Harry Potter und die Unmöglichkeit von Zeitreisen von J-chan82 ================================================================================ Kapitel 17: Ein Irrwicht, Quidditch und eine Ankündigung -------------------------------------------------------- A/N: So, bin aus dem Urlaub wieder da und es ist schon wieder Zeit für das neue Kapitel! Vielen, vielen Dank für eure Reviews! Tja, von wem hat unsere liebe Hermine die Rosen bekommen? Das ist eine sehr gute Frage, die ich allerdings noch nicht beantworten werde. *fg* Und was wird sonst noch passieren? Mmh, einfach abwarten, würde ich sagen. Will doch nicht alles verraten. ;) Viel Spaß bei diesem Kapitel! Kapitel 17: Ein Irrwicht, Quidditch und eine Ankündigung Quidditch lag in der Luft. Dessen war sich Harry sehr sicher und das nicht nur weil er wusste, dass morgen, am Samstag, das erste Spiel Gryffindor gegen Slytherin, wie es anscheinend normal war, stattfinden sollte. In den Gängen und auch in seiner letzten Stunde am Freitag redeten die Schüler fast ununterbrochen über das anstehende Spiel. Sie schienen es noch nicht einmal zu bemerkten, als er in das Klassenzimmer trat und sie hörten auch nicht auf zu reden, bis er seine Tasche mit einem netten lauten Knall auf den Tisch fallen ließ. Sofort wandten sich alle Köpfe zu ihm um und er grinste. Wenn die Stimmung jetzt schon allein wegen des Quidditch Spiels so gut war, wollte er gar nicht erst daran denken, wie sich die Schüler nach der Ankündigung, die Dumbledore morgen beim Abendessen machen wollte, verhielten. „Nun, da ich endlich eure Aufmerksamkeit habe, kann ich ja mit dem Unterricht beginnen“, sagte er zu den Gryffindor- und Ravenclawschülern aus dem vierten Schuljahr. „Denn ich habe heute etwas Besonderes vor. Ich habe bemerkt, dass ihr euch alle in meinen letzten Unterrichtsstunden sehr gut geschlagen habt und ich glaube nicht, dass noch einer von euch sich erschreckt, wenn ich den Namen Voldemort sage.“ Und er hatte Recht – kein Schüler reagierte auch nur in irgendeiner Weise. Es hatte etwas gedauert, etwa sechs Wochen, aber er hatte sein Ziel mit ihnen endlich erreicht. Er hatte ihnen geholfen zu verstehen, dass sie einen Namen nicht zu fürchten brauchten. Seine andere Klasse aus dem vierten Schuljahr, die Hufflepuff-Slytherin Kombination, war noch nicht so weit gekommen. Hauptsächlich deswegen, weil die Slytherins sich standhaft weigerten diesen Namen auszusprechen. Aber nun kam der große Test. „Weiß einer von euch, was ich Besonderes für euch haben könnte? Mr. Weasley“, sagte er, als Bill Weasley zusammen mit ein paar anderen Schülern seine Hand hob. Die Augen des rothaarigen Jungen wanderten zu der Truhe, die neben dem Tisch des Professors stand, als er antwortete: „Einen Irrwicht!“ „Genau. Heute werdet ihr euch dem Irrwicht stellen und gegen ihn kämpfen. Ich hoffe nur, dass er sich nicht in einen umherirrenden Klatscher verwandelt, da ich nicht glaube, dass wir bereit sind, heute einem zu begegnen, oder hat jemand von euch zufällig ein Schlagholz dabei, das wir benutzen könnten?“ Ein paar Schüler lachten und ein Junge in Ravenclawfarben fragte laut, mit einem breiten Grinsen auf seinem Gesicht: „Meiner ist im Gemeinschaftsraum. Soll ich ihn holen? Ich meine, Vorsicht ist besser als Nachsicht.