Herr de Ringe - Die Gefährten von Sironi19 (Eine Frau in der Gemeinschaft des Ringes) ================================================================================ Kapitel 24: Zurück nach Hause ----------------------------- Kiran erwachte mit höllischen Kopfschmerzen und mit einem schlechten Gefühl in der Magengegend. Sie setzte sich langsam auf und drückte die Hände auf ihren Bauch. Sie kämpfte gegen die Übelkeid und versuchte, ruhig zu atmen. Nach einer Weile war der Schmerz erträglich und sie stand langsam auf. Doch die Kopfschmerzen blieben. Kiran ging zu einer Komode, auf der eine Schüssel mit Wasser stand und sie tauchte ihre Hände hinein, um sich das Gesicht mit der kalten Flüssigkeit zu bespritzen. Danach ging es ihr zwar besser, aber die Kopfschmerzen und die Schmerzen im Magen blieben. Sie stützte sich an der Komode ab, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Was war nur los mit ihr? "Kiran?" Kiran drehte sich um und sah, das Legolas sie besorgt musterte. Sie brachte gerade noch ein schwaches Lächeln zu stande. "Hallo Legolas. Wie geht es Aragon?" Legolas eilte zu ihr, um sie zu stützen. "Besser als dir, denn er kann ohne Hilfe laufen." "Kann ich auch." Ihre Stimme klang trotzig, so wie die eines Kindes, dem man sein Spielzeug weg genommen hatte. Legolas verdrehte die Augen. "Natürlich, Kiran. Bei Eru, du bist blasser als so manche Leiche." Kiran versuchte, ihn abzuschütteln, doch er seufzte nur genervt, hob sie auf seine Arme und trug sie zum Bett. Sie war viel zu erschöpft, um unnötig gegen ihn zu rebellieren, also kuschelte sie sich einfach an ihn. Legolas war alarmiert. War sie so krank, dass sie ihn nicht einmal beschimpfen mochte? Er legte sie sanft auf das Bett und strich ihr ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht, dabei streiften seine Fingerspitzen ihre Stirn. "Kiran, du brennst ja fast vor Fieber!" Sie blinzelte ihn aus verschleierten Augen an. "Legolas, mein Hals tut so weh, genau wie mein Bauch." Legolas legte ihr besorgt eine Hand an die Kehle. Er konnte die Schwellung in ihrem Hals deutlich fühlen. Sie musste sehr schwer Luft bekommen. "Bleib ruhig liegen, Süße. Ich gehe und hole Meister Borak." Und schon lief er aus dem Zimmer. Kiran versuchte, sich aufzurichten, doch sie bekam kaum Luft. Sie rollte sich auf die Seite und zg die Beine an. Gott, was war los mit ihr? Als sie am Nachmittag eingeschlafen war, war sie doch noch putzmunter gewesen. Wo also kamen auf einmal diese Schmerzen her? Sie hörte, wie Legolas den Heiler zur Eile drängte und keine 5 Herzschläge später standen die beiden an ihrem Bett. Meister Borak war ein Elb, wie sie fest stellte und er sah sehr freundlich aus. Lange braune Haare fielen ihm über die Schulter und sie konnte deutlich die Sorge in den dunkelblauen Augen lesen. "Also, Legolas. Du sagtest, als du sie am Nachmittag verlassen hast, war sie noch gesund gewesen." Legolas nickte. "Jetzt glüht sie vor Fieber, hat einen geschwollenen Hals und ihr Magen schmerzt." "Legolas, da wo ich herkomme, nennt man das eine Grippe." Legolas bedachte sie mit einen ernsten Blick. "Elben werden nicht krank, Süße. Und Halbelben auch nicht." Kiran wollte ihm gerade eine Gemeinheit an den Kopf werfen, da musste sie plötzlich furchtbar husten und bekam noch schwerer Luft. Als der Hustenanfall vorbei war, untersuchte Meister Borak sie. Kiran biss die Zähne zusammen, als ihr der Elb auf den Bauch drückte. Legolas hob ihre Hand an seine Lippen