Unerreichbar?!? von tigerwhite (Shika/Ino) ================================================================================ Kapitel 9: Bitte? Hab ich mich verhört? --------------------------------------- „Ich glaub, wir sind umzingelt!“ Kinou blickte ängstlich um sich. Sie standen mitten auf der Lichtung und waren damit die idealen Opfer. „Sieh an, sieh an! Wir kennen uns doch!“, schallte ihnen eine tiefe Stimme entgegen. Ein groß gewachsener, kräftig gebauter Mann trat aus dem Dickicht heraus auf den Waldweg. Er trug lediglich ein ärmelloses, schwarzes T-Shirt, eine dunkelblaue Hose, sowie ein schwarzes Kopftuch. Was besonders ins Auge fiel, war ein schwarzer Handschuh an der rechten Hand. Neben seinen fielen Muskeln, zierten mehrere Narben seine Arme. Er musste schon viele Kämpfe hinter sich haben. Kinou schluckte, der Typ war ihr nicht geheuer. „Ja, du kommst mir auch sehr bekannt vor! Aber ich weiß absolut nicht woher!“ Shikamaru hatte immer noch ein Grinsen auf dem Gesicht. Entspannt starrte er ihm in die braunen Augen. „Das ist aber schade! Schließlich hast du unseren Boss gekillt!“ „Jetzt wo du es sagst! Da war mal was. Der hatte auch so ein komisches Kopftuch!“ Und zeigte mit den Fingern auf seine Kopfbedeckung. „Und da gab es auch Typen mit schwarzen Handschuhen!“ Kinou schaute abwechselnd zu ihrem Meister und den Typen, der ihnen gegenüber stand. >Sie kennen sich also wirklich! < fuhr es ihr durch den Kopf. „Da hast du Recht. Und nun werden wir uns für deine Tat revanchieren!“ „Okay, okay! Aber hilf mir doch mal bitte, ich komme einfach nicht auf den Namen eures Bosses!“ Shikamaru grinste noch breiter, um ihn zu provozieren. „Du willst mich wohl verarschen! Sein Name war Tarasuya! Und nun bist du fällig!“ Mit lautem Gebrüll stürmte nun auch der Rest der Bande aus ihren Verstecken. „Kinou verschwinde! Hol die Schriftrolle, ich komme nach!“ schrie Shikamaru ihr zu. „A…aber…“ „Kein aber! Los!“, zischte er ihr zu. Kinou sprang auf einen Ast und blickte noch einmal nach unten, wo gerade ein heftiger Kampf entbrannt war. Shikamaru schlug sich nicht schlecht. Wieder und wieder streckte er einen der Angreifer nieder. Mit spielerischer Leichtigkeit wich er Schlägen aus oder wehrte sie ab. Ihr Anführer hatte sich bisher zurück gehalten, aber jetzt griff er ein und landete auch sofort einen Treffer direkt in den Nacken Shikamarus. Er torkelte ein wenig, schlug aber gleich darauf zurück. Der Schlag traf ihn genau in den Magen und er war so heftig, dass er mehrere Meter über den Boden schlitterte. Erneut wurde er von seinen Angreifern attackiert. Jetzt reichte es Kinou. >Das schafft er doch nie allein! < In einem ungeheurem Tempo formte sie ein paar Fingerzeichen. „Ninpou, Shintenshin no Jutsu!“ Shika horchte auf und gerade noch rechtzeitig konnte sie ihren leblosen Körper vor einem harten Aufprall bewahren. Sorgsam lehnte er sie gegen einen Baum und stürzte sich sofort wieder in den Kampf. Doch welchen Körper hatte sie gewählt? Doch er musste nicht lange warten, denn der Boss der Bande kämpfte plötzlich an Shikamarus Seite. „Hatte ich nicht gesagt du sollst verschwinden!“ fuhr Shika sie genervt an. Der bzw. die Angesprochene grinste und schlug noch einen Angreifer nieder bevor sie ihm antwortete. „Tja, ich wollte dich nicht alleine lassen!