“ Mehr Gelächter und sogar Harry schmunzelte ein wenig, als er zu der Truhe ging. „Nein danke, Mr. Sears. Aber ich bedanke mich für das Angebot. Nun”, sagte er, hielt neben der Truhe an und wendete sich der Klasse zu. „Bitte kommt alle hier nach vorne und stellt euch in eine Reihe auf. Ich glaube, ihr kennt alle den Zauberspruch um einen Irrwicht zu bekämpfen? Kann ihn mir jemand nennen? Ja, Mr. Linford?” „Riddikulus.“ „Korrekt. Wer möchte beginnen? Was ist mir dir, Mr. Sears, vielleicht brauchst du dein Schlagholz ja doch?“ Der Treiber von Ravenclaw, ein ziemlich hagerer Junge mit längerem zotteligen blonden Haar, trat mutig an den Anfang der Reihe. „Gut, du weißt, was du zu tun hast. Denke an das, was dir am meisten Angst macht und dann an etwas, das deine schlimmste Furcht lächerlich macht. Du kennst den Zauberspruch. Halte deinen Zauberstab bereit.“ Der Junge hielt seinen Zauberstab zitternd in seiner linken Hand und sein Mund hatte sich grimmig zusammengezogen, als er an seine größte Furcht dachte. Einen Moment lang überlegte Harry, ob er nicht Legilimentik anwenden sollte, um zu sehen, was dem Jungen die größte Angst machte um vorbereitet zu sein, entschied sich dann allerdings dagegen. Er könnte davon abgelenkt werden, wenn jemand in seinem Kopf herumschnüffelt, und das war das letzte, was Harry wollte. Ein kurzes Nicken von dem Jungen sagte ihm, dass er bereit war und Harry machte die Schlösser los und öffnete den Deckel. Harry hatte fast erwartet, dass es tatsächlich Voldemort war, da das der Grund des Professors vor Harry war, ihnen keinen Irrwicht zu zeigen, doch er war überrascht, als er sah, dass es ein Drache war, ein Norwegischer Stachelbuckel wenn Harry nicht ganz falsch lag. Auf alle Fälle erreichte er die Decke ohne überhaupt seinen Kopf zu heben. Dunkler Rauch kam aus seinen Nüstern, als der Drache schnaubte und auf die Teenager blickte, die sich langsam zurückzogen. Harry fragte sich, ob er einschreiten sollte, als der Stachelbuckel seinen Kopf zurückwarf, offensichtlich um jede Sekunde anzugreifen. „Riddikulus!“, rief der Junge und im gleichen Moment, als der Drache Feuer speien wollte, fing er an zu würgen und statt mit Flammen wurde die Klasse mit angenehm kühlen Wasser bespritzt. Zusätzlich dazu begann der ganze Drache zu schrumpfen, bis er nicht größer war als ein Dackel und sein Gebrüll hatte sich in ein liebenswertes Quietschen verwandelt. Harry grinste. „Okay, der Nächste!“ Die Schüler hatten während dieser Stunde viel Spaß, als einer nach dem anderen sich dem Irrwicht stellte und er sich nicht ein einziges Mal in Voldemort verwandelte. Die größte Furcht der Schüler waren hauptsächlich banale Dinge wie Spinnen, Schlangen, Trolle, Todesfeen, Vampire und ein dunkelhaariger Junge aus Gryffindor hatte sogar Angst vor Clowns. Am Ende, nachdem der letzte Schüler seinen Irrwicht bezwungen hatte, rang Harry ihn wieder in die Truhe und schloss den Deckel, bevor er sich seinen Schülern zuwandte. Er war überrascht, als ein Mädchen aus Gryffindor ihre Hand hob. Er rief ihren Namen aus und sie fragte: „In was verwandelt sich Ihr Irrwicht, Sir?“ Anstatt zu antworten, blickte Harry bedächtig die ratternde Truhe an und dann auf seine Uhr. Es waren noch zehn Minuten übrig, also sollte es möglich sein, es ihnen noch zu zeigen. Aber waren sie bereit, etwas so Schrecklichem zu begegnen, wie das, in das sich sein Irrwicht verwandelt? War er es gewesen, als er in ihrem Alter war? Ja, er war mehr als bereit gewesen, und die Kinder verdienten es etwas über diese Kreatur zu lernen. Es könnte ihnen helfen, sollten sie jemals in die Situation geraten, einem von ihnen zu begegnen. „Ich zeige es euch. Tretet bitte zurück.