und küsste ihre Fingerspitzen. Er hatte Kiran noch nie wehleidig erlebt, also musste es ihr sehr schlecht gehen. Ihre Haut war blass und ihre Lippen zitterten. Meister Borak richtete sich auf und sah Legolas besorgt an. "Ich weis nicht, was sie hat, Legolas. Hat sie vielleicht etwas falsches gegessen oder getrunken?" Legolas schüttelte den Kopf. "Borak, Kiran ist eine Halbelbe. Sie kann an so etwas nicht erkranken." Meister Borak seufzte und sah verzweifelt aus. "Ich kann es mir nicht erklären. Als Halbelbe dürfte sie nicht krank werden." "Leute, es ist nur 'ne Grippe." Legolas setzte sich neben sie. "Ich weis nicht, was eine Grippe ist, Süße. Aber kann sie so schnell ausbrechen?" "Du wärst überrascht, wie anfällig die Menschen sind." Legolas lächelte. "Schatz, du bist aber eine Halbelbe." Kiran streckte ihm die Zunge raus. "Also ist ein Teil von mir noch Mensch." "Dir muss es schon besser gehen, wenn du mir Wiederworte geben kannst." Borak sah überrascht von Legolas zu Kiran. Er hatte es noch nie erlebt, dass Legolas so neckend mit jemanden umgegangen war. Ganz besonders nicht mit einem Mädchen. "Was kann ich denn machen, damit es dir besser geht?" "Kamillentee hilft immer." Legolas nickte und sah Borak an. Er nickte und verlies augenblicklich das Zimmer. Legolas wartete noch einen Augenblick, dann beugte er sich über sie und küsste zärtlich ihr Gesicht. Sie seufzte leise, doch dann schob sie ihn sanft von sich. "Lass das lieber, sonst steckst du dich noch an." Legolas lachte und schmiegte sich an sie. "Legolas! Ich mein's ernst!" Seine Zähne knabberten an ihrem Hals. "Elben werden nicht krank, Süße." Sie seufzte einfach und schmiegte sich an ihn. "Es ärgert mich, dass ich gerade jetzt krank werde. Ich wollte euch doch helfen." Seine Hände strichen über ihren Rippenbogen. "Dann danke ich Eru und allen Vala, dass du krank bist. Du würdest dich nur in Gefahr bringen." "Da kann ich dir beim besten Willen nicht wiedersprechen. Aber sag mal, was machst du da?" Seine Lippen hinterließen eine heiße Spur auf ihrer Haut und seine Hände zupften neckend an ihrem Hemd. "Ich will doch nur, dass es dir besser geht." Kiran schmiegte sich enger an ihn. "Normalerweise habe ich ja nicht's gegen deine Methoden, aber..." "Verzeihung, ich wollte nicht stören, aber ich bringe den Tee." Legolas hob mit blitzenden Augen den Kopf und wies auf die Komode. Der Diener stellte den Becher dort ab und verlies schnell wieder das Zimmer. Als die Tür ins Schloss fiel, lenkte Legolas seine ganze Aufmerksamkeit wieder auf Kiran. Seine Hände wanderten unter ihr Hemd und liebkosten ihre zarte Haut. Kiran krallte sich an seiner Tunika fest. "Nicht, Legolas." Legolas vergrub seufzend sein Gesicht in ihre seidige Haarmähne. "Schon gut, Kiran. Wie es scheint, kann ich mich in deiner Nähe nur schwer beherrschen." Er erhob sich, ging zur Komode und brachte ihre den Tee. Dann half er ihr, den Tee zu trinken, ohne daran zu ersticken. Kiran lächelte. "Danke." Er strich ihr zärtlich über das Gesicht. "Du bist wirklich unglaublich, Kiran. Ich bin mir sicher, dass mein Vater dich mögen wird." "Na, hoffentlich." Legolas lachte und zog Kiran in seine Arme. "Aber ich glaube auch, dass du ihn um Jahre altern lässt." Kiran knuffte ihn in die Seite. "Sei netter zu mir. Schließlich bin ich krank." "Oh, wie konnte ich das vergessen?" "Legolas? Bist du da drin?" "Ja!" Die Tür wurde geöffnet und Aragon trat ein. Kiran stellte fest, dass er gebadet und seine