im eisigen See und irgendwann drängte Legolas Kiran zum Ufer. Dort legte er sie ins Gras und schob sich über sie. Sofort schlang sie ihre Beine um seine Hüften und Legolas drang wieder in sie ein. Er ergriff ihre Handgelenke mit einer Hand und streckte sie über ihren Kopf aus, so das sie völlig wehrlos unter ihm lag. Mit der anderen Hand strich er über ihre Wangen, über ihre Lippen, an ihrem Hals entlang, wo sie etwas auf seinem Zeichen verweilten, dann glitt sie hinunter zu ihrer Brust, hinab auf ihren flachen Bauch. Kiran wimmerte unter seinen sanften Stößen und hob ihm fordernd ihre Hüften entgegen. Legolas lachte leise, lies ihre Handgelenke los, umspannte dann mit seinen Händen ihre Hüften und drang nun schneller und fordender in sie ein. Kiran krallte sich an seinen Schultern fest, warf den Kopf hin und her und schrie immer wieder verzückt auf. "Noch einmal, Kiran." Legolas keuchte unregelmäßig und drang hart in sie ein. "Ich liebe dich! Oh Gott, Legolas! Ich liebe dich! Ich liebe dich!" Immer und immer wieder sagte sie diese Worte, bis sie einen schrillen Schrei ausstieß und Legolas sich erneut tief in ihr ergoss. Erschöpft sank er auf ihren Körper nieder und Kiran umschlang ihn mit ihren Armen. Sanft wiegte sie ihn in ihren Armen, hauchte zarte Küsse auf seine Schulter und wisperte immer wieder die gleichen Worte. "Ich liebe dich." Kapitel 38: Heimreise --------------------- Zufreiden kuschelte Kiran sich an Legolas und er legte einen Arm um sie und strich ihr gedankenverloren durch das dichte Haar. Kiran seufzte leise. "Bist du glücklich?" Leicht strich sie mit ihren Fingerspitzen über seine Brust, hob den Kopf zu seinem Gesicht und lächelte. "Unbeschreiblich glücklich. Und du?" Legolas hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn und lächelte. "Natürlich bin ich glücklich. Schließlich habe ich dich endlich gefunden. Fast mein ganzes Leben lang war ich auf der Suche nach dir, ohne das ich es wirklich wusste. Ich will für alle Rwigkeit mit dir zusammen bleiben." Kiran richtete sich auf, raffte sich die Decke über ihre Brust zusammen und strich sich das wirre Haar aus dem Gesicht. Legolas strich ihr federleicht mit den Fingern über den Rücken. "Wieso willst du denn aufstehen?" Kiran warf ihm einen schelmischen Blick zu und grinste. "Wieso nicht? Oder hast du etwas anderes vor?" Leglas stützte sich auf seinen Ellbogen und zupfte leicht an der Decke. "Ach, mir fällt da so das ein oder andere ein." "Da bin ich mir sicher, du Lustmolch. Aber ich muss dich enttäuschen. Ich habe nämlich einen Bärenhunger und möchte etwas essen. Los, beweg dich und zieh dich an. Nachher vermissen uns schon die anderen." Legolas zog einen vortrefflichen Schmollmund und Kiran lachte laut auf. "Na los, Legolas. Sonst muss ich befürchten, dass du mich heute Nacht nicht mehr lieben kannst, wenn du hungrig bist." "Pha! Ich könnte dich selbst dann lieben, wenn ich fast verhungert bin. Also müssen wir nicht unbedingt etwas essen gehen und ich bin sicher, dass die anderen uns nicht vermissen." Kiran zuckte nur noch mit den Schultern, stand auf und begann, sich ihre Sachen anzuziehen. "Du bist echt grausam, weist du das eigentlich?" Sie warf ihn einen Blick über die Schulter hinweg zu. "Hat mir noch nie jemand gesagt, Liebster. Zieh dich endlich an oder ich gehe ohne dich etwas essen." Legolas murrmelte noch etwas unverständliches vor sich hin, doch dann erhob er sich hoheitsvoll aus dem Bett und