Harry Potter und die Unmöglichkeit von Zeitreisen von J-chan82 ================================================================================ Kapitel 32: Die Sieben von Hogwarts ----------------------------------- A/N: Doch nicht so schnell, wie erwartet, aber meine liebe große Schwester Stephy hat es nun endlich geschafft, das Kapitel für mich zu übersetzen! Danke Stephy!!! Bis ein Schatz! Ich wünsche euch natürlich auch noch ein frohes neues Jahr und hoffe, dass ihr die ganzen Feiertage der letzten Woche gut überstanden habt. Kapitel 32: Die Sieben von Hogwarts Der Samstagmorgen begann mit einem hellen Sonnenaufgang, zu hell in Harrys Meinung. Er blinzelte müde und versuchte das blendende morgendliche Licht auszublenden, das in den Gemeinschaftsraum schien. Er hielt einen dampfenden Becher schwarzen Kaffe in der einen Hand und versuchte mit der anderen einen sehr viel wacheren Baby-Harry davon abzuhalten von seinem Schoß zu fallen. Gleichzeitig versuchte er noch dem zuzuhören was seine Eltern ihm erzählten. Harry erkannte, dass Multitasking am frühen Morgen sehr hart zu erreichen war. Hätte er gewusst das ihn seine Eltern heute morgen besuchen würden, und das auch noch so früh, hätte Harry nicht die halbe Nacht damit zugebracht die Aufsätze seiner Schüler zu korrigieren, die er im Laufe der Woche eingesammelt hatte. Er wusste nicht wann er den letzten geschafft hatte und wann er ins Bett gegangen war, aber eins wusste er ganz sicher. Er hatte bei weitem nicht genug Schlaf bekommen als es plötzlich an seiner Tür klopfte und sein Vater mit einem verschmitzten Lächeln auf dem Gesicht zur Tür hereinlugte. Harry unterdrückte ein Seufzen, als er einen weitern Schluck von seinem Kaffee nahm und dann den Becher mit einem Croissant ersetzte, welches die Hauselfen gebracht hatten. Er stippte es in etwas Marmelade und biss ab. Seine Eltern hatten ihn nur überraschen wollen. Sie wollten zusammen mit ihm frühstücken und etwas Zeit mit ihm verbringen bevor die Auswahltests für das Hogwarts Quidditch Team begannen. Harry konnte sie verstehen, da sie nicht viel voneinander in den letzten Wochen gesehen hatten. Abgesehen von einem Flohpulveranruf oder der sporadischen Eule. Dennoch, mussten sie so unglaublich früh vorbei kommen. Um Acht Uhr? Es war Samstag um Merlins Willen. Zumindest waren Ron und Hermine noch am schlafen und wären es auch noch in ein paar Stunden, wenn Harry irgendetwas dazu zu sagen hätte. Er hatte ihre Türen sogar vorsichtshalber mit einem Schweigezauber belegt, sodass sie nicht von Harry und seinen Eltern geweckt werden konnten. Sie hatten beide genug gelitten. Ron fast die gesamte Woche und Hermine den gestrigen Tag. Obwohl Ron den gesamten Freitag im Bett gelegen hatte, war er nachts immer noch total erschöpft und Hermine sah auch nicht viel besser aus nachdem sie den Cruciatus Fluch dreimal während seines Unterrichts erleiden musste. Harry war sich immer noch nicht sicher, ob er sich das jemals vergeben konnte. Aber seine Methode hatte zumindest erfolgreich ausgesehen. Er hatte seine Schüler total geschockt und er war sich sicher, dass sie von nun an die Unverzeihlichen Flüche viel vorsichtiger und behutsamer betrachten würden. Sie wussten jetzt warum diese Flüche verboten waren und was sie tun konnten, wie sehr sie anderen Menschen weh tun konnten. Harry hoffte das dies gegenüber seinen Schülern einen, wenn auch nur einen kleinen, Unterschied machen würde. Insbesonders hoffte er dies von seinen Slytherinschülern die, traurigerweise, den Schwarzen Künste am ehesten zugetan waren. „Harry? Hörst du überhaupt zu?“ Harry schaut hoch, da Lilys Stimme ihn aus seinen Gedanken hervorschreckte. Baby-Harry zog am Kragen seines schwarzen T-Shirts und schaute ihn aus großen grünen Augen an. „’Tschuldigung.“, er schüttelte seinen Kopf, „Was hast du gesagt?“ „Ich hab dir doch gesagt, Lily, dass wir erst nach dem Mittagessen vorbeikommen sollten.