Kleidung gewechselt hatte. Er sah sie besort an. "Ich habe gehört, dass du krank bist. Geht es dir besser?" Kiran grinste. "Den Umständen entsprechend. Aber du siehst noch recht fit aus, dafür das du von einer Klippe gestürzt bist." "Wie ich sehe, geht es dir schon wieder gut, da du freche Antworten geben kannst." Kiran zwinkerte ihm zu, betrachtete dann aber besorgt seine Waffen. "Sind sie schon so nahe, dass du bis an die Zähne bewaffnet hier rum laüfst." Aragon zog eine Augenbraue hoch. Er wunderte sich immer noch über ihre Ausdrucksweise, aber so langsam gewöhnte er sich daran. "Es wird noch etwas dauern. Legolas, Haldir will mit uns sprechen." Legolas nickte und stand auf. Er bedachte Kiran mit einen warnenden Blick. "Du bleibst im Bett? Hast du mich verstanden?" Sie sah zu ihm auf. "Ja, ich habe dich verstanden." Er sah sie misstrauisch an, folgte dann aber Aragon. Kiran wartete noch ein paar Minuten, dann stand sie auf. Sie wusste, dass Legolas vor Wut toben würde, aber schließlich hatte er sie nur gefragt, ob sie ihn verstanden hatte, nicht, dass sie ihm gehorchen sollte. Und eher würde sie sich beide Bene abhacken, als untätig im Bett zu liegen. Sie schlüpfte schnell in eine Tunika, in eine Hose und in kniehohe Lederstifel. Dann gürtelte sie noch ihr Schwert und band sich Bogen und Köcher auf den Rücken und verlies das Zimmer. In den Gängen begegneten ihr viele Krieger und alle sahen angespannt aus. Aber das war nicht verwunderlich. Der Krieg stand praktisch vor der Haustür. "Verdammt, Kiran!" Kiran zuckte zusammen und sah in die große Halle. Legolas stand an einem großen Tisch, zusammen mit den anderen und sah sie bitterböse an. "Ja?" "Solltest du nicht im Bett liegen?" "Du hast mich gefragt, ob ich dich verstanden habe, und das habe ich. Du hast mir nicht gesagt, dass ich dir auch gehorchen soll." Legolas erdolchte sie geradezu mit seinen Blicken, doch sie schlenderte zu ihm und sah ihn aus großen Augen an. "Dieser Blick funktioniert bei mir nicht." "Ihr braucht mich." "Wer sagt das?" "Ich." "Geh zurück ins Bett." "Geh doch selber." "Kiran!" "Ja?" "Kannst du mir nicht einmal gehorchen?" "Nein. Das liegt nicht in meiner Natur." Legolas schüttelte den Kopf und sah hilfesuchend zu seinen Freunden. Doch alle hoben die Hände und schüttelten die Köpfe. Aus diesen Streit wollten sie sich alle raushalten. "Wie es aussieht, stehst du alleine da." "Du treibst mich in den Wahnsinn." "Immer wieder gerne." Legolas stieß ein grollendes Knurren aus, packte sie am Handgelenk und zog sie aus der Halle. Als er eine abgelegene Niesche fand, schob er sie hinein. "Was denkst du dir eigentlich? Du bist krank. Vorhin konntest du dich kaum auf den Beinen halten." "Bist du sauer, weil ich euch helfen will, obwohl ich krank bin oder weil ich dir vor all deinen Freundn Wiederworte gegeben habe?" Erstaunt blinzelte er sie an. "Das erste." Kiran lehnte sich an die Wand und sah ihn einfach nur an. "Legolas, ich kann auf mich aufpassen. Und ich will nicht noch einmal jemanden verlieren, der alles für mich bedeutet. Das würd ich nicht noch einmal ertragen." "Kiran." Er schloss sie einfach in die Arme und sie erwiederte die Geste. "Kannst du mich denn nicht verstehen?" "Ich verstehe dich, Legolas, doch..." Ehe sie weiter sprechen konnte, flüsterte er ihr ins Ohr. "Bitte verzeih mir." Dann fühlte Kiran einen starken Schlag im Nacken und alles um sie herrum wurde schwarz. Als Kiran die Augen aufschlug, sah sie in das sorgenvolle