schlüpfte in seine Sachen. Kiran stand grinsend am Zelteingang und hielt die Plane nach oben. "Da seit ihr ja endlich. Wir waren schon am überlegen, ob wir eure Portionen nicht auch verdrücken sollten." Kiran stieß Legolas einen Ellbogen in die Rippen und sah ihn gespielt vorwurfsvoll an. "Siehst du? Ich habe es dir doch gesagt. Die würden unser Essen glatt selber futtern. Aber Gimli ist ja so vorraussichtlich und hat unser Essen verteidigt. Danke, Gimli." Legolas stieß Kiran zurück und setzte sich einfach wortlos auf einen Stein und begann, sein Essen zu essen. Kiran lachte leise. "Jetzt ist er beleidigt." Kiran zuckte mit den Schultern und zwinkerte Gimli verschmitzt zu. "Er ist nur sauer, weil ich 'ne kurze Pause beim Sex brauchte. Wenn es nach ihm gehen würde, wären wir immer noch im Zelt." Legolas hustete leicht und warf Kiran einen vorwurfsvollen Blick zu. Diese setze sich auf seinen Schoß und gab ihm einen Kuss auf die Lippen. "Jetzt sei nicht sauer. Wir essen eben etwas und dann darfst du mit mir machen, was du willst." "Hy, ihr zwei. Denkt ihr bitte auch mal daran, dass es hier Männer gibt, die ihre Frau nicht dabei haben, weil diese Frauen sehr weise sind und in Sicherheit bleiben?" "Ja, oder denkt an die Männer, die noch keine Frau haben. Die leiden auch." Legolas streckte den Männern die Zunge raus und bekam von Kiran dafür gleich eine Ohrfeige. Erschrocken sah er sie an. "Wofür war das denn?" "Man streckt niemanden die Zunge raus. Außerdem ist es mir lieber, wenn du deine Zunge bei mir anwendest." Alle Männer lachte und Legolas wurde knallrot. "So wie ihr zwei euch verhaltet, wird der Nachwuchs nicht lange auf sich warten lassen, was?" Kiran sog scharf die Luft ein und Legolas hustete. Gimli machte ein betretenes Gesicht. "Bitte entschuldigt, ihr beiden." "Schon gut, Gimli. Aber keine Sorge, wir bemühen uns, dich sehr bald zu einem Patenonkel zu machen." "Mein armes Kind." Kiran und Gimli sahen Legolas böse an. "Was soll das den heißen? Glaubst du etwa nicht, dass ich mich um ein Kind kümmern kann?" "Dazu sage ich jetzt lieber nichts, denn das ist gesünder für mich." Kiran boxte ihn leicht gegen die Schulter. "Genau, sei lieb und halte besser den Mund." "Tja, Legolas. So wie es aussieht, hat Kiran in eurer Beziehung die Hosen an." "Vielen Dank für diesen Hinweis, Bormoir. Darauf wäre ich nie gekommen." "Lady Kiran?" Alle Anwesenden zuckten zusammen und drehten sich zu den Mann in dem dunklen Mantel um. Kiran stand auf und konnte ihren Augen nicht wirklich trauen. "Lord Elrond?" Elrond schlug seine Kaputze zurück und lächelte leicht. "Lord Elrond, Ihr seit es wirklich." Kiran ging zu ihm und schloss ihn in die Arme. Elrond erwiederte die Umarmung. "Kann ich mit dir reden, Kiran?" Kiran trat einen Schritt zurück und sah ihn besorgt an. Irgendwie wirkte Elrond um Jahre älter. "Natürlich." Elrond und Kiran gingen ein paar Schritte und waren dann hinter den Zelten verschwunden. "Was ist los, Lord Elrond? Ihr seit so ernst. Ist etwas passiert?" Er nickte. "Ich habe mit Galadriel gesprochen. Wir haben beide ein Ungleichgewicht in unseren Welten wahr genommen. Kiran, du musst zurück in deine Welt." Kiran machte ein paar Schritte zurück und sah Elrond erschrocken an. "Das ist doch nicht Euer Ernst? Es ist mein Schicksal, hier zu sein. Mein Platz ist an Legolas Seite. Das sagten sogar meine Großeltern." Elrond strich sich ein paar Haare aus dem Gesicht. "Das stimmt auch alles, Kiran. Aber