“ Er stellte sich zwischen die Schüler und der Truhe und schaute sie an. Mit einem Wink seines Zauberstabs sprang der Deckel offen und eine düstere Kreatur schwebte aus der Truhe heraus. Er hörte, wie einige Schüler keuchten, als der Dementor rasselnd einatmete und er selbst fühlte die Auswirkungen, als sein Magen sich zusammenzog und er anfing, sich sehr kalt zu fühlen. Ein Mädchen hinter ihm wimmerte und das Schlurfen von Füßen erreichte seine Ohren. Harry rührte sich jedoch nicht vom Fleck, als sich die Kreatur auf ihn zu bewegte und bald konnte er die Stimmen in seinem Kopf hören. Nicht Harry! Bitte, nicht Harry! Er schüttelte seinen Kopf und entschied, dass es genug war, als er seinen Zauberstab auf den Dementor richtete, die glückliche Erinnerung daran, wie er seine Eltern das erste Mal getroffen hatte, in sein Gedächtnis rief und schrie, „Expecto Patronoum!“ Der Dementor-Irrwicht stolperte zurück in die Truhe, als Krone sein Geweih zeigte und es in die Brust der Kreatur stieß. Der Deckel fiel zu und die Klasse atmete erleichtert auf. Harry spürte eine dünne Schicht Schweiß auf seiner Stirn, als er zuschaute wie Krone verschwand, und wandte sich zu den sehr blassen Schülern um. „Das war das, in das sich mein Irrwicht verwandelt. Was war das für ein Wesen?“ „E-ein Dementor?“, murmelte ein zitterndes Ravenclaw Mädchen. „Das stimmt“, sagte Harry nickend. „Bitte informiert euch bis zur nächsten Stunde über Dementoren. Wir sprechen dann über diese dunkle Kreatur und auch über den Zauber, den ich benutzt habe, um sie zurückzuschlagen. Ihr könnt jetzt gehen. Ich werde die Hauselfen informierten, eure Gemeinschaftsräume mit großen Mengen Schokolade zu versorgen. Sie wird euch helfen, dass ihr euch besser fühlt, ich verspreche es. Also, haut rein, aber richtig, denn ich möchte nicht, dass einer von euch das Spiel morgen verpasst!“ ~*~ Samstag, der 18. Oktober 1980 kam mit einfach brillantem Wetter. Es war keine Wolke an der Decke der Großen Halle zu sehen und die Sonne schien warm auf sie herunter. Es versprach ein großartiger Tag für Quidditch zu werden, da überhaupt kein Wind wehte und das einzige, was die Spieler auch nur ein wenig stören könnte, war die helle Sonne. Zum Frühstück war die Große Halle schon voll mit Schülern, die entweder in den Farben von Gryffindor oder Slytherin gekleidet waren. Der Gryffindor Haustisch fing an zu jubeln, als ihr Team in die Halle trat, schon mit ihren Rennbesen unterm Arm. Harry seufzte, in glücklichen Erinnerungen schwelgend, als er das beobachtete. Das waren noch schöne Tage gewesen, als er mit dem Team so begrüßt wurde... Aus seinen Augenwinkeln heraus bemerkte er, dass Ron Charlie das Zeichen ‚Daumen hoch’ gab, als der jüngere Weasley zum Lehrertisch schaute. „Du sollst eigentlich unparteiisch sein“, flüsterte er seinem Freund zu und stieß ihm seinen Ellenbogen in die Rippen. „Vergiss nicht. Du bist der Schiedsrichter in diesem Spiel.“ „Brauchst mir trotzdem nicht wehtun, Mann“, beschwerte sich Ron, als er seine Rippen rieb, grinste jedoch. „Du solltest denen das besser sagen...“ Harry blickte zu der großen hölzernen Doppeltür und sah, wie Hermine und Draco hineinkamen, beide in den Farben ihres jeweiligen Hauses ausstaffiert und offensichtlich in einer ziemlich hitzigen Diskussion vertieft, die erst endete, als sie zu Ron und Harry am Lehrertisch stießen. „Guten Morgen“, begrüßte Hermine sie fröhlich und füllte ihren Teller mit Rührei. „Ist das nicht ein wunderschöner Tag? Perfekt um Slytherin plattzumachen.