“ Shikamaru seufzte. Jetzt konnte er eh nichts mehr tun. Zusammen setzten sie die Bande außer Gefecht. Sie waren ein harmonisches Team. Nachdem Kinou zurück in ihren Körper gekehrt war, schlug Shikamaru den Boss bewusstlos. Als sie alle gefesselt hatten, wandte sich Shika erneut an seine Schülerin. „Woher kannst du diese Technik? Sie ist Inos Spezialität!“ Sehr verärgert starrte er in ihre azurblauen Augen. Kinou umschlang ihn mit ihren Armen und flüsterte ihm zu: „Ich weiß alles von dir! Ich will ihren Platz und dafür werde ich kämpfen! Und wenn ich sie dafür kopieren muss!“ Letzteres schrie sie ihm schon fast entgegen. Shikamaru befreite sich aus ihrer Umarmung und wandte sich von ihr ab. „Nie…merk dir das! Nie wirst du SIE ersetzen!“ brüllte er und setzte sich in Bewegung, denn schließlich hatten sie noch einen Auftrag zu erfüllen. Kinou blickte ihm mit Tränen in den Augen hinterher. „Vergiss sie! Ihr werdet nie zusammen sein können!“ schrie sie ihm hinterher, doch er reagierte nicht und tat so als hätte er sie nicht gehört. Weitere Tränen bahnten sich ihren Weg über ihr Gesicht. Schluchzend lief sie ihm hinterher. Sie wollte noch nicht aufgeben, aber für heute war es genug. Schweigend liefen sie nebeneinander her. Shikamaru überlegte die ganze Zeit, ob er sich entschuldigen sollte, aber letztendlich entschied er sich zu schweigen. °°° „Hi, Shika! Wie geht’s!“ Freudestrahlend standen Sakura und Sasuke vor der Haustür der Naras. „Fertig?“ Etwas verwirrt starrte Shikamaru auf das Pärchen vor ihm. Hatte er etwas vergessen? „Heute ist doch das Ryozanka-Fest!“ >Scheiße! Das war ja heute! < Mit der Handfläche klatschte er sich gegen die Stirn. Wie konnte er nur so etwas vergessen? Heute konnte er endlich Ino wieder sehen! Aber auch die anderen wollten kommen. Erst jetzt fiel ihm der weinrote Kimono von Sakura auf. Ihre Haare wurden von einer passenden roten Spange zurück gehalten, sodass sie sachte auf ihren Schultern lagen. Der Wind spielte mit vereinzelten Strähnen und auch Sasuke konnte seine Finger nicht von ihren blassrosanen Haaren lassen. „Gebt mir 2 Minuten!“ rief er ihnen noch zu als er schon in seinem Zimmer verschwand und mehrere Schubladen aufriss. Sakura und ihr Verlobter traten ein und machten es sich derweil im Wohnzimmer gemütlich. Seine Eltern waren bereits wieder auf einer Mission, weshalb Shika das Fest offensichtlich in den Hintergrund gedrängt hatte. Gelangweilt blickte sich Sakura um. Es war sehr gemütlich hier. Die Wände wirkten weder kahl noch kalt. Viele Familienfotos schmückten die weißen Wände. Und noch ein Bild fiel ihr ins Auge. Das Foto von Team 10. Sakuras Miene verdunkelte sich. Sie war traurig. Traurig darüber, dass zwei ihrer Freunde einfach nicht zusammen finden (können). Sasuke bemerkte ihren Blick und schloss sie in seine Arme. Beruhigend redete er auf sie ein. „Hey, Sakura. Mach dir keine Sorgen. Das wird schon irgendwie werden. Sie werden beide nicht aufgeben und für ihre gemeinsame Zukunft kämpfe. Shikamaru gegen das Gift, Ino gegen ihre Hochzeit. Du kennst die beiden doch!“ Sakura nickte, doch zweifelte stark daran, dass es gut enden wird mit den Beiden. Sasuke schien ihre Unsicherheit zu spüren und schlang seine Arme noch fester um sie. „Glaub mir! Bei uns hat es doch auch geklappt!“ Mit Tränen in den Augen blickte sie ihn an und bekam neues Vertrauen in die Liebe. In die Liebe zwischen den beiden vom Schicksal getrennten Menschen. Keuchend stand Shikamaru in der Tür. In Windeseile hatte er sich ein frisches T-Shirt übergestreift und eine schwarze Jacke übergeworfen. Zu guter Letzt noch den Handschuh in die Hand genommen. „Ich bin soweit, wir können los.