du solltest erst in ein paar Jahren hier eintreffen. Es tut mir leid, aber ich muss dich zurück schicken." "Moment mal! Es hört sich so an, als hättet Ihr gewusst, dass ich in diese Welt komme." "Das stimmt. ES gab eine Vorraussagung, die dich betrifft. Aber irgendetwas ist nicht so gelaufen, wie es sollte." Kiran sah ihn sprachlos an, dann stieß sie einen gellenden Wutschrei aus und stürzte sich auf Elrond. Wütend trommelte sie auf seine Brust. "Wenn Ihr das alles gewusst habt, wieso habt Ihr mich dann mit auf diese Reise geschickt? Wieso habt Ihr dann zugelassen, dass ich mich jetzt schon so sehr in legolas verliebe, dass ich es nicht ertragen kann, von ihm getrennt zu sein? Wieso habt Ihr dann zugelassen, dass ich sein Kind empfange und dann wieder verliere? Wenn Ihr das alles gewusst habt, wieso habt Ihr das alles dann zugelassen?" Elrond lies Kiran ihren Willen und irgendwann lehnte sie sich an seine Brust und weinte bitterlich. "Es tut mir alles so leid, Kiran. Bitte verzeih mir." Er hauchte ihr einen Kuss auf das seidige Haar und begann, leise Worte in einer uralten Sprache zu murrmeln. Kiran schrack zurück und sah ihn panisch an. Sie fühlte einen Sog, der ihren Körper schwer werden lies. Sie drehte sich um und wollte laufen, doch es war, als steckte sie in Treibsand fest. "LEGOLAS!" Legolas rannte um eine Ecke, sah sie, rief ihren Namen und stürzte zu ihr. Seine Arme schlossen sich um sie. Sie roch seinen Duft, hörte seine panische Stimme und fühlte seinen Körper. Doch dann verschwamm alles vor ihren Augen. Kiran schrie gequält auf, dann wurde alles schwarz. Als Kiran die Augen wieder öfnete, sah sie ihre Zimemrdecke. Sie atmete ein paar Mal tief durch, dann richtete sie sich auf. Sie trug die Kleidung, welche sie in Mittelerde an hatte. Sie legte sich auf den Bauch, vergrub ihr Gesicht in ihr Kissen und weinte bitterlich. Wieso nur? Wieso nur konnte sie ihr Glück nie fest halten? Es war vorbei. Für immer. Doch sie wusste, dass die Liebe, die sie mit Legolas geteilt hatte, nie verlöschen würde. Sie mochte zwar eines Tages sterben, doch die Liebe, die sie geteilt hatten, würde auf Ewig bestehen. Ende Epilog: The Happy End, but not the End oder auch: So wäre es, wenn ich meinen Charakteren etwas Glück lassen würde ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ Kiran saß an ihrem Computer und starrte einfach nur auf den Monitor, ohne wirklich die Mail, die Bell ihr geschrieben hatte, zu lesen. Sie war jetzt schon seit vier Monaten wieder zu Hause, konnte sich aber immer noch nicht damit abfinden, Legolas nie wieder zu sehen. Sanft legte sie eine Hand auf ihren leicht gerundeten Bauch. Sie erwartete ein Kind. Legolas Kind. Vermutlich konnte sie sich aus diesem Grund nicht mit der Trennung abfinden. Und obendrein war sie immer noch wütend auf Elrond und Galadriel. Beide hatten gewusst, dass es ihr bestimmt war, nach Mittelerde zu kommen und dann hatten sie sie einfach wieder in ihre alte Welt geschickt. Naja, Elrond hatte sie zurück geschickt, aber sie vermutete, dass auch Galadriel ihre Finger mit ihm Spiel hatte. Als sie einen leichten Stupser gegen ihre Hand fühlte, lächelte sie. "Ja, ich weis, Lessien. Du willst nicht, dass ich so über Elrond und Galadriel denke. Tut mir leid, mein Schatz." Kiran konnte dieses kleine Wunder, welches in ihr wuchs, noch immer nicht ganz glauben. Lessien war noch nicht einmal auf der Welt und konnte sich jetzt schon verständlich