“ Ron schnaubte in seinen Kelch mit Kürbissaft und wandte seinen Kopf, um zu Hermine zu schauen, die jetzt ruhig ihr Frühstück aß. Harry sah sie auch ein wenig überrascht an. Obwohl Hermine ihn und Ron während ihren Spielen immer unterstützt hatte, hatte sie noch nie so ihr Interesse gezeigt, ein Team zu schlagen. Sie schien sich fast leidenschaftlich auf das kommende Spiel zu freuen. „Träum weiter, Granger“, sagte Draco hochmütig, als er Kaffee in seinen Becher füllte. „Gryffindor wird dieses Spiel nie gewinnen.“ „Was willst du wetten, dass Slytherin dieses Spiel gewinnt?“, fragte Hermine ihn und lächelte herausfordernd. „Bevor du antwortest, will ich dich nur daran erinnern, dass wir Charlie Weasley als Sucher haben und ich habe gehört, er soll hervorragend sein.“ „Was hältst du von zehn Galleonen für das Ergebnis dieses Spiels und fünfzig für den Quidditch Pokal?“, schlug der Kopf von Slytherin verschlagen vor und reichte ihr schon seine Hand quer über den Tisch. Hermine schien einen Moment darüber nachzudenken, doch dann erschien ein wissendes Grinsen auf ihrem Gesicht. Sie nahm seine Hand direkt vor Ron und Harry und sagte: „Einverstanden. Zehn Galleonen für dieses Spiel und fünfzig für den Pokal.“ „Du bist total meschugge“, zischte Ron ihr zu und da Harry direkt zwischen ihnen saß, hörte er es natürlich. „Das sind insgesamt sechzig Galleonen!“ Aber Hermine wies ihn nur mit einem kurzen Wink ihrer Hand ab. „Darüber würde ich mir keine Gedanken machen.“ Ein kleines Grinsen zog an Harrys Lippen, als er bemerkte, mit was für einer Sicherheit Hermine handelte. „Was weißt du, das wir nicht wissen?“ Bevor sie antworten konnte, stand die Mannschaft von Gryffindor plötzlich wieder auf und verließ die Große Halle – sie gingen offensichtlich zu den Umkleideräumen beim Feld. Harry, der seine Frage vergaß, schaute auf seine Uhr und sah, dass das Spiel in einer halben Stunde anfing. Langsam, einer nach dem anderen, verließen auch die anderen Schüler die Halle und das Slytherin Team folgte ihnen nur fünf Minuten später. Als Draco auch endlich mit seinem Frühstück fertig war, gingen die vier zwischen den Schülern zu der Ehrenloge für die Lehrer genau in der Mitte zwischen den fünfzig Fuß hohen Torstangen. Ron verabschiedete sich von ihnen bevor sie hinaufstiegen. Von der Ehrenloge aus konnte sie sehen, wie er die große Holzkiste mit den vier Bällen – ein Quaffel, zwei Klatscher und der winzige Goldene Schnatz – heraustrug und seinen Rennbesen unter seinem Arm geklemmt hatte. Die Loge füllte sich schnell mit den anderen Kollegen und sogar Hagrid schaffte es, sich zwischen sie zu quetschen. Es waren nur noch zehn Minuten bis zum Beginn des Spiels und ein Blick über das gesamte Feld sagte Harry, dass die meisten Schüler schon anwesend waren. Dumbledore lächelte sie an und setzte sich hinter sie, doch dann wirbelte plötzlich Harrys Kopf herum, als er bekannte Stimmen hörte. „Ich sehe, du hast meine Sondergäste heute bemerkt“, sagte der Schulleiter blinzelnd, als James und Lily Potter, Arthur und Molly Weasley in die Loge traten und sich neben Dumbledore niederließen. Arthur und James gaben den jungen Männern – sogar Draco – einen festen Handschlag und die Frauen lächelten sie nur an. „Es ist nicht so, dass ich mich nicht freue, dass ihr hier seid“, sagte Harry, noch immer überrascht, wen man bedenkt, dass seine Eltern ihm nicht erzählt hatten, dass sie kommen wollten. „Aber was macht ihr hier?