“, sagte James lachend, „Harry ist kurz davor wieder einzuschlafen.“ „Ist schon in Ordnung.“, Harry lächelte etwas, „Gebt mir nur etwas mehr Kaffee und das Koffein wird mich schon lange genug wachhalten damit ich den Tag überstehe.“ Jetzt lachte James lauthals was ein kleines Quietschen vom kleinen Harry erntete. „Das ist die richtige Einstellung. Aber, sei froh dass du es heute nicht bist der draußen auf den Besen reiten muss.“ Grinsend steckte Harry sich den Rest des Croissants in den Mund und benutzte nun beide Hände um den sich windenden kleinen Harry davon abzuhalten frei zu kommen und von seinem Schoß zu fallen. Es hat etwas gedauert und es war noch immer etwas komisch, aber Harry hatte sich endlich daran gewöhnt mit seinem kleineren Ich zu spielen. Seine Mutter hatte einmal gesagt, als sie die beiden so zusammen sah, dass er eines Tages ein großartiger Vater sein würde. (Harry wurde nur rot und murmelte leise „Vielleicht irgendwann.“ Aber er hatte zur gleichen Zeit Bilder im Kopf von kleinen rothaarigen und grünäugigen Kindern.) Als er beide Arme sicher um den kleinen Jungen auf seinen Schoß gelegt hatte, und ihn somit sicher festhielt, sagte er: „Ja, aber ich wird schon bald da oben sein. Und mit Ron als Kapitän bin ich mir sicher, dass er uns hart rannehmen wird.“ „Ist er so schlimm?“, fragte Lily etwas besorgt. James und Harry tauschten einen kurzen Blick bevor sie beide laut loslachten. Lily verschränkte ihre Arme vor der Brust und schaute die beiden finster an. Der Blick wurde auch nicht weicher als James ihr einen Kuss auf die Haare gab. „Lily, Liebste, Ich liebe dich sehr, aber du hast keine Ahnung was es bedeutet Quidditch zu spielen.“ „Es ist ein gefährlicher Sport.“, murrte sie. „Ich weiß nicht wie oft du nach einem Match in den Krankenflügel musstest. Und ich will gar nicht wissen wie viel Zeit du an diesem Ort verbracht hast Harry. Ehrlich gesagt, versteh ich den Sinn des Spieles einfach nicht. Was ist so interessant daran wenn vierzehn Männer auf Besenstielen versuchen nervige Bälle zu fangen oder ihnen auszuweichen?“ Harry und James schauten sie gespielt überrascht an bevor James seinen Kopf schüttelte: „ Wie kann jemand Quidditch nicht mögen?“ „Passiert.“, meinte Harry, hob die Schultern und unterdrückte ein Gähnen. „Schaut euch nur Hermine an. Sie war nie besonders interessiert daran. Aber zumindest Ginny liebt Quidditch.“ Im gleichen Moment in dem die Worte seinen Mund verlassen hatten, wusste Harry, dass er in seinem zu müden Zustand zu viel gesagt hatte. Bis jetzt hatten alle es versucht Ginny nicht zu erwähnen. Die Weasleys dachten immer noch, dass Molly einen weiteren Jungen erwartete und sie alle wollten, dass sie überrascht werden, wenn sie im August einem Mädchen zur Welt bringt. Außerdem war sich Harry nicht sicher, ob er sich dabei wohl fühlte, wenn seine Eltern den Namen des Mädchens wüssten mit dem er gerne den Rest seines Lebens verbringen wollte. Wer weiß was noch alles später in dieser Zeitschiene passieren würde, falls, nein, wenn Harry Voldemort umgebracht hat – seine Eltern könnten die verrückte Idee bekommen, sein jüngeres Ich und Ginny zu verkuppeln. Das Grinsen auf James Gesicht sah verräterisch aus als er ihn aufzog. „So, das ist also der Name der jungen Dame die du liebst?“ „James!“, wies Lily ihn zurecht, obwohl auch in sie ein leichtes spitzbübisches Lächeln auf den Lippen hatte. „Ich bin mir sicher, dass Harry uns etwas über Ginny erzählen wird, wenn er bereit dazu ist.“ „Ach komm schon Lils.“, meinte James, „Ich hab schon seit Ewigkeiten versucht irgendwelche Informationen über dieses Mädchen herauszufinden, und jetzt als unser Sohn es endlich schafft über sie zu reden willst du nicht es nicht hören?“ Harry fühlte wie sein Gesicht warm wurde und er wusste ganz genau, dass er so rot war wie eine Tomate. Wieso konnte er nicht aufpassen, was er sagte? Es war schon schlimm genug, dass sein Vater nicht gerade kleine Hinweise fallen ließ, um mehr über das „mysteriöse Mädchen“ herauszufinden. Aber jetzt hatte er sich selber in diese Situation gebracht und das war noch viel schlimmer. „Können wir bitte nicht darüber reden?