Herr de Ringe - Die Gefährten von Sironi19 (Eine Frau in der Gemeinschaft des Ringes) ================================================================================ Kapitel 14: Was ein Menschenmädchen Elbenkriegern noch alles zeigen kann^^ -------------------------------------------------------------------------- Kiran strich über die Rinde der Mallonbäume. Sie waren glatt und fühlten sich etwas merkwürdig an. Aber das war irgendwie ein lustiges Gefühl. Aber jetzt hatte sie eigentlich keine Zeit, ihre Umgebung zu bewundern. Als sie aufgewacht war, war Raca verschwunden. Kiran war so in Sorge gewesen, dass sie sich auf die Suche gemacht hatte. .... Aber jetzt wäre es schön, wenn sie jemand suchen würde. Sie hatte sich nämlich total verlaufen. Na super! Sie und ihr Orientirungssinn. Ok, sie hatte keinen. "Verdammt!" Wütend stampfte sie mit dem Fuß auf. Am liebsten wäre sie gegen einen Baum gelaufen. Und das so lange, bis sie in Ohnmacht fiel. Ja, dass sollte sie tun. Aber anstatt gegen einen armen, unschuldigen Baum zu rennen, sank sie ins Gras und starrte vor sich hin. "Ich will nach Hause. Ich will nach Hause. Ich will nach Hause. Ich will nach Hause. Ich will nach Hause. Ich will nach Hause. Ich will nach Hause." "Das habt Ihr jetzt oft genug gesagt, oder?" Kiran stieß einen Schrei aus und sprang auf. Haldir stand hinter ihr und grinste verschmitzt. "Müsst Ihr so schleichen? Da bekommt man ja einen Herzinfakt." Haldir verbeugte sich leicht. "Bitte verzeiht. Ich wollte Euch nun wirklich nicht erschrecken. Aber sagt, was macht Ihr hier?" Na toll, Oberpeinlich! Ein Elb hatte sie erwischt, wie sie sich verlaufen hat. Zerknirrscht stocherte sie mit einer Fußspitze im Boden herum. "Hab mich verlaufen. Mein Orientierungssinn ist leider gleich 0." Keine Reaktion. Kiran sah auf. Haldir verkniff sich tapfer das Lachen, aber trotzdem zirrte ein Lächeln sein Gesicht. "Lacht ruhig. Ich verlauf mich sogar in meiner Heimat. Das ist so schlimm und peinlich." "Dafür seit Ihr doch mit anderen Eigenschaften gesegnet. Man kann nicht alles können." "Oh, vielen Dank auch. Das ist mega aufbauend, wenn man das von einen Elben hört. Aber mal was anderes. Könnt Ihr mich zurück zum Lager bringen?" "Natürlich. Folgt mir." Damit setzten sich die beiden in Bewegung und sie streiften eine ganze Zeit lang durch den Wald. Irgendwann kamen sie auf eine Lichtung, auf der viele Krieger trainierten. Kiran blieb stehen, genau wie Haldir. "Sind das alle Krieger?" "Nein. Einige sind bei ihren Familien und andere bewachen unsere Grenzen." Kiran legte den Kopf schief. "Elben erstaunen mich immer wieder." Dann fiel ihr Blick auf eine kleine Gruppe. "Was machen die da?" Haldir sah ebenfalls in die Richtung. "Sie versuchen, über ein dünnes Seil zu gehen und dabei zu kämpfen. Selbst mir fällt es schwer, denn man muss sowohl sein Gleichgewicht halten als auch den Gegner im Auge behalten." Kiran's Augen strahlten. Endlich wieder etwas, was sie kannte. "Das ist leicht." Haldir zog eine Augenbraue nach oben. "Wollt Ihr etwa sagen, dass Ihr diese Übung beherrscht?" "Jup. Mein Vater brachte es mir bei. Kommt, ich zeig es Euch." Zielstrebig ging sie auf die kleine Gruppe zu, dicht gefolgt von Haldir. Als die beiden bei der kleinen Gruppe angelangt waren, verbeugten sich die Elben vor Haldir und musterten Kiran mit neugierigen Blicken. Kiran betrachtete das Seil, dann drehte sie sich zu einen Elben um. "Dürfte ich bitte Euren Stab haben, werter Herr?" Der Elb sah sie überrascht an, reichte ihr aber seinen Kampfstab. Kiran legte ihn auf ihre offene Handfläche. "Er ist gut ausbalanciert. Ein schönes Stück." Dann setzte Kiran sich ins Gras und zog ihre Schuhe und Socken aus. Barfuß konnte sie es am Besten. Dann stand sie wieder auf und stallte sich auf die hohe Kiste. Das Seil war straff gespannt, also sollte es kein Problem sein. Kiran atmete tief ein und aus und setzte dann ihren Fuß auf das Seil. Nach einiger Zeit hatten sich alle Krieger bei Haldir versammelt und sahen dem jungen Menschenmädchen bei der Übung zu. Kiran war wieder in ihrem Element. Sie machte jede Übung, die ihr Vater und ihre Brüder ihr beigebracht hatten. Der Stab sauste durch die Luft. Ein beruhigendes Geräusch in ihren Ohren. Plötzlich drangen die Geräusche von klatschenden Händen an ihre Ohren. Kiran öffnete die Augen. Sie hatte gar nicht bemerkt, dass sie so viele Elben um sie herum versammelt hatten. Verlegen sprang sie von dem Seil und senkte den Stab. "Ihr seit eine ausgezeichnete Kämpferin, Lady Kiran." Kiran hob den Kopf und sah Haldir an. "Vielen Dank." "Wer brachte es Euch bei?" Kiran's Gesicht verschloss sich und ihre Stimme war bach jeder Emotion, als sie Haldir antwortete. "Mein Vater und meine Brüder." Damit drückte sie dem Elben seinen Kampfstab wieder in die Hand und ging. Vermutlich würde sie sich wieder verlaufen, aber das war ihr gerade egal. Sie wollte nur weg von dem Ort, wo sie an ihre Familie erinnert wurde. Fort von dem Schmerz. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)