“ „Wir sind natürlich hier, um das Spiel zu sehen“, antwortete James, als ob das der offensichtlichste Grund der Welt wäre. „Gryffindor gegen Slytherin – das ist ein Klassiker.“ „Hör nicht auf ihn“, sagte Lily grinsend. „Quidditch war nur ein Grund. Wir wollten auch sehen, wie es euch geht, als Lehrer und all das. Ich muss sagen, wir haben die interessantesten Gerüchte gehört, aber vielleicht kannst du uns später etwas davon erzählen?“ „Wo ist Ron?“, fragte Molly Weasley plötzlich, als sie sich in der Loge umschaute und ihn dort nicht gefunden hatte. „Er ist da unten“, informierte Hermine sie und wies auf das Feld. „Er ist der Schiedsrichter dieses Spiels.“ „Ah, da ist er“, rief Arthur erfreut aus und im gleichen Moment schaute Ron auf und lächelte fröhlich, als er seine Eltern in der Loge erblickte. „’tschuldigung“, hörten sie plötzlich, als ein schwarzes jugendliches Mädchen mit dunklen Rastalocken sich ihren Weg nach vorne bahnte, wo das magische Megafon lag. „Ah, Miss Jordan“, grüßte Dumbledore sie freundlich. „Sind sie bereit, das Spiel zu kommentieren?“ „Aye, Sir“, antwortete das Mädchen grinsend und plötzlich wusste Harry, warum sie ihm immer so bekannt vorkam, wenn er sie in seinem Unterricht des fünften Schuljahrs sah. Ein leises Schmunzeln entkam seinen Lippen, als er an die Ironie der Situation dachte. Diese Emily Jordan musste irgendwie mit Lee Jordan verwandt sein, eine Tante oder so etwas Ähnliches. Er war neugierig, ob sie so unparteiisch war wie Lee, wenn sie kommentierte. Die Uhr schlug elf und im gleichen Moment trat das Slytherin Team auf das Feld. Emily Jordan hob das Megafon an ihren Mund und begann. „Für Slytherin haben wir wie üblich die ziemlich stämmigen Spieler Adlam, Byington, Truax, ihren Kapitän Hazard, Denton und Lawley. Die einzige Ausnahme in diesem Team ist der Sucher aus dem zweiten Schuljahr Lisa Scarborough, die in diesem Jahr neu ins Team gekommen ist.“ Harry grinste wieder, als er die Mitglieder der Slytherinmannschaft sah. Ziemlich stämmig war die Untertreibung des Jahrhunderts. Alle sechs männlichen Spieler waren sehr groß, aus dem fünften Schuljahr und älter, wuchtig und schienen mehr mit ihren Muskeln, als mit ihren Gehirnen zu denken, außer deren Sucher, die wirklich winzig war, selbst für jemanden aus dem zweiten Schuljahr. Nun, zumindest änderten sich manche Dinge nie. „Und für Gryffindor haben wir Mannschaftskapitän und Treiber Baker, ihr Kollege McHarg, die Jäger Osborn, Emerson und Clowes, Hüter Ackers uuuuuuuund Sucher Weasley!“ Jubel ging durch die meisten Ränge, als das Gryffindor Team ins Licht trat. „Nun schütteln Hazard und Baker Hände! Hey, zerquetsch ihre Finger nicht, du Scheißkerl! ’tschuldigung Professor“, fügte sie schnell hinzu und warf den Lehrern hinter sich ein flüchtiges Lächeln zu und Harrys Grinsen wurde breiter. Die Kommentare versprachen bereits interessant zu werden. „Professor Weasley öffnet die Kiste und es beginnt!“ Die beiden Klatscher flogen sofort los, genauso wie der Goldene Schnatz, der einen kurzen Moment lang vor Harrys Gesicht flatterte, der in seinen Fingern den Drang unterdrücken musste, ihn zu ergreifen, und im nächsten Moment war der Schnatz auch schon verschwunden. „Osborn in Besitz des Quaffels und er fliegt direkt zu den Toren von Slytherin!“ Harry erkannte Osborn sofort. Der ziemlich kleine und hagere Junge mit rostbraunem Haar war in seiner Klasse aus dem vierten Schuljahr – sein Irrwicht war ein Frosch (Er hatte nur mit den Schultern gezuckt und gesagt: „Ich konnte sie noch nie leiden.