“, murmelte er und schaute dabei auf den Schopf schwarzen Haares auf dem Kopf von Baby Harry. „Na siehst du James. Jetzt ist er verlegen.“, wies Lily ihren Ehemann erneut zurecht und gab ihn einen leichten Schlag auf den Hinterkopf. „Hey Frau! Das hat weh getan!“ „Ich will’s doch hoffen.“, meinte Lily etwas beleidigt. „Das soll dir eine Lehre sein deinen eigenen Sohn zu verhören als ob er ein Krimineller wäre.“ Harry war dankbar für ihre Worte und hoffte, dass sein Vater ihn jetzt in Ruhe lassen würde, aber er wusste auch, dass diese Hoffnung vergebens war. Er hatte seinen Vater in den letzten Monaten recht gut kennengelernt und aus dem, was er gelernt hat, hatte er einen Schluss gezogen: James Potter gab niemals auf – nicht wenn er die Informationen zum weiteren Nerven und Ärgern nutzen könnte. Lily dreht sich nun wieder zu ihm um und er sah ein verschmitztes Lächeln auf ihrem Gesicht. Harry hätte fast laut aufgestöhnt. „Aber, Harry, ich könnte verstehen wenn du nicht mit deinem Vater über solche Dinge reden möchtest. Aber du kannst jederzeit zu mir kommen wenn du irgendeinen Rat oder Hilfe brauchst.“ Nach diesen Worten stöhnte Harry doch laut auf und ließ seinen Köpf hängen und fragte sich, warum sich nicht der Grund auftun könnte und er in einem Loch versinken könnte. Die ganze Zeit über war er neidisch auf Ron und seine Beziehung zu seien Eltern gewesen, sogar wenn es peinlich gewesen war, aber jetzt hatte er selber eine Erfahrung aus erster Hand gemacht und er wünschte sich, dass er diese Erfahrung nicht wiederholen müsste. Okay, Harry meinte das nicht wirklich. Ein kleines Lächeln stahl sich über sein Gesicht, als auf das kleine sich windende und quietschende Baby auf seinem Schoß sah. Eins war jedoch sicher, wenn sie in ein paar Monaten diese Zeitschiene wieder verlassen würden, sobald der Zaubertrank fertig war, würde er nie die Zeit vergessen, die er mit seinen Eltern verbracht hatte. ~*~ Es war schon fast Mittag als sich die Tür zu Rons Zimmer öffnete und der Rotschopf den Gemeinschaftsraum mit einem lauten Gähnen betrat. Sein Haar war noch etwas feucht von seiner Dusche und Harry musste zugeben, dass sein Freund schon um einiges besser als gestern aussah. Aber noch immer waren dort die dunklen Schatten zu sichtbar unter Rons Augen für seinen Geschmack. Trotzdem, als Harry in die Augen seines Freundes schaute, konnte er das Funkeln der Vorfreude auf das erkennen, was heute Nachmittag statt finden würde. Die Auswahl für das Quidditchteam. „Guten Morgen!“ grüßte er alle lautstark, nachdem er kurz gezögert hatte als er Lily, James und den kleinen Harry gesehen hatte. Der jüngste Potter saß derzeit auf Hermines Schoß, die ihn sich sofort geschnappt hatte, nachdem sie sich zu den anderen im Gemeinschaftsraum gesellt hatte, um kurz nach halb 10. Harry hatte sich inzwischen ja daran gewöhnt mit seinem Baby–ich zu spielen, aber es war ihm immer noch peinlich, wenn einer seiner Freunde ihn hielt oder mit ihm spielte. Es erinnerte ihn an jenes peinliche Erlebnis, als Remus einmal alte Babyfotos von ihm seinen Freunden gezeigt hatte. „Guten Tag Ron.“, grüßte Harry ihn mit einen schiefen Grinsen zurück. „Du kommst genau richtig. Wir wollten gerade in die Große Halle zu einem schnellen Mittagessen vor dem Auswahlverfahren.“ In dem Moment hörte man ein lautes Knurren aus Rons Richtung und er kratzte sich etwas verlegen den Kopf. „Essen? Hört sich gut an. Ich bin am verhungern. Ich könnte einen ganzen Hippogreif essen!“ „Das werde ich auch nicht in Frage stellen Kumpel.“, lachte Harry. Er drehte sich zu seinen Eltern. „Kommt ihr auch mit?“ „Natürlich.“, sagte James und zwinkerte ihm zu. „Ich möchte nicht verpassen wie aufgeregt die Kinder sind…Du hast auch noch nicht gesagt, wer der unparteiische Schiedsrichter sein wird, oder?