Dark Eyes
Hallo… Ich mal wieder. ^^
Eigentlich wollte ich diese Fanfiction gar nicht hochladen, aber Marikuishiyutaru hat mich darum gebeten… Da ist sie Süße!
Kapitel 1 Dark Eyes
Es regnete in Strömen und Malik war gerade auf dem Heimweg. Vor zwei Tagen hatte seine Harley angefangen zu zicken und verweilte nun in der Werkstatt, weshalb er mit dem Bus zur Arbeit fahren musste. Es war schon ziemlich spät gewesen und Malik fluchte leicht als ihm der letzte Bus vor der Nase wegfuhr. Langsam verlor er die Nerven. Er ließ sich an der Bushaltestelle auf einem der Sitze nieder und dachte nach. Sollte er jetzt etwa nach Hause laufen? Wenn er das tun würde, hätte er morgen garantiert eine Lungenentzündung, soviel war sicher. Er fühlte sich ohnehin nicht gut. Schon den ganzen Tag hatte er fürchterliche Kopfschmerzen gehabt und in seiner Mittagspause wurde ihm so schwindelig, dass er glaubte gleich Ohnmächtig zu werden. Er beschloss sich ein Taxi zu rufen und kramte in der Tasche nach seinem Handy. Das konnte doch jetzt wirklich nicht mehr wahr sein!
„Verdammt!“, knurrte er, als er es nicht fand und feststellen musste, dass er es entweder verloren oder zu Hause vergessen hatte. Er war wirklich ein Pechvogel. Doch was brachte es sich jetzt darüber aufzuregen? Nichts. Also stand er auf und stapfte durch den immer stärker werdenden Regen nach Hause.
Er hasste den Regen. Vor zwei Jahren wurde er von einem Auto angefahren und lag nach dieser Sache längere Zeit im Krankenhaus. Seit jener Zeit litt er unter Gedächtnisschwund. Er konnte sich nicht mehr daran erinnern wie es zu dem Unfall gekommen war. Der Fahrer des Wagens, hatte Fahrerflucht begangen. Niemand konnte ihm sagen was damals passiert war. Auch an die Zeit vor dem Unfall konnte er sich nicht erinnern. Er wusste nur, dass es an jenem Tag geregnet hatte und seit dem machte ihn der Regen traurig.
Malik hatte gerade mal den halben Weg hinter sich. Er war schon völlig durchnässt. Der Regen prasselte auf ihn ein und Malik begann zu zittern. Ihm war schrecklich kalt und sein Kopf schien nun langsam unter den Schmerzen, die ihn quälten zu bersten. Er stützte sich an einer Hausmauer ab und hielt sich den Kopf. Er konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Alles begann sich zu drehen. Ihm wurde heiß und im nächsten Augenblick glaubte er wieder er müsse erfrieren. Musste ihm so was ausgerechnet jetzt passieren? Auf der anderen Straßenseite konnte er eine überdachte Bushaltestelle ausmachen und versuchte sich zu eben jener zu schleppen. Er achtete nicht darauf was um ihn herum geschah und so sah er auch das Auto nicht, dass direkt auf ihn zukam. Der Wagen hupte und versuchte noch auszuweichen. Als Malik endlich aufsah, nahm er nur noch zwei grelle Lichter wahr die ihn blendeten. Dann wurde um ihn herum alles schwarz.
~*~
Es war schon früh am Morgen als Malik wieder erwachte. Langsam öffnete er die Augen. Er fühlte etwas Kühles auf seiner Stirn und tastete nach dessen Ursache. Jemand hatte ihm einen kalten Lappen auf die Stirn gelegt. Er fühlte sich miserabel. Die Kopfschmerzen waren zwar nicht mehr so schlimm gewesen, doch ihm war elend zumute. Er war verwirrt. Wo war er hier gelandet?
Der Blonde lag in einem großen Bett, welches mit schwarzem Satin bezogen war und ein ziemlich kühl wirkendes Eisengestell hatte. Der Raum war modern eingerichtet und traf genau Maliks Geschmack. Doch was dachte er eigentlich über die Einrichtung dieses Raumes nach? Was zur Hölle tat er hier? Das Einzige woran er sich erinnern konnte waren zwei helle Scheinwerfer die ihn blendeten.
Er erschrak.
Malik hatte an sich herunter gesehen und musste feststellen das ihn jemand entkleidet hatte. Die Boxershorts die er trug war nicht seine! Er wollte gerade aufstehen als jemand den Raum betrat.
„Na, auch endlich wach?“ Ein junger, braun gebrannter Mann mit sandfarbenem Haar, kam ins Zimmer und lehnte sich lässig gegen den Türrahmen. Er trug nur eine zerrissene Jeans und nippte an einer Dose Cola. Malik starrte ihn irritiert an. Er betrachtete den gut gebauten Oberkörper des Anderen.