machen. Ihr kleines Mädchen. Bereits jetzt kümmerte sie sich um ihre Mutter, obwohl es ja eigentlich umgekehrt sein müsste. Wie sie wohl aussehen mochte? Irgendwie gelang es Kiran nicht, sich Lessien mit ihren Genen vorzustellen. In ihren Träumen sah sie immer aus wie Legolas. Ein wunderschöner blonder Engel mit kobaltblauen Augen. Kiran gähnte und streckte sich. Auf Bell's Mail konnte sie auch noch morgen antworten. Sie schaltete den Computer aus, ging die wenigen Schritte bis zum Bett und kuschelte sich in die warmen Decken. Gott sei Dank brauchte sie nicht lange zum einschlafen. Als Kiran erwachte, wusste sie, dass sie immer noch träumte. Sie stand auf einer weiten Wiese, die mit farbenprächtigen Blumen geschmückt war, dass sie für einen Moment die Augen schließen musste. Das Gras unter ihren Füßen war weich und angenehm kühl. Ein leichter Wind wehte, spielte mit ihren Haaren und ihrem eisblauen Satinnachthemd, welches ihr bis zu den Fußknöcheln ging. Kiran fühlte, dass sie schon einmal hier gewesen war, konnte sich aber nicht genau daran erinnern. Langsam ging sie durch das hohe Gras und wand beim laufen ihr Gesicht der Sonne entgegen. So angenehm warm. Ein innerer Frieden, den sie schon lange nicht mehr gefühlt hatte, erfüllte ihre Seele. Wie von selbst trugen sie ihre Füße zu einem wunderschönen See, der in sämtlichen Blautönen schimmerte. Schaäne glitten königlich durch das Wasser und die Sonne erhellte das Weiß ihrer Federn noch mehr. Seerosen trieben auf der Wasseroberfläche und glitzerten in einem hellen rosa und in einem satten dunkelgrün. Dieses Bild war so schön, so voller Frieden, dass Kiran ungewollt die Tränen kamen. "Wieso weinst du denn?" Als Kiran die ihr so schmerzlich vermisste Stimme hörte, hielt sie die Luft an und drehte sich langsam um. Dort stand er, schön wie ein Engel und so erhaben wie eine Gottheit. Das blonde Haar umspielte sein Gesicht und die kobaldblauen Augen leuchteten hell in seinem blassem Gesicht. Er trug ein einfaches Hemd und eine schlichte Hose. Auch er war barfuß. Langsam glitt Kiran's Blick wieder zu seinem Gesicht. "Deine Haare..." Ein verschämtes Lächeln umspielte seinen sinnlichen Mund und Kiran hatte Probleme, genügend Luft in ihre Lungen zu bekommen. "Ich habe sie abgeschnitten." Kiran fühlte, wie ihr ungehemmt die Tränen übers Gesicht liefen. "Oh, ich habe so eine kranke Fantasie. Schneide ich einer Traumerscheinung die Haare ab." Als sie die Bestürzung in dem ihr so geliebten Gesicht sah, hätte sie fast gelacht. "Jetzt träum ich endlich von dir und dann mache ich so'n Mist. Mein Legolas würde sich nie die Haare schneiden." "Das hatte ich von dir auch gedacht, aber du hast es trotzdem gemacht. Und wozu? Nur um mir zu trotzen. Kiran, ich bin es wirklich, ich bin hier." Kiran schüttelte den Kopf und schlug die Hände vors Gesicht. "Nein, mach es nicht noch schlimmer. Ich ertrage es nicht. Es ist so schon schwer gebug, auch ohne ein Trugbild von dir." Kiran hörte nichts, auf einmal hatte ihr Trugbild seine langen Arme um sie geschlungen und küsste sie mit heißer Leidenschaft. Kiran's Körper reagierte wie von selbst auf diese vertraute Liebkosung. Sie vergrub ihre Hände in seinen Haaren, zog ihn noch näher an sich und sog seinen berauschenden Duft in sich ein. Viel zu früh zog er sich zurück und sah ihr tief in die Augen. Kiran legte eine Hand an sein Gesicht und strich über die ihr vertrauten Konturen. War er ein Trugbild? Ein Traum, zusammengesetzt