“ „Äh…Klar!“ Schnell erhoben sich die Beiden und verließen dann das Haus. Sie schlenderten durch festlich geschmückte Straßen. Überall hingen Lampions und Girlanden. Die Wege füllten sich zunehmend mit Menschen, die ihre Blicke über die verschieden Stände schweifen ließen. Hier und da gab es Tombolas oder es wurden Theaterstücke aufgeführt. Die Abenddämmerung hatte bereits eingesetzt als Shikamaru und seine Begleiter sich an einem großen Baum nieder ließen. „Guck mal, da sind Neji und Ten Ten!“ rief Sakura und winkte den Beiden zu. Auch Ten Ten erblickte die kleine Gruppe und zerrte den mürrischen Neji mit sich. Feste waren wirklich nicht sein Ding. Mit einem fröhlichen ´Hallo` begrüßten sie sich und verfielen sofort in ein Gespräch über die neusten Ninja-Anwärter. Selbst an so einem Tag rückte das Ninjadasein nicht in den Hintergrund. Kurz darauf zeigten sich Hinata und Naruto der Gruppe, wobei Naruto sichtlich angespannt wirkte. Shikamaru interpretierte sein Verhalten mit Angst, was den Blonden wieder aus der Fassung brachte und deshalb den Schwarzhaarigen am Kragen packte. Mit Müh und Not konnten Sasuke und Neji die Beiden trennen, woraufhin sich Hinata entschloss mit ihrem Freund schon einmal voraus zu gehen. Auch Neji und Ten Ten verabschiedeten sich. Sie wollten sich noch gemeinsam bei einem Waffenhändler neue Waffen besorgen. Vorher verabredeten sie sich noch um Mitternacht das Feuerwerk zusammen anzuschauen. Nun fehlte eigentlich nur noch Ino. Ungeduldig warteten die Drei auf ihre Ankunft. Plötzlich schoss jemand direkt aus den Menschenmassen auf sie zu, aber diese Person war zu Shikamarus Leidwesen nicht Ino… Aufgeregt hüpfte die blonde Kunoichi von einem Bein auf das andere. Eigentlich wusste sie schon was sie anziehen wollte, dennoch lagen zigtausend Sachen auf dem Boden zerstreut. Wie ein kleines Kind freute sie sich auf das Treffen heute und vergaß dabei völlig die Zeit. Summend wandte sich ihr Gesicht dem Fenster zu. Urplötzlich verstummte sie. „Oh Nein!“, entfuhr es ihr. „Ich komme zu spät!“ Eilig warf sie sich den azurblauen Kimono über, kämmte noch einmal ihre Haare und rauschte dann in Richtung Haustür. „Tsuya-san, ich gehe dann.“ Sie hasste es ihn ansprechen zu müssen, doch leider führte kein Weg daran vorbei. „Warte Ino. Du willst doch nicht etwa alleine aus dem Haus?“ grinsend, ja fast schon mit einem verführerischen Ausdruck näherte er sich ihr. Wie sehr sie ihn doch hasste! Doch es half alles nichts. Seufzend drehte sie sich ihm zu. „Das hatte ich eigentlich vor. Ich bitte dich, ich will mich nur mit meinen Freunden treffen!“, flehte sie ihn an. Tsuya musterte sie eine ganze Weile. Dann antwortete er ihr. „Na gut. Ausnahmsweise.“ Ino jubelte innerlich, versuchte sich davon aber nichts anmerken zu lassen. „Unter einer Bedingung!“ Er machte eine lange Pause bis er schließlich fortsetzte. „Mitternacht, also nach dem Feuerwerk bist du wieder hier!“ Ino nickte sofort zustimmend und war schon dabei die Tür zu öffnen als er sie erneut aufhielt. „Und noch etwas! Sollte ich irgendwie erfahren, dass du etwas mit einem anderen Mann hast…Du weißt ja, was auf dich und ihn zukommt!“ Lachend stolzierte er wieder in Richtung Wohnzimmer. Ino hingegen schloss nun endgültig die Haustür hinter sich und rannte was das Zeug hielt in Richtung des Treffpunktes. „Wollt ihr sie wirklich so einfach gehen lassen?