“ Harry lachte und Ron versuchte sich das Grinsen zu verkneifen. Hermine rollte nur mit den Augen und brummelte irgendetwas von aus einer Mücke einen Elefanten machen. Als Harry Hermine hörte, verdrehte auch er seine Augen, hatte aber dabei ein leichtes Grinsen auf den Lippen. Lily, die der gleichen Auffassung war wie Hermine, tauschte einen kurzen Blick mit ihr aus. Beide kicherten kurz und verschwanden dann durch das Porträt in Richtung der großen Halle. Die drei Männer schüttelten nur ihre Köpfe und folgten ihnen dann. „Frauen“, meinte Ron nur,“ Ich glaub ich werd sie nie verstehen.“ „Nun ja, Ron“, James legte seinen Arm um seine Schulter, „Ich bin seit einigen Jahren mit einer verheiratet und ich versteh sie auch nur zur Hälfte. Und dank dieser beiden liebreizenden Frauen hat keiner von euch beiden meine Frage beantwortet.“ Ron grinste James etwas verschmitzt an. „Nöö“, er zog das ö etwas länger und musste dabei weiter grinsen. „niemand weiß es außer den Professoren und einigen Angestellten von Hogwarts. Wir wollten nicht, dass es schnell seine Runde macht. Es wird einen Riesenüberraschung und ich möchte die Gesichter der Schüler sehen wenn wir sie vorstellen.“ „Es ist eine Frau?“, fragte James erstaunt. Harry und Ron tauschten einen schnellen lachenden Blick aus. „Nun ja“, antwortet Harry und klang dabei ganz unschuldig, „Hab ich dir nicht noch vor ein paar Stunden bewiesen, dass es auch Frauen gibt die Quidditch mögen?“ „Mo-Moment!“, stotterte James als sie um eine Ecke gingen auf dem Weg zur großen Halle, „Du meinst aber nicht, das diese … Ginny …der unparteiische Schiedsrichter sein wird! Aber…in deiner Zeit…muss sich doch steinalt sein!“ Harry sah wie sich Ron zu ihm umdrehte, diesmal mit einem verwunderten Blick. Er formte ‚Ginny?’ lautlos mit seinen Lippen, aber Harry grinste nur und schüttelte seinen Kopf etwas. Ohne dass er ein Wort sagte legte er seinen Arm um die Schulter seines Freundes und ging etwas schneller und ließ einen erstaunten James hinter sich zurück. Das Grinsen wurde etwas breiter, als er seinen Vater hinter ihm nach ihm rufen hörte und wie er dann die etwas schneller geworden Schritte hinter sich hörte. Sollte er doch denken was er möchte, dachte Harry und grinste noch immer. Zumindest so lange wie es möglich war, da das Auswahlverfahren ja nach dem Mittagessen beginnen würde. Denn dann würde sein Vater es ja herausfinden und der Name würde nicht Ginny sein. Trotzdem freute sich Harry auf den Ausdruck auf den Gesichtern der Schüler und auch auf dem seines Vaters. Die Große Halle war bereits voll und als ob Dumbledore es gewusst hätte, war der Lehrertisch für die Gäste erweitert worden und Lily und Hermine warteten bereits. James hatte sie in kurzer Zeit eingeholt war aber etwas beleidigt als er den beiden Freunden zum Lehrertisch folgte. Harry setzte sich auf einen der drei leeren Stühle. Ron setzte sich neben ihn und James setzte sich auf den freien Stuhl zwischen Harry und Lily. Als sie den Blick ihres Mannes sah fragte Lily:“ Was ist passiert?“ „Harrys“, schoss es aus ihm hervor, „‘mysteriöses Mädchen‘ ist anscheinend doppelt so alt wie er!“ Hermine, die die vorangegangene Unterhaltung nicht gehört hatte, verschluckte sich an ihren Bissen und musste anfangen zu husten. Lily klopfte ihr sanft auf den Rücken und sagte sie solle langsam durch die Nase einatmen. Obwohl ihr Gesicht dunkelrot angelaufen war, nickte sie nach kurzer Zeit und sagt es ginge ihr wieder gut. Nachdem sie nochmal einen tiefen Atemzug genommen hatte, fragte sie nur: „Was? Wie bist du auf diese Idee gekommen?“ „Naja….er sagte...und ich…ich dachte nur…“ James drehte sich zu Harry um, der inzwischen ein breites Grinsen im Gesicht hatte, und der Groschen fiel. „Wie..was…du…Ich kann‘s nicht glauben! Du hast mich reingelegt!“ „Ich hab’s vom Besten gelernt.