“) Der Mannschaftskapitän Baker war eine zierliche schwarzhaarige Schülerin aus dem sechsten Schuljahr, doch sie schien sehr stark zu sein, da sie gerade einen Klatscher von einem Ende des Felds zum anderen geschickt hatte. Der andere Treiber, McHarg, war der Inbegriff eines Treibers – stämmig und groß, wie eine Mauer, mit kurzem braunen Haar. Emerson war ein Mädchen in ihrem dritten Jahr auf Hogwarts. Sie war ein ziemlich großes brünettes Mädchen für ihr Alter. Der letzte Jäger, Clowes, war in seinem fünften Jahr und sein Körperbau war der eines normalen Jungens seines Alters, größer und schlank. Zu Harrys großer Überraschung war der Hüter des Teams, im Gegensatz zu wie er es gewohnt war, ein Mädchen. Ackers ging in ihr siebtes und damit letztes Jahr auf Hogwarts und war groß und dünn. Er fragte sich, wie sie es schaffte, die Torringe zu beschützen, aber sie tat es, fast mühelos. Aber seine Augen hatte er meistens auf den Sucher, Charlie Weasley, drittes Schuljahr, stämmiger Körberbau, gerichtet, der ständig das Feld umkreiste und wie ein Falke nach dem Goldenen Schnatz suchte. Die winzige Slytherin Sucherin war ihm auf den Fersen, aber Harry hatte schon vor langer Zeit gelernt, dass man selbst nach dem Schnatz suchen musste, da man ansonsten höchstwahrscheinlich verlor. „Foul!“, schrie Emily Jordan und Harrys Kopf wirbelte zu Emerson, die sich ihre blutende Nase hielt. „Hey! Byington! Brauchst du ne Brille? Ein Kopf ist kein Klatscher!” Harry fragte sich, wieso es niemand in der Loge für nötig hielt, sie zurechtzuweisen – obwohl Hermine das Mädchen mit einem düsteren Blick auf ihrem Gesicht beäugte, offensichtlich bereit das Megafon zu ergreifen und wegzuschmeißen. „Freiwurf für Gryffindor! Emerson will ihn selbst durchführen und... ja! Zehn Punkte für Gryffindor! Es steht jetzt dreißig zu null!” „Und das Spiel geht weiter! Truax hat den Quaffel, gibt an Denton ab, der an Hazard abgibt und... verdammt, Ackers hätte ihn nie kriegen können. Dreißig – zehn!“ Harry beobachtete das Spiel, fasziniert. Es juckte ihm am ganzen Körper – er wollte auf einen Besen steigen und mitmachen. Dem gespannten Ausdruck auf Rons Gesicht nach zu urteilen, als er einmal an ihnen vorbeigeflogen war um einem verirrten Klatscher auszuweichen, und wie Draco leise jedes Mal fluchte, wenn der Slytherin Sucher etwas dummes anstellte, dachten sie an das gleiche. Aus Gewohnheit flogen seine Augen über das Feld auf der Suche nach dem Schnatz, aber er hatte sich noch nicht gezeigt. Die Zeit verging und die Schüler waren von der Spannung des Spiels ganz und gar in den Bann gezogen. Gryffindor führte – neunzig zu fünfzig – und noch immer war kein Schnatz in Sicht. Ein weiterer Freiwurf für Gryffindor, als Truax und Denton Ackers festhielten, damit Hazard ohne Probleme ein Tor werfen konnte. Hundert zu sechzig. „Slytherins Mannschaftskapitän Hazard verlangt nach einer Auszeit! Gryffindor nutzt auch diese Chance um noch einmal die Strategie durchzusprechen. Baker spricht mit Weasley, aber er schüttelt nur seinen Kopf. Ich glaube, keiner von uns hat bis jetzt den Schnatz gesehen.