“, Miriko blickte ihn leicht verwirrt an, denn normalerweise ließ er sie nicht mehr aus den Augen. Wie ein Wachhund spionierte er ihr hinterher. „Sei unbesorgt!“ Er legte die Hand auf ihre Wange und zog sie mit einer schnellen Bewegung zu sich ran. Forsch küsste er ihre Lippen. Miriko wollte sich ihm gerade hingeben als er den Kuss abrupt unterbrach. „Du wirst ihr folgen!“, hauchte er ihr ins Ohr. Dann erhob er sich auch schon und kehrte ihr den Rücken. Erneut lachte er. Miriko aber zog sich noch etwas Praktischeres als ihr Dienstmädchen-Outfit an und verließ das Haus. Ino hinterher. „Hallo Shikamaruuuuuuuuuuuuuu!“, flötete eine wohlbekannte Stimme. Shikamaru seufzte, als ihm Kinou auch schon um den Hals fiel. Sie zog sein Gesicht zu sich herunter und gab ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange. Anschließend blickte sie ihn mit glitzernden Augen an, ohne ihn auch nur annähernd loszulassen. „Tut mir leid! Bin spät dran! Aber jemand hatte meinen Kimono schmutzig gemacht, naja und dem musste ich erst mal eine Tracht Prügel verpassen!“ Kinou grinste ihn an und begrüßte dann auch Sakura und Sasuke, die ihre Zweisamkeit unter dem Baum genossen. Shika seufzte. >Wer hatte diesem Teufel in Mädchengestalt nur gesagt, wo sie sich treffen würden? < Er lächelte ein wenig bei diesem Gedanken, denn früher hatte er Ino auch immer als solchen angesehen. Doch seit ein paar Jahren sah er sie anders an. Als jemanden, der ihm Geborgenheit schenkte. Wie ein Engel, der den Menschen die Furcht nimmt… Womit er wieder beim Thema war. Wo steckte sie bloß? Ihr war doch hoffentlich nichts passiert? Erneut blickte er ungeduldig in den Auflauf von Menschen. Immer noch nichts. Kinou war seinem Blick gefolgt und hatte eine leicht verärgerte Miene aufgesetzt, als sie ihn begann mit allem möglichen Zeug zu zutexten. Shikamaru nahm das gar nicht mehr war. Er hoffte nur sie würde endlich hier auftauchen… DA! Da war doch was. Für kurze Zeit hatte er geglaubt einen hellblonden Haarschopf zu sehen. Angespannt starrte er auf die Stelle, doch es waren mittlerweile so viele Leute unterwegs, dass ein freier Blick unmöglich war. Dann spürte er es endlich…ihr Chakra. Nicht sehr groß, aber für eine Kunoichi schon beachtlich. Seine Gesichtszüge entspannten sich und er atmete erleichtert auf, als Ino vor ihm stand. Beide setzten ein Lächeln auf und sahen sich lange in die Augen, bis Kinou sie unterbrach. „Was will denn die alte Oma hier?“ Inos Ohr zuckte. >Bitte? Alte Oma? < Die Braunhaarige bemerkte gar nicht wie Inos Wutbarometer stieg und schon fast die rote Markierung überschritten hatte. Gelassen redete sie weiter und schlang ihre Arme um Shikamaru, der jetzt etwas verdutzt auf die Szene vor ihm starrte. Inos Hand war geballt, ihr Kopf gesenkt, ab er dennoch sah man wie mehrere Adern bedrohlich pulsierten. Shika hoffte nur noch hier rechtzeitig weg zu kommen, bevor Ino zu schlug. „Sieh mich an, O-M-I! Ich bin viel jünger als du und überhaupt, die Tatsache, dass du zu spät bist, beweißt doch wie du schon schwächelst! Deshalb wird Shikamaru mich heiraten!“ Kinou grinste gemein und steckte ihr die Zunge raus. BOUM! Inos Wutfass war geplatzt. Sie warf Kinou einen verächtlichen Blick zu, bevor sie zu einer Gegenattacke ansetzte. „Du Baby bist ja noch nicht mal aus den Windeln raus! Deshalb solltest du die Finger von den Jungs lassen!“ „Ich interessier mich nur für MÄNNER, Hexe! Und Shika ist ein Mann!