“, sagte Harry nur und zwinkerte ihm zu. „Wobei zwei Personen nicht zu vergessen sind, die ich jetzt lieber nicht nenne. Die aber auf ihre eigene Weise berühmt berüchtigt sein werden.“ „Ich kann’s nicht glauben…“, murmelte James und schüttelte seinen Kopf. Harry fing wieder an zu grinsen. Er war sich sicher, dass es nicht oft passierte, dass der Anführer der berühmt berüchtigten Herumtreiber hereingelegt wurde. Aber der geschockte Ausdruck auf James’ Gesicht wurde sehr bald durch ein süßliches Lächeln ersetzt als er antwortet: „Du weißt was das heißt…Krieg.“ Harry sah wie seine Mutter und Hermine wieder ihre Augen verdrehten, aber als einen kurzen Blick mit Ron austauschte sah er ein breites Grinsen und die blauen Augen glänzten durch Interesse an dem wohl bald entstehenden Streiche Krieg. Er reichte seinem Vater die Hand und sagte: „Möge der Beste gewinnen.“ James schüttelte begeistert die Hand seines Sohnes. „Deine Beerdigung.“ „Oh, glaub mir James“, grinste Harry und zeigte kurz auf die Narbe auf seiner Stirn, „ so einfach bin ich nicht zu töten.“ Als die Mittagspause sich langsam dem Ende zu neigte, bemerkte Harry wie mehr und mehr Schüler die Große Halle verließen – eine größere Gruppe früher als die Anderen – anstatt bis zum Ende zu bleiben. Es war doch schließlich Wochenende. Aber er wusste, genau wie alle anderen, dass diesen Nachmittag, in nicht mal einer halben Stunde, etwas sehr viel interessanteres als die üblichen Wochenendbeschäftigungen stattfinden würde. Fast jeder Quidditchspieler, egal ob ein Ständiger oder ein Reservespieler, und sogar einige, die nicht mal in einem Team waren, hatte sich auf der Liste eingetragen die an den schwarzen Brettern in jedem Gemeinschaftsraum gehangen hatten. Alles in allem hatten sich 50 Leute auf dem Platz eingefunden um sich für das Hogwartsteam zu qualifizieren. Alle waren scharf darauf gegen das Lehrerteam zu spielen und hofften, dass sie gewinnen würden. Nun ja, sie hatten noch nicht trainiert, aber Harry war sich sicher, dass ihr Team eine Herausforderung für die Schüler sein würde. Schließlich war es Zeit für Ron zu gehen und alles vorzubereiten. Harry hatte ihm zugesagt, dass er ihm helfen würde alles vorzubereiten und, am wichtigsten, sich mit dem unparteiischen Schiedsrichter zu treffen. Bis jetzt hatte nur Ron mit ihr geredet, aber Harry musste zugeben, dass er sich darauf freute sie zu treffen. Und dann konnte er es nicht abwarten das Gesicht seines Vaters zu sehen da er wusste, dass sein Vater ein großer Fan von ihr war. Als er merkte, dass Ron und Harry aufstanden, sprang auch James von seinem Stuhl und rubbelte sich eifrig die Hände. Harry erinnerte das Bild an ein kleines Kind an Heiligabend. „Die Damen kommen auch mit?“, fragte James Lily und Hermine. „Nein, ich denke nicht.“, antwortete Hermine, „Ich werde Draco etwas Gesellschaft leisten.“ Sie schüttelte den Kopf mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen. „Wenn Poppy ihn noch länger im Krankenflügel behält, schwöre ich, dass er noch launischer wird. Er ist fast unerträglich. Besonders da er wirklich gerne einen Posten im Lehrerteam haben wollte.“ „Du musst etwas verständnisvoller sein, Hermine.“, sagte James, und lächelte zurück, „Wenn ich an seiner Stelle wäre, wäre ich schon lange geflohen, egal wie sehr mich Poppy bedroht hätte.“ „Glaub mir“, musste sie lachend antworten, „er hat’s versucht.“ Sie tupfte sich den Mund mit ihrer Serviette ab und stand dann auch auf, gefolgt von Lily. „Warte“, sagte James auf einmal als er sah das seine Frau dabei war Hermine zu folgen, „ heißt das, dass du auch nicht zuschauen willst?“ „Warum sollte ich? Ich verbringe meine Zeit lieber damit eine arme Seele im Krankenflügel zu besuchen, als einen Nachmittag damit zuzubringen zuzuschauen, wie Leute sich gegenseitig vom Besen schubsen. Wir treffen euch dann später, wenn ihr fertig seid mit einem Ball zu spielen.