aus ihren Gefühlen und Erinnerungen? Oder war er echt? Konnte sich ein Traum, ein Trugbild, so echt, so warm und so vertraut anfühlen? Konnte ein Traum etwa auch so vertraut riechen? Nein, da war Kiran sich sicher. "Legolas!" Sie schlang ihre Arme um seinen Hals und vergrub ihr Gesicht an seiner Brust und unaufhaltsam liefen ihr die Tränen übers Gesicht. Er hielt sie fest umschlungen, wiegte sie sanft hin und her und hauchte ihr Küsse, so zart wie Schmetterlingsflügel auf's Haar. "Schsch, Liebste. Ich bin hier. Alles ist gut. Bitte weine nicht, Kiran. Du weist doch, mein Herz erträgt es nicht, wenn du weinst." "Halt die Klappe, du Idiot. Das ist Frauensache, davon vertsehst du nichts." Er lachte leise und küsste ihre Stirn. "Oder liegt es an deiner Schwnagerschaft, dass du soviel weinen musst?" Kiran hob den Kopf und sah ihn an. "Woher..." Sanft legte Legolas ihr eine Hand auf den Bauch und strich zärtlich über die leichte Rundung. "Ich müsste schon blind sein, um es nicht zu sehen. Aber wenn ich blind wäre, würde mir dieser herrliche Anblick, so wie du jetzt vor mir stehst, versagt sein." Kiran fühlte, wie ihr Gesicht heiß wurde. "Seit der Schwangerschaft ist mir immer heiß. Da kann ich nicht mehr in Hose und Shirt schlafen." Seine langen Finger liebkosten ihr Gesicht und Kiran genoss die Liebkosung. "Wird es ein Junge oder ein Mädchen?" "Ein Mädchen. Ich wollte sie Lessien nennen." "Lessien. Kleiner Engel. Ein wunderschöner Name. Ich bin einverstanden." Kiran boxte ihn gegen die Schulter. "Als ob du da was mitzureden hättest." Legolas fing ihre Hand ein und zog sie wieder an sich. "Ich habe da sehr viel mitzureden, kleiner Wildfang. Schließlich ist Lessien auch mein Kind." "Aber wirst du da sein? Wirst du sie mit mir groß ziehen können, Legolas?" Legolas beugte sich zu ihr herrab und küsste sanft ihr Gesicht. "Ich werde da sein, Kiran. Ich habe einen Weg gefunden, in deine Welt zu kommen. Oder vielmehr haben es Galadriel und Elrond mir ermöglicht." Als Kiran die Namen der beiden Elben hörte, sog sie scharf den Atem ein und im gleichen Moment gab ihr Lessien einen Stoß. Legolas schaute erstaunt zu ihrem Bauch und legte schnell eine Hand auf die Wölbung, doch Lessien hatte offenbar nicht vor, ihre Mutter noch einmal zu treten. Sie hatte auch so verstanden. "Sie hat dich getreten." "Ja, weil sie gemerkt hat, wie ich wütend wurde, als du die Namen von Galadriel und Elrond genannt hast. Ich bin nicht wirklich gut auf die beiden zu sprechen." "Sie weis jetzt schon, über was wir sprechen? Was dich traurig oder wütend macht?" Kiran lächelte leicht. "Sie ist eben ein sehr inteligentes Mädchen." Legolas lachte und gab ihr einen sanften Kuss. "Legolas, wie willst du zu mir kommen?" "Ich bi schon bei dir. Elrond und Galadriel haben einen Zauber angewand. Ich musste nur noch warten, bis du hierher kommst und mich mit in deine Welt nimmst. Alleine finde ich den Weg dorthin nicht." "Aber Legolas, bedenke, was du alles aufgibst. Dein Land, deine Freunde, deine Familie. Alles in meiner Welt wird dir fremd erscheinen." "Ich bin sicher, du wirst mir alles zeigen. Lass uns gehen, Kiran. In dieser Wet hält mich nichts mehr." Kiran schlang ihre Arme um ihn und weinte vor Glück. Endlich war sie wieder mit dem Mann, den sie über alles liebte, vereint. Sie würden zusammen leben und sie würden eine Familie gründen. Ihre eigene kleine Familie. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)