“ Der Klang einer Pfeife hallte durch die Luft und die Teams stiegen wieder auf ihre Besen. Es gab ein paar Beinahezusammenstöße mit den Klatschern, als das Spiel fortschritt, da Slytherin sich anscheinend für eine noch offensivere Taktik als zuvor entschieden hatte. Baker und McHarg hatten alle Hände voll zu tun die Klatscher von ihrer eigenen Mannschaft fernzuhalten und das schien deren höchste Priorität geworden zu sein, besonders da die Treiber von Slytherin sich nun verpflichtet hatten, Charlie Weasley auf gehässige Art und Weise zu attackieren um ihn von seinem Besen zu werfen. Harry hörte Molly Weasley hinter sich ein paar Mal nach Luft schnappen, als sie wieder einmal so einen Beinahezusammenstoß, der ihren Sohn hätte verletzen können, beobachten musste. Er schaute auf seine Uhr. Die Zeit war wie im Flug vergangen. Es war schon drei Uhr nachmittags und noch immer kein Goldener Schnatz zu sehen. Der Punktestand war hundertsiebzig zu achtzig für das goldrote Team. „Komm schon“, murmelte Harry, der wegen der Spannung jetzt inzwischen auf der Kante seines Sitzes saß. Ein kurzer Blick zu seiner Linken sagte ihm, dass Draco auch ein wenig zerzaust aussah, besonders da sein Team mit neunzig Punkten im Rückstand war. Nur der Goldene Schnatz konnte ihnen jetzt noch helfen. Harry sah nach rechts und bemerkte, dass Hermine offensichtlich aufgegeben hatte, Emily Jordan zurechtzuweisen, da sie nun ziemlich entspannt war, während die Nerven aller anderen kurz vor dem Zerbersten waren. Sie schaute auch auf ihre Uhr und setzte sich dann gerader hin, mit einem kleinen, siegessicheren Lächeln auf ihrem Gesicht. Harry wandte sich wieder dem Feld zu und dann sah er ihn, den Goldenen Schnatz, direkt neben Charlie Weasely. Er hielt den Atem an und hoffte innerlich, dass der Junge ihn sehen würde und tatsächlich, sein Kopf wirbelte plötzlich herum, als er offensichtlich das kleine Flattern der Flügel gesehen hatte und seine Hand schoss dorthin. Lauter Jubel ging durch die Menge und Slytherin Schüler buhten, als Charlie höher stieg und schrie, dass er ihn hatte. Seine Faust war in der Luft und die anderen Mitglieder der Mannschaft stürzten auf ihn zu und packten ihn, womit sie fast das schafften, was die Klatscher nicht geschafft hatten. „Charlie Weasley hat den Schnatz! Er hat den Goldenen Schnatz in einem ziemlich unspektakulären Fang... gefangen! Eigentlich enttäuschend, wenn ihr mich fragt, aber wie auch immer... Das heißt, Gryffindor gewinnt mit dreihundertundzwanzig zu achtzig!“ Hermine grinste breit, als sie sich Draco zuwandte, der sich mit der Hand durch sein Haar fuhr. „Nun, ich nehme an, das heißt ich habe unsere kleine Wette gewonnen. Das wären dann zehn Galleonen für mich.“ Wie auch immer, anstatt eines unverschämten Kommentars oder einer Beleidigung, grinste Draco nur und sagte: „Du magst vielleicht dieses Spiel gewonnen haben, aber der Pokal gehört mir.“ ~*~ Nach dem Spiel waren die vier zurück in ihren Gemeinschaftsraum gegangen, zusammen mit Harrys und Rons Eltern. Die fünf Männer (sogar Draco war zu ihnen gestoßen) gingen noch einmal das Spiel durch und zeigten Fehler und gute Manöver von beiden Mannschaften auf. Die Frauen saßen in einer anderen Ecke des Zimmers und lästerten überwiegend über die Männer und ihre Besessenheit mit Quidditch. Harry beobachtete sie ein wenig aus seinen Augenwinkeln und war froh, dass Hermine sich so gut mit seiner und Rons Mutter aus dieser Zeit verstand. Viel zu früh war es schon wieder Zeit für sie zur Großen Halle zum Abendessen zu gehen. In der Eingangshalle verabschiedeten sich die Potters und Weasleys von ihren Söhnen und deren Freunden und gingen, da sie nur für das Spiel und die paar Stunden bis zum Abendessen gekommen waren. („Wir sollten besser gehen“, hatte Lily gesagt. „Ich will nicht wissen, was für’n Unsinn Sirius Harry in unserer Abwesenheit beigebracht hat.