“ Sie zwinkerte James zu, platzierte Harry auf ihrer Hüfte und verließ die Große Halle. Hermine hob nur entschuldigend die Schultern und folgte ihr. Wieder einmal schüttelte James nur seinen Kopf. „Frauen…“ Sobald die beiden aber aus seinem Blickfeld verschwunden waren drehte er sich mit einem neugierigen Blick zu Harry und Ron um. „Okay…Lasst uns anfangen. Ich will endlich wissen wer dieser mysteriöse Schiedsrichter ist!“ ~*~ Die Tribünen des Quidditchplatzes waren gefüllt mit vielen neugierigen Zuschauern. Aber ob sie alle nur da waren um zu erfahren wer es ins Team schaffte, oder um herauszufinden wer der Schiedsrichter war, wusste Harry nicht. Wahrscheinlich etwas von beidem, und zumindest ein Rätsel von beiden würde in ein paar Minuten gelöst sein. Die drei Männer betraten die Trainerkabine unterhalb der Tribüne, wo sie warten sollte. Und genauso wie Harry es erwartet hatte stand sie dort in ihrer vollen Quidditchuniform – dunkelgrüner Umhang mit einer goldenen Kralle auf der Brust. Neben ihr lag einer der besten Besen überhaupt – der Meteor. Sie lächelte sie an, als sie die Kabine betraten. Ron ging sofort zu ihr und schüttelte ihre gebräunte Hand und lächelte genauso freundlich zurück. „Samira, ich bin so froh, dass du es geschafft hast.“ „Es ist schön, dich wieder zu treffen, Ron“, antwortete sie und warf dabei ihren langen blonden geflochtenen Zopf über ihre Schulter, als sie seine Hand losließ. „Ich habe gehört, dass es einige Freiwillige gibt?“ „Oh ja, gibt es.“ Ron grinste. „Samira, ich würde dir gerne zwei Freunde von mir vorstellen. Als erstes mein bester Freund Harry und dann noch sein Cousin zweiten oder dritten Grades, James.“ Er zeigte auf die beiden Männer. Da Harry bereits vorher wusste wer der Schiedsrichter sein würde, begrüßte er sie freundlich und schüttelte ihre Hand während James sie offen anstarrte. „Sie sind Samira Masen!“ „So sagt man jedenfalls.“, musste Samira grinsend erwidern, die offenbar schon an so ein Verhalten gewöhnt war. „Samira Masen, Captain der Holyhead Harpies, zu ihren Diensten. Aber die meisten nennen mich einfach nur Samira.“ Harry schaute zu seinem Vater und sah etwas, dass er nicht für möglich gehalten hätte. Sein Vater wurde rot, sein Gesicht hatte die Farbe einer Tomate, als er Samira die Hand reichte. Und die Erleichterung in seinen Augen war sofort zu erkennen als Ron wieder anfing zu reden. „Also“, er rieb sich die Hände, „ Was denkst du Samira? Ich glaube, wir haben die Kinder lange genug warten lassen.“ „Okay, dann lass uns mal loslegen.“ Ihre gute Laune und Enthusiasmus waren ansteckend und Harry merkte wie er anfing zu lächeln. Sie erinnerte ihn etwas an ein hyperaktives Kind, obwohl sie sehr sportlich und groß gebaut war für eine Frau. Die vier verließen die Kabine und betraten den Platz auf dem die große Gruppe, die sich angemeldet hatte, schon mit den Besen in der Hand wartete. James entschuldigte sich schnell und ging hoch in die Tribüne um sich das Schauspiel von oben anzuschauen. Da Samira hinter Harry und Ron ging und diese beiden noch ein Stück größer waren als sie, erkannte sie niemand bevor die drei nicht direkt vor der Gruppe zu stehen kamen. Einige Schüler schnappten hörbar nach Luft, als sie sie sahen und machten so einige andere Freiwillige auf sie aufmerksam. Aber erst als Ron sich räusperte und alle Augen sich auf ihn richteten erkannten alle wer sie war. Rons Grinsen wurde noch breiter, wenn das überhaupt möglich war. „Ich weiß, dass ihr alle sehr aufgeregt seid und ich will euch nicht mehr länger warten lassen. Bitte begrüßt unsere unparteiische Schiedsrichterin, die uns auch in den nächsten Wochen trainieren wird – Samira Masen, Mannschaftskapitän der Holyhead Harpies.“ Ein lauter Jubel war zu hören, nicht nur von der Gruppe vor ihnen, sondern auch von den Tribünen und Samira wurde mit viel mehr als einem einfachem Applaus begrüßt, der nicht stoppen wollte bis Ron auf seiner Pfeife blies. „Vielen Dank an euch!