„Ähm… Wer bist du? Und wo bin ich hier?“, entfuhr es Malik heiser.
Er dachte rasch nach. Hatte dieser Typ ihn etwa umgezogen? Ohne sich dessen bewusst zu sein legte sich ein Rotschimmer auf seine Wangen. Der junge Mann allerdings dachte nicht im Traum daran Malik zu antworten.
„Also… Ich… ich weiß nicht genau… ähm… was passiert ist. Auf einmal wurde alles schwarz und…“, begann Malik, doch nun unterbrach der Andere ihn: „…und kippst direkt vor meinem Wagen um.“ Malik nickte zögerlich mit dem Kopf. Er sah in das Gesicht seines Gegenübers, drehte sich aber schnell wieder weg.
Er hatte diesem Typen nur einen Moment in die Augen gesehen. Sie waren dunkel und Malik hatte das Gefühl von ihnen eingesogen zu werden. Auf seinem Körper machte sich eine Gänsehaut breit. „Ich habe dich mit zu mir genommen. Konnte dich ja schlecht da liegen lassen. Du hattest ziemlich hohes Fieber, aber jetzt scheint es dir ja wieder besser zu gehen.“ Ohne ein weiteres Wort zu verlieren verließ der Andere den Raum. Malik sah ihm nach. Keine Sekunde später kam der junge Mann zurück und schmiss etwas aufs Bett.
„Hier deine Klamotten. Sie sind wieder trocken. Zieh leine, ich hab nicht ewig Zeit Krankenschwester zu spielen.“ „Was soll das denn jetzt?“
Malik wurde wütend. Er wusste nicht warum, aber dieser Typ brachte ihn richtig in Rage. „Du musst mich nicht rausschmeißen, ich gehe freiwillig!“, platzte es aus ihm heraus. Der Typ tat ja gerade so als ob Malik ihn angefleht hätte ihm zu helfen. „Hättest mich einfach liegen lassen sollen! Idiot…“
Er war ziemlich hastig aufgestanden und es begann sich erneut alles zu drehen. Mit einem leisen Plumps landete er wieder auf dem Bett. „Scheinst ja doch noch nicht fit genug zu sein… Na meinetwegen. Soll ich dich nach Hause fahren oder willst du hier bleiben?“, wollte der Andere nun wissen. Malik war immer noch nicht wirklich bei Sinnen und murmelte, dass er noch bleiben wolle.
Er fühlte sich elend. Sein Kopf dröhnte und ihm war unendlich heiß. Er spürte wie sich das Bett senkte und sah auf. Der junge Mann hatte sich zu ihm gesetzt und hielt den kühlen Lappen in der Hand, den er Malik erneut auf die Stirn legte.
„Wie… wie heißt du?“, fragte Malik und sah den Anderen erwartend an. „Mariku“, antwortete er knapp. „Mein Name ist Malik“, flüsterte er und sah Mariku mit glasigen Augen an. „Das weiß ich.“
Malik sah nun ein wenig verwirrt aus, doch noch bevor er irgendetwas sagen konnte, hatte Mariku das Wort ergriffen. „Ich habe in deinen Ausweis gesehen…“ „Warum hast du mich eigentlich nicht ins Krankenhaus gebracht?“ Mariku blieb ihm die Antwort auf diese Frage schuldig. Er stand auf und verließ wortlos das Zimmer.
Malik dachte nach. Was war das für ein Typ? Er warf einen Blick aus dem Fenster. Es regnete immer noch unaufhörlich. Er beobachtete wie die Regentropfen auf das Glas der Fensterscheibe fielen. Dieser Typ war seltsam, dachte er sich. Warum hatte er ihn mit zu sich nach Hause genommen? Mariku hätte ihn doch nur im Krankenhaus abliefern müssen. Er grübelte noch eine ganze Weile und schlief dann irgendwann ein.
Mariku hatte sich unterdessen im Wohnzimmer auf die Couch gesetzt und den Fernseher eingeschaltet. Doch er sah nicht hin. Er beobachtete den Regen, wie Malik es getan hatte. Sein Gesichtsausdruck war unergründlich. Mariku stand auf und ging ins Schlafzimmer. Er setzte sich zu Malik auf´s Bett und beobachtete diesen, wie er schlief. Der Ältere strich Malik eine Haarsträhne aus dem Gesicht und schenkte dem Schlafenden ein sanftes Lächeln. Mariku beugte sich über den Kleineren und gab ihm einen zärtlichen Kuss. Er beobachtete Malik noch eine Weile und weil Mariku ihn nicht aufwecken wollte, verließ er wieder den Raum.