“ Als Antwort hatte James nur in Harrys Ohr geflüstert: „Nur die Art eines wahren Rumtreibers. Bis bald, vielleicht früher als du denkst.“) Der Gryffindor Tisch war noch immer am Feiern, sie schnackten laut und sangen sogar und Harry wollte heute Nacht nicht mit Hermine tauschen. Er konnte sich sehr gut daran erinnern, wie viel Ärger McGonagall immer gehabt hatte sie nach einem erfolgreichen Quidditch Spiel zu Bett zu kriegen. Als alle Teller leer waren und die Schüler (besonders die Gryffindors um ihre Feier fortzusetzen) gehen wollten, stand Dumbledore auf und räusperte sich. „Bevor ihr geht“, sagte er mit einem fröhlichen Lächeln und dem scheinbar immer anwesenden Funkeln in seinen Augen, „muss ich noch eine Ankündigung machen.“ Die Schüler setzten sich wieder und warfen Dumbledore neugierige Blicke zu. Harry grinste innerlich, da er schon genau wusste, was Dumbledore sagen wollte und was für Probleme diese Ankündigung manchen Schülern bereiten könnte, da er vor ein paar Jahren auch schon einmal Opfer einer ähnlichen Situation gewesen war. „Angesichts der Sitation hat sich das Lehrerkollegium entschlossen, dass ihr als Schüler dieses Jahr etwas mehr Spaß haben müsst. Deshalb wird dieses Jahr ein Halloween Ball stattfinden. Ja, ich weiß, dass es nur noch zwei Wochen bis dahin sind, aber ich glaube das wird genug Zeit sein, damit ihr eine Verabredung und etwas zum Anziehen finden könnt“, schmunzelte er, als an den Tischen aufgeregtes und besorgtes Flüstern ausbrach. „Der Ball wird für Schüler aus dem vierten Schuljahr und höher offen sein, doch jüngere Schüler dürfen von ihren Partnern eingeladen werden. Aber für die, die an diesem Ball nicht teilnehmen können, wird in den Gemeinschaftsräumen ein großes Festmahl vorbereitet. Ich verspreche euch, dass ihr nicht schlimmer dasteht, sei es das Festmahl oder was ihr danach macht. Ihr werdet mit Musik und Knabberkram versorgt sein, aber nur bis elf Uhr.“ Die jüngeren Schüler, die angefangen hatten, sich zu beschweren, als Dumbledore die Altersbegrenzung für den Ball bekannt gegeben hatte, wurden jetzt auch langsam munterer. Wenn sie nichts verpassten, bis auf vielleicht die blöden und formellen Tänze, klang es gar nicht mal so übel wie zuvor. „Ich bitte diejenigen, die zu dem Ball kommen möchten, sich in eine Liste einzutragen, die ihr in der nächsten Woche in eurem Gemeinschaftsraum finden werdet, nur zur Information, damit wir wissen, wie viele kommen. Oh, bevor ich es vergesse, ihr dürft selbst entscheiden, ob ihr lieber formelle Kleidung mit einer einfachen Maske anzieht (vergesst nicht, es ist Halloween) oder ob ihr euch verkleiden wollt. Die Große Halle wird verzaubert sein, damit ihr von niemandem erkannt werdet, außer ihr offenbart dem anderen eure Identität. Dieser Zauber wird um Mitternacht aufgehoben. Nun, wenn es keine Fragen gibt, dürft ihr gehen.“ Aufgeregtes Geplauder brach sofort wieder aus, nachdem Dumbledore seine Ankündigung beendet hatte und die Schüler die Große Halle verließen. Harry war wirklich froh, dass er, als Lehrer, keine Verabredung brauchte, doch es würde bestimmt interessant werden die Schüler während der nächsten zwei Wochen zu beobachten. Oh ja, das würde lustig werden, zu sehen, wie sie mit der Herausforderung, ein Date zu bekommen, umgingen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)