“, sagte Samira lächelnd. „Also, das wird jetzt erstmal einfach. Alls erstes möchte ich, dass ihr alle einige Runden um den Platz dreht. Ich werd mit euch zusammen fliegen und diejenigen die ich auf die Schulter tippe sind in der nächsten Runde. Ich werd euch sagen, wann wir aufhören und ich bitte diejenigen, die ich nicht auf die Schulter getippt habe zurück auf die Tribünen zu gehen, sodass wir genug Platz für die folgenden Aufgaben habe. Und jetzt, ab in die Luft mit euch!“ Man konnte sofort erkennen, dass nicht alle Schüler, die sich in die Liste eingetragen hatten, auch ein Talent für Quidditch hatten. Besonders die Schüler im ersten Jahr hatten Problem die Runden zu fliegen, aber auch einige andere. Währen Harry und Ron sich alles von unten anschauten, war Samira zusammen mit den Schülern in der Luft und beobachte jeden genau. Und Harry konnte erkennen, dass sie genau wusste was sie tat. Sie hatte einen Blick dafür zu erkennen, welche Schüler Talent besaßen und welche nicht. Nach fünfzehn Minuten stoppte sie die Schüler und mehr als die Hälfte gingen betrübt zu den Tribünen. „Bevor ich jetzt weitermache will ich euch eins sagen, sodass ihr die Entscheidung selber treffen könnt ob ihr gehen wollt, oder nicht.“ Sie räusperte sich. „Mein Training wird hart und schmerzvoll. Ich toleriere weder Faulheit noch Zuspätkommen. Wir werden in jeder Art Wetter trainieren – sei es nun bei wahnsinniger Hitze oder in einem Schneesturm, der alles in der Umgebung einfrieren lässt. Wenn ihr nicht bereit seid, alles während des Trainings zu geben, muss ich euch bitten euch auch auf die Tribünen zu begeben.“ Als sie keiner bewegte, lächelte sie wieder. „Ich hätte es besser wissen sollen. Es gibt Menschen hier, die genauso verrückt nach Quidditch sind wie ich.“ Dies brachte einige Lacher von den Schülern und die gesamte Atmosphäre lockerte sich. „Gut…weiter geht’s! Alle die Jäger sein wollen gehen bitte dort hinüber. Sucher da drüben hin, Treiber dort hin und die Hüter auf diese Seite.“ Die Gruppe spaltete sich sofort auf die zugewiesenen Plätze auf und nur einen kurzen Moment später schaute Harry interessiert zu, wie sie sich von jedem Schüler zeigen ließ was er konnte. Es gab kein Chaos und keine Beanstandungen von den Schülern wenn sie ihnen sagte, dass sie etwas verbessern mussten und sie noch nicht gut genug waren um zu spielen. Er war sehr beeindruckt davon, wie viel Respekt die Schüler ihr zollten und wie sie an jedem Wort hingen, das sie sagte. Es war bei weitem Rons beste Idee sie zu fragen. Die Sonne ging langsam unter, als das Hogwartsteam endlich zusammengestellt war. Es gab ein Unentschieden bei den Suchern zwischen Charlie Weasley und dem Slytherinsucher, Lisa Scarborough. Am Ende jedoch, nach einer Jagd nach dem Schnatz, hatte sich Charlie den Platz gesichert und Lisa war auf die Reservebank gekommen. Das war ein weiteres Detail, dass Harry an Samira mochte – sie hatte nicht nur ein Team zusammengestellt, sie hatte sogar ein komplettes Reserveteam auf die Beine gestellt und es waren Spieler aus allen vier Häusern im Team. Aus Gryffindor kamen Charlie Weasley als Sucher und ein Mädchen aus dem dritten Jahr, Emerson, als einer der Jäger. Ein anderer Jäger war aus dem Slytherinteam, Denton, und der letzte Jäger war Jonathan Kane aus Hufflepuff. Der Hüter war ein überraschend kleines aber sehr agiles Mädchen von Slytherin, das nicht mal im Hausteam war. Aber selbst Harry musste zugeben, dass das Mädchen, Winters, eine Menge Talent hatte. Und dann waren da noch die Treiber. Einer kam aus dem Hufflepuffteam. Lizzy Brandon war in ihrem fünften Jahr und ihr neuer Partner war Gwenog Jones, eine Ravenclaw in ihrem siebten und letzten Jahr in Hogwarts. Als Harry sie zusammen hat fliegen sehen musste er zugeben, dass sie ein erstklassiges Team ergeben würden. Auf einmal erkannte er, dass die Sieben von Hogwarts jemand waren, die nicht zu unterschätzen waren. „Hey!