“ Das war zu viel für Ino. „Natürlich ist Shika ein Mann, aber keiner hat dir erlaubt ihn so zu nennen, du Göre!“ Diesmal zuckte Kinous Ohr. >Göre? < fauchend baute sie sich vor ihr auf und ließ dafür sogar den armen Shikamaru los, welcher sich schleunigst hinter Sakura und Sasuke in Sicherheit brachte. „Du bist doch eh schon verlobt, obwohl ich in deinem Alter überlegen würde, ob ich noch heirate!“ Ino schluckte. So etwas musste sie doch nicht auf sich sitzen lassen! Sie weiß doch überhaupt nicht, warum sie verlobt war! Wie sollte die kleine Göre so nachvollziehen können, was hier wirklich vor sich ging? Ino atmete noch einmal tief ein. Sie versuchte sich zu beruhigen und wandte sich dann mit einer leisen Stimme an Kinou, die ihr mit funkelnden Augen gegenüber stand. „Was weißt du schon davon? Gar nichts!...“ Shikamaru blickte zu ihr. In Inos Augen glitzerten kleine Tränen. „Du hast keine Ahnung wie das ist…“ Kinou beruhigte sich nun auch ein bisschen und starrte verwirrt auf die Blondhaarige vor ihr. Eine lange Stille trat ein. Ino wischte sich ihre Tränen aus den Augen und zwang sich zu lächeln, was ihr aber nicht so recht gelingen wollte. Shika stand auf und schritt an ihnen vorbei in Richtung des geschäftigen Treibens auf der Straße. Kurz hinter Ino blieb er stehen. „Tut mir leid…“, flüsterte er so leise, dass nur Ino es hören konnte. Mühsam unterdrückte sie ein paar Tränen. „Na dann, wir wollten heute feiern, also vorwärts! Das Fest geht nicht ewig!“ rief Shika den anderen zu. Diese nickten zustimmend und folgten ihm zu den verschieden Ständen. Schweigend liefen sie nebeneinander her, doch die fröhliche Stimmung auf dem Fest ließ sie bald auftauen und selbst Kinou und Ino lachten miteinander. Shikamaru schaute sie die ganze Zeit an. Lange hatte er sie nicht mehr gesehen. Sehr lange. Aber jetzt war sie hier. Genau neben ihn und lachte. Es war ein warmes Lachen, welches er schon Ewigkeit vermisste. °°° Fast Mitternacht. Die Fünf machten sich auf den Weg zurück zu dem großen Baum, wo sie sich mit den anderen verabredet hatten. Müde sank Kinou an dem Baumstamm zu Boden und gähnte. Auch die anderen setzten sich an den Baum. Nach wenigen Minuten waren Neji und Ten Ten, sowie Hinata und Naruto wieder da und erzählten von ihren Erlebnissen auf dem Fest, wobei Neji schwieg, denn Ten Ten hatte sich sehr verführerisch an den Waffenhändler geschmissen, um ein bisschen Rabatt zu bekommen. Auch wenn er aussah wie immer, in ihm prodelte es vor Eifersucht, schließlich war Ten Ten… Weiter kam er mit dem Gedanken nicht, denn genau diese Person lehnte sich gegen seine Schulter und schloss die Augen. Sie war sehr müde. Auch die anderen Mädels taten es ihr gleich und klammerten sich an ihren jeweiligen Freund. Nur Shika, Ino und Kinou saßen noch getrennt… Plötzlich erhob sich Ino und lief zu Shika. Mit dem Zeigefinger auf seinen Lippen deutet sie zu Kinou. Friedlich hatte sie die Arme um ihre angewinkelten Beine geschlungen und schlief seelenruhig, den Kopf auf die Arme gelegt. Die Beiden lächelten sich an. Die lauwarme Sommerluft fuhr durch ihre Kleidung und Sterne funkelten am Horizont. Zaghaft schritt sie auf Shikamaru zu und umfasste seine Hände. Mit einem Seufzen lehnte sie sich gegen die Brust des jungen Mannes, welcher seine Augen geschlossen hatte, um ihre Nähe zu genießen. „Shika…“ flüsterte sie. „Hm…“ murmelte er ihr zu und nahm sie in seine Arme, damit sie nicht gleich wieder verschwunden war…Wie so oft…Viel zu oft… „Nach dem Feuerwerk muss ich wieder zurück sein…“ Shikamaru versetzte es einen Stich im Herzen. Schon wieder musste sie weg. Weg von ihm. Unwillkürlich drückte er sie noch fester an sich und legte seinen Kopf auf ihre Haare. Ino krallte ihre Hände in seine Kleidung, eigentlich wollte sie gar nicht zurück. Sie wollte hier bleiben, bei ihm. „Darf…darf ich mir etwas von dir wünschen?