Gesicht von Lady Eowyn. Und dann realisierte sie die pchenden Schmerzen in ihrem Nacken. "Oh, Lady Kiran! Endlich seit Ihr wach! Ich war so un Sorge um Euch." "Lady Eowyn? Wie bin ich ..." "Prinz Legolas hat Euch hier her gebracht." Kiran richtete sich in eine sitzende Position auf, rieb sich den schmerzenden Nacken und sah sich um. Und dann stieß sie eine ganze Reihe von undamenhaften Flüchen aus. "Ich fass es nicht! Wie kann er mir das antun?" Kiran sprang auf und wütete. "Ich werde ihn umbringen! Ich werde ihn an seinen Spitzohren aufhängen und ihm dann alle Knochen brechen!" Kiran holte tief Luft, doch bevor sie mit ihrer Schimpftierade fortsetzen konnte, erschütterte lautes Stampfen und ohrenbeteubendes Brüllen die Stille. Erschrocken sah Kiran zu Lady Eowyn, doch die versuchte, die Frauen und Kinder zu beruhigen. Sie sah sich um und suchte verbissen nach einem Ausgang. Wieso nur hatte er ihr das angetan? Wieso nur missachtete er ihre Wünsche? Ein eisiger Windhauch strich über ihr Gesicht und Kiran sah nach oben. Dank ihrer, langsam erwachten Elbensinne, entdeckte sie ca. 50 Fuß über den Erdboden eine Öffnung. Vielleicht passte sie da durch. Aber der Aufstieg schien schwierig zu sein. "Lady Kiran, bitte kommt tiefer in die Höhlen." Kiran drehte sich zu der jungen Lady um und betrachtete sie. "Lady Eowyn, wohin führt diese Öffnung?" Kiran wies nach oben und Eowyn sah dorthin. "Der ... ich weis es nicht." Kiran runzelte die Stirn. Damit konnte sie nichts anfangen. Aber sich wie ein verschrecktes Reh irgendwo zu verstecken, dass wollte sie nicht. Entschlossenheit blitzte in ihren Augen auf. Sie würde sich nicht von Legolas beherrschen lassen. Das konnte er vergessen. Sie trat an die Felswand, betrachtete sie genau und machte sich dann an den Aufstieg. Sie hatte gerade die Hälfte geschafft, da hörte sie die Stimme von Lady Eowyn. "Lady Kiran, was macht Ihr da?" Kiran wagte nicht, nach unten zu sehen, denn die Wand war nicht wirklich dafür gedacht, daran hochzuklettern. "Wenn mein Verlobter glaubt, mich beherrschen zu können, dann irrt er sich." "Euer ... Euer Verlobter?" Kiran biss die Zähne zusammen, als eine ihrer Hände von der Felswand abrutschte und ihre zarte Haut aufriss. "Prinz Legolas." Sie hörte Eowyn nach Luft schnappen. "Ihr seit mit Prinz Legolas verlobt? Aber Ihr ... Ihr seit doch ein Mensch." "Ja! Nein! Halbelbe!" Kiran hatte nun wirklich keine Zeit, sich zu unterhalten. Der Aufstieg war schwer genug. Und sie wollte lebend oben ankommen. Und das nicht nur, um zu kämpfen. Nein, sie wollte Legolas auch noch ordentlich ihre Meinung sagen. Und dann würde er klein mit Hut sein. Kiran griff nach einem Vorsprung und wollte such daran hoch ziehen, doch ihre blutverschmierte Hand rutschte ab und Kiran verlor den Halt. Kiran fiel, Eowyn`s Schrei hallte in ihren Ohren und ihr letzter Gedanke und ihr letzter Laut, der ihre Lippen verlies, war der selbe. "LEGOLAS!" Dann wurde alles schwarz. Kiran schlug die Augen auf, saß senkrecht und stieß einen schrillen Schrei aus. Ihre Atmung gin unregelmäßig und ihr Herz schlug schmerzhaft gegen ihren Brustkorb. Es war dunkel, doch der vertraute Duft von Zimt und Zitrone beruhigte ihre Sinne. Ihre Augen gewöhnten sich an die Dunkelheit. Und dann sah sie die vertrauten Umrisse ihres PC`s. Erst setzte ihr Herz aus, dann schlug es um so schneller. Sie war in ihrer Wohnung! Sie war auf der Erde! Sie war Zuhause! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)