“ hörte Harry Samira auf einmal rufen, doch sie schien nicht verärgert, als sie auf die Treiber und die Reservetreiber zuging. Harry musste schmunzeln, als er erkannte wer ihr Zeil war. Samira schaute etwas selbstgefällig, als sie vor dem Mädchen aus dem siebten Jahr stoppte. Es war blass mit langen kastanienbraunen Haaren. „Jones, richtig?“ „J-Ja?“, antwortet das Mädchen und schaute Samira, wahrscheinlich ihr Idol, aus großen Augen an. „Trainer Clap hat mir von dir erzählt.“, sagte sie. „Er hat dich letztes Jahr auf Sluggy’s Sommerparty getroffen. Er meinte du hattest Potenzial. Und ich muss sagen, dass ich ihm zustimme.“ „D-Danke…“ „Du bist jetzt in deinem letzten Jahr, oder?“. Das Mädchen nickte mit dem Kopf. „Hast du schon irgendwelche Pläne für die Zeit nach Hogwarts?“ „Ich bin mir nicht sicher…“, antwortete das Mädchen und wurde dabei rot. „Das Einzige, das mich bisher interessiert hatte, war Quidditch.“ Als ob sie auf diese Antwort gewartet hatte, erstreckte sich ein Lächeln über Samiras Gesicht, als sie die Schulter des Mädchens fasste. „Dann lass dir eins sagen. Eine unserer Treiber ist zurückgetreten und das heißt, dass wir frisches Blut in unserem Team brauchen und wenn du genauso gut im Training und im Spiel fliegst wie gerade…“ Samira ließ den Satz unbeendet, aber sie zwinkerte dem Mädchen zu bevor sie sich umdrehte und zurück zu Harry, Ron und James ging. „Hey Weasley!“, rief sie mit einem selbstbewussten Grinsen im Gesicht. „Bist du bereit absolut zu verlieren?“ „Träum weiter!“, rief Ron zurück mit einem genauso breiten Grinsen im Gesicht. „Dein Team wird gnadenlos untergehen. Aber jetzt komm erstmal mit was essen!“ ~*~ Das Wochenende war nach Harrys Meinung viel zu schnell vorbei und schon war es wieder Montagabend und Zeit für das wöchentliche Treffen mit den Lehrern. Und der Montag war nicht allzu glorios angefangen. Alle wichtigen Sachen waren schon diskutiert worden und die einzigen Personen die noch zurückgeblieben waren, waren die Mitglieder des Quidditchteams, die alle einen eher düsteren Gesichtsausdruck hatten. „Nun“, räusperte sich Ron und schaute einmal in die Runde. „Wie es aussieht, brauchen wir einen neuen Jäger.“ Harry nickte im Einklang mit dieser Ankündigung. Früher am Abend hatte Elizabeth Thatcher, Arithmantik Professor und Jäger im Team, angekündigt, dass sie leider nicht beim Match mitspielen konnte. Es war eigentlich, jedenfalls für sie, eine gute Nachricht, jedoch nicht für das Team. Sie war den Abend vorher mit Bauchschmerzen zum Krankenflügel gegangen und Poppy hatte ihr eröffnet, dass sie schwanger sei und dass sie unter keinen Umständen ein Spiel, dass so gefährlich war wie Quidditch, spielen dürfte. Und jetzt wussten sie nicht was sie mit dem offenen Platz im Team machen sollten. Kein anderer Lehrer fühlte sich gut genug um den Platz zu füllen, da keiner vorher das Spiel gespielt hatte und, viel wichtiger, nicht mal so gut mit einem Besen umgehen konnten. „Wie wäre es, wenn wir jemand anderes rekrutieren würden? Jemand, der nicht Teil des Lehrkörpers ist.“, schlug Flitwick vor. „James Potter zum Beispiel. Ich glaube, er würde eine gute Ergänzung zum Team geben.“ McGonagall schüttelte traurig den Kopf. „Ich denke nicht, dass das fair wäre. Dieses Match soll eins zwischen Lehrern und Schülern sein und nicht eins Schüler gegen Lehrer und alte Schüler-„ Plötzlich, während alle im Raum in eine nachdenkliche Stille gefallen waren, jeder dachte darüber nach wie das Problem zu lösen wäre, schwang die Tür auf. Harry schrak aus einen Gedanken hoch und als er sah wer in der Tür stand breite sich ein breites Grinsen auf seinem Gesicht aus, als er erkannte was dies bedeutete. Draco Malfoy, gekleidet in schwarzen Roben und aussehend als ob er nie krank war, hatte seine Arme vor der Brust verschränkt und schaute sie alle mit einem überlegenen Lächeln auf den Lippen an. „Ein kleines Vögelchen hat mir geflüstert, dass ihr einen Jäger braucht. Nun denn, hier bin ich.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)