“, flüsterte sie wieder. Ino hob ihren Kopf und sah ihm tief in seine Augen. „Küss mich. Solange bis das Feuerwerk vorbei ist und lass mich nicht los…“ Shikamaru wartete nicht lange. Wie sehr hatte er sich doch gewünscht noch einmal ihren Lippen zu spüren, wenn auch nur kurz… und jetzt hatte er die Gelegenheit… die Gelegenheit sie zu fühlen… Unsicher näherten sich ihre Gesichter einander bis ihre Lippen schließlich sanft aufeinander ruhten. Just in dem Moment sauste die erste Rakete gen Himmel, aber das interessierte die Beiden nicht. In diesem Augenblick gab es nur sie Zwei und dieses unbeschreiblich warme Gefühl in ihnen. Ein Gefühl unbändiger Freude. Ihr Kuss wurde leidenschaftlicher. Ihre Müdigkeit ließ sie zusammen auf den Boden sinken, aber ohne sich voneinander zu lösen. Während sich Shikamaru nach hinten fallen ließ, legte sich Ino auf ihn und streichelte über seine Haare. Immer noch krachte es und bunte Farben übersäten den dunkelblauen Himmel. Dann war plötzlich Ruhe. Keine Rakete explodierte mehr. Auch Ino bemerkte die hereingebrochene Stille und stützte sich mit den Armen neben Shikas Kopf ab. Eine kleine Träne tropfte auf sein Gesicht, weshalb er langsam die Augen öffnete. „Ino…“ Mit seiner linken Hand strich er ihr über die Wange, weiter durch ihr Haar, die zerzaust über ihr Schultern hingen. Sie beugte sich hinunter, küsste ihn noch einmal und hauchte ihm ein ´Danke` zu. Dann erhob sie sich und wandte sich ohne noch einmal zurück zu blicken dem Heimweg zu. Wenige Sekunden später war sie auch schon verschwunden. Gerade noch in seinen Armen…und jetzt? >Warum? < Seit langem stellte er sich erneut diese Frage, doch eine Antwort blieb ihm verwehrt. Mit schnellen Schritten rannte Miriko zurück zum Igurashi-Wesen. Kaum dort angekommen riss sie die Tür von Tsuyas Zimmer auf und berichtete. Tsuyas Hände verkrampften sich. Wie konnte sie es nur wagen? „Ich bin wieder da!“, schallte es durch das Haus. Als sie niemand begrüßen kam, lief sie schnurstracks zu ihrem Zimmer. Sie erschrak, denn dort warteten bereits die Schwarzhaarige und ihr Verlobter auf sie. Tsuya starrte verächtlich auf Ino. Hass machte sich in ihm breit, denn sie hatte seine Befehle ignoriert. „Ist irgendwas?“, fragte sie verwirrt. „Allerdings! Du warst nicht gehorsam!“ Ino schluckte. Er hatte sie doch nicht beobachtet? Ihr wurde plötzlich speiübel bei dem Gedanken, was jetzt passieren könnte. „Keine Sorge, ich werde ihn fürs Erste in Ruhe lassen. Aber das ist meine letzte Warnung!“ Ino wirkte sichtlich erleichtert bei diesen Worten. Erneut hatte sie eine Heidenangst vor seiner Grausamkeit. Tsuya schritt zur Tür und schob sie auf, machte dann aber mit einem Mal kehrt und blickte Ino direkt in ihre himmelblauen Augen. „Bevor ich es vergesse… Wir werden nächste Woche heiraten, dann gehörst du endlich mir allein!“ Lachend kehrte er ihr wieder den Rücken zu und ließ die beiden Frauen fassungslos zurück. >Heiraten? Nächste Woche? < °°° Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)