Gegen Nachmittag erwachte Malik aus seinem Schlaf. Er sah sich erst einmal um. Ihm fiel ein was passiert war und das dieser Mariku ihn mit zu sich genommen hatte. Der Kleine fuhr sich mit der Hand durchs Haar. Er hatte einen seltsamen Traum. Mariku war darin vorgekommen. Er stand allein im Regen und rief Maliks Namen. Danach hatte er geträumt, dass der Ältere sich an sein Bett gesetzt hätte. Er hatte Malik durchs Haar gestrichen und ihn geküsst. Malik schüttelte mit dem Kopf. Was träumte er da für einen Blödsinn?
Und doch…
Der Traum war so real gewesen. Er erhob sich vom Bett und zog sich seine Sachen an. Ihm ging es schon viel besser. Sein Kopf schmerzte nicht mehr so stark und das Schwindelgefühl war auch verschwunden. Er verließ das Schlafzimmer und versuchte sich erst mal zu orientieren. Die Wohnung war sehr groß gewesen.
Als er schließlich den Weg ins Wohnzimmer fand, entdeckte er Mariku wie er schlafend auf der Couch lag. Malik wusste nicht recht was er tun sollte. Er setzte sich auf einen Sessel und sah Mariku einen Moment an.
Dieser Typ sah wirklich unverschämt gut aus. Er schlief so friedlich, dass Malik sich ein Lächeln nicht verkneifen konnte. Wie von selbst stand er auf und kniete sich vor die Couch, auf der Mariku schlief. Er wollte Mariku mit seiner Hand durchs Haar fahren, als dieser plötzlich erwachte und diese festhielt.
„Was soll das denn werden, Kurzer?“ Malik erschrak. Was hatte er eigentlich vor gehabt? Er wusste es selbst nicht. Ehe er sich versah war seine Hand zu Marikus Haar gewandert. Er errötete leicht und vermied es dem Älteren ins Gesicht zu sehen. „Ich… ich weiß nicht… also…“, stotterte er, doch Mariku zog ihn an sich und zwang ihn in seine Augen zu sehen. Diese dunklen Augen, in die man hinein zu fallen drohte.
Was wolltest du gerade tun?“, lächelte Mariku nun. Malik wurde nur noch röter und befreite sich aus Marikus Griff. „Ich wollte dich wecken und dich bitten mich nach Hause zu fahren“, sagte er entschieden und sah zum Fernseher der immer noch eingeschaltet war. „Ach so. Klar, kein Problem. Aber willst du nicht erst mal was essen?“ „Ich hab keinen Hunger“, antwortet der Kleinere etwas verlegen. „Na gut. Dann fahr ich dich halt nach Hause.“ Mariku erhob sich von der Couch und zog sich seine Jacke über. Er reichte Malik dessen Jacke und verließ zusammen mit ihm die Wohnung.
Im Wagen sprachen sie kein Wort miteinander. Bis Malik die Stille durchbrach.
„Also… ähm… Danke für alles. Ich meine, dass du mir geholfen hast und so…“ Doch Mariku unterbrach ihn. „Nichts zu danken. Wärst du nicht so süß hätte ich dich liegen lassen. Darauf kannst du wetten“ Malik war sprachlos. Wäre er nicht so süß? Was sollte das denn jetzt? Er verkniff sich eine Antwort und sah aus dem Fenster. „Du musst gleich rechts abbiegen“ bemerkte er. „Ich weiß wo du wohnst“, erklärte Mariku knapp und sah konzentriert zur Straße. „Woher?“, kam es von Malik. „Schon vergessen? Auf deinem Ausweis steht auch deine Adresse.“ „Ach ja.“ Den Rest der Fahrt schwiegen sie sich an.
Als Mariku vor Maliks Wohnung halt machte wusste Malik nicht so recht was er sagen sollte. „Dann danke noch mal für alles. Bis dann“ „Keine Ursache“ Malik schlug die Autotür zu und Mariku fuhr davon. Er sah ihm noch nach bis er um die Ecke verschwunden war. In Gedanken versunken öffnete er die Tür zu seiner Wohnung. „Malik! Da bist du ja! Wo warst du denn? Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht!“ Sein Mitbewohner kam auf ihn zugestürmt. „Oh, hallo Ryou…“ Er setzte sich zusammen mit dem Weißhaarigen ins Wohnzimmer und erzählte ihm die ganze Geschichte.
„Du hättest wenigstens mal anrufen können“, entschied Ryou und sah seinen Mitbewohner vorwurfsvoll an. Er wohnte jetzt seit einem Jahr bei Malik und war immer sehr besorgt um ihn. „Ist ja gut, tut mir leid. Ich gehe eben duschen und lege mich dann ein bisschen hin. Bin total fertig.“
Er dachte noch lange über Mariku nach. Diese Augen gingen ihm einfach nicht aus dem Kopf. Als er auf seinem Bett lag brachte Ryou ihm einen Tee. Doch das bekam Malik gar nicht mehr mit. Er war eingeschlafen und träumte erneut von Mariku, der im Regen stand und Maliks Namen rief.
Fortsetzung folgt…